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Fachmagazin für den Spielwaren- und Buchhandel

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CORONA SPEZIAL

planet toys 25

Mit wie vielen Ausstellern rechnen Sie?

D.M.: Das kann ich nicht sagen, wie viele

Aussteller am Schluss dabei sein werden,

aber wenn ich die Rückmeldungen,

auch international, bis zum heutigen Tage

ansehe, bin ich optimistisch.

Gibt es auch ein Forum für Spiele-Autoren,

um ihre Prototypen vorzustellen?

D.M.: Ja, das spielt sich in der Business-

Area ab. Die Autoren können dort für

ganz kleines Geld eine Präsenz mieten

und ihre Prototypen vorstellen, sei es

mit einer kurzen Zusammenfassung

oder mit Videos. Sie können das machen,

wie sie wollen. Wir gehen davon

aus, dass die Verlage die Autoren kontaktieren

möchten und nicht umgekehrt,

weil das den Rahmen sprengen würde.

»Aber es ist richtig, die

kleinen Verlage fangen an

zu rudern, weshalb ich auch

der Ansicht bin, dass gerade

eine solche Veranstaltung

wie die SPIEL.digital für sie

richtig wichtig ist.«

DOMINIQUE METZLER

Geschäftsführerin Friedhelm Merz

Verlag

Gerade kleinere Verlage sind bekanntlich

das Salz in der Suppe in Essen, brauchen

die nicht ein besonderes Forum?

D.M.: Auch das passiert unter den Themenwelten.

Was wir allerdings noch

einbauen werden, ist dieser Hotness-

Faktor, also die Flämmchen, die an dem

Stand auflodern, wenn dort z. B. besonders

viele Besucher hingehen. Das

wird man visuell sehr schnell auf der

Gesamtkarte der Themenwelten sehen.

Außerdem denken wir darüber nach, noch

zusätzlich etwas zu schaffen,

dass kleine Verlage auch

noch anders aufpoppen nach

dem Motto: Seht her, uns gibt

es auch noch.

Wird Sie der Spiele-Verlag

e. V. unterstützen?

D.M.: Bevor wir die SPIEL absagten,

hatten wir mit vielen

Verlagen gesprochen. Der Tenor

war durchgängig, dass,

wenn es eine digitale Plattform

geben sollte, wir das realisieren.

Der Merz Verlag

hat jetzt ziemlich viel Geld

in die Hand genommen, um

die SPIEL.digital umzusetzen.

Unser Ziel ist es, jetzt

eine Plattform zu schaffen, die inhaltlich

und grafisch auf relativ hohem Niveau

spielt. Das sehe ich oft bei anderen

Veranstaltungen nicht, die gerne etwas

hemdsärmelig daherkommen.

Die Frage war nach der Unterstützung,

in welcher Form auch immer!

D.M.: Natürlich tun sie das nicht, aber

das müssen sie auch nicht; alle haben ihr

Geld zurückbekommen, was die Standgebühren

für Essen angeht. Aber ich

möchte noch auf einen Punkt zu sprechen

kommen. Das wird keine Plattform

sein, die nur vier Tage lang online

ist. Der gesamte Datenbestand, sprich

die Neuheiten, die Suchmöglichkeit, der

Media-Hub, alles wird mindestens bis

zum 31.12.2020 online sein.

Warum nur bis zum Jahresende?

D.M.: Damit wir als Verlag ein wenig

Sicherheit haben. Die Plattform zu unterhalten

kostet jeden Monat viel Geld.

Wenn die SPIEL.digital nicht die reale

SPIEL unterstützt, ergibt es auch keinen

Sinn für mich, sie weiterzuführen, aber

es stimmt, eigentlich ist das Konzept für

länger geplant. Zukünftig

soll es so sein, dass

man alle Neuheiten mit

Beschreibungen, Bildern,

Videos dort findet, statt

nur ein PDF zu haben. Das

kann man leicht mit einer

App transportieren oder

über die Homepage der

SPIEL. Das Gleiche gilt

auch für das umfangreiche

Programm.

Bieten Sie demnächst also

Kombipakete an: SPIEL

Essen plus SPIEL.digital?

D.M.: Die Frage möchte

ich nicht mit Ja beantworten

und das hat einen einfachen

Grund. Natürlich

haben wir darüber schon

mit einigen Firmen gesprochen.

Ich glaube aber, es wäre eine

absolute Überforderung der Aussteller,

wenn man so etwas parallel durchführen

würde. Eine reale SPIEL bedeutet von

morgens bis abends für jeden einzelnen

Aussteller volle Konzentration auf

eine Mammutveranstaltung und wenn

sie dann noch eine virtuelle Messe bespielen

müssten, winkt jeder ab. Was

man durchaus realisieren könnte, wäre,

vier Wochen nach der realen SPIEL

die Produkte durch eine SPIEL.digital

zu promoten. Das halte ich für schlauer

als alles andere.

Befürchten Sie, dass sich die Absage

negativ auf die Umsatzentwicklung der

Branche auswirkt?

D.M.: Der Spiele Verlag e. V. sprach in

seiner letzten Pressemitteilung von Zuwächsen.

Das ist der Cocooning-Effekt.

Für die großen Verlage ist es einfacher

als für die kleinen. Die Großen werden

gut durch die Krise kommen, davon bin

ich überzeugt, aber das Salz in der Suppe

sind die kleinen Verlage. Die Brettspielwelt

ist, glaube ich, in den letzten

Jahren nur so groß geworden, weil sie

so bunt war, wie sie ist. Natürlich kann

man darüber streiten, ob man 1.200 Aussteller

und 1.500 Neuheiten wirklich

braucht, aber wir reden über Neuheiten

aus der ganzen Welt und nicht alle

sind unbedingt auf dem deutschen

Markt erhältlich. Aber es ist richtig, die

kleinen Verlage fangen an zu rudern,

weshalb ich auch der Ansicht bin, dass

gerade eine solche Veranstaltung wie

die SPIEL.digital für sie richtig wichtig

ist. Mittlerweile haben wir Livestreams

rund um die Welt. Damit bietet sich die

Chance, die weltweite Spieler-Fangemeinde

zu erreichen. Dieser Hebel ist

für die kleinen Verlage enorm wichtig.

Frau Metzler, wir bedanken uns für

das Gespräch.

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