BEI STAHL IN FORM – NEUESTER STAND - x-technik
BEI STAHL IN FORM – NEUESTER STAND - x-technik
BEI STAHL IN FORM – NEUESTER STAND - x-technik
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
62<br />
SpecIal vIenna-tec<br />
Der Laser kann’s:<br />
Kunststoffschweißen<br />
Werden beim Schweißen von Kunststoffen hohe Anforderungen an<br />
die Schweißnaht und die Prozesssicherheit gestellt, so zeigt sich das<br />
Laserverfahren als das sicherste, hygienischste und schnellste <strong>–</strong> zusätzlich<br />
ergeben sich durch das Laser-Kunststoffschweißen völlig neue Möglichkeiten.<br />
Das Kunststoffschweißen mit Laser hat sich<br />
in den letzten Jahren unter den existierenden<br />
Fügeverfahren für Polymere etabliert.<br />
Neben der stetigen Weiterentwicklung der<br />
Werkstoffe wurde dies besonders durch die<br />
Fortschritte im Bereich der System<strong>technik</strong>,<br />
welche einen immer wirtschaftlicheren<br />
Einsatz dieser innovativen Fügetechnologie<br />
erlaubt, ermöglicht.<br />
Das Laserschweißen von Kunststoffen hebt<br />
sich durch seine Flexibilität, die hohe Präzision,<br />
die zuverlässige hohe Qualität und seine<br />
Wirtschaftlichkeit von konventionellen<br />
Fügeverfahren ab. Es werden keine zusätzlichen<br />
Stoffe, keine hohen Temperaturen<br />
in die Bauteile eingebracht. Die Schweißnaht<br />
bleibt durch dieses berührungslose<br />
Verfahren partikelfrei und von höchster<br />
optischer Qualität. Laserkunststoffschweißen<br />
ist ein anspruchsloses Verfahren. Eine<br />
einfache Werkstückaufnahme und geringe<br />
Ansprüche an die Spannwerkzeuge, die<br />
berührungslose und damit wartungsfreie<br />
Schweißung sowie die durchgehende Qualitätsüberwachung<br />
während des Fügeprozesses<br />
sprechen für dieses Fügeverfahren.<br />
Laser-Kunststoffschweiß-Methode<br />
Beim Schweißen werden zwei Fügepartner<br />
durch Wärme und Druck miteinander verbunden.<br />
Dies gilt auch für das Laser-Kunststoffschweißen,<br />
jedoch mit einem Unterschied:<br />
Die Laserenergie wird in der Regel<br />
nicht an der Oberfläche wirksam, sondern<br />
genau im Bereich der Schweißnaht. Doch,<br />
wie funktioniert das?<br />
Da es sich beim Laser um Licht handelt,<br />
kann der Laserstrahl mit Optiken gebündelt,<br />
über Spiegel oder Lichtleitfasern geführt<br />
werden. So gelangt die Energie zum<br />
Werkstück. Grundsätzlich wird nicht die<br />
gesamte Laserenergie wirksam. Die ein-<br />
gestrahlte Energie wird zum Teil reflektiert,<br />
durchdringt das Bauteil oder wird<br />
absorbiert. Nur der absorbierte Anteil wird<br />
wirksam, er wird in Wärme umgewandelt.<br />
Selbst eine vergleichsweise geringe Laserleistung<br />
erzielt eine hohe Energiedichte.<br />
Der Laserstrahl wird auf wenige Mikrometer<br />
fokussiert. Im Laserfokus kann die<br />
Energiedichte problemlos über der auf der<br />
Sonnenoberfläche liegen.<br />
Beim Laser-Kunststoffschweißen im<br />
Durchstrahlverfahren kommen ein lasertransparenter<br />
und ein laserabsorbierender<br />
Werkstoff zum Einsatz. Der Laser durchstrahlt<br />
den oberen, lasertransparenten Fügepartner<br />
praktisch ohne Absorption und<br />
schmilzt die Oberfläche des darunterliegenden,<br />
laserabsorbierenden Bauteils an.<br />
Ein definierter Druck sorgt für eine gute<br />
Wärmeleitung, sodass auch der obere Fügepartner<br />
anschmilzt. Nach diesem Prinzip<br />
haben sich verschiedene Schweißverfahren<br />
etabliert.<br />
Varianten des Laser-<br />
Kunststoffschweißens<br />
Beim Simultanschweißen wird die gesamte<br />
Schweißnaht gleichzeitig durch einen<br />
Laserstrahl erwärmt. Dieses Verfahren erfordert<br />
eine sehr homogene Leistungsdichteverteilung,<br />
auch über Radien und Höhensprünge.<br />
Es setzt mehrere Laser oder<br />
spezielle Masken voraus und kommt nur<br />
noch bei extrem hohen Fertigungsstückzahlen<br />
zum Einsatz.<br />
Beim Quasisimultanschweißen fährt ein<br />
Laserstrahl die Kontur mehrfach ab, bis<br />
das gewünschte Schweißergebnis erreicht<br />
ist. Durch die schnelle Bewegung des Laserstrahls<br />
wird die gesamte Schweißnaht<br />
quasi gleichzeitig plastifiziert. Das macht<br />
z. B. Fügewegkontrollen möglich und hilft,<br />
Formteiltoleranzen zu überwinden. Beim<br />
Konturschweißen bewegt sich der Laser<br />
relativ zum Bauteil. Es wird immer nur ein<br />
kleiner Teil der Schweißnaht angeschmolzen.<br />
Konturschweißen eignet sich insbesondere,<br />
wenn ohne Schmelzeaustrieb<br />
rotationssymmetrische oder sehr große<br />
Bauteile gefügt werden sollen.<br />
Kosteneffizienz & Einsatzgebiete<br />
Moderne Laserschweißanlagen setzen sich<br />
aufgrund stetig sinkender Preise für Strahlquellen<br />
und neuer Prozessvarianten immer<br />
weiter durch, es entstehen ständig neue<br />
Anwendungen. Moderne Dioden- und<br />
Faserlaser weisen eine Lebensdauer von<br />
mehr als 20.000 Betriebsstunden auf und<br />
gewährleisten einen problemlosen Einsatz<br />
in industrieller Umgebung. Den Beweis der<br />
Kosteneffizienz erbringt der Einsatz in der<br />
stets kostengetriebenen Automobilzulieferindustrie<br />
<strong>–</strong> in der Gesamtkostenrechnung<br />
schneidet das Laser-Durchstrahlschweißen<br />
von Thermoplasten hervorragend ab.<br />
Das Laserschweißen von Kunststoffen<br />
reduziert das Verbrauchsmaterial und<br />
zeichnet sich auch durch hervorragende<br />
Schweißqualität aus. Laserschweißen ist<br />
ein berührungsloses Verfahren, das die<br />
mechanische Belastung der Bauteile bis<br />
auf ein Minimum reduziert. Es ist lediglich<br />
der Fügedruck der senkrecht auf dem zu<br />
fügenden Produkt lastet. Schwingungen,<br />
die das Kunststoffgehäuse oder eventuell<br />
vorhandene Komponenten im Inneren<br />
schädigen könnten, treten nicht auf. Genau<br />
diese Eigenschaft hat dafür gesorgt, dass<br />
Elektronikgehäuse aller Art eine Pionierrol-<br />
Blech<strong>technik</strong> 3/September 2012