„Spaß an der Freud“ Raiffeisenbank Erkrath - Karnevalsausschuß ...
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55 Jahre und mehr:<br />
Karneval in Unterbach!<br />
In <strong>an</strong><strong>der</strong>en Quellen wird das Jahr 928 als Ursprung gen<strong>an</strong>nt.;<br />
hier die offizielle Denkmalerklärung im Torg<strong>an</strong>g von Haus Unterbach.<br />
Düsseldorfer Karneval aus Unterbach<br />
Wir schreiben das Jahr 1585. Am Hofe zu Düsseldorf<br />
regiert Herzog Wilhelm, <strong>der</strong> Reiche. Seit einem<br />
Schlag<strong>an</strong>fall im Jahr 1566 k<strong>an</strong>n er die Regierungsgeschäfte<br />
nur mehr schlecht als recht wahrnehmen. Die<br />
Aussicht auf Besserung verschlechtert sich noch, als die<br />
Pocken den ältesten Sohn Karl Ferdin<strong>an</strong>d im Alter von 20<br />
Jahren in Rom hinrafften. Das Erbrecht in Düsseldorf ging<br />
auf den zweiten Sohn Joh<strong>an</strong>n Wilhelm über, von dem berichtet<br />
wird, er litte unter „Blödigkeit des Kopfes“. Eine<br />
Gattin f<strong>an</strong>d m<strong>an</strong> dennoch für ihn. Jacobe von Baden war<br />
die perfekte K<strong>an</strong>didatin. Sie war schön, intelligent und<br />
ehrgeizig; genau richtig, um den Fortbest<strong>an</strong>d <strong>der</strong> Dynastie<br />
zu sichern. Obendrein war sie lebenslustig.<br />
Die Hochzeit am 16. Juni 1585 ist als eines <strong>der</strong> gl<strong>an</strong>zvollsten<br />
höfischen Feste jener Zeit überliefert. Und dabei<br />
sollte es nicht bleiben. Freude, Frohsinn und Aufgeschlossenheit<br />
bei Hofe traten nun <strong>an</strong> die Stelle von Tristesse und<br />
Festschrift des <strong>Karnevalsausschuß</strong> Unterbach 1957 e.V., Düsseldorf, Juli 2011<br />
provinzieller Zurückgezogenheit. Rauschende Feste wurden<br />
gefeiert; Empfänge und Maskenbälle.<br />
Joh<strong>an</strong>n Wilhelm von Waldenburg war in jener Zeit Marschall<br />
am Hof in Düsseldorf. Gleichzeitig war er Hausherr<br />
auf Haus Unterbach - und zwar nicht erst in erster Generation:<br />
Nein, Joh<strong>an</strong>n Wilhelm von Waldenburg war ein<br />
waschechter Unterbacher. Seine Aufgabe als Hofmarschall<br />
im damals noch fernen Düsseldorf war die Org<strong>an</strong>isation<br />
und Durchführung <strong>der</strong> Maskenbälle. Dieses Amt<br />
würde m<strong>an</strong> heute mit „Literat“ o<strong>der</strong> „Zeremonienmeister“<br />
umschreiben; ein im Karneval g<strong>an</strong>z wichtiges Amt. Dieses<br />
Amt übte Joh<strong>an</strong>n Wilhelm von Waldenburg in Düsseldorf<br />
aus. Damit hat wohl ein Unterbacher mit <strong>der</strong> Org<strong>an</strong>isation<br />
<strong>der</strong> Maskenbälle die Anfänge des Düsseldorfer<br />
Karnevals geschaffen. Bei <strong>der</strong> Ermordung <strong>der</strong> Jacobe von<br />
Baden soll Joh<strong>an</strong>n Wilhelm allerdings seine Hände auch<br />
im Spiel gehabt haben.