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Foto: Wallocha Niemand hat bei der dualen Berufsausbildung mehr Wissen und Erfahrung als die IHK-Organisation. Fritz Horst Melsheimer Präses der Handelskammer Hamburg Ausländische Berufsabschlüsse Fachkräfte willkommen Der Mangel an qualifizierten Fachkräften hat auch in Hamburg erste Branchen und Betriebe erfasst. Und er wird in kommenden Jahren flächendeckend spürbar sein. Damit fehlendes qualifiziertes Personal nicht zur Wachstumsbremse wird, werden verschiedene Strategien verfolgt: von der dualen Berufsausbildung über die Weiterbildung auch älterer Mitarbeiter bis hin zur Schaffung familienfreund licher Rahmenbedingungen. Bislang nur selten wurde hingegen versucht, Fachkräfte zu gewinnen, die nicht in ihrem erlernten Beruf tätig sind, weil ihr Schulabschluss aus dem Ausland in Deutschland nicht anerkannt wurde. Nach Schätzungen des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales leben in Deutschland etwa 1 800 000 Menschen mit ausländischem Berufsabschluss. Vor diesem Hintergrund hat die Bundesregierung das „Gesetz zur Verbesserung der Feststellung und Anerkennung im Ausland erworbener Berufsqualifikationen“, das Berufsqualifikationsfeststellungsgesetz (BQFG), verabschiedet, das zum 1. April in Kraft tritt. Das Gesetz sichert allen Inhabern ausländischer Berufsabschlüsse ein Verfahren zu, bei dem die Gleichwertigkeit ihrer Abschlüsse mit einem deutschen Berufsabschluss geprüft wird. Für die Beurteilung der Gleichwertigkeit der Ausbildungsberufe in Industrie, Handel und Dienstleistungen hat der Gesetzgeber die Industrie- und Handelskammern als zuständige Stellen bestimmt. Darüber sind wir sehr froh, denn niemand hat bei der dualen Berufsausbildung mehr Wissen und Erfahrung als die IHK-Organisation. Unsere Handelskammer wird deshalb eine neue Beratungsstelle einrichten und alle Antragsteller umfassend und individuell beraten. Dabei werden Möglichkeiten und Ablauf des Verfahrens detailliert erläutert. Darüber hinaus Editorial 3 hilft die Handelskammer bei der Auswahl des Referenzberufes, für den die Gleichwertigkeit des ausländischen Abschlusses geprüft werden soll, und sichtet die Unterlagen auf Vollständigkeit und Richtigkeit. Darüber hinaus hat die IHK-Organisation ein Backoffice in Nürnberg geschaffen, in dem das Know-how und die Kompetenz über ausländische Berufsqualifikationen gebündelt wird. In diesem Backoffice – der IHK FOSA (Foreign Skills Approval) – wird der Abgleich der ausländischen Bildungsabschlüsse mit den deutschen Ausbildungsberufen erfolgen. Die Stadt in Mittelfranken wurde als Sitz der IHK FOSA gewählt, um mögliche Synergien mit dem ebenfalls dort ansässigen Bundesamt für Migration zu schaffen. Auch im Anschluss an das Anerkennungsverfahren steht unsere Handelskammer mit Rat zur Seite. Etwa bei der Suche nach Möglichkeiten der Nachqualifizierung oder wenn sich Antragsteller dazu entschließen, gegen die Anerkennungsentscheidung Widerspruch einzulegen. Vor uns liegt eine große Herausforderung. Doch wir sind zuversichtlich, dass das neue Verfahren unseren Hamburger Unternehmen dabei hilft, den Zugang zu qualifizierten Fachkräften zu erleichtern. hamburger wirtschaft 04/2012
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