08.09.2020 Aufrufe

KÜCHENPLANER Ausgabe 09-2020

Die Fachzeitschrift KÜCHENPLANER zählt zur Pflichtlektüre der deutschen Küchenspezialisten. Siebenmal jährlich werden mehr als 6.000 Küchenplaner und Einkäufer in den Küchenfachmärkten, Küchenfachabteilungen in Möbelhäusern, Küchenstudios und in der Küchenindustrie angesprochen.

Die Fachzeitschrift KÜCHENPLANER zählt zur Pflichtlektüre der deutschen Küchenspezialisten. Siebenmal jährlich werden mehr als 6.000 Küchenplaner und Einkäufer in den Küchenfachmärkten, Küchenfachabteilungen in Möbelhäusern, Küchenstudios und in der Küchenindustrie angesprochen.

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Küchenfertigung<br />

1 000 000 000 Meter<br />

Möbelkante<br />

Eine Milliarde Meter. Das sind eine Million Kilometer. Wollte man diese Strecke<br />

zurücklegen, müsste man etwa 2,6-mal zum Mond fliegen, 25-mal die Erde<br />

umrunden oder 28 280-mal auf direktem Weg vom Dortmunder Westfalenstadion<br />

zur Schalker Veltins-Arena fahren. Diese beeindruckende Menge Möbelkanten<br />

produziert das Unternehmen Egger in einem Jahr.<br />

Egger als Holzwerkstoffhersteller kennt jeder. Dass das<br />

Unternehmen auch Möbelkanten produziert, ist manchen<br />

weniger bewusst. Oder allenfalls am Rande nach<br />

dem Motto: „Machen die nicht auch was mit Kante?“<br />

Ja, machen die. Sogar eine beeindruckende Menge,<br />

wie Joachim Dausch und Thomas Streichardt im Gespräch<br />

mit dem <strong>KÜCHENPLANER</strong> berichten.<br />

Joachim Dausch und Thomas Streichardt verantworten<br />

den Geschäftsbereich Möbelkante bei Egger.<br />

Joachim Dausch als Leiter Vertrieb und Marketing,<br />

Thomas Streichardt als Technik-Chef. Wobei Joachim<br />

Dausch neu in der Führungsriege des Holzwerkstoffherstellers<br />

ist. Er kam am 1. Mai <strong>2020</strong> zum Unternehmen.<br />

Vorher war er für Unternehmen wie Rehau und Döllken<br />

(heute Surteco Gruppe) tätig. Zuletzt verantwortete er<br />

als CEO die Geschicke der Primo Profile GmbH, Hersteller<br />

von Kunststoffprofilen für den Baubereich. Seit 30 Jahren<br />

arbeitet er in der kunststoffverarbeitenden Industrie<br />

und bringt seine Expertise nun also bei Egger im<br />

Kantengeschäft ein. Ähnlich umfangreich ist die Erfahrung<br />

von Thomas Streichardt. Auch er beschäftigt sich<br />

schon mehr als 20 Jahre mit dem Produkt Möbelkante.<br />

Als Projektleiter Technik/Produktion Kante kam er 2015<br />

zur Egger Gruppe und verantwortete den Aufbau der<br />

Produktion in Brilon. Heute ist er für sämtliche technischen<br />

Belange der beiden Kanten-Fertigungen der<br />

Egger Gruppe, in Brilon und in Gebze/Türkei, zuständig.<br />

Im Gespräch mit Joachim Dausch und Thomas<br />

Streichardt ging es um Strategien und Zukunftspläne.<br />

Dabei wurde deutlich, dass Egger dem Werkstoff Polypropylen,<br />

kurz PP, eine besondere Bedeutung zumisst.<br />

PP sei mit seinen Eigenschaften prädestiniert für den<br />

Einsatz in der Küche und der Markt böte viele Wachstumschancen,<br />

meint das Unternehmen. National wie<br />

international. Dabei sieht sich Egger mit modernen<br />

Anlagen seiner „Industrie 4.0“-Produktion am Standort<br />

Brilon sehr gut aufgestellt. Und das Unternehmen<br />

ist bereit, weiter in diesen Markt zu investieren. Was<br />

auch für den favorisierten Digitaldruck gilt.<br />

Küchenplaner: Welche Bedeutung hat<br />

die Möbelkante für Egger?<br />

Joachim Dausch: Ich bin jetzt drei Monate im Unternehmen<br />

und wirklich beeindruckt, welche Entwicklung<br />

Egger in den letzten fünf Jahren mit dem Produktbereich<br />

Kante gemacht hat. Und es erstaunt mich etwas,<br />

dass die Bedeutung von Egger als Kantenproduzent<br />

manchen unserer Kunden gar nicht so sehr bewusst ist.<br />

Wir selbst sehen uns im Kantenbereich weltweit als die<br />

Nr. 3 im Markt. Im Bereich der PP-Kante sogar als Nr. 2.<br />

Und das mit mehr als 1000 Mitarbeitern in unseren beiden<br />

Kanten-Werken in Brilon und Gebze in der Türkei.<br />

Egger und die Möbelkante: Diese Geschichte beginnt<br />

im Jahr 2010 mit Übernahme von Roma Plastik.<br />

Liege ich mit dieser Erinnerung richtig?<br />

Thomas Streichardt: Die Egger Gruppe war bei Roma<br />

Plastik seit 2010 beteiligt. Mit mehr als 70 % sogar als<br />

Mehrheitsgesellschafter. 2016 folgte dann die komplette<br />

Übernahme. Und die Umbenennung in Egger<br />

Dekor. Seit April 2016 fertigen wir auch am Standort<br />

Brilon in einer hochmodernen Produktion auf Basis<br />

Industrie 4.0. Unser Schwerpunkt in Brilon war von<br />

Beginn an die PP-Kante. 2018 haben wir dann eine<br />

dritte Produktionslinie in Betrieb genommen. Inklusive<br />

zwei Digitaldruck-Anlagen.<br />

Wie hat sich der Geschäftsbereich Kante<br />

in dieser Zeit entwickelt?<br />

Joachim Dausch: Technisch und vertrieblich sehr positiv.<br />

PP ist der bei Weitem anspruchsvollste Kantenwerkstoff<br />

und schwierig zu verarbeiten. Egger ist<br />

heute Vollsortimenter im Bereich PP-Kante mit hohem<br />

fachlichem Know-how. Und der einzige Anbieter<br />

am Markt, der ausschließlich auf Digitaldruck setzt.<br />

Das heißt, alle unsere PP-Kanten sind digital bedruckt.<br />

Das ist ein Alleinstellungsmerkmal und besonders für<br />

die Küchenindustrie ein wichtiges Qualitätskriterium.<br />

Was macht die Qualität des Digitaldrucks aus?<br />

Thomas Streichardt: Der brillante Druck in Fotoqualität<br />

und die Rapportunabhängigkeit, das heißt, dass<br />

sehr lange Oberflächenstrecken produziert werden<br />

können, ohne dass sich Dekor-Elemente wiederholen.<br />

Das ist besonders bei Arbeitsflächen von großer Bedeutung,<br />

denn so können ganz besondere Design-Akzente<br />

gesetzt werden.<br />

76 <strong>KÜCHENPLANER</strong> 9/<strong>2020</strong>

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