15.09.2020 Aufrufe

Landkreis Ravensburg. Wo der Süden am schönsten ist.

Wir stellen den Landkreis Ravensburg vor. Er bietet eine große Vielfalt unterschiedliche Landschafts- und Lebensräume mit urbaner Betriebsamkeit und malerische Natur. Neben dem Erholungswert ist es ein Wirtschaftsstandort mit besonderer Zukunftsperspektive.

Wir stellen den Landkreis Ravensburg vor. Er bietet eine große Vielfalt unterschiedliche Landschafts- und Lebensräume mit urbaner Betriebsamkeit und malerische Natur. Neben dem Erholungswert ist es ein Wirtschaftsstandort mit besonderer Zukunftsperspektive.

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LANDKREIS RAVENSBURG<br />

Wirtschaftsstandort<br />

33<br />

Sind die Transformationsprozesse gut o<strong>der</strong> schlecht?<br />

Wenn wir es richtig angehen, dann werden sie gut. In jedem<br />

Fall gehen sie uns alle an – ob als Unternehmer, als Arbeitnehmer,<br />

als Konsument, als Bürger, Forscher o<strong>der</strong> als Politiker.<br />

Ich glaube außerdem, dass wir auch nur gemeins<strong>am</strong> diese Umwälzungen<br />

me<strong>ist</strong>ern werden können. Am Ende wird sich zeigen,<br />

ob wir gewonnen und was wir verloren haben auf dem<br />

Weg dahin. Was wir brauchen, sind wirklich gute Lösungen,<br />

neue Technologien, Produkte und die dafür passenden politischen<br />

und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen. Und wir<br />

brauchen den Mut, die Dinge ganz grundsätzlich anzugehen<br />

und vor allem zu Ende zu denken.<br />

Was heißt das: mutig sein?<br />

Nehmen wir das Beispiel Klimaschutz und neue Mobilitätskonzepte.<br />

Jedem von uns <strong>ist</strong> doch klar: Klimaschutz <strong>ist</strong> eine<br />

globale Aufgabe. Will man spürbar etwas erreichen, dann muss<br />

man zumindest europäisch denken. Wir müssen uns also vom<br />

Klein-Klein lösen und nach Systemlösungen und umfassenden<br />

Mobilitätskonzepten suchen. Wir brauchen zum Beispiel<br />

Masterpläne für urbane Ballungszentren und müssen an<strong>der</strong>e<br />

von unseren Ideen und Innovationen bege<strong>ist</strong>ern. Dafür braucht<br />

es Mut. Mut, Neues zu wagen.<br />

Können wir das denn?<br />

Ja. Wir sind doch hier bei den schwäbischen Tüftlern, Schaffern<br />

und Denkern. Wir sind bekannt für unsere Ideen. Wir müssen uns<br />

vielleicht nur wie<strong>der</strong> daran erinnern, aber wir haben es im Blut. Wir<br />

müssen bei den Megathemen uns zu den Machern zählen. Wir<br />

müssen Lösungen entwickeln, die europäische Exportschlager<br />

werden. So können wir dann auch etwas bewegen. Mir geht es in<br />

<strong>der</strong> öffentlichen Debatte gerade viel zu sehr um Verbote, Regularien,<br />

Fr<strong>ist</strong>en und Strafen. Die bringen uns nicht wirklich weiter. Wir müssen<br />

vielmehr technologieoffen denken. Deshalb <strong>ist</strong> auch zum Beispiel<br />

<strong>der</strong> Vorstoß für eine Wasserstoffstrategie zu begrüßen. D<strong>am</strong>it<br />

kann CO 2<br />

-freies Gas für die Industrie und den Verkehr zum Einsatz<br />

kommen. Hier steckt viel Potenzial für gute Ideen drin.<br />

Welche Rolle hat da Europa?<br />

Eine ganz große und eine ganz wichtige. Soviel vorweg: Ich<br />

bin bekennen<strong>der</strong> Europäer. Ich halte viel von dem Erreichten<br />

und sehe für uns auch wirtschaftlich keinen an<strong>der</strong>en Weg als<br />

über diese Gemeinschaft. Aber Europa <strong>ist</strong> in seinen Entscheidungsprozessen<br />

oft zu langs<strong>am</strong> und auch zu kompliziert. Wir<br />

müssen es schaffen, ein entscheidungsfähiges, schlagkräftiges<br />

und agiles Europa zu etablieren. Trotz und wegen <strong>der</strong> <strong>der</strong>zeitigen<br />

Europa-Krise und Europa-Kritik. Europa steht für Frieden,<br />

<strong>Wo</strong>hlstand und regelbasierten Wettbewerb und Handel. Darin<br />

müssen wir Europa stärken. Und auch dafür brauchen wir ein<br />

mutiges und beherztes Vorgehen aller beteiligten Akteure.<br />

Die großen Verän<strong>der</strong>ungen treffen auch unsere heimische<br />

Wirtschaft. Was <strong>ist</strong> hier Ihre Prognose?<br />

Ich bin zuversichtlich, dass unsere Unternehmer und Unternehmerinnen<br />

kluge und zukunftsfähige Entscheidungen<br />

treffen und sich so im zunehmend schärferen Wettbewerb<br />

Der Weg geht über Innovationen, neue<br />

Produkte und neue Technologien. Dafür<br />

braucht es auch die Politik als starken<br />

Partner, die über eine technologieoffene<br />

und unbürokratische Forschungsför<strong>der</strong>ung<br />

viel Innovationskraft freisetzen kann.<br />

werden behaupten können. Wie gesagt, es braucht Mut, aber<br />

<strong>der</strong> <strong>ist</strong> auch vorhanden. Ich bin mir sicher: Der Weg geht über<br />

Innovationen, neue Produkte und neue Technologien. Dafür<br />

braucht es auch die Politik als starken Partner, die über eine<br />

technologieoffene und unbürokratische Forschungsför<strong>der</strong>ung<br />

viel Innovationskraft freisetzen kann.<br />

Setzen die Diskussionen um Klimaschutz und Nachhaltigkeit<br />

die Unternehmen unter Druck?<br />

Ich bin <strong>der</strong> Meinung, dass wir mit verantwortungsvollen,<br />

durchdachten Konzepten überzeugen müssen und nicht mit<br />

leichtfertigen Versprechungen o<strong>der</strong> popul<strong>ist</strong>ischen Parolen.<br />

Das Thema Nachhaltigkeit und CO 2<br />

-Fußabdruck <strong>ist</strong> längst nicht<br />

mehr nur bei den großen Konzernen angekommen, er wird<br />

uns alle in den kommenden Jahren sehr beschäftigen. Unternehmen<br />

haben ein starkes Eigeninteresse, hier voranzugehen<br />

und sich durch innovative Lösungen abzuheben. Gerade die<br />

Industriebranche – die ja gemeinhin eher im Ruf steht, klimaschädlich<br />

zu sein – geht hier als positives Beispiel voran.<br />

Wie kann man die Menschen bei diesen Prozessen besser<br />

mitnehmen?<br />

Bei Umbruchthemen <strong>ist</strong> die Rolle <strong>der</strong> öffentlichen Meinungsbildung<br />

wichtig – gerade weil sie starke gesellschaftliche<br />

Bewegungen auslösen kann. Das wird durch die sozialen Medien<br />

sehr verstärkt. Ich finde, uns allen tut in diesen wichtigen<br />

Transformationsprozessen eine möglichst ideologiefreie, sachliche<br />

und faktenbasierte Diskussion gut. Für mich sind zivilgesellschaftliche<br />

Bewegungen und gutes Wirtschaften kein<br />

Wi<strong>der</strong>spruch. Denn wir brauchen eine gut funktionierende<br />

Wirtschaft, um Klimaschutz o<strong>der</strong> die an<strong>der</strong>en Herausfor<strong>der</strong>ungen<br />

überhaupt bewältigen und auch bezahlen zu können.<br />

Denn ohne ihre Innovationskraft, ohne das hier erwirtschaftete<br />

Geld, ohne die Steuergel<strong>der</strong> wird es nicht gehen.<br />

IHK Bodensee-Oberschwaben<br />

Lindenstraße 2 · 88250 Weingarten<br />

Tel. +49 751 409-0<br />

info@weingarten.ihk.de<br />

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