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Oberneuland<br />

LANDLEBEN • GENUSS • LIFESTYLE • MENSCHEN • KULTUR<br />

Ländlich<br />

leben<br />

in Bremen<br />

Mit vielen leckeren<br />

Rezepten!<br />

REGIONALES<br />

MAGAZIN<br />

Mai · Nr. <strong>05</strong>|<strong>2019</strong> · 22. Jahrgang · € 2,50<br />

V<strong>OM</strong> FELD AUF DEN TISCH<br />

Oberneulander Spargel<br />

URLAUB VOR DER TÜR<br />

Eine kulinarische Deichtour<br />

ALTE LANDGÜTER<br />

Landhaus Ichon<br />

Fahrrad!<br />

Frischluft!<br />

Freiheit!<br />

Glück auf zwei Rädern


EDITORIAL<br />

Fahrrad! Frischluft!<br />

Freiheit!<br />

„Nichts ist vergleichbar mit der einfachen<br />

Freude, Rad zu fahren“, hat einst<br />

John F. Kennedy gesagt. Das finden wir<br />

auch. Heute gilt das Fahrrad als das<br />

beliebteste Sport- und Spielfahrzeug. In<br />

Deutschland stehen rund 45 Millionen PKW<br />

einer Zahl von etwa 75 Millionen Fahrrädern<br />

gegenüber. Den Wonnemonat Mai nutzen wir<br />

dazu, das Fahrrad im Oberneuland Magazin<br />

gebührend ins Rampenlicht zu stellen. Denn<br />

was gibt es Schöneres, als sich bei Frühlingssonne<br />

auf den Drahtesel zu schwingen<br />

und Oberneuland sowie die Naturschönheiten<br />

der Umgebung zu erkunden?<br />

Von Gabriele Engelsberger<br />

Redakteurin OBERNEULAND MAGAZIN<br />

Radeln ist gesund, schont die Umwelt –<br />

und macht uns dazu auch noch glücklich. Wir beschäftigen uns in dieser<br />

Ausgabe mit den Vorzügen, die das Radfahren mit sich bringt und geben Tipps,<br />

damit der ungetrübte Fahrspaß noch besser gelingt. Angelika und Engelbert<br />

Bornhöft aus Oberneuland haben das E-Bike für sich entdeckt. Zu Saisonbeginn<br />

genießen sie besonders die ausgiebige Deichtour entlang der Wümme.<br />

Wir haben uns mit ihnen auf kulinarische Entdeckerreise begeben und zeigen,<br />

was die Gastronomie entlang des Wegesrandes an Köstlichkeiten auf den<br />

Tisch bringt.<br />

Immobilienverkauf?<br />

Dafür hab ich<br />

jemanden!<br />

Apropos Kulinarik – in der Maiausgabe darf das Königsgemüse Spargel<br />

traditionsgemäß nicht fehlen. Hajo Kaemena berichtet von Neuigkeiten beim<br />

Oberneulander Spargelanbau. Der Landwirt erklärt außerdem, auf welche<br />

Weise er die optimalen Wachstumsbedingungen für das empfindliche Edelgemüse<br />

schafft. Haben Sie vielleicht Lust auf neue Spargel-Gerichte?<br />

Landfrau Dagmar Schütte und Bea und Hajo Kaemena haben uns ihre Rezeptideen<br />

für kreative Spargel-Variationen verraten.<br />

Wer seinem Bad frischen Wind einhauchen möchte, findet in dieser Ausgabe<br />

wertvolle Experten-Tipps zur Modernisierung. Lassen Sie sich einfach<br />

inspirieren – viel Spaß beim Stöbern und einen wunderbaren Frühling!<br />

Sei ein Teil des „Lebensgefühls Oberneuland!“<br />

Ihre<br />

Wir freuen uns auf Ihre<br />

Lesermeinung.<br />

Senden Sie uns gerne eine<br />

E-Mail an:<br />

magazin<br />

@oberneuland.info<br />

Verkauf<br />

Vermietung<br />

Bewertung<br />

Kompetent. Effektiv. Gut.<br />

Haus & Grund Bremen GmbH<br />

Am Dobben 1<br />

28203 Bremen<br />

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OBERNEULAND 3


INHALT<br />

50Seiten<br />

Frühjahrs-<br />

Landleben<br />

28<br />

Fahrrad! Frischluft! Freiheit!<br />

Oberneuland erleben - Glück auf zwei Rädern<br />

Er ist da! Oberneulander Spargel<br />

16 Vom Feld auf den Tisch<br />

Lichtblicke im Schatten<br />

58 Schöne Pflanzen an schattigen und halb-schattigen Standorten<br />

LANDLEBEN<br />

16 Er ist da! Oberneulander Spargel<br />

Vom Feld auf den Tisch<br />

20 Die neuen Lieblingsrezepte aus Oberneuland<br />

Ländliche Küche zum Nachkochen<br />

26 Secret Facts über den Spargel<br />

28 Oberneuland erleben<br />

Glück auf zwei Rädern<br />

32 Mit dem Rad zur Arbeit<br />

Macht Radfahren glücklich? Experten zum Thema Rad<br />

36 “Für jeden Menschen ein Fahrrad”<br />

Das passende Fahrrad finden<br />

38 Noch mehr Spaß mit dem richtigen Zubehör<br />

40 Wenn Urlaub vor der Türe wohnt<br />

Eine kulinarische Fahrrad-Tour über den Deich<br />

54 Kartoffelgewürz – Pimp my Potato<br />

Neue Serie über die Welt der Gewürze<br />

58 Lichtblicke im Schatten<br />

Schöne Pflanzen an schattigen Standorten<br />

60 Mein Garten und Ich<br />

Bäume und Sträucher, Rasenpflege<br />

KULTUR<br />

68 Alte Oberneulander Landgüter<br />

Landhaus Ichon<br />

74 Das lange Stück in Oberneuland<br />

Geheime Orte – Teil 9<br />

86 The Spice of Five<br />

Die Band Tristan im Grand Central<br />

88 Lesung mit Winfried Hammelmann<br />

Premiere im Bahnhof<br />

REGIONAL<br />

78 Jede Stimme ist wertvoll!<br />

Die Wahlen <strong>2019</strong><br />

93 Tierisches Vergnügen in der Hunde-Tagesstätte<br />

94 Doppelerfolg im U14-Bereich<br />

Erfolgreicher Nachwuchs im Bremer Hockey Club<br />

MENSCHEN<br />

84 Carmen López Herrero & Antonio Velasco Muñoz<br />

Mit Musiktherapie Erinnerungen wecken<br />

4 OBERNEULAND


68<br />

Alte Oberneulander Landgüter<br />

Landhaus Ichon<br />

116<br />

Orte der Entspannung<br />

Die schönsten Badtrends des Jahres<br />

LIFESTYLE<br />

102 FIT durchs Jahr mit Marius<br />

Das Programm für Mai: Bewegung beginnt im Kopf<br />

104 Schick, bequem und im Trend<br />

Neue lässige Freizeitmode<br />

116 Orte der Entspannung<br />

Die schönsten Badtrends des Jahres<br />

ERLEBE DEINE REGION<br />

106 Sinnesfreuden & Entdeckerlust<br />

Die Frühjahrsmärkte der Region – Teil 2<br />

RUBRIKEN<br />

6 Oberneulander Momente für die Seele<br />

8 Kompakt - Kurze Meldungen aus der Region<br />

112 Erlebe Deine Region! Borgfeld<br />

130 Unternehmen in Oberneuland von A-Z<br />

133 Termine im Mai<br />

137 Impressum<br />

138 Hammel-Sprünge – von Winfried Hammelmann<br />

OBERNEULAND 5


6 OBERNEULAND<br />

Oberneulander<br />

Momente für die Seele


WiesenFoto: Anke Rösch<br />

graureiher<br />

in unseren<br />

OBERNEULAND 7


K<strong>OM</strong>PAKT<br />

BüRGERMEISTER<br />

CARSTEN SIELING BEIM<br />

LEHRBIENENSTAND<br />

DES IMKERVEREINS VON 1875 E.V.<br />

Carsten Sieling und<br />

August-Wilhelm Schinkel.<br />

August-Wilhelm Schinkel, Vorsitzender des Imkervereins<br />

Bremen von 1875 e.V., empfing Bürgermeister Carsten<br />

Sieling zu einem Besuch auf dem Lehrbienenstand des<br />

Vereins beim Lür-Kropp-Hof.<br />

Schinkel berichtete über den lange geplanten Schleuderraum.<br />

Man hat die Möglichkeit, in Abstimmung mit der Lür-Kropp-<br />

Stiftung, auf dem Parkplatz gegenüber<br />

dem Hof einen solchen Raum<br />

herzurichten (Größe 15 bis<br />

20 qm). „Es kommen<br />

nämlich nicht nur<br />

Gruppen aus Vereinen,<br />

sondern sehr viele<br />

Kinder aus Kitas und<br />

Schulklassen zum<br />

Lehrbienenstand.<br />

Da gehört es einfach dazu, dass allen ebenfalls gezeigt<br />

wird, wie der Honig wirklich entsteht,“ erläuterte der<br />

Vorsitzende.<br />

Von der Anlage des Lehrbienenstandes zeigte sich Carsten<br />

Sieling im Anschluss sehr beeindruckt. Er werde sich gerne für die<br />

Unterstützung durch Fördermittel einsetzen, damit die Vorbildfunktion des Lehrbienenstandes<br />

weiter erhalten bleibt. August-Wilhelm Schinkel: „Ich habe den Bienenvölkern verboten,<br />

den Bürgermeister zu stechen, sie dürfen ihm aber Honig um den Bart schmieren!“ MG<br />

Folgt uns<br />

auf Facebook & Instagram!<br />

#oberneulandmagazin<br />

Termin:<br />

Am 1. Mai ist der Lehrbienenstand<br />

den ganzen Tag,<br />

dann alle 14 Tage sonntags von<br />

10 bis 12 Uhr geöffnet.<br />

Am 30. Juni ist Imkertag, und<br />

es gibt am Lehrbienenstand<br />

den ganzen Tag über viel<br />

Interessantes zu<br />

sehen.<br />

Mai-WETTER nach dem Hundertjährigen Kalender<br />

〈 1. Gewitter ❭ 2. früh kalt, sonst schön; 3. Gewitter; 4. unstet und kühl;<br />

5. Nachtfrost und Reif, hell und kühl; 6. bis 25. schön und kühl,<br />

tagsüber warm und sehr trocken; 26. rau; 27. bis 29. trüb und Regen;<br />

30. schädlicher Nachtfrost mit Reif; 31. windig, gegen Abend Regen;<br />

2<br />

Zahl des<br />

Monats Mai<br />

520.294<br />

Fahrräder<br />

gibt es in der Stadt Bremen.<br />

D.h. bei 568.006 Einwohnern,<br />

dass fast jeder Bremer ein Fahrrad besitzt.<br />

Im Schnitt fahren sie pro Tag und Person<br />

2,53 km mit dem Fahrrad!<br />

(Quelle: BUND-Bremen)<br />

RüCKSPIEGEL<br />

Der damalige Bundesinnenminister<br />

Otto Schily.<br />

Gruppenfoto von<br />

der Herbsttagung.<br />

Als der Lür-<br />

Kropp-Hof zur<br />

Festung wurde<br />

Das war im Jahr 2002. Im Dezember<br />

trafen sich die Innenminister und<br />

-senatoren der deutschen Bundesländer<br />

zu ihrer alljährlichen Herbsttagung.<br />

Diesmal war Bremen an der<br />

Reihe, und der damalige Innensenator<br />

Kuno Böse lud zu einem Kamingespräch<br />

in den Lür-Kropp-Hof ein.<br />

Bereits damals gab es heftige Proteste<br />

gegen die Abschiebung von Ausländern.<br />

Um die 150 Gegendemonstranten<br />

hatten sich für 13 Uhr am Oberneulander<br />

Bahnhof verabredet.<br />

Die meisten kamen mit dem Regionalexpress.<br />

Doch die Polizei war zuerst da.<br />

Mit rund 50 Einsatzfahrzeugen aus<br />

dem gesamten norddeutschen Raum<br />

von Oldenburg bis Magdeburg und Kiel<br />

blockierte sie weiträumig die Zufahrtswege.<br />

Die Demonstranten machten<br />

sich auf den Weg zum Lür-Kropp-Hof.<br />

Flugs ließ der Bundesgrenzschutz<br />

die Schranken am Bahnübergang Rockwinkeler<br />

Landstraße für eine Stunde<br />

schließen. Gleichzeitig wurden alle<br />

Fahrzeuge, die über die Franz-Schütte-<br />

Allee nach Oberneuland kamen, nach<br />

rechts abgeleitet. Die Wege zum<br />

Lür-Kropp-Hof waren abgeriegelt.<br />

Die Minister und Senatoren kamen im<br />

Bus aus der Stadt und wurden von den<br />

Menschen jenseits der Schranken über<br />

Megafon lautstark mit Sprechchören<br />

und Samba-Rhythmen empfangen.<br />

Deren Wunsch, eine Delegation zur<br />

Ministerrunde vorzulassen, wurde<br />

abgelehnt.<br />

Als zuletzt der damalige Bundesinnenminister<br />

Otto Schily endlich angekommen<br />

war, stellten sich die Minister kurz<br />

vorm Dunkelwerden für die Presse zum<br />

Gruppenfoto auf und verschwanden<br />

im Haus. Die Protestierenden waren<br />

mittlerweile wieder abgezogen.<br />

Bereits ein halbes Jahr zuvor, im März,<br />

gab es hier ein Treffen, da kamen aber<br />

nur die Amtskollegen aus den norddeutschen<br />

Bundesländern.<br />

Es war weit weniger spektakulär, dafür<br />

durfte die Presse im Hochtiedshus kurz<br />

dabei sein. EM<br />

8 OBERNEULAND


K<strong>OM</strong>PAKT<br />

Oberneuland<br />

im Oldtimer-Rausch<br />

Nur ein paar Tage noch, und Oberneuland trifft sich am Sonntag, den 5. Mai<br />

wieder bei der dicken Eiche zum Oldtimerfest. Diese Veteranen der Automobilindustrie<br />

haben noch immer eine erstaunliche Anziehungskraft. Und<br />

das wird wohl auch so bleiben. Trotz oder gerade wegen Abgasskandalen und<br />

Trend zum Elektrofahrzeug. Je älter sie, sind desto prachtvoller, schöner und interessanter<br />

sehen sie aus. Weil sie penibel gepflegt werden.<br />

PROGRAMMABLAUF<br />

OLDTIMERFEST<br />

<strong>05</strong>. Mai<br />

• 10.15 Uhr Eröffnung und Begrüßung<br />

• ab 11 Uhr Live-Musik mit der AlgoRhythm<br />

Bigband, Start zur Orientierungsfahrt und zum<br />

Geschicklichkeitsparcours, Beginn des Kinderprogramms<br />

mit Kids in Motion und den Pfadfindern<br />

• ab 13 Uhr Auftritt der Zumba-Kurs-Truppe der<br />

Sportklasse Oberneuland. Zweiter Auftritt der<br />

AlgoRhythm Bigband<br />

• ab 15 Uhr Musik mit dem Pianisten Emanuel<br />

Jahreis, Ende der Orientierungsfahrt und des<br />

Geschicklichkeitsparcours<br />

• ab 16 Uhr Preisverleihung<br />

• 18 Uhr Ende der Veranstaltung<br />

Anzeige<br />

Zum zweiten Mal sind es Tanja Sörensen und Marco Trey, die den Ablauf und die gesamte<br />

Organisation übernommen haben. Ich besuche die beiden und möchte als Erstes ein Foto vor<br />

ihrem eigenen Oldtimer machen. „Wir haben aber gar keinen“, antworten sie schmunzelnd, was<br />

mich anfangs erstaunt. Dennoch sind die beiden mit Oldtimern auf Du und Du. Tanja<br />

arbeitet bei der Oldtimer-Galerie Bremen und ist dort die gute Seele bei den Bremen<br />

Oldtimer Classics, der großen Show in der Innenstadt. Da kümmert sie sich um die komplette<br />

Abwicklung, die Organisation, das Sponsoring und die Presse. „Auch auf der Bühne zusammen<br />

mit unserem Moderator ist Tanja Sörensen unverzichtbar“, heißt es. Marco war ebenfalls<br />

bei der Oldtimer-Galerie, dort lernten sie einander kennen. Ein ideales Paar also für das Fest in<br />

Oberneuland.<br />

„Wir hoffen nur, dass nicht am gleichen Tag der Tunnel in der Mühlenfeldstraße eingeweiht<br />

wird“, sind bei unserem Gespräch vor vier Wochen ihre Bedenken. Und wenn doch, können sie<br />

wohl trotzdem großen Zuspruch erwarten. „110 Fahrzeuge sind bis heute gemeldet“, freuen<br />

sie sich. Die Teilnehmer kommen aus der weiteren Umgebung bis Oldenburg, Hamburg und<br />

Hannover. Zwanzig Helfer werden ihnen zur Seite stehen. Ein eingespieltes Team, das schon<br />

bei den ersten Oldtimer-Erlebnissen dabei war, ergänzt durch einige Jüngere. Bereits im<br />

September fingen sie mit den Vorbereitungen an. Es galt Sponsoren zu motivieren, das Zelt zu<br />

buchen und gastronomische Einrichtungen für die Teilnahme zu gewinnen.<br />

Nicht zuletzt wurde die Polizei über den Ablauf informiert und gefragt, ob nicht ausnahmsweise,<br />

falls nötig, der Deich befahren werden darf. Einige Oldtimer-Clubs werden ihre<br />

Fahrzeuge einfach nur ausstellen. Die meisten aber sind beim Geschicklichkeitsfahren auf<br />

dem Platz und bei der Rallye durch Oberneuland dabei. Die Fahrtstrecke ist etwa 24 Kilometer<br />

lang und wird selbstverständlich nicht verraten. Drei Stationen warten unterwegs mit<br />

Aufgaben für die Rallye-Teilnehmer. Mehr war aus den beiden nicht heraus zu bekommen.<br />

Um finanziell abgesichert zu sein, gründeten sie dafür eine GbR.<br />

Spenden und Erlöse aus der Veranstaltung werden dieses Jahr dem<br />

Ambulanten Kinderhospizdienst Jona in Friedehorst zugutekommen.<br />

Tanja und Marco versprechen Spaß ohne Ende. „Wir leben hier<br />

seit ein paar Jahren, viele kennen uns. Mit den Oberneulandern kann<br />

man sich prächtig verstehen“, schwärmen die beiden. So kümmert sich<br />

Elektro Junge um die Stromversorgung, Hans Henning Schuhose um<br />

den Wasseranschluss und Rolf Mittendorff um das Verlegen der<br />

Stromleitung über die Rockwinkeler Heerstraße hinweg. Rolf und die<br />

Ackerschlepperfreunde sind mit ihren Treckern eine willkommene<br />

Ergänzung zum Fest.<br />

Text und Foto: Eberhard Matzke<br />

10 OBERNEULAND


Foto: Jochen Mönch<br />

K<strong>OM</strong>MENTAR<br />

VON TAMINA KREYENHOP<br />

Liebe<br />

Oberneulander,<br />

die jüngsten Äußerungen unseres Bürgermeisters, dass für ihn die<br />

schwierigsten Stadtteile Bremens Oberneuland und Schwachhausen<br />

seien, weil diese ihre Ressourcen mehr für das Gemeinwesen einsetzen<br />

sollten, haben viele verärgert.<br />

Nicht nur, dass ich mich wundere, dass man zwei Stadtteile als<br />

Stadtteile der Reichen abqualifiziert, die nur an sich selbst denken<br />

und damit den linken Neidfaktor bedient, sondern vor allem, weil die<br />

Äußerung schlichtweg falsch ist. Herr Bürgermeister Sieling scheint<br />

über die Stadtteile Oberneuland und Schwachhausen wenig<br />

informiert zu sein. Wahrscheinlich, weil sie keine Schwierigkeiten<br />

verursachen... ?!!<br />

Leider reiht er sich damit in eine lange Liste von Senatoren ein,<br />

die in Oberneuland einen reinen Geber-Stadtteil sehen und ihn<br />

ansonsten gerne ignorieren.<br />

Beispielhaft: Der Bausenator, der zwar gerne viele neue Baugebiete<br />

ausruft, dabei nicht nur die ortstypische Bebauung, sondern manchmal<br />

auch den Denkmalschutz missachtet, den nötigen Ausbau der<br />

Straßen, Wege und Kanäle aber außer Acht lässt und auch nicht an<br />

die übrige damit einhergehende Infrastruktur denkt (Kita- und<br />

Schulplätze, ÖPNV).<br />

Die Bildungssenatorin, die unsere Kinder (aufgrund der guten<br />

sozialen Bedingungen) eigentlich nur zum ‚mischen’ braucht, den<br />

Ruf nach Mittagsversorgung oder Gleichberechtigung der privaten<br />

Träger aber gerne überhört.<br />

Oder der Innensenator, der erst bei der Reformierung der Polizei<br />

merkte, dass die Polizei in Oberneuland fast drei Jahre unbesetzt<br />

war und erst August 2018 einen Ordnungshüter (Cop) im Stadtteil<br />

einsetzte.<br />

Ich kann mir nicht vorstellen, dass es einen für Bremen unproblematischeren<br />

Stadtteil als Oberneuland gibt und das obwohl beispielsweise<br />

• der Senat seit Jahrzehnten ignoriert, dass die Infrastruktur Oberneulands<br />

der wachsenden Zahl der Einwohner (von ca. 8.000 im<br />

Jahr 2000 auf knapp 14.000 heute) nicht mehr angemessen ist.<br />

• Die Straßen, insbesondere die Oberneulander Landstraße und die<br />

Mühlenfeldstraße zwar in katastrophalem Zustand sind, aber<br />

trotzdem seit Jahren nicht repariert werden.<br />

• Es kaum Fuß- und/oder Radwege gibt.<br />

• Die Anbindung mit öffentlichen Verkehrsmitteln absolut<br />

ausbaufähig ist.<br />

Frühjahrsputz mit<br />

Hilfe des Bremer HC<br />

„Bremen räumt auf.“ ist eine Umweltinitiative, die<br />

Bürger dazu bewegen soll, sich für eine saubere Stadt<br />

und für ein umweltbewusstes Miteinander zu engagieren.<br />

Am 30. März fand die erfolgreiche Initiative bereits<br />

zum 17. Mal statt – und 75 Kinder und Jugendliche des<br />

Bremer HC machten mit und sammelten drei Stunden<br />

lang fleißig rund um das Clubgelände am Heinrich-<br />

Baden-Weg Müll. Und diese Ausbeute kann sich doch<br />

nun wirklich sehen lassen! AG<br />

Foto: privat<br />

Zudem hält sich die Stadt mit ihren Einrichtungen sowie deren Ausstattung<br />

stark zurück. Auf genau drei Einrichtungen unter städtischer<br />

Leitung kommen wir derzeit, namentlich die Grundschule Oberneuland,<br />

die Oberschule Rockwinkel und die jüngst wieder besetzte<br />

Polizeidienststelle an der Mühlenfeldstraße. Selbst das Ortsamt wird<br />

derzeit noch im Ehrenamt geführt.<br />

Dabei wollen wir nicht vergessen, dass die städtischen Einrichtungen<br />

– aufgrund unseres vergleichsweise besseren Sozialindexes – nur minimal<br />

ausgestattet sind. Beispielsweise verfügt keine Oberneulander<br />

Schule trotz Nachmittagsunterricht über eine Essensversorgung.<br />

In unserem Stadtteil wohnen besonders viele Familien, in denen<br />

beide Elternteile berufstätig sind. Dabei arbeiten die meisten Frauen<br />

in qualifizierten Berufen und sind damit für unser Bremer Gemeinwesen<br />

unentbehrlich. Schon in 2008 bei der ersten von Frau<br />

Jürgens-Pieper initiierten Standortplanung, forderte deshalb der<br />

Beirat einen Ausbau zum Ganztag sowohl für die Grundschule, als<br />

12 OBERNEULAND


auch für Rockwinkel, denn die Vereinbarkeit von Beruf und Familie<br />

ist in unserem Stadtteil (siehe vorstehend) besonders wichtig und<br />

ein Hortangebot gibt es seit 2001 nicht. Doch nach bald 20 Jahren<br />

werden wir immer noch vertröstet.<br />

In den Schulen unseres Stadtteils gibt es keine Schulsozialarbeiter,<br />

obwohl in der Grundschule regelmäßig die Kinder aus dem Hermann<br />

Hildebrand Haus mit beschult werden und Rockwinkel Vorkurse für<br />

geflüchtete SchülerInnen betreibt – ganz abgesehen davon, dass<br />

auch in unserem Stadtteil Kinder mit Förderbedarf wohnen. In beiden<br />

Schulen helfen Eltern und ältere Bürger aus unserem Stadtteil<br />

ehrenamtlich beim Lesen und anderem entstehenden Bedarf.<br />

Seit Jahren fordern wir für Rockwinkel eine neue Turnhalle und der<br />

Engpass beim Sportunterricht wird sich weiter verschärfen, da die<br />

Schule jetzt langfristig 5-zügig geführt werden soll und die<br />

Schließung des Unibades vor der Tür steht.<br />

Im Verhältnis zur Kinderzahl haben wir zu wenig Spielplätze im<br />

Stadtteil, aber auch das interessiert die Stadt nicht wirklich.<br />

Es gibt in Oberneuland keine einzige städtische Kita und auch das<br />

Jugendzentrum wird ehrenamtlich geführt. Renovierungen für Spielplätze<br />

oder Anschaffungen für die Kitas werden komplett aus<br />

Spenden generiert.<br />

Wir haben zwei private Schulen im Stadtteil, die dauerhaft gegen<br />

“die Privatschulallergie” (Aussage von Frau Senatorin Jürgens-Pieper)<br />

der SPD ankämpfen. Dabei spart die Stadt an jedem Privatschüler<br />

1/3 der Kosten für einen städtischen Schüler.<br />

Den Schülern der Tobiasschule, die auf jeder städtischen Schule<br />

wegen ihrer Behinderung ein Anrecht auf einen Fahrdienst hätten, wird<br />

dieser verwehrt, dabei kommen die meisten hier beschulten Kinder<br />

nicht aus unserem Stadtteil. Die in der Tobiasschule beschulten<br />

Kinder werden also quasi dafür bestraft, dass für sie die gemeinsame<br />

Beschulung von behinderten und nicht behinderten SchülerInnen vielleicht<br />

nicht der richtige Weg ist. Die Schule selbst erfährt durch die<br />

schlechte Bezuschussung nicht die angemessene Honorierung ihrer<br />

Arbeit durch den Senat. Hier verzichten Lehrer auf ihre Gehälter und<br />

viele Eltern zahlen freiwillig mehr, um anderen Schülern (in der Mehrzahl<br />

nicht aus Oberneuland) den Besuch der Tobiasschule zu ermöglichen.<br />

Das Ökumenische Gymnasium muss aufgrund der sinkenden<br />

Zuschüsse bei steigenden Kosten zwangsläufig das Schulgeld<br />

erhöhen. Das wiederum verwehrt vielen Kindern, die die Schule<br />

gerne besuchen würden, den Zutritt. Damit wird die Schule quasi in<br />

eine nicht angemessene elitäre Ecke gedrängt. Trotzdem organisiert<br />

die Schule jedes Jahr mehrere Spendenaktionen in denen regelmäßig<br />

für soziale Einrichtungen in ganz Bremen und Schulprojekte<br />

in Entwicklungsländern Geld gesammelt wird.<br />

Seit Jahren werden zahlreiche Aufgaben, die in den staatlichen<br />

Bereich gehören, privat erfüllt, um den Staat finanziell und personell zu<br />

entlasten. Die Oberneulander schauen gewaltig über den Tellerrand.<br />

Sieht man sich nicht nur die Besetzung der Vorstände der Träger- und<br />

Fördervereine sämtlicher kultureller und vieler kirchlicher sowie<br />

sozialer privater Einrichtungen Bremens an (Deutsche Kammerphilharmonie,<br />

Museum Weserburg uvm.), sondern auch die Diakonien<br />

der Bremischen Innenstadtkirchen, die Mäzene der großen Stiftungen,<br />

Vereine und Clubs (Hollweg Stiftung, Rutenberg Stiftung, Bürgerparkverein,<br />

Lions- und Rotaryclubs etc.), stellt man schnell fest, dass<br />

immer Bürger Oberneulands und Schwachhausens maßgeblich sind!<br />

Wir alle sind uns unserer sozialen Verpflichtungen mehr als bewusst<br />

und ich möchte nicht wissen, wie es um Bremen heute stünde, wenn<br />

dieses ehrenamtliche wie finanzielle Engagement der Oberneulander<br />

ausbliebe. Inwieweit sich ein Bürger dieser Stadt für sein Gemeinwesen<br />

engagiert, ist zu einem gut Teil davon abhängig, wie dieses<br />

Gemeinwesen auch für seine Bürger attraktiv ist. Ob die Art, die<br />

Herr Sieling gewählt hat, die richtige Motivation ist, um dieses<br />

‚mehr’ herauszukitzeln, möchte ich stark in Frage stellen.<br />

Von den Steuersummen, die die Oberneulander zahlen, womit u.a.<br />

die häufig mehr von Ideologie getriebenen Ausgaben der jetzigen<br />

Regierung mitfinanziert werden, habe ich dabei noch nicht<br />

gesprochen.<br />

Wir sind unverändert ein Stadtteil mit Dorfcharakter: Man kennt sich<br />

und so sorgt der Eine sich noch um den Anderen. Dabei gilt unsere<br />

Sorge und Liebe natürlich nicht nur unserem Stadtteil, sondern<br />

ebenso (und dies entgegen der Annahme von Herrn Bürgermeister<br />

Sieling) dem Gemeinwesen des ganzen Bremer Landes!<br />

Mit herzlichen Grüßen<br />

Tamina Kreyenhop<br />

Sprecherin Beirat Oberneuland<br />

Vor ca. 5 Jahren erklärte der Umweltbetrieb Bremen, er könne aufgrund<br />

der Finanznot Bremens in den Parks in Oberneuland nur noch<br />

die sogenannte Verkehrssicherung gewährleisten. Daraufhin hat der<br />

Förderkreis Overniegelant seine Satzung geändert und die Unterstützung/Pflege<br />

der Parkanlagen mit aufgenommen. Seitdem haben<br />

Oberneulander viel Geld gesammelt und an den (städtischen)<br />

Umweltbetrieb gegeben, um die Parkanlagen zu verschönern.<br />

Es wurden neue Wege angelegt, Frühblüher gepflanzt, Hecken<br />

erneuert und viele Bänke zum Verweilen angeschafft.<br />

Alles aus den Ressoucen der Oberneulander!<br />

Als das Flüchtlingszelt in Oberneuland aufgestellt wurde, haben sich<br />

alle Vereine und freiwilligen Helfer in einem runden Tisch zusammengefunden<br />

und die Aufgaben unter sich aufgeteilt, von Kleiderkammer<br />

über Babysitterdienst, Deutschkurse und Kennlerncafè bis zur<br />

Begleitung zu Ärzten und Ämtern... es gab alles. Und bis heute,<br />

nach der Verlagerung der Asylbewerber in den Vinnenweg, wird das<br />

Angebot nicht nur aufrecht erhalten – im Gegenteil: Viele der<br />

Oberneulander bieten Ihre Dienste in anderen Stadteilen an.<br />

Der Ruf nach dem Staat ist in keinem Stadtteil so klein! Wir haben<br />

uns daran gewöhnt für uns selbst zu sorgen.<br />

Uns fehlende Ausnutzung unserer Ressourcen vorzuwerfen ist nicht<br />

gerade förderlich oder ermutigend! Es ist eine Abwertung!<br />

Es ist die Nicht-Anerkennung des überdurchschnittlichen Engagements<br />

unserer Mitbürgerinnen und Mitbürger in Oberneuland.<br />

Eine unnötige Neiddiskussion wird hier initiiert, die auch noch jeder<br />

Grundlage entbehrt.<br />

OBERNEULAND 13


Promotion<br />

DIE UMWELTBILANZ DES MERCEDES-BENZ GLC F-CELL<br />

NACHHALTIG TRANSPARENT:<br />

AUF DEN LEBENSZYKLUS K<strong>OM</strong>MT ES AN<br />

Der Brennstoffzellen-Plug-in-Hybrid Mercedes-Benz GLC F-CELL (Wasserstoffverbrauch kombiniert: 0,34 kg/100 km,<br />

CO2-Emissionen kombiniert: 0 g/km, Stromverbrauch kombiniert: 13,7 kWh/100 km) 1 hat erfolgreich den 360°-Umweltcheck<br />

abgeschlossen. Das Ergebnis wurde vom TÜV Süd umfassend geprüft. Der Umweltcheck basiert auf einer Ökobilanz,<br />

bei der die Umweltwirkungen des Pkw über den gesamten Lebenszyklus untersucht werden.<br />

Erst eine Betrachtung des gesamten Lebenszyklus der Fahrzeuge ergibt ein<br />

realistisches Bild. Mercedes-Benz führt diesen Umweltcheck bereits seit 20<strong>05</strong>,<br />

damals mit der S-Klasse, regelmäßig durch. Der Berechnung zugrunde legt<br />

Mercedes-Benz eine Fahrtstrecke je nach Segment von 150 bis 300 Tausend<br />

Kilometern. Elektrofahrzeuge können dabei aufgrund ihrer emissionsfreien Fahrt<br />

einen großen Teil der in der Produktion zunächst mehr aufgebrachten CO2-Emissionen<br />

wieder gut machen. Gelingt es, Elektrofahrzeuge nur mit regenerativen Energien<br />

zu betreiben, schrumpfen die CO2-Emissionen über den Lifecycle betrachtet um<br />

bis zu 70 Prozent gegenüber Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor. So auch bei<br />

Brennstoffzellenfahrzeugen, die in der Herstellung weniger, im Fahrbetrieb aber<br />

etwas mehr Emissionen als das Batteriefahrzeug verursachen und bei denen die<br />

Bereitstellung des Wasserstoffs einen großen Einfluss auf den Gesamteffekt hat.<br />

Um die Umweltverträglichkeit eines Fahrzeugs bewerten zu können, betrachten<br />

die Experten alle Emissionen und den Ressourcenverbrauch über den gesamten<br />

Lebenszyklus hinweg. Dies geschieht mittels einer Ökobilanz, die die wichtigsten<br />

Umweltwirkungen erfasst. Dazu gehören die Rohstoffgewinnung – in der Brennstoffzelle<br />

konnte der Platineinsatz im Vergleich zur B-Klasse F-CELL um 90 Prozent<br />

reduziert werden – die Produktion und Nutzung sowie die Verwertung. Für die<br />

Komponenten des neuen Triebstrangs wurden entwicklungsbegleitend<br />

Recyclingkonzepte erarbeitet. Somit ist die hohe Recyclingfähigkeit, wie bei<br />

jedem anderen Mercedes-Benz, auch beim GLC F-CELL sichergestellt.<br />

Unterschiedliche CO2-Szenarien je nach Strom- und Wasserstofferzeugung<br />

Wie bei allen Elektrofahrzeugen kommt es auch beim Mercedes-Benz<br />

GLC F CELL entscheidend darauf an, wie der benötigte Strom erzeugt wird:<br />

100 Prozent erneuerbar, z.B. aus Wasserkraft, oder beispielsweise im EU-Strom-<br />

Mix. Die gleiche Frage stellt sich bei der Gewinnung des Wasserstoffs: In der<br />

Ökobilanz gerechnete Szenarien sind die Reformation aus Erdgas, das so genannte<br />

H2-Mobility Szenario (50 Prozent regenerativ, 50 Prozent aus Erdgas),<br />

und die 100-prozentige Gewinnung des Wasserstoffs aus Elektrolyse mit Strom<br />

aus Wasserkraft.<br />

Entsprechend fällt die Umweltbilanz, insbesondere die CO2-Bilanz, bei einer<br />

Betrachtung des gesamten Lifecycles mit einer Laufleistung von 200.000 Kilometern<br />

aus. In der Pkw-Herstellung bedingen die spezifischen Komponenten<br />

1 Angaben zu Kraftstoffverbrauch, Stromverbrauch und CO2-Emissionen sind vorläufig und wurden vom Technischen Dienst für das Zertifizierungsverfahren<br />

nach Maßgabe des WLTP-Prüfverfahrens ermittelt und in NEFZ-Werte korreliert. Die EG-Typgenehmigung und eine Konformitätsbescheinigung<br />

mit amtlichen Werten liegen noch nicht vor. Abweichungen zwischen den Angaben und den amtlichen Werten sind möglich.<br />

des GLC F-CELL zwar deutlich höhere CO2-Emissionen, diese können in der Nutzungsphase,<br />

je nach Wasserstoff- und Stromerzeugung, jedoch teils deutlich<br />

überkompensiert werden. Wird der GLC F-CELL ausschließlich mit regenerativ<br />

erzeugtem Wasserstoff und Strom betrieben, so ist die CO2-Einsparung über den<br />

gesamten Lebenszyklus am größten. Gegenüber dem Szenario mit Wasserstoff<br />

aus Erdgas und dem EU Strom-Mix sind so Einsparungen von über 50 Prozent<br />

möglich.<br />

Der GLC F-CELL: Brennstoffzelle als Plug-in-Hybrid<br />

Der Mercedes-Benz GLC F-CELL verfügt weltweit einmalig sowohl über<br />

Brennstoffzellen- als auch über Batterieantrieb, der via Plug-in-Technologie extern<br />

aufgeladen wird. Er „tankt“ außer Strom auch reinen Wasserstoff. Dies hatte<br />

eine Reihe von Vorteilen:<br />

• An einer Wasserstofftankstelle steht innerhalb von drei Minuten wieder<br />

die volle Reichweite von über 400 km zur Verfügung.<br />

• Die Batterie bietet weitere rund 50 km Reichweitenreserve.<br />

• Bergab und beim Bremsen kann die Bewegungsenergie in der Batterie<br />

gespeichert werden (Rekuperation).<br />

• Für kräftige Beschleunigung stellt die Batterie zusätzlichen Schub zur Verfügung.<br />

• Beim Laden an der Steckdose kann rein regenerativer Strom verwendet werden.<br />

Zwei karbonfaserummantelte Tanks im Fahrzeugboden des GLC F-CELL<br />

fassen 4,4 kg Wasserstoff. Dank der 700-bar-Tanktechnologie ist der Wasserstoffvorrat<br />

innerhalb von nur drei Minuten aufgefüllt – so schnell, wie man es<br />

von einem Fahrzeug mit konventionellem Antrieb gewohnt ist. Bei einem<br />

Wasserstoffverbrauch von rund 1 kg/100 km schafft der GLC F-CELL rund 430<br />

wasserstoffbasierte Kilometer im NEFZ; im Hybridmodus kommen noch einmal<br />

bis zu 51 km bei vollgeladener Batterie dazu.<br />

Die Lithium-Ionen-Batterie verfügt über eine Bruttokapazität von 13,5 kWh<br />

und dient als zusätzliche Energiequelle für den Elektromotor. Per Plug-in-<br />

Technologie lässt sie sich über den 7,4 kW Onboard-Lader an einer haushaltsüblichen<br />

Steckdose, einer Wallbox oder einer öffentlichen Ladestation<br />

bequem aufladen – bei Ausnutzung der gesamten Leistung in ca. 1,5 Stunden<br />

von 10 auf 100 Prozent SoC (State of Charge). Ebenso wie der Antriebsmotor,<br />

eine Asynchronmaschine mit einer Leistung von 155 kW (211 PS) und einem<br />

Drehmoment von 365 Nm, ist der leistungsstarke Akkumulator platzsparend im<br />

Heck des SUV untergebracht.


Er ist da!<br />

OBERNEULANDER<br />

Vom<br />

Feld...<br />

16 OBERNEULAND


Diese Saison gibt es ein besonderes Koch-Event:<br />

Vor allem Spaß soll das Spargelevent mit Bea Kaemena,<br />

Karolina Lucht und Hajo Kaemena machen (v.li.).<br />

SPARGEL<br />

...auf den<br />

Tisch<br />

OBERNEULAND 17


Mitte April ist es endlich soweit: Die ersten Spargelspitzen auf Hof Kaemena<br />

in Oberneuland treiben aus und die ersten Verkaufsstände können schon mit<br />

dem heiß ersehnten weißen Edelgemüse beliefert werden.<br />

Text: Sabine von der Decken, Fotos: Sabine von der Decken, Hajo Kaemena<br />

Für den Austrieb der Spargelpflanze braucht das Frühlingsgemüse<br />

an der Wurzel zwölf Grad Celsius, dann geht<br />

es los. Früher orientierten sich Spargelbauern am zarten<br />

grünen Flaum der gerade ausgetriebenen Eichen, dann<br />

hieß es: „Der Spargel treibt aus.“ Heute ist es das im Spargeldamm<br />

integrierte digitale Thermometer des Spargelbauern, das Auskunft<br />

über die Temperaturverhältnisse im Boden gibt. Gerade in<br />

den ersten warmen Tagen befragt Hajo Kaemena ganz regelmäßig<br />

sein Smartphone, das ihm die Temperaturen auf und im<br />

Spargeldamm mitteilt.<br />

„Wenn das Wetter so bleibt“, sagt der Oberneulander Spargelbauer<br />

Anfang April, „dann herrscht unter der dreifachen Folie<br />

an der Bodenoberfläche schnell eine Temperatur von 40 Grad<br />

Celsius.“ In 40 Zentimeter Tiefe an der Wurzel sind es zu dem<br />

Zeitpunkt 14,6 Grad Celsius. Das seien zwar gute Startbedingungen<br />

für den Spargel, die optimale Wachstumstemperatur an der<br />

Wurzel aber liegt bei 20 Grad Celsius. Dann wächst der Spargel<br />

zehn Zentimeter pro Tag in die Höhe.<br />

Das digitale Thermometer ist die einzige Technik, die Hajo<br />

Kaemena auf dem Spargelfeld einsetzt. „Es ist eine echte Entscheidungshilfe.“<br />

Denn mithilfe der Daten kann er den Beginn<br />

der Ernte besser planen und die Temperatur im Spargeldamm<br />

besser regulieren. Denn Spargel mag es weder zu kalt noch zu<br />

warm. Je nach Temperatur wendet er die Folien von weiß auf<br />

schwarz oder umgekehrt, um die Dämme zu erwärmen oder zu<br />

kühlen. „Ich versuche durch Wenden der Folien eine optimale<br />

Temperatur von 20 Grad Celsius zu halten“, sagt Kaemena. Auf<br />

die Folien ganz zu verzichten, das geht auch auf Hof Kaemena<br />

nicht. „Dann gäbe es noch keinen Spargel“, sagt der umweltbewusste<br />

Oberneulander Landwirt.<br />

Die Installation einer Feldheizung, um einer der Ersten zu<br />

sein, die mit dem Frühlingsgemüse auf den Markt kommen,<br />

kommt für ihn aus ökologischen Erwägungen überhaupt nicht<br />

in Frage. „Alles hat seine Zeit“, so seine Meinung zu Saisongemüse,<br />

das aus der Region stammt.<br />

Aufgrund der Einführung des Mindestlohns stellte Hajo<br />

Kaemena auf Akkordlohn um. „Es ist fair, weil gute Leistung gut<br />

bezahlt wird“, sagt der Oberneulander Spargelbauer. Jeden Tag<br />

berechnet er aufgrund des wetterabhängigen Wachstums die<br />

durchschnittlich gestochene Menge. Wer über dem Durchschnitt<br />

liegt, hat auch einen überdurchschnittlichen Verdienst, der weit<br />

über dem Mindestlohn liegt. Am Feldrand hat jeder der Saisonkräfte<br />

seine „Kiste“ stehen, in die er seinen gestochenen Spargel<br />

zum Auswiegen legt.<br />

18 OBERNEULAND


Geschichten zwischen<br />

den Spargeldämmen<br />

Der Allererste!!!<br />

Auch auf dem Feld mobil: Hajo Kaemena.<br />

Das Spargel- und Erbeerteam auf Hof Kaemena.<br />

Bergfest<br />

In der Mitte der Erntezeit von Spargel und Erdbeeren wird<br />

traditionell auf Hof Kaemena „Bergfest“ gefeiert. An dem<br />

Abend wird gegrillt und die polnischen Saisonkräfte bereiten<br />

Gerichte, Salate und Kuchen aus ihrer Heimat zu. Und<br />

manchmal steht auch ein selbstgebrannter Wodka auf<br />

dem Tisch. Später wird im alten Pferdestall oft noch lange<br />

nach polnischer Musik getanzt. Hajo und Bea Kaemena<br />

erleben das Ende der Feier in der Regel nicht mit!<br />

In dieser Saison hat Hof Kaemena zusammen mit Karolina<br />

Lucht von der Bremer Kochschule „Koch mit Karo“ ein ganz<br />

besonderes Spargelevent entwickelt. Unter dem Motto „Vom Feld<br />

auf den Tisch“ stechen Spargelfreunde unter der Anleitung von<br />

Bea und Hajo Kaemena selbst ihre Portion Spargel und kochen<br />

im Anschluss gemeinsam mit Karolina Lucht in deren Kochschule<br />

in der Humboldtstraße ein Menü aus Vor- und Hauptspeise<br />

mit einem kleinen süßen Abschluss. Pro Person kostet das<br />

Event 79 Euro und steht ganz im Zeichen des Spargels und Spaßes<br />

am Kochen.<br />

Um 14.30 Uhr geht es auf Hof Kaemena am 18. und am<br />

25. Mai los. Abschluss des Spargelevents bildet das gemütliche<br />

Tafeln in großer Runde in Karos Kochschule bis 21 Uhr. Anmeldung<br />

unter www.hof-kaemena.de oder www.kochmitkaro.de.<br />

Zeigen, wie die Natur so „tickt“ und Verständnis für Regionalität<br />

zu entwickeln, das ist der ganzheitliche Ansatz, den Bea und Hajo<br />

Kaemena Spargelfreunden vermitteln möchten.<br />

Am Sonntag, den 26. Mai um 15.30 Uhr findet die traditionelle<br />

Feldführung statt. Die Teilnahme ist kostenlos, um Anmeldung<br />

per Mail wird gebeten. Hajo und Bea Kaemena zeigen<br />

die Abläufe auf dem Spargelfeld und gehen auch zu den<br />

Erdbeeren.<br />

Von Oberneuland auf<br />

schnellstem Weg nach Amerika<br />

Der Hof Kaemena hat mehrere Spargelfelder, auf denen<br />

die polnischen Saisonarbeiter das Frühlingsgemüse<br />

stechen. Eines liegt dicht am Hof, das andere nahe am<br />

Deich. Aufgrund der weiten Entfernung sprechen die<br />

Saisonkräfte davon, mit dem Fahrrad nach „Amerika“<br />

zur Arbeit zu fahren. Zu Fuß ist die Entfernung nicht<br />

machbar. Darum ging Hajo Kaemena mit dem Fahrradhaus<br />

Göttsche eine Kooperation ein. Alte ausrangierte<br />

Fahrräder gegen Spargel.<br />

OBERNEULAND 19


LIEBLINGSREZEPTE<br />

mit Spargel<br />

Spargel-Auflauf<br />

für 4 Personen<br />

Rezept und Foto: © Dr. Oetker Versuchsküche<br />

Zutaten:<br />

1 kg weißer Spargel<br />

300 g Möhren<br />

500 g Kartoffeln<br />

3 EL Speiseöl<br />

etwas Puderzucker Salz<br />

frisch gemahlener Pfeffer<br />

2 Be. Crème fraîche Classic<br />

(je 150 g)<br />

100 ml Milch<br />

150 g geriebener Gouda<br />

Zubereitung:<br />

Spargel, Mohren und Kartoffeln schalen.<br />

Spargel in etwa 3 cm lange Stücke schneiden,<br />

Mohren in etwa 1/2 cm dicke Scheiben<br />

und Kartoffeln in dünne Scheiben schneiden.<br />

Öl in einem großen Topf erhitzen. Möhren darin<br />

etwa 4 Min. dünsten. Spargel hinzufügen,<br />

mit etwas Puderzucker und Salz bestreuen,<br />

etwa 2 Min. dünsten.<br />

Kartoffeln dazugeben, weitere 10 Min. dünsten.<br />

Gemüse mit Salz und Pfeffer würzen und in<br />

eine Auflaufform (Inhalt etwa 2,5 l) geben.<br />

Créme fraîche und Milch verrühren, mit Salz<br />

und Pfeffer kräftig abschmecken. 50 g Gouda<br />

dazugeben. Den Guss auf das Gemüse<br />

geben, mit dem restlichen Gouda bestreuen.<br />

Die Form auf dem Rost in den Backofen<br />

schieben. Ober-/Unterhitze: etwa 180°C<br />

Heißluft: etwa 160°C, Einschub: Mitte Backzeit:<br />

etwa 30 Min.<br />

Den Auflauf warm servieren.<br />

Tipp: Sie können den Auflauf auch portioniert<br />

in etwa 4 kleineren Auflaufformen zubereiten.<br />

20 OBERNEULAND


DIE NEUEN LIEBLINGS-<br />

REZEPTE VON HAJO<br />

UND BEA KAEMENA<br />

Bunte<br />

Spargelpfanne<br />

Zutaten:<br />

500 g Spargel<br />

150 g kleine Möhren<br />

100 g Champignons<br />

1 Knoblauchzehe<br />

100 g Strauchtomaten<br />

1 kleine rote Chilischote<br />

3 EL Speiseöl<br />

Salz, Pfeffer<br />

1 Bund Koriander<br />

Zubereitung:<br />

Spargel schälen und in Stücke<br />

schneiden. Geschälte Möhren<br />

putzen und in Streifen schneiden.<br />

Champignons vierteln.<br />

Knoblauch fein hacken,<br />

Tomaten vierteln. Chilischote<br />

längs halbieren, entkernen und<br />

fein hacken.<br />

Öl in der Pfanne erhitzen,<br />

Gemüse und Knoblauch darin<br />

andünsten und mit Salz und<br />

Pfeffer würzen. Mit gehacktem<br />

Koriander, Petersilie oder<br />

Schnittlauch bestreuen.<br />

Schweizer<br />

Spargel-Gratin<br />

Zutaten:<br />

1 kg Spargel<br />

50 g Butter<br />

und Butter für die Form<br />

50 g Mehl<br />

½ l Milch<br />

Pfeffer, Muskat<br />

1 Bund Schnittlauch<br />

250 g Putenbrustaufschnitt<br />

in Scheiben<br />

Zubereitung:<br />

Geschälten Spargel in Salzwasser<br />

15 Minuten garen,<br />

abtropfen lassen und in große<br />

Stücke schneiden. Aus Butter<br />

Mehl und Milch eine Mehlschwitze<br />

bereiten, mit Salz,<br />

Pfeffer und Muskatnuss würzen.<br />

Schnittlauch fein hacken. Ein<br />

wenig zur Seite stellen, Rest<br />

unter die Mehlschwitze rühren.<br />

Auflaufform ausbuttern. Spargelstücke<br />

in Form verteilen und<br />

den in Röllchen aufgewickelten<br />

Putenbrustaufschnitt zwischen<br />

den Spargelstücken verteilen.<br />

Dann mit Mehlschwitze<br />

bedecken. Auflauf bei 200 Grad<br />

Celsius 20 Minuten überbacken.<br />

Dazu neue Kartoffeln.


Zutaten:<br />

2 Zitronen<br />

1 Bund Radieschen mit Grün<br />

750 g weißer Spargel<br />

100 g Kartoffeln<br />

40 g Butter<br />

125 ml Weißwein<br />

400 ml Geflügelfond<br />

125 ml Milch<br />

Salz<br />

frisch gemahlener Pfeffer<br />

1 TL Zucker<br />

1 Be. Crème légère (150 g)<br />

einige Grissini (Gebäckstangen)<br />

Spargel-<br />

Radieschen-<br />

Suppe<br />

etwa 4 Portionen<br />

Zubereitung:<br />

Zitronen auspressen. Radieschen mit Grün<br />

putzen, waschen, 1/3 der Radieschenblätter in<br />

feine Streifen schneiden. Radieschen spiralförmig<br />

schälen und die Schale mind. 15 Min.<br />

in Zitronensaft legen, am besten über mehrere<br />

Std., so dass die Schalen “ausbluten” können.<br />

Die Radieschen halbieren. Spargel schälen und<br />

in 1 cm große Stücke schneiden. 1/3 des<br />

Spargels, insbesondere die Spargelspitzen<br />

beiseitelegen. Kartoffeln schälen und in<br />

Würfel schneiden.<br />

Butter in einem großen Topf erhitzen.<br />

2/3 der Spargelstücke, Kartoffelwürfel<br />

und die geschälten Radieschenhälften<br />

darin andünsten. Mit Wein, Geflügelfond<br />

und Milch aufgießen. Suppe mit Deckel<br />

etwa 20 Min. bei mittlerer Hitze kochen.<br />

Suppe pürieren und nach Belieben passieren.<br />

Suppe mit Salz, Pfeffer und Zucker<br />

abschmecken. Spargelstücke darin bei<br />

schwacher Hitze etwa 7 Min. köcheln lassen.<br />

Crème légère unterrühren.<br />

Suppe in Suppentassen portionieren, mit den<br />

Radieschenblättern garnieren. Ein paar Tropfen<br />

von dem roten Zitronensaft darumsprenkeln.<br />

Die Radieschenspiralen auf Grissini ziehen und<br />

auf die Tassen legen.<br />

Rezept und Foto: © Dr. Oetker Versuchsküche<br />

Spargelvinaigrette<br />

mit Ei und Radieschen<br />

Spargel-<br />

Apfel-Salat<br />

Zutaten:<br />

2 kg Spargel<br />

1 mittelgroße Zwiebel<br />

2 hart gekochte Eier<br />

1 Bund Radieschen<br />

1 kleines Bund Schnittlauch<br />

Salz, Pfeffer<br />

1 EL Zucker<br />

1 EL Zitronensaft<br />

8 EL hellen Balsamicoessig<br />

3 EL Olivenöl<br />

Zubereitung:<br />

Spargel in Salzwasser<br />

20 Minuten kochen.<br />

Fein gewürfelte Zwiebel mit<br />

Salz, Pfeffer, Zucker, Zitronensaft,<br />

Essig und Öl verrühren.<br />

Radieschen und Eier würfeln,<br />

Schnittlauch in Röllchen<br />

schneiden. Alles unter die<br />

Vinaigrette heben und über den<br />

abgetropften Spargel gießen.<br />

Zutaten:<br />

800 g grüner Spargel<br />

3/4 l Wasser<br />

je 1 TL Salz und Zucker<br />

3 EL Orangensaft<br />

3 EL Salat-Mayonnaise<br />

150 g Crème fraîche<br />

2 TL süßer Senf<br />

Salz, Pfeffer, Zucker<br />

5 Äpfel<br />

1 Bund Kerbel<br />

Zubereitung:<br />

Geschälten Spargel in 2 bis<br />

3 cm lange Stücke schneiden<br />

und in mit Zucker und Salz<br />

gewürztem Wasser 8 Minuten<br />

kochen. Abtropfen.<br />

Aus Saft, Mayonnaise, Créme<br />

fraîche und Senf Vinaigrette<br />

rühren und würzen.<br />

Gekochte Spargelstücke mit<br />

Apfelspalten anrichten und mit<br />

Vinaigrette beträufeln und mit<br />

Kerbelblättchen bestreuen.<br />

22 OBERNEULAND


Spargel-Risotto<br />

mit Avocadocreme<br />

Zutaten:<br />

5 EL Öl<br />

300 g Risottoreis<br />

400 ml Gemüsebrühe<br />

100 ml Weißwein<br />

250 g grüner Spargel<br />

200 g Avocado<br />

40 ml Limettensaft<br />

100 g Crème fraîche<br />

100 ml frisch gepresster<br />

Orangensaft<br />

Salz, Pfeffer, Chiliflocken<br />

Zubereitung:<br />

2 EL Öl erhitzen und Reis<br />

darin glasig dünsten. Unter<br />

Rühren nach und nach Brühe<br />

und Wein in kleinen Portionen<br />

zufügen. Reis muss Flüssigkeit<br />

vollständig aufgenommen<br />

haben, erst dann erneut<br />

Flüssigkeit zufügen.<br />

Spargel in leicht schräge 3 bis<br />

4 cm lange Stücke schneiden<br />

und in restlichem Öl anbraten.<br />

Vor dem Servieren unter fertiges<br />

Risotto heben. Avocado<br />

halbieren und Fruchtfleisch<br />

mit Limettensaft beträufeln.<br />

Mit Créme fraîche cremig<br />

pürieren und mit Orangensaft,<br />

Salz, Pfeffer, Chiliflocken<br />

würzen. Die Avocadocreme<br />

zum Risotto servieren.<br />

16.<strong>05</strong>.<strong>2019</strong> - 19:30 bis 22:00 Uhr<br />

MONTINIS SPARGEL DINNER<br />

Die Spezialisten vom KOCHBLOCK Oberneuland werden raffinierte<br />

Kreationen der Frühjahrs-Delikatesse präsentieren, denen das<br />

Montini-Team mit Weinen als perfekte Begleiter zur Seite steht.<br />

69 Euro pro Person inkl. Brot und Mineralwasser (Voranmeldung)<br />

Montini Weinhandel, Apfelallee 4, 28355 Bremen<br />

DAS LIEBLINGSREZEPT VON<br />

DAGMAR SCHÜTTE<br />

VON DEN LANDFRAUEN BREMEN<br />

Schinken-Pfannkuchen<br />

zu Spargel<br />

Zutaten:<br />

je 750 g weißer und<br />

grüner Spargel<br />

125 g und 2 EL Mehl<br />

3 Eier<br />

2 x ¼ l Milch<br />

Salz, Pfeffer<br />

1 TL Zucker<br />

3 EL Mineralwasser<br />

Fett für Backpapier<br />

je 4-5 Stiele Kerbel,<br />

Basilikum, Schnittlauch<br />

und Petersilie<br />

200 g roher Schinken<br />

Zubereitung:<br />

Aus 125 g Mehl, Eiern und<br />

¼ l Milch Teig rühren. Mit Salz und<br />

Pfeffer würzen und 15 Minuten<br />

quellen lassen. Mit Backpapier<br />

belegtes Backblech in vorgeheizten<br />

Ofen (175 Grad Celsius) schieben.<br />

Mineralwasser unter den Pfannkuchenteig<br />

rühren.<br />

Geschälten weißen Spargel in 3/8 l<br />

kochendem, leicht gesalzenem und<br />

gezuckertem Wasser 15 bis 20<br />

Minuten kochen. Grünen Spargel<br />

10 Minuten mitgaren lassen.<br />

Aufgewärmtes Backblech mit Teig<br />

begießen, im heißen Backofen<br />

15 Minuten backen.<br />

Spargel abtropfen lassen und Abtropfwasser<br />

auffangen. Aus Butter,<br />

2 EL Mehl, ¼ l Milch und Abtropfwasser<br />

eine Mehlschwitze kochen.<br />

Gehackte Kräuter unterrühren und<br />

würzen. Fertige Pfannkuchen etwas<br />

abkühlen lassen. Dann mit Schinken<br />

belegen und von der kurzen<br />

Seite fest aufrollen. Pfannkuchenrolle<br />

in 5 cm dicke Stücke schneiden<br />

und mit Spargel und Kräutersoße<br />

servieren.<br />

Frischer deutscher<br />

Spargel<br />

Alle Speisen<br />

auch zum<br />

Mitnehmen!<br />

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OBERNEULAND 23


Spargel-Erdbeer-Salat<br />

Zutaten:<br />

1 kg weißer Spargel<br />

300 g Erdbeeren<br />

1 EL Honig<br />

2 EL weißer Balsamicoessig<br />

3 EL Olivenöl<br />

Salz, Pfeffer<br />

100 g Rucola<br />

1 EL gehobelte Mandeln<br />

Zubereitung:<br />

Spargel schälen, in mundgerechte<br />

Stücke schneiden und ca. 15<br />

Minuten kochen.<br />

Nach Ablauf der Garzeit Spargelsud<br />

abgießen und auffangen.<br />

Spargel abkühlen lassen.<br />

Erdbeeren putzen und halbieren.<br />

Etwa ein Viertel Erdbeeren mit<br />

Honig, Essig, Öl sowie dem<br />

Spargelsud pürieren. Mit Salz<br />

und Pfeffer abschmecken.<br />

Rucola putzen und etwas klein<br />

zupfen. Mit Spargel und restlichen<br />

Erdbeeren mischen.<br />

Abgekühlte Vinaigrette darüber<br />

träufeln und mit Mandeln bestreut<br />

servieren.<br />

Rezept und Foto: djd-mk/AMC<br />

24 OBERNEULAND


18<br />

SECRET FACTS<br />

ÜBER DEN<br />

SPARGEL<br />

Von Anne Günter<br />

1 Spargel-Ursprung<br />

Spargel kommt ursprünglich<br />

aus Südeuropa und dem<br />

Orient. Der grüne Spargel<br />

fasste in Deutschland als<br />

erstes Fuß und wird bereits<br />

seit dem 16. Jahrhundert<br />

hier angebaut. Der weiße<br />

Spargel wird dagegen erst<br />

seit dem 19. Jahrhundert<br />

in Deutschland kultiviert.<br />

2<br />

Spargel-Genuss<br />

Letztes Jahr wurden<br />

in Deutschland laut<br />

Statista über 129.000<br />

Tonnen Spargel geerntet.<br />

Der Pro-Kopf-Verbrauch<br />

der Deutschen<br />

liegt laut Bundeszentrum<br />

für Ernährung bei<br />

1,6 kg und 90 % davon<br />

sind weiße Stangen.<br />

3<br />

Bitterer Spargel<br />

Es ist zwar richtig, dass<br />

in Spargel auch Bitterstoffe<br />

enthalten sind,<br />

aber eigentlich kann<br />

man sie kaum<br />

schmecken. Nur wenn<br />

der Spargel falsch<br />

gestochen wurde und<br />

der Stecher einen Teil<br />

der untersten Spargelpflanze<br />

mit erwischt<br />

hat, dringen die Bitterstoffe<br />

aus diesem Teil<br />

der Pflanze in das junge<br />

Gemüse ein.<br />

4 Von der Hand<br />

in den Mund<br />

Früher wurde Spargel nur<br />

mit den Händen gegessen,<br />

denn die enthaltenen<br />

Schwefelverbindungen<br />

verursachten bei Silberbesteck<br />

unschöne Verfärbungen<br />

und rostige Stellen.<br />

Hände aber rosten nicht<br />

und so griff man lieber mit<br />

ihnen in den Spargeltopf.<br />

Nach Einführung rostfreien<br />

Edelstahlbestecks verschwand<br />

diese Sitte aber<br />

weitestgehend.<br />

5<br />

Spargel-Tiere<br />

Einige Tiere sind nach dem<br />

Spargel benannt, so zum<br />

Beispiel die Spargel-Fliege,<br />

der Zwölfpunkt-Spargelkäfer,<br />

der Großgefleckte Spargelkäfer,<br />

der Fünfpunktige Spargelkäfer<br />

oder das Spargelhähnchen.<br />

Letzteres klingt<br />

nach einem leckeren Rezept,<br />

ist in Wahrheit aber auch ein<br />

Käfer. Bei all diesen Wesen<br />

handelt es sich um Schädlinge,<br />

die die jungen Triebe<br />

des Spargels angreifen oder<br />

die ganze Pflanze schädigen.<br />

6<br />

Spargel-Übersetzung<br />

„Weißes Gold“, „kaiserliches<br />

Gemüse“, „essbares Elfenbein“:<br />

Die poetischen Spitznamen<br />

für das leckere Stangengemüse<br />

sind vielfältig.<br />

Aber woher stammt eigentlich<br />

der Name der Delikatesse?<br />

Der botanische Name ‚Asparagus‘<br />

leitet sich vom griechischen<br />

Wort ‚asp(h)áragos‘ ab<br />

und steht für ‚junger Trieb‘.<br />

Denn schon die antiken Griechen<br />

verzehrten den Spargel<br />

gerne und wussten, dass nur<br />

die Triebe der Pflanze auf den<br />

Teller kommen.<br />

7 Spargel-Grammatik 8 Spargel-Gesundheit 9 Spargel-Frische 10 Spargel-Aufbewahrung<br />

Auch wenn es seltsam<br />

klingt: Tatsächlich werden<br />

im deutschsprachigen<br />

Raum verschiedene Artikel<br />

für Spargel verwendet: In<br />

Deutschland und Österreich<br />

sagt man in der Regel<br />

der Spargel. In der Schweiz<br />

und auch in Süddeutschland<br />

wird mitunter die weibliche<br />

Form gebraucht: die<br />

Spargel, im Singular. Im<br />

Plural heißt es bei der<br />

männlichen Form dann die<br />

Spargel, bei der weiblichen<br />

die Spargeln.<br />

Spargel hat pro 100<br />

Gramm nur 18 Kalorien<br />

und zählt so<br />

zu den leichten<br />

Gemüsearten.<br />

Er besteht dabei zu<br />

93 % aus Wasser und<br />

enthält viele gesunde<br />

Nährstoffe, wie<br />

Kalium und die<br />

Vitamine A, B, C, E<br />

und K. Grüner<br />

Spargel ist außerdem<br />

reich an Provitamin A<br />

und Vitamin C.<br />

Frische ist bei Spargel das<br />

entscheidende Qualitätsmerkmal.<br />

Ein paar Hinweise<br />

helfen bei der Beurteilung<br />

des Angebots im Supermarkt<br />

oder auf dem Markt:<br />

Die Schnittfläche sollte glatt<br />

und feucht und die Enden<br />

auf keinen Fall verholzt<br />

sein. Die Spitzen sollten<br />

noch fest verschlossen sein<br />

und seidig schimmern.<br />

Außerdem quietschen die<br />

Stangen, wenn man sie<br />

aneinander reibt, und sie<br />

brechen leicht.<br />

Weißer Spargel mag es<br />

sauber, kalt und schön<br />

eingepackt in ein kühles,<br />

feuchtes Baumwolltuch. So<br />

kann er problemlos bis zu<br />

drei Tagen im Kühlschrank<br />

aufbewahrt werden. Aber<br />

Achtung: Niemals vorher<br />

schälen, sonst wird er<br />

schnell holzig.<br />

Grüner Spargel sollte am<br />

besten aufrecht stehend in<br />

ein wenig Wasser aufbewahrt<br />

werden, dann bleibt<br />

auch er länger frisch.<br />

26 OBERNEULAND


11 Spargel-Museum 12 Spargel-Gift 13 Spargeltod<br />

14 Spargelkrätze<br />

Nicht nur zahllose Rezepte<br />

und Kochbücher, sondern<br />

auch Spargelgemälde, Spargelanbaugeräte,<br />

aber auch<br />

Spargelgeschirr findet sich im<br />

Europäischen Spargelmuseum<br />

in Schrobenhausen, nördlich<br />

von München. Exponate<br />

aus über 30 Staaten werden<br />

dort präsentiert – in seiner<br />

Art ist das Museum einmalig<br />

in Europa.<br />

Spargel ist eine Giftpflanze.<br />

Allerdings<br />

nicht die Stangen<br />

selbst, sondern die<br />

roten Beeren des<br />

Spargellaubes. Der<br />

Konsum von fünf bis<br />

sieben dieser Beeren<br />

kann schon zu<br />

Erbrechen und<br />

Bauchschmerzen<br />

führen.<br />

15 Spargel-Urin<br />

16 Spargel-Rekord<br />

Verdauen wir Spargel, macht sich das bei den<br />

meisten Menschen bereits nach 15 Minuten<br />

auf der Toilette bemerkbar. Es stinkt. Rund zwei<br />

Stunden nach der Schlemmerei erreicht die<br />

Geruchsbelästigung ihren Höhepunkt.<br />

Seit Ende des 19. Jahrhunderts wurde dazu<br />

geforscht und lange war man sich nicht einig darüber,<br />

ob der Urin bei einem Anteil der Menschen<br />

nicht riecht oder es Personen gibt, die den Geruch<br />

schlicht nicht riechen können, obwohl dieser<br />

besteht. Inzwischen konnte das Rätsel gelöst<br />

werden. Die Antwort lautet: Beides ist richtig.<br />

Menschen, deren Urin nach dem Spargelessen<br />

unangenehm duftet, besitzen ein Enzym, das<br />

die Asparagusinsäure in schwefelhaltige Stoffe<br />

zersetzt. Und Schwefel riecht nun mal unangenehm.<br />

Aber nicht für jeden, denn es gibt auch<br />

Menschen, die riechen den Geruch des Urins<br />

nach dem Spargelverzehr nicht, obwohl dieser<br />

vorhanden ist. Dies ist auf eine Mutation im<br />

Gen eines Geruchsrezeptors zurückzuführen.<br />

Sie leiden an einer spezifischen Anosmie,<br />

also einem selektiven Nicht-Riechen.<br />

Die Spargelsaison ist bekanntermaßen<br />

kurz: Am 24. Juni ist Ernteschluss,<br />

danach müssen sich Spargelfans<br />

wieder fast ein Jahr gedulden.<br />

So lange braucht die Pflanze, um sich<br />

zu erholen. Denn der Spargel wird<br />

nicht jedes Jahr neu gepflanzt,<br />

sondern trägt im besten Fall mehrere<br />

Jahre lang Früchte. Eine fränkische<br />

Bauernregel zum Ende der Saison<br />

bringt es auf den Punkt: „Kirschen<br />

rot, Spargel tot.“<br />

Der längste Spargel der<br />

Welt misst unglaubliche<br />

3,11 Meter und ist bis<br />

zu fünf Zentimeter dick.<br />

Ausgestellt ist er im<br />

niederländischen Museum<br />

De Locht.<br />

Der teuerste Spargel ist<br />

mit ca. 130 Euro pro Kilo<br />

der Hopfenspargel.<br />

Obwohl seine Stangen viel<br />

kürzer als gewöhnliche<br />

sind, gilt er als eine<br />

besondere Delikatesse.<br />

Genaugenommen ist er<br />

aber kein richtiger Spargel,<br />

denn es handelt sich hierbei<br />

um die Wurzeltriebe der<br />

Hopfenpflanze. Angebaut<br />

wird er z.B. im Bayerischen<br />

Hallertau und kann im<br />

gesamten Jahr nur vier Wochen<br />

lang geerntet werden.<br />

Die Spargel-Allergie, auch „Spargelkrätze“<br />

genannt, kommt zum Glück selten vor,<br />

aber sie kommt vor. Bei entsprechend<br />

empfindlichen Menschen können die<br />

rohen Stangen eine allergische Reaktion<br />

auslösen, etwa wenn sie den Spargel<br />

schälen oder mit dem Spargelsaft in<br />

Berührung kommen. Dann können Reizungen<br />

der Haut oder der Augen und allergischer<br />

Schnupfen auftreten.<br />

Selbst Asthmaanfälle sind in Einzelfällen<br />

beschrieben worden.<br />

17 Spargel-Eiszeit 18 Anspruchsvoller Spargel<br />

Um die geliebte Spargelzeit zu<br />

verlängern, lässt sich Spargel<br />

gut einfrieren. Und da zum Ende<br />

der Saison hin das Gemüse oft<br />

günstiger angeboten wird, kann<br />

man da noch einmal so richtig<br />

zugreifen. Wichtig für´s Einfrieren:<br />

1) Den frischen Spargel unbedingt<br />

zunächst schälen, aber<br />

nicht kochen oder blanchieren.<br />

Dabei gehen Aromen und Vitamine<br />

verloren. Außerdem<br />

bilden sich beim Einfrieren von<br />

gegartem Spargel Eiskristalle,<br />

wodurch die Stangen dann<br />

weich und matschig werden.<br />

2) Bei der Zubereitung sollten<br />

die Stangen gefroren in den<br />

Kochtopf kommen, also nicht<br />

vorher auftauen.<br />

Tiefgefrorener Spargel hält sich<br />

etwa ein halbes Jahr.<br />

Ganz schön anspruchsvoll<br />

ist er, der Spargel!<br />

Er wächst erst ab Temperaturen<br />

von zehn Grad, aber<br />

zu warm darf es dann<br />

auch nicht werden. Denn<br />

dann wachsen zu viele<br />

Triebe und die Wurzel<br />

verkümmert.<br />

Bis zu zehn Triebe sollte<br />

eine Spargelpflanze optimalerweise<br />

austreiben.<br />

Allerdings dürfen nicht alle<br />

gestochen werden. Denn<br />

ein Rest muss bestehen<br />

bleiben und vergehen,<br />

damit die Wurzel wieder<br />

gestärkt ins nächste Jahr<br />

gehen kann.<br />

Spargel mag sandigen<br />

Boden, denn so läuft das<br />

Wasser besser ab und<br />

die Wurzeln faulen nicht.


OBERNEULAND ERLEBEN<br />

Glück auf<br />

zwei Rädern<br />

28 OBERNEULAND


Oberneuland hat für den Fahrrad-Enthusiasten viel zu bieten: Kurze<br />

Wege zum Restaurant, dem Einzelhandel sowie den schier endlosen<br />

Weiten am Deich, die durchzogen sind, von herrlichen Radwegen.<br />

Gerade am Deich kann man Natur pur erleben und das weitestgehend<br />

befreit vom Autoverkehr. Mal eben kurz aufs Rad und<br />

Entspannung tanken. Von der Oberneulander Landstraße aus gibt<br />

es einige Wege, die direkt ins Naturidyll führen.<br />

„Radfahren ist Meditation<br />

in Bewegung.“<br />

Bert van Radau, deutscher Psychologe und Autor<br />

Foto: Jochen Mönch<br />

„Radfahren kommt dem Flug<br />

der Vögel am nächsten.“<br />

Louis J. Halle, amerik. Naturforscher und Autor, 1910 – 1998<br />

Einfach raus an die frische Luft und los. Der<br />

Charme des Radelns liegt in seiner Einfachheit.<br />

Einmal gelernt, braucht es keine lange Rüstzeit und<br />

keine strategische Planung.<br />

Denn egal ob es darum geht, Abstand zu gewinnen und sich<br />

den Ärger von der Seele zu radeln oder ob man sich einfach nur<br />

mal im Grünen bewegen möchte, egal bei welcher Jahres- oder<br />

Tageszeit: Unser zweirädriges Gefährt ist immer für uns da. Und<br />

ob man kräftig in die Pedale tritt oder einfach nur gemütlich<br />

langsam dahin gleitet, eines ist sicher: Wenn man vom Rad steigt,<br />

ist man glücklicher als vorher.<br />

Wir alle lernen es, wenn auch zunächst meist mit etwas Hilfe.<br />

Ob mit Stützrädern oder mit der haltenden Hand der Eltern –<br />

irgendwann ab dem dritten Geburtstag bereichert und mobilisiert<br />

es unser Leben: das Fahrradfahren.<br />

Als Kind nutzen wir es begeistert einfach nur um seiner selbst<br />

willen. Denn Fahrradfahren macht einfach so viel Spaß! Und<br />

während wir heranwachsen, wächst auch das Fahrrad mit uns:<br />

von 12 zu 16 über 24 zu ausgewachsenen 28 Zoll.<br />

Bei Jugendlichen steht das Fahrrad für Spaß, Beweglichkeit<br />

und Unabhängigkeit. Es ermöglicht ihnen, spontan und flexibel<br />

zu sein. Mit ihm gibt es keine Wartezeiten bei öffentlichen<br />

Verkehrsmitteln und keine Abhängigkeit vom Mama-Taxi. Als<br />

beweglicher Begleiter bringt es sie über verschlungene und<br />

autofreie Abkürzungen quer durch Oberneuland Viele Jahre ist<br />

das Fahrrad für Teenies das einzige Fortbewegungsmittel, bringt<br />

es sie doch immer verlässlich, bei jedem Wetter und zu jeder Uhrzeit<br />

von A nach B.<br />

Doch gerade jetzt im Frühjahr ist es Zeit, sich zurückzubesinnen,<br />

verlocken uns doch wärmere Temperaturen, frische Frühlingsluft<br />

und fröhliches Vogelgezwitscher dazu, unseren Drahtesel<br />

aus dem Exil der Garage zu holen. Schließlich bietet uns die<br />

Fortbewegung mit eigener Muskelkraft so viele Vorteile – für<br />

Körper, Geist, Seele und Umwelt.<br />

OBERNEULAND 29


Radeln ist gesund<br />

„Bei keiner anderen Erfindung ist das Nützliche<br />

mit dem Angenehmen so innig verbunden,<br />

wie beim Fahrrad.“(Adam Opel, Gründer<br />

der Firma Opel, 1837 – 1895)<br />

Trainiert Herz & Kreislauf<br />

Wer fünfmal die Woche mindestens 30 Minuten<br />

mit moderatem Tempo radelt, entlastet<br />

sein Herz und fördert die Durchblutung. Auf<br />

Dauer sinkt so nicht nur der Blutdruck, sondern<br />

auch das Risiko einer Gefäßverengung.<br />

Denn durch die ausdauernde Bewegung baut<br />

der Körper Cholesterin ab, das für die Verkalkung<br />

der Blutgefäße mitverantwortlich ist.<br />

Die erhöhte Herzfrequenz stärkt den Herzmuskel,<br />

wodurch sich die Gefahr eines Herzinfarktes<br />

laut Weltgesundheitsorganisation<br />

(WHO) um bis zu 50 Prozent verringert.<br />

Der Herzmuskel wird leistungsfähiger und<br />

kann mehr Blut durch den Körper pumpen.<br />

Das Herz arbeitet insgesamt effizienter und<br />

das Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen<br />

verringert sich durch regelmäßiges Fahrrad<br />

fahren um das 20-fache.<br />

Kräftigt die Lunge<br />

Wer in die Pedale tritt, füllt seine Lunge<br />

gleichmäßig mit Sauerstoff und stärkt<br />

seine Atemmuskulatur. Die regelmäßige<br />

Bewegung an der frischen Luft fördert das<br />

Immunsystem und schützt so auch vor<br />

Infekten.<br />

Ideal sind drei- bis fünfmal die Woche<br />

etwa eine halbe Stunde radeln, am besten<br />

natürlich in schadstoffarmer Umgebung im<br />

Grünen. Mediziner empfehlen moderates<br />

Radfahren auch als Ausdauersport bei<br />

chronischer Bronchitis und Asthma.<br />

Stärkt den Rücken<br />

Mehr als die Hälfte der Deutschen hat<br />

Rückenprobleme. Ursache sind häufig<br />

Bewegungsmangel und eine Fehlbelastung<br />

der Rückenmuskulatur. Radeln wirkt dem<br />

schonend entgegen. Das rhythmische Treten<br />

fördert den Stoffwechsel der Bandscheibe,<br />

der Muskelaufbau stabilisiert die Wirbelsäule<br />

vor allem im Lendenbereich. Das kann dazu<br />

beitragen Verspannungen frühzeitig zu lösen.<br />

Bildband von<br />

Jochen Mönch:<br />

Oberneuland<br />

Menschen – Bilder – Leben<br />

Eine Liebeserklärung an<br />

Oberneuland<br />

Die Fotografien von Jochen Mönch machen das Buch zu einem<br />

Spaziergang fürs Auge. Die Orte sind voller Geschichte und<br />

Geschichten, aufgeschrieben hat sie der Bremer Journalist<br />

Thomas Kuzaj. 112 Seiten, 30 x 30 cm, 180 farbige Fotografien<br />

18,- Euro<br />

Erhältlich direkt beim Verlag in der Rockwinkeler Landstraße 20, 28355<br />

Bremen-Oberneuland oder online: http://shop.pferdesportverlag.de<br />

Baut Muskulatur auf<br />

Ab dem 30. Lebensjahr baut der Mensch<br />

bis zu ein Prozent Muskeln pro Jahr ab und<br />

wandelt diese in Fett um. Regelmäßiges<br />

Radeln stoppt diese Entwicklung. Das Gute:<br />

Trainiert wird fast die gesamte Körpermuskulatur<br />

– die Beinmuskeln, die Rumpfmuskulatur<br />

an Bauch und Rücken (die<br />

auch Erschütterungen abfedert) sowie die<br />

Schulter-Arm-Muskeln.<br />

Schützt die Gelenke<br />

Die meisten von uns arbeiten im Sitzen,<br />

auch zu Hause kommt Bewegung oft zu<br />

kurz. Dies ist schlecht für die Gelenke.<br />

Radfahren ist der ideale Ausgleich. Die<br />

kreisförmige, regelmäßige Beinbewegung<br />

versorgt die Gelenkknorpel an Knie und<br />

Hüfte optimal mit Sauerstoff und schützt<br />

so auch vor Arthrose. Und weil der Sattel<br />

70 bis 80 Prozent des Körpergewichts trägt,<br />

belastet Radeln die Kniegelenke deutlich<br />

weniger als zum Beispiel Joggen.<br />

Beugt Krebs vor<br />

Eine Studie des Deutschen Krebsforschungszentrums<br />

(DKFZ) konnte zeigen,<br />

dass bei Frauen, die mehr als drei Stunden<br />

pro Woche bei mittlerem Tempo radelten,<br />

das Brustkrebsrisiko um 34 Prozent sank.<br />

Grund, so die Wissenschaftler, ist vermutlich<br />

das stärkere Immunsystem.<br />

Auch die Amerikanische Krebsgesellschaft<br />

ist von der positiven Wirkung überzeugt:<br />

Ein „angenehmes, mäßiges Bewegungsprogramm<br />

wie z. B. Radfahren“ fördert die<br />

Immunabwehr, neutralisiert emotionale<br />

Spannungen und stärkt natürliche Killerzellen<br />

gegen Krebs.<br />

Schmilzt Fett<br />

Fahrradfahren ist gesund, bringt die Fettverbrennung<br />

in Schwung und ist damit ideal<br />

zum Abnehmen. Wichtig ist dabei, dass<br />

Sie sich mindestens dreimal pro Woche für<br />

45 bis 60 Minuten in den Sattel schwingen.<br />

Nur so wird der Körper angeregt, auf seine<br />

Fettreserven zurückzugreifen.<br />

Die Sporthochschule Köln rät jedoch, immer<br />

nur so kräftig in die Pedale zu treten, dass<br />

Sie nicht aus der Puste kommen. Denn bei<br />

Sauerstoffmangel wird die Fettverbrennung<br />

wieder gebremst.<br />

Senkt Cholesterin<br />

Zu wenig Bewegung und zu viele Fette<br />

können zu Arteriosklerose, Übergewicht,<br />

Bluthochdruck oder einem überhöhten<br />

Cholesterinwert führen. Beim regelmäßigen<br />

Radeln wird im Körper hingegen mehr<br />

„gutes“ HDL-Cholesterin gebildet, das vor<br />

Herz-Kreislauf-Erkrankungen schützt. Das<br />

gefährliche LDL-Cholesterin, das die Blutgefäße<br />

verkalken lässt, wird dabei gleichzeitig<br />

abgebaut.<br />

Schult die Koordination<br />

Im Alter lassen Reaktionsfähigkeit und<br />

Beweglichkeit nach. Wer rastet, der rostet,<br />

doch wer regelmäßig radelt, der kann<br />

diesen Prozess deutlich verlangsamen.<br />

Ob plötzliche Ausweichmanöver, wechselnde<br />

Geschwindigkeiten oder rutschige Wege –<br />

immer wieder kommt es im Sattel zu neuen<br />

Situationen, auf die wir richtig und vor allem<br />

schnell reagieren müssen. Auch der Gleichgewichtssinn<br />

profitiert davon.<br />

Radeln macht schlau<br />

„Mir ist es eingefallen, während ich Fahrrad<br />

fuhr.“<br />

(Albert Einstein über die Relativitätstheorie,<br />

deutsch-schweizerischer Physiker und<br />

Nobelpreisträger, 1879 – 1955)<br />

Neben unserem Körper profitiert auch<br />

unser Gehirn vom regelmäßigen Radeln:<br />

Es wird besser mit Sauerstoff und Glukose<br />

versorgt, gewinnt an Substanz und kann<br />

somit auch besser arbeiten. Dadurch<br />

kommt es langfristig zu einer Verbesserung<br />

der kognitiven Fähigkeiten, der Konzentrationsfähigkeit<br />

und des IQs.<br />

Anders als bis noch vor einigen Jahrzehnten<br />

angenommen, ist auch das erwachsene<br />

Gehirn sehr wohl in der Lage, neue Nervenzellen<br />

zu produzieren, wenn auch in eingeschränktem<br />

Maße. Die Entstehung neuer<br />

Nervenzellen – auch Neurogenese genannt<br />

– wird wiederum durch den Botenstoff BDNF<br />

begünstigt.<br />

Durch körperliche Betätigung wie Radfahren<br />

wird BDNF in höherem Maße produziert,<br />

was die Entstehung und Verknüpfung neuer<br />

Nervenzellen begünstigt. Eine erhöhte<br />

kognitive Leistungsfähigkeit ist die Folge.<br />

Radeln ist also sozusagen Dünger fürs<br />

Gehirn.<br />

Radeln macht glücklich<br />

Radfahren hat nachgewiesenermaßen positive<br />

Effekte auf unserer Psyche – erst recht<br />

natürlich, wenn die Tour wie jetzt im Frühjahr<br />

bei Sonnenschein ins Grüne geht. Nach<br />

30 bis 45 Minuten radeln schüttet der<br />

Körper Adrenalin, Testosteron, Wachstumshormone,<br />

aber auch Glückshormone wie<br />

Dopamin und Serotonin oder sogar<br />

körpereigene Morphine aus.<br />

Die Glücksgefühle beim Radfahren und<br />

danach sind also keine Einbildung, sondern<br />

lassen sich auch physiologisch erklären.<br />

Gegen die Glückshormone haben negative<br />

Gedanken keine Chance. Und das macht<br />

uns dann auch wieder widerstandsfähiger<br />

gegen Stress.<br />

Die gleichmäßige, zyklische Bewegung<br />

des Radelns hat eine beruhigende und<br />

entspannende Wirkung auf den Menschen.<br />

Zeitgleich wird die für die Steuerung von<br />

Bewegungen zuständige motorische Hirnrinde<br />

sehr viel aktiver, während der für<br />

logisches Denken und Planen verantwortliche<br />

präfrontale Kortex heruntergefahren<br />

wird. Wir grübeln nicht mehr über unsere<br />

Alltagsprobleme. Unser Kopf wird frei und<br />

es entsteht im wahrsten Sinne des Wortes<br />

Platz für neue Gedanken.<br />

Text: Anne Günter<br />

30 OBERNEULAND


MIT DEM RAD ZUR ARBEIT<br />

MACHT RADFAHREN<br />

GLüCKLICH?<br />

Raus aufs Rad lautet die<br />

Devise, kaum, dass die<br />

ersten Sonnenstrahlen durch<br />

die Wolken brechen. Für die<br />

meisten steht fest: „Fahrradfahren<br />

macht Spaß“. Aber<br />

warum das so ist, das<br />

wissen die Experten. Sabine<br />

Göttsche, Dr. Ingo Arnold und<br />

Marius Brandt kennen sich<br />

aus. Sabine Göttsche<br />

verkauft seit über 30 Jahren<br />

Fahrräder, Dr. Ingo Arnold<br />

ist Orthopäde im Rotes Kreuz<br />

Krankenhaus und fährt von<br />

Borgfeld fast täglich mit dem<br />

Rad und Marius Brandt nutzt<br />

als Sportphysiotherapeut<br />

Ergometer in der Therapie.<br />

Wir unterhielten uns mit<br />

den drei Rad-Profis, um zu<br />

erfahren wozu Radfahren<br />

gut ist.<br />

Von Antje Scheinert<br />

Dr. Ingo Arnold: Radfahren ist gut für die Durchblutung<br />

des Gehirns. Also die kognitive Leistungsfähigkeit.<br />

Es gibt sehr schöne Untersuchungen,<br />

dass Proteine durch Bewegung freigesetzt werden,<br />

die letztendlich dann auch zu besserer Hirnaktivität<br />

führen.<br />

Dann beugt tatsächlich Radfahren, und Sport<br />

insgesamt, Depressionen vor, also auch psychische<br />

Erkrankungen profitieren vom Radfahren aus<br />

medizinischer Sicht. Das Herz sowieso. Dann<br />

Muskelmasse – Herr Brandt, das wissen Sie besser<br />

als ich – 70 % des Körpers besteht eigentlich<br />

nur aus Muskeln. Die beste und größte Hormondrüse,<br />

die wir im Körper haben ist der Muskel,<br />

der setzt nämlich auch Botenstoffe frei, wenn er<br />

aktiviert wird.<br />

Beruflich sind viele Menschen gezwungen, auf Bewegung<br />

zu verzichten, wir sitzen oft an PC-Arbeitsplätzen.<br />

Ich selbst stehe stetig am OP-Tisch, das<br />

ist physiologisch eine ungesunde Sache. Deswegen<br />

ist mein Credo: Bewegung in den Alltag zu<br />

integrieren. Deswegen fahre ich mit dem Rad zur<br />

Arbeit. Damit integriere ich die Bewegung in den<br />

Alltag und habe mehr Freizeit für andere Dinge.<br />

Die drei Rad-Experten in Aktion:<br />

Marius Brandt, Sabine Göttsche<br />

und Dr. Ingo Arnold (v.Li.)<br />

Irgendwie muss man ja zum Arbeitsplatz kommen,<br />

und wenn man irgendwie die Möglichkeit hat, mit<br />

dem Rad dahin zu kommen, dann lohnt sich das.<br />

Marius Brandt: Den Ball kann ich eigentlich nur<br />

direkt aufnehmen. Nicht ohne Grund hat die Weltgesundheitsorganisation,<br />

WHO, für alle Mitgliedsländer<br />

das Papier 2017 verabschiedet mit dem<br />

Hintergrund, dass wir Bewegung in den Alltag mit<br />

integrieren müssen, und da ist es das Beste,<br />

wenn man es in der Fortbewegung zentriert.<br />

Da haben wir sofort die Möglichkeit, durch das<br />

Fahrradfahren eine Parallele zum Ausdauertraining<br />

zu ziehen, alle Vorteile vom Ausdauertraining<br />

wirken sich auf uns aus.<br />

So kann man dem Bewegungsmangel vorgreifen,<br />

den wir im Alltag haben. Wer Bewegung im Alltag<br />

automatisiert, beugt vor. Zudem ist Radfahren<br />

weit mehr als nur die Bewegung der Beine. Aus<br />

meiner Sicht wären die drei wichtigsten Punkte in<br />

der heutigen Zeit zu nennen: Bewältigung/Abbau<br />

von Stress, Stärkung des Immunsystems/Herz-<br />

Kreislauf-Systems sowie Stärkung des Muskelund<br />

Skelett-Systems.<br />

32 OBERNEULAND


Gibt es denn Menschen, die nicht Fahrrad<br />

fahren sollten?<br />

Dr. Ingo Arnold: Ja natürlich, aus orthopädischer<br />

Sicht sind akute Gelenkentzündungen zu nennen,<br />

die letztendlich einen erheblichen Schmerz durch<br />

unglückliche physiologische Bewegung verursachen<br />

könnten. Oder jemanden, der im Immunsystem<br />

geschwächt ist oder häufig unter Entzündungen<br />

leidet, würde ich jetzt auch nicht den Unbilden des<br />

Wetters ungeschützt aussetzen wollen. Aber im<br />

Grunde genommen betrifft das nur Ausnahmen.<br />

Für das Gros von uns ist das Fahrradfahren gut.<br />

Gibt es einen Unterschied zwischen dem<br />

„normalen“ Radfahren und dem Rennradfahren?<br />

“Die drei wichtigsten Punkte,<br />

die für Bewegung sprechen:<br />

Bewältigung/Abbau von Stress,<br />

Stärkung des Immunsystems/<br />

Herz-Kreislauf-Systems<br />

sowie Stärkung<br />

des Muskel- und<br />

Skelett-Systems.”<br />

Marius Brandt<br />

Marius Brandt: Ich würde grundlegend zwei Gruppen<br />

unterscheiden: Wer Erkrankungen hat, muss<br />

erst über die Rehabilitation wieder auf das Fahrrad<br />

finden, und wer gesund ist, kann entsprechend<br />

seines Fitnessgrades entscheiden. Jemand, der seit<br />

40 Jahren nicht auf dem Fahrrad gesessen hat,<br />

wird sich kaum sofort aufs Rennrad schwingen.<br />

Dr. Ingo Arnold: Rennradfahren ist nicht ungefährlich,<br />

du musst koordinativ geschult sein, und<br />

für den Anfang ist es nichts, was ich jedem<br />

empfehlen würde.<br />

Sabine Göttsche: Ich denke, auch da ist es wichtig,<br />

wann man mit dem Fahren beginnt. Kinder sind<br />

jetzt viel mit einem Laufrad unterwegs, das schult<br />

schon mal das Gleichgewicht. Fahrräder mit Stützrädern<br />

verkaufen wir überhaupt nicht mehr, weil<br />

die Kinder durch die Laufräder schon selbst<br />

Balance finden. Je früher Kinder Fahrrad fahren<br />

lernen, natürlich in geschützten Räumen, Spielstraßen,<br />

auf dem Hof oder wo auch immer, je<br />

besser. Für die Schulkinder ist es auch von Vorteil,<br />

wenn sie mit dem Rad fahren, so kommen sie<br />

wacher in der Schule an und können aufmerksamer<br />

dem Unterricht folgen. Viele sind auch<br />

sportlich besser drauf, wenn das Radfahren schon<br />

selbstverständlich ist. Aber das unterliegt natürlich<br />

dem Einfluss der Eltern. Für mich persönlich ist es<br />

wichtig, dass man früh damit anfängt.<br />

Worauf muss man beim Fahrradkauf achten?<br />

Sabine Göttsche: Die Antwort ist eigentlich ganz<br />

einfach: Man muss das passende Fahrrad für den<br />

Menschen finden. Bei Kindern sollte es nicht zu<br />

groß sein, damit sie sich darauf sicher fühlen.<br />

Erwachsene frage ich, was sie mit dem Fahrrad<br />

vorhaben. Wer nur kurze Wege zum Einkaufen<br />

fährt, für den ist vielleicht ein Lastenrad wichtiger,<br />

als 30 Gänge. Andere wollen weite Touren fahren,<br />

Radwege wie den Weserradweg erkunden, die<br />

benötigen etwas Anspruchsvolleres. Es gibt auch<br />

Kunden, die Gleichgewichtsstörungen haben, da<br />

gibt es ein Dreirad, auf dem man sich wohlfühlt.<br />

Wie gesagt, es gibt für jeden eigentlich das<br />

passende Fahrrad, man muss es nur finden.<br />

Dr. Ingo Arnold: Ein Rückengesunder zum Beispiel,<br />

für den es bequem sein soll, für den ist ein<br />

Hollandrad ideal. Hollandrad bedeutet einfach,<br />

du sitzt mit deiner Wirbelsäule ziemlich grade und<br />

die ganzen Stöße muss deine Wirbelsäule auffangen,<br />

das ist nur für einen „Rückengesunden“ okay.<br />

Jemandem, der schon Rückenbeschwerden hat,<br />

würde ich eine leichte Schräghaltung empfehlen.<br />

Keinen gebogenen Rücken!<br />

Da ist dann die Aufgabe zu gucken, wie die Lenkradhöhe<br />

im Verhältnis zur Sattelhöhe steht. Ich<br />

“Radfahren beugt tatsächlich<br />

Depressionen vor, also auch<br />

psychische Erkrankungen<br />

profitieren vom<br />

Radfahren aus<br />

medizinischer Sicht.”<br />

Dr. Ingo Arnold<br />

denke, der Lenker sollte immer so 20 cm höher<br />

sein als der Sattel, der Sattel muss in der Waagerechten<br />

austariert sein.<br />

Wenn man mal schaut, wie Fahrräder in einigen<br />

Läden verkauft werden ¬– nach Farbe, Design,<br />

nach Sale und auch was weg muss …<br />

Sabine Göttsche: Das fällt mir natürlich auch<br />

auf. Manchmal sehe ich auch solche Gespanne,<br />

bei denen ich denke, so wie der auf dem Rad<br />

sitzt, kann er sich nicht wohlfühlen.<br />

Hollandräder werden von jungen Mädchen gekauft<br />

und nicht von über 30-Jährigen, die schon<br />

mal Probleme mit dem Rücken hatten, das macht<br />

man nicht.<br />

Aber es gibt eben auch Fahrradverkäufer, die sind<br />

unverantwortlich. Wer einer alten Dame ein Rad mit<br />

hohem Trapezrahmen, ohne Rücktrittbremse und<br />

dazu noch einem Elektromotor verkauft, muss sich<br />

nicht wundern, wenn sie damit über Kopf geht. Das<br />

sind so Sachen, da hat entweder jemand schlecht<br />

beraten oder das sind Internetkäufe nach dem<br />

Motto: „Oh, das ist billig, das kaufe ich.“<br />

Da ist natürlich ein Fahrradhändler in der Verantwortung.<br />

Zu uns kommen auch Kunden mit dem<br />

Wunsch, das gleiche Rad wie ein Freund oder<br />

Nachbar kaufen zu wollen. Und die sind dann<br />

überrascht, wenn wir sagen, dass ausgerechnet<br />

dieses Rad nicht passend ist. Wer zum Beispiel<br />

Arthrose in den Händen hat, benötigt eine Rücktrittbremse,<br />

weil er die Handbremse nicht mehr<br />

betätigen kann. Würden wir ein unpassendes Rad<br />

verkaufen, verliert der Kunde die Lust am Radfahren<br />

und das wäre schade und kontraproduktiv.<br />

Dr. Ingo Arnold: Vor allem ältere Damen haben<br />

das Problem mit Arthrose in den Hand- und<br />

Fingergelenken, das ist leider z. T. genetisch und<br />

hormonell bedingt. Da ist es wichtig, dass der<br />

Lenker passend ist – also kein Rennrad- oder<br />

Mountainbike-Lenker.<br />

OBERNEULAND 33


“Es gibt für jeden<br />

das passende Rad,<br />

man muss es nur<br />

finden.”<br />

Marius Brandt: An der Stelle fällt mir ein toller<br />

Witz ein, von meiner Tochter, den sie sich im<br />

Kindergarten erzählen: Warum fährt ein Nilpferd<br />

kein Fahrrad? Es hat den Daumen zum Klingeln<br />

nicht. Was für mich bedeutet, dass auf die Details<br />

geachtet werden muss, um den Fahrspaß im<br />

Vordergrund zu halten.<br />

Meine Tochter ist jetzt dreieinhalb Jahre alt. Erst<br />

saß sie auf einem Laufrad und jetzt kann sie<br />

schon allein fahren. Auf dem Weg zur Kita kann<br />

ich neben ihr her joggen. So eine Mobilität auf<br />

dem Fahrrad macht auch frei und stärkt das<br />

Selbstbewusstsein. Das gilt für die kleinen<br />

Menschen genauso wie für die großen.<br />

Wer wegen kardiovaskulärer Erkrankungen auf das<br />

Fahren verzichten musste, hat heute durch die<br />

Pedelec und E-Bike wieder ganz andere Möglichkeiten,<br />

seinen Radius zu erweitern.<br />

Sabine Göttsche: Also wir haben auch Kunden,<br />

die würden sich ohne Fahrrad gar nicht mehr bewegen<br />

können. Die wären nicht mehr in der Lage,<br />

so am Leben teilnehmen zu können. Beispielsweise<br />

MS-Erkrankte fahren dann teilweise mit<br />

Elektrounterstützung, natürlich mit 3- oder<br />

4-Rädern. Wenn die das nicht hätten, könnten<br />

sie fast gar nichts mehr machen. Sie haben es<br />

schwer an Krücken zu gehen, aber Fahrrad geht.<br />

Das ist eben das, was viele gar nicht wissen:<br />

Man kann sich lange auf dem Fahrrad bewegen.<br />

Mit wenig Kraft trotzdem noch vorankommen.<br />

Die machen ihre Einkäufe, die sind mobil, das<br />

könnten sie ohne Rad alles nicht.<br />

Dr. Ingo Arnold: Der Bewegungsrhythmus macht<br />

es: beugen, strecken, beugen, strecken. Scherbewegungen<br />

sind für Knie und Hüfterkrankte unangenehm.<br />

Die hat man beim Radfahren nicht.<br />

Deshalb sagen Hüftkranke immer: „Fahrradfahren<br />

geht gut, Laufen ist schwer.“<br />

Sabine Göttsche: Ich selbst habe ein neues<br />

rechtes Knie. Das ist kein Problem, im Gegenteil:<br />

Dass ich immer mit dem Fahrrad unterwegs war,<br />

hat mich wieder mobiler gemacht.<br />

Dr. Ingo Arnold: Man kann die Pedale rückversetzen,<br />

also asymmetrisch die Pedale versetzen,<br />

so kann die limitierte Bewegungsseite des Knies<br />

auch am Fahrradfahren teilnehmen, das wissen<br />

die wenigsten.<br />

Sabine Göttsche: Wer eine Knieoperation hinter<br />

sich hat, erfährt vieles in der Reha. Da macht<br />

man Spinning und sitzt auf dem Ergometer. Aber<br />

danach muss man sich erst mal wieder auf das<br />

Fahrrad trauen. Ich weiß noch, dass ich mir überlegte,<br />

mit welchem Bein ich absteige, was ich<br />

mache, wenn ich hinfalle … mittlerweile bin ich<br />

sogar wieder Ski gelaufen. Aber ich glaube, dass<br />

das Kniegelenk durchs Radfahren gut geschmiert<br />

wird und dass das wichtig ist.<br />

Dr. Ingo Arnold: Der Knorpel, oder überhaupt die<br />

Zellen im Knorpel, die leben von Belastung und<br />

Entlastung, immer dieser Wechsel, das ist wie ein<br />

Schwamm, der aufsaugt und wieder abgibt. Das<br />

ist beim Fahrradfahren halt ideal, man tut dem<br />

Knorpel auch Gutes, also im Grunde genommen<br />

ein totales Rundum-Paket.<br />

Marius Brandt: Definitiv, wobei ich da natürlich<br />

noch einen Punkt mit reinwerfen würde, bevor jemand<br />

gar nicht unterwegs ist, bitte aufs Fahrrad.<br />

Nichtsdestotrotz darf man nicht vergessen, dass<br />

das Radfahren auch eine sitzende Position ist.<br />

Wer das Fahrrad als Transportmittel zur Arbeit<br />

und als Sportgerät in der Freizeit sieht und viel<br />

Zeit auf dem Fahrrad verbringt, sollte einer<br />

Disbalance vorbeugen. Als Physiotherapeut<br />

muss ich da die Empfehlung geben, auch die<br />

Gegenbewegung nicht zu vernachlässigen. Die<br />

Dosierung sowie das Maß macht die Gesundheit<br />

und einfach gesagt, auch einfach mal in die<br />

Streckung gehen.<br />

Im Stehen fahren?<br />

Sabine Göttsche<br />

Marius Brandt (lacht): „Nein nicht ganz. Man<br />

könnte natürlich den Sattel abmontieren und<br />

würde definitiv mehr stehen. Aber tatsächlich geht<br />

es darum, dass eine gewisse Dosierung auch<br />

außerhalb des Fahrradfahrens mit reingebracht<br />

werden sollte. Aber da sprechen wir dann schon<br />

von dem Extremen, also das heißt, man verbringt<br />

dann schon viele Stunden auf dem Fahrrad, im<br />

Verhältnis, nichtsdestotrotz muss man nach oben<br />

hinsteuern.<br />

Sabine Göttsche: Fünf Tage die Woche am Computer,<br />

und am Wochenende muss dann mit dem<br />

Rennrad gefahren werden. Da übernehmen sich<br />

einige und können am Anfang der Woche gar<br />

nicht mehr laufen. Die haben sich nichts Gutes<br />

getan. Da sollte man anders rangehen.<br />

Dr. Ingo Arnold: Also noch mal, da zügeln wir<br />

nicht. Da nehmen wir das Fahrradfahren als solches<br />

nicht raus, weil es zu viele positive Aspekte<br />

hat. Es ist besser als viele andere Dinge in der<br />

Aktivierung, weil die Belastung für den Organismus<br />

relativ gering ist und das Positive überwiegt.<br />

Marius Brandt: Nicht als einziges Sportgerät!<br />

Dr. Ingo Arnold: Nein, wenn Radfahren das<br />

einzige an Bewegung ist, dann ist es zu wenig.<br />

Wenn es zu exzessiv betrieben wird, dann ist es zu<br />

einseitig und es kommt zu ungünstigen Verkürzungen<br />

von weniger beanspruchten Muskelgruppen.<br />

Da lautet die Empfehlung der Orthopäden:<br />

Fahrrad ist prima, aber parallel sollte<br />

noch ein anderer Sport betrieben werden. Idealerweise<br />

Ausdauer- neben dosiertem Krafttraining.<br />

Welche Fahrräder mögen die Oberneulander?<br />

Sabine Göttsche: Es ist ein Stadtteil, in dem ein<br />

Fahrrad leider nicht ganz so wertgeschätzt wird,<br />

wie in anderen Stadtteilen. In Findorff, Schwachhausen<br />

oder im Viertel besitzen viele kein Auto<br />

und das Fahrrad ist das Fortbewegungsmittel.<br />

Das darf auch etwas kosten, muss aber in erster<br />

Linie zum Besitzer passen.<br />

Hier in Oberneuland kommt es mir oft so vor,<br />

dass es ein teures Statussymbol ist, das Auto ist<br />

das Fortbewegungsmittel. Oberneuland ist ein<br />

wunderschöner Stadtteil, eigentlich müsste jedes<br />

Kind mit dem Fahrrad zur Schule und zum Sport<br />

fahren können, auch Einkäufe könnte man ebenfalls<br />

gut mit dem Fahrrad erledigen. Es ist einfach<br />

schade, dass die meisten das Auto bevorzugen.<br />

Junge Mädchen möchten Hollandräder, die<br />

Jungen stehen auf Fixies – das sind die Räder<br />

ohne alles, nur zwei Räder, Sattel, Bremse.<br />

Es wird inzwischen viel E-Rad gefahren, das<br />

macht auch Sinn, wenn man es wirklich nutzt.<br />

Vom ökologischen Fußabdruck her ist ein E-Rad<br />

erst mal Minus, wenn ich dann aber das Auto<br />

stehen lasse und fahre viele Kilometer damit,<br />

dann verkehrt sich das irgendwann in ein Plus,<br />

aber die Herstellung eines Fahrrades mit Akku<br />

und allem Drum und Dran ist schon umweltbelastend<br />

und sehr energieintensiv. Wenn jemand<br />

so ein Fahrrad kauft, um in zwei Jahren 500 Kilometer<br />

zu fahren, dann ist es eigentlich schade<br />

drum. Wer 5.000 Kilometer fährt – das haben wir<br />

teilweise, auch ältere Herrschaften, die fahren<br />

mehrere Tausend Kilometer im Jahr – dann macht<br />

das Sinn. Dafür bleibt das Auto stehen, sie sind<br />

fitter und denen macht das Spaß.<br />

34 OBERNEULAND


Ich weiß nicht, ob in Oberneuland mehr gefahren<br />

würde, wenn wir Fahrradwege hätten, im Moment<br />

haben wir einen Fahrradweg und der ist in der<br />

Franz-Schütte-Allee, das ist der einzige Fahrradweg.<br />

Die paar Meter vor dem Tunnel rechne ich<br />

nicht. Sonst haben wir noch den Deich natürlich.<br />

Eigentlich müsste hier ein Nebeneinander von<br />

Auto und Rad funktionieren, aber noch ist da zu<br />

viel Konfliktpotenzial, allein schon vor den Schulen.<br />

Bei einem Urlaub in Amsterdam habe ich gesehen,<br />

was funktionieren könnte. Es ist eigentlich<br />

schade, dass wir das hier nicht leben.<br />

Dr. Ingo Arnold: Die Skandinavier sind da ganz<br />

pragmatisch unterwegs, da gibt es eine Studie:<br />

20 Jahre lang wurden 45.000 Leute beobachtet,<br />

die auf dem Arbeitsweg von dem Auto aufs Fahrrad<br />

umstiegen. Es ging nur um den Arbeitsweg.<br />

Die Wahrscheinlichkeit eines Herzinfarktes, war<br />

das Fazit, hat sich um 15 bis 20 Prozent reduziert.<br />

Ebenfalls Diabetes und andere Erkrankungen.<br />

Würden hier jetzt Krankenkassen eine Gesundheitsapp<br />

installieren, mit der sich nachweisen<br />

ließe, wer das Rad nimmt und dessen<br />

Beiträge senken …<br />

Fazit: Man könnte viel für sich tun, indem man<br />

einfach das Fahrrad nimmt?<br />

Dr. Ingo Arnold: Ja, wie schon gesagt, man muss<br />

das in den normalen Ablauf integrieren und nicht<br />

um 19 Uhr beschließen, noch eine Runde Rad zu<br />

fahren. Das wird meist nichts.<br />

Marius Brandt: Altes Prinzip, wenn ich empfehlen<br />

würde: Einmal in der Woche eine Stunde Zähne<br />

putzen, hat denselben Effekt wie mehrmals täglich<br />

paar Minuten. Da müssen wir, glaube ich, gar<br />

nicht drüber reden. Trotzdem sind wir im Thema<br />

der Bewegung tagtäglich ja so unterwegs.<br />

Nach dem Motto, einmal in der Woche steht<br />

Sport im Kalender, haben wir das abgearbeitet,<br />

fühlen wir uns gut. In der Zwischenzeit wird im Job<br />

und privat viel gesessen, der Fahrstuhl statt das<br />

Treppenhaus genommen und das Auto vor der Tür<br />

geparkt. Sportliche Hauruck-Aktionen können<br />

dann gar keinen Effekt – eventuell einen negativen<br />

Effekt – haben, weil der Körper nicht darauf<br />

vorbereitet wurde. Das ist dann das Prinzip, in die<br />

Bewegung bringen, Bewegung ist was anderes als<br />

Sport, per Definition. Beim Sport gehe ich einem<br />

direkten Zweck hinterher. Die Bewegung gilt es im<br />

Alltag unterzubringen – da eignet sich das Fahrrad<br />

perfekt.<br />

Dr. Ingo Arnold: Stichwort Ausdauer, da gibt es<br />

von der Medizinischen Hochschule aus Hannover<br />

eine Untersuchung darüber, dass durch ein Ausdauertraining<br />

bei den menschlichen Chromosomen<br />

die Zündschnur, Telomere genannt, verlängert<br />

werden, die Fitness auch der Zellen steigt<br />

und dadurch auch die Lebenserwartung verlängert<br />

wird. Dieser Effekt lässt sich durch Krafttraining<br />

interessanterweise nicht nachweisen. Wobei<br />

ich persönlich nicht gegen Krafttraining bin, man<br />

muss nur beides koordinieren, Krafttraining ist für<br />

den gezielten Muskelaufbau und das ist für diese<br />

dann viel effektiver als Ausdauertraining, aber die<br />

Kombination aus beiden ist der Schlüssel wirklich<br />

zum Erfolg. Aber: Nicht beides mischen,<br />

sondern richtig einen Tag Kraft und einen Tag<br />

Ausdauer machen.<br />

Wann fahren Sie jeweils Fahrrad?<br />

Marius Brandt: Für mich persönlich ist das Fahrrad<br />

Weg zur Arbeit, wenn ich ehrlich bin, bin ich<br />

Schönwetterfahrer. In der dunklen Jahreszeit nehme<br />

ich von Achim aus das Auto, da ist es mir zu<br />

nass, zu dunkel und zu kalt. So ab April sattle ich<br />

dann um. In der Freizeit benutze ich es viel mit<br />

meiner Familie.<br />

Sabine Göttsche: Fast immer: auf dem Weg zur<br />

Arbeit und in der Freizeit auch.<br />

Dr. Ingo Arnold: Wir haben ein Familienauto, das<br />

steht mir für den Arbeitsweg nie zur Verfügung. Für<br />

mich heißt das: Linie 4 oder Fahrrad. Wenn ich<br />

mir jetzt ein zweites Auto kaufen würde, wüsste<br />

ich genau, was ich machen würde, und das will<br />

ich ja nicht. Da kämen dann die Ausreden, warum<br />

ich heute mal das Auto benutzen muss und das<br />

jeden Tag, nein, also lieber nicht. Ich fahre zur<br />

Arbeit und auch oft in der Freizeit.<br />

Was sind Ihre Lieblingsstrecken?<br />

Sabine Göttsche: Lieblingsstrecken hier in<br />

Oberneuland? Der Deich.<br />

Marius Brandt: Zweckgebunden. Lieblingsstrecke<br />

muss ich mir nicht aussuchen, wenn ich zur Arbeit<br />

fahre, ich habe die direkte. Bei einem Weg von<br />

Achim nach Oberneuland kann das nur die direkteste<br />

sein. In der Freizeit verbinde ich die Strecken<br />

gern mit einem Ausflugsziel, das ist interessanter<br />

mit der Familie. Am idealsten wenig Verkehr mit<br />

schöner Aussicht auf dem Weg zur Eisdiele.<br />

Dr. Ingo Arnold: Lieblingsstrecke? Am liebsten<br />

asphaltiert, grade, mit Blick auf den Horizont, die<br />

Sonne, die Natur, sodass man ein bisschen<br />

Tempo machen kann, das find ich am schönsten.<br />

Wie im Blockland, Richtung Kuhsiel. Diese<br />

Strecke, die ist echt schön. Die ist ziemlich lang,<br />

kannst dich richtig auspowern und nicht gefährlich,<br />

hast kaum Gegenverkehr, die ist ja auch für<br />

Autos nicht zugelassen.<br />

Marius Brandt: Wenn man mal richtig Kilometer<br />

machen möchte, ist das natürlich der Weserradweg.<br />

Die Marsch runter am Wasser entlang – da<br />

gibt es nette Ausflugsziele, viel Platz und viel<br />

Natur.


„Coboc“, seit Mai als E-Bike erhältlich.<br />

Mit nur ca. 11 kg Gewicht das leichteste E-Bike<br />

überhaupt. Ebenfalls Zahnriemen.<br />

Von jungen Leuten bevorzugt. „Fixie“ – das Rad ohne<br />

alles. Keine Schaltung, kein Gepäckträger, kein Schutzblech,<br />

kein Licht. Aber zugelassen: für Fahrten tagsüber.<br />

E-Bike Kompaktklasse, ein „Familienrad“. Sattel und<br />

Lenker sind ohne Werkzeug höhenverstellbar, passt<br />

auch in ein Auto (z.B. VW-Polo).<br />

“FÜR JEDEN MENSCHEN<br />

EIN FAHRRAD”<br />

Wenn sich in Oberneuland jemand mit Fahrrädern bestens auskennt,<br />

so sind das Sabine und Lutz Göttsche vom Fahrradhaus Bartels. Nicht zu<br />

vergessen Jan-Carl, der Sohn der beiden. Im Geschäft an der Mühlenfeldstraße<br />

und dort, wo alles anfing, im Häuschen an der Oberneulander Landstraße<br />

vor der Kirche ist ständig Betrieb. Ganz besonders aber jetzt im Frühjahr.<br />

Lutz Göttsche meint es ernst mit seiner<br />

Behauptung, dass es für jeden Menschen<br />

ein Fahrrad geben kann. Für den, der schnell<br />

unterwegs sein will, für den, der ständig<br />

längere Strecken zurücklegt, für den, der nur<br />

mal eben etwas besorgen will, ja selbst für<br />

Menschen, denen das Gleichgewicht zu<br />

schaffen macht. Der Markt ist heute sooo<br />

vielseitig. Und vor allem: Lutz ist zusammen<br />

mit Kooperationspartnern in der Lage,<br />

ein individuelles Rad genau nach den<br />

Wünschen und Bedürfnissen des Kunden<br />

anzufertigen. Gewiss, das kostet etwas mehr.<br />

Macht sich aber bezahlt und entspricht allen<br />

Wünschen, die man an sein Fahrrad hat.<br />

Die Zeiten, als man in den Fahrradladen<br />

ging, sich umschaute: „Das rote dort, das<br />

nehme ich“, Sattel- und Lenkerhöhe<br />

einstellte, sind ohnehin vorbei. Sabine<br />

Göttsche: 400 Euro sind das Mindeste, was<br />

man für ein gutes, länger taugliches Rad<br />

einfacher Ausstattung ausgeben sollte.<br />

Alles was darunter angeboten wird, sei<br />

eher nicht zu empfehlen (von Kinderrädern<br />

ausgenommen). Und sie schickt gleich noch<br />

einen Rat hinterher: Nicht mehr ohne Seitenspiegel<br />

und nie mehr ohne Helm fahren.<br />

Übrigens war es früher schon kein billiges<br />

Vergnügen, ein Rad zu kaufen. Die beiden<br />

holen ein sehr altes Büchlein hervor.<br />

Krischan Bartels, der Gründer des Unternehmens,<br />

schrieb schon 1948 akribisch auf,<br />

was er verkaufte. Sein Kunde Lütkemeyer<br />

erwarb kurz nach der Währungsreform ein<br />

Rad mit Gangschaltung für 215 D-Mark.<br />

Der Stundenlohn, meint Lutz, lag seinerzeit<br />

bei 35 Pfennigen.<br />

Der Schwerpunkt liegt heute freilich bei<br />

den Rädern mit Elektroantrieb in der<br />

Mühlenfeldstraße. Im kleinen Laden<br />

drüben gibt es alles ohne E. Doch auch bei<br />

diesen Rädern ist die Technik nicht stehen<br />

geblieben. Fahrräder mit Riemen statt einer<br />

Kette fallen dort auf, Vorder- und Rücklicht,<br />

das mit einem Magneten eingeschaltet wird,<br />

Nabenschaltungen mit sieben bis acht Gängen,<br />

Kettenschaltungen mit 14 und mehr.<br />

Flotte Räder, die von der jüngeren Generation<br />

bevorzugt werden, haben noch nicht<br />

einmal Licht. Das überrascht mich. Sabine<br />

Göttsche sagt, das sei korrekt, die dürfen nur<br />

nicht während der Dunkelheit gefahren<br />

werden, müssen aber vorn, hinten, an den<br />

Pedalen und an Felgen oder an den Speichen<br />

Rückstrahler haben.<br />

Nun aber zu den Elektrofahrrädern.<br />

Noch kennt man die beiden Begriffe E-Bike<br />

und Pedelec. Dabei gibt es gar keine Unterschiede.<br />

Alle E-Bikes sind Pedelecs (Pedal<br />

Electric Cycles). Das sind über 90 % der verkauften<br />

elektrisch unterstützten Zweiräder<br />

mit einer maximalen Geschwindigkeit von<br />

25 km/h.<br />

Darüber hinaus gibt es S-Pedelecs, die<br />

maximal 45 km/h schnell sein dürfen. Sie<br />

müssen haftpflichtversichert sein und ein<br />

“Es gibt für alle ein Fahrrad:<br />

Für den, der schnell unterwegs sein will,<br />

für den, der ständig längere Strecken zurücklegt,<br />

für den, der nur mal eben etwas besorgen will,<br />

für Menschen, denen das Gleichgewicht zu schaffen macht.”<br />

Lutz Göttsche<br />

36 OBERNEULAND


Komfort-E-Bike: Bequemer Einstieg, der Akku befindet<br />

sich im Rahmen.<br />

„Pinion“, kein E-Bike,<br />

aber mit einer<br />

18-Gänge-Getriebeschaltung<br />

im Tretlager,<br />

Zahnriemen.<br />

Sportliches E-Bike<br />

für Vielfahrer mit<br />

Zahnriemen statt<br />

Fahrradkette,<br />

kein Nachspannen<br />

nötig, nur mit<br />

Nabenschaltung.<br />

Kennzeichen haben. Deren Fahrer müssen<br />

mindestens 16 Jahre alt sein, einen Führerschein<br />

besitzen, dürfen keine Radwege<br />

benutzen und müssen einen Helm tragen.<br />

Vergleichbar also mit Mopeds oder Mofas.<br />

Gemeinsam ist ihnen, dass man erst mal die<br />

Pedale treten muss (Sabine meint scherzhaft:<br />

Pedelecs kommt von pedden) bevor<br />

der Motor in Gang kommen kann.<br />

Alle haben einen auswechselbaren Akku,<br />

der vorn oder hinten oder am Rahmen<br />

angebracht ist. Selbst ein Display mit sämtlichen<br />

relevanten Anzeigen gehört zu einem<br />

Rad mit E-Unterstützung. Mittlerweile<br />

hat sich aber der Begriff E-Bike für alle eingebürgert.<br />

Weil es nun unzählig viele verschiedene<br />

Modelle gibt, ist bei der Anschaffung eines<br />

solchen Gefährts der Rat von Fachleuten<br />

ganz besonders wichtig. Sabine und Lutz<br />

Göttsche sind hierbei die richtigen Ansprechpartner.<br />

Bei ihnen kann man sicher sein, das individuell<br />

genau passende E-Bike zu bekommen.<br />

Soll es einen tiefen Einstieg haben<br />

oder einen höher gelegenen? Will man dicke<br />

oder schmale Reifen, vorwiegend im Ort<br />

unterwegs sein, täglich nach Bremen<br />

rein fahren oder gern lange Ausflüge machen?<br />

Sollen es Räder für Kinder (ab 8 Jahren) sein?<br />

Will man schnell oder langsamer fahren? Wie<br />

ist das Reaktionsvermögen beim Bremsen:<br />

Ist man es gewohnt, mit Rücktritt zu bremsen<br />

oder vom Lenker aus mit Bowdenzügen?<br />

Bei Göttsches kann man einen Tag lang<br />

Probe fahren, bevor man sich entscheidet.<br />

Sohn Jan-Carl mit<br />

seinem Lieblingsrad.<br />

Und schließlich sind noch ganz spezielle<br />

Typen auf dem Markt: Dreiräder für<br />

Menschen mit Gleichgewichtsproblemen,<br />

Lastenräder für Handwerker, die ihre Gerätschaften<br />

mit dem Rad transportieren und<br />

damit besonders flexibel sein können. Für<br />

diese Räder gibt es Fördermittel vom Bund,<br />

wenn der Handwerker weitgehend auf sein<br />

Auto verzichtet.<br />

Mountainbikes sind im norddeutschen<br />

Tiefland weniger in Gebrauch, eher noch<br />

Trekkingräder. Doch das gute alte Tourenrad<br />

und in letzter Zeit auch gern wieder<br />

Hollandräder sind noch immer gefragt.<br />

Tandems hingegen kaum noch. Aber nicht<br />

zu vergessen: Rennräder.<br />

Lutz Göttsche fährt jedes Jahr zu einer<br />

Schulung, um sich auf dem Laufenden<br />

zu halten. Das ist notwendig, weil die<br />

technischen Möglichkeiten noch nicht an<br />

ihrem Ende angekommen sind. Und weil<br />

er für Reparaturen und sonstige Probleme<br />

seiner Kunden gewappnet sein muss.<br />

Ein Turm mit 15 unterschiedlichen Messgeräten<br />

für E-Bike-Modelle steht bei ihm<br />

in der Werkstatt. Er muss es sehr genau<br />

nehmen, denn er ist verantwortlich und<br />

kann haftbar gemacht werden, falls es<br />

schiefgeht.<br />

Und übrigens: Flickzeug dabei zu haben<br />

ist immer noch ratsam, denn einem richtig<br />

dicken spitzen Nagel kann der stabilste<br />

Reifen vielleicht doch nicht widerstehen.<br />

Aber welches E-Bike hat noch serienmäßig<br />

eine Luftpumpe?<br />

Text und Fotos: Eberhard Matzke<br />

AICHHÖRNCHEN &<br />

BEICHHÖRNCHEN<br />

Von Winfried Hammelmann, Oberneulander,<br />

Redakteur und Autor<br />

Die Beiden sind ziemlich frech und reichlich<br />

unverschämt, manche sagen auch, es sei<br />

umgedreht: Die Beiden sind reichlich frech und<br />

ziemlich unverschämt. Und auch wenn es jetzt<br />

im Frühjahr manchmal noch ganz schön kalt<br />

ist, muss man sagen: Es sind heiße Hüpfer.<br />

Folge 6: Rad-Wunsch / Wunsch-Rad<br />

A: Kannst Du mir ein’ Rad geben?<br />

B: Was für ein Rat. Ich gebe Dir doch<br />

dauernd Ratschläge.<br />

A: Nein, ein Rad.<br />

B: Ein Fahrrad?<br />

A: Ja, genau, mit Podalen und einen Sittel.<br />

B: Mit Pedalen und einem Sattel.<br />

A: Ja, die auch. Und eine Leckstange.<br />

B: Das heißt Lenkstange.<br />

A: Aber man kann doch da dran lecken.<br />

B: Äh, so gesehen kann man auch an den<br />

Speichen lecken.<br />

A: Dann ist man ein Speichelecker. Hihihi.<br />

B: Warum möchtest Du eigentlich ein Rad?<br />

A: Weil jetzt wieder Fahrradfahrzeit ist.<br />

B: Aber die Dinger sind doch viel zu groß für uns.<br />

Wir können sie gar nicht benutzen. Und wir<br />

sind ohne Fahrrad viel schneller von<br />

Baum zu Baum.<br />

A: Ich weiß.<br />

B: Und warum willst Du dann ein Fahrrad haben?<br />

A: Weil ich dann da drauf sitzen könnte.<br />

B: Warum willst Du auf einem Fahrrad sitzen?<br />

A: Weil ich dann in die Pedalen treten könnte.<br />

B: Und warum willst Du in die Pedalen treten?<br />

Das würde ja auch nur gehen, wenn es ein<br />

klitzekleines Fahrrad wäre.<br />

A: Klitzeklein ist super.<br />

B: Noch mal, warum dieser Fahrradwunsch?<br />

A: Weil die Menschen darauf immer<br />

so glücklich aussehen.<br />

B: Ich will auch ein Fahrrad.<br />

A: Siehste.<br />

OBERNEULAND 37


1 2 3<br />

5<br />

MIT DEM RICHTIGEN<br />

ZUBEHöR<br />

MACHT FAHRRADFAHREN<br />

NOCH MEHR<br />

SPASS!<br />

7<br />

4<br />

6<br />

Sonderausstellung „BIKE IT“<br />

im Universum Bremen<br />

Zwei Räder, tausend Fragen: Wann wurde das erste Fahrrad<br />

entwickelt und wie sah es überhaupt aus? Wie fühlt es sich an, auf<br />

einem Hochrad zu sitzen? Können Roboter in Zukunft Radfahren? In der Sonderausstellung<br />

„BIKE IT“ bleiben keine Fragen offen! Hier erfahren die Besucher alles über Vergangenheit,<br />

Gegenwart und Zukunft des beliebten Fortbewegungsmittels. Radeln Sie sprichwörtlich durch<br />

die gesamte Geschichte des Fahrrads! Oder wie wäre es mit einer virtuellen Fahrradtour durch<br />

Jerusalem, Ottawa, Neapel oder Bremen? Los geht’s!<br />

Bis 5. Mai, Universum Bremen, Wiener Straße 1a, Montag - Freitag: 9 bis 18 Uhr. Sonnabend,<br />

Sonntag und an Feiertagen: 10 bis 18 Uhr. Foto: Universum Bremen<br />

38 OBERNEULAND


1. Retrokorb!<br />

Der luxuriöse Korb von Basil ist durch den original Bäckerkorb<br />

inspiriert und in naturgrauem oder -braunem Rattan erhältlich<br />

und macht das Fahrradfahren mit Einkäufen, Sportausrüstung<br />

und Arbeits- oder Schulsachen sowohl sicher als auch trendy.<br />

2. Freude am richtigen Sitz!<br />

Wer einen klassischen Ledersattel sucht, bei dem der Druck<br />

auf Ihre Hände durch die aufrechte Position auf Ihrem Fahrrad<br />

vermindert wird, findet in den Sätteln von Lepper eine ideale<br />

Lösung.<br />

Der Effekt wird noch zusätzlich durch die acht Matratzenfedern<br />

unter dem Ledersattelbezug verstärkt.<br />

3. Auffallend sicher!<br />

Der Stadthelm von Abus ist der ideale Fahrradhelm für Erwachsene,<br />

Jugendliche und Kinder – sowohl für den Einsatz in der<br />

City, für Pendler, BMX-Biker, im Alltag oder auf Fahrradtouren.<br />

Der Erlös aus dem Verkauf des Stadthelms kommt Kindern<br />

und Jugendlichen mit Kopfverletzungen zugute.<br />

Mit jedem verkauften Stadthelm geht eine Spende an den Bundesverband<br />

Kinderneurologie-Hilfe e.V., das ein bundesweites<br />

Präventions- und Charityprojekt zur Förderung des freiwilligen<br />

Helmtragens ist!<br />

Ding Dong!<br />

Lauter Ding-Dong-Klang für mehr Sicherheit von<br />

Basil – stabile Ausführung, viele Motive – passt<br />

an jeden Lenker.<br />

4. Gegen Luftmangel!<br />

Die hochwertige Fußpumpe MP511 von Mijnen Pieper hat einen<br />

Holzgriff. Die Pumpe ist mit einer stabilen Aluminiumbasis<br />

ausgestattet und aus verchromtem Stahl.<br />

Das analoge Manometer zeigt den Druck in PSI (200) und<br />

Bar (14). Diese hochwertige Pumpe ist geeignet für Schrader-,<br />

Dunlop-, Sclaverand-Ventile.<br />

5. Klappbar!<br />

Der Closca Fuga-Helm besteht aus drei beweglichen Ringen, die<br />

miteinander verbunden sind und zwei stabile Positionen haben.<br />

Das System reduziert das Volumen nach dem Falzen um mehr<br />

als 50 %, wird flach wie ein Buch und passt in jede Handtasche<br />

oder jeden Rucksack.<br />

6. Die Idee eines Bremers!<br />

Der Fahrradrucksack der Bremer Manufaktur Lumabag verbindet<br />

Style und Funktionalität.<br />

Auf der Suche nach einem Rucksack und Fahrradtasche kam<br />

die entscheidende Idee, einen komfortablen Rucksack mit<br />

Aufhängung für den Gepäckträger zu gestalten.<br />

Gewachste Baumwolle ist ein traditionelles Material und wird<br />

kombiniert mit einem funktionalen Innenfutter. Er ist durch die<br />

gewachste Oberfläche wasserabweisend.<br />

Die leichten hellen Knickstellen entstehen durch das Wenden<br />

der Tasche von links auf rechts. Durch die oberen Trageriemen<br />

lässt sich der Rucksack, mit seinen verstauten Rucksacktrageriemen,<br />

zudem auch gut als Tragetasche nutzen.<br />

Text und Fotos: Meike Müller/Hersteller<br />

7. Faltschloss mit Lederetui!<br />

Trelock hat ein Faltschloss entwickelt, das modernste Sicherheitstechnik<br />

mit Klasse bietet.<br />

Im stilvollen handgemachten Etui aus echtem Leder ist dieses<br />

Faltschloss während der Fahrt rüttelfest gesichert, weil der<br />

Etui-Rücken mit einer Vorrichtung für die Anbringung an<br />

Flaschenhalter oder Rahmen verstärkt ist. Das Schloss ist<br />

85 cm lang und wiegt 750 g.<br />

Darüber hinaus verfügt es über das Security Level 3.<br />

Alle aufgelisteten Artikel sind erhältlich bei Bartels Oberneuland,<br />

Oberneulander Landstraße 39 und Mühlenfeldstraße 20 (E-Bikes), 28355 Bremen.<br />

OBERNEULAND 39


EINE KULINARISCHE<br />

FAHRRAD-TOUR ÜBER DEN DEICH<br />

Urlaub<br />

VOR DER TüR


Mit über 30 Kilometern schlängelt sich<br />

der Deich von Oberneuland bis zur Nordseite<br />

und zurück bis Lilienthal. Ein Weg,<br />

der zur Bewegung einlädt: auf dem Fahrrad,<br />

auf Skates und auch zu Fuß. Wo sich<br />

früher Hof an Hof reihte, kann man sich<br />

jetzt kulinarisch verwöhnen lassen, Natur<br />

und Kultur genießen.<br />

Text und Fotos: Antje Scheinert · Illustration: Maj-Britt Heinemann<br />

Sobald die ersten Sonnenstrahlen locken, kann das<br />

Fitnessstudio lange warten. Für Angelika und<br />

Engelbert Bornhöft fällt dann höchstens die Entscheidung:<br />

Garten oder Fahrrad – Kraft oder Ausdauer.<br />

Vor knapp zwei Jahren kauften die Mühlenfeldstraßler<br />

schräg gegenüber zwei E-Bikes. Eine tolle Anschaffung.<br />

„Fahrradfahren war nie meins“, gibt Angelika Bornhöft unumwunden<br />

zu. Aber mit dem Besitz eines E-Bikes hat sich<br />

das schlagartig geändert. Plötzlich sind Neustadt, Blockland,<br />

Worpswede in entspannte Nähe gerückt. Korb gepackt, Helm<br />

auf und los geht’s.<br />

„Da fährt man dann auch mal spontan zum Eisessen zu<br />

Kaemenas“, sind sich die beiden einig. „Was wir auch<br />

gern machen: Eine kleine Einkaufstour und dann Picknick<br />

am Blumenfeld“, sagt Engelbert Bornhöft. Aber zu Beginn<br />

der Saison greifen sie auch gern auf das Angebot der<br />

Gastronomen entlang des Deiches zurück.<br />

Für die beiden bietet das Rad nicht nur Bewegung,<br />

sondern zusätzliche Lebensqualität. Nach einer arbeitsreichen<br />

Woche oder einem solchen Tag, lädt eine Tour an<br />

der frischen Luft die Batterien und weckt die Lebensgeister.<br />

OBERNEULAND 41


Buy local heißt die Maxime<br />

von Karen Haltermann<br />

– sie versorgt rund um die<br />

Uhr die Milchtankstelle<br />

von Oberneuland.<br />

Natürlich kann man den Deich – die Lebensader entlang<br />

der Wümme – auch auf anderen Vehikeln entdecken.<br />

Wer am Hodenberger Deich startet, blickt<br />

rechts in die Weiten der Weiden und links auf zahlreiche<br />

Pferdehöfe. Dazwischen, gleich bei der Nummer<br />

36, ist die Milchtankstelle der Familie Haltermann<br />

versteckt. Karen und Lüder Haltermann verkaufen dort<br />

nicht nur die Milch ihrer eigenen Kühe – frischer geht’s<br />

nicht – sondern auch Produkte lokaler Bauern. So gibt<br />

es Würstchen, Gulasch, Chili con Carne, Joghurt, Eier<br />

und Kartoffeln rund um die Uhr am Automaten. Ein Bücherregal steht jedem<br />

Besucher zur Verfügung – so kann ein Tag am Deich auch ganz gemütlich<br />

mit einer Lektüre im Gras beginnen.<br />

Milchtankstelle<br />

Am Hodenberger Deich 36<br />

24 Stunden geöffnet<br />

Ein paar Kilometer weiter, mit<br />

der Hausnummer 73c, steht<br />

Leon Bülow mit seiner Mutter<br />

Ikki im Golden Grill. „Ohne<br />

sie wäre ich aufgeschmissen“,<br />

gibt der Koch zu.<br />

Seit vier Jahren bietet er am Grill Bratwürstchen der Fleischerei<br />

Schleufe aus Seebergen, Kartoffelsalat aus hiesigen Kartoffeln und<br />

eine wärmende Suppe oder ein Curry an. Dazu gibt es selbst gebackenes<br />

Brot.<br />

Am Samstag öffnet er seine Bude um 13 Uhr und sonntags um<br />

12 Uhr. Dann bleibt geöffnet, bis der letzte Gast von dannen zieht.<br />

Besonders zur blauen Stunde sind Aperol Spritz und Gin Tonic gefragt.<br />

Da konnten im Jahrhundertsommer die Nächte auch schon mal<br />

länger werden. Wer seine Tour hier beginnt, sollte sich gleich stärken,<br />

denn die nächste Rast muss warten.<br />

Seit vier<br />

Jahren am<br />

Deich:<br />

Leon Bülow.<br />

Golden Grill<br />

Am Hodenberger Deich 73c<br />

Sa: ab 13 Uhr, So: ab 12 Uhr


Der Landgasthof Heuer, weithin unter dem Namen Hein Heuers Laufbuchse bekannt, liegt<br />

rund sechs Kilometer entfernt. Wo noch vor ein paar Jahren wilde Sommerfeste gefeiert<br />

wurden, Kremser-Touren starteten und sich Jogger, Wanderer und Radfahrer die Klinke in<br />

die Hand gaben, ist es ruhig geworden.<br />

„Vom à la carte-Geschäft habe ich mich verabschiedet“, sagt Klaus Heuer, der seit seiner<br />

Ausbildung den Spitznamen Hein Heuer trägt. Dennoch kann man auch in diesem Jahr am<br />

Borgfelder Deich 2 übernachten, Preis-Skat spielen, mit einer angemeldeten Gruppe verköstigt<br />

werden oder zu einer Kremser-Fahrt aufbrechen.<br />

„Ich bin jetzt 72 und möchte ein bisschen kürzertreten“, erklärt er die neuen „Öffnungszeiten“,<br />

verschweigt aber nicht, dass in seiner Küche noch regelmäßig gekocht wird.<br />

Schließlich wird einiges, was seine Frau Michaela im Confetti’s zum Mittagstisch anbietet,<br />

am Deich zubereitet.<br />

„Jetzt ist das Hotel im Vordergrund“, erklärt Hein Heuer, aber die anderen Möglichkeiten<br />

bestehen immer noch.<br />

Landgasthof Heuer<br />

Borgfelder Deich 22<br />

www.landgasthof-heuer.de<br />

„Hein Heuer“ steht immer noch regelmäßig am<br />

Herd, hat aber das à la carte-Geschäft aufgegeben.<br />

Gruppen ab zehn Personen werden nach Anmeldung<br />

herzlich bewirtet.<br />

Eine Mischung aus Hobby und<br />

Herzensangelegenheit ist für Sandra<br />

Malcherek der Hofladen, den sie vor<br />

der Schließung rettete.<br />

Der Hof Stein ist über den Kreuzdeich, der übrigens nicht von Autos befahren werden darf,<br />

in rund zwei Kilometern zu erreichen. Dort wartet freitags, samstags und sonntags der<br />

geöffnete Hofladen – die anderen Stunden können hungrige Gemüter sich über die Automaten<br />

mit Eiern, Kartoffeln, Schinken, Marmelade, Wurst, Äpfeln oder auch Möhren, je<br />

nach Jahreszeit, versorgen. Kartoffeln und Eier gibt es schon seit Jahrzehnten an dieser<br />

Stelle, aber der Hofladen, so wie er heute ist, wurde vor neun Jahren eröffnet.<br />

Als Christa Garbade ihn aus Zeitgründen vor vier Jahren schließen wollte, sagte die<br />

Borgfelderin Sandra Malcherek, die ihr Pferd dort stehen hatte: „Auf keinen Fall, dann<br />

mache ich den.“ Und so ist es. Gemeinsam mit ihrem Mann bestückt sie die Automaten,<br />

kocht Marmelade, öffnet den Hofladen und ist auch mit dem Foodtruck, einem umgebauten<br />

Pferdeanhänger, unterwegs. Ach ja, und „echte“ Jobs haben beide auch noch.<br />

„Aber der Hofladen ist einfach so schön und wir mussten ihn erhalten“, sagt Sandra<br />

Malcherek. Schließlich war sie selbst Kundin und weiß, wie häufig das Wochenende plötzlich<br />

kommt und das Frühstücksei fehlt. Die derzeitigen Bestseller sind der Ingwersirup und<br />

die Knipp-Tüte. Beides gibt es auch im Automaten …<br />

Hofladen Hof Stein<br />

Am Lehester Deich 158<br />

www.hof-stein.de<br />

Fr: 13-16 Uhr, Sa: 10-13 Uhr, So: 13-16 Uhr, Automaten 24 Stunden<br />

OBERNEULAND 43


Seit 2017 unter neuer<br />

Leitung: das Traditionsrestaurant<br />

Landhaus<br />

Kuhsiel.<br />

Nur einen Steinwurf entfernt liegt das Landhaus Kuhsiel. Seit<br />

2017 ist dort mit Galyna Bielefeld und ihrem Team nach einer<br />

gründlichen Renovierung wieder Leben eingezogen. Obwohl sie quasi die<br />

„Küken“ am Deich sind, hat sich das Restaurant gut etabliert.<br />

Im Sommer ist es eines der wenigen Lokale, das jeden Tag geöffnet hat und vom<br />

Frühstück bis zum Abendessen durchgehend warme Küche anbietet. Im Winter<br />

ist am Montag geschlossen.<br />

Landhaus Kuhsiel<br />

Oberblockland 2<br />

Kuhsiel.de<br />

Täglich von 10 bis 23 Uhr<br />

Ein ganz besonderes Kleinod hält der Deich unter der<br />

Adresse Oberblockland 5 rund 500 Meter weiter bereit:<br />

die Pusta-Stube. „Dass meine Eltern von den Deichbewohnern<br />

so gut aufgenommen wurden, ist im Nachhinein<br />

schon erstaunlich“, sagt Kornelia Staffeldt. „Immerhin<br />

waren sie ungarische Zirkusartisten.“ Ihre Eltern,<br />

Therese und Janos Hergott haben aus dem ehemaligen<br />

Musik gehört in die Puste<br />

Bootshaus Bremermann die Pusta-Stube gemacht. Das war 1973. Kornelia<br />

Stube: Rockabilly mit den<br />

Staffeldt erinnert sich noch gut an die Kindheit am Deich.<br />

Stringtone Slingers.<br />

Seit 2011 führt sie den Laden und wohnt auch dort. „Meine Kinder wollten<br />

nicht, dass ich es verkaufe“, sagt sie. Eigentlich ist sie Architektin, arbeite<br />

aber nie als solche, sondern führte mehrere Parfümerien. Dass sie mal in der Pusta-Stube<br />

stehen würde, war eigentlich nicht ihr Plan. Aber manchmal hat das Leben seine eigenen<br />

Ideen und die sind nicht die schlechtesten. Für den einen ist die Stube vielleicht kitschig, für<br />

die anderen gemütlich.<br />

Die meisten fühlen sich aber in dieser Mischung einfach wohl und das absolute Highlight sind<br />

die Konzerte, Lesungen und Rezitationen am Wochenende mit open end. Wer nicht reserviert,<br />

darf nicht auf einen Platz hoffen. „Einmal haben wir bei der 300. Absage aufgehört zu<br />

zählen“, erinnert sich Kornelia Staffeldt. Sie selbst hat dem Lokal ihrer Eltern ihren Stempel<br />

aufgedrückt. Da gibt es einen kleinen Deichladen, und sollte der Wind mal richtig pfeifen, findet<br />

man bei Kornelia Staffeldt von donnerstags bis sonntags zwischen 12 und 18 Uhr auch<br />

einen wärmenden Schal oder Strickjacke.<br />

Die Speisekarte hat sich peu à peu gewandelt. „Ich stehe ja selbst in der Küche und möchte<br />

nicht immer dasselbe kochen“, lacht sie, deswegen gibt s jede Woche etwas anderes. Außer<br />

der Gulaschsuppe – die ist ein Muss und hat schon vielen Studenten vor Errichtung der Mensa<br />

den Magen gewärmt. Vegetarische und vegane Gerichte sind heute selbstverständlich. Kochen<br />

habe sie ja nicht gelernt, mache es aber gern – nur eigentlich nie nach Rezept, sondern nach<br />

Marktlage. Wichtig ist frisch und regional – am liebsten direkt von den Nachbarn am Deich.<br />

Oberblockland 5<br />

www.pusta-stube.de<br />

Fr-So: 12 bis 18 Uhr, bei Veranstaltungen länger (Reservierung wichtig)


Für das OBERNEULAND MAGAZIN hat Kornelia Staffeldt von der<br />

Pusta Stube eine köstliche Erbsen-Minze-Suppe<br />

gekocht und einen frischen Spargel-Salat vorbereitet:<br />

Vegane Erbsen-<br />

Minze Suppe<br />

Für vier Personen<br />

Zutaten:<br />

1 EL Raps-Öl<br />

2 Schalotten<br />

1 Schuss Weißwein oder Apfelsaft<br />

3 mittelgroße Kartoffeln<br />

1,5 l Wasser<br />

500 g Erbsen<br />

Salz, Pfeffer<br />

3 Zweige frische Minze<br />

eine Handvoll Wildkräuter<br />

Soja-Creme oder Kokosmilch,<br />

Minze und essbare Blüten<br />

zur Dekoration<br />

Zubereitung:<br />

Schalotten klein würfeln und in dem Raps-Öl glasig anschwitzen,<br />

klein geschnittene Kartoffeln kurz mit anrösten mit Wein oder<br />

Apfelsaft ablöschen. Das Wasser hinzufügen und rund 15 Minuten<br />

köcheln lassen.<br />

Die Erbsen in die Suppe geben, mit Salz und Pfeffer abschmecken<br />

und weitere zehn Minuten köcheln lassen. In der Zwischenzeit die<br />

Minzblätter abzupfen. Die Suppe vom Herd nehmen, Wildkräuter<br />

und Minze hinzugeben und pürieren.<br />

Die jeweiligen Teller mit Soja-Creme oder Kokosmilch, Minze und<br />

Blüten dekorieren. Dazu passt frisches Sauerteigbrot.<br />

Spargel-SALAT<br />

Für vier Personen<br />

Zutaten:<br />

500 g gemischte Salatblätter<br />

wie Radicchio, Feldsalat,<br />

Babyspinat und Endivien<br />

300 g weißer Spargel<br />

300 g grüner Spargel<br />

250 g Erdbeeren<br />

1 reifer Camembert<br />

Für das Dressing:<br />

1 EL Olivenöl<br />

1 EL Dijonsenf<br />

1 EL Blocklander Honig<br />

0,1 l trockener Weißwein oder<br />

Apfelsaft<br />

Salz<br />

Pfeffer<br />

Zubereitung: Die Salat und die Erdbeeren waschen. Geschälten weißen Spargel in 3/8 l kochendem, leicht gesalzenem und gezuckertem Wasser<br />

15 bis 20 Minuten kochen. Grünen Spargel 10 Minuten mitgaren lassen. Den Camembert und die Erdbeeren in kleine Stücke schneiden und auf<br />

einem Teller anrichten.<br />

OBERNEULAND 45


Köstlichen Kuchen gibt es von freitags bis sonntags,<br />

14 bis 18 Uhr, gute 250 Meter weiter bei Ilse<br />

Gartelmann. Seit 1996 betreibt sie dort am Wochenende<br />

den Hofladen. Was einst mit Nuss- und Butterkuchen<br />

begann, hat sich seit 2006 zu einem gemütlichen<br />

Dielencafé gemausert. Blechkuchen gibt es immer<br />

noch, aber auch eine köstliche Auswahl an selbst<br />

gebackenen Torten.<br />

Ilse Gartelmann freut sich, wenn sie vor<br />

dem Ansturm auch mal kurz auf der<br />

Bank verschnaufen kann. Schließlich<br />

hat sie alle Kuchen selbst gebacken.<br />

Gartelmanns Dielencafé und Hofladen<br />

Oberblockland 7<br />

www.gartelmanns-dielencafe.de<br />

Fr, Sa, So: 14 bis 18 Uhr und nach Vereinbarung<br />

Den Frühling und hungrige Deichbesucher verwöhnt Ilse Gartelmann mit einer fruchtigen Torte:<br />

Mango-Joghurt-Torte<br />

Zutaten:<br />

Für den Mürbeteig:<br />

100 g Butter<br />

100 g Zucker<br />

100 g Mehl<br />

100 g gemahlene Mandeln<br />

1 Msp. Backpulver<br />

Für die Joghurt-Schicht:<br />

500 g Joghurt mit 10 % Fett<br />

Zucker nach Geschmack<br />

Saft von einer Zitrone<br />

12 Blatt aufgelöste Gelatine<br />

0,5 l Sahne<br />

Für das Mango-Püree:<br />

500 g Mango<br />

100 g Zucker<br />

6 Blatt Gelatine<br />

Saft von 1 ½ Zitronen<br />

Zubereitung:<br />

Die Zutaten für den Mürbeteig vermischen<br />

und den Krümelteig in einer<br />

mit Backpapier ausgelegten Springform<br />

verteilen und bei 180 °C Umluft<br />

rund 20 Minuten abbacken.<br />

Joghurt mit Zucker, Saft und Gelatine<br />

vermischen. Wenn die Creme<br />

Straßen zieht, die Sahne unterheben.<br />

Die Creme auf dem Mürbeteigboden<br />

verteilen.<br />

Mango mit dem Zitronensaft pürieren<br />

und den Zucker einrühren. Gelatine<br />

hinzugeben. Das Mangopüree auf<br />

dem Joghurt verteilen und mit dem<br />

Kochlöffel sanft unterheben, sodass<br />

Wellen entstehen. Torte bis zum Verzehr<br />

kühl stellen.


Für die Angelika und Engelbert<br />

Bornhöft bietet das Rad nicht<br />

nur Bewegung, sondern<br />

zusätzliche Lebensqualität.<br />

Seit über 100 Jahren ein Klassiker am Deich:<br />

Gartelmann’s Gasthof.<br />

Um für ein bisschen Verwirrung zu sorgen, findet sich auf dem Deich, genauer<br />

gesagt im Haus Oberblockland 14, eine weitere Restauration unter dem Namen<br />

Gartelmann – nicht verwandt, nicht verschwägert. Gartelmann’s Gasthaus ist<br />

auch im Winter beliebt: Dort treffen sich Bosselgruppen, Kohlfahrtler und Schlittschuhläufer,<br />

um nach einem ausgiebigen Aufenthalt an der frischen Luft klassischen<br />

Grünkohl zu essen.<br />

Im Sommer öffnet der Gasthof – der schon seit fünf Generationen besteht – um<br />

12 Uhr. Donnerstags ist Ruhetag. Das Publikum, das in den Gründerjahren aus<br />

Bauern und Arbeitern bestand, hat sich gewandelt, die Maxime, dem Kunden<br />

traditionelle und frisch zubereitete Speisen zu servieren allerdings nicht. Und<br />

das wissen die Gäste zu schätzen.<br />

Gartelmann’s Gasthof<br />

Oberblockland 14<br />

www.gartelmann-gasthof.de<br />

Mo-Fr: ab 12 Uhr, Sa/So: ab 11 Uhr, Donnerstag Ruhetag


Eine Pause muss sein:<br />

Angelika und Engelbert<br />

Bornhöft gönnen sich<br />

eine heiße Schokolade<br />

bei Kaemena.<br />

Der nächste Hotspot auf dem Deich befindet sich im<br />

Niederblockland: der Biohof Kaemena. Heike und<br />

Bernhard, Birte und Harje Kaemena waren sich sicher,<br />

dass eine einfache Milchwirtschaft sie nicht glücklich<br />

machen würde, deswegen beschlossen sie, den<br />

Hof für Besucher zu öffnen.<br />

„Angefangen haben wir 1996 mit Ferienwohnungen<br />

und 2000 kam die Hofgalerie dazu“,<br />

erinnert sich Birte Kaemena. So zog die Kultur<br />

in Form von Foto- und Bilderausstellung<br />

ins Niederblockland. Als 2003 klar wurde,<br />

dass Harje Kaemena in der dritten Generation<br />

den Hof übernehmen würde, beschloss der<br />

Familienrat, von konventioneller auf biologische<br />

Milchwirtschaft umzustellen. Und dann kam 20<strong>05</strong> das Eis dazu,<br />

Mutter Heike und Sohn Harje ließen sich auf der Eisfachschule<br />

ausbilden und seitdem bilden sich nicht nur am Wochenende<br />

lange Schlangen von Bio-Eis-Fans.<br />

Der Hof ist ein Tummelplatz für Städter geworden, die hier ein<br />

modernes, authentisches Landleben kennenlernen können: An<br />

der Milchtankstelle gibt es frische Bio-Milch, im Eiscafé daraus<br />

produziertes Eis, auf dem Hof sitzt man auf selbst gebauten Sitzen,<br />

der Spielplatz wird in jedem Winter überarbeitet und erfreut<br />

Kinder und Eltern im Sommer mit neuen Überraschungen, vom<br />

Bürgerpark kommen Bentheimer Schweine, Hühner, Ziegen,<br />

Gänse, Katzen und Hofhunde laufen ebenfalls zwischen Bobbycar<br />

fahrenden Kindern durch oder umgekehrt. Und wer ganz genau<br />

hinschaut, entdeckt ein kleines Haus, das ein ganz kleines<br />

bisschen an Petterson und Findus erinnert.<br />

Ein Sommernachmittag wird hier für junge Familien ganz schnell<br />

zum Urlaubstag von 11 bis 18 Uhr. Ein Geheimnis, das der Deich<br />

an vielen Stellen für seine diversen Besucher bereithält.<br />

Snuten lekker Eis ist sehr beliebt.<br />

Sorgen für glückliche Kinder und<br />

Eltern: Birte und Harje Kaemena.<br />

Eiscafé Kaemena<br />

Niederblockland 6<br />

www.kaemena-blockland.de<br />

Täglich von 11 bis 18 Uhr


Dammsiel lädt zum<br />

Starren und Durchatmen<br />

ein – dabei<br />

kann man perfekt<br />

den Tidenhub<br />

beobachten.<br />

Rund fünf Kilometer weiter zeigt die Wümme ein ganz anderes Gesicht:<br />

Das Gasthaus Dammsiel ist ein Ort der Ruhe und Beschaulichkeit. Unter<br />

Apfelbäumen im Garten servieren Timo und Petra Heinemann nicht nur<br />

solide Küche ohne jegliches Convenience-Food, sondern einen malerischen<br />

Blick über die Wümme, der man sehr entspannt bei Ebbe und Flut zuschauen<br />

kann. Hier kann man die Welt vergessen, Gras unter den Füßen<br />

spüren und den Akku des E-Bikes für 50 Cent aufladen.<br />

Von dienstags bis sonntags steht Timo Heinemann in der Küche und<br />

seine Frau übernimmt den Service. In der fünften Generation verwöhnen<br />

die beiden ab 12 Uhr in der Woche und ab 11 Uhr am Wochenende ihre<br />

Gäste – so manche kommen übrigens mit dem Torfkahn aus Findorff<br />

angereist.<br />

Auf der Karte gibt es mal Knipp, mal Matjes, mal Spargel und mal<br />

Spareribs. Letztere allerdings nur zweimal im Jahr. Wie die meisten<br />

Gastronomen am Deich bieten die Heinemanns die Möglichkeiten,<br />

Gesellschaften glücklich zu machen – von der Kohltour bis zum<br />

Spargelessen.<br />

Gasthaus Dammsiel<br />

Niederblockland 32<br />

www.dammsiel.de<br />

Mi-So: ab 11 Uhr durchgehend<br />

Petra Heinemann<br />

kümmert sich in der<br />

fünften Generation<br />

um die Gäste.<br />

OBERNEULAND 49


Kurz hinter dem Gasthaus Dammsiel wird aus dem Niederblockland<br />

die Wümmensiede – folgt man dieser bis zur Ritterhuder<br />

Heerstraße, so gelangt man über die Wümmebrücke direkt zum<br />

Hotel Zur Nordseite. Eine Restauration gibt es dort schon seit<br />

dem 17. Jahrhundert, seit 1911 kümmert sich die Familie<br />

Kropp um Hotel- und Essensgäste. Die Nordseite – wie das<br />

Lokal von den meisten genannt wird – ist auf der einen Seite<br />

Gemeinsam mit seinem<br />

natürlich ein Treffpunkt für Touristen und auf der anderen ein<br />

Vater Johann und Mutter<br />

begehrtes Familienrestaurant. Deswegen ist es angeraten,<br />

Hannelore (re.) leitet Jan<br />

am Wochenende in der Mittagszeit einen Tisch zu reservieren.<br />

Dirk Kropp Restaurant und<br />

Es gibt Messebesucher, die gern in der Nordseite logieren, weil<br />

Hotel.<br />

sie hier den Deich genießen können und trotzdem nur 14 Kilometer<br />

vom Hauptbahnhof entfernt sind. „Wir hatten einen Gast, der fuhr, bevor er zur Messe musste, morgens<br />

immer mit dem Rad einmal nach Bremerhaven und zurück“, erinnert sich Jan Dirk Kropp. Der Junior<br />

führt gemeinsam mit seinen Eltern Johann und Hannelore das Geschäft. Die Nordseite ist Garant für<br />

ein gutes Essen, mit Wild aus der eigenen Jagd, selbst gemachter Wurst und selbst gebackenem<br />

Kuchen – und das immer außer donnerstags. Der Renner aber sind Schnitzel und Scholle. „Das sind<br />

auch die Standards, die wir nie von der Karte nehmen dürfen“, sagt der Junior, sonst wechselt die<br />

Karte eigentlich wöchentlich.<br />

Hotel Zur Nordseite<br />

Nordseite 1<br />

27721 Ritterhude<br />

www.zur-nordseite.de<br />

Sa und So 7 Uhr bis 22 Uhr, Mo-Mi und Fr 6 Uhr bis 22 Uhr, Donnerstag Ruhetag<br />

Den Deich knapp vier Kilometer weiter<br />

„runter“, Richtung Lilienthal, wartet auf<br />

den Deichbesucher ein Restaurant, das<br />

gleich zwei Namen hat. Die einen kennen<br />

es eigentlich nur unter „Höftdeich“ und<br />

die anderen unter „Wümmeblick“. Der offizielle Name stellt beide Fraktionen zufrieden:<br />

Wümmeblick Höftdeich.<br />

Vor fünf Jahren änderte Elke Schmidt-Prestin ihre berufliche Karriere: Aus der Sparkassenund<br />

Versicherungskauffrau wurde eine Gastronomin. An ihrer Seite ist mit ihrer Tochter<br />

Rike Ziegenbein eine ausgebildete Restaurantfachfrau und ihr handwerklich sehr begabter<br />

Lebensgefährte Alfrid Schäfer. Sie hatte sich einfach in die Lokalität verliebt, mit viel<br />

Geschick und Muskelkraft umgebaut und genießt nun „ihr“ Bauernhaus mit Biergarten,<br />

Wümmeblick und Fähranleger. „Wir versuchen, hier ein Treffpunkt für Menschen<br />

aller Altersgruppen zu sein, verknüpfen Kunst, Kultur und Gaumenfreuden“, sagt Elke<br />

Schmidt-Prestin. Da kommen Shanty-Chöre, gibt es ein Bierfest im August, einen<br />

Kürbis- und Pilze-Saisonstart im September, ein Lichterfest samt Feuerspektakel im<br />

November und zum Muttertag eine Überraschung für die Mütter.<br />

Die Karte ist gutbürgerlich mit innovativen Akzenten, die Gerichte saisonal und regional<br />

ausgerichtet. „Radfahrer, Wanderer und Bootfahrer können nicht sagen, wann sie<br />

hier sind, deswegen haben wir durchgehend warme Küche. Jeder soll halt kommen,<br />

wann er will“, sagt Elke Schmidt-Prestin. Vom Blockland kann man mit der Fähre übersetzen<br />

– Alfrid Schäfer wird zwischen April und Oktober zum Fährmann und sorgt für<br />

einen munteren Pendelverkehr. Aber auch für private Feiern eignet sich das<br />

Restaurant – allein im Biergarten gibt es Platz für 250 Personen.<br />

Wümmeblick Höftdeich<br />

Höftdeich 11<br />

28865 Lilienthal<br />

www.wuemmeblick.de<br />

Do-So ab 11 Uhr, Mi ab 15 Uhr, Dienstag Ruhetag<br />

Das Verwöhn-Team<br />

vom Wümmeblick<br />

Höftdeich: Chefkoch<br />

Andreas Wiegand,<br />

Alona Minich,<br />

Christian Schiller,<br />

Rike Ziegenbein,<br />

Stephan Rosentreter,<br />

Elke Schmidt-Prestin<br />

und Artan Ismailay.


Promotion<br />

ZUR NORDSEITE<br />

EIN PARADIES<br />

ZUM VERLIEBEN<br />

Der Traditionsgasthof Zur Nordseite ist seit 1911 in Familienbesitz.<br />

Schon damals haben sich Bauern und Fischer getroffen um<br />

gemeinsam zu essen, zu trinken und Geschichten zu erzählen.<br />

Am schönen Blockland, direkt im Naturschutzgebiet an der<br />

Wümme gelegen, bieten Hotel und Restaurant einen wunderbaren<br />

Ort zum Entspannen und Genießen.<br />

Die einmalig schöne Landschaft entfaltet zu jeder Jahreszeit<br />

ihren ganz besonderen Reiz. Der Deich lädt zum Spaziergang, zur<br />

Radtour und zum Skaten ein und auf der Wümme kann man mit<br />

dem Kanu das Paradies erleben.<br />

Ein eigener Anleger erleichtert den Besuch vom Wasser aus.<br />

Gekocht wird regional und saisonal. Das Wild stammt aus<br />

eigener Jagd oder von befreundeten Jägern und die Wurst ist<br />

selbstgemacht.<br />

Auch der Kuchen ist natürlich selbstgebacken und kann im<br />

gemütlichen Restaurant oder auf der kuscheligen, von Hecken eingefassten<br />

Terrasse verzehrt werden.<br />

Die Räumlichkeiten sind liebevoll mit frischen Blumen dekoriert,<br />

für Feste aller Art können sich Gesellschaften bis 30 Personen<br />

verwöhnen lassen.<br />

Hotel – Restaurant<br />

Zur Nordseite<br />

Nordseite 1 · 27721 Ritterhude<br />

Tel. 04292 1358<br />

info@zur-nordseite.de<br />

www.zur-nordseite.de<br />

RESTAURANT<br />

WÜMMEBLICK<br />

DIE SEELE BAUMELN LASSEN<br />

Restaurant Wümmeblick mit naturbelassenem Biergarten und Bootsanleger,<br />

direkt am Wasser mit Blick auf die Wümme und schillernden Sonnenauf- und<br />

-untergängen!<br />

Genießen Sie das tolle Ambiente jetzt ab Frühjahr. Sollte der Wettergott es<br />

einmal nicht so gut mit uns meinen, steht Ihnen ein Restaurant mit gemütlichem<br />

Kamin- oder ein Jagdzimmer mit Klavier zum Verweilen zur Verfügung!<br />

Ein tolles Team aus Küche und Service ist mit Herzblut dabei Sie zu<br />

verwöhnen. Dies wird unterstützt durch bevorzugte Produkte aus der Region und<br />

saisonalen Leckereien!<br />

Die Deutsche Küche mit frischen neuen und bewährten "alten" Speiseangeboten<br />

macht Appetit und der Genuss ist garantiert. Auch Vegetarier- und<br />

Veganer werden bei der Vielfalt der Speisekarte berücksichtigt!<br />

Als fahradfreundlicher Betrieb ausgezeichnet, bietet der Wümmeblick eine<br />

Personen- und Fahrradfähre im Dreieck Osterholz-Scharmbeck, Ritterhude und<br />

Liliienthal ins Blockland und zurück. Ein neuer Bootssteg für Kanu- und routinierte<br />

Bootsfahrer(Innen) lädt Sie ein im Wümmeblick zu pausieren. Unter dem<br />

Motto " Kunst, Kultur und Gaumenfreuden" genießen Sie das Ambiente bei<br />

einem schönen Gläschen Wein oder dem vielfältigen Bierangebot, wie es ein<br />

Biergarten voraussetzt. Wir freuen uns auf Sie, lassen Sie die Seele baumeln!<br />

Öffnungszeiten:<br />

Donnerstag bis einschließlich Montag ab täglich 11.00 Uhr<br />

Mittwoch ab 15.00 Uhr · Dienstag Ruhetag<br />

Ihre Familie Elke Schmidt-Prestin und das<br />

Team vom Wümmeblick - Höftdeich<br />

Restaurant-Biergarten-Bootsanleger-Fähre<br />

Höftdeich 11 · 28865 Lilienthal · Tel.: 04292-9516<br />

E-Mail: restaurant@wuemmeblick.de<br />

Internet: www.wuemmeblick.de<br />

OBERNEULAND 51


Ein Besuch im Restaurant Zur Schleuse rundet den<br />

In der Sonne kann<br />

kulinarischen Trip entlang der Wümme ab. Seit 1966<br />

Jürgen Geffken nur<br />

schwingen die Geffkens den Kochlöffel am Truperdeich.<br />

selten sitzen, normalerweise<br />

steht er in der Küche:<br />

1986 im Januar übernahm Sohn Jürgen das Regiment in der Küche<br />

„Aber da friert man auch<br />

und seitdem sind weit über die Landesgrenzen hinaus seine Bratkartoffeln<br />

nicht.“<br />

berühmt. Ein Kompliment, das er zwar häufig bekommt, aber immer nur<br />

bescheiden annimmt.<br />

Zunächst hatte die Familie das Haus gepachtet, 1993 konnte sie das Bauernhaus der<br />

Gemeinde Sankt Jürgenland abkaufen und durchrenovieren. Außer montags und dienstags<br />

kann man sich zwischen Mai und Oktober jeden Tag vom Blockland aus per Fähre übersetzen<br />

lassen und zwischen 11 und 22 Uhr lecker essen. Ob im Sommer im Garten oder im Winter in<br />

der gemütlichen Stube, wer kein Nörgler ist, findet immer einen Platz. So verspricht es ein<br />

Schild am Eingang.<br />

Auf der Karte stehen Rindfleisch aus der eigenen Herde, Wild von hiesigen Jägern und Fisch<br />

aus Bremerhaven, gute Lebensmittel sind Jürgen Geffken das A und O. Und für die Bratkartoffeln<br />

landet nur die Worpsweder Perle in der Pfanne. „Schön große Knollen – das macht bei<br />

der Menge, die wir schälen müssen, einen erheblichen Unterschied“, erklärt er. Dann Speck<br />

und Schweineschmalz in die Eisenpfanne, Kartoffeln mit Salz und Pfeffer dazu und – das ist<br />

sein Trick – die Zwiebelwürfel kommen erst, wie auch der Schnittlauch, auf die fertigen Bratkartoffeln.<br />

„Die werden ganz schnell warm und behalten dennoch Biss“, weiß der Profi.<br />

Hinter den Deichwanderern und Radfahrern liegen nun knapp 40 Kilometer (wenn sie zum Ausgangspunkt<br />

zurückkehren) und das Bewusstsein, dass man vor der Tür ein Urlaubsidyll findet, in<br />

dem man die Seele baumeln, den Bauch füllen und sich gleichzeitig sportlich bewegen kann.<br />

Zur Schleuse<br />

Truperdeich 35<br />

28865 Lilienthal<br />

www.geffken-zur-schleuse.de<br />

Mi-So 11 bis 24 Uhr, Montag und Dienstag Ruhetag<br />

Glücklich und zufrieden radeln<br />

Angelika und Engelbert<br />

Bornhöft nach ihrer Deichtour<br />

nach Hause.


Promotion<br />

DAS BORGFELDER<br />

LANDHAUS<br />

TRADITION TRIFFT AUF<br />

NEUEN GLANZ<br />

Zum 01.04.<strong>2019</strong> hat die BCS-Gruppe (Bremer Catering Service GmbH), eine<br />

Tochterfirma der Bührmann-Gruppe, den Betrieb des über die Grenzen hinaus<br />

bekannten Borgfelder Landhauses übernommen. Das Gebäude hat eine lange<br />

und wechselvolle Geschichte von rund 200 Jahren hinter sich.<br />

Bevor die BCS-Gruppe mit Feierlichkeiten und Events in ihrer neuen Eventlocation<br />

starten, wurden die vier verschiedenen Räumlichkeiten aufwendig<br />

renoviert. Diese unterschiedlich großen Räume werden in Zukunft individuell,<br />

für Firmen- und Privatfeiern für bis zu 520 Personen, gestaltet und ausgerüstet.<br />

Im Zuge der Modernisierungen wurde auch das Logo ansprechend redesigned.<br />

Im Eingangsbereich gibt es eine neue Garderobe. Der großzügige Saal hat<br />

einen komplett neuen Boden erhalten. Die Wände wurden gestrichen, es gibt<br />

neue Lampen und ein neues Lichtkonzept, marmorverkleidete Säulen und neues<br />

Mobiliar zählen weiterhin zu den Arbeiten. Zudem wurde das Herzstück – die<br />

Bar – komplett neu gestaltet. In den Räumlichkeiten des Borgfelder Landhauses<br />

befindet sich noch ein original Brauereikessel, welcher nun wirkungsvoll durch<br />

Lichteffekte in Szene gesetzt wird. Die WCs wurden erneuert und renoviert,<br />

sodass alle Bereiche wieder hell und freundlich gestaltet sind.<br />

Die BCS-Gruppe ist Spezialist für die Gestaltung und Organisation von Veranstaltungen<br />

und Events jeglicher Art mit eigenem Catering, Equipment und Personal.<br />

Ihren Service bieten sie in den Größenordnungen von 30 Personen, z.B.<br />

für ein BBQ im Garten, bis hin zu einer Weihnachtsfeier für 15.000 Personen<br />

eines Automobilherstellers an.<br />

Neben ihrem klassischen Cateringgeschäft betreiben sie das Hudson Eventloft<br />

in der Überseestadt sowie die BREMENHALLE im Bremer Flughafen und jetzt<br />

auch neu – das Borgfelder Landhaus. Im Borgfelder Landhaus werden altbekannte<br />

und beliebte Formate wie „Borgfeld tanzt“ und die Grünkohl-Partys<br />

weiter fortgeführt. Es werden aber auch neue Konzepte und Formate angeboten.<br />

Im Sommer wird beispielsweise ein „Einschulungsbrunch“ mit tollem<br />

Angebot für die ganze Familie ausgerichtet. Zur Weihnachtszeit wird ein<br />

Weihnachtsessen für Selbstabholer, bestehend aus Gans, Ente oder Pute samt<br />

Rosenkohl, Rotkohl, brauner Soße und einer Flasche Wein, angeboten.<br />

Alle alten Buchungen werden vom neuen Betreiber ausgeführt.<br />

Für Neugierige und Interessierte ist ab sofort das Team der<br />

BCS-Gruppe zu erreichen unter: 0421 27 77 147 oder unter<br />

info@borgfelder-landhaus.de


Oberneulander Gewürzikon<br />

KARTOFFELGEWüRZ –<br />

PIMP MY POTATO<br />

Spitzenkoch<br />

Wolfgang Pade ist unrer<br />

Experte für Gewürze<br />

54 OBERNEULAND


In unserer neuen Serie berichtet der<br />

Spitzenkoch Wolfgang Pade aus<br />

Verden jeden Monat über die Welt der<br />

Gewürze. Seit einigen Jahren stellt<br />

Pade Gewürzmischungen zusammen,<br />

die er in seiner Küche verwendet und<br />

mit denen er geschmackliche Akzente<br />

setzt.<br />

Verstärkt wendet er sich aktuell<br />

Gewürzmischungen zu, die die Gerichte<br />

für den täglichen Gebrauch mit ihren<br />

Aromen heben.<br />

Die hier vorgestellten Gewürze gibt<br />

es nicht nur in seinem Restaurant in<br />

Verden, sondern auch bei Lestra zu<br />

erwerben.


„Entscheidend sind<br />

die Qualitäten<br />

der Zutaten“<br />

Wolfgang Pade, Verdener Spitzenkoch, dessen Restaurant visa-à-vis vom Verdener Dom liegt.<br />

Kartoffelgewürz – Pimp my Potatoist die beliebteste<br />

Gewürzmischung unserer beiden Gewürzlinien.<br />

Wahrscheinlich, weil wir Norddeutschen gerne Kartoffeln<br />

essen, wohl aber auch, weil das Gewürz so vielfältig<br />

einsetzbar ist und<br />

die Mischung den Kartoffelgeschmack<br />

nicht<br />

verdrängt oder erschlägt,<br />

sondern – bei richtiger<br />

Dosierung – verstärkt.<br />

Das Besondere am PmP ist, es ist „rund“ abgeschmeckt – nicht<br />

salzig, nicht scharf, nicht exotisch – obwohl es Salz, Bird-eye-<br />

Chili, Knoblauch, Kümmel, Dill, Röstzwiebeln und Tagetesblüten<br />

u.v.m. enthält.<br />

Beim Würzen gilt es, sich vorsichtig heranzutasten! Gewürzmischungen,<br />

für die qualitativ hochwertige Grundzutaten verwendet<br />

wurden, sind viel intensiver als Industrie-Mischungen<br />

und müssen daher immer sparsamer eingesetzt werden.<br />

Probieren Sie es aus: Kartoffelbrei erst ohne, dann mit ein bisschen<br />

PmP. Die Kartoffel freut sich förmlich, mit der Mischung<br />

eine harmonische Verbindung eingehen zu können.<br />

Und nicht nur beim „Brei“ wird die Kartoffel unterstützt und<br />

intensiviert – es funktioniert auch bei Bratkartoffel, Stampf,<br />

Kroketten, Gratin, Pommes, Salat, Suppe … Selbst an Nudelgerichten<br />

oder auf einer Scheibe Sauerteigbrot mit Frischkäse<br />

macht PmP eine gute Figur.<br />

56 OBERNEULAND


Marinierter Thunfisch<br />

& gebackener Spargel<br />

auf „Kartoffel-Tonnato“<br />

Zutaten für 4 Personen<br />

ZUTATEN<br />

Gewürz: Kartoffelgewürz „PmP“ – Pimp my Potato<br />

Kartoffel-Tonnato:<br />

2 EL Mayonnaise<br />

3 EL Dosenthunfisch, abgetropft<br />

1 Spritzer Balsamico, 1 Sardelle, 6 Kapern, Salz, Pfeffer<br />

2 mittelgroße, gekochte, geschälte, zerdrückte Kartoffeln<br />

1 EL Thymiannadeln und 1 EL geriebener Parmesan<br />

1 TL Kartoffelgewürz „PmP“, Salz, Pfeffer<br />

Optional:<br />

Frittierte Kapern<br />

feine 3 EL gebratene Gemüsewürfelchen,<br />

z.B. von Schalotten, Zucchini, Paprika,…<br />

Spargel:<br />

8 Stangen Weißer Spargel, geschält und mit nur noch ganz<br />

leichtem Biss gekocht, danach schräg gedrittelt<br />

4 EL Mehl<br />

4 Eier<br />

8 EL Panko oder Semmelbrösel,<br />

2 EL Parmesan<br />

8 Stangen Grüner Spargel, knackig gekocht und abgeschreckt<br />

Salz, Zucker, Zitronensaft,<br />

0,3 l Öl zum Frittieren<br />

Thunfisch:<br />

300 g topfrisches Thunfischfilet<br />

in dünne Scheiben aufgeschnitten<br />

Saft von 3 Limonen,<br />

4 EL Top-Olivenöl oder Arganöl oder Piniennöl<br />

Salz, Pfeffer<br />

½ TL feingehackte Chili (ohne Kerne!)<br />

ZUBEREITUNG<br />

Vorbereiten:<br />

Für das Tonnato Dosenthunfisch mit seinem Öl, Kapern, Sardelle und Balsamico feinmixen,<br />

erst mit der Mayonnaise verrühren, dann mit der durchgedrückten Kartoffel vermengen.<br />

Geriebenen Parmesan, Kartoffelgewürz und Thymianblättchen unterheben, optional<br />

die Gemüsewürfelchen unterrühren, nachschmecken.<br />

Für den Spargel Panko oder Brösel mit dem Parmesan vermengen.<br />

Weißen Spargel in Mehl, Ei und Bröseln panieren.<br />

Alle Zutaten richten, wie oben beschrieben.<br />

Vor dem Essen:<br />

Öl erhitzen, panierten Spargel darin knusprig frittieren, abtropfen<br />

lassen, mit Küchenkrepp trockentupfen. Mit Salz, Zucker und<br />

Zitronensaft würzen, die Grünen Spargelstangen ebenso.<br />

Thunfisch mit den angegebenen Zutaten marinieren.<br />

Tonnato auf Teller verteilen, Grünen Spargel und marinierte<br />

Thunfischscheiben anlegen, mit gebackenem Weißen Spargel<br />

belegen und optional mit frittierten Kapern bestreut<br />

servieren.<br />

Fotos: Nicola van Ravenstein (3), Antje Scheinert (1)


PFLANZEN, DIE SCHATTIGE UND HALBSCHATTIGE<br />

LAGEN BEVORZUGEN<br />

LICHTBLICKE<br />

IM SCHATTEN<br />

Blumen wachsen auch im Schatten: Entgegen der<br />

landläufigen Meinung gibt es eine Reihe von schönen<br />

Pflanzen, die sich auch an schattigen und halbschattigen<br />

Standorten im Garten bzw. auf Balkonen<br />

sehr wohl fühlen und mit prächtigen Blüten oder<br />

schmucken Blättern für Lichtblicke sorgen.<br />

In sonnigem Gelb, feurigem Orange,<br />

leuchtendem Weiß und temperamentvollem<br />

Rot bringen die Blüten der<br />

Begonia Beauvilia Farbe ins Spiel.<br />

Foto: djd/www.as-garten.de<br />

58 OBERNEULAND


Begonien bringen Farbe ins Spiel<br />

Die Auswahl an Pflanzen für schattige Lagen ist<br />

nicht besonders groß. Wie gut, dass es Begonien wie<br />

etwa die Begonia Beauvilia gibt, die mit zu viel Sonne<br />

und Hitze so gar nicht gut zurechtkommen.<br />

Auf Balkonen, die nicht von der Sonne verwöhnt<br />

werden, sorgt sie mit ihrer Blütenpracht dafür für<br />

Aufsehen. In sonnigem Gelb, feurigem Orange,<br />

leuchtendem Weiß und temperamentvollem Rot<br />

kommen ihre mit Blüten übersäten, herabhängenden<br />

Triebe in Ampeln und Balkonkästen besonders gut<br />

zur Geltung. Begonien bevorzugen eine nährstoffreiche,<br />

gut wasserdurchlässige Erde.<br />

Überschüssiges Wasser sollte zudem gut ablaufen<br />

können, denn Staunässe verträgt die Pflanze weitaus<br />

schlechter als kurze Trockenzeiten. Wenn sie alle<br />

14 Tage etwas Flüssigdünger erhält und darüber hinaus<br />

gelbe Blätter und welke Blüten regelmäßig entfernt<br />

werden, belohnt sie das von Mai bis Oktober<br />

mit reichlich neuen Knospen.<br />

Robuste Stauden für den<br />

Schattengarten<br />

In heißen Sommern weiß man einen schattigen<br />

Garten besonders zu schätzen, denn unter dem Blätterdach<br />

von Bäumen herrschen angenehme Temperaturen.<br />

Allerdings ist hier nicht nur der Lichteinfall<br />

gering, es kann auch Probleme mit der Wurzelkonkurrenz<br />

geben. Große, schattenspendende Bäume<br />

beanspruchen einen Großteil des Bodenvolumens, so<br />

dass es andere Pflanzen schwer haben, sich hier zu<br />

etablieren.<br />

Eine harmonische Ergänzung zu Farnen und Gräsern,<br />

die ohnehin gut mit den besonderen Bedingungen<br />

eines Schattengartens zurechtkommen, sind<br />

Hortensien und eindrucksvolle Blattschmuckstauden<br />

wie Herzblatt-Lilie oder Hosta Hybriden, die<br />

schattige und halbschattige Plätze bevorzugen.<br />

Jetzt ist die Zeit für<br />

Veränderungen im Garten!<br />

Extra-Tipp:<br />

Wasserbedarf im Schatten<br />

Auch wenn Pflanzen in schattigen Lagen seltener<br />

als an sonnigen Standorten gegossen werden müssen,<br />

brauchen sie dennoch regelmäßig Wasser. Ist eine<br />

Staude erst einmal völlig ausgetrocknet, kann sie nur<br />

noch ein radikaler Rückschnitt retten.<br />

Damit sie wieder kräftig austreibt, sollte man<br />

humose Gartenerde um den Wurzelstock verteilen<br />

und kräftig angießen. Aufgrund der wechselnden<br />

Feuchtigkeit im Erdreich, kann sich der Boden in<br />

Schattenlagen schnell verhärten oder es kann zu<br />

Vermoosung kommen.<br />

Deshalb empfiehlt es sich, den Boden während der<br />

Gartensaison öfter mal mit einer kleinen Harke aufzulockern.<br />

DJD<br />

OBERNEULAND 59


Teil 4<br />

MEIN GARTEN<br />

UND ICH<br />

„Wenn Blumen, gleichgültig<br />

welcher Farben und Formen,<br />

zusammenstehen, kann<br />

niemals ein Bild der<br />

Disharmonie entstehen.“<br />

Vincent van Gogh<br />

BÄUME UND STRÄUCHER<br />

SCHNITTLOS<br />

GLÜCKLICH<br />

Manche Sträucher werden am liebsten in Ruhe<br />

gelassen, sie wollen keine Pflegemaßnahmen.<br />

Dazu gehören die Zaubernuss (Hamamelis),<br />

Etagen-Schneeball (Viburnum plicatum),<br />

Glockenhasel (Corylopsis) oder Chinesischer<br />

Blumenhartriegel (Cornus kousa var. chinensis).<br />

Ebenso passt in diese Reihe der immergrüne<br />

Rhododendron, der nur aus optischen<br />

Gründen gestutzt werden sollte.<br />

Auch manche Zierbäume wie der Fächer-Ahorn,<br />

Japan-Ahorn, Zierkirsche, Zierapfel oder die<br />

großblütige Magnolie müssen nicht geschnitten<br />

werden. Kugel-Robinien (Robinia umbraculifera)<br />

und Kugel-Trompetenbaum (Catalpa<br />

nana) behalten ihre runde Krone auch ohne regelmäßigen<br />

Schnitt und sind daher perfekt für<br />

das faule Gärtnern.<br />

Schlehe und Spierstrauch, Flieder und roter<br />

Holunder, Weinrose und Japanische Zierquitte<br />

wachsen langsam, machen wenig Arbeit und<br />

eignen sich daher besonders gut als Hecke.<br />

Gartentermine im Mai <strong>2019</strong><br />

01.<strong>05</strong>.-<strong>05</strong>.<strong>05</strong>.<br />

Blumen & Ambiente Gut Wienhausen 2922 Celle<br />

11.<strong>05</strong>.-12.<strong>05</strong>.<br />

Hannoversche Pflanzentage Stadtpark Hannover<br />

24.<strong>05</strong>.-26.<strong>05</strong>.<br />

Gartenfestival Schloss 19<strong>05</strong>3 Schwerin<br />

25./26.<strong>05</strong>.<br />

Botanischer Frühlings-Pflanzenmarkt<br />

Rhododendron-Park Bremen<br />

25.<strong>05</strong>.-26.<strong>05</strong>.<br />

Landmarkt LandPark 27389 Lauenbrück<br />

25.<strong>05</strong>.-26.<strong>05</strong>.<br />

Groninger Pflanzentage Groentendagen Kwekerij<br />

De kleine Plantage Eenrum/Niederlande<br />

60 OBERNEULAND


Die hübschesten und unkompliziertesten<br />

Sommerblumen<br />

Sommerblumen werden im Mai gepflanzt. Am<br />

besten spart man sich das Aussäen und kauft<br />

junge Pflanzen auf dem Wochenmarkt. Beim<br />

Pflanzen sollten die unterschiedlichen<br />

Wuchshöhen bedacht werden. Die meisten<br />

Sommerblumen bevorzugen einen<br />

sonnigen Standort. Bei der Jungfer im<br />

Grünen ist ein Vorziehen nicht nötig,<br />

einfach Samen ausstreuen und abwarten.<br />

Schnecken meiden sie. Auch das<br />

Löwenmaul steht nicht auf dem Speiseplan<br />

der Schnecken.<br />

Ute Schmiedeken<br />

28355 Bremen · Oberneulander Heerstr. 34<br />

Tel. 04 21/25 42 78 · Fax 04 21/2 57 47 40<br />

email: apo@eulen-apotheke.eu<br />

www.eulen-apotheke.eu<br />

Öffnungszeiten: Mo.-Fr.<br />

Sa.<br />

8.30 - 18.30 Uhr<br />

8.30 - 13.00 Uhr<br />

Hat sich die Ringelblume erst einmal angesiedelt,<br />

sät sie sich gerne weiter aus. Ihre Blüten<br />

eignen sich auch zum Verzehr in Salaten. Viele<br />

Wochen lang sorgt die Cosmea mit ihrer Blüte<br />

für viel Farbe im Garten. Auch sie ist unproblematisch<br />

und versamt sich. Zinnien gehören zu<br />

den klassischen Sommerblumen, sind aber<br />

auch bei Schnecken beliebt. Das gilt auch für<br />

Sonnenblumen, die in nährstoffreichem Boden<br />

zu großer Höhe heranwachsen. Wegmalven lieben<br />

einen sonnigen Platz mit durchlässigem<br />

und nährstoffarmem Boden. Sie sind ideal für<br />

Gärtner, die ihren Garten als Wundertüte verstehen.<br />

Black-Box-Gardening<br />

Der Begriff hört sich spektakulärer an, als sich<br />

das Black-Box-Gardening in Realität<br />

darstellt. Denn hierbei<br />

sucht sich jede Pflanze<br />

ihren eigenen, für sie passenden<br />

Platz. Das Ergebnis<br />

ist das genaue Gegenteil eines<br />

nach starrem Plan angelegten<br />

Gartens. Selbstaussamung<br />

heißt die Devise.<br />

gegründet 1969<br />

Geschäftsführer R.Schwarze & H.Gieschen<br />

Ganz ohne den Gärtner geht es dabei aber<br />

auch nicht. Denn aufgrund des Darwinschen<br />

Gesetzes würde sich die stärkste Pflanze durchsetzen<br />

und den Garten dominieren. Daher<br />

muss auch der faule Gärtner hin und wieder regulierend<br />

eingreifen, um eine Artenvielfalt zu erhalten.<br />

Wässern<br />

Auftragen von Rindenmulch heißt die Lösung,<br />

da die Mulchdecke dafür sorgt, dass das Wasser<br />

im Boden langsamer verdunstet. Es sollte<br />

früh morgens statt abends gegossen<br />

werden. Außerdem darf nur der Fuß der<br />

Pflanze, nicht das komplette Blattwerk<br />

bewässert werden.<br />

Text und Fotos: Sabine v. d. Decken<br />

OBERNEULAND 61


1 Hecken- und Baumschnitt 2) 2 Schnittgut<br />

Das Bundesnaturschutzgesetz verbietet es<br />

zwar, zwischen März und September Hecken<br />

stark einzukürzen oder sogar knapp über<br />

dem Boden zu kappen. Damit sollen Vögel<br />

geschützt werden, die eventuell in der Hecke<br />

brüten. Ein leichter Form- und Pflegeschnitt<br />

ist allerdings ganzjährig erlaubt.<br />

Obstbäume sollten regelmäßig nachgeschnitten<br />

werden, damit der Ertrag im Sommer<br />

reichhaltig bleibt. Ziergehölze profitieren<br />

von regelmäßigem Nachschneiden vor allem<br />

in Hinblick auf eine reiche Blüte oder<br />

schönere Wuchsform. Dabei gilt die Faustregel:<br />

Frühlingsblüher werden meist nach der<br />

Blüte geschnitten, Sommerblüher im Winter<br />

oder zeitigen Frühjahr.<br />

3<br />

ARBEITEN IM GARTEN<br />

Wer Gartenabfälle wegfährt, sollte diese<br />

während der Fahrt sichern. Foto: djd/Quickloader<br />

3. Ordnung im<br />

Tipps<br />

Richtig schneiden und die Reste entsorgen<br />

Werkzeugschuppen<br />

Wer einen Garten zu versorgen hat, braucht<br />

auch das entsprechende Werkzeug. Zur Grundausstattung<br />

gehören unter anderem Rasenmäher,<br />

Vertikutierer, Spaten, Rechen, Hecken-,<br />

Ast- und Blumenschere sowie mindestens eine<br />

kleine Pflanzschaufel. All diese Dinge finden<br />

Platz im Werkzeugschuppen - doch sollten besonders<br />

die Geräte mit scharfen Kanten oder<br />

Schneidblättern stets sicher aufgeräumt sein.<br />

Dabei kann ein automatischer Zurrgut ebenfalls<br />

gute Dienste leisten und die Werkzeuge<br />

fest an Balken oder Wänden befestigen. Auch<br />

Werkzeugschränke bieten sich hierfür an, da<br />

ein aufgeräumter Schuppen die Effektivität<br />

und den Spaßfaktor der Gartenarbeit erhöht.<br />

Automatische<br />

Zurrgurte sind<br />

leicht zu bedienen<br />

und halten<br />

auch Gartenabfälle<br />

fest.<br />

Foto: djd/Quickloader<br />

Die Gartensaison ist für viele Menschen die schönste Zeit des Jahres.<br />

Hobbygärtner freuen sich wieder im grünen Wohnzimmer zu werkeln und<br />

sich um alle Pflanzen zu kümmern. Drei Tipps für einen grünen Daumen<br />

im eigenen Garten.<br />

entsorgen<br />

Nicht jeder Gärtner hat<br />

auch Platz für einen eigenen<br />

Kompost, auf dem<br />

er den Grünschnitt und<br />

auch den öfter anfallenden<br />

Rasenschnitt abladen<br />

kann. In diesen<br />

Fällen haben sich unter<br />

anderem Faltsäcke bewährt,<br />

die man kostenlos<br />

am örtlichen Recycling-<br />

Station abladen kann.<br />

Wichtig ist es dabei, alle<br />

Säcke ebenso wie lose<br />

Äste fachgerecht auf der<br />

Ladefläche des Autos<br />

zu sichern, damit sich<br />

während der Fahrt nichts<br />

löst. Dafür eignen sich<br />

zum Beispiel automatische<br />

Zurrgurte. Diese<br />

sollten TÜV-zertifiziert<br />

sein und ohne Metallteile<br />

auskommen, damit das<br />

Auto während des Transports<br />

nicht verkratzt.<br />

Außerdem ist es praktisch,<br />

wenn die Sicherungsgurte<br />

eigene Verankerungsmöglichkeiten<br />

mitbringen, denn nicht in<br />

jedem Autoanhänger<br />

oder Transporter sind<br />

genügend Ankerpunkte<br />

eingebaut.<br />

Pflanzen u. Zubehörverkauf GBR<br />

Am Wolfsberg 2<br />

28865 Lilienthal<br />

Telefon: 04298 468896<br />

Telefax: 04298 468897<br />

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in Lilienthal<br />

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und Blumen<br />

in jeglicher Größe<br />

und in großer Vielzahl.<br />

Öffnungszeiten:<br />

Montag - Freitag: 09:00-18:30<br />

Samstag: 09:00-16:00<br />

Sonntag: Geschlossen<br />

Für Privat und Handel!<br />

Wir gestalten<br />

Ihre Gartenträume.<br />

Ihr Garten. So einzigartig wie Sie.<br />

MEIN GARTEN. MEIN ZUHAUSE.<br />

Telefon 0421 808968<br />

www.leucht-gaerten.de<br />

OBERNEULAND 63


Rasenpflege<br />

GARTEN<br />

TIPPS<br />

WENN ES WIEDER<br />

SO HEISS WIRD...<br />

Alles zum Thema Rasenpflege<br />

in der warmen Jahreszeit<br />

Sommerliche Hitzeperioden machen jedem<br />

Rasen zu schaffen, und nur allzu<br />

schnell kann aus dem satten Grün eine<br />

Fläche aus braunen, vertrockneten Gräsern<br />

werden. Mit diesen Tipps rund um die<br />

Rasenpflege in der warmen Jahreszeit übersteht<br />

der Rasen auch extreme Sommer.<br />

Rasen mähen<br />

Mit Beginn der Wachstumsperiode im<br />

Frühling sollte der Rasen möglichst einmal<br />

in der Woche gemäht werden. Ideal ist eine<br />

Schnitthöhe von drei bis vier Zentimetern.<br />

So können die Gräser neue Seitentriebe<br />

bilden und der Rasen wird dichter. Mit<br />

steigenden Temperaturen dürfen Gartenbesitzer<br />

die Mähintervalle verlängern und<br />

Gestaltung in<br />

guten Händen<br />

64 OBERNEULAND


Damit der Rasen extremen Hitzephasen widerstehen<br />

kann, braucht er Sand, Humus, ausreichend<br />

Nährstoffe und natürliche Bodenorganismen.<br />

Rasenflächen benötigen viel Wasser, ausreichend<br />

Nährstoffe und einen regelmäßigen<br />

Schnitt, damit sie den Sommer gut<br />

überstehen. Fotos: djd/Floragard Vertriebs-GmbH<br />

in sehr heißen Phasen die Schnitthöhe auf<br />

fünf bis sieben Zentimeter vergrößern.<br />

Denn wenn bei Hitze zu tief gemäht wird,<br />

kann das Wasser schneller verdunsten und<br />

der Boden trocknet aus.<br />

Rasen stärken<br />

Damit ein Rasen auch extremen Hitzephasen<br />

widerstehen kann, braucht er Sand,<br />

Humus, ausreichend Nährstoffen und<br />

natürliche Bodenorganismen - und diese<br />

am besten schon im Frühjahr. Mit Kombi-<br />

Produkten aus dem Fachhandel ist dafür<br />

nur ein Arbeitsgang erforderlich, für den<br />

man am besten einen regnerischen Tag<br />

wählt. Denn mit dem Regenwasser sickern<br />

die Nährstoffe besonders gut in den Boden<br />

ein und können den Rasen optimal versorgen.<br />

Extra schwere Böden können mit Rasensand<br />

zusätzlich aufgelockert werden. Damit<br />

wird die Drainage aktiv unterstützt, was<br />

einem die empfindlichen Wurzeln mit gesundem<br />

Wachstum danken.<br />

Rasen bewässern<br />

Dass ein Rasen unter Wassermangel leidet,<br />

erkennt man daran, dass sich die Gräser<br />

nicht wieder aufrichten, nachdem sie betreten<br />

wurden. Doch soweit sollte man es im<br />

Hochsommer gar nicht erst kommen lassen.<br />

Bleiben Niederschläge über eine längere Zeit<br />

aus, braucht der Rasen regelmäßig Wasser.<br />

Grundsätzlich gilt: Intensives Bewässern<br />

ein- bis zweimal in der Woche bekommt den<br />

Gräsern besser als tägliches oberflächliches<br />

Sprengen, das nur die oberste Bodenschicht<br />

durchfeuchtet. Damit das Wasser nicht<br />

gleich wieder verdunstet, sollte man die<br />

Bewässerung in die frühen Morgen- oder die<br />

späten Abendstunden legen. DJD<br />

Sichtschutzpflanzen, Taxus, Kirschlorbeer, Thuja,<br />

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Mitte März hatte das Storchennest<br />

auf Hof Kaemena bereits<br />

zweimal Besuch von einem<br />

Storch. Ob es Schorse, der<br />

Storch aus dem Vorjahr ist, das weiß Hajo<br />

Kaemena aber nicht. Über Nacht blieb bislang<br />

noch keiner.<br />

Bei Monika und Jürgen Drewes hat sich<br />

das Storchenpaar bereits fest eingerichtet und<br />

verteidigt wehrhaft sein Nest gegen fremde<br />

Besuche. Trotzdem kommt immer mal wieder<br />

Besuch. „Das ist aber eine schöne Wohnung,<br />

die könnten wir ja auch benutzen“,<br />

scheint sich der eine oder andere Jungstorch,<br />

der auf Wohnungssuche am Deich vorbeikommt,<br />

zu sagen.<br />

Adrian aber ist Herr im Hause. „Er ist so<br />

was von dominant, dass die Jungstörche bei<br />

seinen Angriffen schnell das Weite suchen.“<br />

Sitzt Alina bei den Besuchen allein auf<br />

dem Nest, wehrt sie sich mit lautem Flügelschlagen.<br />

Und auch wenn Adrian nicht zu<br />

sehen ist, kommt er schnell zum Nest, um<br />

sein Zuhause zu verteidigen. Jürgen Drewes<br />

„schickt“ die Jungstörche dann zu Hajo und<br />

Bea Kaemena. „Fliegt da hin, da ist die beste<br />

Wohngegend.“<br />

Seit Ende März brüten die Oberneulander<br />

Störche. Das merke man daran, sagt<br />

Jürgen Drewes, dass nicht mehr beide Störche<br />

zusammen das Nest verlassen. Tage vor<br />

dem Brutbeginn haben sie sich „tüchtig<br />

verheiratet“, so die Beobachtung am Deich.<br />

Jetzt ist Familie Drewes ganz gespannt, wie<br />

viele Eier befruchtet sind. Aber eigentlich ist<br />

Adrian ja recht fruchtbar, weiß Drewes aus<br />

der Erfahrung. Denn in den letzten Jahren<br />

schlüpften im Oberneulander Nest vier<br />

Küken.<br />

Mehr als zwei wurden davon pro Jahr allerdings<br />

nicht groß. Zwei sei eine gute Anzahl,<br />

sagt der Oberneulander Landwirt. So hätten<br />

sie im Nest ausreichend Platz, seien da oben<br />

nicht alleine und könnten schnacken, wenn<br />

die Eltern auf Futtersuche sind. „Denn wenn<br />

sie was zu schnacken haben, dann vergeht die<br />

Zeit wie im Fluge“, das wisse man ja auch<br />

selber, sagt er lachend.<br />

Weißstörche führen normalerweise eine<br />

Saisonehe. Aber da sie ihren alten Horst<br />

„Bis September<br />

gehören sie wieder<br />

mit zur Familie“<br />

freut sich Jürgen Drewes<br />

immer wieder nutzen, treffen sich die Partner<br />

vom Vorjahr auch immer wieder und<br />

bleiben schon mal über Jahre zusammen.<br />

Während der Brutsaison haben die Störche<br />

eine feste Beziehung. Das zeigen sie durch<br />

gegenseitige Gefiederpflege.<br />

Drewes geht davon aus, dass seine Vögel<br />

„Westzieher“ sind, deren Winterquartier in<br />

Richtung Spanien liegt.<br />

In aller Regel wartet der männliche Storch<br />

etwa eine Woche auf seine Partnerin, dann<br />

akzeptiert er die nächstbeste Storchenfrau,<br />

die sein Nest anfliegt. Das kann bei verspäteter<br />

Ankunft der festen Storchenpartnerin<br />

allerdings zu Revierkämpfen führen.<br />

„Bis September gehören sie wieder mit<br />

zur Familie“, freut sich Jürgen Drewes. Bei<br />

jedem Gang über den Hof geht mindestens<br />

ein Blick in Richtung Storchennest und<br />

ihr Klappern hören sie in Haus und Stall.<br />

Text und Foto: Sabine v.d. Decken<br />

66 OBERNEULAND


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1. Die kleinen viereckigen<br />

Gläser mit 1/2 Vergissmeinnicht-Pflanze<br />

bepflanzen.<br />

2. Danach das Steckmoos<br />

zurechtschneiden und das<br />

runde Glas mit dem<br />

Steckmoos bestücken.<br />

Anschließend Wasser<br />

hinzugeben, bis sich der<br />

Moosschwamm richtig vollgesogen<br />

hat.<br />

3. Nun die Blüten der Hortensie schräg abschneiden und<br />

in das Moos stecken. (Die Hortensie kann danach im<br />

Garten eingepflanzt werden, so bekommt sie sicher bald<br />

wieder Blüten.)<br />

4. Die Efeuranken aus dem Garten ebenfalls schräg<br />

anschneiden, in das nasse Dekomoos stecken und in der<br />

Mitte der Schale platzieren.<br />

5. Nun auch die Gläser mit den Vergissmeinnicht-Pflanzen<br />

herum stellen.<br />

6. Aus einem langen, etwa 8 cm dicken, Ast acht unterschiedlich<br />

große Stücke schneiden und um die Pflanzen<br />

herum dekorieren.<br />

7. Zum Schluss kleine „ehemalige“ Dessertgläser mit<br />

Teelichtern ausstatten und auf die Holzstücke stellen.<br />

Viel Spaß und einen<br />

schönen Mai!<br />

Text und Fotos: P. Heine<br />

Seit März <strong>2019</strong> hat das Geschäft Carpe Diem im Herzen von Borgfeld<br />

für Genießer und Freunde der schönen Dinge unter neuer Leitung geöffnet.<br />

Die neue Inhaberin Jasmin Meinks nimmt ihre Kunden mit auf eine<br />

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einfach nur zum „Reinschauen“ – jeder ist herzlich Willkommen.<br />

Die gebürtige Bremerin legt besonderen Wert auf liebevoll ausgesuchte<br />

Produkte, die ihren Kunden eine Freude bereiten, sie begeistern und ein<br />

Lächeln ins Gesicht zaubern.<br />

Das vielfältige Teesortiment ist geblieben. Die Auswahl an ausgewählten<br />

Ölen & Essigen, Dips und (Grill-) Saucen sowie Likören und Spirituosen<br />

wurde erweitert. Rum-, Gin- und Whiskyliebhaber kommen auch voll auf<br />

ihre Kosten.<br />

Die Neugründerin hat mit den kleinen Manufakturen und jungen<br />

Unternehmen echte Schätze gefunden. Ob Leckereien oder Deko- und<br />

Geschenkideen, hier wird man für jeden Anlass fündig, für Geburtstag,<br />

Hochzeit, Jubiläum, Muttertag oder einfach nur so für sich selbst.<br />

Liebevoll entwickelt Jasmin Meinks das Sortiment immer weiter, ein<br />

Besuch lohnt sich immer.<br />

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Öffnungszeiten:<br />

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Alte Oberneulander<br />

LandgÜter<br />

LANDHAUS<br />

ICHON<br />

Alle Oberneulander kennen die klassizistische herrschaftliche Villa Ichon,<br />

in der heute eine Seniorenresidenz der Bremer Heimstiftung untergebracht ist.<br />

Aber wer kennt schon die Geschichte des Hauses und die des Namensgebers?<br />

Von Dr. Angelika Breucha<br />

68 OBERNEULAND


OBERNEULAND 69


Senator Dr. Gerhard Caesar übernahm das<br />

Oberneulander Landgut im Jahr 1829 und ließ<br />

eine Villa im klassizistischen Stil errichten.<br />

Das Gartenzimmer<br />

Der Rittersaal<br />

Das Dorf am Rande der Stadt,<br />

Oberneuland, 1181 erstmals<br />

urkundlich erwähnt als Overnigelant<br />

(„über dem neuen<br />

Lande“), bäuerliche Idylle unweit der Wümmewiesen,<br />

ist bevorzugte Wohngegend gut<br />

betuchter, wohlhabender Rats- und Handelsherren,<br />

die hier ihre Sommerhäuser errichteten.<br />

So vermerkte Johann Tiling, Pastor und<br />

Dorfchronist von Oberneuland, 1750 an-gesichts<br />

von elf Landgütern in seinem Sprengel,<br />

dass „hier die vornehmsten Bremer Familien<br />

wohnen.“<br />

Zu ihnen gehörten auch die Nachkommen<br />

des Kaufmanns Simon Post, mit dem<br />

die Geschichte des Hauses Ichon-Park<br />

beginnt.<br />

Der Sommersitz<br />

des Kaufmanns Post<br />

Am 11.11.1720 verkaufte der damalige<br />

Eigentümer Dr. Dietrich Meier (1687-<br />

1751), Ratsherr und Bürgermeister in<br />

Bremen, den damals noch ganz einfachen<br />

bäuerlichen Landsitz an den Kaufmann<br />

Konrad Löning.<br />

Am 6.5.1726 verkaufte dessen Sohn Peter<br />

Löning als Rechtsnachfolger das sogenannte<br />

Vorwerk (als ökonomisches Anhängsel der<br />

großen Kropp'schen Meierstelle noch nicht<br />

als Landgut bezeichnet) an den erfolgreichen,<br />

wohlhabenden Kaufmann Simon Post<br />

(1663-1730). Grundstücksnachbarn waren<br />

damals die Landwirte Döhle und Lür Kropp.<br />

Simon Post war zunächst „Kramer“<br />

(Bremer Kleinhändler), dann nahm er den<br />

Seidenhandel auf, trat in die Bremer Kaufmannschaft<br />

ein und gelangte zu großem<br />

Wohlstand. 1719 wurde er durch Kaiser<br />

Karl VI. geadelt. Am Ende des Lebens<br />

erwarb er die Würde des Schottherrn (oberster<br />

Zivilvorgesetzter des Artilleriekorps, Aufsicht<br />

über das Zeughaus und die Erhebung<br />

des Schoßes, eine Vermögenssteuer).<br />

An dem bäuerlichen Anwesen nahm Post<br />

bedeutende Änderungen vor, es zog „städtische<br />

Kultur“ in das Vorwerk ein: Pferde- und<br />

Kuhställe verschwanden, das reetgedeckte<br />

niedersächsische Fachwerkhaus wurde in<br />

einen gutbürgerlichen Sommersitz umgewandelt.<br />

Diesem fehlte aber noch ein<br />

repräsentativer, dem Zeitgeschmack entsprechender<br />

Park.<br />

Das Ehepaar Post hatte einen einzigen<br />

Sohn. Nach dem Tode der Eltern wurde<br />

dieser, Dr. Hermann Post (1693-1762),<br />

Eigentümer. Er war seit 1718 verheiratet mit<br />

Rebecka von Line, Tochter des Bremer Bürgermeisters<br />

Liborius von Line, dessen<br />

adeliger Stammbaum bis ins 13. Jahrhundert<br />

zurückreichte. Das Ehepaar hinterließ<br />

zwölf Kinder, ein beträchtliches Vermögen<br />

von 414.8<strong>05</strong> Reichstalern und großen<br />

Grundbesitz. Das Erbe wurde unter allen<br />

70 OBERNEULAND


Kindern wie damals üblich aufgeteilt, und<br />

das Rockwinkeler Landgut übernahm<br />

1763 für 4.500 Reichstaler der älteste Sohn<br />

Dr. Simon Post (1724-1808, also Enkel von<br />

Simon Post) als Erbe „per Circulare unter<br />

den Erben zum Aufgebot“. Er war seit 1751<br />

verheiratet mit Margarete Schumacher<br />

(Tochter des Bürgermeisters Heinrich<br />

Gerhard Schumacher zum Schorf).<br />

Dr. Simon Post beauftragte 1768 den<br />

Bremer Gärtner Gottlieb Altmann, dessen<br />

Sohn Isaak später die Wallanlagen gestaltete,<br />

mit der Anlage eines Parks im französischen<br />

Stil. Eine Allee aus geschnittenen Linden<br />

wurde angelegt (heute: Lindenallee), Figuren<br />

und Pyramiden aus Sandstein wurden aufgestellt,<br />

Hainbuchen-Hecken und Eichen<br />

angepflanzt, die z.T. heute noch stehen.<br />

Er verlebte dort 46 glückliche und erfolgreiche<br />

Lebensjahre. Zwei Jahre nach ihm,<br />

1810, stirbt seine Frau.<br />

Insgesamt 84 Jahre war das Landgut der<br />

sommerliche Wohnsitz der Familie Post.<br />

Die Erben beschließen den öffentlichen<br />

Verkauf des Vorwerks durch „Anschlag“.<br />

Nach dem öffentlichen Anschlag erwarb<br />

Hinrich Retberg (1747-1811), der Schwiegersohn<br />

des Vorbesitzers, durch Heirat mit<br />

Isabetha von Post am 21. April 1810 das<br />

Anwesen für 5.525 Reichstaler. Retberg war<br />

Unternehmer und Inhaber der Handelsfirma<br />

J.A. Retberg und Söhne (ging später an<br />

das Haus Delius über). Er war kein großer<br />

Freund des Landlebens, erwarb aber das Gut<br />

seiner Frau zuliebe, die hier ihre Kindheit<br />

verbracht hatte. Es war eine Zeit politischer<br />

Unruhe.<br />

Das Schicksal Bremens, als erfolgreiche<br />

Handelsstadt lange um Neutralität bemüht,<br />

änderte sich mit Napoleons Kontinentalsperre.<br />

Es war wirtschaftlich isoliert, der<br />

Handel durch die Blockade vernichtet,<br />

und 1810 wurde Bremen zu einem Teil des<br />

französischen Kaiserreichs erklärt. Der<br />

Senat musste sich auflösen.<br />

Trotz der politischen Wirren gelang es,<br />

das Landgut zu erhalten. Der Park wurde<br />

danach, dem Zeitgeist entsprechend und<br />

sicher in Ablehnung an alles Französische,<br />

mithilfe des Gartengestalters Isaak Altmann<br />

in einen Park englischen Stils umgewandelt.<br />

Die jüngste Tochter Hinrich Retbergs,<br />

Catharina, war verheiratet mit dem Senator<br />

Dr. Gerhard Caesar. Nach dem frühen Tod<br />

von Retberg (er starb beim Löschen des<br />

Brandes eines Hauses in der Knochenhauer<br />

Straße) kauft Dr. Gerhard Caesar das Landgut.<br />

Abriss und Neubau<br />

Mit Senator Caesar begann der einschneidende<br />

Wandel in der Geschichte des<br />

Anwesens.<br />

Caesar, der Präsident des obersten<br />

Bremer Gerichts, ließ das ursprüngliche<br />

Niedersachsenhaus abreißen und 1843 eine<br />

Villa im klassizistischen Stil bauen, die später<br />

mit einer Wohnung für den Hofmeier<br />

verbunden wurde.<br />

Für 30.000 Taler entstand nach den<br />

Plänen des Architekten Anton Theodor<br />

Eggers ein zweigeschossiges strengen Linien<br />

folgendes Gebäude mit dreiachsigem<br />

Mittelrisalit und vorgesetzter Glasveranda.<br />

Auf den Risalit wurde ein flacher Dreiecksgiebel<br />

gesetzt, dessen Fläche das Familienwappen<br />

der Caesars und die Jahreszahl<br />

MDCCCXLIII (1843) aufweist.<br />

Rudolf Stein, Bremens bedeutender<br />

Denkmalpfleger der Nachkriegszeit, gab folgende<br />

Beschreibung in seinem Standardwerk<br />

„Klassizismus und Romantik in der Baukunst<br />

Bremens“ (1965 Hauschild Verlag):<br />

OBERNEULAND 71


Juli 1911: Die beiden Schwägerinnen<br />

Meta Hegeler (Tochter von Senator Gerhard<br />

Caesar) und Emma Holler (re.) bei einer Tasse<br />

Kaffee im Garten der Villa Ichon-Park.<br />

oben: Johann und Emma Holler<br />

unten: Die Kegelhütte in der Gartenanlage<br />

Dr. Theodor Ichon<br />

Der prächtige Salon „Gartenzimmer“ mit Weinlaub, Blüten und Efeuranken ist heute noch erhalten.<br />

Als Senator Caesar im Jahr 1874 starb,<br />

erwarb Emma Holler den inzwischen<br />

34 Morgen großen Besitz für 100.000 Mark.<br />

Sie war die Witwe des großen Bürgerparkförderers<br />

Holler (nach ihm sind<br />

Hollersee und Hollerallee benannt), und sie<br />

bewohnte das Haus zusammen mit ihrer<br />

Tochter Marie und deren Ehemann, dem<br />

Kaufmann Theodor Ichon, dessen Vater aus<br />

Bordeaux stammte.<br />

„Alle Türen und Fenster werden durch<br />

Halbkreisbögen abgeschlossen. Im Erdgeschoss<br />

tragen die Öffnungen über den<br />

Begleitpilastern lediglich Archivolten. Dagegen<br />

wurden im Obergeschoss Rechteckfelder<br />

hinzugefügt, die von Gesimsen bekrönt sind.<br />

Im Bereich des Risalits sind hier die Pilaster<br />

mit Kapitellen ausgestattet, und die Zwickel,<br />

die sich durch die Archivolten ergeben, füllen<br />

Rosetten und Beiwerk. Dem Haus ist eine Terrasse<br />

vorgelegt, zu der vor dem Risalit mit seinen<br />

drei Gartentürmen fünf Stufen führen.“<br />

Zwei repräsentative Salons der Villa<br />

wurden besonders herausgeputzt: der<br />

„Rittersaal“ mit Ornamenten, Statuen und<br />

Reliefs nach antiken Vorbildern unter<br />

Mitwirkung des Malers Thorwaldsen. Die<br />

Anregungen zu diesen aufwendigen, pompejanischen<br />

Vorbildern nachempfundenen<br />

Malereien hatte der Bauherr während seiner<br />

Italien-Reisen erhalten.<br />

Im benachbarten „Gartenzimmer“ sollen<br />

Weinlaub, Blüten und Efeuranken sowie<br />

eine heroische Landschaft dem Raum den<br />

Charakter einer idyllischen Laube verleihen.<br />

Dadurch entstand eine Verbindung dieses<br />

Raumes mit dem davor liegenden Park<br />

(große Fenster und Türen). Die Entwürfe<br />

für diese Malereien stammen vom Bremer<br />

Baumeister Eggers.<br />

Der Vater von Theodor Ichon wanderte<br />

1833 nach Bremen ein, wurde 1843 Bremer<br />

Bürger und heiratete eine Bremerin, Adele<br />

Gruner. Er wurde u.a. Begründer der Weserund<br />

Hunte-Dampfschiffahrtsgesellschaft in<br />

Oldenburg und Bremen.<br />

Zu dem Eigentümerwechsel kam es<br />

folgendermaßen:<br />

Caesars Tochter Meta hatte den Kaufmann<br />

Heinrich Hegeler geheiratet, und<br />

dieses Ehepaar bewohnte seit 1870 das<br />

Landgut gegenüber, heute Muhles Park.<br />

Meta Hegeler gab ihrer Schwägerin Emma<br />

Holler den Rat, nach dem Tode ihres Vaters<br />

dessen Gut zu erwerben.<br />

72 OBERNEULAND


Nach 1880 wurde das Haus erweitert, die<br />

Seitenfront mit dem Giebel und dem Holler<br />

Wappen „assuesce et persevera“ (etwa:<br />

ertrage mannhaft alles und halte durch oder<br />

pflege guten Umgang und passe dich an)<br />

entstand. Gleichzeitig wurde die Gartenanlage<br />

verändert. Der bekannte Landschaftsplaner<br />

Benque, der auch den Bürgerpark<br />

gestaltete, riet Emma Holler zu einem<br />

großen einfachen Rasenplatz vor dem Haus,<br />

ersetzte die Hecken durch Ziersträucher,<br />

richtete drei Hauptwege ein und ergänzte<br />

den norddeutsch geprägten Baumbestand<br />

durch exotische Gewächse.<br />

Emma Holler, die im Jahr 1912 starb,<br />

bestimmte zu ihren Erben ihre beiden Enkel,<br />

die mit ihr jeden Sommer in der Villa gelebt<br />

hatten: Dr. Eduard Ichon, den langjährigen<br />

Leiter des Bremer Schauspielhauses und<br />

Dr. Theodor Ichon, einen Anwalt und Notar.<br />

Dr. Eduard Ichon war Mitbegründer des<br />

Bremer Schauspielhauses, das sich zunächst<br />

in der umgebauten Tonhalle am Neustadtwall<br />

befand (später „Modernes“), und Mitinitiator<br />

der Errichtung des Theatergebäudes,<br />

das heute den Kern des Theatergebäudes<br />

am Goetheplatz darstellt. Durch ihn waren<br />

oft Schauspieler, u.a. Paula Wessely und<br />

Attila Hörbinger, und Literaten zu Gast.<br />

In dieser Zeit war das Haus von viel<br />

Leben erfüllt. Es gab viel indischen Besuch;<br />

jeder neue Botschafter Indiens wurde hier<br />

empfangen, der Maharaja von Kotah kam<br />

mit Gefolge zu einem Fest, es gab Vorträge<br />

über indische Weisheiten und Yoga.<br />

Sport wurde großgeschrieben: Ein Tennisplatz<br />

bestand seit Langem, neben der alten<br />

Zusammenfassende<br />

Besitzerhistorie:<br />

Familie Simon Post 15 Jahre.<br />

Familie Dr. Herman von Post: 22 Jahre.<br />

Familie Dr. Simon von Post: 47 Jahre.<br />

Familie Hinrich Retberg: 19 Jahre.<br />

Familie Caesar: 45 Jahre.<br />

Frau Emma Holler: 37 Jahre.<br />

Familie Ichon: 55 Jahre.<br />

Tennishütte wurde für die Kinder ein Turnplatz<br />

eingerichtet, man spielte Croquet und<br />

Boccia, ruderte auf dem Teich und nutzte begeistert<br />

die Kegelbahn mit der Borkenhütte<br />

(deren farbige Scheiben seit Jahren oben im<br />

Schütting sind).<br />

Dr. Theodor Ichon (1889-1967) war der<br />

letzte private Besitzer des Hauses, das bis<br />

heute seinen Namen trägt. Den Zweiten<br />

Weltkrieg überstand das Haus weitgehend<br />

unbeschadet. Lediglich die Glasveranda<br />

neben dem Haupteingang wurde durch den<br />

Explosionsdruck einer Bombe, die in den<br />

Teich gefallen war, zerstört und nicht wieder<br />

aufgebaut. Dr. Ichon wohnte in diesem Haus<br />

und gewährte vielen Menschen während des<br />

Krieges und danach Unterschlupf. Es wurde<br />

nun auch im Winter bewohnt und bekam<br />

endlich eine Zentralheizung.<br />

Außerdem wurde das Landgut erweitert:<br />

1912 wurde das kleine Haus am Lindenweg<br />

1 erworben und als Sommerwohnung für die<br />

verheiratete Schwester von Dr. Eduard und<br />

Dr. Theodor Ichon umgebaut. Es konnte<br />

1913 bezogen werden.<br />

1967 starb Dr. Theodor Ichon, und der<br />

Besitz geht testamentarisch in dankbarem<br />

Gedenken an seinen Großvater Johann<br />

Hermann Holler an den Bürgerpark über.<br />

Es sollte einem gemeinnützigen Zweck zugeführt<br />

werden. Und so geschah es letztlich<br />

auch. 1970 wird ein Teil des Parks zur<br />

Anlage des Simon-Hermann-Post-Wegs<br />

abgetrennt. 1975/77 wird der verbleibende<br />

hintere Teil unter Einbeziehung der Villa in<br />

einem Seniorenheimkomplex bebaut.<br />

Quellen: Bremer Heimstiftung,<br />

Haus Ichon-Park, Fotos: Privatbesitz Archiv Bremer Heimstiftung,<br />

Annemarie Mevissen, Maria von Pochammer (Nichte von<br />

Theodor Ichon), Jochen Mönch


eHEIME<br />

RtE<br />

Geheime Orte<br />

Teil 9<br />

Viele alte Gerätschaften machen<br />

diesen Ort zu einem besonderen Ort.<br />

DAS LANGE STÜCK<br />

in Oberneuland<br />

74 OBERNEULAND


Ein langes Stück? Das klingt nicht gerade besonders<br />

geheimnisvoll. Und dennoch ist es ein Ort in der<br />

Oberneulander Feldmark, den nur Eingeweihte kennen.<br />

Vor gut 30 Jahren besaß Detlef Farwick ein Stück Land in<br />

den Wümmewiesen. Als das zum Naturschutzgebiet erklärt<br />

wurde, bot ihm der WWF als Tauschobjekt dieses Flurstück<br />

in der Feldmark an. Lang, aber sehr schmal.<br />

Der ausgebildete Feuerwehrmann wollte ohnehin<br />

keine Landwirtschaft betreiben und richtete hier<br />

seine Datscha oder Ponderosa oder wie man es<br />

nennen mag, ein. Für ihn ist es eben einfach das<br />

lange Stück. Mit Freunden wuchtete er zu Anfang vier dicke<br />

Baumstämme in die Erde, die vier Ecken seiner Hütte. Ein<br />

weiterer dicker Stamm wurde als Sturz über die vorderen<br />

Stämme gelegt. Und nach und nach schuf man aus allen möglichen<br />

Materialien, die sich im Dorf so fanden, Anbauten,<br />

Schuppen, Unterstände, Ställe. Die Tür zum „Wohnbereich“<br />

zum Beispiel holte Detlef Farwick von der Bäckerei Windhorst,<br />

als der Betrieb dort aufgegeben werden musste. Das<br />

Bäckerwappen ist heute noch ins Glas geätzt. „Natürlich sind<br />

wir noch nicht fertig“, sagt er, „werden es wohl nie.“ Fast<br />

jeden Tag, Sommer wie Winter, ist er mit seinem Kumpel<br />

Günter Lampert hier draußen, meist auch gesellt sich Frau<br />

Gerda dazu.<br />

Frisch ins Frühjahr!<br />

Kristina Mestermann, eine junge Reiterin mit ihrer Stute<br />

„Patsy-Girl“ ist gerade zu Besuch bei meiner Ankunft. Pferde:<br />

Der Schimmel-Wallach von Lena Kaemena und eine Hannoveraner<br />

Rappstute, die von Paulina Köster geritten wird,<br />

leben hier draußen. Zu ihnen gehört noch ein Pony, nur das<br />

ist zurzeit nicht anwesend. Sandra Wendt (im Dorf bekannt<br />

unter dem Namen „Pflanze“) hat es zu sich geholt und trainiert<br />

mit dem Tier für die Bremer Meisterschaft im Gespannfahren.<br />

Hühner, Kaninchen, Gänse und im Sommer Flugenten<br />

gehören zu den vielen Tieren hier im langen Stück. Ach ja, da<br />

flattern auch noch Kanarienvögel und Zebrafinken in einer<br />

Voliere herum. Auf seine Hühnerzucht ist Detlef Farwick<br />

besonders stolz. Er schnappt sich den weißen Hahn von Le<br />

Bresse, einer kräftigen französischen Rasse, ausgesprochen<br />

gute Fleischlieferanten. Mittlerweile hat Gerda den kupferfarbenen<br />

Welsumer Hahn eingefangen. Die legen auch kupferfarbene<br />

Eier. Und Araukaner haben sie, die grünliche Eier<br />

legen, schließlich noch Zwerghühner (na klar, kleine Eierleger).<br />

Ich darf ein paar Eier mit nach Hause nehmen – köstlich,<br />

die findet man in keinem Supermarkt. Mittlerweile hat<br />

sich Günter Lampert eines der Kaninchen (grauer Deutscher<br />

Riese) geholt, natürlich ebenfalls Zuchttiere. Mutig gehe ich<br />

mit Detlef Farwick in den Gänsestall, wo mich der Ganter<br />

heftig zischend in Empfang nimmt. „Schau mal hier“,<br />

sagt Detlef und zeigt mir ein Nest mit 14 Gänseeiern.<br />

www.boeckmann-achim.de<br />

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OBERNEULAND 75


Hans-Hermann Murken, Günter Lampert, Detlef und<br />

Gerda Farwick genießen ihren „geheimen“ Ort.<br />

Ein alter Häufelpflug gibt dem Ort<br />

seine ganz besondere Note.<br />

Günter Lampert und Detlef<br />

Farwick mit „Grauem Riesen“.<br />

Kristina Mestermann<br />

mit Patsy-Girl.<br />

War’s das hier auf dem geheimen langen Stück? Keinesfalls,<br />

denn eine Menge Gerätschaften stehen, hängen, liegen<br />

herum. Zum Beispiel ein alter Häufel-Pflug, mit dem Kartoffeln<br />

angehäufelt wurden und vor allem der Trecker, mit<br />

dem die beiden Ackerschlepperfreunde beim Oldtimer-Fest<br />

dabei waren. Es gibt immer etwas zu tun: Ställe ausmisten,<br />

Feuerholz hacken, Weiden einzäunen…<br />

Solche Eier gibt es<br />

nicht im Supermarkt.<br />

„Wir leben hier autark“, sagt Detlef Farwick und öffnet die<br />

Tür zur Hütte, „wir haben noch nicht einmal Strom.“ Die<br />

Lampe wird von einer Autobatterie gespeist. Aber gemütlich<br />

ist es drinnen mit alten Möbeln von irgendwo her. Ein, natürlich<br />

selbst gebauter, Ofen spendet Wärme an einem der ersten<br />

Frühlingstage. Kaffee und Kuchen warten auf dem Tisch – hier<br />

kann man’s aushalten. Es klopft an der Tür, Hans-Hermann<br />

Murken kommt auf’n Schnack vorbei. Na ja, ganz so unbekannt<br />

ist dieser geheime Ort wohl auch wieder nicht…<br />

Text und Fotos: Eberhard Matzke<br />

76 OBERNEULAND


Promotion<br />

NEUERÖFFNUNG AM 03.<strong>05</strong>.<strong>2019</strong><br />

BREMENS 1. MEDITERRANER PFLANZENFACHMARKT<br />

Das sind wir: Mediterrane Pflanzen.eu GmbH steht für mediterranes Feeling<br />

an jedem Ort! Wir bringen die Sonne Italiens, das Rauschen des Mittelmeeres<br />

und das Gefühl von Freiheit und Gelassenheit in den Norden. Mit unseren Pflanzen<br />

erleben Sie jeden Tag als eine Art Urlaub und einen Ausriss aus dem Alltag.<br />

Kommen Sie mit auf eine Reise in den Süden und die Provence. Unsere Pflanzen<br />

bringen Sie in den Sommer <strong>2019</strong>…<br />

Zu unseren Kunden gehören Blumenläden, die Gastronomie, die Hotellerie<br />

und Sonderprivat-Gärten. Wir schauen uns den Gestaltungsort vorab an und<br />

planen jeden Außenbereich individuell. Die ausgewählten Pflanzen werden dann<br />

von uns geliefert und gestalterisch aufgestellt.<br />

Mit der Neueröffnung am 03.<strong>05</strong>.<strong>2019</strong> möchten wir die Möglichkeit geben,<br />

unsere Mediterranen Pflanzen in Bremens Privatgärten zu bringen. Privatpersonen,<br />

die Ihren Garten verschönern möchten, finden hier garantiert etwas für einen<br />

Mediterranen Garten. Hierbei entsteht auch der Cash and Carry Markt für Einzelhändler.<br />

Auf Nachweis bekommen Gastronomen, Hoteliers und Händler die<br />

Möglichkeit ihre Pflanzen einzukaufen und sofort mitzunehmen. Der Pflanzenverkauf<br />

findet in den Monaten von Mai bis Juli jeden Freitag und Samstag statt<br />

(Auslieferservice auf Nachfrage).<br />

Mit tollen Eröffnungsangeboten, solange der Vorrat reicht, wie z.B. Lavendel<br />

ab 1,50 €, Citrusbäumchen ab 7,50 € oder Mini-Oliven ab 7,50 €, ist für jeden<br />

etwas dabei. Auch Solitärpflanzen im Bereich Palmen, Olivenbäume, Lorbeer,<br />

Citrus und Blühpflanzen wie Bougainvillea sind bei uns erhältlich. Mit Bougainvillea<br />

aus Spanien, Olivenbäumen aus Italien und den Lorbeerpflanzen von<br />

Europas größtem Lorbeerhersteller bringen wir Urlaubsfeeling in Ihren Garten.<br />

Mit Dünger, Pflanzenschutzmittel, Pflanzenkübeln und Kästen sind Sie rundum<br />

versorgt.<br />

Damit Ihre Lieblingspflanze sich auch bei Frost wohl fühlt, bieten wir einen<br />

patentierten und erprobten Überwinterungsschutz an.<br />

Das Besondere bei uns: Nicht nur unsere Pflanzen sind besonders. Mit den<br />

Marmeladen und den Limonaden aus eigener Frucht, dem Öl von eigenen<br />

Oliven und dem Likör vom Lorbeerlieferanten, kommen Sie auf den Geschmack.<br />

Wir freuen uns auf Sie!<br />

Mediterrane Pflanzen.eu GmbH<br />

Scipiostraße 5a • 28279 Bremen • Telefon: +49 421 43819300<br />

www.mediterrane-pflanzen.eu<br />

Verkauf:<br />

Mai – Juli jeden Freitag von 09:00 Uhr bis 19:00 Uhr<br />

und Samstag von 09:00 Uhr bis 18:00 Uhr


WAHLEN<br />

JEDE<br />

<strong>2019</strong><br />

STIMME<br />

IST WERTVOLL!<br />

Am 26. Mai finden die<br />

Wahlen für die Bremische<br />

Bürgerschaft und die Europawahl<br />

statt. Doch manch<br />

einer verspürt Politikverdrossenheit.<br />

Das zeigt sich<br />

auch in der Wahlbeteiligung,<br />

die in den letzten 45 Jahren<br />

um gut 20 Prozent gesunken<br />

ist.<br />

Grund genug, sich noch<br />

einmal daran zu erinnern,<br />

warum man von seinem<br />

demokratischen Grundrecht<br />

Gebrauch machen sollte<br />

und Nichtwählen keine<br />

Lösung ist.<br />

Ein freier und demokratischer Staat ist auf die aktive<br />

Mitwirkung seiner Bürger angewiesen. Demokratie lebt<br />

davon, dass viele Menschen von ihren in der Verfassung<br />

garantierten Rechten Gebrauch machen und Einfluss<br />

auf die politische Willensbildung nehmen. Die Ausübung des<br />

Wahlrechts spielt dabei eine zentrale Rolle: Sie ist entscheidend<br />

für die Zusammensetzung der demokratischen Vertretungen in<br />

Gemeinde, Land, Bund und der Europäischen Union.<br />

Da in der Bundesrepublik Deutschland keine gesetzliche<br />

Wahlpflicht besteht, gilt die Wahlbeteiligung – unter gewissen<br />

Einschränkungen – auch als Gradmesser für das politische<br />

Interesse der Menschen. Sie weist deutliche Unterschiede auf,<br />

je nachdem ob es sich um Bundestags-, Landtags-, Kommunalwahlen<br />

oder Wahlen zum Europäischen Parlament handelt.<br />

Wahlbeteligung sinkt<br />

1. Die Wahlbeteiligung lag im Land Bremen 2015 bei nur 50,2 %<br />

und war somit die drittschlechteste im Bundesvergleich (zum<br />

Vergleich in Bayern lag sie bei 72,3%).<br />

2. Auch die Europawahlen haben über die Jahre eine immer<br />

schlechtere Wahlbeteiligung zu verzeichnen. Sie lag beim letzten<br />

Mal sogar unter 50 %.<br />

78 OBERNEULAND


Weil Wahlrecht nicht selbstverständlich ist!<br />

Bei ersten Wahlen in deutschen Ländern 1818<br />

waren nur Reiche zugelassen. Im März 1848<br />

wurden in Berlin Proteste für ein allgemeines<br />

Wahlrecht zusammengeschossen, mindestens<br />

270 Männer, Frauen und Kinder zwischen 12 und<br />

74 Jahren starben.<br />

Anschließend galt in Preußen das Dreiklassenwahlrecht.<br />

Adlige, Kaufleute und Arbeiter durften<br />

wählen, wobei die Adligen-Stimme 17-mal so viel<br />

wert war wie die eines Arbeiters! Wahlberechtigt<br />

waren allerdings nur Männer über 25 Jahre.<br />

Frauen dürfen erst seit 1918 wählen.<br />

Weil man damit<br />

aktiv die Politik<br />

beeinflussen kann!<br />

Mit meiner Stimme<br />

nehme ich Einfluss<br />

auf die Politik und<br />

die wiederum nimmt<br />

Einfluss auf wesentliche<br />

Fragen des<br />

Alltags. Ich bestimme<br />

mit meiner Stimme<br />

die thematische Richtung,<br />

die mein Vertreter<br />

einschlägt. Meine<br />

Stimme repräsentiert<br />

also meine Meinung<br />

in der Politik und ich<br />

beeinflusse hiermit<br />

die Politik aktiv.<br />

Weil es beim Wählen<br />

um das Wohl aller<br />

geht!<br />

Wer nur Wählen geht,<br />

um das Beste für sich<br />

rauszuholen, der hat<br />

das mit der Demokratie<br />

noch nicht ganz<br />

verstanden. Der Staat<br />

ist nicht dafür zuständig,<br />

jeden Menschen<br />

glücklich zu machen –<br />

sondern die vielen<br />

unterschiedlichen<br />

Interessen, Ideen und<br />

Vorstellungen in diesem<br />

Land zu bündeln<br />

und auf einen Nenner<br />

zu bringen. Wenn Sie<br />

also zur Wahl gehen,<br />

denken Sie doch bitte<br />

für einen Moment<br />

auch darüber nach,<br />

auf wessen Kosten<br />

Sie Ihre Stimme<br />

abgeben.<br />

Weil wählen Bürgerpflicht ist!<br />

Natürlich ist es keine Pflicht im<br />

juristischen Sinne. Niemand<br />

kann hierzulande dazu gezwungen<br />

werden. Aber aus dieser<br />

Freiheit erwächst auch die Verantwortung,<br />

sich um unser Land<br />

zu kümmern. Und dazu zählt<br />

zumindest, zur Wahl zu gehen.<br />

Weil Nichtwählen aus<br />

Protest nicht funktioniert!<br />

Protestwählen ist natürlich Ihr<br />

gutes Recht. Aber: Sie schaden<br />

damit keiner Partei. Beispiel<br />

Wahlkampfkostenerstattung:<br />

Welche Partei wie viel vom Staat<br />

bekommt, entscheidet der<br />

Prozent-Anteil. Und der wiederum<br />

errechnet sich aus den gültig<br />

abgegebenen Stimmen. Das gilt<br />

auch für die Sitze im Bundestag.<br />

Ihre nicht abgegebene Stimme<br />

fällt einfach unter den Tisch.<br />

Weh tut das keiner Partei. Wenn<br />

Sie also verhindern wollen,<br />

dass Partei XY Geld vom Staat<br />

bekommt, dann müssen Sie auf<br />

jeden Fall wählen gehen. Dabei<br />

ist es fast egal, was sie wählen<br />

(außer eben Partei XY). Je mehr<br />

Menschen ihre Stimme abgeben,<br />

desto geringer wird der prozentuale<br />

Anteil der Partei XY am<br />

Gesamtergebnis.<br />

Weil Demokratie<br />

Minderheiten schützt!<br />

Aber Ziel unserer Demokratie<br />

ist eben nicht nur, die Mehrheitswünsche<br />

wahr werden zu lassen,<br />

sondern trotzdem auch die<br />

Minderheiten zu berücksichtigen.<br />

Lebendiger Ausdruck dessen in<br />

der Politik ist das Finden von<br />

Kompromissen in Koalitionen.<br />

Weil jede Stimme zählt!<br />

Oft geht eine Wahl sehr eng aus.<br />

Da kommt es dann auf jede einzelne<br />

Stimme an. Im Zweifel genau von<br />

Ihrer. Am Ende kann sie genau die<br />

sein, die Ihrer Partei an die Macht<br />

verhilft – und damit dorthin, wo sie in<br />

Ihrem Sinne das Land gestalten kann.<br />

Oder andersherum betrachtet, Ihre<br />

Stimme kann genau die Stimme sein,<br />

die verhindert, dass eine Partei das<br />

Land so regiert, wie Sie es sich nicht<br />

wünschen!<br />

20<br />

GUTE<br />

GRüNDE<br />

WäHLEN<br />

ZU GEHEN<br />

Weil es mein Recht<br />

und ein Privileg ist!<br />

Wir leben in einer Demokratie<br />

und das bedeutet, dass nur<br />

das Volk seine Vertreter entsenden<br />

kann. Artikel 20 Abs.<br />

2 des Grundgesetzes ist die<br />

Grundlage dafür, dass jeder<br />

Wahlberechtigte aktiv an der<br />

Demokratie mitwirken kann.<br />

In vielen Ländern ist dies<br />

keine Selbstverständlichkeit.<br />

Jeder sollte daher das Recht<br />

der Mitbestimmung über die<br />

Volksvertreter nutzen.<br />

Weil frische Sonntagsluft<br />

jedem guttut!<br />

Okay, es ist gemütlicher, am<br />

Sonntagmorgen im Bett zu<br />

bleiben. Aber die Wahllokale<br />

haben ja bis 18 Uhr geöffnet.<br />

Ein kleiner Ausflug am Nachmittag<br />

schadet nicht und<br />

Sie tun etwas für sich UND<br />

die Demokratie.<br />

Weil andere entscheiden, wenn ich nicht wähle!<br />

Werden Stimmen nicht abgegeben, gehen sie im<br />

Gesamtbild verloren. Gehe ich also nicht wählen,<br />

werden andere entscheiden, wer mich vertreten soll.<br />

Dem dann getroffenen Votum kann ich mich –<br />

zumindest für die Wahlperiode – nicht entziehen.<br />

Wenn ich selbst entscheiden will, wer mich vertritt,<br />

muss ich zur Wahl gehen und meine Stimme abgeben.<br />

Weil Demokratie nicht ohne Wähler funktioniert!<br />

Wenn alle Staatsgewalt vom Volke ausgeht, muss das<br />

Volk auch mithelfen, die entsprechenden Vertretungen<br />

zu wählen. Jeder Wahlberechtigte kann sich dabei –<br />

sofern er die Voraussetzungen erfüllt – sowohl aktiv<br />

(wählen gehen) als auch passiv (sich wählen lassen)<br />

einbringen. Sinnbild der Demokratie ist Vielfalt – Vielfalt<br />

an thematischen Schwerpunkten, an Ideen und auch<br />

Meinungen. Eine Demokratie funktioniert nur, wenn das<br />

Volk in den gewählten Vertretungen gut repräsentiert<br />

wird – und dabei zählt die Stimme eines jeden!<br />

Weil Wählen uns daran<br />

erinnert, dass Politik<br />

zwischen den Wahlen<br />

nicht aufhört!<br />

Alles, was Sie tun, ist<br />

politisch: jeder Kaufentscheidung,<br />

jede Flugreise,<br />

die Wahl Ihres Autos und<br />

Ihres Wohnortes. Seien<br />

Sie sich dessen einfach<br />

bewusst und interessieren<br />

Sie sich dauerhaft –<br />

also auch zwischen den<br />

Wahlen – für Politik.<br />

Weil Wählen ein<br />

gutes Gefühl ist!<br />

Dieser Moment, nach<br />

dem die Wahlzettel in der<br />

Urne verschwinden, ist<br />

immer wieder ein Genuss.<br />

Für viele ist das ja ohnehin<br />

einer der seltenen<br />

Momente im Leben, in<br />

denen sie aktiv die ganz<br />

große Politik mitbestimmen<br />

können. Wer darauf<br />

verzichtet, der verpasst<br />

etwas!<br />

Weil beim Wahlrecht jeder gleich ist!<br />

Wir wünschen uns Gleichheit in vielen Bereichen.<br />

Beim deutschen Wahlrecht gibt es sie schon.<br />

Es spielt keine Rolle, ob der Wähler arm oder reich,<br />

Vater oder Single, Vorstandschef oder Arbeiter ist.<br />

Weil man nur so das Gute bewahren kann!<br />

Deutschland ging es nie so gut: nahezu Vollbeschäftigung,<br />

steigende Reallöhne, Sozialversicherungen mit<br />

Überschüssen.<br />

Das ist die Folge der sozialen Marktwirtschaft. Natürlich<br />

gibt es auch Probleme: steigende Mieten, kleine<br />

Renten, Dieselskandal. Reformen sind nötig, aber<br />

Voraussetzung dafür ist eine gesunde Wirtschaft.<br />

Weil Wählen auch Kompromisse schließen heißt!<br />

Sie können Ihre Kompromissfähigkeit in der Wahlkabine<br />

testen! Keine Partei wird Ihnen all das geben, was Sie<br />

sich von ihr wünschen. Aber manche machen auf Sie<br />

vielleicht einen etwas besseren Eindruck als andere.<br />

Die einen wollen die Steuern für Reiche erhöhen.<br />

Die anderen wiederum halten die Belastung für hoch<br />

genug. Ja, das ist auch die Qual der Wahl. Aber es hat<br />

ja keiner gesagt, dass Demokratie einfach wäre.<br />

Weil Wählen der beste Schutz<br />

gegen Extremisten ist!<br />

Die Parteien am rechten und linken Rand<br />

mobilisieren ihre zahlenmäßig geringe<br />

Wählerschaft meist nahezu vollzählig, in<br />

der Mitte macht sich Wahlmüdigkeit breit.<br />

Folge: Die Ränder erscheinen im Ergebnis<br />

anteilig stärker, als sie wirklich sind.<br />

Sorgen Sie für ein realistisches Meinungsabbild<br />

und gehen Sie wählen!<br />

Jede Stimme ist wertvoll!<br />

Für den Wahlkampf benötigen<br />

die Parteien Geld. Ein Gesetz<br />

bestimmt, wie viel sie vom Staat<br />

bekommen: Für jede gültige<br />

Stimme, die bei der Wahl abgegeben<br />

wird, erhalten sie 70 bis<br />

85 Cent. Mit Ihrer Stimmabgabe<br />

unterstützen Sie Ihre Partei also<br />

indirekt auch finanziell.<br />

Weil man damit Verantwortung<br />

übernehmen kann!<br />

Die Politik entscheidet heute über<br />

viele Themen von morgen. Junge<br />

Menschen werden sich mit aktuellen<br />

Entscheidungen noch lange beschäftigen.<br />

Wenn ich heute darauf verzichte<br />

zu wählen, verzichte ich auch darauf,<br />

meine und die Zukunft der nachfolgenden<br />

Generation mitzugestalten.<br />

Weil die Mehrheit<br />

sich durchsetzt!<br />

Der britische Philosoph und<br />

Ethiker Jeremy Bentham<br />

setzte bereits 1790 als<br />

Staatsziel „das größte<br />

Glück der größten Zahl“<br />

fest.<br />

Damals reine Utopie, heute<br />

Tatsache.<br />

OBERNEULAND 79


Anzeige<br />

MOIN LIEBE BREMERINNEN<br />

UND BREMER,<br />

Grafik: Landeszentrale für politische Bildung<br />

seit 4 Jahren sitze ich für die Bewohner des Stadtteils<br />

Woltmershausen / Rablinghausen als CDU Beiratsmitglied<br />

und Sprecher der CDU Beiratsfraktion im Beirat Woltmershausen<br />

und möchte mich nun für alle Bremerinnen und<br />

Bremer in ganz Bremen einsetzen.<br />

Ich möchte mich bei allen bedanken, die mich unterstützt haben und in den Beiratssitzungen<br />

oft anwesend waren. Die 4 Jahre haben mir gezeigt, dass Beiratsbeschlüsse nicht ernst<br />

genommen werden und die Arbeit oft im Sande verläuft. Dies konnten ja viele Bürger und<br />

Bürgerinnen aus allen Stadtteilen verfolgen.<br />

Der Beiratsbeschluss gegen die Bebauung der Rennbahn wurde ignoriert und es sollte einfach<br />

ohne Beteiligung der Anwohner gebaut werden.<br />

In einer Beiratssitzung in Oberneuland bezüglich des Oberneulander Mühlenfelds, wurden<br />

von Bürgern einige Fragen gesammelt und in der Beiratssitzung verlesen. Bis heute gibt es<br />

zu diesen Fragen keine Antworten.<br />

In Woltmershausen hat der Beirat einen Antrag für ein eigenes Ortsamt beschlossen, eine<br />

ablehnende Begründung gab es jedoch erst nach ca. 5 Monaten, kurz vor Androhung einer<br />

Untätigkeitsbeschwerde.<br />

Der Beirat ist die Stimme des Bürgers, hier soll er sich äußern und der Beirat soll zusammen<br />

mit den Bürgern Entscheidungen treffen, die dann auch bei den senatorischen Dienststellen<br />

Gehör finden müssen. Ich habe durch die diversen Themenfelder sehr viele interessante Gespräche<br />

führen können und weiß, es gibt noch sehr viele Baustellen die abgearbeitet werden<br />

müssen. Aus diesem Grund und noch einigen weiteren Gründen habe ich mich entschlossen,<br />

für die Bürgerschaftswahl am 26.<strong>05</strong>.<strong>2019</strong> zu kandidieren und den nächsten Schritt für eine<br />

öffentliche Arbeit im Sinne der Bürger zu gehen.<br />

Ich kandidiere für die CDU Bremen und stehe auf dem Listenplatz 38, Waldemar Seidler. Ich<br />

könnte Ihnen jetzt schreiben, dass ich ein Thema ganz besonders verfolge und dies in Bremen<br />

ändern möchte, aber es wäre gelogen. In Bremen ist nichts mehr so geordnet wie noch<br />

vor einigen Jahren. Man könnte meinen in den letzten 8 Jahren hat Bremen rasant abgebaut<br />

und es wird in vielen Stadtteilen immer schlimmer und die Lebensqualität sinkt. Ich habe<br />

Freunde, die in den letzten Jahren und auch jetzt nach Niedersachsen ziehen, um ihre Kinder<br />

lieber dort in einer Kita oder einer Schule unterzubringen als in einer der öffentlichen<br />

Bremer Einrichtungen. Zur Sicherheit in Bremen brauche ich ihnen nichts zu sagen, ich fühle<br />

mich hier auch nicht mehr sicher. Die medizinische Versorgung ist seit über 10 Jahren eine<br />

Katastrophe, Krankenhäuser sind überfüllt, Patienten werden aus der Notaufnahme nach Delmenhorst<br />

verlegt, weil es keine freien Betten gibt, weil vorhandene Etagen aus Einsparungen<br />

geschlossen wurden.<br />

Es ist an der Zeit sich das alles nicht mehr gefallen zu lassen und die verantwortliche Regierung<br />

dafür abzusetzen, diese Möglichkeit haben wir mit der bevorstehenden Wahl. Ich möchte mich<br />

MIT ganzem HERZEN für BREMEN einsetzen.<br />

Auf meiner Internetseite WWW.WALDEMAR-SEIDLER.DE habe ich noch einiges an<br />

Informationen für Sie.<br />

Ich würde mich freuen, Ihre 5 Kreuze hinter meinem Namen zu erhalten und somit Ihre starke<br />

Stimme in der Bürgerschaft zu sein.<br />

Herzliche Grüße<br />

WALDEMAR SEIDLER<br />

LISTENPLATZ 38 DER CDU BREMEN<br />

ZUR BÜRGERSCHAFTSWAHL AM 26.<strong>05</strong>.<strong>2019</strong><br />

DAS WAHLPROGRAMM DER CDU BREMEN FINDEN SIE UNTER:<br />

WWW.CDU-BREMEN.DE<br />

Bürgerschaftswahl<br />

Bremen<br />

Im Land Bremen stehen folgende<br />

Parteien/Wählervereinigungen zur Wahl:<br />

(Reihenfolge gemäß Stimmzettel)<br />

1 Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD)<br />

2 Christlich Demokratische Union Deutschlands (CDU)<br />

3 BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN (GRÜNE)<br />

4 DIE LINKE (DIE LINKE)<br />

5 Freie Demokratische Partei (FDP)<br />

6 Alternative für Deutschland (AfD)<br />

7 BÜRGER IN WUT (BIW)<br />

8 Partei für Arbeit, Rechtsstaat, Tierschutz, Elitenförderung und basisdemokratische<br />

Initiative (Die PARTEI/nur Wahlbereich Bremen)<br />

9 Piratenpartei Deutschland (PIRATEN)<br />

10 Bündnis Grundeinkommen (BGE/nur Wahlbereich Bremen)<br />

11 DIE RECHTE - Partei für Volksabstimmung, Souveränität und<br />

Heimatschutz (DIE RECHTE/nur Wahlbereich Bremerhaven)<br />

12 FREIE WÄHLER (FREIE WÄHLER)<br />

13 Menschliche Welt für das Wohl und Glücklichsein aller<br />

(MENSCHLICHE WELT/nur Wahlbereich Bremen)<br />

14 Partei der Humanisten (Die Humanisten/nur Wahlbereich Bremen)<br />

15 V-Partei³ - Partei für Veränderung, Vegetarier und Veganer<br />

(V-Partei³/nur Wahlbereich Bremen)<br />

16 Willkommen in der Realität (WIR/nur Wahlbereich Bremerhaven)<br />

Sinkende Wahlbeteiligung – vor allem bei<br />

jungen Wählern und Einkommensschwachen<br />

Während bei der Bundestagswahl 1972 noch über 90 % der<br />

Stimmberechtigten wählen gingen, lag die Wahlbeteiligung 2017<br />

bei 76 %. Auffällig ist die soziale Spaltung: Der Anteil der Nichtwähler<br />

ist unter Einkommensschwachen und Bildungsbenachteiligten<br />

wesentlich höher als unter sozial und ökonomisch<br />

Bessergestellten.<br />

Zwar ist die Wahlbeteiligung 2017 zum zweiten Mal in Folge<br />

gestiegen, aber dennoch: Die Nichtwähler machen noch immer<br />

einen großen Anteil aus. Wären sie eine Partei, bildete ihre Fraktion<br />

im Bundestag die zweitstärkste Gruppe.<br />

Unter den Männern ist die Wahlbeteiligung etwas höher als<br />

unter den Frauen. Bei der Bundestagswahl 2017 wurde die<br />

bisher niedrigste Differenz erreicht. Die Wahlbeteiligung von<br />

Frauen lag nur noch 0,3 Prozentpunkte unter der der Männer.<br />

Auch im Vergleich der Altersgruppen lassen sich deutliche<br />

Unterschiede in der Wahlbeteiligung erkennen. Die Gruppe mit der<br />

niedrigsten Wahlbeteiligung war bei jeder Bundestagswahl die der<br />

21- bis 24-Jährigen. 2017 lag ihre Wahlbeteiligung 9,2 Prozentpunkte<br />

unter dem Gesamtwert. Auch die Altersgruppen der 18- bis<br />

20-Jährigen (2017: -6,3 %), der 25- bis 29-Jährigen (2017: -7,6 %)<br />

weisen stets unterdurchschnittliche Werte auf.<br />

Die Altersgruppen zwischen 40 und 69 Jahren zeichnen sich<br />

dagegen durch eine überdurchschnittliche Wahlbeteiligung aus.


Anzeige<br />

EHRENAMT – WAHLHELFER<br />

DEMOKRATIE IST<br />

KEIN SELBSTLäUFER<br />

Am 26. Mai finden die Wahl der Bremischen<br />

Bürgerschaft, die der Beiräte und die Europawahl<br />

statt. Ohne Unterstützung von etwa<br />

3.800 ehrenamtlichen Wahlhelfern wäre das<br />

nicht zu schaffen.<br />

Angefangen hat er als Schriftführer, jetzt ist<br />

Dr. Mostafa Mehrafza, akademischer Rat in<br />

Forschung und Lehre im Fachbereich Produktionstechnik,<br />

Wahlvorsteher. Seine besondere<br />

Affinität zu Zahlen war der Grund, dass er vom<br />

Ehrenamt des Schriftführers in das des Wahlvorstehers<br />

wechselte. In dieser Funktion<br />

obliegt es ihm, am Wahltag die Aufgaben zu<br />

verteilen und den Zeitplan für die Ehrenamtlichen<br />

aufzustellen. Seine ersten Einsätze als<br />

Wahlhelfer hatte er in der Jona-Gemeinde in<br />

der Gartenstadt Vahr. Mit Umzug nach Oberneuland<br />

verlagerte er auch sein Einsatzgebiet<br />

und hilft seit 2007 ehrenamtlich im Wahllokal<br />

in der Oberschule Rockwinkel.<br />

„Demokratie ist kein Selbstläufer“, stellt der<br />

Wissenschaftler der Universität Bremen fest.<br />

Denn um Demokratie leben zu können, sei die<br />

Beteiligung von Menschen am Demokratieprozess<br />

unabdingbar. Demokratie finde auf unterschiedlichsten<br />

Ebenen wie einer politischen<br />

Tätigkeit, Engagement in Gewerkschaften,<br />

Selbsthilfegruppen, Vereinen, Vereinigungen,<br />

aber auch mit dem ehrenamtlichen Engagement<br />

zur Wahl statt.<br />

„Gesellschaft braucht Beteiligung“, betont der<br />

gebürtige Iraner, der 1979 an der Revolution im<br />

Iran beteiligt war und nur zwei Jahre lang Demokratie<br />

in seinem Heimatland erlebte. Sein Interesse<br />

an Demokratie und auch die Neugier, wie<br />

in der BRD Demokratie funktioniert waren es,<br />

die ihn veranlassten, sich als Wahlvorstand zu<br />

melden. „Wer in einem demokratischen Land<br />

lebt, sollte auch am Prozess der Demokratie<br />

beteiligt sein“, sagt Mehrafza daher nicht ohne<br />

Grund. Das Amt des Wahlhelfers<br />

sei dabei ein niedrigschwelliges<br />

Ehrenamt, das nur ein Mindestmaß<br />

an Zeit erfordere.<br />

Noch stehen die Wahlurnen<br />

nicht bereit, aber<br />

Dr. Mostafa Mehrafza<br />

zeigt schon mal,<br />

wie es geht.<br />

Erst mit seiner Einbürgerung erhielt<br />

Mostafa Mehrafza Wahlrecht<br />

und damit die Möglichkeit,<br />

sich als Wahlhelfer<br />

zu stellen. An die<br />

junge Generation richtet<br />

er die Botschaft, sich am Demokratieprozess<br />

nicht nur durch den Urnengang, sondern<br />

auch aktiv als Wahlhelfer am demokratischen<br />

Prozess zu beteiligen. Denn für ihn ist Demokratie<br />

nicht mit dem Gang zur Wahlurne getan.<br />

„Es gehören Menschen dazu, die diesen Prozess<br />

unterstützen“, erklärt er sein Anliegen.<br />

Angst bräuchte niemand vor diesem Ehrenamt<br />

haben, da das Statistische Landesamt Wahltag<br />

und Wahlhelfer während einer Schulung<br />

perfekt vorbereitet. Es könne während der<br />

Schulung wirklich jede Frage gestellt werden,<br />

betont der Wissenschaftler. Man bräuchte nur<br />

Lust und ein wenig Zeit mitzubringen, um die<br />

Demokratie an diesem Tag zu unterstützen.<br />

In aller Regel beginnt der Wahltag für die<br />

Ehrenamtlichen um 7.30 Uhr mit der Vorbereitung<br />

des Wahllokals, das von 8 Uhr bis 18 Uhr<br />

geöffnet ist. Das Auszählen der Stimmen und<br />

die Ermittlung der Ergebnisse dauere etwa<br />

zwei Stunden.<br />

Bei Wahleröffnung und -schluss müssen alle<br />

Mitglieder des Wahlvorstands anwesend sein.<br />

Für die Leerung der Urnen wird das Wahllokal<br />

geschlossen, bei der Auszählung der Stimmen<br />

aber dürfen die Bürger dem Wahlvorstand über<br />

die Schulter schauen.<br />

Das Wahlamt sei ein guter Platz für Begegnungen<br />

und so manchen Small Talk, berichtet<br />

Mehrafza über seine langjährigen Erfahrungen.<br />

Langweilig und trocken sei dieses Ehrenamt<br />

überhaupt nicht, sondern sehr notwendig, um<br />

Demokratie aufrechtzuerhalten. Dafür aber<br />

brauche es die Bereitschaft, ein Mindestmaß<br />

an Beteiligung und Hilfe zu leisten. Mostafa<br />

Mehrafza legt Wert auf Demokratie und alles,<br />

was die Gesellschaft im freiheitlichen Sinne<br />

aufrecht erhält.<br />

Wahlhelfer müssen mindestens 18 Jahre alt<br />

sein, die deutsche Staatsbürgerschaft besitzen<br />

und am Wahltag seit mindestens drei<br />

Monaten im Land Bremen wohnen. Für die<br />

Tätigkeit im Wahlvorstand wird ein sogenanntes<br />

Erfrischungsgeld als Entschädigung<br />

gezahlt. Im Land Bremen beträgt es bei den<br />

Wahlen <strong>2019</strong> für Wahlvorsteher in Urnenwahlvorständen<br />

70 Euro, für die übrigen Mitglieder<br />

des Urnenwahlvorstandes bis zu 65 Euro.<br />

Der Besuch einer Schulung ist für Wahlvorsteher<br />

verpflichtend, für die übrigen Wahlhelfer<br />

freiwillig. Für die Teilnahme an einer Schulung<br />

erhalten Mitglieder der Urnenwahlvorstände<br />

10 Euro extra. Mit dem Online-Formular unter<br />

www.wahlen.bremen.de können sich Interessierte<br />

anmelden.<br />

Text und Foto: Sabine von der Decken<br />

Das Oberneuland von heute<br />

bewahren und<br />

für die Zukunft gestalten<br />

Unsere Beiratskandidaten<br />

Bernd Richter<br />

Jan Holzberg<br />

Waltraut Wedemeyer<br />

Eine starke FDP-Fraktion<br />

im Beirat Oberneuland<br />

braucht Ihre 5 Stimmen<br />

Mehr über unsere Kandidaten<br />

und unser Beiratsprogramm<br />

finden Sie unter:<br />

www.fdp-oberneuland.de<br />

Uwe Bornkeßel<br />

Christian Behrendt


Nichtwählen ist keine Lösung!<br />

Die heutigen gesellschaftlichen Probleme sind komplex.<br />

So sind auch die Lösungsangebote der Parteien. 100 % Übereinstimmung<br />

sind da schlicht unmöglich. Und überlegen Sie mal:<br />

Würden Sie diese Anforderung auch an andere Lebensbereiche<br />

stellen? Wohl kaum. Das Dasein wäre wohl sehr einsam. Keine<br />

Familie, kein Freundeskreis, kein Job könnte vor diesem Perfektionsanspruch<br />

bestehen.<br />

Es muss uns also bewusst sein: Demokratie<br />

bedeutet, dass man nicht<br />

immer eins zu eins seine Meinung<br />

sofort durchsetzen<br />

kann. Wer das will, wünscht<br />

sich keine Demokratie, sondern<br />

will selbst Diktator sein.<br />

Demokratie heißt sich zu<br />

streiten. Demokratie heißt zu<br />

versuchen, mit seinen Argumenten<br />

zu überzeugen. Und<br />

Wahlen sind dabei der Moment, auf den es in<br />

unserer repräsentativen Demokratie ankommt.<br />

Hier liegt der zentrale Denkfehler der Wahlverweigerung,<br />

denn: Der Nichtwähler ist der einzige,<br />

der unter Garantie nicht das bekommt, was er will.<br />

Mit einem vereinfachten Rechenmodell wird schnell deutlich,<br />

warum Nichtwählen oder das Abgeben einer ungültigen Stimme<br />

keine gute Idee ist:<br />

Wir nehmen einmal an, Sie konnten keine Partei und keinen<br />

Direktkandidaten finden, dem Sie Ihre Stimme geben mochten<br />

und gaben somit einen leeren Stimmzettel ab. Oder wir nehmen<br />

an, Sie sind der Meinung, dass die zurzeit regierenden Parteien<br />

so nicht weitermachen dürfen und Sie gehen deshalb aus<br />

Protest nicht zur Wahl. Mit Ihnen sind insgesamt<br />

die Hälfte aller Wahlberechtigten der<br />

gleichen Auffassung, wir haben also<br />

eine Wahlbeteiligung von 50 %.<br />

Weiter nehmen wir an: 26 %<br />

aller wahlberechtigten Bürger<br />

entscheiden sich für die Partei<br />

A, 14 % aller wahlberechtigten<br />

Bürger für die Partei B, 10 %<br />

aller wahlberechtigten Bürger für<br />

die Partei C und wie gesagt, 50 %<br />

aller Wahlberechtigten betreibt Wahlverweigerung<br />

oder Protest, sie gehen nicht<br />

zur Wahl.<br />

Würden die Nichtwähler nun mitgezählt<br />

werden, hätte keine der Parteien A, B, oder C eine<br />

Mehrheit zum Regieren! Damit dieses nicht<br />

Promotion<br />

„CHANCEN UND RISIKEN BEIM PRIVATEN IMMOBILIEN-<br />

VERKAUF“ – EINE INFORMATIONSVERANSTALTUNG FÜR EIGENTÜMER<br />

Interview mit dem Veranstalter & Geschäftsführer<br />

von KENSINGTON Bremen, Christoph Wiesenbach<br />

Seit 2017 ist das internationale Immobilien-Franchise-Unternehmen<br />

KENSINGTON in Bremen aktiv und berät seine Kunden bei allen Fragen<br />

rund um den Kauf, Verkauf, Vermietung und Projektierung von Immobilien.<br />

Christoph, Sie richten eine Informationsveranstaltung für private Immobilienverkäufer<br />

aus. Wie kam es dazu?<br />

CW: In erster Linie wollen wir mit Vorurteilen unserer Branche gegenüber aufräumen.<br />

Wie oft heißt es, Immobilienmakler kosten viel, leisten aber wenig. Viele<br />

Eigentümer verkaufen deshalb lieber von privat, denn Dank Immobilienscout<br />

und Co. ist ein Verkauf vermeintlich einfach und schnell geregelt. Wie viele Dinge<br />

es bei der Veräußerung einer Immobilie tatsächlich zu beachten gilt und welche<br />

rechtlichen Risiken entstehen können, wird dann aber gerne unterschätzt. Angefangen<br />

bei der Aufbereitung aller Unterlagen und der professionellen Präsentation,<br />

über die Festsetzung eines marktgerechten Preises, bis hin zum Handling<br />

hunderter Anfragen. Die Ergebnisse suboptimaler Verkaufsstrategien begegnen<br />

uns täglich. Nicht selten helfen wir Kunden aus rechtlichen Schwierigkeiten heraus<br />

oder haben es mit Objekten zu tun, die durch eine falsche Strategie auf<br />

dem Markt bereits „verbrannt“ sind. Es war uns wichtig, dass außenstehende<br />

Profis im Bereich Immobilienvermittlung aufzeigen, wie viel Arbeit und Knowhow<br />

hinter einer erfolgreichen Immobilienvermittlung steckt. Wenn einige der<br />

Teilnehmer den Verkauf nach der Veranstaltung selbstbewusst in die Hand nehmen,<br />

ist das ein positives Ergebnis für uns. Schließlich stellt sich heraus, welche<br />

Leistungen ein Makler tagtäglich erbringt, die für Verkäufer im Übrigen komplett<br />

kostenfrei sind.<br />

Welche Themen werden in der Veranstaltung genau behandelt?<br />

CW: Unser erster Referent, Rechtsanwalt und Notar Dr. Detlev Reichelt, zeigt<br />

auf, wie die Übertragung einer Immobilie zu Lebzeiten aussehen kann, welche<br />

Vor- und Nachteile dies mit sich bringt und was Verkäufer beim Thema Erbfolge<br />

beachten sollten. Danach wird Georg Ortner, Immobilienfachmann und Autor,<br />

über die Chancen und Risiken des privaten Immobilienverkaufs informieren,<br />

inklusive wertvoller Tipps und Strategien. Nach der Veranstaltung gibt es bei<br />

Getränken Gelegenheit zum Austausch mit den Referenten.<br />

Das Team von<br />

KENSINGTON Bremen<br />

(v.l.) hinten:<br />

Tobias Lachmann,<br />

Oliver Bunnenberg,<br />

Olaf Fellner<br />

vorne: Christoph<br />

Wiesenbach,<br />

Sarah Kronseder,<br />

Dennis Schwedler,<br />

Daniel Malek,<br />

Paulina Mikolajczuk<br />

und Heike Tetzlaff-<br />

Nochowitz<br />

Die Referenten der Veranstaltung<br />

Georg Ortner: Georg Ortner startete seine Karriere als Verkäufer von Ferienimmobilien. Nach mehr als<br />

10 Jahren im direkten Verkauf begann Ortner 2002 seine zweite Karriere als Verkaufstrainer, welche<br />

er heute selbstständig vorantreibt. Ortner ist eine Koryphäe im Immobilien-Vertriebstraining im<br />

deutschsprachigen Raum.<br />

Dr. jur. Detlev Reichelt: Dr. Reichelt ist seit 1995 als Rechtanwalt zugelassen und seit 2007 Notar.<br />

Nach jahrelanger Tätigkeit in renommierten Kanzleien sowie einer internationalen Steuer- und Wirtschaftsprüfungsgesellschaft<br />

führt Dr. Reichelt seit 2017 eine eigene Kanzlei in Bremen. Er verfügt über<br />

eine ausgewiesene Expertise im Immobilien-, Erb- und Gesellschaftsrecht und hat die Vermögensnachfolge<br />

von vielen Unternehmen und Unternehmerfamilien gestaltet.<br />

Foto: Finest Properties Bremen GmbH


Sie wissen nun, DASS Sie wählen<br />

werden, aber noch nicht WEN?<br />

Informieren Sie sich unter:<br />

www.mitmischen.de/verstehen/wissen/<br />

wahl-uebersicht/parteien/index.jsp<br />

www.bpb.de/politik/wahlen/wahl-o-mat<br />

www.bpb.de/politik/grundfragen/parteien-in-deutschland/<br />

passiert, ist das deutsche Wahlrecht so ausgelegt, dass für das<br />

Wahlergebnis nur die abgegebenen, gültigen Stimmen zählen!<br />

In unserem Beispiel bilden also die 50 % der abgegebenen,<br />

gültigen Stimmen letztendlich für das amtliche Endergebnis der<br />

Wahl 100 % – die ungültigen und nicht abgegebenen Stimmen<br />

fallen unter den Tisch und werden nicht berücksichtigt!<br />

Das „Amtliche Endergebnis“ unserer fiktiven Wahl wäre also:<br />

52 % für die Partei A, ein überwältigendes Votum der Wähler und<br />

der eindeutige Auftrag zum Regieren, mit absoluter Mehrheit<br />

(obwohl nur 26 %, also gerade einmal ein Viertel aller Wähler für<br />

diese Partei stimmten), 28 % für die Partei B und immerhin noch<br />

20 % für die Partei C.<br />

Die Wahlbeteiligung wird meist – wenn überhaupt – nur am<br />

Rande erwähnt.<br />

Von der Nichtwahl profitieren rechnerisch gesehen<br />

also alle Parteien, die man nicht gewählt hätte,<br />

und zwar proportional zu ihrem Stimmenanteil.<br />

Am stärksten schadet man natürlich der<br />

Partei, die man gewählt hätte, wäre man zur<br />

Wahl gegangen.<br />

Hinsichtlich der kleinen Parteien –<br />

und damit auch der extremen – gibt es<br />

noch den Zusatzeffekt, dass man<br />

durch Wahlenthaltung oder Abgabe<br />

eines ungültigen Wahlzettels<br />

die Fünfprozenthürde<br />

ein Stück weit absinken lässt,<br />

sodass sie leichter zu überspringen<br />

ist. Text: Anne Günter


MIT MUSIKTHERAPIE ERINNERUNGEN WECKEN<br />

CARMEN<br />

LÓPEZ HERRERO<br />

ANTONIO<br />

VELASCO MUÑOZ<br />

84 OBERNEULAND


Seit 20<strong>05</strong> malt die Oberneulander Neurologin<br />

Carmen López Herrero regelmäßig.<br />

Oberneulander<br />

Neurologin malt<br />

für den guten<br />

Zweck<br />

Wenn Kunst und Medizin aufeinandertreffen,<br />

kann sich<br />

daraus eine inspirierende<br />

Zusammenarbeit entwickeln,<br />

bei der sogar ein Herzenswunsch in Erfüllung<br />

geht: So haben es die Neurologin<br />

Carmen López Herrero aus Oberneuland<br />

und der Bremer Künstler Antonio Velasco<br />

Muñoz erlebt, die sich bereits seit 20<strong>05</strong><br />

regelmäßig zum Malen treffen.<br />

Wöchentlich besucht die Medizinerin<br />

das Atelier von Antonio Velasco Muñoz in<br />

der Neustadt, um dort ihre Ideen auf die<br />

Leinwand zu bringen und für sich damit<br />

einen Ausgleich zu ihrer Tätigkeit als<br />

Oberärztin am Klinikum Bremen-Nord zu<br />

schaffen. „Mir gibt die Malerei Ruhe und<br />

macht mir sehr viel Spaß. Ich höre dazu<br />

gerne spanische Musik und lach viel dabei“,<br />

erzählt sie voller Begeisterung.<br />

Während seines künstlerischen Schaffens<br />

widmet sich Antonio Velasco Muñoz ganz<br />

intensiv dem Thema „Erinnerungen“, das er<br />

in seinen Bildern immer wieder aufgreift<br />

und auch in Gesprächen mit Carmen López<br />

Herrero oft eine zentrale Rolle spielt. Durch<br />

ihre gemeinsame Vorliebe für die spanische<br />

Musik stellten sie sich die Frage, wie sich<br />

Klänge auf das Erinnerungsvermögen auswirken<br />

können. „Musik erzeugt Emotionen.<br />

Jeder von uns verbindet mit Liedern ganz<br />

besondere Momente“, betont die Neurologin,<br />

der auf Anhieb ein Erlebnis einfällt,<br />

das sie sehr bewegt hat.<br />

Einmal hätten ihre Kinder für sie den Song<br />

„Perfect“ von Ed Sheeran gesungen. In Gedanken<br />

daran würde sich bei ihr sofort wieder<br />

das Glücksgefühl einstellen, das sie damals<br />

hatte. Ihrer Ansicht nach ist Musik eine Universalsprache,<br />

mit der man Erinnerungen<br />

und Gefühle wecken kann. „Wir haben<br />

Freude an der Musik, die uns bewegt“,<br />

ergänzte Antonio Velasco Muñoz, der gemeinsam<br />

mit der Ärztin im vergangenen Jahr<br />

erfolgreich eine Bilderauktion initiierte, um<br />

mit den Einnahmen ein Musiktherapie-Seminar<br />

im Klinikum Bremen-Nord zu realisieren.<br />

Insgesamt 16 Bremer Motive brachten sie<br />

dafür in Acryl und Mischtechnik, teils<br />

gemeinsam, auf die Leinwand. Die Resonanz<br />

auf ihre Kunstwerke war bei Kollegen,<br />

Freunden und in den Familien so groß, dass<br />

innerhalb eines Tages alle Bilder verkauft<br />

werden konnten. „Ich arbeite sehr gerne mit<br />

Acrylfarben und habe dieses Mal sehr viel<br />

ausprobiert.<br />

Die Bremer Stadtmusikanten hängen<br />

nun in der MR-Tomographie-Praxis von<br />

Dr. med. Markus Henschel in Bremen-Nord,<br />

worüber ich mich sehr freue“, begeisterte sich<br />

Carmen López Herrero. Seit 2017 arbeitet sie<br />

als Neurologin im Klinikum Bremen-Nord.<br />

Ihr Anliegen sei es gewesen, dass sie, wenn sie<br />

es einmal zur Oberärztin schaffen würde,<br />

etwas zurückgeben möchte. Was ihr jetzt<br />

auch mit dem Musiktherapie-Seminar<br />

geglückt ist.<br />

„Ich wollte, dass durch die Musiktherapie<br />

Zeit für meine Patienten entsteht. Das Konzept<br />

wollen wir jetzt etablieren.“ Geplant sei,<br />

dass diese Therapieform nicht nur bei Patienten<br />

mit Schlaganfällen eingesetzt werden<br />

soll, sondern auch für die Intensivstation,<br />

Kinderklinik und Geriatrie gedacht ist.<br />

„Jeder Teil des Gehirns verarbeitet verschiedene<br />

Bereiche. Es ist schon faszinierend zu<br />

erleben, dass, wenn jemand nicht sprechen<br />

kann, dennoch in der Lage ist zu singen“,<br />

sagte Carmen López Herrero.<br />

Auf ihren bisherigen Erfolg wollen sich<br />

der Künstler und die Medizinerin nun aber<br />

keinesfalls ausruhen. Stattdessen haben sie<br />

schon Pläne für ein zweites Projekt<br />

geschmiedet: einen Musiktherapeuten für<br />

das Klinikum Bremen-Nord zu gewinnen.<br />

Dafür wollen sie eine weitere Bilderaktion<br />

starten.<br />

„Wir haben schon angefangen zu sortieren,<br />

welche Bilder wir malen wollen. Es steht<br />

schon fest, dass die Motive aus Bremen-<br />

Nord stammen sollen“, gab das engagierte<br />

Kunst-Team zu verstehen. Für das Projekt<br />

haben sie zwei Jahre anberaumt.<br />

Text und Fotos: Christina Klinghagen


THE SPICE OF FIVE<br />

Einen Abend vor dem offiziellen<br />

Erscheinen stellt die Band Tristan<br />

ihr Album im Grand Central vor.<br />

86 OBERNEULAND


„So muss Musik“ lautete die<br />

Überschrift, als Tristan zum<br />

ersten Mal vor zwei Jahren im<br />

Bahnhof spielte. In der Zwischenzeit<br />

hat sich bei der holländischen<br />

Band einiges getan.<br />

Seit fünf Jahren sind Gitarrist Guy<br />

Nikkels, Bassist Sebastiaan Cornelissen,<br />

Keyboarder Coen Molenaar und Sängerin<br />

Evelyn Kallansee Tristan. Fünf äußerst<br />

produktive Jahre. „Wir sind stolz, dass wir<br />

bereits unser fünftes Album produziert<br />

haben“, sagt Evelyn Kallansee.<br />

„Bis auf Guy schreiben wir alle – aber Guy<br />

ist oftmals die Inspiration für unsere Songs.<br />

Wie für I Left My Jacket in the Van.“ Ihre<br />

Musik beschreiben sie als funkigen Acid-<br />

Jazz. Und so erinnert die jazzige Soul-Stimme<br />

von Evelyn manchmal ein bisschen an<br />

Randy Crawford, die Soli der Musiker an<br />

den Spaß und die Lebensfreude des Funk,<br />

aber dennoch hat Tristan einen ganz eigenen<br />

Ton und ist längt kein „Hört sich an wie“<br />

mehr. Begonnen haben sie mit dem Album<br />

„Full Power“, und das Motto ziehen sie auch<br />

bis zum jüngsten „The Spice of Five“ durch.<br />

Mittlerweile tourt Tristan nicht nur<br />

durch ihre Heimat und Deutschland, sondern<br />

auch durch England, Polen, und sogar<br />

Japan steht auf dem Plan. „Dort erscheint<br />

unser fünftes Album ebenfalls morgen“,<br />

freut sich die Sängerin. „Wir gehören zu keinem<br />

Major-Label, sondern veröffentlichen<br />

unsere Musik selbst.<br />

Das ist auf der einen Seite gut, weil uns<br />

so keiner verbiegen kann, auf der anderen<br />

Seite müssen wir aber auch unser Marketing<br />

selbst übernehmen.“ Das scheint die Band<br />

gut hinzubekommen: Schon zweimal führten<br />

sie die UK-Soulcharts an, und in diesem<br />

Jahr führt sie ihre Musik nach Indonesien<br />

und Japan. „Ja, es macht Spaß“, strahlt<br />

Evelyn.<br />

Spaß hatten auch die Besucher im Bahnhof,<br />

die mittlerweile längst nicht mehr nur<br />

aus Oberneuland kommen. Es wurde<br />

gewippt, getanzt, gequatscht und geklatscht.<br />

„Da stehen wirklich Profis auf der<br />

Bühne“, zog eine begeisterte Besucherin ihr<br />

Resümee. „Diese Konzerte hier sind einfach<br />

toll – Wohnzimmeratmosphäre bei hoher<br />

Qualität.“<br />

Mit dem Tristan-Konzert verabschieden<br />

sich die Organisatoren Sascha Tietje-Windt<br />

und Maximilian Suhr in die Sommerpause.<br />

Und kehren hoffentlich mit neuen Bands im<br />

Herbst zurück. Text und Fotos: Antje Scheinert<br />

„Wir gehören zu keinem Major-Label,<br />

sondern veröffentlichen unsere Musik selbst.“<br />

Evelyn Kallansee<br />

Am Wall<br />

Neuheit!<br />

Beosound Edge<br />

Revolution des Klangs<br />

Dezent im Design und doch unverwechselbar in der Leistung. Lassen Sie den klaren<br />

Klang, die magische Interaktion und den kraftvollen Bass Ihre Fantasie beflügeln.<br />

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Wir führen weitere Produkte der Marken Metz, Loewe (nur in Verden), Panasonic, Samsung, Audioblock, Dynaudio, Sonoro und TAD-Tivoli<br />

OBERNEULAND 87


Eine gemütliche Leseecke haben Sascha Tietje-Windt<br />

und Maximilan Suhr für Winfried Hammelmann aufgebaut.<br />

Nach der Lesung gab es signierte Werke plus CD.<br />

PREMIERE IM BAHNHOF<br />

LESUNG MIT<br />

WINFRIED<br />

HAMMELMANN<br />

Für Winfried Hammelmann war es die zweite<br />

Lesung im Stadtteil. Für Sascha Tietje-Windt<br />

die erste im Bahnhof.<br />

Die Zuschauer wurden bestens unterhalten und sogar spontan auf ein Getränk eingeladen.<br />

Zur zweiten Lesung aus Winfried<br />

Hammelmanns Buch „Zeit für<br />

Wolke 7“ traf sich in Oberneuland<br />

eine bunte Zuhörerschar. Im<br />

Grand Central hatte Sascha Tietje-Windt<br />

gemeinsam mit Maximilian Suhr eine<br />

gemütliche Leseecke für Winfried Hammelmann<br />

aufgebaut.<br />

Die Zuschauer fanden auf Stühlen und<br />

Sofas Platz, konnten sich entspannt zurücklehnen<br />

und die Geschichte der wunderbaren<br />

Lena und des zielstrebigen und leicht<br />

verpeilten Nils aus Autors Mund hören.<br />

„Wenn ich jetzt das Buch zu Hause lese,<br />

werde ich immer die Stimme von Winfried<br />

Hammelmann im Ohr haben“, sagt Nadia<br />

Paul, die aus Habenhausen den Weg nach<br />

Oberneuland fand.<br />

Während der Lesung wurde geschmunzelt<br />

und laut gelacht. Zwischendurch<br />

schweifte der Moderator und Autor immer<br />

wieder ab, erzählte, wie es überhaupt zu dem<br />

Buch kam, was er mit der Lektorin und dem<br />

Verleger erlebt hat, was er sonst so treibt und<br />

ermunterte andere Schreiber, es ihm gleich<br />

zu tun. Natürlich ist Winfried Hammelmann<br />

stolz auf sein Buch. „Drei Minuten<br />

sind ja sonst meine Länge, da ist ein Roman<br />

schon etwas ganz anderes“, sagt er. Was<br />

besonders angenehm war – jeder konnte<br />

Fragen stellen und „die meisten beantworte<br />

ich dann auch.“ So war es. „Für mich ist es<br />

auf einer Lesung immer spannend, wenn ich<br />

etwas mehr über den Autor erfahre“, sagt<br />

Winfried Hammelmann. Und weil dem so<br />

ist, werden seine Abende zu gemütlichen<br />

Gesprächsrunden, bei denen er auch etwas<br />

vorliest. Und zwar immer mit leicht geneigtem<br />

Kopf, wenn die Szenerie im Himmel<br />

spielt. Kein Wunder, dass das aufmerksame<br />

Publikum dann auch seine Häupter neigt.<br />

Text und Fotos: Antje Scheinert<br />

88 OBERNEULAND


Fremdsprachen<br />

im Kreativ-Test<br />

Die Schüler von heute werden damit groß, dass<br />

Englisch keine Fremdsprache mehr ist. Manche<br />

beginnen schon im Kindergarten damit, die ersten<br />

Wörter und Lieder auf Englisch zu lernen.<br />

Beim Landessprachenfest zeigen die Schüler, welche Sprachen sie<br />

noch beherrschen. Das Landessprachenfest fand in diesem Jahr<br />

zum 26. Mal statt, zum ersten Mal war das Ökumenische Gymnasium<br />

Austragungsort. „Eigentlich ist es ein Wettbewerb“, stellt<br />

Schulleiter Andrees Dönch in seiner Begrüßung fest, „aber wir<br />

haben es bewusst Fest genannt, weil wir den Teilnehmern, trotz<br />

der Konkurrenz, auch einen tollen Tag wünschen, schließlich seid<br />

Ihr die besten Fremdsprachenschüler Bremens.“<br />

Über 70 Teams aus den Klassen 6 bis 10 haben sich beteiligt.<br />

20 davon können sich normalerweise für das Landessprachenfest<br />

qualifizieren. Aber in diesem Jahr war alles ein bisschen anders:<br />

„21 Teams haben es wegen Punktgleichheit geschafft, zwei Teams<br />

können wegen einer Klassenfahrt und Betriebspraktikums nicht<br />

hier sein, sind aber mit einem Mitschnitt vertreten“, sagt Anna<br />

Wilkens, die Landesbeauftrage Bremen. Und sie spornt die<br />

Schüler an: „Auch, wenn Ihr jetzt alle schon Punkte gesammelt<br />

▲ V.li.: Charlott Hillier moderierte das Fest,<br />

Schulleiter Andrees Dönch war erstmalig<br />

Gastgeber, Landesbeauftragte Anna Wilkens<br />

organisiert den Wettbewerb und Clara Warlich<br />

stimmte die Teilnehmer musikalisch ein.<br />

▲Die Schüler der Freien<br />

Evangelischen Bekenntnisschule<br />

beteiligten sich mit<br />

dem spanischen Theaterstück<br />

„Juntos somos fuertes“<br />

(Gemeinsam sind wir stark).<br />

habt: Aus der Erfahrung weiß ich, dass sich alles ändern kann. Ich<br />

freue mich auf Eure Beiträge.“Und so stimmten die Lehrer Clara<br />

Warlich und Thomas Janßen mit einem viersprachigen Kanon auf<br />

den Tag musikalisch ein. Dann beginnt das Gewusel: In der Aula<br />

und in zwei Klassenräumen finden die Aufführungen statt.<br />

Die Teams haben kleine Theaterstücke, Videos und Audios vorbereitet.<br />

Die Jurys, bestehend aus Experten vom Institut Français<br />

und Instituto Cervantes, Schülern und Lehrern, nehmen in den<br />

Räumen Platz und verfolgen kritisch die Darbietungen in Englisch,<br />

Französisch, Spanisch, Latein und im Sprachmix.<br />

Die Sieger bekommen die Chance, Anfang Juni beim bundesweiten<br />

Sprachenfest in München und Dachau ihr Können unter<br />

Beweis zu bestellen.<br />

Nach einem vergnüglichen und kreativen Vormittag werden von<br />

der Jury das Team der Klasse 7f des Lloyd Gymnasiums in<br />

Bremerhaven mit ihrem Beitrag „Exiled to happiness“ und die<br />

Kippenberg-Schüler der Klasse 8 mit dem Latein-Beitrag „Roma<br />

Nova“ nach Bayern geschickt. Text und Fotos: Antje Scheinert<br />

OBERNEULAND 89


D<strong>OM</strong>RAPIANO –<br />

MIT RUSSISCHER SEELE<br />

MIT DEM TRIO SAX & FRIENDS<br />

VON DEN 20ER JAHREN BIS HEUTE<br />

Der Freundeskreis Ichon-Park e.V. hatte<br />

das Trio Sax & Friends zu Gast. Die<br />

Saxofonistin Ilona Thor reiste mit dem<br />

Schlagzeuger Lutz Schwetmann sowie der<br />

Pianistin Alexandra Saathoff durch die<br />

Zeiten mit einer Auswahl der schönsten<br />

Ohrwürmer von den 20er Jahren bis hin zu<br />

aktuellen Hits.<br />

Ilona Thor, die seit einigen Jahren in<br />

Oberneuland lebt, hat sich mit ihrem Trio<br />

musikalisch die Zeit von den 20er Jahren bis<br />

heute auf die Fahne geschrieben. Die Künstler<br />

sind mit viel Freude dabei. Ihre Arrangements<br />

schreiben sie selbst. „Wir spielen<br />

Hubarbeitsbühnen<br />

&<br />

Baumaschinen<br />

Trio Sax & Friends – Ilona Thor (li.)<br />

nicht nur die Musik aus der jeweiligen Zeit,<br />

sondern kleiden und frisieren uns auch entsprechend.“<br />

So trugen sie an diesem Abend<br />

zunächst Charleston-Mode und nach der<br />

Pause Kleider mit Petticoats – Lutz Schwetmann<br />

erschien dann mit einem Original<br />

USA-Hawaii-Hemd.<br />

Sehr viele Besucher waren gekommen,<br />

um mit dem Trio auf diese musikalische<br />

Zeitreise zu gehen. Lieder, Hits, Filmmusiken<br />

– alle längst zu Evergreens geworden,<br />

machten ihnen sichtlich Freude („Wo ist<br />

denn die Tanzfläche?“).<br />

Da gab es Petite Fleur, La vie en rose, und<br />

wer kennt nicht die Cole Porter-Melodien<br />

Night and Day oder Begin the Beguine,<br />

des Weiteren hörte man Elvis Presleys Blue<br />

Suede Shoes, Bueno Sera, Oh, Champs<br />

Elysees, Black Bottom, A Rockin’ Good Way<br />

– und ABBA durften natürlich nicht fehlen.<br />

Ilona Thor, Saxofon im Wechsel mit<br />

Sopransaxofon, Lutz Schwetnann am<br />

Schlagzeug, Alexandra Saathoff begleitete<br />

am Flügel, es sangen und moderierten Ilona<br />

Thor und Lutz Schwetmann.<br />

Die Musiker präsentierten so recht nach<br />

dem Geschmack des Publikums fast zwei<br />

Dutzend Titel. Lutz Schwetmann – „ich habe<br />

den leisesten Schlagzeuger der Welt,“ sagt<br />

Ilona Thor – hatte den richtigen Sound mit<br />

Stimme und Instrument drauf, und sein<br />

My Way zum Abschluss dieser nostalgischen<br />

Reise hatte man noch lange im Ohr. Das<br />

Publikum dankte dem Trio sehr herzlich mit<br />

viel Beifall für den schönen Abend.<br />

Text und Fotos: Margrit Groll<br />

Der Freundeskreis Ichon-Park e.V. hatte<br />

Natalia Anchutina, Domra, und Lothar<br />

Freund am Flügel für dieses Konzert eingeladen.<br />

Die poetische Musikalität und atemberaubende<br />

Technik von Natalia Anchutina<br />

begeistert bereits seit Jahren die<br />

russischen Musikkritiker und das Publikum<br />

gleichermaßen.<br />

Sie studierte an der Gnessin Musik<br />

akademie in Moskau, danach begann rege<br />

solistische Konzerttätigkeit mit bekannten<br />

Dirigenten Russlands. 2004 erhielt sie<br />

beim wichtigsten internationalen Wettbewerb<br />

„Grand Prix“ den ersten Preis und<br />

zählt seitdem zur besten Domristin<br />

Russlands. Es folgten Fernseh- und Rundfunkaufnahmen<br />

sowie viele internationale<br />

Konzerttourneen in Asien und Europa.<br />

Natalia Anchutina lebt in Moskau und ist<br />

jedes Jahr für drei Monate mit dem Pianisten<br />

Lothar Freund auf Konzertreisen in<br />

Deutschland. Beide Künstler haben seit<br />

2007 bereits mehr als eintausend Konzerte<br />

weltweit gespielt. Ein besonderer Höhepunkt<br />

war dabei der Auftritt in der Carnegie<br />

Hall in New York im Februar 2017. Nun ist<br />

sie wiederum auf großer Deutschland-<br />

Tournee. Zusammen mit ihrem Klavierpartner<br />

Lothar Freund präsentieren beide ein<br />

spektakuläres, hoch virtuoses Konzertprogramm.<br />

Es enthält sowohl Originalwerke<br />

russischer Komponisten als auch Transkriptionen<br />

der klassischen Konzertliteratur. Das<br />

perfekte Zusammenspiel und ebenso die<br />

charmante Moderation von Lothar Freund<br />

gefielen den Gästen sehr.<br />

Die Domra hat einen bauchigen runden<br />

Holzkorpus und ist bespannt mit drei Stahlsaiten,<br />

die gezupft oder mit Plektron angeschlagen<br />

werden. In Russland zählt sie<br />

heute zu den klassischen Konzertinstrumenten.<br />

Das Konzertprogramm vermittelte<br />

einen genauen Eindruck darüber, wie in<br />

Russland mit der Domra konzertiert wird.<br />

Das Publikum erlebte voller Begeisterung<br />

und Erstaunen einen Konzertabend der besonderen<br />

Art in Oberneuland – es gab sehr<br />

viel Beifall und Lob für die beiden Künstler.<br />

Text und Foto: Margrit Groll<br />

90 OBERNEULAND


Chor der Grundschule Oberneuland<br />

mit Schulleiterin Dagmar Sense (re.).<br />

„DER FRÜHLING IST<br />

ÜBER DEM LAND“…<br />

…so heißt es in einem der Lieder des<br />

Singkreis von’n Heimatvereen<br />

Oberneeland. An diesem herrlichen Frühlingstag<br />

hatten sich auf der Diele des Klatte-<br />

Hoffs sehr viele Besucher zum stimmungsvollen<br />

„Frühlingssingen“ eingefunden.<br />

Sie erlebten zunächst als Gast den<br />

Schulchor der Grundschule Oberneuland<br />

unter der Leitung von Monique Espitalier.<br />

Sie hatte ein schönes Programm mit den<br />

Schülern einstudiert – mit viel Freude<br />

waren Kinder der 2. bis 4. Klasse dabei.<br />

Ganz viel Beifall gab es vom Publikum auf<br />

der voll besetzten Diele für den gelungenen<br />

starken Auftritt des Chores.<br />

GALERIE MÖNCH ZEIGTE<br />

ARBEITEN VON EBERHARD SZEJSTECKI<br />

Bereits seit 1991 stellt die Galerie Mönch Arbeiten<br />

des Bremer Bildhauers Eberhard Szejstecki aus.<br />

„Ich habe Dich sozusagen entdeckt“, scherzt Jochen<br />

Mönch in seiner Ansprache zur Ausstellungseröffnung<br />

Ende März.<br />

Für den gebürtigen Gelsenkirchener endete damals<br />

sein Studium als Meisterschüler von Waldemar<br />

Otto an der Hochschule für Künste in Bremen.<br />

Danach folgten Ausstellungen im In- und Ausland. Zudem<br />

erstellte Szejstecki in den folgenden Jahren zahlreiche<br />

Arbeiten im öffentlichen Raum in Bremen, Bremerhaven,<br />

Zeven und Oldenburg.<br />

Für die siebte Ausstellung mit Eberhard Szejstecki<br />

hatten Christine und Jochen Mönch Plastiken ausgewählt,<br />

die durch ihre Namensgebung sowie Gestalt allerlei Mehrdeutigkeiten<br />

zulassen. Wortspiele wie „Pater-Noster“ oder „Polonäsien“ stehen klaren Ansagen wie<br />

„Akrobat“ oder „Gedenken“ gegenüber. Aber der Betrachter sollte bei Szejsteckis<br />

Arbeiten keine Rückschlüsse ziehen, sondern sich vielmehr zu einer eigenen<br />

Interpretation treiben lassen. Der Künstler spielt nicht nur mit den<br />

gewählten Materialien Bronze, Gips und Terrakotta, die er im Weiteren<br />

durch Ritzungen und Bemalungen verfeinert – er spielt<br />

auch mit dem Betrachter. Jedes seiner Werke wirkt wie<br />

ein kleines Theaterstück, eine Erzählung oder Scharade.<br />

Mit Humor und Augenzwinkern erzählen seine<br />

Figuren von den kleinen und großen Nöten des<br />

Menschseins, in denen sich viele wiederfinden oder<br />

Ähnlichkeiten bei Mitmenschen entdecken. Einige der<br />

Plastiken sind so klein, dass sie einem Überraschungsei<br />

oder einer Eisenbahn-Miniatur-<br />

Landschaft entsprungen sein könnten. Viele<br />

Figuren stehen auf kleinen Wandsockeln,<br />

wenden sich schambesetzt ab und machen somit<br />

neugierig auf das Warum. Andere wiederum<br />

zeigen ihre Kraft, Körperbeherrschung oder auch<br />

Melancholie mit magischer Präsenz. Allesamt<br />

Archetypen, die uns erlauben, die Welt<br />

als eine Bühne zu verstehen, in<br />

der das Unterbewusste<br />

zur Realität wird.<br />

Text und Fotos: Meike Müller<br />

Dieses schon traditionelle Konzert „Frühlingssingen“<br />

des Singkreis unter der Chorleitung<br />

von Hilde Lange hat seit langer<br />

Zeit bereits eine große Anzahl von Stammgästen.<br />

Musikalisch wurde also wieder<br />

der Frühling begrüßt mit mehrstimmigen<br />

Liedern in hoch- und plattdeutscher<br />

Sprache. Besonders gefiel auch die Melodienfolge<br />

amerikanischer Volksweisen in<br />

dem Medley „Golden Western Songs“<br />

für gemischten Chor und Klavier, begleitet<br />

von der Pianistin Ingrid Krämer.<br />

Mit dem schottischen Volkslied Amazing<br />

Grace – ihr Freunde all, gemeinsam mit<br />

dem Publikum gesungen, klang der musikalische<br />

Nachmittag aus.<br />

Text: Margrit Groll, Fotos: Egon Wellbrock<br />

OBERNEULAND 91


Der Vorstand des<br />

Bürgervereins<br />

Oberneuland e.V.<br />

Foto: privat<br />

Der neue Vorsitzende Thomas<br />

Weßel (li.) mit dem neuen Ehrenmitglied<br />

Wilfried Gerken (re.).<br />

Neuer<br />

Vorsitzender<br />

Bei der diesjährigen Jahreshauptversammlung<br />

des Radballvereins<br />

RV Schorf-Oberneuland<br />

standen im März Wahlen<br />

auf der Tagesordnung, und der<br />

langjährige Vorsitzende<br />

Wilfried Gerken kandidierte<br />

nicht wieder. Seine Aufgaben<br />

übernimmt der bisherige Sportwart<br />

Thomas Weßel. Sohn<br />

Mark wird Sportwart. In ihren<br />

Ämtern bestätigt wurden Jens<br />

Schwarzkopf (2. Vorsitzender),<br />

Thorsten Schomaker (Schriftführer<br />

und nun auch Schatzmeister)<br />

und Gerätewart Sven<br />

Lackmann.<br />

Wilfried Gerken war seit 1965<br />

im Vorstand des Vereins tätig,<br />

der damals von seinem Vater<br />

Wilhelm (immerhin seit 1954)<br />

geleitet wurde. 1975 löste ihn<br />

sein Sohn als Vorsitzender ab.<br />

44 Jahre lang war Wilfried<br />

Gerken dann Chef des Vereins.<br />

Und fand 15 Jahre lang tatkräftige<br />

Unterstützung durch seine<br />

Ehefrau Christa, die die Finanzen<br />

des Vereins betreute. Die<br />

Versammlung bedankte sich<br />

mit der einstimmigen Ernennung<br />

Wilfried Gerkens zum E<br />

hrenmitglied des Vereins.<br />

„Ich werde weiterhin dem<br />

Verein treu bleiben; dafür hängt<br />

mein Herz zu sehr am Radball<br />

in Oberneuland. Das operative<br />

Geschäft aber werden andere<br />

übernehmen“, stellte Wilfried<br />

Gerken, der auch Fachwart<br />

Radball und Ehrenvorsitzender<br />

im Bremer Radsportverband<br />

ist, in seinem<br />

Schlusswort fest.<br />

92 OBERNEULAND<br />

BÜRGERVEREINS-VORSITZENDER KAY ENTHOLT:<br />

“MÜHLENFELD-BEBAUUNG<br />

UNANGEMESSEN”<br />

Auf der Jahreshauptversammlung vom Bürgerverein Oberneuland e.V. wurde u.a. gewählt.<br />

Dabei wurden der Vorsitzende, Kay Entholt, und die stellvertretende Vorsitzende,<br />

Marion Schneider, wiedergewählt. Die Position des Schatzmeisters übt weiterhin Egbert<br />

Küchhold aus, Schriftführerin ist Petra Cyris. Im Vorstand werden weiterhin Ursula Beckröge,<br />

Carlos Bünemann, Maria Erling, Dr. Lutz Kaschner, Friedhelm Nordbrink, Dr. Roland<br />

Redeker, Thomas Rosema und Rolf Salmon mitarbeiten.<br />

In seinem Bericht ging Kay Entholt auf die vorgesehene Bebauung des Mühlenfeldes ein:<br />

Diese sei zur Umgebung vollkommen unangemessen. Wenn man sich in Oberneuland<br />

anschaut, welche Unternehmen die Baumaßnahmen durchführen, könne man zur Überzeugung<br />

kommen, dass es sich um Filz handeln würde. Die Frage eines Zuhörers, ob die viel<br />

zu dichte Bebauung auf die Initiative der Baubehörde zurückzuführen sei, konnte nicht<br />

beantwortet werden.<br />

Der eingeladene neue Ortsamtsleiter, Matthias Kook, hält den Kontakt zu den Bürgern<br />

für besonders wichtig. Weiterhin berichtete er, dass der Tunnel in der Mühlenfeldstraße<br />

voraussichtlich Anfang Mai geöffnet wird. Eine Diskussion ergab sich über das neue Konzept<br />

für Oberneulands Mitte. Dabei wurde auch über die Vierzügigkeit der Schule Oberneuland<br />

gesprochen. Weiterhin spielte der katastrophale Zustand der Straßen und Wege eine Rolle,<br />

hier insbesondere der Oberneulander Landstraße.<br />

TV OBERNEULAND<br />

HELGA DÖHLE: 70 JAHRE IM VEREIN<br />

Der Verein erwies sich auf der JHV erneut durch seine Ausrichtung und Aufstellung als grundsolide. Es wurden<br />

die „Klassenziele“ in den Finanzen und auch bei den Mitgliederzahlen erreicht, sodass wiederum auf eine<br />

Beitragserhöhung verzichtet werden konnte. In Bezug auf die Europäische Datenschutz-Grundverordnung<br />

wurde ein Datenschutzbeauftragter ernannt.<br />

In der zweiten Jahreshälfte wurde eine Hundesport-Abteilung gegründet und der Bau einer Boule-Anlage fertiggestellt,<br />

welche am Ende April feierlich eröffnet wurde. Die Hundesport-Abteilung organisiert ein Qualifikationsturnier<br />

für eine zukünftige Europameisterschaft, welches am 1. Juni <strong>2019</strong> mit internationaler Beteiligung<br />

auf dem Sportplatz „Eichengrund“ stattfinden soll.<br />

Gedankt wurde der Taekwondo-Abteilung für die Betreuung von jugendlichen Flüchtlingen aus der Übergangswohnanlage<br />

am „Eichengrund“ und der Gymnastik-Damen für ihre Spenden. Außerdem dem Ortsamt und dem<br />

Beirat für die Zuwendung aus Beiratsmitteln für einen Defibrillator. Gewürdigt wurde die langjährige Arbeit von<br />

Gunther Meyer für den Verein, der den Vorstand verlässt. Geehrt wurden viele Mitglieder<br />

für ihre langjährige Vereinszugehörigkeit, darunter Helga Döhle für eine 70-jährige Mitgliedschaft.<br />

Nach Bericht des Kassenwartes erfolgten die Entlastung des Vorstands und<br />

die Bestätigung der Beitragsordnung sowie der Haushaltsplanung für <strong>2019</strong>. Bei den Wahlen<br />

wurde der bisherige Vorstand einstimmig wiedergewählt. Text: Horst Oeltjenbruns, Foto: Klaus Eilers<br />

70-Jahre-Mitgliedschaft im TVO: Helga Döhle


Tierisches Vergnügen<br />

Den Begriff Kita kennt jeder, aber Huta: Hunde-Tagesstätte, an das Wort muss<br />

man sich erst gewöhnen. Am Achterdiek 145, da wo die Fahrzeuge aus dem<br />

Büropark zum Nedderland abbiegen oder zum Büropark hinfahren, betreibt<br />

Britta Lampe seit gut zehn Jahren eine Huta. Unser OBERNEULAND MAGAZIN Redakteur<br />

Eberhard Matzke hat sich die Tagesstätte einmal angeschaut.<br />

Britta Lampe und ein Teil „ihres“ Rudels.<br />

Ich drücke auf die Klingel am Gittertor und<br />

schon kommt sie, begleitet von zwei Vierbeinern.<br />

„Ich bin Lemmi!“, begrüßt sie mich<br />

freundlich, und gleich wollen auch die beiden<br />

Hunde ungestüm wissen, wer ich bin. Auf ihre<br />

Art natürlich durch ausgiebiges Anstupsen und<br />

Beschnüffeln. Gemeinsam gehen wir die paar<br />

Schritte zur Hütte. Ein Stück weiter, hinter dem<br />

Tor zur großen Wiese, warten weitere zehn<br />

Hunde darauf, endlich zu erfahren, was denn<br />

heute los ist.<br />

Jeden Montag, Dienstag, Donnerstag bis zum<br />

frühen Nachmittag dürfen die Hunde bei ihr<br />

sein. Mehr als zehn zugleich sollen es nicht<br />

sein. Heute ist Donnerstag, da sind es bereits<br />

zwölf, aber das ist schon die absolute Ausnahme,<br />

wenn Britta Lampe noch die Übersicht<br />

behalten soll. Schließlich kennt sie jeden<br />

Hund mit Namen und weiß um seine Eigenarten.<br />

Wie in einer Kita gibt man auch in der<br />

Huta seinen Hund nicht einfach nur ab.<br />

Das Tier muss versichert und geimpft sein.<br />

Es muss kommen, wenn man es ruft und einfache<br />

Befehle wie „Platz!“ befolgen. Vor allem<br />

aber muss der Hund sozial verträglich sein.<br />

Für Kampfhunde und Rottweiler ist die Huta<br />

tabu. Soll ein neues Tier aufgenommen werden,<br />

kommen Herrchen oder Frauchen (am<br />

besten beide) zusammen mit ihrem Hund<br />

zunächst nur zum Kennenlernen her. Sie<br />

bleiben eine bis eineinhalb Stunden und begeben<br />

sich alle wieder nach Hause. Beide Seiten<br />

überlegen dann, ob eine Aufnahme sinnvoll ist.<br />

Endlich wird das Tor zur Wiese geöffnet. Ungeduldig<br />

und voller Neugier werde ich von zehn<br />

Hundenasen aller Größen und Arten schwanzwedelnd<br />

umringt und ausgiebig beschnüffelt.<br />

Wir betreten die große Spielwiese und Lemmi<br />

schließt sorgfältig wieder das Tor. Hier stehen<br />

zahlreiche Geräte einer Hundeschule, die die<br />

Tiere benutzen dürfen, trainiert aber wird mit<br />

ihnen selbstverständlich nicht. Schnell spüre<br />

ich: Es gibt kein Alpha-Tier im Rudel. Das ist<br />

Lemmi.<br />

Sie ruft die Hunde herbei, wir wollen<br />

ein Foto machen, und schon ist sie<br />

von ihnen umgeben. Wir begeben<br />

uns durch ein zweites Tor zur<br />

Schnüffelwiese nebenan. Und alle<br />

Tiere müssen mitkommen. Hier gibt<br />

es keine Geräte, aber sehr unebenen<br />

Boden. Denn da sind Mäuse zu<br />

Hause. Hochinteressant für Hundenasen,<br />

und so mancher macht sich ans Siesta mit Fridolin<br />

Graben. Die ganze große Wiese gehört (vorn), Lotta und<br />

ihnen nach Herzenslust. Doch wenn<br />

Amy.<br />

Lemmi ruft, kommen sie zu ihr.<br />

Na ja – manchmal helfen ein paar Leckerli.<br />

Das Wetter war trocken an diesem Tag.<br />

Wenn es aber draußen ungemütlich ist und<br />

heftig regnet, gehen alle in die Hütte. Da gibt<br />

es für jedes Tier ein Plätzchen. Auch sonst<br />

zwischendurch zum Ausruhen, wenn sie sich<br />

müde getobt haben.<br />

Also ehrlich – wäre ich ein Hund, ich könnte<br />

mich hier wohlfühlen. Text und Fotos: Eberhard Matzke<br />

OBERNEULAND 93


BREMER HOCKEY CLUB<br />

DOPPELERFOLG<br />

IM U14-BEREICH<br />

94 OBERNEULAND


Viel ist zu lesen über die Bundesliga-<br />

Anstrengungen des Bremer HC und<br />

seine erfolgreichen Auswahlspielerinnen,<br />

wie Emma Davidsmeyer und Mali Wichmann.<br />

Dass der Club seine Nachwuchsarbeit<br />

darüber nicht vernachlässigt und<br />

auch langfristig mit der Roten Kraft aus<br />

Oberneuland zu rechnen ist, zeigte<br />

das Trainerteam um Chefcoach<br />

Martin Schultze diese Hallensaison mit<br />

einem beeindruckenden Doppelerfolg in<br />

der Altersklasse der unter 14-Jährigen.<br />

A-Mädchen werden Deutscher Meister<br />

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Ungeschlagen holte sich die U14-Auswahl aus Oberneuland<br />

zum zweiten Jahr in Folge zunächst die Nordostdeutsche<br />

Meisterschaft.<br />

Das anschließende Unternehmen Deutsche Meisterschaft<br />

plante das Team um Martin Schultze hoch professionell. Schon<br />

frühzeitig reiste man in zwei Kleinbussen in die Nähe von Mainz<br />

und bereitete sich am Abend vor den ersten Gruppenspielen auf<br />

die Spiele vor. Gemeinsam wurde sich mit einem Motivationsvideo<br />

mit dem Motto „Who am I? – I am a Champion!“ auf die<br />

anstehende Aufgabe eingestimmt und auch die Ernährung<br />

zwischen den Spielen besprochen.<br />

Und das sollte sich auszahlen, denn auch in Bad Kreuznach<br />

war der Siegeszug der Roten nicht zu stoppen. Als einziges der<br />

acht teilnehmenden Teams blieb die Mannschaft am Vorrundentag<br />

ohne Punktverlust und traf im Halbfinale auf den<br />

amtierenden Feldmeister Uhlenhorst Mülheim. Nach einer vergebenen<br />

Strafecke gelang Johanna Mühl in der vierten Spielminute<br />

die verdiente Führung. Zwar konnte diese nicht weiter<br />

ausgebaut, aber doch erfolgreich gehalten werden, sodass der<br />

Einzug ins Finale gesichert war.<br />

Hier hieß der Gegner Südmeister Mannheimer HC. Die<br />

Bremerinnen waren hoch motiviert und fanden gut ins Spiel. Sie<br />

waren von Beginn an die dominierende Mannschaft und ließen<br />

keine gegnerischen Torchancen zu. In der 7. Spielminute fiel<br />

folgerichtig der Bremer Führungstreffer durch Lena Frerichs, die<br />

den Ball gekonnt mit der hohen Rückhand unter die Latte<br />

nagelte. Keine 60 Sekunden später erhöhte sie mit ihrem zweiten<br />

Treffer auf 2:0.<br />

In der zweiten Halbzeit kamen die Mannheimer besser ins<br />

Spiel und setzten den BHC mehr unter Druck. Durch eine Ecke<br />

in der 18. Minute gelang ihnen der Anschlusstreffer, sodass es<br />

noch einmal spannend wurde. Doch zwei Minuten vor Schluss<br />

OBERNEULAND 95


RED AND WHITE – READY TO FIGHT!<br />

Das OBERNEULAND MAGAZIN unterhielt sich mit zwei hoffnungsvollen BHC-Nachwuchstalenten<br />

über ihre Begeisterung für den Hockeysport, ihre Stärken, Schwächen<br />

und Träume.<br />

Lena Frerichs (15 J.) und Ben Hasbach (13 J.) besuchen beide die sportbetonte Oberschule<br />

in der Ronzelenstraße und sind im Team der Bremen-Auswahl. Beim Bremer<br />

HC spielen beide zentral in der Mitte, Ben teilweise auch im Sturm, und bestechen,<br />

laut Chef-Coach Martin Schultze, durch „überragende Grundtechniken gepaart mit<br />

einer mehr als überdurchschnittlichen Spielintelligenz“.<br />

Ben ist trotz Jahrgang 20<strong>05</strong> bereits für den Zentrallehrgang der U 16 eingeladen.<br />

Lena hat letztes Jahr als 14-Jährige ihre ersten Länderspiele in der U16 gegen Frankreich<br />

gemacht (und ihr erstes Tor). Dieses Jahr war sie beim Zentrallehrgang und ist<br />

bereits für mehrere Länderspiele nominiert.<br />

BEN HASBACH<br />

Mit wie viel Jahren hast du angefangen Hockey zu spielen?<br />

Ich war vier Jahre alt, als ich bei Greta Blunck im Harvestehuder THC mit dem Hockey<br />

angefangen habe. Damals lebten wir noch in Hamburg und ich hatte von Anfang an<br />

super viel Spaß an dem Sport.<br />

Wie oft spielst du pro Woche Hockey?<br />

Ich habe dreimal pro Woche Training im Bremer HC und eine Athletikeinheit. Ich bin<br />

auch auf der sportbetonten Schule an der Ronzelenstraße, da habe ich dann auch<br />

noch zwei Mal Kadertraining. Zusätzlich gehe ich einmal in der Woche noch mit<br />

Freunden aus der Mannschaft in die Red Box im BHC und mache dort Kraft- und<br />

Ausdauerübungen. Also dreht sich bei mir ganz schön viel ums Hockey.<br />

Warum macht dir Hockey so viel Spaß?<br />

Hockey ist einfach der coolste Sport der Welt. Es ist ein Mannschaftssport, du<br />

gewinnst und verlierst als Team. Außerdem ist es sehr schnell und dynamisch.<br />

Die Dribblings, die Zweikämpfe, aber auch coole Standardsituationen machen den<br />

Sport so wahnsinnig interessant.<br />

Was sind deine Stärken beim Hockey?<br />

Ich glaube, auf dem Feld liegen meine Stärken im 3D-Dribbling. Generell bin ich mehr<br />

der Techniker und ich habe auch eine gute Schusstechnik.<br />

An welchen Bereichen arbeitest du noch, um dich zu verbessern?<br />

Ich muss mehr Kraft aufbauen, damit die Schlenzer härter werden.<br />

Was ist dein größtes Ziel – hockeytechnisch?<br />

Ein Traum ist mit der Nominierung zum Zentrallehrgang der U16-Nationalmannschaft<br />

im April ja schon in Erfüllung gegangen, aber ich würde später gerne den<br />

Sprung in die erste Bundesliga schaffen.<br />

Wie hat es sich angefühlt, den 4. Platz bei den Deutschen Meisterschaften<br />

zu erreichen?<br />

Das war schon ein tolles Gefühl. Obwohl eigentlich sogar<br />

noch mehr drin gewesen wäre. Wir haben ja im Halbfinale<br />

nur 1:2 gegen den Düsseldorfer HC, den späteren Deutschen<br />

Meister in der Halle und auch auf dem Feld, verloren.<br />

Da waren wir schon enttäuscht. Aber nicht wirklich<br />

lange, denn wir zählen ja jetzt schließlich zu den<br />

besten vier Mannschaften in Deutschland in der Halle.<br />

Wie hat deine Mannschaft das geschafft?<br />

Wir sind ein super Team, kennen uns schon lange und<br />

sind auch befreundet. Jeder gönnt einem das Tor, es zählt<br />

nur, dass der Ball drin ist. Und unser Trainer, Richard Barlow,<br />

hat für eine sehr gute Vorbereitung gesorgt. Wir hatten<br />

Testspiele gegen Topvereine wie HTC Uhlenhorst, den Düsseldorfer<br />

HC und Club an der Alster. Da geht man dann auch mit<br />

dem entsprechenden Selbstvertrauen in die Spiele.<br />

Was ist euer „Schlachtruf“? Habt ihr ein Motto?<br />

Wir haben nicht wirklich einen Schlachtruf oder ein Motto, aber mein<br />

Motto ist „immer an seine Grenzen zu gehen und niemals aufzugeben“.<br />

LENA<br />

FRERICHS<br />

Mit wie viel Jahren hast du<br />

mit Hockey angefangen?<br />

Ich habe schon mit drei Jahren bei den Minis im BHC mit<br />

Hockey angefangen.<br />

Wie oft spielst du pro Woche Hockey?<br />

Ich habe viermal Hockey-Training am Nachmittag im BHC<br />

und einmal morgens in der Schule. Außerdem habe ich<br />

zweimal Athletik-Training am Nachmittag (Kraft/Ausdauer)<br />

und einmal Krafttraining morgens in der Schule.<br />

Warum macht dir Hockey so viel Spaß?<br />

Mir macht Hockey so viel Spaß, weil es ein Mannschaftssport<br />

ist und ich dort viele Freunde habe. Man kann viel<br />

laufen und es ist abwechslungsreich. Man kann viele<br />

verschiedene Techniken und Taktiken anwenden. Es<br />

macht Spaß, wenn einstudierte Spielzüge funktionieren.<br />

Es ist ein anspruchsvoller Sport.<br />

Was sind deine Stärken beim Hockey?<br />

Ich kann ein Spiel sehr gut lesen und clevere Pässe<br />

spielen. Ich habe eine gute Ausdauer und bin schnell.<br />

Ich schieße viele Tore, kann aber auch gut verteidigen.<br />

An welchen Bereichen arbeitest du noch, um dich zu<br />

verbessern?<br />

Ich war gerade beim Lehrgang der U16-Nationalmannschaft.<br />

Dort wurde mir gesagt, dass ich noch mehr an<br />

meiner Schnelligkeit und an noch schnelleren Torabschlüssen<br />

arbeiten kann. Ich finde, dass ich meine<br />

Schlenztechniken noch perfektionieren muss.<br />

Was ist dein größtes Ziel – hockeytechnisch?<br />

In diesem Jahr möchte ich mit der U16-Nationalmannschaft<br />

das Sommerturnier spielen und gewinnen.<br />

Mein allergrößtes Ziel ist die Teilnahme an Olympia.<br />

Wie hat es sich angefühlt, Deutscher Meister zu werden?<br />

Das Gefühl war sehr erleichternd, weil wir in den Teilnahmen<br />

zuvor immer knapp gescheitert sind. Außerdem<br />

war der Druck sehr groß, weil wir zu den Favoriten gehört<br />

haben.<br />

Die Freude war unbeschreiblich, ich war sehr stolz, als<br />

Mannschaftskapitänin den blauen Wimpel überreicht zu<br />

bekommen.<br />

Wie hat deine Mannschaft das geschafft?<br />

Wir haben als Mannschaft gut zusammengespielt und<br />

alle haben ihre eigenen Bedürfnisse für das Team zurückgestellt,<br />

da es natürlich große Unterschiede in den Einsatzzeiten<br />

gab. Wir verstehen uns gut und haben Spaß<br />

miteinander.<br />

Der Wille, endlich zu gewinnen und der Glaube daran hat<br />

uns stark gemacht.<br />

Was ist euer „Schlachtruf“? Habt ihr ein Motto?<br />

Unser Schlachtruf: Red and white – ready to fight!


Fürsorgliche Rund-um-<br />

Betreuung und Pflege zuhause.<br />

Lena Frerichs (2.v.r. neben U16-Bundestrainer Markku Slawyk) wurde als<br />

eine der besten Spielerinnen des Turniers im All-Star-Team geehrt.<br />

entschied Lilli Bode mit dem 3:1 die Partie klar für den BHC und<br />

der Jubel der Oberneulanderinnen kannte keine Grenzen mehr.<br />

Ungeschlagen hatten sie die Deutsche Meisterschaft und den<br />

5. Blauen Wimpel ins Clubhaus am Heinrich-Baden-Weg geholt.<br />

Lena Frerichs nahm das Meisterstück entgegen und durfte sich<br />

noch über eine weitere Auszeichnung freuen: Sie wurde von der<br />

Hockey-Bundestrainerin ins All-Star-Team berufen.<br />

„Die reifste Mannschaft hat verdientermaßen gewonnen“,<br />

fasste U16-Bundestrainer Markku Slawyk als offizieller DHB-<br />

Beobachter im Turnierrückblick zusammen. Insgesamt habe er<br />

„ein gutes Turnier auf taktisch hohem Niveau mit schnellen Spielen<br />

und vielen guten Eins-gegen-Eins-Situationen in der Offensive“<br />

gesehen. Die Bremerin Lena Frerichs war nach Auffassung<br />

des Bundestrainers „die überragende Spielerin des Turniers“, als<br />

„Dreh- und Angelpunkt“ habe sie ihr BHC-Team angeführt. Dass<br />

Frerichs (Slawyk: „Für ihr Alter spielt sie schon bemerkenswert<br />

abgeklärt“) im Finale auch die ersten beiden Tore zum 2:0 schoss,<br />

unterstreiche die Wichtigkeit der Bremer Mittelspielerin auf dem<br />

Weg zum Titel.<br />

Ebenfalls überdurchschnittliche Leistungen bescheinigte<br />

Slawyk auch Johan:na Mühl.<br />

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Trainer:<br />

Co-Trainer:<br />

MARTIN SCHULTZE MAX JOHANNSEN<br />

Betreuerin:<br />

Physio:<br />

ULLI MÜHL KATJA SCHULTZE<br />

Spielerinnen:<br />

Angelina Blietz, Emilia Kaller, Lena Bobrink,<br />

Jette Kirsch, Anna-Lena Griesenbeck,<br />

Maya Maitin, Lea Schultze, Johanna Mühl,<br />

Jun Zielo, Lena Frerichs, Lilli Bode,<br />

Charlotte Müller<br />

OBERNEULAND 97


Die Mannschaft der A-Mädchen.<br />

Die Mannschaft der A-Knaben.<br />

Knaben A sind die<br />

viertbeste Mannschaft Deutschlands<br />

Eine große Überraschung gelang den A-Knaben in dieser<br />

Hallensaison: Bereits das Erreichen des Halbfinales der Nordostdeutschen<br />

Meisterschaft (NODM) wurde begeistert in der<br />

eigenen Halle am Heinrich-Baden-Weg gefeiert. Zwar konnte am<br />

Ende – auch aufgrund einer krankheitsbedingten Schwächung –<br />

nur der zweite Platz bei der NODM realisiert werden, doch die<br />

Enttäuschung darüber währte nur kurz und Stolz stellte sich zu<br />

Recht ein.<br />

Voll motiviert ging es dann auch zum Endspiel der besten Vier<br />

nach Bad Dürkheim. Im ersten Spiel der Vorrunde mussten sich<br />

die Bremer dem Westmeister Uhlenhorst Mülheim mit 1: 4 geschlagen<br />

geben. Im zweiten Spiel gegen SC Frankfurt konnten die<br />

Bremer ihre Leistung dann jedoch abrufen und gewannen mit<br />

3:1.<br />

Für das dritte Spiel waren die Vorzeichen damit klar: Der<br />

Bremer HC musste gewinnen, um ins Halbfinale zu kommen,<br />

Gegner TSV Mannheim würde ein Unentschieden reichen. Die<br />

Roten starteten extrem konzentriert und stark: In den ersten fünf<br />

Minuten trafen zunächst Ben Hasbach und dann Paul Frieß.<br />

Zwei Minuten später legte Paul Frieß sogar zum 3:0 nach. Doch<br />

die Mannheimer gaben sich nicht geschlagen und kämpften sich<br />

zurück ins Spiel. In einem spannenden Schlagabtausch verkürzten<br />

sie mit einer Ecke zum 3:1.<br />

In der 20. Minute verhindert der Mannheimer Torhüter mit<br />

einer Glanzparade das 4:1, seine Mannschaft nutzt gleich den<br />

Moment und spielt quasi im Gegenzug eine Ecke heraus. Diese<br />

konnte nur durch einen Bremer Körper vor der Linie gestoppt<br />

werden: Ein 7-Meter, den die Mannheimer souverän verwandeln<br />

und damit auf 3:2 verkürzten.<br />

Hinten reinstellen? Nicht das Ding der Roten. Beherzt spielten<br />

sie weiter offensiv nach vorne, trafen jedoch nur den Pfosten.<br />

Noch einmal erhielt Mannheim kurz vor Ende einen 7-Meter<br />

zugesprochen. Doch dieses Mal hielt Torwart Helge Heuck grandios<br />

und sicherte seiner Mannschaft so den Sieg. Mit 3:2 gewannen<br />

die Knaben des Bremer HC dieses an Spannung kaum zu<br />

überbietende Spiel und zogen somit ins Halbfinale ein.<br />

Hier wartete nun mit dem Düsseldorfer HC der amtierende<br />

Feldhockeymeister auf die Oberneulander. Von Anfang an entwickelt<br />

sich ein technisch hochklassiges Spiel beider Teams. In der<br />

sechsten Minute verwandeln die Düsseldorfer einen 7-Meter zur<br />

1:0-Führung. Trotz eigener Unterzahl holte Ole Frerichs in der<br />

Schlussminute der ersten Halbzeit eine Ecke heraus. Niklas<br />

Tecklenburg traf zum verdienten Ausgleich. In der zweiten<br />

Hälfte kämpften beide Teams und die Partie wurde recht hitzig.<br />

Düsseldorf erzielte letztendlich das 2:1 und zog als glücklicher,<br />

aber nicht unverdienter Sieger ins Finale ein.<br />

Im Spiel um Platz 3 trafen die Bremer erneut auf Uhlenhorst<br />

Mülheim. Der Wille, den dritten Platz zu erreichen, war da, doch<br />

es fehlte die letzte Kraft und Konzentration. Das Ergebnis war<br />

eine 0:2-Niederlage und damit ein undankbarer 4. Platz …<br />

undankbar? NEIN! Die A-Knaben des Bremer HC sind die viertbeste<br />

Mannschaft Deutschlands! Ein grandioser Erfolg!<br />

Christian Stubbe, Vorsitzender des Bremer HC, gratulierte<br />

den Jungs begeistert und hat in der Vereinshistorie nachgeschaut:<br />

„So ein Erfolg gelang einem männlichen Nachwuchsteam zuletzt<br />

vor rund drei Jahrzehnten!“<br />

98 OBERNEULAND


Ben Hasbach (3.v.l.) wurde ins All-Star-Team berufen und zählt somit<br />

zu den herausragenden Spielern des Turniers. Positiv aufgefallen sind<br />

dem DM-Beobachter Peter Maschke außerdem Niklas Tecklenburg<br />

und Helge Heuck.<br />

JAHRE<br />

Lust auf mehr? Ja! Der offizielle DHB-Beobachter Peter<br />

Maschke sieht ein großes Potenzial bei den jungen Norddeutschen<br />

schlummern: „Auf deren Entwicklung bin ich sehr<br />

gespannt.“<br />

KNABEN A<br />

Trainer:<br />

RICHARD BARLOW, ANDREAS JENTSCHKE<br />

Betreuerin:<br />

Physio:<br />

STEFFI JENTSCHKE CASPER VON QUADT<br />

Spieler:<br />

Helge Heuck (TW), Tammo Willems (ETW),<br />

Lasse Davidsmeyer, Ole Frerichs, Paul<br />

Frieß, Ben Hasbach, Paul Haberkern, Tyl<br />

Heinemann, Jakob Jentschke, Emil Kook,<br />

Sebastian Lamare, Niklas Tecklenburg<br />

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Familienerfolg: Trainer Martin Schultze, Tochter Lea mit dem begehrten<br />

blauen Wimpel, Physiotherapeutin Katja Schultze, Tochter Emma (v.r.n.l.).<br />

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Chef-Coach Martin Schultze sieht die beiden Erfolge als<br />

Bestätigung für die absolut überragende Jugendarbeit des ganzen<br />

Vereins. Aus seiner langjährigen Trainer-Erfahrung weiß er:<br />

„Wimpel in der Halle sind immer deutlich schwerer zu gewinnen,<br />

da die Leistungsdichte größer ist. Denn in der Halle besteht<br />

eine Mannschaft nur aus sechs Spielern und sechs gute Spielerinnen<br />

haben viele Clubs!“<br />

Deshalb habe man langfristig darauf hin gearbeitet, bestätigt<br />

er: „Seit die Spieler/innen bei den D`s angefangen haben: also<br />

ca. sieben Jahre!“<br />

Dementsprechend waren die Ziele klar benannt: „Bei den<br />

Mädchen haben wir schon auf die Deutsche Meisterschaft<br />

geschielt, bei den Jungs war die Endrunden-Teilnahme klares<br />

Saisonziel. Dass sie aber sogar das Halbfinale erreichen, hatten<br />

wir nicht erwartet.“<br />

Den Grund für den Erfolg sieht der erfahrene Trainer in Teamzusammensetzung<br />

und Leistungsbereitschaft: „Bei beiden Teams<br />

haben wir ein bis zwei herausragende Spielerpersönlichkeiten<br />

und dahinter eine sehr gut ausgebildete Breite. Dazu kommt eine<br />

sehr hohe Eigenmotivation in beiden Truppen.“<br />

Zwar war es für den BHC jetzt schon der 5. Blaue Wimpel,<br />

doch von Gewöhnung keine Spur – war es doch für Schultze die<br />

erste Deutsche Meisterschaft mit Familienbeteiligung. „Wimpel<br />

fühlen sich immer wieder sensationell an! Und natürlich ist es<br />

auch noch mal etwas ganz Besonderes, mit der eigenen Tochter<br />

im Team einen Wimpel zu holen.<br />

Text: Anne Günter, Fotos: privat/Axel Kaste<br />

100 OBERNEULAND


JANNES FITTJE STARTET IM PORSCHE<br />

CARRERA CUP DEUTSCHLAND<br />

Nach erfolgreichen Jahren im Formelrennsport<br />

wechselt Jannes Fittje in dieser<br />

Saison in den Porsche Carrera Cup<br />

Deutschland. Im Team Project 1 möchte der<br />

Newcomer schnell die Lücke zur Konkurrenz<br />

schließen und sich als schneller Rookie etablieren.<br />

Unterstützung erhält er dabei durch<br />

langjährige Partner.<br />

Für Jannes Fittje wartet mit dem Umstieg in den Sportwagensport<br />

eine neue Herausforderung in seiner Motorsportkarriere. Entsprechend<br />

gespannt blickt der 19-Jährige dem Saisonauftakt entgegen:<br />

„Nachdem wir kein Paket in einer weiterführenden Formel-Rennserie<br />

schnüren konnten, ist es toll, einen Platz im Porsche Carrera Cup<br />

Deutschland gefunden zu haben. Porsche ist der Inbegriff für Motorsport<br />

und trägt eine lange Tradition.“<br />

Der Wechsel in den schnellsten Markenpokal Deutschlands bedeutet<br />

für Jannes eine große Umstellung. „Das wird ein ganz anderes<br />

Gefühl als im Formelwagen. Man sitzt in einem geschlossenen Auto und<br />

hat keine frei stehenden Räder mehr, daran gilt es sich zu gewöhnen“,<br />

fuhr der Borgfelder fort.<br />

Mit der Aufnahme in das Team Project 1 schließt sich für die<br />

Familie Fittje ein Kreis. Bereits Jannes Vater fuhr gemeinsam mit der<br />

Mannschaft im Porsche Super Sports Cup. Die Teamleader Hans<br />

Bernd Kamps, Jörg Michaelis sowie Teammanager Marcel Jürgens-<br />

Wichmann und Axel Funke von FTRC haben Jannes Entwicklung<br />

bereits in den vergangenen Jahren beobachtet. „Es ist toll, bei<br />

Project 1 zu starten. Ich bin schon als Kind in der Box gewesen und<br />

kenne viele Leute aus dem Team. Mit Project 1 gehöre ich zu einem<br />

der besten und erfolgreichsten Teams in den Porsche Markenpokalen.<br />

Diese große Erfahrung ist für mich am Anfang besonders wichtig.<br />

Der bereits seit 1990 ausgetragene Porsche Carrera Cup Deutschland<br />

hat sich zu einer wahren Talentschmiede entwickelt. Zahlreiche Top-<br />

Rennfahrer hat dieser Markenpokal bereits hervorgebracht.<br />

Gefahren wird mit einheitlichen Porsche 911 GT3 Cup. Die Rennboliden<br />

werden von einem 4,0 Liter großen Sechszylinder-Boxermotor<br />

mit 485 PS angetrieben und ist auf diesem Niveau die einzige professionelle<br />

Rennserie, bei der man nicht als Fahrerteam antreten muss.<br />

Anfang Mai fällt auf dem Hockenheimring im Rahmen der<br />

Deutschen Tourenwagen Masters (DTM) der Startschuss in die neue<br />

Saison. Im Anschluss absolviert der Cup sechs Rennen im ADAC GT<br />

Masters und ist auf dem Norisring in Nürnberg nochmals im Rahmen<br />

der DTM vertreten.<br />

Terminkalender <strong>2019</strong>:<br />

03.<strong>05</strong>.-<strong>05</strong>.<strong>05</strong>.<strong>2019</strong>: Hockenheimring (DTM)<br />

17.<strong>05</strong>.-19.<strong>05</strong>.<strong>2019</strong>: Most (GT-Masters)<br />

07.06.-09.06.<strong>2019</strong>: Spielberg (GT-Masters)<br />

<strong>05</strong>.07.-07.07.<strong>2019</strong>: Norisring (DTM)<br />

09.08.-11.08.<strong>2019</strong>: Zandvoort (GT-Masters)<br />

16.08.-18.08.<strong>2019</strong>: Nürburgring (GT-Masters)<br />

13.09.-15.09.<strong>2019</strong>: Hockenheimring (GT-Masters)<br />

27.09.-29.09.<strong>2019</strong>: Sachsenring (GT-Masters)<br />

OBERNEULAND 101


FIT<br />

durchsJahrmit Marius<br />

Das Programm für Mai: Bewegung beginnt im Kopf<br />

beginnt im Kopf“, ist sich Sportphysiotherapeut Marius Brandt sicher, „und setzt sich im Körper<br />

fort.“ Wer also begreift, dass Bewegung und Sport nicht nur im Körperbau und der Muskelstruktur sichtbar<br />

„Bewegung<br />

sind, wird die körperliche Flexibilität auch in seinem Denken bemerken.<br />

Manchmal beginnt es im Kleinen. Wenn Sie jetzt beispielsweise die Beschreibung einer Übung hier lesen, vollführen Sie<br />

diese zunächst im Kopf. Probieren Sie es dann aus, werden Sie sehen, dass die Beweglichkeit im Kopf den Zugang zur<br />

Bewegung mit dem Körper erleichtert. Das bestätigen Studien immer wieder. Vor zwei Jahren erklärten Forscher der<br />

Universität Frankfurt, dass sich regelmäßige Bewegung auf den Gehirnstoffwechsel und das Gedächtnis positiv auswirkt.<br />

In den USA wurde festgestellt, dass besonders das Frontalhirn, das für Analysen, Planungen und Entscheidungen zuständig<br />

sei, von regelmäßigem Ausdauersport profitiere. Als Ausdauersport empfiehlt Marius Brandt für den Mai: „Raus aufs<br />

Rad und immer wieder Intervalle einbauen!“ Dabei lassen sich Vergnügen und Bewegung perfekt verbinden. AS<br />

3<br />

1<br />

2<br />

KRAFT<br />

Kniebeuge an der Wand<br />

Um die Bewegung und Kraft besonders in den Oberschenkeln und im<br />

Gesäß zu stärken, heißt es im Mai: Ran an die Wand zur Kniebeuge.<br />

Die Füße werden hüftbreit aufgestellt, die Zehenspitzen berühren während<br />

der ganzen Bewegung die Wand. Die Arme bleiben ebenfalls an der Wand.<br />

Danach geht es langsam und kontrolliert runter in die Kniebeuge, das<br />

heißt, das Gesäß schiebt sich nach hinten. Ziel ist ein 95-Grad-Winkel im<br />

Knie. Diese Position bewusst kurz halten und wieder aufrichten.<br />

15 Wiederholungen in drei Sätzen.<br />

102 OBERNEULAND


2<br />

KOORDINATION<br />

Linienstepp<br />

Linienstepp ist das Zauberwort, mit dem<br />

Marius Brandt die koordinativen Skills<br />

der Sportler trainiert. Diese Stepps erinnern<br />

an Hüpfekästchen. Dazu sucht man<br />

sich eine Linie im Boden, malt eine mit<br />

Straßenkreide auf oder legt sich einen<br />

Faden vor die Füße. Dann beginnt<br />

der Sprung immer einbeinig und<br />

schließt beidbeinig über die Linie<br />

ab.<br />

3<br />

4<br />

1<br />

Erst hüpft links nach vorn, dann<br />

rechts zurück, dann folgt links.<br />

Danach wird mit rechts gestartet.<br />

Beginn ist rechts von der Linie:<br />

links – rechts – beide, rechts –<br />

links – beide usw.<br />

BEWEGUNG<br />

Bärenlauf<br />

Im Vierfüßlerstand werden die Knie vom Boden abgehoben<br />

und in dieser Haltung zwei bis drei Meter nach<br />

vorn- und zurückmarschiert – so geht der Bärenlauf.<br />

Er stärkt den Rücken und die Schultern, ein Tipp: Bauch<br />

einziehen.<br />

10 Mal vor- und zurückwandern in zwei Sätzen.<br />

5<br />

6<br />

7<br />

8


SCHICK, BEQUEM UND IM TREND<br />

FREIZEITMODE<br />

bei<br />

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5<br />

6<br />

104 OBERNEULAND


1. Florale Jerseyhose im Jogging-Style von Marc Cain<br />

Passend dazu: Blusenshirt aus Mikrofaser und Kapuzenjacke mir<br />

Reißverschluss.<br />

Gesehen bei Moderaum 30,<br />

Oberneulander Heerstraße 30, 28355 Bremen<br />

2. Bequem und lässig<br />

Klassisch durch die Stoffwahl, sehr bequem und bei wärmeren<br />

Temperaturen gut zu tragen. Lässig mit Turnschuhen und Shirt,<br />

aber auch schicker mit hohen Schuhen und Top.<br />

Gesehen bei Glanz und Gloria,<br />

Wachmannstraße 73, 28209 Bremen<br />

3. Die Radlerhose ist wieder da!<br />

Eigentlich war die Radlerhose out und einer<br />

dieser Modetrends der 1990er<br />

Jahre, bei dem niemand ernsthaft<br />

davon ausgegangen ist, dass ihn<br />

viele Frauen nochmals mitmachen<br />

werden.<br />

Im vergangenen Sommer war der<br />

Trend bereits zu erkennen und in<br />

diesem Sommer ist die Radlerhose<br />

tatsächlich wieder in.<br />

Und… es bleibt uns überlassen, ob wir diesem Modethema noch<br />

einmal nachgehen wollen!?<br />

4. Alles unter Kontrolle!<br />

Natürlich gibt es genügend Möglichkeiten, sich modebewusst<br />

und „in“ zu zeigen. Und damit wären wir auch schon bei einem<br />

weiteren Teil im Kleiderschrank, das – zumindest wenn es nach<br />

dem kürzlich verstorbenen Karl Lagerfeld geht – hier keinen Platz<br />

finden sollte.<br />

Wir freuen uns<br />

auf Sie!<br />

Oberneulander Heerstraße 30 · 28355 Bremen<br />

Telefon 0421 / 20 53 99 88<br />

Mo-Fr 10-13 Uhr und 15-18 Uhr · Sa 10-13<br />

Die Jogginghose hat nämlich in den letzten Jahren einen modischen<br />

Aufstieg erfahren, wie es zuvor wahrscheinlich nur die<br />

Jeans erlebt hat. Auch die vernichtende Aussage des Modepapstes<br />

„Wer eine Jogginghose trägt, hat die Kontrolle über sein<br />

Leben verloren“ konnte an dieser Entwicklung nichts ändern.<br />

Ein Upgrade zu diesem Kleidungsstück zeigen die Neuinterpretationen<br />

der Jogginghose aus Samt, Satin, Jersey oder klassischen<br />

Hosenstoffen, die die typischen Merkmale einer Jogginghose<br />

aufweisen: bequemer Schnitt, Seitentaschen und Dehnbund.<br />

Mit reiner Sportkleidung haben diese Hosen nicht mehr viel zu<br />

tun, denn zu sportlichen Aktivitäten werden sie eher selten<br />

getragen, vielmehr im Alltag, in der Freizeit, im beruflichen<br />

Umfeld und sogar zu festlichen Anlässen. Das jeweilige Styling<br />

macht es möglich.<br />

Text und Fotos: Meike Müller/Hersteller<br />

5. Weißer Freizeitschuh von Limited Penn & Ink NY<br />

Penn & Ink NY ist ein holländischer Modelabel. Die Mode ist<br />

energisch, intelligent und ungebunden. Der Stil ist sportlich und<br />

leger und gut kombinierbar.<br />

Gesehen bei Moderaum 30,<br />

Oberneulander Heerstraße 30, 28355 Bremen<br />

6. Wohlfühlhose mit Eyecatcher<br />

Diese Wohlfühlhose sorgt durch den Tunnelzug und Gummibund<br />

für sehr viel Tragekomfort! Außerdem sind die seitlichen silbernen<br />

Streifen auf beiden Hosenbeinen ein besonderer Hingucker und<br />

Eyecatcher! Passend dazu: ein verspielter Freizeitschuh mit<br />

„Bienen-Statement“.<br />

Gesehen bei Alva Mode & Accessoires,<br />

Schwachhauser Heerstraße 192, 28213 Bremen<br />

OBERNEULAND 1<strong>05</strong>


ERLEBE DEINE REGION!<br />

Die Frühlingssonne<br />

genießen – und sich<br />

einfach mal mit Muße<br />

treiben lassen:<br />

Die Frühjahrsmärkte<br />

der Region laden zu<br />

einem entspannten<br />

Ausflug ins Grüne ein.<br />

Sie bieten frische Farben<br />

und Genuss, neue Ideen<br />

und Inspiration für<br />

Heim und Garten.<br />

Das OBERNEULAND MAGAZIN<br />

präsentiert Ihnen eine<br />

weitere Auswahl der<br />

schönsten Märkte<br />

im Norden.<br />

Teil 2<br />

KUNTERBUNTE<br />

FRÜHLINGSMÄRKTE<br />

SINNESFREUDEN<br />

& Entdeckerlust<br />

106 OBERNEULAND


WILSTEDT BREMEN<br />

Olivenöl-Abholtage Wilstedt<br />

In der Zeit vom 4. bis 5. Mai dreht sich in Wilstedt wieder alles um die<br />

gehaltvollen Öle der Oliven. Oliviers aus Spanien, Griechenland und Italien<br />

präsentieren vor Ort ihre Ernte. Bei vielen Ausstellern kann wieder probiert<br />

und genascht werden. Neu dabei sind Olivenöle aus den Abruzzen, aus<br />

Umbrien und dem kroatischen Triest.<br />

Spannende Sonderausstellungen wie „Die Welt des echten Balsamicos“<br />

oder „Natürliche Salze ohne<br />

Plastik“ eröffnen den Besuchern<br />

allerhand Wissenswertes.<br />

Für das leibliche Wohl sorgen<br />

Küchenchefs und Mitglieder<br />

des Vereins „Genussland<br />

Bremen Niedersachsen“ mit<br />

Bio-Produkten der Region.<br />

Von Bremen aus wird ein Bus-<br />

Shuttle angeboten. Öffnungszeiten<br />

von 10 bis 18 Uhr, der<br />

Eintrittspreis beträgt 6 Euro<br />

für Erwachsene, Kinder bis<br />

16 Jahre haben freien Eintritt.<br />

www.artefakten.net<br />

Frühlingspflanzenmarkt<br />

Der Botanische Frühlingspflanzenmarkt im Bremer Rhododendron-Park am 25. und<br />

26. Mai von 10-17 Uhr ist eine ideale Gelegenheit für jeden Pflanzenfreund und<br />

jede Gartenliebhaberin in der Region. Egal, ob ein Garten komplett neu angelegt<br />

oder doch nur der Balkon begrünt werden soll, hier wird jeder fündig. Altbekannte<br />

und neue Aussteller bieten beim Parkplatz am Deliusweg außergewöhnliche und<br />

oftmals seltene Pflanzen, versehen mit kompetenter Beratung, zum Kauf an.<br />

Mit dabei sind sowohl Pflanzen für den Ziergarten, wie ungewöhnliche Stauden<br />

für Licht und Schatten, spezielle Teichpflanzen, Solitärgehölze und natürlich<br />

Rhododendron-Raritäten für Sammler. Auch für die Küche gibt es eine beachtliche<br />

Vielfalt an exotischen Kräutern, Gewürzen, sowie besondere Tomaten- und<br />

Chilipflanzen. Ausgesuchtes Gartenzubehör kann vor Ort gleich mitgenommen<br />

werden. Der Eintritt ist frei. Ort: Parkplatz Deliusweg im Rhododendron-Park<br />

www.rhododendronparkbremen.de<br />

Ölmühlentag<br />

Wulmstorf<br />

Der Ölmühlentag hat sich bei Liebhabern<br />

von hochwertigen Speiseölen längst einen<br />

Namen in der Region gemacht. Die Wesermühle<br />

lädt am Sonntag, 5. Mai in der Zeit<br />

von 11 bis 18 Uhr in die alte Wulmstorfer<br />

Windmühle ein. Für interessierte Besucher<br />

gibt es Führungen, bei denen die Ölpressung<br />

gezeigt wird.<br />

WULMSTORF<br />

Neben Ölverkostung und -verkauf werden<br />

leckere Spezialitäten angeboten, die aus<br />

der Region stammen und überwiegend<br />

bio-zertifiziert sind. Gewürze, Kräuter, Eis,<br />

Honig, Chili-Pasten, frisch gebackenes<br />

Brot und Konfitüren sind <strong>2019</strong> wieder<br />

dabei. Zur Veranstaltung gehört neben<br />

Bogenschießen und einem bunten Kinderprogramm<br />

auch eine Ausstellung der Künstlerin Susann Schröder-<br />

Blischke in der Mühle. Ein Abholservice vom Bahnhof ist möglich.<br />

www.wesermuehle.com<br />

Klosterstraße 4<br />

28865 Lilienthal<br />

Tel. 04298 - 699 63 45<br />

Fax 04792 - 95 14 31<br />

info@akora-reisen.com<br />

www.akora-shop.de<br />

Öffnungszeiten: Montag - Freitag 10 bis 18 Uhr, Samstag 9 bis 13 Uhr<br />

Second Hand und Neues<br />

im Akora-Shop<br />

Markenkleidung in Kommission<br />

von dieser und letzter Saison<br />

OBERNEULAND 107


Lenzmarkt<br />

Bremen<br />

Jetzt wird es bunt: Wer noch auf der Suche<br />

nach einem schönen Farbtupfer für den heimischen<br />

Garten oder Balkon ist, wird hier<br />

garantiert fündig: Am historischen Speicher XI<br />

in der Überseestadt wird am 12. Mai in der Zeit<br />

von 10 bis 17 Uhr der Lenzmarkt ausgerichtet.<br />

BREMEN<br />

Rund 90 Aussteller finden sich ein und bieten Stauden-, Beet- und Balkonpflanzen,<br />

Rosengehölze sowie Kräuter direkt vom Erzeuger an. Rasenmäher,<br />

Werkzeuge, Strandkörbe und Dekorationsstücke runden das Angebot<br />

für Gartenfans ab. Auch Heimtierbedarf für Hund, Katze und Co. kann<br />

gekauft werden. Der Eintritt ist frei, kostenlose Parkplätze stehen auf dem<br />

Großmarkt zur Verfügung.<br />

www.grossmarkt-bremen.de<br />

Denken Sie jetzt an Ihren Urlaub!<br />

Wir helfen Ihnen gerne!<br />

Inhaberin Sylvia Backhus<br />

Rockwinkeler Heerstr. 1a<br />

28355 Bremen<br />

Telefon 0421 - 2<strong>05</strong> 29 29 6<br />

das vielleicht etwas andere reisebüro in oberneuland.<br />

www.auszeit-bremen.de mail: info@auszeit-bremen.de<br />

LAUENBRÜCK<br />

GEWINN-<br />

SPIEL<br />

Das OBERNEULAND MAGAZIN<br />

verlost exklusiv für seine Leser<br />

3 x 2 Tickets<br />

für “Landmarkt im LandPark”<br />

Einfach eine E-Mail mit Ihrer Postanschrift<br />

und dem Stichwort: „Lauenbrück“ an<br />

verlosung@oberneuland.info<br />

Einsendeschluss: 13.<strong>05</strong>.<strong>2019</strong><br />

Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.<br />

Landpark Lauenbrück<br />

Der „Landmarkt im LandPark“ Lauenbrück geht <strong>2019</strong> bereits in<br />

die achte Marktsaison. Er öffnet seine Pforten am Wochenende<br />

vom 25. bis 26. Mai. Der weitläufige und barrierefreie Park<br />

zwischen Hamburg und Bremen bietet Unterhaltung und Spaß für<br />

die ganze Familie: Die Kinder können auf Eseln reiten und den<br />

gemeinnützigen Park mit seinen 200 seltenen Nutztieren, Tiefseilgarten<br />

und Schaukelwald entdecken.<br />

Rund 60 Aussteller zeigen ausgesuchte Mode, neue Styles,<br />

Schmuck, ausgefallene Wohnaccessoires und klassische Deko<br />

ebenso wie Praktisches für Haus und Garten. Abgerundet wird die<br />

Veranstaltung von Workshops, Comedy und beschwingter Musik.<br />

Der Landmarkt ist täglich von 10 bis 18 Uhr geöffnet. Eintrittspreis<br />

(ab 14 Jahre) 10 Euro, Kinder (2-13 Jahre) 6,50 Euro.<br />

www.landpark.de<br />

108 OBERNEULAND


NÖRTEN-HARDENBERG<br />

Hardenberg Klassika<br />

Das Festival am Fuße einer eindrucks-vollen Burgruine zeigt schöne<br />

und besondere Stücke aus den Bereichen Gartenkunst, Wohnkultur<br />

und Lebensart. Die Grafenfamilie von Hardenberg öffnet in<br />

der Zeit vom<br />

16. bis 19. Mai ihren Landsitz in Nörten-Hardenberg für die<br />

Ausstellung im Schlosspark.<br />

Auch Pferdefreunde kommen auf ihre Kosten: Ein Aktionszirkel<br />

bietet Wissenswertes rund um die Themen Pferde- und Hundesport.<br />

In direkter Nachbarschaft findet parallel auch das Hardenberg-Burgturnier<br />

mit hochklassigen Vorführungen statt. Öffnungszeiten<br />

am Donnerstag von 15 bis 20 Uhr, Freitag und Samstag<br />

von 10 bis 20 Uhr, am Sonntag von 10 bis 18 Uhr. Eintrittspreis<br />

am Donnerstag 5 Euro, an allen anderen Tagen 10 Euro.<br />

www.hardenberg-klassika.de<br />

THEDINGHAUSEN<br />

Gartentage<br />

Erbhof<br />

Thedinghausen<br />

Was für eine prachtvolle Kulisse: Das Schloss Erbhof mit seinem romantischen<br />

Park und der malerische Innenhof bilden das Ambiente<br />

für die Gartentage Thedinghausen, die vom 17. bis 19. Mai ihre<br />

Pforten öffnen. „Tage voller Kunst, Kultur, Inspirationen und kulinarischer<br />

Erlebnisse“, so kündigen die Veranstalter das Ereignis an,<br />

das von stimmungsvoller Musik untermalt wird.<br />

Künstler lassen sich bei Workshops über die Schulter schauen,<br />

die Aussteller bieten in den weißen Pagodenzelten allerlei schöne<br />

und ausge-suchte Dinge an. Wer Interesse hat, kann bei einer<br />

Gästeführung einen Einblick in das denkmalgeschützte Bauwerk<br />

gewinnen. Die Ausstellung ist täglich von 10 bis 18 Uhr geöffnet.<br />

Der Eintritt<br />

kostet 8 Euro, ermäßigt 6 Euro.<br />

www.gartentage-thedinghausen.de<br />

Text: Gaby Engelsberger, Fotos: Veranstalter/Evergreen, Axel Oehler/www.park-der-gaerten.de


Til Mette mit Musiker Ralf Benesch.<br />

STERN-CARTOONIST ZEICHNET NEUE<br />

ETIKETTEN FÜR BREMER BIO-WEINE<br />

AUF EIN GLÄSCHEN MIT<br />

MUSIK UND TIL METTE<br />

22.<strong>05</strong>.<strong>2019</strong> – 18 bis 22 Uhr<br />

Die Köchinnen-Kooperative<br />

Show kochen, Fachsimpelei und kulinarische<br />

Spezialitäten aus drei Welten gibt es am 22. Mai<br />

im Küchenstudio Poggenpohl, wenn sich die<br />

Köchinnen-Kooperative mit einem Flying Dinner<br />

in acht Gängen vorstellt. Als Team treten Funda<br />

Klein-Ellinghaus, Barbara Stadler und Luka Lübke<br />

an, um als konkurrenzlose Köchinnen bunt<br />

und flexibel für ihre Gäste und Kunden am Herd<br />

zu zaubern. Die drei sind sowohl Slow Food Botschafterinnen<br />

als auch Schirmfrauen der Volkshochschule<br />

Bremen. Sie engagieren sich, um ihr<br />

Wissen um gute und hochwertige Ernährung an<br />

Kinder, Schüler und Erwachsene weiterzugeben.<br />

Die Teilnahme kostet 85 Euro. Infos: www.koechinnen-kooperative.de.<br />

Küchstudio Poggenpohl, Schwachhauser Heerstr. 367<br />

T<br />

il<br />

Mette trinkt gerne Wein. Am liebsten sitzt er dazu an einem<br />

großen Tisch und unterhält sich dabei mit vielen lieben<br />

Menschen. Dazu gibt es Musik und kleine kulinarische<br />

Köstlichkeiten. Mit genau dieser Szenerie hat der Stern-<br />

Cartoonist Mette deshalb die neuen Etiketten für die Bio-<br />

Weine Vinello Bianco und Vinello Rosso des Bremer<br />

Bio-Weingroßhändlers VivoLoVin gestaltet. Nun ist der<br />

Wein abgefüllt – und kann gekauft und ausgetrunken<br />

werden.<br />

„Werbung habe ich sonst noch nie gemacht“, sagt Til<br />

Mette, während er zusammen mit Musiker Ralf Benesch<br />

bei VivoLoVin in der Neustadt ein Gläschen Vinello<br />

probiert. Aber als der Anruf von VivoLoVin kam, da habe<br />

er sofort zugesagt. „Mir gefällt es, dass der Wein bio ist<br />

und dass VivoLoVin die Winzer persönlich kennt“, sagt<br />

er. „Außerdem finde ich die Idee mit den Ein-Liter-Flaschen gut.<br />

Dann muss ich nicht so oft laufen“, sagt er lächelnd. Freunden<br />

habe er schon öfter Wein mit einem selbstgezeichneten Etikett<br />

geschenkt, erzählt er. „Das habe ich gerade gemacht, als der<br />

Anruf aus Bremen kam“, sagt der Cartoonist, der nach Jahren in<br />

New York seit 2006 in Hamburg lebt. Studiert hatte er Kunst und<br />

Geschichte zuvor in Bremen und viele Jahre für die<br />

Bremer Ausgabe der taz Cartoons gezeichnet. Karikaturen<br />

zu Gesellschaft und Politik macht er heute für den Stern<br />

und den Kurier am Sonntag.<br />

Den Vinello, einen Bio-Wein aus italienischen weißen<br />

und roten Trauben, hat es schon zuvor gegeben. „Wir<br />

haben über ein Neudesign der Etiketten nachgedacht und<br />

sind im Team so auf Til Mette gekommen“, erklärt Diane<br />

Boldt von VivoLoVin die Zusammenarbeit und das neue<br />

Aussehen der Flaschen. Vinello sei dolce vita mit Augenzwinkern,<br />

sei Lebendigkeit und erfülle die Sehnsucht nach<br />

der einzigartigen Küche Italiens. Lange nachdenken musste<br />

Til Mette über die neuen Etiketten mit den vielen fröhlichen<br />

Menschen, mit Musik und gegrilltem Fisch nicht. Das Rezept war<br />

ganz einfach, verrät er: „Ich habe es so gemacht, wie es bei uns<br />

zu Hause ist, wenn Wein getrunken wird.“ Text und Foto: Claudia Kuzaj<br />

110 OBERNEULAND


KNACKIGER GENUSS IM QUARTETT<br />

Erhältlich in vier verschiedenen Geschmacksrichtungen: Honig-Dill, Chili-Tomate,<br />

Schwarze Olive und Zitrone. 135 Milliliter: je 5,50 Euro<br />

www.die-schlemmerei.de<br />

Bremer<br />

Genuss<br />

Neue Ideen von<br />

Bremer Manufakturen<br />

Coole Früchte<br />

am Stiel<br />

Diese coole Mischung aus Erdbeeren<br />

und Minze ist zu 100 % handgemacht,<br />

zu 100 % natürlich. 1 Eis: 2,50 Euro<br />

www.stieleis-manufaktur.de<br />

Fotos: Claudia Kuzaj, Die Schlemmerei, van Heyningen, Fiev Sinn<br />

Fruchtiger Geheimtipp<br />

Diese selbst gekochten Konfitüren in den Sorten<br />

Beerenmix und Erdbeere sind DER Geheimtipp!<br />

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Obst + Genüsse Christian Hannig, Borgfelder Heerstraße 37<br />

Dolce-Vita-Duo<br />

Saftig, ein wenig nach Ananas, ein wenig nach<br />

Banane schmeckt der Weiße. Saftig, süffig,<br />

nach Kirsche schmeckt der Rote. Und beide<br />

Weine passen hervorragend zur Küche Italiens.<br />

1 Liter: 5 Euro + 0,25 Euro Pfand<br />

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KARIBISCHE<br />

SCHÄRFE<br />

In einer weißen Ummantelung aus<br />

krossen Kokoschips und weißer Kuvertüre<br />

verbirgt sich bei den Chili-Kokos-<br />

Trüffeln eine Füllung aus cremiger Kokosmilch mit<br />

einem Hauch von Chili. 100 Gramm: 5,50 Euro<br />

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Nordic Lager im Retro-Style<br />

Herrlich fruchtig im Antrunk und angenehm herb<br />

im Abgang. Durch die Kalthopfung und die<br />

verwendeten Malze erfährt das nach Pilsener Art<br />

eingebraute Lager seine ausgewogen fruchtigmalzige<br />

Note. 0,33 Liter: 1,29 Euro<br />

www.ahoi69.de<br />

OBERNEULAND 111


ERLEBE DEINE REGION! BORGFELD<br />

PLATERO Y YO<br />

Das ist eindeutig spanisch: Platero und<br />

ich. Doch was bedeutet Platero? Es ist der<br />

Name eines kleinen Esels, erfunden von<br />

Juan Ramón Jiménez. In 138 kurzen<br />

Geschichten beschreibt der spanische<br />

Dichter seine Erlebnisse mit dem liebenswerten<br />

Grautier auf seinen Ausritten durch<br />

Andalusien.<br />

Man mag glauben, es sei ein Kinderbuch.<br />

Doch es ist mehr, viel mehr. 1956 erhielt<br />

Jiménez im Alter von 75 Jahren den Literatur-<br />

Nobelpreis für „seine lyrische Dichtung, die in<br />

spanischer Sprache ein Vorbild von hoher Geistigkeit<br />

und künstlerischer Reinheit bildet.“ Es<br />

heißt, die poetische Sprache von „Platero y yo“<br />

habe dabei eine große Rolle gespielt. Immerhin<br />

fühlte sich der italienische Gitarrist und Komponist<br />

Mario Castelnuevo Tedesco von dem literarischen<br />

Werk so angesprochen, dass er 28 der<br />

kurzen Texte als Begleitung für Gitarre vertonte.<br />

Die Bremer Schauspielerin Annette Ziellenbach<br />

– vielen bekannt von der bremer shakespeare<br />

company und von eigenen Produktionen (Toujours<br />

la Piaf; Goethe hautnah …) und der Musiker<br />

und Gitarrenlehrer Udo Schneider ließen Platero<br />

und seinen Freund in der Galerie Zweig vor den<br />

Augen und Ohren eines Publikums lebendig<br />

werden: „Platero ist klein, wuschelhaarig, sanft; so<br />

weich von außen, dass man meinen könnte, er sei<br />

ganz aus Watte, habe keine Knochen.<br />

Nur die Gagatspiegel seiner Augen sind hart<br />

wie zwei Skarabäen aus schwarzem Kristall. Ich<br />

lasse ihn los, und er läuft auf die Wiese und liebkost<br />

mit seinen lauen Nüstern leichthin, fast ohne<br />

sie zu berühren, die rosaroten, himmelblauen und<br />

goldgelben Blumen … Er frisst alles, was ich ihm<br />

gebe. Besonders schmecken ihm die Mandarinen,<br />

Abschied<br />

von der<br />

Galerie<br />

Zweig<br />

Christa Zoch<br />

Foto: Jörg Klampäckel<br />

Der Abend war die letzte<br />

Veranstaltung, die Christa<br />

Zoch in dem Häuschen<br />

neben Jacques' Weindepot<br />

ausrichtete. Künftig wird<br />

sie als „Galerie Zweig<br />

unterwegs“ an verschiedensten<br />

Standorten in den<br />

verschiedensten Städten<br />

aktiv sein.<br />

Außerdem gibt es ihr<br />

„Atelier im Viertel“ in der<br />

Bleicherstraße 20. Der<br />

Mietvertrag in Borgfeld<br />

endet im September. In<br />

der Zwischenzeit, voraussichtlich<br />

im Juni, wird noch<br />

eine letzte Ausstellung mit<br />

Tangofotos von Eberhard<br />

Matzke unter dem Titel<br />

„Drei Minuten mit der<br />

(Un)wirklichkeit“ zu sehen<br />

sein.<br />

Bühnenbild von Helga Clauss<br />

die Muskatellertrauben, aus lauter Bernsteinbeeren,<br />

die dunkelvioletten Feigen mit ihrem<br />

glasklaren Honigtröpfchen. Er ist zart, empfindsam<br />

und zärtlichkeitsbedürftig wie ein Kind, wie<br />

ein kleines Mädchen, aber stark und fest im<br />

Inneren, wie aus Stein. Aus Stahl ist er. Aus Stahl<br />

und Mondsilber zugleich…“<br />

Sehr poetisch also, die Sprache und sehr einfühlsam<br />

die Musik, die wirklich auf nichts anderem<br />

als auf einer Gitarre gespielt werden kann. Und<br />

man fragt sich, hat es den Esel wirklich gegeben<br />

oder ist er eher den Träumen seines Autors<br />

entsprungen, von dem man glaubt, er sei zu der<br />

Zeit sehr empfindsam gewesen. Selbst nachdem<br />

das Eselchen gestorben ist, gehen die Geschichten<br />

um ihn weiter, und immer wieder spielen weiße<br />

und bunte Schmetterlinge eine Rolle.<br />

Real jedenfalls ist Moguer am Rio Tinto, unweit<br />

von der Atlantikküste. Rund um das Örtchen<br />

spielen sich die kleinen romantischen Abenteuer<br />

ab. Wobei in einem anschließenden Gespräch<br />

Annette Ziellenbach glaubt, das Eselchen und der<br />

Autor seien ständig unterwegs, während Udo<br />

Schneider davon überzeugt ist, sie hätten ein<br />

festes Zuhause.<br />

Allein das lässt den Zuhörern freien Spielraum<br />

für ihre Gedanken. Platero – ein Stück Weltliteratur<br />

und doch hier so wenig bekannt.<br />

EM<br />

112 OBERNEULAND


AUSSTELLUNG IN DER WÜMMESTUBE<br />

MENSCHLICH-NATÜRLICH,<br />

NATÜRLICH-MENSCHLICH<br />

So nennt Ingrid Hüsing das Motto<br />

der von ihr gemalten Bilder. Das<br />

Kulturforum Borgfeld zeigt ihre<br />

Arbeiten bis zum 28. Juni in der<br />

Wümmestube.<br />

Bereits als Kind war das Malen<br />

ihre Leidenschaft. Mit 18 Jahren<br />

fing sie dann an, ihre Bilder<br />

vorzuzeigen, vorwiegend<br />

Aquarelle, später auch<br />

Aktzeichnungen mit<br />

Kreide und Bleistift.<br />

Ihre zweite Schaffensperiode<br />

begann<br />

20<strong>05</strong> im Rahmen<br />

von Malkursen<br />

bei der Bremer Künstlerin<br />

Gertrud Schleising.<br />

Sie arbeitete mit Acrylfarben,<br />

Farbpigmenten und Bindemittel.<br />

In dieser Zeit schuf sie die meisten<br />

der in der Wümmestube<br />

gezeigten Bilder. Nach einer<br />

längeren Malpause beschäftigt<br />

sie sich seit Anfang dieses Jahres<br />

in ihren Darstellungen intensiver<br />

mit Menschen aus Nordafrika.<br />

Anlass ist die Mitarbeit in einer<br />

inklusiven Malgruppe unter der<br />

Leitung von Kristin Sanchez Torres.<br />

„Ich male sowohl aus dem<br />

Bauch heraus als auch nach Vorgaben“,<br />

sagt die Künstlerin.<br />

Von anfangs größeren Bildern<br />

wendet sich Ingrid Hüsing mehr<br />

und mehr kleineren Formaten zu.<br />

Schafft Gouachen, die Geschichten<br />

erzählen. Ilona Rudolf sieht<br />

in den Werken der mittleren<br />

Schaffensperiode poetische<br />

Bildgestalten, stille Wahrnehmungen,<br />

die sich der Alltagssprache<br />

entziehen. Manche<br />

müsse man zwei- bis dreimal<br />

betrachten. Bilder, die dennoch<br />

einer Prise Humor nicht entbehren.<br />

Kunst, so sagt sie, müsse<br />

die Herzen berühren. Und das<br />

kann man spüren. EM<br />

Wümmestube in der Bremer Heimstiftung<br />

Daniel-Jacobs-Allee 1<br />

28357 Borgfeld<br />

Öffnungszeiten:<br />

montags 14-16 Uhr, mittwochs 9-12 Uhr, freitags<br />

10-12 Uhr<br />

Bild oben: Talk über’n Zaun<br />

Bild mitte: Marokkanerin<br />

Bild unten: Hirtenmädchen<br />

OBERNEULAND 113


NEUES KONZEPT IM RAHMEN<br />

EINER BACHELORARBEIT<br />

KONKRETE IDEEN<br />

FÜR<br />

BORGFELDS MITTE<br />

Beispiel für eine Mischzone.<br />

Das Herzstück von Borgfeld, die Borgfelder<br />

Heerstraße zwischen der Dorflinde<br />

und dem Krögersweg soll schöner<br />

werden. Hier begegnet man sich, hier finden<br />

das Sommerfest und der Weihnachtsmarkt<br />

statt. Das zu ändern ist ein Anliegen<br />

des Beirats. Einige Vorschläge wurden<br />

bereits erörtert. Dann tauchte der Gedanke<br />

auf, unter Studenten einen Wettbewerb<br />

auszuloben. Das ließ sich so zwar nicht<br />

machen, aber Professor Carsten W. Müller<br />

von der Hochschule kam mit dem Vorschlag,<br />

einer seiner Studenten könnte sich<br />

im Rahmen seiner Bachelorarbeit als<br />

Bauingenieur mit der Situation befassen<br />

und Vorschläge ausarbeiten.<br />

So kam es nun auch: Carsten Kruska<br />

nahm sich im Herbst des Themas an und<br />

legte kürzlich dem Beirat und dem Bauausschuss<br />

sein Konzept vor. Er bestätigte,<br />

dass der Durchgangsverkehr besonders in<br />

Spitzenzeiten den größten Anteil am Autoverkehr<br />

ausmacht, dass dabei die Geschwindigkeitsgrenze<br />

oft überschritten wird und<br />

dass sich die Oberfläche der Straße in einem<br />

sehr schlechten Zustand befindet. Zudem<br />

fehlen gesicherte Querungsmöglichkeiten<br />

für Fußgänger.<br />

Einige Optionen, hier einzugreifen, fallen<br />

nach kurzer Überlegung von vornherein<br />

aus: Einbahnstraße und Fahrradstraße.<br />

Ebenso aus rechtlichen Gründen eine verkehrsberuhigte<br />

Zone, landläufig auch Spielstraße<br />

genannt.<br />

Das Konzept „Shared Space“ (gemeinsamer<br />

Raum), bei dem alle Verkehrsschilder<br />

entfallen, ist auf dem kurzen Straßenstück<br />

ebenfalls nicht durchsetzbar. Carsten<br />

114 OBERNEULAND


Kruskas Vorschlag enthält eine Mischform,<br />

die das Zentrum, das „Wohnzimmer von<br />

Borgfeld“, zu einer Örtlichkeit macht, in der<br />

man sich wohlfühlen kann.<br />

So könnte die Strecke zwischen Johann-<br />

Wischhusen-Weg und dem Platz zur Linde<br />

zu einer 20-km/h-Zone erklärt und beschildert<br />

werden. Gleichzeitig werde die Fahrbahn<br />

in diesem Bereich um etwa drei Zentimeter<br />

aufgepflastert. Der Übergang vom<br />

Straßenniveau zur Aufpflasterung wird<br />

durch breite Abschrägungen sanft sein. In<br />

Höhe der Ein- und Ausfahrt zu Rewe wird<br />

als deutliche Fußgängerquerung ein<br />

Zebrastreifen eingerichtet. Die Ein- und<br />

Ausfahrt selbst bleibt zwar ein kritischer<br />

Punkt. Er kann aber durch ein Stoppschild<br />

für die Ausfahrenden und durch eine fehlende<br />

Parkmöglichkeit an dieser Stelle der<br />

Heerstraße reduziert werden.<br />

Radfahrer werden gemeinsam mit dem<br />

Autoverkehr die Straße benutzen. Auch<br />

Parkplätze soll es weiterhin geben. Sie<br />

werden durch eine andere Pflasterung<br />

erkennbar und sollen um 75 Zentimeter<br />

von der Straße weg Richtung Fußweg versetzt<br />

werden. Dann ist noch genügend Platz<br />

für die Fußgänger, aber das Ausparken wird<br />

übersichtlicher.<br />

Ohnehin werden Fahrbereich und Gehbereich<br />

nur durch verschiedenfarbige<br />

Pflasterung gekennzeichnet. Von den bisher<br />

39 Parkplätzen wird nur einer (der vor der<br />

Rewe-Ausfahrt) wegfallen, eine neue Parkbucht<br />

ist beim Krögersweg vorgesehen. Zusätzliche<br />

Bänke sollen zum Verweilen einladen.<br />

Eine niedrige Mauer neben der Borgfelder<br />

Landstraße und ein Wasserspiel auf<br />

dem Platz zur Linde sollen die Autofahrer<br />

aus Richtung Ortsamt animieren, ihr<br />

Tempo zu reduzieren. Von einer Ampel in<br />

dem Bereich ist keine Rede mehr. Das<br />

System verlangt mehr Aufmerksamkeit aller<br />

Verkehrsteilnehmer.<br />

Das Konzept kam bei den Mitgliedern im<br />

Bauausschuss gut an. Es wurde sogar angeregt,<br />

das Areal bis hin zur Sparkasse, ein<br />

Stück in die Landstraße und zur Eisdiele hin<br />

zu erweitern. Eine Kostenkalkulation vorzulegen<br />

war nicht Aufgabe des Referenten.<br />

Seine Grobschätzung geht auf einen einstelligen<br />

Millionenbetrag hinaus, der aus<br />

EU- und Bundesmitteln mitfinanziert werden<br />

könnte. Kleinteiligere Maßnahmen<br />

würden nur wenig Erfolg bringen.<br />

Zuletzt war noch von der geplanten<br />

Ladestation für Elektrofahrzeuge die Rede.<br />

Die swb präferieren nach wie vor einen<br />

Standort vor dem Geschäft von Elektro-<br />

Kohle unter Wegfall von zwei Parkplätzen.<br />

Schon das würde dem Konzept von Carsten<br />

Kruska widersprechen.<br />

Ob es nun umgesetzt wird oder nicht:<br />

Der Bauausschuss bietet hingegen einen<br />

Platz am Beginn der Borgfelder Heerstraße<br />

an, dort wo der Verkehr nicht fließt, also in<br />

Richtung zum Donat-Verlag und zum<br />

Schuhgeschäft. EM<br />

OBERNEULAND 115


Bunt, filigran, wohnlich – das OBERNEULAND MAGAZIN<br />

zeigt die schönsten Badtrends des Jahres.<br />

Text: Claudia Kuzaj<br />

DIE NEUESTEN BAD-TRENDS<br />

Orte der<br />

“Im Badezimmer<br />

kann ich die<br />

Seele baumeln<br />

lassen.”<br />

Rita Janssen<br />

Entspannung<br />

In keinem Bereich unseres Hauses gibt es so viel Neues wie<br />

im Bad. Mit der sogenannten Nasszelle von früher, in der<br />

die Menschen sich an tiefen Becken gewaschen haben,<br />

haben Bäder von heute nichts mehr gemein. Sie werden<br />

immer wohnlicher, sind für viele Menschen Orte der Entspannung.<br />

„Im Bad können wir entschleunigen“, sagt Sven Wolschke,<br />

Installateur- und Heizungsbaumeister bei Johann Osmers. Rita<br />

Janssen von elements in Stuhr sagt: “Im Badezimmer kann ich<br />

die Seele baumeln lassen.”<br />

Viele Neuheiten und Innovationen haben namhafte Hersteller<br />

auf der ISH in Frankfurt, der Weltleitmesse für Wasser, Wärme und<br />

Klima, gezeigt. Das OBERNEULAND MAGAZIN hat sich mit Badexperten aus<br />

Bremen und der Region getroffen und die schönsten Trends zusammengestellt.<br />

Eine angenehme Atmosphäre im Bad lässt sich beispielsweise durch<br />

einen Spiegelschrank mit raffinierter Lichttechnik erreichen. Foto: burgbad<br />

Foto: burgbad<br />

116 OBERNEULAND


1<br />

Wohnlich<br />

Bäder sind wohnlicher als je zuvor. Sie<br />

werden nicht als Zweckraum, sondern<br />

als Orte von Wellness und Wohlbefinden<br />

gesehen. „Im Badezimmer kann<br />

ich die Seele baumeln lassen“, weiß<br />

Rita Janssen, Planungsexpertin bei der<br />

Badausstellung elements in Stuhr. So<br />

verwandelt sich das Bad zunehmend<br />

in einen Bereich von Wohnung oder<br />

Haus, in dem wir uns längere Zeit aufhalten,<br />

um uns etwas Gutes zu tun.<br />

Eine Stunde am Tag verbringt ein<br />

Erwachsener durchschnittlich in<br />

Deutschland im Badezimmer.<br />

Offenes Wohnen: Neue Möbelsysteme lösen die Grenze zwischen Badezimmer<br />

und anderen Wohnbereichen weiter auf. Foto: burgbad<br />

Morgens werden wir unter der Regendusche<br />

wach, abends entspannen wir<br />

in der Whirlwanne. Einen besonders<br />

wohnlichen Charakter bekommen<br />

Bäder zum Beispiel durch Fußbodenfliesen<br />

in Holzoptik, Badmöbel mit<br />

offenen Regalen oder durch in die<br />

Wand eingelassene kleine Nischen.<br />

“Im Bad können wir<br />

entschleunigen.”<br />

Sven Wolschke<br />

Die Bad-Experten<br />

„Auch mit Handtüchern, die farblich<br />

mit dem Bad harmonieren, kann ich<br />

ein Bad wohnlicher machen“, sagt<br />

Anne Holtgrefe, Innenarchitektin bei<br />

Johann Osmers. Eine stimmungsvolle<br />

Atmosphäre lässt sich genau<br />

wie im Wohnzimmer durch das Spiel<br />

mit Licht auch im Bad erzeugen.<br />

Über zwei Lichtsysteme ist es<br />

möglich, einmal das normale, einmal<br />

das gedämpfte Licht einzuschalten.<br />

„Im Bad wird es einfach gemütlicher“,<br />

sagt Matthias Schröder, Geschäftsleiter<br />

bei osmers in horn. Das<br />

lässt sich auch durch LED-Schienen<br />

zwischen den Fugen oder unter einer<br />

Stufe erreichen, nennt der Badexperte<br />

weitere Möglichkeiten der Lichtgestaltung.<br />

Puristische Bäder mit gesofteten Kanten sind Trend. Foto: Duravit<br />

SVEN<br />

WOLSCHKE<br />

Installateur- und Heizungsbaumeister<br />

bei Johann Osmers<br />

Auch offene Konzepte, wie sie<br />

zunächst nur in Designhotels zu finden<br />

waren, sind mittlerweile in den<br />

privaten Badbereich eingezogen. Hier<br />

lösen sich die Grenzen zwischen<br />

Wohn- und Badezimmer immer weiter<br />

auf. Direkt hinter dem Bett steht<br />

beispielsweise die Badewanne. „In<br />

unserer Ausstellung finden das mittlerweile<br />

20 Prozent der Menschen<br />

cool“, sagt Rita Janssen.


Bunt<br />

Die Bad-Experten<br />

„Es kommt wieder mehr Farbe ins Bad“,<br />

nennt Anne Holtgrefe, Innenarchitektin<br />

bei Johann Osmers, einen weiteren<br />

Trend. Ob im großen Familienbad oder<br />

im kleinen Gäste-WC – mit farbigen<br />

Keramiken, Badmöbeln oder Armaturen<br />

in Gold, Weiß oder Schwarz lassen sich<br />

Farbtupfer setzen.<br />

„Das Porzellan bleibt häufig weiß, außen<br />

bekommt es Farbe, ist also bicolor“, erklärt<br />

Matthias Schröder, Geschäftsleiter<br />

bei osmers in horn. „Wir sehen Farben<br />

von poppig bis dezent, als Akzent oder<br />

auch als komplettes Raumkonzept.<br />

Neben den Pastelltönen zum Teil auch<br />

aktuelle, sehr kräftige Töne. Grün und<br />

Blau kommen auch ins Badezimmer, abgesoftet,<br />

eher warmweich, also nicht so<br />

knallig wie vielleicht noch vor 20, 30 Jahren.<br />

Natürlich wird das Weiß nicht aus<br />

den Bädern verschwinden, das ist immer<br />

noch vorrangig“, ergänzt Jens Wischmann<br />

von der Vereinigung Deutsche<br />

Sanitärwirtschaft.<br />

Mit seiner Serie Happy D.2 Plus hat Hersteller<br />

Duravit beispielsweise diesen<br />

Trend aufgegriffen. Hier bekommt das<br />

Aufsatzbecken durch neue Farbwelten in<br />

Anthrazit matt (oder zweifarbig-kontrastierend,<br />

innen Weiß glänzend, außen<br />

Anthrazit matt) eine markante Eigenständigkeit<br />

– wobei das Farbkonzept sogar<br />

WCs und Bidets umfasst.<br />

Keramiken in zwei Farben sind ‚in‘. Foto: Duravit<br />

2<br />

MATTHIAS<br />

SCHRÖDER<br />

Geschäftsleiter<br />

bei osmers in horn


Die Bad-Experten<br />

RITA<br />

JANSSEN<br />

Planungsexpertin bei der<br />

Badausstellung elements<br />

in Stuhr<br />

Der Trend geht zur XXL-Fliese. Foto: V&B Fliesen GmbH<br />

3<br />

Fliesen im XXL-Format<br />

Immer größer werden die Fliesen im Bad. Für Wände sind Fliesen in den Maßen 30 x 60 Zentimeter<br />

üblich, für Fußböden Fliesen in den Maßen 80 x 40 Zentimeter und 60 x 60 Zentimeter.<br />

Noch größer sind die neuen, trendigen XXL-Fliesen. Sie haben Formate von 1,25 x 2,40 Metern<br />

und erzeugen so große Flächen mit nur ganz wenigen Fugen. Hier lässt sich zum Beispiel eine<br />

komplett fugenlose Dusche gestalten – mit jeweils einer einzigen Wand- und Bodenfliese.<br />

Viele Feinsteinzeugfliesen sind nur 6 mm dünn und haben daher ein vergleichsweise niedriges<br />

Gewicht – ein wichtiger Pluspunkt in Sachen Transport und Handling. Auch für Renovierungen<br />

sind die leichten Großformate gut geeignet – aufgrund der geringen Aufbauhöhe können sie oft<br />

über vorhandene Beläge verlegt werden. Ein weiterer Vorteil der Megafliesen: „Sie sind besonders<br />

pflegeleicht“, sagt Karin Loewner, Bad- und Projektplanerin bei osmers in horn.<br />

Die Bad-Experten<br />

KARIN<br />

LOEWNER<br />

Bad- und Projektplanerin<br />

bei osmers in horn<br />

“XXL-FLIESEN<br />

SIND BESONDERS<br />

PFLEGELEICHT.”<br />

KARIN LOEWNER<br />

Fünf Fragen<br />

an Rita Janssen<br />

5 Fragen an Rita Janssen,<br />

Planungsexpertin bei der<br />

Badausstellung elements in Stuhr<br />

Frau Janssen, wie hat sich das Bad in<br />

den vergangenen Jahren verändert?<br />

Was bedeutet Bad heute?<br />

Rita Janssen: Früher hatte das Bad<br />

einen ganz anderen Charakter, war<br />

Waschküche, Reinigungsraum, Nasszelle.<br />

Die Menschen haben ja noch<br />

nicht jeden Tag geduscht, sondern sich<br />

meistens an tiefen Becken gewaschen.<br />

Heute ist das Bad ein Wohnraum, an<br />

dem ich den Tag beginne und beende.<br />

Im Bad geht es um Wellness und Wohlbefinden.<br />

Das Bad ist ein Ort, an dem<br />

ich nach einem stressigen Tag bei mir<br />

sein kann und die Seele baumeln lassen<br />

kann.<br />

Wie sieht das perfekte Bad aus?<br />

Was ist gefragt?<br />

Rita Janssen: Was den Stil angeht, begeistert<br />

der moderne Purismus. Dieser<br />

Stil ist auf der einen Seite geradlinig<br />

und aufs Wesentliche reduziert, und<br />

auf der anderen Seite durch das ‚Soft-<br />

Edge-Design‘ geprägt, ein Design mit<br />

gesofteten Konturen und Kanten – so<br />

wie es bei modernen Wohntrends und<br />

auch bei Smartphones vorkommt. Bei<br />

der Ausstattung sind Walk-in-Duschen,<br />

also große, bodenebene Duschen<br />

gefragt – oft nur mit einer einzigen frei


stehenden Seitenwand. Auch frei stehende<br />

Badewannen und Regenduschen<br />

jeglicher Größe sind ‚in‘. Hier geht es<br />

wieder darum, sich wohlzufühlen, sich<br />

zu entspannen, bei sich selbst zu sein.<br />

Im Kommen sind Waschtischanlagen<br />

als Doppelwaschtische. So kann die<br />

Familie morgens gemeinsam ins Bad.<br />

Wie finde ich aus dem Meer an Möglichkeiten<br />

und Materialien mein Traumbad?<br />

Rita Janssen: Erst einmal kann ich<br />

mich in unseren Ausstellungen informieren<br />

oder auch im Internet unter<br />

www.elements-show.de. Auf unserer<br />

Homepage lässt sich das eigene Bad<br />

über den Online-Planer konfigurieren,<br />

hier bekomme ich auch eine 3D-Ansicht.<br />

Wichtig ist natürlich das persönliche<br />

Beratungsgespräch.<br />

Können Sie Tipps geben, ein Bad<br />

besonders wohnlich einzurichten?<br />

Rita Janssen: Ja, hier gibt es viele<br />

Möglichkeiten. Durch Fußbodenfliesen<br />

in Holzoptik bekommt mein Bad zum<br />

Beispiel einen besonders wohnlichen,<br />

warmen Charakter. Badmöbel mit<br />

offenen Fächern kann ich mit schönen<br />

Handtüchern dekorieren, auf gemauerte<br />

Ablagemöglichkeiten zum Beispiel<br />

neben der Wanne lege ich Kissen. Und<br />

auch in die Wand eingelassene kleine<br />

Nischen – zum Beispiel aus Edelstahl –<br />

machen ein Bad besonders wohnlich.<br />

Durch eine abgehangene Decke mit<br />

LED-Downlights tauche ich mein Bad<br />

in warmes, softes Licht.<br />

> Ohne Kabel, sauber installiert<br />

- 5 Jahre Garantie und Batteriehaltbarkeit<br />

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Wie wichtig ist es, schon früh an<br />

Barrierefreiheit zu denken? Bereits<br />

beim Neubau?<br />

Rita Janssen: Beim Neubau ist es noch<br />

nicht ganz so entscheidend. Barrierefreiheit<br />

spielt eher eine Rolle beim<br />

Renovieren, bei demjenigen, der sein<br />

Bad nach 20, 25 Jahren teil- oder komplettsaniert.<br />

Hier geht es dann wieder<br />

um bodenebene, große Duschen.<br />

Immer beliebter werden auch Dusch-<br />

WCs, eine Mischung aus WC und<br />

Bidet, die ursprünglich aus Asien<br />

kommen. Zu bedienen sind sie ganz<br />

einfach über eine Fernbedienung.<br />

OBERNEULAND 121


Individuell<br />

Genau wie im Wohn- oder Schlafzimmer lässt sich der persönliche<br />

Stil auch im Badezimmer ausdrücken. Das moderne<br />

Badezimmer orientiert sich an den Wünschen der Menschen<br />

und daran, wie sie es benutzen möchten – etwa als Familienbad,<br />

Ruhezone oder Wohlfühloase. „Häufig ist das Puristische<br />

gefragt“, weiß Anne Holtgrefe.<br />

Dieser Stil ist auf der einen Seite geradlinig und aufs<br />

Wesentliche reduziert, auf der anderen Seite durch ein<br />

Design mit gesofteten Konturen und Kanten geprägt – so<br />

wie es bei modernen Wohntrends vorkommt. Und auch<br />

glamourös geht es im Badezimmer des Jahres <strong>2019</strong> zu,<br />

wie Hersteller Vigour mit seiner neuen Designlinie vogue<br />

zeigt. Charakteristisch für sämtliche Keramikprodukte sind<br />

weiche Formen mit sehr präzisen Kanten.<br />

„Die asymmetrische Form verleiht den Produkten zusätzliche<br />

Spannung. Wir wollten den hohen ästhetischen Anspruch<br />

erfüllen, ohne die Funktionalität zu vernachlässigen“, erklärt<br />

Designer Michael Stein. Das Design der Doppelwaschschale<br />

aus Mineralguss spiegele das fließende Wasser wider, setze<br />

auf Kurven und weich fließende Formen, erklärt er weiter.<br />

Möbel im Mid-Century-Style finden sich bei Badmöbelher-<br />

4<br />

steller burgbad. Mit seiner Kollektion Badu bringt burgbad<br />

viel Schwung und Goldakzente ins Bad, bleibt dabei aber<br />

elegant.<br />

In seiner Kombination aus organischen und geradlinigen Formen<br />

zeigt sich das Design inspiriert von dem im gesamten<br />

Einrichtungsbereich angesagten Mid-Century-Style und überträgt<br />

dessen Look ins moderne Badezimmer. Bicolor-Kombinationen<br />

und Metall- und Holzoptiken unterstützen dabei<br />

den wohnlichen Charakter des Badezimmers. Das Konzept<br />

von Badu lässt weiche, runde Formen in gerade Linien und<br />

schlanke Rechteckformen übergehen – ein auch für den<br />

Mid-Century-Style typisches Spannungselement, das durch<br />

die Kombination fließender, organischer Kurven mit<br />

reduziert-geometrischen Formen entsteht.<br />

Die um die Mitte des 20. Jahrhunderts in den 50er- und<br />

60er-Jahren entstandenen Klassiker von Charles Eames,<br />

Walter Gropius und anderen namhaften, oft mit dem Bauhaus<br />

verbundenen Designern prägten jenseits von Nierentisch-Moden<br />

eine ganze Ära und sind auch heute noch stilbildend.<br />

Im Bauhausjubiläumsjahr zieht der zeitlose Stil aus<br />

Weimar und Dessau auch im Bad ein.<br />

Designer Christian Haas hat sich bei der Badkollektion<br />

Antheus für Villeroy & Boch unter anderem von Elementen<br />

der Stilschule inspirieren lassen. „Das Bauhaus gilt vielen<br />

noch heute als Inbegriff moderner Architektur und minimalen<br />

Designs“, erklärt Christian Haas. „Etliche Entwürfe aus<br />

damaliger Zeit haben bis heute nichts an Aktualität eingebüßt.“<br />

Bei der Gestaltung der Badkollektion Antheus hat sich der<br />

Designer unter anderem von der klaren Formensprache des<br />

Bauhauses leiten lassen. Das Ergebnis sind ausgeglichene<br />

Proportionen, die gleichzeitig reduziert und harmonisch<br />

wirken. „Harmonie und interessante Proportionen machen<br />

neben Materialwahl, Finishing und Haptik einen großen Teil<br />

eines Entwurfes aus“, betont Haas. Rechteck, Kreis, Langloch<br />

– der Ausgangspunkt für die ausgewogene Gestaltung<br />

von Antheus sind geometrische Grundformen.<br />

Das gilt für den rechteckigen Waschtisch, den runden Spiegel<br />

und den länglichen Ganzkörperspiegel. Aufgebrochen<br />

werden die strengen Konturen mit Details wie der klassischen<br />

Waschtisch-Facette, die dem Betrachter ein reizvolles<br />

Spiel mit Licht und Schatten bietet. Konstruktionen aus<br />

breiten Stahlbändern verleihen dem Waschtisch und der frei<br />

stehenden Badewanne Leichtigkeit.<br />

Neben den Formen ist die Materialauswahl das entscheidende<br />

Gestaltungselement von Antheus: „Der Materialmix aus<br />

poliertem Edelstahl, Stein, Holz und Keramik lässt das Bauhaus<br />

als eine Inspirationsquelle erkennen, allerdings<br />

abstrakt“, so Haas.<br />

Doppelwaschtische sind im Kommen. Bei diesem Modell spiegelt das Design das fließende<br />

Wasser wider und setzt auf Kurven und weich fließende Formen. Foto: vigour.de<br />

Die Bad-Experten<br />

ANNE<br />

HOLTGREFE<br />

Diplomingenieurin im<br />

Bereich Innenarchitektur<br />

bei Johann Osmers


Die Bad-Experten<br />

HANS-HENNING<br />

SCHUHOSE<br />

Installateur- und Heizungsbaumeister<br />

aus Oberneuland<br />

Fünf Fragen<br />

an Hans-Henning Schuhose<br />

5 Fragen an Hans-Henning Schuhose,<br />

Installateur- und Heizungsbaumeister aus Oberneuland<br />

Herr Schuhose, warum ist es gerade bei der Badsanierung<br />

so wichtig, sich an einen Fachmann zu wenden?<br />

Schuhose: Weil es hier viele Vorschriften gibt, die einzuhalten<br />

sind, und das kann und weiß der Fachmann natürlich<br />

am besten. Wenn im Bad laienhaft gearbeitet wird, kann<br />

das auch schon mal gesundheitliche Probleme nach sich<br />

ziehen, wie zum Beispiel Legionellen. Und: Nur der Fachmann<br />

berät fachgerecht, hat die besten Ideen und übernimmt<br />

dann auch die Gewährleistung für die Leistungen.<br />

Der Erhalt von Arbeitsplätzen ist natürlich auch wichtig.<br />

Im Internet werden beispielsweise teure Badezimmerarmaturen<br />

oft sehr günstig angeboten. Was halten Sie davon?<br />

Schuhose: Ich rate von solchen Käufen ab. Da kann man nie<br />

sicher sein, ob die Sachen einwandfrei sind oder ob es sich<br />

um Produktpiraterie handelt. Außerdem muss man oft<br />

Vorkasse bezahlen und weiß dann noch nicht einmal, ob<br />

man die Sachen am Ende überhaupt bekommt.<br />

Welchen Wunsch hören Sie bei der Badsanierung am meisten?<br />

Schuhose: Die bodengleiche Dusche.<br />

Ist das technisch immer machbar?<br />

Schuhose: Nein, leider nicht immer, weil zum Beispiel der<br />

Kanal nicht die richtige Höhe hat. Aber hier gibt es schöne<br />

Alternativen wie eine kleine Stufe oder eine superflache<br />

Duschwanne.<br />

Welchen Rat haben Sie für Badsanierer?<br />

Schuhose: An Barrierefreiheit denken und alles so planen,<br />

dass es altersgerecht wird. Hier kann man sich zum Beispiel<br />

darüber Gedanken machen, dass alles gleich so gestaltet<br />

wird, dass einem später einmal ein Pfleger zu Seite stehen<br />

kann, man auch mit einem Rollstuhl ins Bad kommt oder<br />

die Waschtische unterfahrbar sind. Aber fast immer sind es<br />

meine Kunden, die mich darauf ansprechen. Der Wunsch,<br />

möglichst lange zu Hause zu wohnen, ist ja bei uns allen<br />

groß.<br />

OBERNEULAND 123


5<br />

Filigran<br />

Gibt es auch bei den Formen neue Trends? „Ja“, sagt Karin Loewner, Bad- und Projektplanerin<br />

bei osmers in horn. „Die Keramiken sind filigraner.“ Sie wirken leicht und schwerelos.<br />

Möglich geworden ist das durch neue Keramik-Technologien. Am deutlichsten lässt<br />

sich das filigrane Design am Waschtisch erkennen. Anstelle eines wuchtigen und klobigen<br />

Designs setzen Hersteller nun auf schmale Kanten.<br />

Als Grundmodell sind hier runde und ovale, quadratische und rechteckige Formen möglich.<br />

Eckige Becken sind häufig flach gearbeitet. Besonders leicht wirken Aufsatz-Waschtische<br />

mit passendem Unterschrank oder einer Waschtischplatte, die in der filigranen Verarbeitung<br />

nahezu schwebend aussehen. „Es macht heute wirklich Spaß, bei so vielen Formen<br />

und Materialien Bäder zu planen“, schwärmt Matthias Schröder, Geschäftsleiter bei osmers<br />

in horn.<br />

Armaturen werden filigraner, wirken leichter.<br />

Foto: Duravit<br />

Auch wenn die Keramik filigran aussieht, ist sie dennoch robust. Auch Badewannen, WCs<br />

und Bidets nehmen die neue leichte Formensprache auf, wenngleich die Kanten und Konturen<br />

hier ein wenig stärker gearbeitet sind. Fast alle Designlinien, die den neuen filigranen<br />

Trend aufgreifen, sind modern, urban und zeitlos elegant. Zu sehen ist das beispielsweise<br />

in der Badkollektion Callaro von Villeroy & Boch. Stilprägend ist hier die angesetzte<br />

Designkante, die die schlanken Formen der Waschtische in Szene setzt.<br />

Möglich gemacht wird die neue Leichtigkeit im Badezimmer durch die Materialentwicklung<br />

TitanCeram: Das enthaltene Titanoxid veredelt die Keramik und ermöglicht Formen, die<br />

außerordentliche Festigkeit mit einem zeitlosen Look vereinen. Bei den Badewannen aus<br />

der Serie ist die dynamische Formensprache vom harmonischen Spiel mit runden Kanten<br />

und sanften Linien inspiriert. Der einseitig breite Wannenrand zitiert das Design der Waschtische<br />

und dient gleichzeitig als Ablagefläche. Besonders leicht und filigran wirkt die<br />

Komplettbadserie mit der Keramikserie Viu, dem Möbelprogramm XViu und den passenden<br />

Badewannen von Hersteller Duravit und sieger design.<br />

“ES MACHT HEUTE WIRKLICH<br />

SPASS, BEI SO VIELEN<br />

FORMEN UND MATERIALIEN<br />

BÄDER ZU PLANEN”<br />

Hier entsteht die Eleganz aus der Verknüpfung weicher, organischer Formen mit präziser<br />

Geometrie. Spannende Kontraste ergeben sich aus Oberflächenkombinationen von feinster<br />

Keramik, Glas und Metall mit matten Lacken oder edlen Hölzern. Höhepunkt bildet ein<br />

Waschplatz – außen präzise als Rechteck definiert,<br />

MATTHIAS SCHRÖDER<br />

innen organisch sanft geschwungen mit geräumigem<br />

Innenbecken und großer Ablagefläche. So wie sich<br />

die Keramiken verändern, so verändern sich auch die<br />

Armaturen im Bad. Auch hier werden die Formen feiner<br />

und filigraner. Beim Design der<br />

Armaturenlinie D.1 setzt Hersteller Duravit beispielsweise<br />

auf eine neue ikonische Form, die durch den<br />

dynamisch fließenden Übergang von der zylindrischen<br />

Grundform zu dem superflachen Auslauf<br />

erreicht wird.<br />

NATURSTEINZENTRUM BREMEN<br />

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Lebens(t)räume aus Naturstein<br />

124 OBERNEULAND


Die frei<br />

stehende Wanne<br />

Frei stehende Badewannen<br />

sind Blickfang im Bad und<br />

Inbegriff von Luxus. „12 Quadratmeter<br />

sollte ein Bad groß<br />

sein, damit eine frei stehende<br />

Badewanne darin Platz findet<br />

und wirkt“, rät Rita Janssen,<br />

Planungsexpertin bei der Badausstellung<br />

elements in Stuhr.<br />

Hier überraschen Hersteller<br />

immer wieder mit neuen<br />

Formen und Konzepten.<br />

Auf der ISH in Frankfurt hat<br />

Badmöbelspezialist burgbad<br />

beispielsweise nun seine<br />

geschwungene Badewanne<br />

Badu aus Mineralguss mit<br />

patentierter ergonomischer<br />

Liegeform vorgestellt. Hier<br />

passen sich Badewannenbau<br />

und -form der menschlichen<br />

Physiognomie an und ermöglichen<br />

ein entspanntes Zurücklehnen,<br />

ohne dass der Badende<br />

das Gefühl haben muss,<br />

abzurutschen: Er wird mühelos<br />

gehalten, kann die Beine<br />

schweben lassen und sich<br />

dabei vollständig entspannen.<br />

6<br />

Entspannung pur: Neue Badewannenformen<br />

passen sich der menschlichen Physiognomie an.<br />

Foto: burgbad<br />

Ausführung sämtlicher<br />

Malerarbeiten<br />

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Organische Formen treffen<br />

auf Geometrie. Foto: Duravit<br />

OBERNEULAND 125


BAUEN + WOHNEN<br />

Individuelles<br />

Traumbad dank<br />

Farbvielfalt<br />

Die richtigen Wandfarben regen den Geist an oder wirken<br />

beruhigend. Auch aus dem Badezimmer kann mit Farben<br />

ein persönlicher Wohlfühlort werden. Dabei muss es nicht<br />

immer nur reines Weiß sein! Wer Mut zum einzigartigen<br />

Farbcharakter besitzt, streicht eine Wand in einem Tiefrot.<br />

Um den weißen Fliesen lediglich etwas entgegenzusetzen,<br />

empfehlen sich dunkle Anthrazit-Töne, die zeitgleich Struktur<br />

in den Raum bringen. Eine einzigartige Wellness-Oase<br />

wird mit Grüntönen erzeugt, die die Frische unterstreichen.<br />

Ein kleiner Tipp: Diese Farbnuancen wirken besonders gut<br />

in Verbindung mit Weiß und natürlichem Holz. epr<br />

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Hasch macht süchtig seit 1883 nach<br />

Badgestaltung<br />

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Dekorative Elektrobadheizkörper:<br />

Ab an die Wand!<br />

Wanne und Dusche nehmen im Badezimmer<br />

viel Raum ein. Weil in der<br />

Regel also nur eine vergleichsweise<br />

geringe Fläche für eine Fußbodenheizung<br />

zur Verfügung steht, lohnt es<br />

sich, zusätzlich dazu einen Elektrobadheizkörper<br />

zu installieren.<br />

Dieser lässt sich platzsparend an der<br />

Wand anbringen und verbreitet wohlige Wärme. Besonders<br />

praktisch: Viele Modelle erwärmen nicht nur den Raum,<br />

sondern trocknen auch die Handtücher! Sie lassen sich<br />

überall dort befestigen, wo eine Steckdose zu finden ist und<br />

arbeiten effizient und kostengünstig. epr<br />

www.anapont.eu<br />

Ein Sonnenschutz<br />

geht neue Wege<br />

Neben Qualität sind auch<br />

Nachhaltigkeit, Unabhängigkeit<br />

von Energiekosten und<br />

Komfort wichtige Aspekte<br />

bei der Einrichtung der eigenen<br />

vier Wände.<br />

Zum Beispiel wenn Sonnenschutzsysteme mit Solartechnik<br />

ausgestattet sind. Ohne elektrische Verkabelung eignet sie<br />

sich vor allem für die Nachrüstung. Das autarke System<br />

zieht seine Energie aus einer eingebauten Solarzelle und<br />

lässt sich ganz komfortabel per Fernbedienung steuern. epr<br />

www.renson.eu<br />

126 OBERNEULAND


Lüftungssystem lässt<br />

Allergiker durchatmen<br />

Wenn der Winter Vergangenheit ist,<br />

bessert sich bei vielen Menschen<br />

der Gemütszustand. Doch die Vorboten<br />

des Sommers bringen auch<br />

Probleme: Pollen lassen vor allem<br />

Allergiker nur schwer durchatmen.<br />

Doch clevere Lösungen sorgen<br />

dafür, dass die Betroffenen von den<br />

Symptomen verschont bleiben.<br />

Zum Beispiel ein vollständig in das<br />

Fenster integriertes Lüftungssystem, das den Raum<br />

mit Frischluft versorgt, ohne dass ein Öffnen des Fensters<br />

notwendig ist. Durch den optionalen Einbau von<br />

Filtern können Allergiker aufatmen. epr<br />

www.internorm.com<br />

Sauna . Dampfbad . Infrarot . Dampfdusche<br />

Wartungsfreie<br />

Renovierungslösungen<br />

für Wintergärten<br />

Die meisten Menschen, die einen<br />

Wintergarten mit Holzfenstern<br />

haben, wünschen sich<br />

eine gleichermaßen komfortable<br />

wie dauerhafte Lösung<br />

gegen Witterungsschäden.<br />

Ein Renovierungsspezialist hat<br />

eine wartungsfreie Aluminium-Verkleidung entwickelt,<br />

die für fast alle Holzfenster-Typen geeignet ist. Hier werden<br />

die bestehenden Holzfenster des Wintergartens auf<br />

der Innenseite erhalten und mit einem durchdachten<br />

Rahmen und Flügel-Verkleidungssystem auf der Außenseite<br />

verkleidet und damit verlässlich geschützt. epr<br />

Besuchen Sie unsere<br />

große Wellnessausstellung!<br />

Gottlieb-Daimler-Str. 30-34 28816 Stuhr<br />

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www.portas.de<br />

Gewünschte Wasserhärte per App<br />

einstellen<br />

Wer schon einmal<br />

in weichem<br />

Wasser gebadet<br />

hat, kennt<br />

das einzigartige<br />

sanfte Gefühl<br />

auf der Haut.<br />

Darüber hinaus<br />

ist es kalkarm und minimiert somit die Ablagerung von Kalk<br />

auf Fliesen, Armaturen und Haushaltsgeräten.<br />

Diese Wasserenthärtungsanlagen sorgen dafür, dass das<br />

Wasser genau den Härtegrad besitzt, den sich der Hausbesitzer<br />

in der jeweiligen Situation wünscht. Moderne<br />

Anlagen können darüber hinaus per Smartphone, Tablet<br />

oder PC komfortabel gesteuert werden. epr<br />

www.judo.eu<br />

OBERNEULAND 127


BAUEN + WOHNEN<br />

Sanieren<br />

und Fördergelder erhalten<br />

Bei "Altersgerecht Umbauen" dürften die meisten zuerst<br />

an Barrierefreiheit und an Senioren denken. Dabei verbergen<br />

sich hinter dem gleichnamigen Förderprogramm Nummer<br />

455 der KfW-Bank verschiedenste Fördermöglichkeiten<br />

- unter anderem für Hausbesitzer, die mit einer neuen<br />

Haustür den Einbruchschutz des Zuhauses verbessern.<br />

Mit dem Förderprogramm 430 "Energieeffizient Sanieren"<br />

gibt es zudem Fördermittel speziell für eine verbesserte Energieeffizienz.<br />

Mit guter Dämmung zur Förderung<br />

Der UD-Wert bezeichnet den Wärmedurchgangskoeffizienten<br />

von Fenstern und Türen. Einfach ausgedrückt, erkennen<br />

Fachleute an dem Wert, wie viel Wärme durch die Haustür<br />

nach außen verloren geht. Je geringer der Wert, umso<br />

besser ist die Wärmedämmung und damit die Energieeffizienz<br />

des Gebäudes.<br />

Auch bei Haustüren ist dieser Wert relevant, da bei einer<br />

nicht ausreichenden Isolierung über die große Türfläche<br />

viel Heizungswärme nach draußen abgestrahlt wird. Die Energieeinsparverordnung<br />

(EnEV) schreibt für die Sanierung<br />

von Außentüren einen UD-Wert von maximal 1,8 W/(m²·K)<br />

vor.<br />

Daher werden mit dem Förderprogramm Nr. 430 "Energieeffizient<br />

Sanieren" der KfW-Bank als Einzelmaßnahmen<br />

auch wärmegedämmte Haustüren gefördert. Voraussetzung<br />

ist, dass die Haustür mindestens einen UD-Wert von<br />

1,3 W/(m²·K) oder besser aufweist. Der Zuschuss beträgt<br />

zehn Prozent der Investition, entsprechend mindestens<br />

300 Euro, maximal aber 5.000 Euro.<br />

Erhöhter Einbruchschutz für die eigene Sicherheit<br />

Ausschlaggebend für die Förderung im Rahmen des KfW-<br />

Programms Nr. 455 "Altersgerecht Umbauen" ist zusätzlich<br />

zum UD-Wert die Erhöhung des Einbruchschutzes.<br />

Je nachdem, wie lange ein Einbrecher benötigt und welches<br />

Werkzeug er verwendet, werden geprüfte Bauelemente in<br />

Widerstandsklassen RC (englisch: "Resistance classes")<br />

von RC 1N (geringer Widerstand) bis RC 6 (extrem hoher<br />

Widerstand) eingestuft. Für Eigenheime werden die Widerstandsklassen<br />

RC 2 und RC 3 empfohlen, eine Förderung<br />

ist ab Widerstandsklasse RC 2 möglich. djd<br />

www.hoermann.de/tipps<br />

128 OBERNEULAND


Raum und Platz schaffen mit individuellen<br />

Schranklösungen nach Maß<br />

MIT DER PERFEKTEN LÖSUNG<br />

DAS PERFEKTE UMFELD<br />

Nirgendwo lässt sich das eigene Selbst so gut verwirklichen<br />

wie zu Hause. Nur daheim kann man sich bei Einrichtung<br />

und Gestaltung richtig austoben, um sich rundum<br />

wohlfühlen zu können.<br />

Mit kreativem Ideenreichtum und langjähriger Erfahrung<br />

unterstützt BM Schrankdesign mit seinen formschönen,<br />

durchdachten und funktionellen Schranklösungen nach<br />

Maß Kunden, um die optimale Nutzung der Räumlichkeiten<br />

und das Rundum-Wohlfühlen zu erreichen.<br />

In Top-Qualität und ansprechendem Design! Speziell entworfen<br />

und individuell von Tischlerhand gefertigt. Ob für<br />

Ankleidezimmer, Garderoben, Bücherregale, Kleider- und<br />

Eckschränke, maßgefertigte Dachschrägen sowie Badezimmermöbel.<br />

Als offener, begehbarer Schrank oder<br />

geschlossen mit Drehtüren oder Gleittüren. Jede noch so<br />

kleine Nische wird dabei berücksichtigt, um das zur Verfügung<br />

stehende Raumpotential vollständig auszuschöpfen.<br />

Dabei wird auf Wertbeständigkeit und höchste Qualität in<br />

Funktion und Design großer Wert gelegt.<br />

Je nach Geschmack und Vorliebe können Kunden dabei<br />

aus einer vielfältigen Auswahl an Holz-, Farb- und Glasoberflächen<br />

wählen.<br />

Das Einhalten hoher Qualitätsstandards sowie die<br />

Berücksichtigung ökologischer Nachhaltigkeit bei den einzelnen<br />

Bestandteilen ist für BM Schrankdesign selbstverständlich.<br />

Für die Produktion und Anfertigung der<br />

Schränke werden ausschließlich Materialien namhafter<br />

Hersteller verwendet.<br />

Interessierte Besucher können sich im Schrankstudio<br />

„Am Wall 174“ von unterschiedlichen Ideen inspirieren lassen.<br />

Geöffnet hat BM Schrankdesign von Montag bis Freitag von 11.00 Uhr bis 18.00 Uhr<br />

und am Samstag von 11.00 bis 13.00 Uhr.


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Öffnungszeiten: Montag-Freitag 10-18 Uhr · Samstag 9-13 Uhr<br />

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TERMINE<br />

IM MAI<br />

EVENT<br />

KALENDER<br />

Von Festen auf dem Lür-Kropp-Hof bis zu Konzerten, von interessanten Führungen<br />

bis zu spannenden Vorträgen.<br />

Alle wichtigen ländlichen Termine in Oberneuland und der Region im Überblick.<br />

9. - 12. Mai <strong>2019</strong> – Nationales Springturnier Bremen-Oberneuland<br />

Ein Fest für die ganze Familie<br />

Freunde treffen, hochkarätigen Pferdesport sehen und schöne Tage mit der Familie verbringen: Vom 9. bis 12. Mai<br />

<strong>2019</strong> wird die Anlage der Familie Forkert wieder zum beliebten Ausflugsziel in Oberneuland. Denn das nationale<br />

Springturnier des RC Rosenbusch lockt um die 200 Reiter aus ganz Norddeutschland an - darunter diverse national<br />

und international erfolgreiche Sportler. So konnten die Zuschauer in den vergangenen Jahren Springsport-Größen wie<br />

Markus Beerbaum und seine Frau Meredith Michaels-Beerbaum bewundern, ebenso wie die Mannschafts-Olympiasieger<br />

Sandra Auffarth und Lars Nieberg oder die vierfache Deutsche Meisterin Janne-Friederike Meyer-Zimmermann.<br />

Höhepunkt des Turniers ist der Große Preis am Sonntag, ein S***-Springen, das mit 10.000 Euro dotiert ist.<br />

Doch auch in den Tagen davor bekommen die Zuschauer viele schwere und stark besetzte Springen zu sehen - so wie das<br />

Mercedes-Benz-Championat am Samstag.<br />

Am späten Samstagnachmittag steigt dann traditionell die Stimmung im und rund um den Parcours, wenn die Sportler<br />

sich zu lauter Musik im rasanten Grand Central Speed Derby messen - einem Zeitspringen über Naturhindernisse, das ein<br />

wenig Flair des Deutschen Springderbys nach Oberneuland bringt.<br />

Freier Eintritt zum Schlemmen, Bummeln und Springsport gucken Damit möglichst viele Bremer die Chance haben,<br />

sich die Springen anzuschauen, ist der Eintritt zum Turnier traditionell kostenlos. „Wir möchten einfach, dass jede Familie<br />

hier einen tollen Tag verbringen und den Sport genießen kann“, sagt der 1. Vorsitzende des RC Rosenbusch-Oberneuland,<br />

Jörn Forkert. In den vergangenen Jahren kamen mehrere tausend Zuschauer auf die Anlage, die idyllisch mitten in den<br />

Wümmewiesen liegt und ein schönes Ausflugsziel mit dem Fahrrad ist.<br />

Neben den Springprüfungen gibt es diverse Gastronomie-Angebote: Wein- und Cocktailstände, Kaffee und Kuchen, Eis<br />

oder Mittagessen im stilvollen Festzelt - hier findet wohl jeder etwas. Die Kinder können sich im Abenteuerland austoben.<br />

Dort gibt es eine Hüpfburg, einen Spielplatz und Schminkstände. Für die Älteren bietet Mercedes Benz einen Einblick in<br />

neue Auto-Modelle, dazu gibt es Shopping-Stände.<br />

Vom Flair und der Atmosphäre des Turniers in Oberneuland sind auch die Reiter begeistert. „Das hier ist mit das schönste<br />

Turnier weit und breit“, sagte Hendrik Sosath aus Lemwerder im vergangenen Jahr.<br />

Und wer will, kann schon nach dem Springpferd für morgen Ausschau halten, denn die Young Stars Fohlenauktion ist im<br />

vergangenen Jahr so gut angekommen, dass sie erneut während des Turniers stattfindet. Außerdem gibt es Prüfungen für<br />

Nachwuchsreiter und junge Pferde und auch die Jüngsten bekommen beim Reiterwettbewerb ihren Auftritt vor großer Kulisse.<br />

www.rc-rosenbusch.de<br />

Foto: RC Rosenbusch / ACP Fotografie Andreas Pantel<br />

Foto: Kevin Gruetzner<br />

01.<strong>05</strong>.<strong>2019</strong> – 11.00 Uhr<br />

Familientag in der botanika<br />

Spiele und Basteleien für kleine und große Kinder<br />

08.<strong>05</strong>.<strong>2019</strong> – 19.00 Uhr<br />

Der Schatz der Gewürzinseln<br />

Vortrag von Dr. Alexandra Kehl, Tübingen<br />

10.<strong>05</strong>.<strong>2019</strong> – 18.00 Uhr<br />

Freundlichkeit und Mitgefühl<br />

Vortrag von und mit Sylvia Wetzel / 5,00 Euro<br />

12.<strong>05</strong>.<strong>2019</strong> – 15.30 Uhr<br />

Duftige Entspannung zum Muttertag<br />

Frühlingsreise durch Südostasien mit wohlriechenden<br />

Düften und Ölen / botanika-Eintritt zzgl. 3,00 Euro /<br />

Anmeldung bis 6. Mai<br />

23.<strong>05</strong>.<strong>2019</strong> – 19.00 Uhr<br />

Forschungsreisende, Ärzte und Botaniker<br />

Auf den Spuren von Engelbert Kaempfer, Carl Peter<br />

Thunberg und Phillip Franz von Siebold – Vortrag<br />

von Prof. Dr. Peter Schmidt, Dresden<br />

25. bis 26.<strong>05</strong>.<strong>2019</strong> – 10.00-17.00 Uhr<br />

Pflanzenmarkt im Rhododendron-Park<br />

Eingang Ronzelenstraße / Eintritt frei<br />

30.<strong>05</strong>. bis 02.06.<strong>2019</strong><br />

Nicht nur grün!<br />

Farbenfrohe Rallye durch die botanika<br />

botanika - Bremens große Entdeckerwelt<br />

Deliusweg 40, 28359 Bremen, www.botanika-bremen.de<br />

11.<strong>05</strong>.<strong>2019</strong> – 20.30 Uhr<br />

Studio Nord Sessions #5: Andrea Rea Trio (IT)<br />

Jazz-Konzert mit dem neapolitanischen Pianisten<br />

Andrea Rea mit Liedern, die immer eine andere Facette<br />

zum Ausdruck bringen. Ihr Spiel verschmilzt zu einem<br />

ganz eigenen, warmen und unverwechselbaren Klang.<br />

Tickets im Vorverkauf: 18€ zzgl. Gebühr bei Nordwest Ticket<br />

und: www.love-your-artist.de/dottimerecords, Abendkasse: 25€<br />

Studio Nord, Mühlenfeldstraße 23<br />

OBERNEULAND 133


TERMINE<br />

IM MAI<br />

01.<strong>05</strong>.<strong>2019</strong> - 10-17 Uhr<br />

Maimarkt Lür-Kropp-Hof<br />

Der Treffpunkt für alle Oberneulander und Freunde.<br />

Musik - Essen - Trinken - Shoppen - Klönsnack. Ein<br />

Fest für die ganze Familie.<br />

Lü-Kropp-Hof, Rockwinkeler Landstraße 5, Bremen<br />

rockwinkeler Heerstr. 24<br />

28355 Bremen<br />

Tel. 0421 / 25 08 08<br />

DamPfmüHle OBerneulanD<br />

Seit 1897<br />

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02.<strong>05</strong>.<strong>2019</strong> - 20 Uhr<br />

Die Weserburg . So wie wir sind 1.0<br />

Jannike de Vries, neue Direktorin der Weserburg, gibt<br />

einen spannenden Einblick in die neue Ausstellung:<br />

“So wie wir sind 1.0”. Die Ausstellung speist sich<br />

aus einer Vielzahl von privaten Sammlungen, eigenen<br />

Beständen und Leihgaben von Künstlern. Karten<br />

im Vorverkauf zu EUR 10,- bei der Dampfmühle<br />

Oberneuland oder Montini Weinhandel.<br />

Gut Hodenberg, Einfahrt Oberneulander Landstraße 25<br />

01.<strong>05</strong>.<strong>2019</strong> – 12 bis 17 Uhr<br />

Frühlingsfest für Kinder und ihre Familien<br />

Buntes Programm: die Feuerwehr Bremerhaven kommt<br />

mit dem Drehleiterwagen, Ponyreiten, Zauberer, große<br />

Hüpfburg, Kinderschminken, Kinderfahrspaß im Autoparcours,<br />

Auftritte des SOS-Kinderchors und der Tanzgruppe,<br />

Führungen durch das Kinderdorf und für das<br />

leibliche Wohl stehen Foodtrucks bereit.<br />

SOS-Kinderdorf Worpswede, Weyerdeelen 4, Worpswede<br />

04. und <strong>05</strong>.<strong>05</strong>.<strong>2019</strong> – 10 bis 18 Uhr<br />

Olivenöl-Abholtage in Wilstedt<br />

Das jährliche Erzeuger-Verbraucher-Treffen von<br />

Oliviers aus Spanien, Italien und Griechenland mit<br />

Freunden echter nativer Olivenöle, sowie mediterrane<br />

Spezialitäten rund um die Olive. Wie in jedem Jahr<br />

werden alle Olivenölerzeuger vor Ort sein, um den<br />

Besuchern Einblicke zu ihrer Geschichte, Kultur und<br />

Landschaft zu geben. Dazu gehört natürlich auch die<br />

Vorstellung des neuen Olivenöls. Die Veranstaltung<br />

erhält ihren Charme und ihre Beliebtheit auch, weil<br />

hinter den meisten Tischen die Erzeuger selbst stehen<br />

und sich über die vielen Fragen und das Interesse an<br />

ihrer Arbeit freuen und sich die Zeit zu ausführlicher<br />

Beantwortung nehmen.<br />

Ortsmitte Wilstedt (Löhbergstraße, Am Löhberg)<br />

<strong>05</strong>.<strong>05</strong>.<strong>2019</strong> – 10 Uhr bis 18 Uhr<br />

7. Oberneulander Oldtmerfest -<br />

Ein Fest für die ganze Familie<br />

Alle zwei Jahre steht Oberneuland im Zeichen sehenswerter<br />

Karosserien: Fahrer starten zur Rallye quer<br />

durch den Stadtteil und Interessierte zu einem bunten<br />

Fest auf das Veranstaltungsgelände an der "Oberneulander<br />

Eiche". Zwischen Live-Musik, kulinarischen<br />

Köstlichkeiten und Aktionen für Kinder können hier<br />

eine bunte Vielfalt historischer Fahrzeuge gesehen<br />

und auf einem Hindernisparcours beobachtet werden.<br />

Rockwinkeler Heerstraße 21, 28355 Bremen-Oberneuland<br />

www.oberneulander-oldtimerfest.de<br />

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Spezialfutter für Sport- und Zuchtpferde<br />

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28355 Bremen-Oberneuland<br />

rockwinkeler Heerstraße 13<br />

Telefon (0421) 25 90 21 / 25 98 06<br />

fax (0421) 257 53 23<br />

03.<strong>05</strong>.<strong>2019</strong> – 19 Uhr<br />

Der Mai ist gekommen -<br />

Frühlingskonzert in der Oberschule Rockwinkel<br />

Davon, was für die Kinder und Jugendlichen hierzulande<br />

Alltag und manchmal eher lästig ist, können<br />

die Ärmsten der Armen in Nepal nur träumen: dem<br />

täglichen Schulbesuch. Die Organisation KETAAKETI<br />

unterstützt in bislang mehr als 30 Projekten den<br />

Schulbesuch von 11.000 Kindern und mehr als 800<br />

Familien durch Mikrofinanzierung. Dadurch werden<br />

die Familien in die Lage versetzt, sich selbst eine<br />

Existenz aufzubauen und die Schulbildung ihrer<br />

Kinder mit zu finanzieren.<br />

Dass diese Aufgabe unterstützenswert ist, fand auch<br />

Dr. Michaela Dahm, Schulleiterin an der Oberschule<br />

Rockwinkel. Musiklehrer Holger Schmidt erzählte<br />

seinem OpenEars Chor von dem Vorhaben, der sich<br />

gleich spontan bereit erklärte, die Veranstaltung mit<br />

zu gestalten. Mit dabei sind auch die Kinderchöre<br />

SingSingSing der Jahrgänge 5 und 6. Eintritt frei.<br />

Aula der Oberschule Rockwinkel, Uppe Angst 31<br />

<strong>05</strong>.<strong>05</strong>.<strong>2019</strong> – 11 Uhr bis 18 Uhr<br />

Der 9. Ölmühlentag der Wesermühle<br />

- Führungen mit Ölpressung live<br />

- Wissenswertes zu heimischen Ölen<br />

- Neue Olivenöl-Ernte zum Einstandspreis<br />

- Stände regionaler Anbieter, zum großen Teil<br />

bio-zertifiziert: Büffel-, Kuh- und Ziegenkäse, feine<br />

Bio Weine, Gewürze, Kräuter, Eis und Honig<br />

- Landtorten vom Dorfverein Wulmstorf<br />

- Sandhaufen, Perlenbasteln oder Nagelbalken<br />

für die Kleinen<br />

- Künstlerin Susann Schröder-Blischke<br />

aus Thedinghausen zeigt großformatige Seestücke<br />

und Skulpturen<br />

Alte Wulmstorfer Windmühle,<br />

Mühlenweg 34, 27321 Thedinghausen<br />

134 OBERNEULAND


<strong>05</strong>.<strong>05</strong>.<strong>2019</strong> – 12 Uhr<br />

Familienaktion<br />

Erlebnisreise um die ganze Welt<br />

mit Angelika Stiller-Beer | 2,50 € zzgl. Museumseintritt,<br />

ohne Anmeldung<br />

Übersee-Museum, Bahnhofspl. 13, 28195 Bremen<br />

06.<strong>05</strong>.<strong>2019</strong> – 19.00 Uhr<br />

Sitzungstermin des Beirates Oberneuland<br />

Gemeindehaus Ev. Kirche Oberneuland<br />

06.<strong>05</strong>.<strong>2019</strong> – 19 Uhr<br />

Basis-Workshop "Effektive Mikroorganismen "<br />

Wie lassen sich Chemie und künstliche Zusatzstoffe<br />

vermeiden? "Effektive Mikroorganismen (EM)" sind uralte<br />

natürliche kleine Helferlein, die ihre Umgebung aktivieren<br />

und ein gesundes biologisches Gleichgewicht schaffen.<br />

Anmeldung per Mail an: andrea@umweltliebe.org<br />

Achterdiek 56, 28359 Bremen, www.umweltliebe.org<br />

09.<strong>05</strong>.<strong>2019</strong> – 19.30 Uhr<br />

„Lieber Wonnemonat –<br />

sei gegrüßt mit Harfenklang und Märchen“<br />

Jennifer Lang, Harfe –<br />

Helga Poppe mit Märchen<br />

u.a. aus fremden Kulturen<br />

– Werke von G. F. Händel,<br />

Alphonse Hasselmans,<br />

Ulla van Daelen<br />

Foto: M. Groll<br />

Der Freundeskreis Ichon-Park e.V., Oberneulander Landstr. 70,<br />

28355 Bremen, Telefon 0421 2<strong>05</strong> 29086<br />

09.<strong>05</strong>.<strong>2019</strong> – 19.30 Uhr<br />

Mit der Linie 4 um die Welt<br />

Lesung mit der Autorin und Städtesammlerin Annett<br />

Gröschner. Ob in London, Istanbul, Magdeburg, Hamburg,<br />

Astana oder Tartu – überall auf der Welt besteigt die<br />

Autorin seit mehr als fünfzehn Jahren Straßenbahn<br />

oder Bus der Linie 4 und lässt sich überraschen von<br />

dem, was auf sie zukommt…<br />

Schroetersaal in Murkens Hof, Klosterstr. 25, Lilienthal<br />

11.<strong>05</strong>.<strong>2019</strong> – 14.30 Uhr<br />

Zeichnen im Museum<br />

Licht und Schatten<br />

mit Bettina Pankoke | 2,50 € zzgl. Museumseintritt<br />

Übersee-Museum, Bahnhofspl. 13, 28195 Bremen<br />

12.<strong>05</strong>.<strong>2019</strong><br />

Oberneulander Parkvögel<br />

Fritz Ibold kennt die Oberneulander Parks seit seiner<br />

Jugend. Bei einer ornithologischen Frühexkursion im<br />

Park Höpkensruh können typische Parkvögel anhand<br />

ihres Gesangs identifiziert werden.<br />

Stiftung NordWest Natur, Am Dobben 44, 28203 Bremen<br />

Tel.: 0421-71006, www.nordwest-natur.de<br />

12.<strong>05</strong>. – 11:30 Uhr<br />

Bremer HC – Rot-Weiss Köln<br />

Feldhockey 1. Damen-Bundesliga<br />

Heinrich-Baden-Weg, Oberneuland<br />

12.<strong>05</strong>.<strong>2019</strong> – 12 bis 17 Uhr<br />

Hoffest auf Biohof Bavendamm<br />

BUND und Familie Wilkens laden herzlich zum Hoffest<br />

ein. Im Stroh toben, Kälbchen streicheln, Wassertiere<br />

keschern, am Glücksrad drehen, Wiesenvögel erleben,<br />

Kräutersalbe herstellen, eine Hofführung mitmachen,<br />

etwas über wesensgemäße Bienenhaltung erfahren,<br />

Theaterstück im Stall, Bioköstlichkeiten genießen u.v.m.<br />

Waller Straße 300 im Blockland, Nähe Dammsiel<br />

12.<strong>05</strong>.<strong>2019</strong> – 17 Uhr<br />

„Gospel meets Jazz“<br />

Jubiläumskonzerts anlässlich des 20. Geburtstages<br />

des Gospelchor St. Georg. Seit 1998 singen, swingen<br />

und grooven bis zu 45 Sänger mit Stimme, Seele und<br />

viel Spaß. Circa 200 Songs und mehrere Messen<br />

(Gospel/Jazz/Klassik/Pop), fünf-stimmig gesungen,<br />

gehören zum Repertoire. Unter der Leitung von<br />

Sascha Kayser und der Mitwirkung eines gemischten<br />

Orchesters, dem auch Musiker des Ökumenischen<br />

Gymnasiums Oberneuland angehören, erwartet die<br />

Besucher folgendes Programm: Magnificat – The Groovy<br />

Version of Ox vom Komponisten Christoph Schönherr<br />

sowie eine Zusammenstellung unterschiedlicher Songs<br />

aus 20 Jahren Chormusik. Eintritt ist frei.<br />

Kirche St. Ursula, Schwachhauser Heerstr./Ecke Emmastr.<br />

17. bis 21.06.<strong>2019</strong><br />

Workshopwoche der Musikschule Bremen<br />

im Bremer Stadtmusikantensommer<br />

Zum 200. Geburtstag der Bremer Stadtmusikanten lädt<br />

die Musikschule Bremen im Rahmen der 6. Bremer<br />

Musikschulwoche herzlich zum Musik machen, Musik<br />

erfahren und Musik erleben ein! Die Musikschule<br />

bietet jeden Tag ab Nachmittag Workshops rund um<br />

das Thema Musik für alle anderen interessierten<br />

Bremer an. Für jeden ist etwas dabei: kleine Kinder,<br />

Schulkinder, Jugendliche und Erwachsene können<br />

aus dem umfangreichen Programm mit mehr als<br />

50 Workshops ihre Favoriten wählen.<br />

Alle Workshops sind für alle Teilnehmer kostenlos!<br />

Anmeldeschluss ist der 24. Mai <strong>2019</strong>.<br />

Infos: www.musikschule.bremen.de<br />

Musikschule Bremen, Schleswiger Str. 4, 28219 Bremen<br />

16.<strong>05</strong>.<strong>2019</strong> – 19 Uhr<br />

Frauenchor "GoodWeibs"<br />

Benefizkonzert zugunsten von "Trauerland"<br />

Special Guest: Andreas Neumann (Radio Bremen)<br />

Karten zu Euro 20,- Vorverkauf & Abendkasse (Kinder<br />

unter 12 J. frei / Einlass ab 18:30)<br />

VVK: Apotheke Oberneuland u.a.<br />

Evang. Kirche Oberneuland, Hohenkampsweg 6, Bremen<br />

www.kirche-oberneuland.de<br />

18.<strong>05</strong>.<strong>2019</strong> – 14 Uhr<br />

Praxis-Tag: Leben in den Garten bringen<br />

Mikroorganismen und Kleinstlebewesen sind für die<br />

Beschaffenheit des Bodens wichtig. Wie man dafür<br />

sorgt, dass Blätter und organisches Material zersetzt<br />

werden und wieder zum Baustoff für die nächste<br />

Pflanzengeneration werden, zeigt der Workshop..<br />

Anmeldung per Mail an: andrea@umweltliebe.org<br />

Achterdiek 56, 28359 Bremen, www.umweltliebe.org<br />

POTHEKE OBERNEULAND<br />

Johannes Backhoff<br />

Inh. Amelie Backhoff e.K.<br />

Rockwinkeler Heerstr. 19<br />

28355 Bremen<br />

apotheke.oberneuland@t-online.de<br />

www.apotheke-oberneuland-bremen.de<br />

Tel. (0421) 259088<br />

Fax. (0421) 250602<br />

OBERNEULAND 135


TERMINE<br />

IM MAI<br />

Foto: Frank Fiedler<br />

Foto: Niek Jurjens<br />

Konzerte in der Pusta-Stube<br />

Oberblockland 5, 28357 Bremen<br />

01.<strong>05</strong>.19 - 14 Uhr<br />

Hart Backbord<br />

Shanties, rhythmische Songs,<br />

vertraumte Balladen & stimmungsvolle<br />

Lieder der Seeleute<br />

03.<strong>05</strong>.19 - 19.30 Uhr<br />

Tine Andersen &<br />

Erich Sellheim<br />

Tant de belles choses Eine<br />

Hommage an Françoise Hardy<br />

04.<strong>05</strong>.19 - 19 Uhr<br />

Old Time Hayride<br />

Duo aus dem europäischen<br />

Bluegrass-Umfeld<br />

10.<strong>05</strong>.19 - 19.30 Uhr<br />

Lord Super<br />

Pop- und Rocksongs mit akustischer<br />

und elektrischer<br />

Gitarre, 80s Casio Keyboards<br />

11.<strong>05</strong>.19 - 19 Uhr<br />

M Acoustic<br />

Singer-Songwriter meets Jazz,<br />

Roots-Rock mit M und dem<br />

Jazzpianisten Ilja Weigel<br />

12.<strong>05</strong>.19 - 14 Uhr<br />

Cladatje<br />

Mit viel Humor und vielfältigen<br />

Stücken aus der Klezmer-Musik begeistert die aus Ottersberg<br />

kommende Klezmergruppe das Publikum.<br />

17.<strong>05</strong>.19 - 19.30 Uhr<br />

Paradawgma<br />

Acoustic String Band Music<br />

zwischen Jazz und Folk<br />

18.<strong>05</strong>.19 - 19 Uhr<br />

Schöön<br />

Es lebe das Leben...genau so<br />

wie es ist: mal rockt es,<br />

mal schmust es, mal swingt es<br />

24.<strong>05</strong>.19 - 19 Uhr<br />

Smooth Escape<br />

mit chillig – entspannten,<br />

balladesken, groovigen Songs<br />

und ganz viel Atmosphäre<br />

25.<strong>05</strong>.19 - 19 Uhr<br />

Joshie White Revival Band<br />

Klassische Irish-Songs und<br />

Tunes, American Songs, Bluegrass,<br />

Blues, Pop und Klezmer<br />

31.<strong>05</strong>.19 - 19.30 Uhr<br />

Ballroom Jazz<br />

Jazz n Samba<br />

von herzerwärmend bis<br />

tanzbar<br />

19. <strong>05</strong>.<strong>2019</strong> – 11 bis 14 Uhr<br />

12. „Inner-Wheel“ Jazz-Frühshoppen<br />

Fröhlichkeit und Geselligkeit mit einem guten Zweck<br />

verbinden – wie jedes Jahr führt der IW-Club diese<br />

Benefiz-Veranstaltung zugunsten der „Stiftung Alten<br />

Eichen“ durch. Es wird wieder Leckeres zu essen und<br />

zu trinken geben, Musik und gute Laune!<br />

Die „Stiftung Alten Eichen“ ist Bremens älteste Sozialeinrichtung<br />

für Kinder und Jugendliche und bietet<br />

ihnen einen Schutzraum, in dem sie aufgefangen<br />

werden und fürs Leben, den Beruf und ihre persönliche<br />

Entwicklung lernen können.<br />

Seit insgesamt 18 Jahren unterstützt der Inner Wheel<br />

Club Bremer Schlüssel die „Stiftung Alten Eichen“ mit<br />

Veranstaltungen, seit 12 Jahren nun mit der Durchführung<br />

eines Jazz-Frühschoppens. Jedes Jahr kommt<br />

ein beachtlicher, fünfstelliger Betrag zusammen, der<br />

den Kindern, Jugendlichen und Familien Projekte<br />

ermöglicht, die sonst nicht realisiert werden könnten.<br />

In <strong>2019</strong> soll das Projekt: Offensive Bildung“ unterstützt<br />

werden. Darin geht es um Bildung, nicht nur zur<br />

Existenzsicherung, sondern auch als Chance für<br />

gesellschaftliche Teilhabe. Dabei sollen Kindern und<br />

Jugendlichen Museums-, Theater und Konzertbesuche<br />

ermöglicht werden, oder auch Reisen und Ausflüge,<br />

etwa der Besuch historischer Orte und die Auseinandersetzung<br />

mit deren Geschichte.<br />

Der Eintritt ist frei.<br />

Focke-Museum, Schwachhauser Heerstr. 240, Bremen<br />

© Übersee-Museum, Foto: Matthias Haase<br />

© Übersee-Museum, Foto: Matthias Haase<br />

25.<strong>05</strong>.<strong>2019</strong> – 18 bis 1 Uhr<br />

Lange Nacht der Bremer Museen<br />

Thema: 200 Jahre Bremer Stadtmusikanten –<br />

Motto: ÜberLeben<br />

Übersee-Museum:<br />

Eintritt: Single 12,- €, ermäßigt 9,- €, Familien 24,- €,<br />

Übersee-Museum, Bahnhofspl. 13, 28195 Bremen<br />

Focke-Museum:<br />

Mit DJ Gülbahar Kültür, Pago Balke, Führungen und<br />

Mitmach-Aktionen, Kosten: 12 €, 9 €<br />

www.focke-museum.de/was-ist-los/lange-nacht/<br />

21.<strong>05</strong>.<strong>2019</strong> – 19 Uhr<br />

Koloniale Spuren<br />

Die Namibia-Sammlung im Fokus. Ein Forschungsund<br />

Reisebericht, Vortrag mit Christian Jarling,<br />

Universität Hamburg | 4,- €, erm. 3,- €<br />

Übersee-Museum, Bahnhofspl. 13, 28195 Bremen<br />

23.<strong>05</strong>.<strong>2019</strong> – 17 Uhr<br />

Unterwegs mit der Linie 4.<br />

Arsten und Lilienthal vor den Toren der Hansestadt.<br />

Startpunkt ist die Wendeschleife am Bremer Bürgerpark.<br />

In Arsten und Lilienthal ergänzt jeweils ein<br />

ca. 30-minütiger Aufenthalt das Seminar. Seminarende<br />

ist in Lilienthal. Die Bahn nimmt Teilnehmende<br />

aus Bremen wieder mit zurück zum Hauptbahnhof.<br />

Anmeldung: 04298 929-240/241 oder vhs@lilienthal.de<br />

136 OBERNEULAND


23.<strong>05</strong>.<strong>2019</strong> - 19 Uhr<br />

Motette im Dom „<br />

Mein Geist und Seele freuet sich“<br />

Werke von<br />

Johannes Brahms:<br />

Requiem (I. und IV. Satz),<br />

Gabriel Fauré: “Cantique<br />

de Jean Racine“, George<br />

Dyson: Magnificat &<br />

Nunc dimittis sowie<br />

Orgelwerke der Romantik<br />

und frühen Moderne<br />

Vokalensemble ‘terra nova’, Leitung: Katja Zerbst,<br />

Felix Mende – Orgel. Eintritt frei, Spende erbeten<br />

St. Petri Dom Bremen, Sandstraße 10-12, 28195 Bremen<br />

www.kirche-oberneuland.de<br />

26.<strong>05</strong>.<strong>2019</strong> – 15 Uhr<br />

Experiment Moderne. Bremen nach 1918<br />

Kuratorenführung durch die Sonderausstellung<br />

mit Dr. Jan Werquet. Kosten: 4 € (zzgl. Eintritt)<br />

Tel. Reservierung unter 0421-699 600-50.<br />

www.focke-museum.de/was-ist-los/kalender/<br />

26.<strong>05</strong>.<strong>2019</strong> – 15 Uhr<br />

Koloniale Spuren<br />

Indianer in Nordamerika - U<br />

nterdrückung und Widerstand<br />

Öffentliche Führung mit Dr. Claudia Roch<br />

2,- € zzgl. Museumseintritt<br />

Übersee-Museum, Bahnhofspl. 13, 28195 Bremen<br />

Oberneuland<br />

MAGAZIN<br />

Impressum<br />

21. Jahrgang<br />

Herausgeber:<br />

Marc Ehlers, Timo Ehlers<br />

Verlag und Herstellung:<br />

Pferdesport Verlag Ehlers GmbH<br />

Zeitschrift-Druck-Dienstleistungen<br />

Rockwinkeler Landstr. 20, 28355 Bremen<br />

Tel.: 0421 - 257 55 44, Fax: 0421 - 257 55 43<br />

E-Mail: magazin@oberneuland.info<br />

www.oberneuland.info<br />

Redaktion:<br />

Michael Blome, Dr. Angelika Breucha, Philipp Eggert,<br />

Gaby Engelsberger, Margrit Groll, Anne Günter,<br />

Winfried Hammelmann, Matthias Holthaus,<br />

Christina Klinghagen, Eberhard Matzke, Meike Müller,<br />

Antje Scheinert, Anna-Lena Trey, Sabine v.d. Decken<br />

Jochen Mönch (Foto), R.E. van Beeck(†) (Grafik Wappen),<br />

Timo Ehlers (verantw. f. d. Inhalt)<br />

25.<strong>05</strong>.<strong>2019</strong> – 14 Uhr<br />

Mit unserem Naturschutzwart unterwegs<br />

Spaziergang durch die Borgfelder Wümmewiesen<br />

mit Hans-Joachim Janssen<br />

Treffpunkt: Borgfelder Kirche (Borgfelder Landstr. 15)<br />

Stiftung NordWest Natur, Am Dobben 44, 28203 Bremen<br />

Tel.: 0421-71006, www.nordwest-natur.de<br />

Anzeigen:<br />

Birte Baraczewski, Tel. 0421 - 257 55 44<br />

E-Mail: birte.baraczewski@pferdesportverlag.de<br />

Z.Zt. ist Anzeigenpreisliste Nr. 22 vom 1.1.<strong>2019</strong> gültig.<br />

Katrin Wachholder (Anzeigenleitung)<br />

Creative Design:<br />

Alexandra Ehlers, Nicola Jäger, Gonzo<br />

Erscheinungsweise:<br />

Monatlich, 10 Ausgaben pro Jahr<br />

(Doppelausgabe im Sommer und Winter).<br />

Abonnement:<br />

EUR 25,- inkl. MwSt./Versand für 10 Ausgaben<br />

Stefanie Lüssen, Tel. 0421 - 257 55 44<br />

E-Mail: stefanie.luessen@pferdesportverlag.de<br />

26.<strong>05</strong>.<strong>2019</strong> – 11 bis 17 Uhr<br />

10. Kinderfest im Blockland<br />

Familientag für Groß und Klein mit viel Spaß: Splashball<br />

(laufen auf dem Wasser), alte Jahrmarktschaukel,<br />

Spielmobil, Hüpfburg, Heuspielburg, Ponyreiten,<br />

riesiger Sandberg zum buddeln, alte Spiele (Bretterlaufen,<br />

Dosen werfen, Schokokusswurfmaschine,<br />

Dosen laufen) Wasserspiele der Freiwilligen Feuerwehr<br />

Blockland, Zauberer mit viel Comedy.<br />

Große Tombola mit attraktiven Preisen.<br />

Dorfgemeinschaftshauses Heimatverein Blockland,<br />

Niederblockland 20<br />

26.<strong>05</strong>.<strong>2019</strong> – 15 Uhr<br />

Blumen und Insekten am Hollerdeich<br />

Biologische Vielfalt auf Hochwasserdeichen mit<br />

Rolf Dülge (Bremischer Deichverband),<br />

Raimund Kesel, Jörn Hildebrandt, und Gunnar Oertel<br />

Veranstaltungsort: Hollerdeich /Ecke Aumundsdamm<br />

Stiftung NordWest Natur, Am Dobben 44, 28203 Bremen<br />

Tel.: 0421-71006, www.nordwest-natur.de<br />

27.<strong>05</strong> - 04.08.<strong>2019</strong><br />

Gemälde-Ausstellung<br />

Dirk Bodenstein zeigt seine farbintensiven Ölgemälde<br />

im Haus am Walde. Mal großformatige Blüten, mal<br />

florale fließende Formen - auch in Symbiose mit<br />

phantasievollen Vögeln. Das sind die Lieblingsmotive<br />

des Künstlers.<br />

Infos: www.dirk-bodenstein.de<br />

Ort: Haus am Walde, Kuhgrabenweg, Bremen<br />

bis 02.06.<strong>2019</strong><br />

Ausstellung Dieter Mammel<br />

Dieter Mammels sensible<br />

Tuschegemälde bezaubern<br />

durch eine stille, traumverlorene<br />

Poesie. Sie lassen<br />

den Blick in glitzernde<br />

Wasseroberflächen eintauchen<br />

oder folgen<br />

träumenden, auf sachten<br />

Wellen treibenden Figuren.<br />

Galerie und Kunstkabinett Corona Unger<br />

Georg-Gröning-Str. 14, 28209 Bremen<br />

Nachdruck oder Kopieren, auch auszugsweise, nur mit schriftlicher<br />

Genehmigung des Verlages. Für unverlangt eingesandte Texte und Fotos übernehmen<br />

Verlag und Redaktion keine Gewähr. Namentlich gekennzeichnete<br />

Beiträge und Anzeigen müssen nicht unbedingt der Meinung der Redaktion<br />

entsprechen. Manuskripte unterliegen der redaktionellen Bearbeitung.<br />

Druck: F&W Druck- und Mediencenter GmbH, 83361 Kienberg.<br />

Erfüllungsort und Gerichtsstand ist Bremen.<br />

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uvm. in der<br />

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Oberneuland<br />

MAGAZIN<br />

®<br />

Haus & Grund<br />

Bremen / Bremerhaven<br />

PFERDESPORT<br />

VERLAG EHLERS GMBH<br />

PFERDE<br />

fit &vital<br />

C<strong>OM</strong>PUTER<br />

GENEALOGIE<br />

OBERNEULAND 137


MEINE HEIMAT<br />

OBERNEULAND<br />

Von Winfried Hammelmann,<br />

Oberneulander,<br />

Redakteur und Autor<br />

HAMMEL-<br />

Diäten-Frühjahre<br />

Früher war alles besser? Niemals. Nicht<br />

einmal das Frühjahr war früher besser.<br />

Früher waren auch die Diäten nicht besser.<br />

Die der Politiker nicht, und auch die fürs<br />

Abnehmen sorgen sollten. Ich habe mit der<br />

Ananas-Diät damals vier Kilo abgenommen.<br />

Das lag aber eher an der Allergie, durch die<br />

mir der Appetit gründlich vergangen war.<br />

Durch die Spargel-Diät hatte ich dann sogar<br />

ordentlich zugenommen, was aller Wahrscheinlichkeit<br />

nach daran liegt, dass es eher<br />

eine Schnitzel-Kartoffel-Hollandaise-Diät war,<br />

die aber mit frischem Spargel garniert wurde.<br />

Diese Art der Abnahme kommt für mich nicht<br />

mehr in Frage. Ich sag mal so: Ich gehöre zu<br />

den Menschen, bei denen – wie soll ich<br />

sagen – es – wenn man austritt, urinös riecht<br />

im Urinal. Deshalb sollte man das mit dem<br />

Wasserlassen lassen. Einmal war ich<br />

stehend von meinen eigenen Dämpfen ohnmächtig<br />

geworden, gegen den Papierhandtuchspender<br />

geknallt und mit dem Kopf<br />

abgeprallt. Dann hatte ich komplett den Halt<br />

verloren. Im Drehen fiel ich, donnerte mit<br />

dem Unterkiefer ans Pissoir, um den<br />

gelblichen Gasen besonders nah zu kommen<br />

und wieder benommen zu werden.<br />

Eine Spargel-Diät kann lebensgefährlich,<br />

ja tödlich sein. Nix für mich.<br />

SPRüNGE<br />

Als relativ habe ich die Sherry-Diät in Erinnerung.<br />

Im Grunde habe ich nur den Sherry in<br />

Erinnerung, aber in guter. Man sollte relativ<br />

wenig essen, ich glaube, lauter gesundes<br />

Zeug, und zwischendurch immer ein Gläschen<br />

Sherry. Leider ließ meine Konsendrzionschonnawenigengaläsernhicks<br />

… äh … ab.<br />

Nur um es (fast schon) wissenschaftlich vergleichen<br />

zu können, habe ich nach der Woche<br />

mit der Sherry-Diät noch andere, in die<br />

gleiche Richtung gehende Abnehmwochen<br />

eingelegt: die Bier-Diät, die Weißwein-Diät, die<br />

Ouzo-Eierlikör-Diät und die Strohhalm-Strohrum-Strohdumm-Diät;<br />

Letztere verhilft den<br />

Diätianern oder heißt es Diätonauten, jedenfalls<br />

hilft sie den Alkprobanden, schnell hirnlos<br />

zu werden. Am Ende muss man sich an<br />

einen Strohhalm klammern, um aus dieser<br />

Lall-Welt zu entfliehen, und es sollte nicht der<br />

Strohhalm sein, mit dem man vorher den<br />

hochprozentigen Rum getrunken hat.<br />

Es folgten noch einige andere Diäten. Also,<br />

die folgten in den bunten Blättern, manche<br />

schafften es auch in populärwissenschaftliche<br />

Zeitschriften. Ich habe darüber viel<br />

gelesen und gelernt:<br />

Erstens: Die, die die Diäten erschaffen,<br />

sind sehr erfindungsreich.<br />

Zweitens: Die, die die Diäten abdrucken,<br />

erzielen hohe Auflagen.<br />

Drittens: Die, die die Diäten ausprobieren,<br />

nehmen oft ab.<br />

Viertens: Die, die die Diäten ausprobieren,<br />

nehmen oft wieder zu.<br />

Fünftens: Die, die lediglich Artikel über die<br />

Diäten lesen, nehmen nicht ab.<br />

Sechstens: Die, die lediglich über die Diäten<br />

lesen, nehmen auch nicht zu.<br />

Siebtens: Es gibt den sogenannten<br />

Yo-Yo-Effekt.<br />

Hier in Norddeutschland ist dieses Phänomen<br />

besser bekannt unter dem Namen<br />

JouhJouhEffekt, im Sinne von jouh-jouh-kennich-erzähl-mir-nix.<br />

Von manchen Fettweg-Kuren hat mich meine<br />

Frau abgehalten: Sie kennen doch bestimmt<br />

diese Geschichte: Man legt ein Stück Fleisch<br />

in Cola und das löst sich dann auf. Ich wollte<br />

mich – nicht zu lange natürlich – in eine<br />

Badewanne voller Cola legen, am besten<br />

Diät-Cola, dachte ich, dann geht’s bestimmt<br />

noch schneller – war mein Gedanke.<br />

Und DCD, also Diät-Cola-Diät, das klang wie<br />

… wie … wie Fettburner-Musik in meinen<br />

fleischigen Ohren. Für mich bekam die<br />

Formulierung „vom Fleisch fallen“ eine ganz<br />

neue Bedeutung.<br />

Auch von der Friss-ein-Viertel-Diät hatte meine<br />

Frau dringend abgeraten, und zwar in dem<br />

Augenblick, als ich per Bruchrechnung (bei<br />

der die Zähler immer deutlich größer waren<br />

als die Nenner) versuchte, auszurechnen,<br />

wie viele Viertelpfünder ich dann essen darf<br />

beziehungsweise muss … und wie viele<br />

Achtel Wein dazu passen. Am Ende rechnete<br />

ich mit Bruchschokolade.<br />

Mein bisher letzter Versuch, zum Frühjahr die<br />

Pfunde purzeln zu lassen, war die Zuckerfrei-<br />

Diät. Die Regeln waren ganz einfach und erinnerten<br />

an unterdurchschnittlich gute Bürosprüche:<br />

Regel Nummer 1:<br />

Lass den ganzen Süßkram weg.<br />

Regel Nummer 2:<br />

Gucke genau, in welchen Lebensmitteln<br />

Zucker enthalten ist, und dann lasse auch<br />

diese Sachen weg.<br />

Regel Nummer 3:<br />

Willst Du mich verarschen – lass gefälligst<br />

auch die Schokolade weg.<br />

Ich hatte genau zehn Tage durchgehalten. In<br />

diesen eineinhalb Wochen hatte ich fünf Kilo<br />

Gewicht verloren, das meiste dadurch, dass<br />

ich bibbernd und zitternd vor den Süßigkeitenregalen<br />

stand und standhaft blieb; sehr<br />

viele Kalorien hatte ich auch dadurch verloren,<br />

dass ich meine Frau ständig anbettelte,<br />

mir wenigstens eine Handvoll Gummibärchen<br />

zu geben oder Jellybeans oder wenigstens<br />

ein kleines Stücken Kandiszucker. „Kann<br />

dies so schlimm sein?“, fragte ich sie.<br />

Als ich dieses Anti-Zucker-Experiment beendet<br />

hatte, kaufte ich alles: Kekse, Haribo,<br />

Schokotafeln – immer gleich 12 bis 15<br />

Sorten. Das klingt übertrieben – ist es aber<br />

nicht.<br />

Und dann kam ein neues Zeitalter. Ich lebte<br />

vier Jahre enthaltsam.<br />

Also ich enthielt mich aller Diäten – auch<br />

wenn sie noch so verlockend klangen.<br />

Und was soll ich ihnen sagen: In der Zeit<br />

habe ich 27 Kilo abgenommen.<br />

Allerdings habe ich danach auch wieder 15<br />

Kilo zugenommen.<br />

So, und dann habe ich vom Intervallfasten<br />

gehört und …<br />

Ouh! Mist. Jetzt endlich wollte ich über diese<br />

wirklich andere, besondere, einzigartige,<br />

wissenschaftlich untersuchte, von Promis<br />

empfohlene Super-Diät sprechen, und da<br />

sagt mir mein Chef, dass die Seite voll ist.<br />

Tja, dann ist dies wohl meine allererste<br />

Fortsetzungsgeschichte.<br />

Die nächste Ausgabe vom OBERNEULAND MAGAZIN erscheint am Mittwoch, 29.5.<strong>2019</strong> – Redaktionsschluss: 02.<strong>05</strong>.<strong>2019</strong><br />

138 OBERNEULAND


Ab 2. Mai <strong>2019</strong><br />

auf 140 qm!

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