Leitfaden für Ehemalige FÖJlerInne (5 MB) - FÖJ Schleswig-Holstein
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und Rückmeldung zu Aktionen motivieren die<br />
<strong>Ehemalige</strong>n in ihrem Engagement. Im Kontakt<br />
mit Hauptamtlichen, Vereinen und Verbänden<br />
ist den <strong>Ehemalige</strong>n ein gutes Verhältnis zwischen<br />
Geben und Nehmen wichtig.<br />
Während einige Engagierte lieber selbstständig<br />
Projekte planen und umsetzen, empfinden andere<br />
die Unterstützung durch Hauptamtliche<br />
bei der Planung und Durchführung als entlastend<br />
und notwendig. Wenn das Büro die Finanzierung<br />
und/oder Abrechnung übernimmt,<br />
gibt dies einigen Ehrenamtlichen die Möglichkeit,<br />
ihre Energie in die inhaltliche Durchfüh-<br />
Beruf oder Ausbildung sind die Lebensbereiche<br />
in den Biographien von <strong>Ehemalige</strong>n,<br />
die das Ehrenamt begrenzen. Die Befragten<br />
stecken häufig in einem Dilemma zwischen<br />
Verantwortungsgefühl <strong>für</strong> den Beruf/die Ausbildung<br />
und die übernommene Verantwortung<br />
im Ehrenamt. Eine ehemalige <strong>FÖJ</strong>lerin drückt<br />
dies so aus: „Irgendjemand muss es ja machen“<br />
(<strong>FÖJ</strong> 06/07). Diese Situation führt leicht zu<br />
Überforderung und wirkt langfristig demotivierend.<br />
Als Möglichkeiten im Umgang mit diesem<br />
Problem nennen die Befragten das Setzen von<br />
klaren Prioritäten und das Anerkennen der eigenen<br />
Grenzen.<br />
Perspektivverschiebung im Laufe des Lebens,<br />
zum Beispiel Familiengründung, kann ein<br />
Grund <strong>für</strong> das Ende oder Einschränkungen des<br />
Ehrenamts sein.<br />
Finanzielle Grenzen spielen insbesondere<br />
unter den Engagierten in der Ausbildung eine<br />
Rolle. Einige Studenten müssen aufgrund von<br />
Studiengebühren zusätzlich arbeiten. Das bedeutet<br />
Zeit, die von den ehrenamtlichen Tätigkeiten<br />
abgeht und Geld, das <strong>für</strong> Tätigkeiten<br />
verlangt werden muss, die vorher kostenlos erledigt<br />
wurden. Um den finanziellen Grenzen zu<br />
begegnen, können Aufwandsentschädigungen<br />
<strong>für</strong> Vorstandsämter gefordert werden oder ein<br />
Stipendium angestrebt werden – Möglichkeiten,<br />
die leider nicht allen offen stehen.<br />
22<br />
Wer, Wie, Was?<br />
rung von Projekten und Aktionen zu stecken. In<br />
jedem Fall – ob selbstorganisiert oder mit Hilfe<br />
von Angestellten – ist es <strong>für</strong> die Ehrenamtlichen<br />
essentiell, ein Budget zur Verfügung zu haben,<br />
um Ideen und Projekte umzusetzen. Fahrtkostenerstattung<br />
und materielle Unterstützung<br />
hilft, Frust über eigene finanzielle Grenzen zu<br />
vermeiden.<br />
Für viele ist das Engagement ein selbstverständlicher<br />
Teil ihres Lebens. Dinge passieren<br />
eben nur „deswegen weil irgendwer irgendwas<br />
irgendwo macht“ (<strong>FÖJ</strong> 05/06).<br />
Die Stolpersteine – was erschwert oder verhindert Engagement?<br />
Welche Lösungsansätze gibt es?<br />
„[...] die Arbeit hat gefrustet, da die Ergebnisse nicht weitergegeben worden sind. Es wurde nicht honoriert.“<br />
<strong>FÖJ</strong> 97/98<br />
Auch räumliche Distanz und damit verbundene<br />
hohe Fahrtkosten können eine finanzielle<br />
Belastung bedeuten. Möglichkeiten hierauf zu<br />
reagieren, sind zum Beispiel das räumliche und<br />
zeitliche Kombinieren verschiedener Kongresse,<br />
Kampagnen oder Veranstaltungen oder die<br />
Gründung einer Stiftung <strong>für</strong> Fahrtkosten. Hinderlich<br />
ist es, wenn vor Ort keine Strukturen<br />
wie Initiativen, Vereine oder Verbände vorhanden<br />
sind, die ein Engagement erleichtern, oder<br />
man selbst keinen örtlich fixierten Lebensmittelpunkt<br />
hat.<br />
Koordination kostet viel Energie. Zu viel Information,<br />
zum Beispiel durch „Mailflut“ kann<br />
verwirren und frustrieren. Im Internet gibt es<br />
Foren, die eine effizientere Kommunikation<br />
untereinander erleichtern und technische Plattformen<br />
<strong>für</strong> Organisationskalender (z. B. www.<br />
doodle.ch), die bei der Terminkoordination helfen<br />
können.<br />
Das Fehlen von Gleichgesinnten ist ebenso ein<br />
Hinderungsgrund wie fehlende Anerkennung<br />
und fehlendes positives Feedback. Persönliche<br />
Differenzen oder Spannungen mit bestimmten<br />
Personen können von ehrenamtlichem Engagement<br />
abhalten. So wichtig die Auseinandersetzung<br />
mit unterschiedlichen Menschen und<br />
ihren Einstellungen auch ist: Immer wieder<br />
Grundsatzdebatten zu führen, ist zeit- und nervenaufreibend<br />
und hält vom Handeln ab.