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Einweihung der Aula am Carl Bechstein Gymnasium Erkner

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Meine D<strong>am</strong>en und Herren Abiturienten,<br />

Sehr geehrte Eltern, Verwandte und Freunde,<br />

geschätzte Lehrerinnen und Lehrer,<br />

Ich begrüße Sie herzlich zur diesjährigen Abiturfeier<br />

…<br />

Den Abiturientinnen und Abiturienten, den Schulabgängern<br />

nach <strong>der</strong> Jahrgangsstufe 13 II meine Glückwünsche,<br />

den Lehrerinnen und Lehrern, die sie dahin<br />

gebracht und begleitet haben, meinen herzlichen Dank.<br />

Am Ende zählt was bleibt. Das gilt insbeson<strong>der</strong>e auch<br />

für die Eltern, sie haben die Weichen für diesen Schulabschluss<br />

gesteckt. Manchmal war das leicht, manchmal<br />

waren auch herbe Rückschläge einzustecken, schwierige<br />

Entscheidungen mit ungewissem Ausgang zu treffen,<br />

manchmal war das Wagnis groß. Auch einige Schülerinnen<br />

und Schüler haben auf Risiko gesetzt. Die Ergebnisse<br />

sind bekannt.Um mit André Gide zu sprechen „Es<br />

sind gerade die Inkonsequenzen, die die größten Konsequenzen<br />

haben.“ So gibt es positive und negative Erinnerungen.<br />

Es geht um die Bildung. Im <strong>Gymnasium</strong> wird Bildung<br />

vermittelt - Bildung geschieht nicht an sich, son<strong>der</strong>n ist<br />

hoch politisch: Die Bildungspolitik, geprägt durch politisches<br />

Verständnis und Kalkül. Bildungsangebote und<br />

die zu findenden Werte für das eigene Leben spielen im<br />

Bildungsgang des <strong>Carl</strong> <strong>Bechstein</strong> <strong>Gymnasium</strong>s <strong>Erkner</strong><br />

eine wichtige Rolle. Wir, die Mitglie<strong>der</strong> des Lehrerkollegiums,<br />

haben Sie, liebe Ex-Schülerinnen und Schüler,<br />

versucht wahrzunehmen, wohl unter an<strong>der</strong>em auch als<br />

Gäste, die nach dem Weg fragen. Wir fanden, dass wenn<br />

diese Gäste nach dem Weg fragen, es gut sei, sich genau<br />

zu äußern - denn es ging uns darum Lernangebote zu<br />

machen, durch <strong>der</strong>en Beachtung Sie befähigt werden,<br />

Bedürfnisse klar, aber mit Maß zu äußern, Konflikte<br />

zivilisiert zu lösen und schließlich aus <strong>der</strong> Rolle des Gastes<br />

einmal in die Rolle des Gastgebers hineinzuwachsen.<br />

Es geht um Bildung. Es gibt die PISA-Studie. Sie hat bei<br />

den weiterführenden Schulen große Betroffenheit ausgelöst.<br />

Mehr denn je bestimmt <strong>der</strong> f<strong>am</strong>iliäre Hintergrund<br />

die Bildungschancen <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong> und Jugendlichen.<br />

Nach langen Jahren des Sparens im Bildungssektor,<br />

das heißt weniger Bargeld, Probleme in <strong>der</strong> Lehrerbesoldung,<br />

schlechtere Gebäude usw., wächst die<br />

Erkenntnis, dass investiert werden muss.<br />

Ausgaben für Schule und Hochschule waren ein ergiebiger<br />

Steinbruch, wenn’s um Geld ging. Muss man sich da<br />

noch wun<strong>der</strong>n?<br />

Am Ende bleibt die Kreativität. Sie ist zutiefst menschlich.<br />

Sie ist <strong>der</strong> Weg zu einem tieferen Sein. Dies gilt für<br />

Sie als Absolventen und für die, die bleiben. Nicht<br />

immer ist das Neuentwickelte besser als das Altbewährte.<br />

Doch auf neuen Wegen erleben wir Freiheit, wenn<br />

Ausgabe 01 · 2005<br />

Abiturrede Schulleiter Rüdiger Konertz, OStD, 2004<br />

wir nicht bloß funktionieren, son<strong>der</strong>n etwas erschaffen.<br />

Wir sind im Hier und Jetzt verankert. Es bleibt also viel<br />

zu tun für uns und die jetzigen Abiturienten. Junge<br />

Menschen wollen und müssen gefor<strong>der</strong>t und geför<strong>der</strong>t<br />

werden, müssen bestätigt und gelobt werden, müssen<br />

dahin gebracht werden in wenigen Jahren, die wissenschaftlichen<br />

und politischen Geschicke des Staates in<br />

Freude zu übernehmen, die Verantwortung zu tragen.<br />

Doch <strong>der</strong> Weg in die selbstauferlegte Freiheit das Richtige<br />

und Wahre zu tun ist für keinen leicht. Ich habe bei<br />

Franz Kafka gelesen: „Je<strong>der</strong> lebt hinter einem Gitter, das<br />

er mit sich herumträgt.“ Wie wahr, Sie werden es schon<br />

bemerkt haben. Oft jedoch merken wir nicht einmal,<br />

dass wir es sind, die uns auf diese Weise einschränken.<br />

Vielleicht hat Ihre Schulzeit es Ihnen ermöglicht, einen<br />

Blick auf dieses Gitter zu werfen.<br />

Vielleicht hat Ihre Schulzeit Ihnen auch ermöglicht die<br />

Frage zu betrachten, welches Glück zu Ihnen passt. Nur<br />

Ihr eigenes. Kein kopiertes, kein initiiertes, kein neidisch<br />

abgeschautes. Lassen Sie sich nicht irreleiten: Die<br />

Figuren <strong>der</strong> virtuellen Welt, <strong>der</strong> Prominenten - sie sind<br />

nur Illusion. Wer meint, in <strong>der</strong> wirklichen Welt kein liebenswertes<br />

Gegenüber zu finden, das einer <strong>der</strong> Traumkreaturen<br />

das Wasser reichen kann, bringt sich um das<br />

eigene Glück.<br />

Hier sind sie, die es geschafft haben - unsere Abiturientinnen<br />

und Abiturienten. In stolzer Zahl von 95 haben<br />

sie heute den Gipfel <strong>der</strong> Schulbildung erreicht und wir<br />

freuen uns mit ihnen - das haben alle verdient. Schaut<br />

man sich in Ruhe um, kommen neue Gipfel in Sicht. Sie<br />

wollen erklommen werden, im Studium o<strong>der</strong> in <strong>der</strong><br />

Berufsausbildung. Sie haben die Wahl. Sie stellen vielleicht<br />

die Frage nach dem Sinn. Robert Byrne meinte<br />

einmal „ Der Sinn des Lebens ist ein Leben mit Sinn“.<br />

Ich möchte ergänzen „und mit den Sinnen.“ Ich bin<br />

sicher, die jungen Leute fühlen das auch so. Aber ich<br />

glaube nicht nur sie.<br />

Sinn des Lebens. Die religiöse Antwort hat ihre Zeit<br />

gehabt, die sozialistische Antwort ebenfalls. Eine für alle<br />

Menschen verbindliche gibt es nicht, soviel hat man<br />

mittlerweile erkennen müssen - o<strong>der</strong> dürfen. D<strong>am</strong>it ist<br />

Platz geschaffen für individuelle, maßgeschnei<strong>der</strong>te<br />

Lösungen. Sie zu finden, das erfor<strong>der</strong>t Mühe. Man muss<br />

in sich hineinhören und sowohl das eigene Leben als<br />

auch die persönlichen Gaben überdenken. Vielleicht<br />

unser gemeins<strong>am</strong>es Motto: „Wer sich nicht selber verän<strong>der</strong>t,<br />

<strong>der</strong> wird von an<strong>der</strong>en verän<strong>der</strong>t - wer sein Leben<br />

nicht selber gestaltet, muss das hinnehmen, das an<strong>der</strong>e<br />

entscheiden.“<br />

Ich wünsche Ihnen allen, dass die Freundschaften, die<br />

aus dem gemeins<strong>am</strong>en Erleben und Erleiden heraus entstanden<br />

sind, lange halten und Sie und wir uns wie<strong>der</strong>sehen.<br />

Herzlichen Glückwunsch und alles Gute!<br />

Abi-Jahrgang 2004<br />

Katharina Manz<br />

Harald Martin<br />

Sophie Mazur<br />

Paul Metz<br />

Kristin Michalke<br />

Antje Mickan<br />

Christian Mohr<br />

Patrick Mohr<br />

Paula Möller<br />

Nico Naumann<br />

Franziska Neumann<br />

Karsten Neumann<br />

Marina Nie<strong>der</strong>quell<br />

Jessica Nöske<br />

Veit Pachmann<br />

Stefan Paul<br />

Maria Paulick<br />

Jan Poppe<br />

Ulrike Preuß<br />

Martin Purr<br />

Sebastian Reinke<br />

Claudia Reisener<br />

Doreen Rescheleit<br />

Tabea Retzlaff<br />

Christian Rojek<br />

Antje Rudolf<br />

Anne Sasse<br />

Andreas Schäfer<br />

Christian Schäfer<br />

Sebastian Schäfer<br />

Robert Scheibe<br />

Anne Schmidt<br />

Norman Schöffel<br />

Michael Schrö<strong>der</strong><br />

Michael Schultz<br />

Jana Schulz<br />

Jürgen Schulz<br />

Anja Schulz<br />

Oliver Schumacher<br />

Ina Seidel<br />

Kay Sommerwerk<br />

Florian Stangel<br />

Christoph Stangel<br />

Frank Szulzewsky<br />

Uwe Tarun<br />

Lieven Uckrow<br />

Tina Vettorazzi<br />

Martin Waehner<br />

Sebastian Weitz<br />

Sabine Winkler<br />

Sven Wittenberg<br />

Jana Wuttke<br />

Andy-Joe Zwirner<br />

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