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Landkreis Ravensburg. Wo der Süden am schönsten ist.

Wir stellen den Landkreis Ravensburg vor. Er bietet eine große Vielfalt unterschiedliche Landschafts- und Lebensräume mit urbaner Betriebsamkeit und malerische Natur. Neben dem Erholungswert ist es ein Wirtschaftsstandort mit besonderer Zukunftsperspektive.

Wir stellen den Landkreis Ravensburg vor. Er bietet eine große Vielfalt unterschiedliche Landschafts- und Lebensräume mit urbaner Betriebsamkeit und malerische Natur. Neben dem Erholungswert ist es ein Wirtschaftsstandort mit besonderer Zukunftsperspektive.

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10 <strong>Landkreis</strong> im Überblick LANDKREIS RAVENSBURG<br />

Zur Geschichte des Kreisgebiets<br />

Welfen, Staufer, Waldburg, Württemberg<br />

Die ersten geschichtlichen Zeugnisse im <strong>Landkreis</strong> <strong>Ravensburg</strong> reichen bis in die Stein- und<br />

Bronzezeit zurück. Über Jahrhun<strong>der</strong>te – bis in die Gegenwart hinein – wurde die Region durch<br />

den Adel geprägt.<br />

In <strong>der</strong> Stein- und Bronzezeit war das Gebiet des heutigen<br />

<strong>Landkreis</strong>es nur wenig besiedelt. Aus <strong>der</strong> Hallstattzeit sind<br />

Grabhügel um Altshausen und im Schussenbecken bei <strong>Ravensburg</strong><br />

erhalten. Unter römischer Herrschaft erlangte die<br />

vom Bodensee über <strong>Ravensburg</strong> zur Donau führende Straße<br />

große Bedeutung. Beim Rückzug <strong>der</strong> Römer hinter den Iller-Limes<br />

entstand um 275 n. Chr. bei Isny im Allgäu das Kastell Vemania.<br />

Ein Schwerpunkt <strong>der</strong> anschließenden alemannischen Besiedlung<br />

lag, wie ein Friedhof mit über 800 Gräbern aus dieser<br />

Zeit belegt, bei Altdorf-Weingarten. Nach <strong>der</strong> Unterwerfung <strong>der</strong><br />

Alemannen durch die Franken begann im Schussental die Herrschaft<br />

<strong>der</strong> Welfen, die im 11. Jahrhun<strong>der</strong>t als Hauptsitz die <strong>Ravensburg</strong><br />

erbauten. Dieser folgten später zahlreiche weitere Burgen<br />

für den Dienstadel, wie beispielsweise die Burg Aulendorf,<br />

die Waldburg und <strong>der</strong> Hatzenturm. Der reiche Welfenbesitz ging<br />

zwar 1191 geschlossen an die Staufer über, nach <strong>der</strong>en Untergang<br />

im 13. Jahrhun<strong>der</strong>t gelang es jedoch keinem <strong>der</strong> nachfolgenden<br />

Adelshäuser mehr, einen ähnlich großen Besitz aufzubauen.<br />

Lediglich die Reichserbtruchsessen und späteren<br />

Reichsgrafen von Waldburg konnten im Laufe <strong>der</strong> Zeit nochmals<br />

ein größeres Herrschaftsgebiet aufbauen, das aber auf verschiedene<br />

Linien aufgeteilt war. Charakter<strong>ist</strong>isch für das südliche<br />

Oberschwaben vom Mittelalter bis zur Barockzeit war deshalb<br />

ein politischer „Fleckerl-Teppich“, auf dem mittlere, kleinere und<br />

kleinste weltliche und kirchliche Herrscher, Klöster, die reichsunmittelbaren<br />

Freien Reichsstädte <strong>Ravensburg</strong>, Wangen im Allgäu,<br />

Leutkirch im Allgäu, lsny im Allgäu und die Reichsritterschaft<br />

mit-, neben- und allzu oft auch gegeneinan<strong>der</strong> lebten.<br />

Die Leinenproduktion und <strong>der</strong> Fernhandel <strong>der</strong> „Großen <strong>Ravensburg</strong>er<br />

Handelsgesellschaft“ verhalfen den Reichsstädten<br />

im späten Mittelalter zu Reichtum und <strong>Wo</strong>hlstand, <strong>der</strong> aber<br />

größtenteils den Wirren des Dreißigjährigen Kriegs wie<strong>der</strong> zum<br />

Opfer fiel. In <strong>der</strong> napoleonischen Zeit k<strong>am</strong> das ges<strong>am</strong>te heutige<br />

Kreisgebiet mit Ausnahme von Achberg (Hohenzollern),<br />

Adelsreute und Tepfenhardt (Baden) nach und nach an das Königreich<br />

Württemberg.<br />

Den Beginn einer grundlegenden Neuorganisation markierte<br />

<strong>der</strong> Reichsdeputationshauptschluss von 1803, durch den<br />

die Reichsstädte ihre Selbstständigkeit verloren und die Reichsklöster<br />

säkularisiert wurden. Mit dem Frieden von Preßburg<br />

1805 verlor Österreich seinen schwäbischen Besitz und die<br />

Landvogtei Schwaben fiel mit Ausnahme des Amtes Gebrazhofen<br />

an Württemberg, das d<strong>am</strong>it erstmals im Kreisgebiet Fuß<br />

fassen konnte. Bereits ein Jahr später konnte das zwischenzeitlich<br />

zum Königreich ernannte Württemberg seinen Gebietsanteil<br />

durch die Übertragung <strong>der</strong> Souveränität über die zahlreichen<br />

Fürstentümer, Graf- und Herrschaften nochmals<br />

erweitern. Die Verträge von Paris und Compiègne 1810 brachten<br />

einen Gebietsaustausch vor allem mit Bayern, dessen Grenzen<br />

im Wesentlichen noch heute gelten.<br />

Vom Ober<strong>am</strong>t zum <strong>Landkreis</strong><br />

Mit dem „Königlichen Manifest, die neue Einteilung des Königreichs<br />

betreffend“ glie<strong>der</strong>te König Friedrich von Württemberg<br />

bereits <strong>am</strong> 27. Oktober 1810 sein Königreich in zwölf<br />

Landvogteien mit einem Einzugsbereich von jeweils rund<br />

100.000 Einwohner/innen. Ihnen nachgeordnet waren für jeweils<br />

etwa 20.000 Einwohner/innen die sogenannten Oberämter.<br />

Als Vorbild für diese Verwaltungsreform dienten die französischen<br />

Departements, und wie diese wurden die Landvogteien<br />

nach Flüssen und Seen benannt – nichts sollte mehr an die<br />

früheren Herrschaften erinnern. Das Gebiet des heutigen <strong>Landkreis</strong>es<br />

<strong>Ravensburg</strong> gehörte zur Landvogtei Bodensee mit Sitz<br />

im Schloss Weingarten. Der Landvogtei nachgeordnet waren<br />

die Oberämter Tettnang, <strong>Ravensburg</strong>, Wangen im Allgäu, Leut-

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