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Kurzinterview mit Margret Kaspar,
Landwirtin und Gemeinderätin
Margret Kaspar, Milchbäuerin in Maising,
Gemeinderätin und Referentin für
Landwirtschaft, faire Gemeinde und
Verbraucher. Zudem ist sie Mitglied in
der Projektgruppe „Fairtrade-Gemeinde
Pöcking“.
Sie sind „Referentin für Landwirtschaft, faire Gemeinde und
Verbraucher“ in Pöcking. Was genau gehört zu ihren Aufgaben?
Welche Inhalte sind Ihnen hierbei ein besonderes Anliegen?
Als Referentin sehe ich mich als Zuarbeiterin und Bindeglied zum und
zwischen Gemeinderat und Bürgermeister. Auch wir als Milchbauern
kämpfen um "Faire Preise", genauso wie die Kleinbauern in Asien,
Afrika und Lateinamerika, die dadurch bessere Lebensbedingungen
erhalten.
Dies kann der Verbraucher durch den Kauf regionaler, saisonaler und
fairer Produkte unterstützen. Auch unsere Gastronomie, die Gemeinde,
Kirche und unsere Grundschule hat dazu einen erheblichen Teil beigetragen.
Fair Trade ist die einzige globale Handelsbewegung, die den
Produzenten zu 50 Prozent gehört
Letzte Woche hat deutschlandweit die Fairtrade-Woche mit dem
Thema "Fair statt mehr - #FairHandeln für ein gutes Leben“ begonnen.
Aufgrund der Corona-Pandemie fanden in Pöcking während dieser
Woche keine Fairtrade-Aktivitäten statt. Was liegt Ihnen als Referentin
zum Thema Fairtrade-Gemeinde besonders am Herzen?
Wir in Pöcking sind gut versorgt im Lebensmitteleinzelhandel, und sollten
unsere landwirtschaftlichen Direktvermarkter, unseren Metzger und
Bäcker nicht vergessen, das ist nachhaltiger Konsum. Ob konventionelle
oder Bio-Landwirtschaft - wir brauchen jetzt und für die Zukunft beide.
Pöcking ist dieses Jahr als Fairtrade-Gemeinde ausgezeichnet worden.
Für diese Zertifizierung muss eine Gemeinde nachweislich fünf
Anforderungen und Kriterien erfüllen, die das Engagement für den
fairen Handel auf verschiedenen Ebenen einer Kommune betreffen.
Wie kann das Motto "global denken und lokal handeln“ am besten
umgesetzt werden?
Wie im letzten Gemeindeboten berichtet, haben Schüler der Pöckinger
Grundschule ihr ganz eigenes Fairtrade-Projekt umgesetzt: sie gestalteten
und malten verschiedene Pöckinger Motive für die „Gute
Schokolade“, ein faires Produkt der Tutzinger Stiftung Plant-for-the-
Planet. Die Schokolade gibt es für einen Euro im Pöckinger Edeka,
Rewe Gayer in Feldafing und bei der Stiftung für Pöcking zu kaufen.
Der Gemeindekindergarten wird 50!
Der Gemeindekindergarten wurde im Herbst 1970 unter dem
damaligen Bürgermeister Josef Grenzebach in den Räumen
der ehemaligen Volksschule neben dem Rathaus eröffnet.
Damals konnten in den beiden Räumen Prinzessingruppe und
Kasperlgruppe Kinder in insgesamt vier Gruppen betreut werden:
Vormittags fanden in den beiden Gruppen jeweils 25 Kinder und
nachmittags je Gruppe ca. 15 Kinder einen Platz. Die Eltern konnten
ihre Kinder entweder für Vormittag oder für Nachmittag anmelden.
Die kürzere Nachmittagszeit war speziell für jüngere Kinder eine gern
gewählte Alternative. Zwei Erzieherinnen und einer Kinderpflegerin
waren für die Betreuung der Kinder zuständig. Das Interesse an
Kindergartenplätzen war auch damals schon groß, bei der Vorstellung
des Kindergartenpersonals wurden 80 Anmeldungen abgegeben. Der
Platzbedarf stieg weiter an und so wurde 1976 der Kindergarten um
zwei Räume erweitert. Sepperl- und Gretelgruppe kamen hinzu. Eine
Kleinturnhalle wurde im neuen Anbau eingerichtet, hier können die
Kinder spielerisch an Sport und Bewegung herangeführt werden. Ein
weiterer Anbau sorgte 1977 vorübergehend für weitere 25 Plätze in
der Zwergerlgruppe. Dieser Raum wird mittlerweile als Musikzimmer
genutzt.
Schon damals war neben dem freien Spiel besonders die Förderung der
Kinder auf kognitiver und sozialer Ebene wichtig.
Die Anforderungen der Kinderbetreuung haben sich in den 50 Jahren
seit Bestehen des Kindergartens jedoch enorm gewandelt. Waren zu
Beginn des Kindergartens eine Erzieherin und zwei Kinderpflegerinnen
für die Kinder verantwortlich, unterstützen derzeit vier Erzieherinnen,
neun Kinderpflegerinnen, ein Auszubildender und Praktikanten/
Praktikantinnen die Kindergartenleitung bei der Betreuung der kleinen
Pöckinger Mädchen und Buben. Derzeit stehen 100 Plätze zur
Verfügung. Neben den wachsenden pädagogischen Anforderungen
an die Betreuer haben sich auch die Zeiten der Betreuung erweitert
und den Bedürfnissen der Eltern besser angepasst. Es wurden
Mittagsbetreuung und Ganztagesgruppen eingeführt und eine größere
Flexibilität angeboten. Auch die Aufgaben der Kindergartenleitung
haben sich extrem geändert. So steht der verwaltungstechnische und
organisatorische Ablauf des Kindergartenalltags, die Ausarbeitung und
Durchführung des pädagogischen Konzepts, und die Zusammenarbeit
mit Eltern, Träger und dem Personal im Vordergrund.
Auf der Homepage des Kindergartens wird beschrieben: „Wir arbeiten
nach einem ganzheitlichen pädagogischen Konzept. Mit Ganzheitlichkeit
meinen wir, Möglichkeiten zu geben, Eindrücke in unterschiedlichen
Sinneswahrnehmungen zu erleben und zu verarbeiten um somit
Bewusstheit für die eigene Persönlichkeit und für die Natur und Umwelt
zu schaffen. Die Zeit im Kindergarten sehen wir als einen Teil, um das
Rüstzeug zu erwerben mit Neugier, Selbstvertrauen, einer positiven
Einstellung zum Leben und mit gesundem Selbstbewusstsein den
nächsten Schritt ins Leben gehen können.“
Natürlich gibt es immer wieder einen Wechsel im Personal. Den
Gemeindekindergarten zeichnet jedoch eine starke Bindung der
Mitarbeiter an ihre Arbeitsstätte aus. Kindergartenleitung, einige
Erzieherinnen und Kinderpflegerinnen und die gute Reinigungsfee
halten über Jahre und Jahrzehnte dieser Einrichtung die Treue und
betreuen somit mittlerweile auch schon die Kinder der einstigen kleinen
Besuchern und Besucherinnen.
Eine Feier anlässlich des runden Geburtstages kann leider auf Grund
der geltenden Sicherheits- und Hygienemaßnahmen derzeit nicht
stattfinden. Vielleicht kann dies im nächsten Jahr nachgeholt werden.
Wir wünschen unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, den Eltern
und vor allem den Pöckinger Kindern weiterhin viel Vergnügen und
Spaß im Kindergarten und hoffen, dass sie sich einmal mit Freude an
ihre Kindergartenzeit erinnern.
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