OM_05_2019_ePaper
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Oberneuland<br />
LANDLEBEN • GENUSS • LIFESTYLE • MENSCHEN • KULTUR<br />
Ländlich<br />
leben<br />
in Bremen<br />
Mit vielen leckeren<br />
Rezepten!<br />
REGIONALES<br />
MAGAZIN<br />
Mai · Nr. <strong>05</strong>|<strong>2019</strong> · 22. Jahrgang · € 2,50<br />
V<strong>OM</strong> FELD AUF DEN TISCH<br />
Oberneulander Spargel<br />
URLAUB VOR DER TÜR<br />
Eine kulinarische Deichtour<br />
ALTE LANDGÜTER<br />
Landhaus Ichon<br />
Fahrrad!<br />
Frischluft!<br />
Freiheit!<br />
Glück auf zwei Rädern
EDITORIAL<br />
Fahrrad! Frischluft!<br />
Freiheit!<br />
„Nichts ist vergleichbar mit der einfachen<br />
Freude, Rad zu fahren“, hat einst<br />
John F. Kennedy gesagt. Das finden wir<br />
auch. Heute gilt das Fahrrad als das<br />
beliebteste Sport- und Spielfahrzeug. In<br />
Deutschland stehen rund 45 Millionen PKW<br />
einer Zahl von etwa 75 Millionen Fahrrädern<br />
gegenüber. Den Wonnemonat Mai nutzen wir<br />
dazu, das Fahrrad im Oberneuland Magazin<br />
gebührend ins Rampenlicht zu stellen. Denn<br />
was gibt es Schöneres, als sich bei Frühlingssonne<br />
auf den Drahtesel zu schwingen<br />
und Oberneuland sowie die Naturschönheiten<br />
der Umgebung zu erkunden?<br />
Von Gabriele Engelsberger<br />
Redakteurin OBERNEULAND MAGAZIN<br />
Radeln ist gesund, schont die Umwelt –<br />
und macht uns dazu auch noch glücklich. Wir beschäftigen uns in dieser<br />
Ausgabe mit den Vorzügen, die das Radfahren mit sich bringt und geben Tipps,<br />
damit der ungetrübte Fahrspaß noch besser gelingt. Angelika und Engelbert<br />
Bornhöft aus Oberneuland haben das E-Bike für sich entdeckt. Zu Saisonbeginn<br />
genießen sie besonders die ausgiebige Deichtour entlang der Wümme.<br />
Wir haben uns mit ihnen auf kulinarische Entdeckerreise begeben und zeigen,<br />
was die Gastronomie entlang des Wegesrandes an Köstlichkeiten auf den<br />
Tisch bringt.<br />
Immobilienverkauf?<br />
Dafür hab ich<br />
jemanden!<br />
Apropos Kulinarik – in der Maiausgabe darf das Königsgemüse Spargel<br />
traditionsgemäß nicht fehlen. Hajo Kaemena berichtet von Neuigkeiten beim<br />
Oberneulander Spargelanbau. Der Landwirt erklärt außerdem, auf welche<br />
Weise er die optimalen Wachstumsbedingungen für das empfindliche Edelgemüse<br />
schafft. Haben Sie vielleicht Lust auf neue Spargel-Gerichte?<br />
Landfrau Dagmar Schütte und Bea und Hajo Kaemena haben uns ihre Rezeptideen<br />
für kreative Spargel-Variationen verraten.<br />
Wer seinem Bad frischen Wind einhauchen möchte, findet in dieser Ausgabe<br />
wertvolle Experten-Tipps zur Modernisierung. Lassen Sie sich einfach<br />
inspirieren – viel Spaß beim Stöbern und einen wunderbaren Frühling!<br />
Sei ein Teil des „Lebensgefühls Oberneuland!“<br />
Ihre<br />
Wir freuen uns auf Ihre<br />
Lesermeinung.<br />
Senden Sie uns gerne eine<br />
E-Mail an:<br />
magazin<br />
@oberneuland.info<br />
Verkauf<br />
Vermietung<br />
Bewertung<br />
Kompetent. Effektiv. Gut.<br />
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OBERNEULAND 3
INHALT<br />
50Seiten<br />
Frühjahrs-<br />
Landleben<br />
28<br />
Fahrrad! Frischluft! Freiheit!<br />
Oberneuland erleben - Glück auf zwei Rädern<br />
Er ist da! Oberneulander Spargel<br />
16 Vom Feld auf den Tisch<br />
Lichtblicke im Schatten<br />
58 Schöne Pflanzen an schattigen und halb-schattigen Standorten<br />
LANDLEBEN<br />
16 Er ist da! Oberneulander Spargel<br />
Vom Feld auf den Tisch<br />
20 Die neuen Lieblingsrezepte aus Oberneuland<br />
Ländliche Küche zum Nachkochen<br />
26 Secret Facts über den Spargel<br />
28 Oberneuland erleben<br />
Glück auf zwei Rädern<br />
32 Mit dem Rad zur Arbeit<br />
Macht Radfahren glücklich? Experten zum Thema Rad<br />
36 “Für jeden Menschen ein Fahrrad”<br />
Das passende Fahrrad finden<br />
38 Noch mehr Spaß mit dem richtigen Zubehör<br />
40 Wenn Urlaub vor der Türe wohnt<br />
Eine kulinarische Fahrrad-Tour über den Deich<br />
54 Kartoffelgewürz – Pimp my Potato<br />
Neue Serie über die Welt der Gewürze<br />
58 Lichtblicke im Schatten<br />
Schöne Pflanzen an schattigen Standorten<br />
60 Mein Garten und Ich<br />
Bäume und Sträucher, Rasenpflege<br />
KULTUR<br />
68 Alte Oberneulander Landgüter<br />
Landhaus Ichon<br />
74 Das lange Stück in Oberneuland<br />
Geheime Orte – Teil 9<br />
86 The Spice of Five<br />
Die Band Tristan im Grand Central<br />
88 Lesung mit Winfried Hammelmann<br />
Premiere im Bahnhof<br />
REGIONAL<br />
78 Jede Stimme ist wertvoll!<br />
Die Wahlen <strong>2019</strong><br />
93 Tierisches Vergnügen in der Hunde-Tagesstätte<br />
94 Doppelerfolg im U14-Bereich<br />
Erfolgreicher Nachwuchs im Bremer Hockey Club<br />
MENSCHEN<br />
84 Carmen López Herrero & Antonio Velasco Muñoz<br />
Mit Musiktherapie Erinnerungen wecken<br />
4 OBERNEULAND
68<br />
Alte Oberneulander Landgüter<br />
Landhaus Ichon<br />
116<br />
Orte der Entspannung<br />
Die schönsten Badtrends des Jahres<br />
LIFESTYLE<br />
102 FIT durchs Jahr mit Marius<br />
Das Programm für Mai: Bewegung beginnt im Kopf<br />
104 Schick, bequem und im Trend<br />
Neue lässige Freizeitmode<br />
116 Orte der Entspannung<br />
Die schönsten Badtrends des Jahres<br />
ERLEBE DEINE REGION<br />
106 Sinnesfreuden & Entdeckerlust<br />
Die Frühjahrsmärkte der Region – Teil 2<br />
RUBRIKEN<br />
6 Oberneulander Momente für die Seele<br />
8 Kompakt - Kurze Meldungen aus der Region<br />
112 Erlebe Deine Region! Borgfeld<br />
130 Unternehmen in Oberneuland von A-Z<br />
133 Termine im Mai<br />
137 Impressum<br />
138 Hammel-Sprünge – von Winfried Hammelmann<br />
OBERNEULAND 5
6 OBERNEULAND<br />
Oberneulander<br />
Momente für die Seele
WiesenFoto: Anke Rösch<br />
graureiher<br />
in unseren<br />
OBERNEULAND 7
K<strong>OM</strong>PAKT<br />
BüRGERMEISTER<br />
CARSTEN SIELING BEIM<br />
LEHRBIENENSTAND<br />
DES IMKERVEREINS VON 1875 E.V.<br />
Carsten Sieling und<br />
August-Wilhelm Schinkel.<br />
August-Wilhelm Schinkel, Vorsitzender des Imkervereins<br />
Bremen von 1875 e.V., empfing Bürgermeister Carsten<br />
Sieling zu einem Besuch auf dem Lehrbienenstand des<br />
Vereins beim Lür-Kropp-Hof.<br />
Schinkel berichtete über den lange geplanten Schleuderraum.<br />
Man hat die Möglichkeit, in Abstimmung mit der Lür-Kropp-<br />
Stiftung, auf dem Parkplatz gegenüber<br />
dem Hof einen solchen Raum<br />
herzurichten (Größe 15 bis<br />
20 qm). „Es kommen<br />
nämlich nicht nur<br />
Gruppen aus Vereinen,<br />
sondern sehr viele<br />
Kinder aus Kitas und<br />
Schulklassen zum<br />
Lehrbienenstand.<br />
Da gehört es einfach dazu, dass allen ebenfalls gezeigt<br />
wird, wie der Honig wirklich entsteht,“ erläuterte der<br />
Vorsitzende.<br />
Von der Anlage des Lehrbienenstandes zeigte sich Carsten<br />
Sieling im Anschluss sehr beeindruckt. Er werde sich gerne für die<br />
Unterstützung durch Fördermittel einsetzen, damit die Vorbildfunktion des Lehrbienenstandes<br />
weiter erhalten bleibt. August-Wilhelm Schinkel: „Ich habe den Bienenvölkern verboten,<br />
den Bürgermeister zu stechen, sie dürfen ihm aber Honig um den Bart schmieren!“ MG<br />
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#oberneulandmagazin<br />
Termin:<br />
Am 1. Mai ist der Lehrbienenstand<br />
den ganzen Tag,<br />
dann alle 14 Tage sonntags von<br />
10 bis 12 Uhr geöffnet.<br />
Am 30. Juni ist Imkertag, und<br />
es gibt am Lehrbienenstand<br />
den ganzen Tag über viel<br />
Interessantes zu<br />
sehen.<br />
Mai-WETTER nach dem Hundertjährigen Kalender<br />
〈 1. Gewitter ❭ 2. früh kalt, sonst schön; 3. Gewitter; 4. unstet und kühl;<br />
5. Nachtfrost und Reif, hell und kühl; 6. bis 25. schön und kühl,<br />
tagsüber warm und sehr trocken; 26. rau; 27. bis 29. trüb und Regen;<br />
30. schädlicher Nachtfrost mit Reif; 31. windig, gegen Abend Regen;<br />
2<br />
Zahl des<br />
Monats Mai<br />
520.294<br />
Fahrräder<br />
gibt es in der Stadt Bremen.<br />
D.h. bei 568.006 Einwohnern,<br />
dass fast jeder Bremer ein Fahrrad besitzt.<br />
Im Schnitt fahren sie pro Tag und Person<br />
2,53 km mit dem Fahrrad!<br />
(Quelle: BUND-Bremen)<br />
RüCKSPIEGEL<br />
Der damalige Bundesinnenminister<br />
Otto Schily.<br />
Gruppenfoto von<br />
der Herbsttagung.<br />
Als der Lür-<br />
Kropp-Hof zur<br />
Festung wurde<br />
Das war im Jahr 2002. Im Dezember<br />
trafen sich die Innenminister und<br />
-senatoren der deutschen Bundesländer<br />
zu ihrer alljährlichen Herbsttagung.<br />
Diesmal war Bremen an der<br />
Reihe, und der damalige Innensenator<br />
Kuno Böse lud zu einem Kamingespräch<br />
in den Lür-Kropp-Hof ein.<br />
Bereits damals gab es heftige Proteste<br />
gegen die Abschiebung von Ausländern.<br />
Um die 150 Gegendemonstranten<br />
hatten sich für 13 Uhr am Oberneulander<br />
Bahnhof verabredet.<br />
Die meisten kamen mit dem Regionalexpress.<br />
Doch die Polizei war zuerst da.<br />
Mit rund 50 Einsatzfahrzeugen aus<br />
dem gesamten norddeutschen Raum<br />
von Oldenburg bis Magdeburg und Kiel<br />
blockierte sie weiträumig die Zufahrtswege.<br />
Die Demonstranten machten<br />
sich auf den Weg zum Lür-Kropp-Hof.<br />
Flugs ließ der Bundesgrenzschutz<br />
die Schranken am Bahnübergang Rockwinkeler<br />
Landstraße für eine Stunde<br />
schließen. Gleichzeitig wurden alle<br />
Fahrzeuge, die über die Franz-Schütte-<br />
Allee nach Oberneuland kamen, nach<br />
rechts abgeleitet. Die Wege zum<br />
Lür-Kropp-Hof waren abgeriegelt.<br />
Die Minister und Senatoren kamen im<br />
Bus aus der Stadt und wurden von den<br />
Menschen jenseits der Schranken über<br />
Megafon lautstark mit Sprechchören<br />
und Samba-Rhythmen empfangen.<br />
Deren Wunsch, eine Delegation zur<br />
Ministerrunde vorzulassen, wurde<br />
abgelehnt.<br />
Als zuletzt der damalige Bundesinnenminister<br />
Otto Schily endlich angekommen<br />
war, stellten sich die Minister kurz<br />
vorm Dunkelwerden für die Presse zum<br />
Gruppenfoto auf und verschwanden<br />
im Haus. Die Protestierenden waren<br />
mittlerweile wieder abgezogen.<br />
Bereits ein halbes Jahr zuvor, im März,<br />
gab es hier ein Treffen, da kamen aber<br />
nur die Amtskollegen aus den norddeutschen<br />
Bundesländern.<br />
Es war weit weniger spektakulär, dafür<br />
durfte die Presse im Hochtiedshus kurz<br />
dabei sein. EM<br />
8 OBERNEULAND
K<strong>OM</strong>PAKT<br />
Oberneuland<br />
im Oldtimer-Rausch<br />
Nur ein paar Tage noch, und Oberneuland trifft sich am Sonntag, den 5. Mai<br />
wieder bei der dicken Eiche zum Oldtimerfest. Diese Veteranen der Automobilindustrie<br />
haben noch immer eine erstaunliche Anziehungskraft. Und<br />
das wird wohl auch so bleiben. Trotz oder gerade wegen Abgasskandalen und<br />
Trend zum Elektrofahrzeug. Je älter sie, sind desto prachtvoller, schöner und interessanter<br />
sehen sie aus. Weil sie penibel gepflegt werden.<br />
PROGRAMMABLAUF<br />
OLDTIMERFEST<br />
<strong>05</strong>. Mai<br />
• 10.15 Uhr Eröffnung und Begrüßung<br />
• ab 11 Uhr Live-Musik mit der AlgoRhythm<br />
Bigband, Start zur Orientierungsfahrt und zum<br />
Geschicklichkeitsparcours, Beginn des Kinderprogramms<br />
mit Kids in Motion und den Pfadfindern<br />
• ab 13 Uhr Auftritt der Zumba-Kurs-Truppe der<br />
Sportklasse Oberneuland. Zweiter Auftritt der<br />
AlgoRhythm Bigband<br />
• ab 15 Uhr Musik mit dem Pianisten Emanuel<br />
Jahreis, Ende der Orientierungsfahrt und des<br />
Geschicklichkeitsparcours<br />
• ab 16 Uhr Preisverleihung<br />
• 18 Uhr Ende der Veranstaltung<br />
Anzeige<br />
Zum zweiten Mal sind es Tanja Sörensen und Marco Trey, die den Ablauf und die gesamte<br />
Organisation übernommen haben. Ich besuche die beiden und möchte als Erstes ein Foto vor<br />
ihrem eigenen Oldtimer machen. „Wir haben aber gar keinen“, antworten sie schmunzelnd, was<br />
mich anfangs erstaunt. Dennoch sind die beiden mit Oldtimern auf Du und Du. Tanja<br />
arbeitet bei der Oldtimer-Galerie Bremen und ist dort die gute Seele bei den Bremen<br />
Oldtimer Classics, der großen Show in der Innenstadt. Da kümmert sie sich um die komplette<br />
Abwicklung, die Organisation, das Sponsoring und die Presse. „Auch auf der Bühne zusammen<br />
mit unserem Moderator ist Tanja Sörensen unverzichtbar“, heißt es. Marco war ebenfalls<br />
bei der Oldtimer-Galerie, dort lernten sie einander kennen. Ein ideales Paar also für das Fest in<br />
Oberneuland.<br />
„Wir hoffen nur, dass nicht am gleichen Tag der Tunnel in der Mühlenfeldstraße eingeweiht<br />
wird“, sind bei unserem Gespräch vor vier Wochen ihre Bedenken. Und wenn doch, können sie<br />
wohl trotzdem großen Zuspruch erwarten. „110 Fahrzeuge sind bis heute gemeldet“, freuen<br />
sie sich. Die Teilnehmer kommen aus der weiteren Umgebung bis Oldenburg, Hamburg und<br />
Hannover. Zwanzig Helfer werden ihnen zur Seite stehen. Ein eingespieltes Team, das schon<br />
bei den ersten Oldtimer-Erlebnissen dabei war, ergänzt durch einige Jüngere. Bereits im<br />
September fingen sie mit den Vorbereitungen an. Es galt Sponsoren zu motivieren, das Zelt zu<br />
buchen und gastronomische Einrichtungen für die Teilnahme zu gewinnen.<br />
Nicht zuletzt wurde die Polizei über den Ablauf informiert und gefragt, ob nicht ausnahmsweise,<br />
falls nötig, der Deich befahren werden darf. Einige Oldtimer-Clubs werden ihre<br />
Fahrzeuge einfach nur ausstellen. Die meisten aber sind beim Geschicklichkeitsfahren auf<br />
dem Platz und bei der Rallye durch Oberneuland dabei. Die Fahrtstrecke ist etwa 24 Kilometer<br />
lang und wird selbstverständlich nicht verraten. Drei Stationen warten unterwegs mit<br />
Aufgaben für die Rallye-Teilnehmer. Mehr war aus den beiden nicht heraus zu bekommen.<br />
Um finanziell abgesichert zu sein, gründeten sie dafür eine GbR.<br />
Spenden und Erlöse aus der Veranstaltung werden dieses Jahr dem<br />
Ambulanten Kinderhospizdienst Jona in Friedehorst zugutekommen.<br />
Tanja und Marco versprechen Spaß ohne Ende. „Wir leben hier<br />
seit ein paar Jahren, viele kennen uns. Mit den Oberneulandern kann<br />
man sich prächtig verstehen“, schwärmen die beiden. So kümmert sich<br />
Elektro Junge um die Stromversorgung, Hans Henning Schuhose um<br />
den Wasseranschluss und Rolf Mittendorff um das Verlegen der<br />
Stromleitung über die Rockwinkeler Heerstraße hinweg. Rolf und die<br />
Ackerschlepperfreunde sind mit ihren Treckern eine willkommene<br />
Ergänzung zum Fest.<br />
Text und Foto: Eberhard Matzke<br />
10 OBERNEULAND
Foto: Jochen Mönch<br />
K<strong>OM</strong>MENTAR<br />
VON TAMINA KREYENHOP<br />
Liebe<br />
Oberneulander,<br />
die jüngsten Äußerungen unseres Bürgermeisters, dass für ihn die<br />
schwierigsten Stadtteile Bremens Oberneuland und Schwachhausen<br />
seien, weil diese ihre Ressourcen mehr für das Gemeinwesen einsetzen<br />
sollten, haben viele verärgert.<br />
Nicht nur, dass ich mich wundere, dass man zwei Stadtteile als<br />
Stadtteile der Reichen abqualifiziert, die nur an sich selbst denken<br />
und damit den linken Neidfaktor bedient, sondern vor allem, weil die<br />
Äußerung schlichtweg falsch ist. Herr Bürgermeister Sieling scheint<br />
über die Stadtteile Oberneuland und Schwachhausen wenig<br />
informiert zu sein. Wahrscheinlich, weil sie keine Schwierigkeiten<br />
verursachen... ?!!<br />
Leider reiht er sich damit in eine lange Liste von Senatoren ein,<br />
die in Oberneuland einen reinen Geber-Stadtteil sehen und ihn<br />
ansonsten gerne ignorieren.<br />
Beispielhaft: Der Bausenator, der zwar gerne viele neue Baugebiete<br />
ausruft, dabei nicht nur die ortstypische Bebauung, sondern manchmal<br />
auch den Denkmalschutz missachtet, den nötigen Ausbau der<br />
Straßen, Wege und Kanäle aber außer Acht lässt und auch nicht an<br />
die übrige damit einhergehende Infrastruktur denkt (Kita- und<br />
Schulplätze, ÖPNV).<br />
Die Bildungssenatorin, die unsere Kinder (aufgrund der guten<br />
sozialen Bedingungen) eigentlich nur zum ‚mischen’ braucht, den<br />
Ruf nach Mittagsversorgung oder Gleichberechtigung der privaten<br />
Träger aber gerne überhört.<br />
Oder der Innensenator, der erst bei der Reformierung der Polizei<br />
merkte, dass die Polizei in Oberneuland fast drei Jahre unbesetzt<br />
war und erst August 2018 einen Ordnungshüter (Cop) im Stadtteil<br />
einsetzte.<br />
Ich kann mir nicht vorstellen, dass es einen für Bremen unproblematischeren<br />
Stadtteil als Oberneuland gibt und das obwohl beispielsweise<br />
• der Senat seit Jahrzehnten ignoriert, dass die Infrastruktur Oberneulands<br />
der wachsenden Zahl der Einwohner (von ca. 8.000 im<br />
Jahr 2000 auf knapp 14.000 heute) nicht mehr angemessen ist.<br />
• Die Straßen, insbesondere die Oberneulander Landstraße und die<br />
Mühlenfeldstraße zwar in katastrophalem Zustand sind, aber<br />
trotzdem seit Jahren nicht repariert werden.<br />
• Es kaum Fuß- und/oder Radwege gibt.<br />
• Die Anbindung mit öffentlichen Verkehrsmitteln absolut<br />
ausbaufähig ist.<br />
Frühjahrsputz mit<br />
Hilfe des Bremer HC<br />
„Bremen räumt auf.“ ist eine Umweltinitiative, die<br />
Bürger dazu bewegen soll, sich für eine saubere Stadt<br />
und für ein umweltbewusstes Miteinander zu engagieren.<br />
Am 30. März fand die erfolgreiche Initiative bereits<br />
zum 17. Mal statt – und 75 Kinder und Jugendliche des<br />
Bremer HC machten mit und sammelten drei Stunden<br />
lang fleißig rund um das Clubgelände am Heinrich-<br />
Baden-Weg Müll. Und diese Ausbeute kann sich doch<br />
nun wirklich sehen lassen! AG<br />
Foto: privat<br />
Zudem hält sich die Stadt mit ihren Einrichtungen sowie deren Ausstattung<br />
stark zurück. Auf genau drei Einrichtungen unter städtischer<br />
Leitung kommen wir derzeit, namentlich die Grundschule Oberneuland,<br />
die Oberschule Rockwinkel und die jüngst wieder besetzte<br />
Polizeidienststelle an der Mühlenfeldstraße. Selbst das Ortsamt wird<br />
derzeit noch im Ehrenamt geführt.<br />
Dabei wollen wir nicht vergessen, dass die städtischen Einrichtungen<br />
– aufgrund unseres vergleichsweise besseren Sozialindexes – nur minimal<br />
ausgestattet sind. Beispielsweise verfügt keine Oberneulander<br />
Schule trotz Nachmittagsunterricht über eine Essensversorgung.<br />
In unserem Stadtteil wohnen besonders viele Familien, in denen<br />
beide Elternteile berufstätig sind. Dabei arbeiten die meisten Frauen<br />
in qualifizierten Berufen und sind damit für unser Bremer Gemeinwesen<br />
unentbehrlich. Schon in 2008 bei der ersten von Frau<br />
Jürgens-Pieper initiierten Standortplanung, forderte deshalb der<br />
Beirat einen Ausbau zum Ganztag sowohl für die Grundschule, als<br />
12 OBERNEULAND
auch für Rockwinkel, denn die Vereinbarkeit von Beruf und Familie<br />
ist in unserem Stadtteil (siehe vorstehend) besonders wichtig und<br />
ein Hortangebot gibt es seit 2001 nicht. Doch nach bald 20 Jahren<br />
werden wir immer noch vertröstet.<br />
In den Schulen unseres Stadtteils gibt es keine Schulsozialarbeiter,<br />
obwohl in der Grundschule regelmäßig die Kinder aus dem Hermann<br />
Hildebrand Haus mit beschult werden und Rockwinkel Vorkurse für<br />
geflüchtete SchülerInnen betreibt – ganz abgesehen davon, dass<br />
auch in unserem Stadtteil Kinder mit Förderbedarf wohnen. In beiden<br />
Schulen helfen Eltern und ältere Bürger aus unserem Stadtteil<br />
ehrenamtlich beim Lesen und anderem entstehenden Bedarf.<br />
Seit Jahren fordern wir für Rockwinkel eine neue Turnhalle und der<br />
Engpass beim Sportunterricht wird sich weiter verschärfen, da die<br />
Schule jetzt langfristig 5-zügig geführt werden soll und die<br />
Schließung des Unibades vor der Tür steht.<br />
Im Verhältnis zur Kinderzahl haben wir zu wenig Spielplätze im<br />
Stadtteil, aber auch das interessiert die Stadt nicht wirklich.<br />
Es gibt in Oberneuland keine einzige städtische Kita und auch das<br />
Jugendzentrum wird ehrenamtlich geführt. Renovierungen für Spielplätze<br />
oder Anschaffungen für die Kitas werden komplett aus<br />
Spenden generiert.<br />
Wir haben zwei private Schulen im Stadtteil, die dauerhaft gegen<br />
“die Privatschulallergie” (Aussage von Frau Senatorin Jürgens-Pieper)<br />
der SPD ankämpfen. Dabei spart die Stadt an jedem Privatschüler<br />
1/3 der Kosten für einen städtischen Schüler.<br />
Den Schülern der Tobiasschule, die auf jeder städtischen Schule<br />
wegen ihrer Behinderung ein Anrecht auf einen Fahrdienst hätten, wird<br />
dieser verwehrt, dabei kommen die meisten hier beschulten Kinder<br />
nicht aus unserem Stadtteil. Die in der Tobiasschule beschulten<br />
Kinder werden also quasi dafür bestraft, dass für sie die gemeinsame<br />
Beschulung von behinderten und nicht behinderten SchülerInnen vielleicht<br />
nicht der richtige Weg ist. Die Schule selbst erfährt durch die<br />
schlechte Bezuschussung nicht die angemessene Honorierung ihrer<br />
Arbeit durch den Senat. Hier verzichten Lehrer auf ihre Gehälter und<br />
viele Eltern zahlen freiwillig mehr, um anderen Schülern (in der Mehrzahl<br />
nicht aus Oberneuland) den Besuch der Tobiasschule zu ermöglichen.<br />
Das Ökumenische Gymnasium muss aufgrund der sinkenden<br />
Zuschüsse bei steigenden Kosten zwangsläufig das Schulgeld<br />
erhöhen. Das wiederum verwehrt vielen Kindern, die die Schule<br />
gerne besuchen würden, den Zutritt. Damit wird die Schule quasi in<br />
eine nicht angemessene elitäre Ecke gedrängt. Trotzdem organisiert<br />
die Schule jedes Jahr mehrere Spendenaktionen in denen regelmäßig<br />
für soziale Einrichtungen in ganz Bremen und Schulprojekte<br />
in Entwicklungsländern Geld gesammelt wird.<br />
Seit Jahren werden zahlreiche Aufgaben, die in den staatlichen<br />
Bereich gehören, privat erfüllt, um den Staat finanziell und personell zu<br />
entlasten. Die Oberneulander schauen gewaltig über den Tellerrand.<br />
Sieht man sich nicht nur die Besetzung der Vorstände der Träger- und<br />
Fördervereine sämtlicher kultureller und vieler kirchlicher sowie<br />
sozialer privater Einrichtungen Bremens an (Deutsche Kammerphilharmonie,<br />
Museum Weserburg uvm.), sondern auch die Diakonien<br />
der Bremischen Innenstadtkirchen, die Mäzene der großen Stiftungen,<br />
Vereine und Clubs (Hollweg Stiftung, Rutenberg Stiftung, Bürgerparkverein,<br />
Lions- und Rotaryclubs etc.), stellt man schnell fest, dass<br />
immer Bürger Oberneulands und Schwachhausens maßgeblich sind!<br />
Wir alle sind uns unserer sozialen Verpflichtungen mehr als bewusst<br />
und ich möchte nicht wissen, wie es um Bremen heute stünde, wenn<br />
dieses ehrenamtliche wie finanzielle Engagement der Oberneulander<br />
ausbliebe. Inwieweit sich ein Bürger dieser Stadt für sein Gemeinwesen<br />
engagiert, ist zu einem gut Teil davon abhängig, wie dieses<br />
Gemeinwesen auch für seine Bürger attraktiv ist. Ob die Art, die<br />
Herr Sieling gewählt hat, die richtige Motivation ist, um dieses<br />
‚mehr’ herauszukitzeln, möchte ich stark in Frage stellen.<br />
Von den Steuersummen, die die Oberneulander zahlen, womit u.a.<br />
die häufig mehr von Ideologie getriebenen Ausgaben der jetzigen<br />
Regierung mitfinanziert werden, habe ich dabei noch nicht<br />
gesprochen.<br />
Wir sind unverändert ein Stadtteil mit Dorfcharakter: Man kennt sich<br />
und so sorgt der Eine sich noch um den Anderen. Dabei gilt unsere<br />
Sorge und Liebe natürlich nicht nur unserem Stadtteil, sondern<br />
ebenso (und dies entgegen der Annahme von Herrn Bürgermeister<br />
Sieling) dem Gemeinwesen des ganzen Bremer Landes!<br />
Mit herzlichen Grüßen<br />
Tamina Kreyenhop<br />
Sprecherin Beirat Oberneuland<br />
Vor ca. 5 Jahren erklärte der Umweltbetrieb Bremen, er könne aufgrund<br />
der Finanznot Bremens in den Parks in Oberneuland nur noch<br />
die sogenannte Verkehrssicherung gewährleisten. Daraufhin hat der<br />
Förderkreis Overniegelant seine Satzung geändert und die Unterstützung/Pflege<br />
der Parkanlagen mit aufgenommen. Seitdem haben<br />
Oberneulander viel Geld gesammelt und an den (städtischen)<br />
Umweltbetrieb gegeben, um die Parkanlagen zu verschönern.<br />
Es wurden neue Wege angelegt, Frühblüher gepflanzt, Hecken<br />
erneuert und viele Bänke zum Verweilen angeschafft.<br />
Alles aus den Ressoucen der Oberneulander!<br />
Als das Flüchtlingszelt in Oberneuland aufgestellt wurde, haben sich<br />
alle Vereine und freiwilligen Helfer in einem runden Tisch zusammengefunden<br />
und die Aufgaben unter sich aufgeteilt, von Kleiderkammer<br />
über Babysitterdienst, Deutschkurse und Kennlerncafè bis zur<br />
Begleitung zu Ärzten und Ämtern... es gab alles. Und bis heute,<br />
nach der Verlagerung der Asylbewerber in den Vinnenweg, wird das<br />
Angebot nicht nur aufrecht erhalten – im Gegenteil: Viele der<br />
Oberneulander bieten Ihre Dienste in anderen Stadteilen an.<br />
Der Ruf nach dem Staat ist in keinem Stadtteil so klein! Wir haben<br />
uns daran gewöhnt für uns selbst zu sorgen.<br />
Uns fehlende Ausnutzung unserer Ressourcen vorzuwerfen ist nicht<br />
gerade förderlich oder ermutigend! Es ist eine Abwertung!<br />
Es ist die Nicht-Anerkennung des überdurchschnittlichen Engagements<br />
unserer Mitbürgerinnen und Mitbürger in Oberneuland.<br />
Eine unnötige Neiddiskussion wird hier initiiert, die auch noch jeder<br />
Grundlage entbehrt.<br />
OBERNEULAND 13
Promotion<br />
DIE UMWELTBILANZ DES MERCEDES-BENZ GLC F-CELL<br />
NACHHALTIG TRANSPARENT:<br />
AUF DEN LEBENSZYKLUS K<strong>OM</strong>MT ES AN<br />
Der Brennstoffzellen-Plug-in-Hybrid Mercedes-Benz GLC F-CELL (Wasserstoffverbrauch kombiniert: 0,34 kg/100 km,<br />
CO2-Emissionen kombiniert: 0 g/km, Stromverbrauch kombiniert: 13,7 kWh/100 km) 1 hat erfolgreich den 360°-Umweltcheck<br />
abgeschlossen. Das Ergebnis wurde vom TÜV Süd umfassend geprüft. Der Umweltcheck basiert auf einer Ökobilanz,<br />
bei der die Umweltwirkungen des Pkw über den gesamten Lebenszyklus untersucht werden.<br />
Erst eine Betrachtung des gesamten Lebenszyklus der Fahrzeuge ergibt ein<br />
realistisches Bild. Mercedes-Benz führt diesen Umweltcheck bereits seit 20<strong>05</strong>,<br />
damals mit der S-Klasse, regelmäßig durch. Der Berechnung zugrunde legt<br />
Mercedes-Benz eine Fahrtstrecke je nach Segment von 150 bis 300 Tausend<br />
Kilometern. Elektrofahrzeuge können dabei aufgrund ihrer emissionsfreien Fahrt<br />
einen großen Teil der in der Produktion zunächst mehr aufgebrachten CO2-Emissionen<br />
wieder gut machen. Gelingt es, Elektrofahrzeuge nur mit regenerativen Energien<br />
zu betreiben, schrumpfen die CO2-Emissionen über den Lifecycle betrachtet um<br />
bis zu 70 Prozent gegenüber Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor. So auch bei<br />
Brennstoffzellenfahrzeugen, die in der Herstellung weniger, im Fahrbetrieb aber<br />
etwas mehr Emissionen als das Batteriefahrzeug verursachen und bei denen die<br />
Bereitstellung des Wasserstoffs einen großen Einfluss auf den Gesamteffekt hat.<br />
Um die Umweltverträglichkeit eines Fahrzeugs bewerten zu können, betrachten<br />
die Experten alle Emissionen und den Ressourcenverbrauch über den gesamten<br />
Lebenszyklus hinweg. Dies geschieht mittels einer Ökobilanz, die die wichtigsten<br />
Umweltwirkungen erfasst. Dazu gehören die Rohstoffgewinnung – in der Brennstoffzelle<br />
konnte der Platineinsatz im Vergleich zur B-Klasse F-CELL um 90 Prozent<br />
reduziert werden – die Produktion und Nutzung sowie die Verwertung. Für die<br />
Komponenten des neuen Triebstrangs wurden entwicklungsbegleitend<br />
Recyclingkonzepte erarbeitet. Somit ist die hohe Recyclingfähigkeit, wie bei<br />
jedem anderen Mercedes-Benz, auch beim GLC F-CELL sichergestellt.<br />
Unterschiedliche CO2-Szenarien je nach Strom- und Wasserstofferzeugung<br />
Wie bei allen Elektrofahrzeugen kommt es auch beim Mercedes-Benz<br />
GLC F CELL entscheidend darauf an, wie der benötigte Strom erzeugt wird:<br />
100 Prozent erneuerbar, z.B. aus Wasserkraft, oder beispielsweise im EU-Strom-<br />
Mix. Die gleiche Frage stellt sich bei der Gewinnung des Wasserstoffs: In der<br />
Ökobilanz gerechnete Szenarien sind die Reformation aus Erdgas, das so genannte<br />
H2-Mobility Szenario (50 Prozent regenerativ, 50 Prozent aus Erdgas),<br />
und die 100-prozentige Gewinnung des Wasserstoffs aus Elektrolyse mit Strom<br />
aus Wasserkraft.<br />
Entsprechend fällt die Umweltbilanz, insbesondere die CO2-Bilanz, bei einer<br />
Betrachtung des gesamten Lifecycles mit einer Laufleistung von 200.000 Kilometern<br />
aus. In der Pkw-Herstellung bedingen die spezifischen Komponenten<br />
1 Angaben zu Kraftstoffverbrauch, Stromverbrauch und CO2-Emissionen sind vorläufig und wurden vom Technischen Dienst für das Zertifizierungsverfahren<br />
nach Maßgabe des WLTP-Prüfverfahrens ermittelt und in NEFZ-Werte korreliert. Die EG-Typgenehmigung und eine Konformitätsbescheinigung<br />
mit amtlichen Werten liegen noch nicht vor. Abweichungen zwischen den Angaben und den amtlichen Werten sind möglich.<br />
des GLC F-CELL zwar deutlich höhere CO2-Emissionen, diese können in der Nutzungsphase,<br />
je nach Wasserstoff- und Stromerzeugung, jedoch teils deutlich<br />
überkompensiert werden. Wird der GLC F-CELL ausschließlich mit regenerativ<br />
erzeugtem Wasserstoff und Strom betrieben, so ist die CO2-Einsparung über den<br />
gesamten Lebenszyklus am größten. Gegenüber dem Szenario mit Wasserstoff<br />
aus Erdgas und dem EU Strom-Mix sind so Einsparungen von über 50 Prozent<br />
möglich.<br />
Der GLC F-CELL: Brennstoffzelle als Plug-in-Hybrid<br />
Der Mercedes-Benz GLC F-CELL verfügt weltweit einmalig sowohl über<br />
Brennstoffzellen- als auch über Batterieantrieb, der via Plug-in-Technologie extern<br />
aufgeladen wird. Er „tankt“ außer Strom auch reinen Wasserstoff. Dies hatte<br />
eine Reihe von Vorteilen:<br />
• An einer Wasserstofftankstelle steht innerhalb von drei Minuten wieder<br />
die volle Reichweite von über 400 km zur Verfügung.<br />
• Die Batterie bietet weitere rund 50 km Reichweitenreserve.<br />
• Bergab und beim Bremsen kann die Bewegungsenergie in der Batterie<br />
gespeichert werden (Rekuperation).<br />
• Für kräftige Beschleunigung stellt die Batterie zusätzlichen Schub zur Verfügung.<br />
• Beim Laden an der Steckdose kann rein regenerativer Strom verwendet werden.<br />
Zwei karbonfaserummantelte Tanks im Fahrzeugboden des GLC F-CELL<br />
fassen 4,4 kg Wasserstoff. Dank der 700-bar-Tanktechnologie ist der Wasserstoffvorrat<br />
innerhalb von nur drei Minuten aufgefüllt – so schnell, wie man es<br />
von einem Fahrzeug mit konventionellem Antrieb gewohnt ist. Bei einem<br />
Wasserstoffverbrauch von rund 1 kg/100 km schafft der GLC F-CELL rund 430<br />
wasserstoffbasierte Kilometer im NEFZ; im Hybridmodus kommen noch einmal<br />
bis zu 51 km bei vollgeladener Batterie dazu.<br />
Die Lithium-Ionen-Batterie verfügt über eine Bruttokapazität von 13,5 kWh<br />
und dient als zusätzliche Energiequelle für den Elektromotor. Per Plug-in-<br />
Technologie lässt sie sich über den 7,4 kW Onboard-Lader an einer haushaltsüblichen<br />
Steckdose, einer Wallbox oder einer öffentlichen Ladestation<br />
bequem aufladen – bei Ausnutzung der gesamten Leistung in ca. 1,5 Stunden<br />
von 10 auf 100 Prozent SoC (State of Charge). Ebenso wie der Antriebsmotor,<br />
eine Asynchronmaschine mit einer Leistung von 155 kW (211 PS) und einem<br />
Drehmoment von 365 Nm, ist der leistungsstarke Akkumulator platzsparend im<br />
Heck des SUV untergebracht.
Er ist da!<br />
OBERNEULANDER<br />
Vom<br />
Feld...<br />
16 OBERNEULAND
Diese Saison gibt es ein besonderes Koch-Event:<br />
Vor allem Spaß soll das Spargelevent mit Bea Kaemena,<br />
Karolina Lucht und Hajo Kaemena machen (v.li.).<br />
SPARGEL<br />
...auf den<br />
Tisch<br />
OBERNEULAND 17
Mitte April ist es endlich soweit: Die ersten Spargelspitzen auf Hof Kaemena<br />
in Oberneuland treiben aus und die ersten Verkaufsstände können schon mit<br />
dem heiß ersehnten weißen Edelgemüse beliefert werden.<br />
Text: Sabine von der Decken, Fotos: Sabine von der Decken, Hajo Kaemena<br />
Für den Austrieb der Spargelpflanze braucht das Frühlingsgemüse<br />
an der Wurzel zwölf Grad Celsius, dann geht<br />
es los. Früher orientierten sich Spargelbauern am zarten<br />
grünen Flaum der gerade ausgetriebenen Eichen, dann<br />
hieß es: „Der Spargel treibt aus.“ Heute ist es das im Spargeldamm<br />
integrierte digitale Thermometer des Spargelbauern, das Auskunft<br />
über die Temperaturverhältnisse im Boden gibt. Gerade in<br />
den ersten warmen Tagen befragt Hajo Kaemena ganz regelmäßig<br />
sein Smartphone, das ihm die Temperaturen auf und im<br />
Spargeldamm mitteilt.<br />
„Wenn das Wetter so bleibt“, sagt der Oberneulander Spargelbauer<br />
Anfang April, „dann herrscht unter der dreifachen Folie<br />
an der Bodenoberfläche schnell eine Temperatur von 40 Grad<br />
Celsius.“ In 40 Zentimeter Tiefe an der Wurzel sind es zu dem<br />
Zeitpunkt 14,6 Grad Celsius. Das seien zwar gute Startbedingungen<br />
für den Spargel, die optimale Wachstumstemperatur an der<br />
Wurzel aber liegt bei 20 Grad Celsius. Dann wächst der Spargel<br />
zehn Zentimeter pro Tag in die Höhe.<br />
Das digitale Thermometer ist die einzige Technik, die Hajo<br />
Kaemena auf dem Spargelfeld einsetzt. „Es ist eine echte Entscheidungshilfe.“<br />
Denn mithilfe der Daten kann er den Beginn<br />
der Ernte besser planen und die Temperatur im Spargeldamm<br />
besser regulieren. Denn Spargel mag es weder zu kalt noch zu<br />
warm. Je nach Temperatur wendet er die Folien von weiß auf<br />
schwarz oder umgekehrt, um die Dämme zu erwärmen oder zu<br />
kühlen. „Ich versuche durch Wenden der Folien eine optimale<br />
Temperatur von 20 Grad Celsius zu halten“, sagt Kaemena. Auf<br />
die Folien ganz zu verzichten, das geht auch auf Hof Kaemena<br />
nicht. „Dann gäbe es noch keinen Spargel“, sagt der umweltbewusste<br />
Oberneulander Landwirt.<br />
Die Installation einer Feldheizung, um einer der Ersten zu<br />
sein, die mit dem Frühlingsgemüse auf den Markt kommen,<br />
kommt für ihn aus ökologischen Erwägungen überhaupt nicht<br />
in Frage. „Alles hat seine Zeit“, so seine Meinung zu Saisongemüse,<br />
das aus der Region stammt.<br />
Aufgrund der Einführung des Mindestlohns stellte Hajo<br />
Kaemena auf Akkordlohn um. „Es ist fair, weil gute Leistung gut<br />
bezahlt wird“, sagt der Oberneulander Spargelbauer. Jeden Tag<br />
berechnet er aufgrund des wetterabhängigen Wachstums die<br />
durchschnittlich gestochene Menge. Wer über dem Durchschnitt<br />
liegt, hat auch einen überdurchschnittlichen Verdienst, der weit<br />
über dem Mindestlohn liegt. Am Feldrand hat jeder der Saisonkräfte<br />
seine „Kiste“ stehen, in die er seinen gestochenen Spargel<br />
zum Auswiegen legt.<br />
18 OBERNEULAND
Geschichten zwischen<br />
den Spargeldämmen<br />
Der Allererste!!!<br />
Auch auf dem Feld mobil: Hajo Kaemena.<br />
Das Spargel- und Erbeerteam auf Hof Kaemena.<br />
Bergfest<br />
In der Mitte der Erntezeit von Spargel und Erdbeeren wird<br />
traditionell auf Hof Kaemena „Bergfest“ gefeiert. An dem<br />
Abend wird gegrillt und die polnischen Saisonkräfte bereiten<br />
Gerichte, Salate und Kuchen aus ihrer Heimat zu. Und<br />
manchmal steht auch ein selbstgebrannter Wodka auf<br />
dem Tisch. Später wird im alten Pferdestall oft noch lange<br />
nach polnischer Musik getanzt. Hajo und Bea Kaemena<br />
erleben das Ende der Feier in der Regel nicht mit!<br />
In dieser Saison hat Hof Kaemena zusammen mit Karolina<br />
Lucht von der Bremer Kochschule „Koch mit Karo“ ein ganz<br />
besonderes Spargelevent entwickelt. Unter dem Motto „Vom Feld<br />
auf den Tisch“ stechen Spargelfreunde unter der Anleitung von<br />
Bea und Hajo Kaemena selbst ihre Portion Spargel und kochen<br />
im Anschluss gemeinsam mit Karolina Lucht in deren Kochschule<br />
in der Humboldtstraße ein Menü aus Vor- und Hauptspeise<br />
mit einem kleinen süßen Abschluss. Pro Person kostet das<br />
Event 79 Euro und steht ganz im Zeichen des Spargels und Spaßes<br />
am Kochen.<br />
Um 14.30 Uhr geht es auf Hof Kaemena am 18. und am<br />
25. Mai los. Abschluss des Spargelevents bildet das gemütliche<br />
Tafeln in großer Runde in Karos Kochschule bis 21 Uhr. Anmeldung<br />
unter www.hof-kaemena.de oder www.kochmitkaro.de.<br />
Zeigen, wie die Natur so „tickt“ und Verständnis für Regionalität<br />
zu entwickeln, das ist der ganzheitliche Ansatz, den Bea und Hajo<br />
Kaemena Spargelfreunden vermitteln möchten.<br />
Am Sonntag, den 26. Mai um 15.30 Uhr findet die traditionelle<br />
Feldführung statt. Die Teilnahme ist kostenlos, um Anmeldung<br />
per Mail wird gebeten. Hajo und Bea Kaemena zeigen<br />
die Abläufe auf dem Spargelfeld und gehen auch zu den<br />
Erdbeeren.<br />
Von Oberneuland auf<br />
schnellstem Weg nach Amerika<br />
Der Hof Kaemena hat mehrere Spargelfelder, auf denen<br />
die polnischen Saisonarbeiter das Frühlingsgemüse<br />
stechen. Eines liegt dicht am Hof, das andere nahe am<br />
Deich. Aufgrund der weiten Entfernung sprechen die<br />
Saisonkräfte davon, mit dem Fahrrad nach „Amerika“<br />
zur Arbeit zu fahren. Zu Fuß ist die Entfernung nicht<br />
machbar. Darum ging Hajo Kaemena mit dem Fahrradhaus<br />
Göttsche eine Kooperation ein. Alte ausrangierte<br />
Fahrräder gegen Spargel.<br />
OBERNEULAND 19
LIEBLINGSREZEPTE<br />
mit Spargel<br />
Spargel-Auflauf<br />
für 4 Personen<br />
Rezept und Foto: © Dr. Oetker Versuchsküche<br />
Zutaten:<br />
1 kg weißer Spargel<br />
300 g Möhren<br />
500 g Kartoffeln<br />
3 EL Speiseöl<br />
etwas Puderzucker Salz<br />
frisch gemahlener Pfeffer<br />
2 Be. Crème fraîche Classic<br />
(je 150 g)<br />
100 ml Milch<br />
150 g geriebener Gouda<br />
Zubereitung:<br />
Spargel, Mohren und Kartoffeln schalen.<br />
Spargel in etwa 3 cm lange Stücke schneiden,<br />
Mohren in etwa 1/2 cm dicke Scheiben<br />
und Kartoffeln in dünne Scheiben schneiden.<br />
Öl in einem großen Topf erhitzen. Möhren darin<br />
etwa 4 Min. dünsten. Spargel hinzufügen,<br />
mit etwas Puderzucker und Salz bestreuen,<br />
etwa 2 Min. dünsten.<br />
Kartoffeln dazugeben, weitere 10 Min. dünsten.<br />
Gemüse mit Salz und Pfeffer würzen und in<br />
eine Auflaufform (Inhalt etwa 2,5 l) geben.<br />
Créme fraîche und Milch verrühren, mit Salz<br />
und Pfeffer kräftig abschmecken. 50 g Gouda<br />
dazugeben. Den Guss auf das Gemüse<br />
geben, mit dem restlichen Gouda bestreuen.<br />
Die Form auf dem Rost in den Backofen<br />
schieben. Ober-/Unterhitze: etwa 180°C<br />
Heißluft: etwa 160°C, Einschub: Mitte Backzeit:<br />
etwa 30 Min.<br />
Den Auflauf warm servieren.<br />
Tipp: Sie können den Auflauf auch portioniert<br />
in etwa 4 kleineren Auflaufformen zubereiten.<br />
20 OBERNEULAND
DIE NEUEN LIEBLINGS-<br />
REZEPTE VON HAJO<br />
UND BEA KAEMENA<br />
Bunte<br />
Spargelpfanne<br />
Zutaten:<br />
500 g Spargel<br />
150 g kleine Möhren<br />
100 g Champignons<br />
1 Knoblauchzehe<br />
100 g Strauchtomaten<br />
1 kleine rote Chilischote<br />
3 EL Speiseöl<br />
Salz, Pfeffer<br />
1 Bund Koriander<br />
Zubereitung:<br />
Spargel schälen und in Stücke<br />
schneiden. Geschälte Möhren<br />
putzen und in Streifen schneiden.<br />
Champignons vierteln.<br />
Knoblauch fein hacken,<br />
Tomaten vierteln. Chilischote<br />
längs halbieren, entkernen und<br />
fein hacken.<br />
Öl in der Pfanne erhitzen,<br />
Gemüse und Knoblauch darin<br />
andünsten und mit Salz und<br />
Pfeffer würzen. Mit gehacktem<br />
Koriander, Petersilie oder<br />
Schnittlauch bestreuen.<br />
Schweizer<br />
Spargel-Gratin<br />
Zutaten:<br />
1 kg Spargel<br />
50 g Butter<br />
und Butter für die Form<br />
50 g Mehl<br />
½ l Milch<br />
Pfeffer, Muskat<br />
1 Bund Schnittlauch<br />
250 g Putenbrustaufschnitt<br />
in Scheiben<br />
Zubereitung:<br />
Geschälten Spargel in Salzwasser<br />
15 Minuten garen,<br />
abtropfen lassen und in große<br />
Stücke schneiden. Aus Butter<br />
Mehl und Milch eine Mehlschwitze<br />
bereiten, mit Salz,<br />
Pfeffer und Muskatnuss würzen.<br />
Schnittlauch fein hacken. Ein<br />
wenig zur Seite stellen, Rest<br />
unter die Mehlschwitze rühren.<br />
Auflaufform ausbuttern. Spargelstücke<br />
in Form verteilen und<br />
den in Röllchen aufgewickelten<br />
Putenbrustaufschnitt zwischen<br />
den Spargelstücken verteilen.<br />
Dann mit Mehlschwitze<br />
bedecken. Auflauf bei 200 Grad<br />
Celsius 20 Minuten überbacken.<br />
Dazu neue Kartoffeln.
Zutaten:<br />
2 Zitronen<br />
1 Bund Radieschen mit Grün<br />
750 g weißer Spargel<br />
100 g Kartoffeln<br />
40 g Butter<br />
125 ml Weißwein<br />
400 ml Geflügelfond<br />
125 ml Milch<br />
Salz<br />
frisch gemahlener Pfeffer<br />
1 TL Zucker<br />
1 Be. Crème légère (150 g)<br />
einige Grissini (Gebäckstangen)<br />
Spargel-<br />
Radieschen-<br />
Suppe<br />
etwa 4 Portionen<br />
Zubereitung:<br />
Zitronen auspressen. Radieschen mit Grün<br />
putzen, waschen, 1/3 der Radieschenblätter in<br />
feine Streifen schneiden. Radieschen spiralförmig<br />
schälen und die Schale mind. 15 Min.<br />
in Zitronensaft legen, am besten über mehrere<br />
Std., so dass die Schalen “ausbluten” können.<br />
Die Radieschen halbieren. Spargel schälen und<br />
in 1 cm große Stücke schneiden. 1/3 des<br />
Spargels, insbesondere die Spargelspitzen<br />
beiseitelegen. Kartoffeln schälen und in<br />
Würfel schneiden.<br />
Butter in einem großen Topf erhitzen.<br />
2/3 der Spargelstücke, Kartoffelwürfel<br />
und die geschälten Radieschenhälften<br />
darin andünsten. Mit Wein, Geflügelfond<br />
und Milch aufgießen. Suppe mit Deckel<br />
etwa 20 Min. bei mittlerer Hitze kochen.<br />
Suppe pürieren und nach Belieben passieren.<br />
Suppe mit Salz, Pfeffer und Zucker<br />
abschmecken. Spargelstücke darin bei<br />
schwacher Hitze etwa 7 Min. köcheln lassen.<br />
Crème légère unterrühren.<br />
Suppe in Suppentassen portionieren, mit den<br />
Radieschenblättern garnieren. Ein paar Tropfen<br />
von dem roten Zitronensaft darumsprenkeln.<br />
Die Radieschenspiralen auf Grissini ziehen und<br />
auf die Tassen legen.<br />
Rezept und Foto: © Dr. Oetker Versuchsküche<br />
Spargelvinaigrette<br />
mit Ei und Radieschen<br />
Spargel-<br />
Apfel-Salat<br />
Zutaten:<br />
2 kg Spargel<br />
1 mittelgroße Zwiebel<br />
2 hart gekochte Eier<br />
1 Bund Radieschen<br />
1 kleines Bund Schnittlauch<br />
Salz, Pfeffer<br />
1 EL Zucker<br />
1 EL Zitronensaft<br />
8 EL hellen Balsamicoessig<br />
3 EL Olivenöl<br />
Zubereitung:<br />
Spargel in Salzwasser<br />
20 Minuten kochen.<br />
Fein gewürfelte Zwiebel mit<br />
Salz, Pfeffer, Zucker, Zitronensaft,<br />
Essig und Öl verrühren.<br />
Radieschen und Eier würfeln,<br />
Schnittlauch in Röllchen<br />
schneiden. Alles unter die<br />
Vinaigrette heben und über den<br />
abgetropften Spargel gießen.<br />
Zutaten:<br />
800 g grüner Spargel<br />
3/4 l Wasser<br />
je 1 TL Salz und Zucker<br />
3 EL Orangensaft<br />
3 EL Salat-Mayonnaise<br />
150 g Crème fraîche<br />
2 TL süßer Senf<br />
Salz, Pfeffer, Zucker<br />
5 Äpfel<br />
1 Bund Kerbel<br />
Zubereitung:<br />
Geschälten Spargel in 2 bis<br />
3 cm lange Stücke schneiden<br />
und in mit Zucker und Salz<br />
gewürztem Wasser 8 Minuten<br />
kochen. Abtropfen.<br />
Aus Saft, Mayonnaise, Créme<br />
fraîche und Senf Vinaigrette<br />
rühren und würzen.<br />
Gekochte Spargelstücke mit<br />
Apfelspalten anrichten und mit<br />
Vinaigrette beträufeln und mit<br />
Kerbelblättchen bestreuen.<br />
22 OBERNEULAND
Spargel-Risotto<br />
mit Avocadocreme<br />
Zutaten:<br />
5 EL Öl<br />
300 g Risottoreis<br />
400 ml Gemüsebrühe<br />
100 ml Weißwein<br />
250 g grüner Spargel<br />
200 g Avocado<br />
40 ml Limettensaft<br />
100 g Crème fraîche<br />
100 ml frisch gepresster<br />
Orangensaft<br />
Salz, Pfeffer, Chiliflocken<br />
Zubereitung:<br />
2 EL Öl erhitzen und Reis<br />
darin glasig dünsten. Unter<br />
Rühren nach und nach Brühe<br />
und Wein in kleinen Portionen<br />
zufügen. Reis muss Flüssigkeit<br />
vollständig aufgenommen<br />
haben, erst dann erneut<br />
Flüssigkeit zufügen.<br />
Spargel in leicht schräge 3 bis<br />
4 cm lange Stücke schneiden<br />
und in restlichem Öl anbraten.<br />
Vor dem Servieren unter fertiges<br />
Risotto heben. Avocado<br />
halbieren und Fruchtfleisch<br />
mit Limettensaft beträufeln.<br />
Mit Créme fraîche cremig<br />
pürieren und mit Orangensaft,<br />
Salz, Pfeffer, Chiliflocken<br />
würzen. Die Avocadocreme<br />
zum Risotto servieren.<br />
16.<strong>05</strong>.<strong>2019</strong> - 19:30 bis 22:00 Uhr<br />
MONTINIS SPARGEL DINNER<br />
Die Spezialisten vom KOCHBLOCK Oberneuland werden raffinierte<br />
Kreationen der Frühjahrs-Delikatesse präsentieren, denen das<br />
Montini-Team mit Weinen als perfekte Begleiter zur Seite steht.<br />
69 Euro pro Person inkl. Brot und Mineralwasser (Voranmeldung)<br />
Montini Weinhandel, Apfelallee 4, 28355 Bremen<br />
DAS LIEBLINGSREZEPT VON<br />
DAGMAR SCHÜTTE<br />
VON DEN LANDFRAUEN BREMEN<br />
Schinken-Pfannkuchen<br />
zu Spargel<br />
Zutaten:<br />
je 750 g weißer und<br />
grüner Spargel<br />
125 g und 2 EL Mehl<br />
3 Eier<br />
2 x ¼ l Milch<br />
Salz, Pfeffer<br />
1 TL Zucker<br />
3 EL Mineralwasser<br />
Fett für Backpapier<br />
je 4-5 Stiele Kerbel,<br />
Basilikum, Schnittlauch<br />
und Petersilie<br />
200 g roher Schinken<br />
Zubereitung:<br />
Aus 125 g Mehl, Eiern und<br />
¼ l Milch Teig rühren. Mit Salz und<br />
Pfeffer würzen und 15 Minuten<br />
quellen lassen. Mit Backpapier<br />
belegtes Backblech in vorgeheizten<br />
Ofen (175 Grad Celsius) schieben.<br />
Mineralwasser unter den Pfannkuchenteig<br />
rühren.<br />
Geschälten weißen Spargel in 3/8 l<br />
kochendem, leicht gesalzenem und<br />
gezuckertem Wasser 15 bis 20<br />
Minuten kochen. Grünen Spargel<br />
10 Minuten mitgaren lassen.<br />
Aufgewärmtes Backblech mit Teig<br />
begießen, im heißen Backofen<br />
15 Minuten backen.<br />
Spargel abtropfen lassen und Abtropfwasser<br />
auffangen. Aus Butter,<br />
2 EL Mehl, ¼ l Milch und Abtropfwasser<br />
eine Mehlschwitze kochen.<br />
Gehackte Kräuter unterrühren und<br />
würzen. Fertige Pfannkuchen etwas<br />
abkühlen lassen. Dann mit Schinken<br />
belegen und von der kurzen<br />
Seite fest aufrollen. Pfannkuchenrolle<br />
in 5 cm dicke Stücke schneiden<br />
und mit Spargel und Kräutersoße<br />
servieren.<br />
Frischer deutscher<br />
Spargel<br />
Alle Speisen<br />
auch zum<br />
Mitnehmen!<br />
in vielen<br />
Variationen<br />
Oberneulander Landstr. 165 · 28355 Bremen<br />
Tel. 0421 - 25 17 37 · www.hermanpost.de<br />
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OBERNEULAND 23
Spargel-Erdbeer-Salat<br />
Zutaten:<br />
1 kg weißer Spargel<br />
300 g Erdbeeren<br />
1 EL Honig<br />
2 EL weißer Balsamicoessig<br />
3 EL Olivenöl<br />
Salz, Pfeffer<br />
100 g Rucola<br />
1 EL gehobelte Mandeln<br />
Zubereitung:<br />
Spargel schälen, in mundgerechte<br />
Stücke schneiden und ca. 15<br />
Minuten kochen.<br />
Nach Ablauf der Garzeit Spargelsud<br />
abgießen und auffangen.<br />
Spargel abkühlen lassen.<br />
Erdbeeren putzen und halbieren.<br />
Etwa ein Viertel Erdbeeren mit<br />
Honig, Essig, Öl sowie dem<br />
Spargelsud pürieren. Mit Salz<br />
und Pfeffer abschmecken.<br />
Rucola putzen und etwas klein<br />
zupfen. Mit Spargel und restlichen<br />
Erdbeeren mischen.<br />
Abgekühlte Vinaigrette darüber<br />
träufeln und mit Mandeln bestreut<br />
servieren.<br />
Rezept und Foto: djd-mk/AMC<br />
24 OBERNEULAND
18<br />
SECRET FACTS<br />
ÜBER DEN<br />
SPARGEL<br />
Von Anne Günter<br />
1 Spargel-Ursprung<br />
Spargel kommt ursprünglich<br />
aus Südeuropa und dem<br />
Orient. Der grüne Spargel<br />
fasste in Deutschland als<br />
erstes Fuß und wird bereits<br />
seit dem 16. Jahrhundert<br />
hier angebaut. Der weiße<br />
Spargel wird dagegen erst<br />
seit dem 19. Jahrhundert<br />
in Deutschland kultiviert.<br />
2<br />
Spargel-Genuss<br />
Letztes Jahr wurden<br />
in Deutschland laut<br />
Statista über 129.000<br />
Tonnen Spargel geerntet.<br />
Der Pro-Kopf-Verbrauch<br />
der Deutschen<br />
liegt laut Bundeszentrum<br />
für Ernährung bei<br />
1,6 kg und 90 % davon<br />
sind weiße Stangen.<br />
3<br />
Bitterer Spargel<br />
Es ist zwar richtig, dass<br />
in Spargel auch Bitterstoffe<br />
enthalten sind,<br />
aber eigentlich kann<br />
man sie kaum<br />
schmecken. Nur wenn<br />
der Spargel falsch<br />
gestochen wurde und<br />
der Stecher einen Teil<br />
der untersten Spargelpflanze<br />
mit erwischt<br />
hat, dringen die Bitterstoffe<br />
aus diesem Teil<br />
der Pflanze in das junge<br />
Gemüse ein.<br />
4 Von der Hand<br />
in den Mund<br />
Früher wurde Spargel nur<br />
mit den Händen gegessen,<br />
denn die enthaltenen<br />
Schwefelverbindungen<br />
verursachten bei Silberbesteck<br />
unschöne Verfärbungen<br />
und rostige Stellen.<br />
Hände aber rosten nicht<br />
und so griff man lieber mit<br />
ihnen in den Spargeltopf.<br />
Nach Einführung rostfreien<br />
Edelstahlbestecks verschwand<br />
diese Sitte aber<br />
weitestgehend.<br />
5<br />
Spargel-Tiere<br />
Einige Tiere sind nach dem<br />
Spargel benannt, so zum<br />
Beispiel die Spargel-Fliege,<br />
der Zwölfpunkt-Spargelkäfer,<br />
der Großgefleckte Spargelkäfer,<br />
der Fünfpunktige Spargelkäfer<br />
oder das Spargelhähnchen.<br />
Letzteres klingt<br />
nach einem leckeren Rezept,<br />
ist in Wahrheit aber auch ein<br />
Käfer. Bei all diesen Wesen<br />
handelt es sich um Schädlinge,<br />
die die jungen Triebe<br />
des Spargels angreifen oder<br />
die ganze Pflanze schädigen.<br />
6<br />
Spargel-Übersetzung<br />
„Weißes Gold“, „kaiserliches<br />
Gemüse“, „essbares Elfenbein“:<br />
Die poetischen Spitznamen<br />
für das leckere Stangengemüse<br />
sind vielfältig.<br />
Aber woher stammt eigentlich<br />
der Name der Delikatesse?<br />
Der botanische Name ‚Asparagus‘<br />
leitet sich vom griechischen<br />
Wort ‚asp(h)áragos‘ ab<br />
und steht für ‚junger Trieb‘.<br />
Denn schon die antiken Griechen<br />
verzehrten den Spargel<br />
gerne und wussten, dass nur<br />
die Triebe der Pflanze auf den<br />
Teller kommen.<br />
7 Spargel-Grammatik 8 Spargel-Gesundheit 9 Spargel-Frische 10 Spargel-Aufbewahrung<br />
Auch wenn es seltsam<br />
klingt: Tatsächlich werden<br />
im deutschsprachigen<br />
Raum verschiedene Artikel<br />
für Spargel verwendet: In<br />
Deutschland und Österreich<br />
sagt man in der Regel<br />
der Spargel. In der Schweiz<br />
und auch in Süddeutschland<br />
wird mitunter die weibliche<br />
Form gebraucht: die<br />
Spargel, im Singular. Im<br />
Plural heißt es bei der<br />
männlichen Form dann die<br />
Spargel, bei der weiblichen<br />
die Spargeln.<br />
Spargel hat pro 100<br />
Gramm nur 18 Kalorien<br />
und zählt so<br />
zu den leichten<br />
Gemüsearten.<br />
Er besteht dabei zu<br />
93 % aus Wasser und<br />
enthält viele gesunde<br />
Nährstoffe, wie<br />
Kalium und die<br />
Vitamine A, B, C, E<br />
und K. Grüner<br />
Spargel ist außerdem<br />
reich an Provitamin A<br />
und Vitamin C.<br />
Frische ist bei Spargel das<br />
entscheidende Qualitätsmerkmal.<br />
Ein paar Hinweise<br />
helfen bei der Beurteilung<br />
des Angebots im Supermarkt<br />
oder auf dem Markt:<br />
Die Schnittfläche sollte glatt<br />
und feucht und die Enden<br />
auf keinen Fall verholzt<br />
sein. Die Spitzen sollten<br />
noch fest verschlossen sein<br />
und seidig schimmern.<br />
Außerdem quietschen die<br />
Stangen, wenn man sie<br />
aneinander reibt, und sie<br />
brechen leicht.<br />
Weißer Spargel mag es<br />
sauber, kalt und schön<br />
eingepackt in ein kühles,<br />
feuchtes Baumwolltuch. So<br />
kann er problemlos bis zu<br />
drei Tagen im Kühlschrank<br />
aufbewahrt werden. Aber<br />
Achtung: Niemals vorher<br />
schälen, sonst wird er<br />
schnell holzig.<br />
Grüner Spargel sollte am<br />
besten aufrecht stehend in<br />
ein wenig Wasser aufbewahrt<br />
werden, dann bleibt<br />
auch er länger frisch.<br />
26 OBERNEULAND
11 Spargel-Museum 12 Spargel-Gift 13 Spargeltod<br />
14 Spargelkrätze<br />
Nicht nur zahllose Rezepte<br />
und Kochbücher, sondern<br />
auch Spargelgemälde, Spargelanbaugeräte,<br />
aber auch<br />
Spargelgeschirr findet sich im<br />
Europäischen Spargelmuseum<br />
in Schrobenhausen, nördlich<br />
von München. Exponate<br />
aus über 30 Staaten werden<br />
dort präsentiert – in seiner<br />
Art ist das Museum einmalig<br />
in Europa.<br />
Spargel ist eine Giftpflanze.<br />
Allerdings<br />
nicht die Stangen<br />
selbst, sondern die<br />
roten Beeren des<br />
Spargellaubes. Der<br />
Konsum von fünf bis<br />
sieben dieser Beeren<br />
kann schon zu<br />
Erbrechen und<br />
Bauchschmerzen<br />
führen.<br />
15 Spargel-Urin<br />
16 Spargel-Rekord<br />
Verdauen wir Spargel, macht sich das bei den<br />
meisten Menschen bereits nach 15 Minuten<br />
auf der Toilette bemerkbar. Es stinkt. Rund zwei<br />
Stunden nach der Schlemmerei erreicht die<br />
Geruchsbelästigung ihren Höhepunkt.<br />
Seit Ende des 19. Jahrhunderts wurde dazu<br />
geforscht und lange war man sich nicht einig darüber,<br />
ob der Urin bei einem Anteil der Menschen<br />
nicht riecht oder es Personen gibt, die den Geruch<br />
schlicht nicht riechen können, obwohl dieser<br />
besteht. Inzwischen konnte das Rätsel gelöst<br />
werden. Die Antwort lautet: Beides ist richtig.<br />
Menschen, deren Urin nach dem Spargelessen<br />
unangenehm duftet, besitzen ein Enzym, das<br />
die Asparagusinsäure in schwefelhaltige Stoffe<br />
zersetzt. Und Schwefel riecht nun mal unangenehm.<br />
Aber nicht für jeden, denn es gibt auch<br />
Menschen, die riechen den Geruch des Urins<br />
nach dem Spargelverzehr nicht, obwohl dieser<br />
vorhanden ist. Dies ist auf eine Mutation im<br />
Gen eines Geruchsrezeptors zurückzuführen.<br />
Sie leiden an einer spezifischen Anosmie,<br />
also einem selektiven Nicht-Riechen.<br />
Die Spargelsaison ist bekanntermaßen<br />
kurz: Am 24. Juni ist Ernteschluss,<br />
danach müssen sich Spargelfans<br />
wieder fast ein Jahr gedulden.<br />
So lange braucht die Pflanze, um sich<br />
zu erholen. Denn der Spargel wird<br />
nicht jedes Jahr neu gepflanzt,<br />
sondern trägt im besten Fall mehrere<br />
Jahre lang Früchte. Eine fränkische<br />
Bauernregel zum Ende der Saison<br />
bringt es auf den Punkt: „Kirschen<br />
rot, Spargel tot.“<br />
Der längste Spargel der<br />
Welt misst unglaubliche<br />
3,11 Meter und ist bis<br />
zu fünf Zentimeter dick.<br />
Ausgestellt ist er im<br />
niederländischen Museum<br />
De Locht.<br />
Der teuerste Spargel ist<br />
mit ca. 130 Euro pro Kilo<br />
der Hopfenspargel.<br />
Obwohl seine Stangen viel<br />
kürzer als gewöhnliche<br />
sind, gilt er als eine<br />
besondere Delikatesse.<br />
Genaugenommen ist er<br />
aber kein richtiger Spargel,<br />
denn es handelt sich hierbei<br />
um die Wurzeltriebe der<br />
Hopfenpflanze. Angebaut<br />
wird er z.B. im Bayerischen<br />
Hallertau und kann im<br />
gesamten Jahr nur vier Wochen<br />
lang geerntet werden.<br />
Die Spargel-Allergie, auch „Spargelkrätze“<br />
genannt, kommt zum Glück selten vor,<br />
aber sie kommt vor. Bei entsprechend<br />
empfindlichen Menschen können die<br />
rohen Stangen eine allergische Reaktion<br />
auslösen, etwa wenn sie den Spargel<br />
schälen oder mit dem Spargelsaft in<br />
Berührung kommen. Dann können Reizungen<br />
der Haut oder der Augen und allergischer<br />
Schnupfen auftreten.<br />
Selbst Asthmaanfälle sind in Einzelfällen<br />
beschrieben worden.<br />
17 Spargel-Eiszeit 18 Anspruchsvoller Spargel<br />
Um die geliebte Spargelzeit zu<br />
verlängern, lässt sich Spargel<br />
gut einfrieren. Und da zum Ende<br />
der Saison hin das Gemüse oft<br />
günstiger angeboten wird, kann<br />
man da noch einmal so richtig<br />
zugreifen. Wichtig für´s Einfrieren:<br />
1) Den frischen Spargel unbedingt<br />
zunächst schälen, aber<br />
nicht kochen oder blanchieren.<br />
Dabei gehen Aromen und Vitamine<br />
verloren. Außerdem<br />
bilden sich beim Einfrieren von<br />
gegartem Spargel Eiskristalle,<br />
wodurch die Stangen dann<br />
weich und matschig werden.<br />
2) Bei der Zubereitung sollten<br />
die Stangen gefroren in den<br />
Kochtopf kommen, also nicht<br />
vorher auftauen.<br />
Tiefgefrorener Spargel hält sich<br />
etwa ein halbes Jahr.<br />
Ganz schön anspruchsvoll<br />
ist er, der Spargel!<br />
Er wächst erst ab Temperaturen<br />
von zehn Grad, aber<br />
zu warm darf es dann<br />
auch nicht werden. Denn<br />
dann wachsen zu viele<br />
Triebe und die Wurzel<br />
verkümmert.<br />
Bis zu zehn Triebe sollte<br />
eine Spargelpflanze optimalerweise<br />
austreiben.<br />
Allerdings dürfen nicht alle<br />
gestochen werden. Denn<br />
ein Rest muss bestehen<br />
bleiben und vergehen,<br />
damit die Wurzel wieder<br />
gestärkt ins nächste Jahr<br />
gehen kann.<br />
Spargel mag sandigen<br />
Boden, denn so läuft das<br />
Wasser besser ab und<br />
die Wurzeln faulen nicht.
OBERNEULAND ERLEBEN<br />
Glück auf<br />
zwei Rädern<br />
28 OBERNEULAND
Oberneuland hat für den Fahrrad-Enthusiasten viel zu bieten: Kurze<br />
Wege zum Restaurant, dem Einzelhandel sowie den schier endlosen<br />
Weiten am Deich, die durchzogen sind, von herrlichen Radwegen.<br />
Gerade am Deich kann man Natur pur erleben und das weitestgehend<br />
befreit vom Autoverkehr. Mal eben kurz aufs Rad und<br />
Entspannung tanken. Von der Oberneulander Landstraße aus gibt<br />
es einige Wege, die direkt ins Naturidyll führen.<br />
„Radfahren ist Meditation<br />
in Bewegung.“<br />
Bert van Radau, deutscher Psychologe und Autor<br />
Foto: Jochen Mönch<br />
„Radfahren kommt dem Flug<br />
der Vögel am nächsten.“<br />
Louis J. Halle, amerik. Naturforscher und Autor, 1910 – 1998<br />
Einfach raus an die frische Luft und los. Der<br />
Charme des Radelns liegt in seiner Einfachheit.<br />
Einmal gelernt, braucht es keine lange Rüstzeit und<br />
keine strategische Planung.<br />
Denn egal ob es darum geht, Abstand zu gewinnen und sich<br />
den Ärger von der Seele zu radeln oder ob man sich einfach nur<br />
mal im Grünen bewegen möchte, egal bei welcher Jahres- oder<br />
Tageszeit: Unser zweirädriges Gefährt ist immer für uns da. Und<br />
ob man kräftig in die Pedale tritt oder einfach nur gemütlich<br />
langsam dahin gleitet, eines ist sicher: Wenn man vom Rad steigt,<br />
ist man glücklicher als vorher.<br />
Wir alle lernen es, wenn auch zunächst meist mit etwas Hilfe.<br />
Ob mit Stützrädern oder mit der haltenden Hand der Eltern –<br />
irgendwann ab dem dritten Geburtstag bereichert und mobilisiert<br />
es unser Leben: das Fahrradfahren.<br />
Als Kind nutzen wir es begeistert einfach nur um seiner selbst<br />
willen. Denn Fahrradfahren macht einfach so viel Spaß! Und<br />
während wir heranwachsen, wächst auch das Fahrrad mit uns:<br />
von 12 zu 16 über 24 zu ausgewachsenen 28 Zoll.<br />
Bei Jugendlichen steht das Fahrrad für Spaß, Beweglichkeit<br />
und Unabhängigkeit. Es ermöglicht ihnen, spontan und flexibel<br />
zu sein. Mit ihm gibt es keine Wartezeiten bei öffentlichen<br />
Verkehrsmitteln und keine Abhängigkeit vom Mama-Taxi. Als<br />
beweglicher Begleiter bringt es sie über verschlungene und<br />
autofreie Abkürzungen quer durch Oberneuland Viele Jahre ist<br />
das Fahrrad für Teenies das einzige Fortbewegungsmittel, bringt<br />
es sie doch immer verlässlich, bei jedem Wetter und zu jeder Uhrzeit<br />
von A nach B.<br />
Doch gerade jetzt im Frühjahr ist es Zeit, sich zurückzubesinnen,<br />
verlocken uns doch wärmere Temperaturen, frische Frühlingsluft<br />
und fröhliches Vogelgezwitscher dazu, unseren Drahtesel<br />
aus dem Exil der Garage zu holen. Schließlich bietet uns die<br />
Fortbewegung mit eigener Muskelkraft so viele Vorteile – für<br />
Körper, Geist, Seele und Umwelt.<br />
OBERNEULAND 29
Radeln ist gesund<br />
„Bei keiner anderen Erfindung ist das Nützliche<br />
mit dem Angenehmen so innig verbunden,<br />
wie beim Fahrrad.“(Adam Opel, Gründer<br />
der Firma Opel, 1837 – 1895)<br />
Trainiert Herz & Kreislauf<br />
Wer fünfmal die Woche mindestens 30 Minuten<br />
mit moderatem Tempo radelt, entlastet<br />
sein Herz und fördert die Durchblutung. Auf<br />
Dauer sinkt so nicht nur der Blutdruck, sondern<br />
auch das Risiko einer Gefäßverengung.<br />
Denn durch die ausdauernde Bewegung baut<br />
der Körper Cholesterin ab, das für die Verkalkung<br />
der Blutgefäße mitverantwortlich ist.<br />
Die erhöhte Herzfrequenz stärkt den Herzmuskel,<br />
wodurch sich die Gefahr eines Herzinfarktes<br />
laut Weltgesundheitsorganisation<br />
(WHO) um bis zu 50 Prozent verringert.<br />
Der Herzmuskel wird leistungsfähiger und<br />
kann mehr Blut durch den Körper pumpen.<br />
Das Herz arbeitet insgesamt effizienter und<br />
das Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen<br />
verringert sich durch regelmäßiges Fahrrad<br />
fahren um das 20-fache.<br />
Kräftigt die Lunge<br />
Wer in die Pedale tritt, füllt seine Lunge<br />
gleichmäßig mit Sauerstoff und stärkt<br />
seine Atemmuskulatur. Die regelmäßige<br />
Bewegung an der frischen Luft fördert das<br />
Immunsystem und schützt so auch vor<br />
Infekten.<br />
Ideal sind drei- bis fünfmal die Woche<br />
etwa eine halbe Stunde radeln, am besten<br />
natürlich in schadstoffarmer Umgebung im<br />
Grünen. Mediziner empfehlen moderates<br />
Radfahren auch als Ausdauersport bei<br />
chronischer Bronchitis und Asthma.<br />
Stärkt den Rücken<br />
Mehr als die Hälfte der Deutschen hat<br />
Rückenprobleme. Ursache sind häufig<br />
Bewegungsmangel und eine Fehlbelastung<br />
der Rückenmuskulatur. Radeln wirkt dem<br />
schonend entgegen. Das rhythmische Treten<br />
fördert den Stoffwechsel der Bandscheibe,<br />
der Muskelaufbau stabilisiert die Wirbelsäule<br />
vor allem im Lendenbereich. Das kann dazu<br />
beitragen Verspannungen frühzeitig zu lösen.<br />
Bildband von<br />
Jochen Mönch:<br />
Oberneuland<br />
Menschen – Bilder – Leben<br />
Eine Liebeserklärung an<br />
Oberneuland<br />
Die Fotografien von Jochen Mönch machen das Buch zu einem<br />
Spaziergang fürs Auge. Die Orte sind voller Geschichte und<br />
Geschichten, aufgeschrieben hat sie der Bremer Journalist<br />
Thomas Kuzaj. 112 Seiten, 30 x 30 cm, 180 farbige Fotografien<br />
18,- Euro<br />
Erhältlich direkt beim Verlag in der Rockwinkeler Landstraße 20, 28355<br />
Bremen-Oberneuland oder online: http://shop.pferdesportverlag.de<br />
Baut Muskulatur auf<br />
Ab dem 30. Lebensjahr baut der Mensch<br />
bis zu ein Prozent Muskeln pro Jahr ab und<br />
wandelt diese in Fett um. Regelmäßiges<br />
Radeln stoppt diese Entwicklung. Das Gute:<br />
Trainiert wird fast die gesamte Körpermuskulatur<br />
– die Beinmuskeln, die Rumpfmuskulatur<br />
an Bauch und Rücken (die<br />
auch Erschütterungen abfedert) sowie die<br />
Schulter-Arm-Muskeln.<br />
Schützt die Gelenke<br />
Die meisten von uns arbeiten im Sitzen,<br />
auch zu Hause kommt Bewegung oft zu<br />
kurz. Dies ist schlecht für die Gelenke.<br />
Radfahren ist der ideale Ausgleich. Die<br />
kreisförmige, regelmäßige Beinbewegung<br />
versorgt die Gelenkknorpel an Knie und<br />
Hüfte optimal mit Sauerstoff und schützt<br />
so auch vor Arthrose. Und weil der Sattel<br />
70 bis 80 Prozent des Körpergewichts trägt,<br />
belastet Radeln die Kniegelenke deutlich<br />
weniger als zum Beispiel Joggen.<br />
Beugt Krebs vor<br />
Eine Studie des Deutschen Krebsforschungszentrums<br />
(DKFZ) konnte zeigen,<br />
dass bei Frauen, die mehr als drei Stunden<br />
pro Woche bei mittlerem Tempo radelten,<br />
das Brustkrebsrisiko um 34 Prozent sank.<br />
Grund, so die Wissenschaftler, ist vermutlich<br />
das stärkere Immunsystem.<br />
Auch die Amerikanische Krebsgesellschaft<br />
ist von der positiven Wirkung überzeugt:<br />
Ein „angenehmes, mäßiges Bewegungsprogramm<br />
wie z. B. Radfahren“ fördert die<br />
Immunabwehr, neutralisiert emotionale<br />
Spannungen und stärkt natürliche Killerzellen<br />
gegen Krebs.<br />
Schmilzt Fett<br />
Fahrradfahren ist gesund, bringt die Fettverbrennung<br />
in Schwung und ist damit ideal<br />
zum Abnehmen. Wichtig ist dabei, dass<br />
Sie sich mindestens dreimal pro Woche für<br />
45 bis 60 Minuten in den Sattel schwingen.<br />
Nur so wird der Körper angeregt, auf seine<br />
Fettreserven zurückzugreifen.<br />
Die Sporthochschule Köln rät jedoch, immer<br />
nur so kräftig in die Pedale zu treten, dass<br />
Sie nicht aus der Puste kommen. Denn bei<br />
Sauerstoffmangel wird die Fettverbrennung<br />
wieder gebremst.<br />
Senkt Cholesterin<br />
Zu wenig Bewegung und zu viele Fette<br />
können zu Arteriosklerose, Übergewicht,<br />
Bluthochdruck oder einem überhöhten<br />
Cholesterinwert führen. Beim regelmäßigen<br />
Radeln wird im Körper hingegen mehr<br />
„gutes“ HDL-Cholesterin gebildet, das vor<br />
Herz-Kreislauf-Erkrankungen schützt. Das<br />
gefährliche LDL-Cholesterin, das die Blutgefäße<br />
verkalken lässt, wird dabei gleichzeitig<br />
abgebaut.<br />
Schult die Koordination<br />
Im Alter lassen Reaktionsfähigkeit und<br />
Beweglichkeit nach. Wer rastet, der rostet,<br />
doch wer regelmäßig radelt, der kann<br />
diesen Prozess deutlich verlangsamen.<br />
Ob plötzliche Ausweichmanöver, wechselnde<br />
Geschwindigkeiten oder rutschige Wege –<br />
immer wieder kommt es im Sattel zu neuen<br />
Situationen, auf die wir richtig und vor allem<br />
schnell reagieren müssen. Auch der Gleichgewichtssinn<br />
profitiert davon.<br />
Radeln macht schlau<br />
„Mir ist es eingefallen, während ich Fahrrad<br />
fuhr.“<br />
(Albert Einstein über die Relativitätstheorie,<br />
deutsch-schweizerischer Physiker und<br />
Nobelpreisträger, 1879 – 1955)<br />
Neben unserem Körper profitiert auch<br />
unser Gehirn vom regelmäßigen Radeln:<br />
Es wird besser mit Sauerstoff und Glukose<br />
versorgt, gewinnt an Substanz und kann<br />
somit auch besser arbeiten. Dadurch<br />
kommt es langfristig zu einer Verbesserung<br />
der kognitiven Fähigkeiten, der Konzentrationsfähigkeit<br />
und des IQs.<br />
Anders als bis noch vor einigen Jahrzehnten<br />
angenommen, ist auch das erwachsene<br />
Gehirn sehr wohl in der Lage, neue Nervenzellen<br />
zu produzieren, wenn auch in eingeschränktem<br />
Maße. Die Entstehung neuer<br />
Nervenzellen – auch Neurogenese genannt<br />
– wird wiederum durch den Botenstoff BDNF<br />
begünstigt.<br />
Durch körperliche Betätigung wie Radfahren<br />
wird BDNF in höherem Maße produziert,<br />
was die Entstehung und Verknüpfung neuer<br />
Nervenzellen begünstigt. Eine erhöhte<br />
kognitive Leistungsfähigkeit ist die Folge.<br />
Radeln ist also sozusagen Dünger fürs<br />
Gehirn.<br />
Radeln macht glücklich<br />
Radfahren hat nachgewiesenermaßen positive<br />
Effekte auf unserer Psyche – erst recht<br />
natürlich, wenn die Tour wie jetzt im Frühjahr<br />
bei Sonnenschein ins Grüne geht. Nach<br />
30 bis 45 Minuten radeln schüttet der<br />
Körper Adrenalin, Testosteron, Wachstumshormone,<br />
aber auch Glückshormone wie<br />
Dopamin und Serotonin oder sogar<br />
körpereigene Morphine aus.<br />
Die Glücksgefühle beim Radfahren und<br />
danach sind also keine Einbildung, sondern<br />
lassen sich auch physiologisch erklären.<br />
Gegen die Glückshormone haben negative<br />
Gedanken keine Chance. Und das macht<br />
uns dann auch wieder widerstandsfähiger<br />
gegen Stress.<br />
Die gleichmäßige, zyklische Bewegung<br />
des Radelns hat eine beruhigende und<br />
entspannende Wirkung auf den Menschen.<br />
Zeitgleich wird die für die Steuerung von<br />
Bewegungen zuständige motorische Hirnrinde<br />
sehr viel aktiver, während der für<br />
logisches Denken und Planen verantwortliche<br />
präfrontale Kortex heruntergefahren<br />
wird. Wir grübeln nicht mehr über unsere<br />
Alltagsprobleme. Unser Kopf wird frei und<br />
es entsteht im wahrsten Sinne des Wortes<br />
Platz für neue Gedanken.<br />
Text: Anne Günter<br />
30 OBERNEULAND
MIT DEM RAD ZUR ARBEIT<br />
MACHT RADFAHREN<br />
GLüCKLICH?<br />
Raus aufs Rad lautet die<br />
Devise, kaum, dass die<br />
ersten Sonnenstrahlen durch<br />
die Wolken brechen. Für die<br />
meisten steht fest: „Fahrradfahren<br />
macht Spaß“. Aber<br />
warum das so ist, das<br />
wissen die Experten. Sabine<br />
Göttsche, Dr. Ingo Arnold und<br />
Marius Brandt kennen sich<br />
aus. Sabine Göttsche<br />
verkauft seit über 30 Jahren<br />
Fahrräder, Dr. Ingo Arnold<br />
ist Orthopäde im Rotes Kreuz<br />
Krankenhaus und fährt von<br />
Borgfeld fast täglich mit dem<br />
Rad und Marius Brandt nutzt<br />
als Sportphysiotherapeut<br />
Ergometer in der Therapie.<br />
Wir unterhielten uns mit<br />
den drei Rad-Profis, um zu<br />
erfahren wozu Radfahren<br />
gut ist.<br />
Von Antje Scheinert<br />
Dr. Ingo Arnold: Radfahren ist gut für die Durchblutung<br />
des Gehirns. Also die kognitive Leistungsfähigkeit.<br />
Es gibt sehr schöne Untersuchungen,<br />
dass Proteine durch Bewegung freigesetzt werden,<br />
die letztendlich dann auch zu besserer Hirnaktivität<br />
führen.<br />
Dann beugt tatsächlich Radfahren, und Sport<br />
insgesamt, Depressionen vor, also auch psychische<br />
Erkrankungen profitieren vom Radfahren aus<br />
medizinischer Sicht. Das Herz sowieso. Dann<br />
Muskelmasse – Herr Brandt, das wissen Sie besser<br />
als ich – 70 % des Körpers besteht eigentlich<br />
nur aus Muskeln. Die beste und größte Hormondrüse,<br />
die wir im Körper haben ist der Muskel,<br />
der setzt nämlich auch Botenstoffe frei, wenn er<br />
aktiviert wird.<br />
Beruflich sind viele Menschen gezwungen, auf Bewegung<br />
zu verzichten, wir sitzen oft an PC-Arbeitsplätzen.<br />
Ich selbst stehe stetig am OP-Tisch, das<br />
ist physiologisch eine ungesunde Sache. Deswegen<br />
ist mein Credo: Bewegung in den Alltag zu<br />
integrieren. Deswegen fahre ich mit dem Rad zur<br />
Arbeit. Damit integriere ich die Bewegung in den<br />
Alltag und habe mehr Freizeit für andere Dinge.<br />
Die drei Rad-Experten in Aktion:<br />
Marius Brandt, Sabine Göttsche<br />
und Dr. Ingo Arnold (v.Li.)<br />
Irgendwie muss man ja zum Arbeitsplatz kommen,<br />
und wenn man irgendwie die Möglichkeit hat, mit<br />
dem Rad dahin zu kommen, dann lohnt sich das.<br />
Marius Brandt: Den Ball kann ich eigentlich nur<br />
direkt aufnehmen. Nicht ohne Grund hat die Weltgesundheitsorganisation,<br />
WHO, für alle Mitgliedsländer<br />
das Papier 2017 verabschiedet mit dem<br />
Hintergrund, dass wir Bewegung in den Alltag mit<br />
integrieren müssen, und da ist es das Beste,<br />
wenn man es in der Fortbewegung zentriert.<br />
Da haben wir sofort die Möglichkeit, durch das<br />
Fahrradfahren eine Parallele zum Ausdauertraining<br />
zu ziehen, alle Vorteile vom Ausdauertraining<br />
wirken sich auf uns aus.<br />
So kann man dem Bewegungsmangel vorgreifen,<br />
den wir im Alltag haben. Wer Bewegung im Alltag<br />
automatisiert, beugt vor. Zudem ist Radfahren<br />
weit mehr als nur die Bewegung der Beine. Aus<br />
meiner Sicht wären die drei wichtigsten Punkte in<br />
der heutigen Zeit zu nennen: Bewältigung/Abbau<br />
von Stress, Stärkung des Immunsystems/Herz-<br />
Kreislauf-Systems sowie Stärkung des Muskelund<br />
Skelett-Systems.<br />
32 OBERNEULAND
Gibt es denn Menschen, die nicht Fahrrad<br />
fahren sollten?<br />
Dr. Ingo Arnold: Ja natürlich, aus orthopädischer<br />
Sicht sind akute Gelenkentzündungen zu nennen,<br />
die letztendlich einen erheblichen Schmerz durch<br />
unglückliche physiologische Bewegung verursachen<br />
könnten. Oder jemanden, der im Immunsystem<br />
geschwächt ist oder häufig unter Entzündungen<br />
leidet, würde ich jetzt auch nicht den Unbilden des<br />
Wetters ungeschützt aussetzen wollen. Aber im<br />
Grunde genommen betrifft das nur Ausnahmen.<br />
Für das Gros von uns ist das Fahrradfahren gut.<br />
Gibt es einen Unterschied zwischen dem<br />
„normalen“ Radfahren und dem Rennradfahren?<br />
“Die drei wichtigsten Punkte,<br />
die für Bewegung sprechen:<br />
Bewältigung/Abbau von Stress,<br />
Stärkung des Immunsystems/<br />
Herz-Kreislauf-Systems<br />
sowie Stärkung<br />
des Muskel- und<br />
Skelett-Systems.”<br />
Marius Brandt<br />
Marius Brandt: Ich würde grundlegend zwei Gruppen<br />
unterscheiden: Wer Erkrankungen hat, muss<br />
erst über die Rehabilitation wieder auf das Fahrrad<br />
finden, und wer gesund ist, kann entsprechend<br />
seines Fitnessgrades entscheiden. Jemand, der seit<br />
40 Jahren nicht auf dem Fahrrad gesessen hat,<br />
wird sich kaum sofort aufs Rennrad schwingen.<br />
Dr. Ingo Arnold: Rennradfahren ist nicht ungefährlich,<br />
du musst koordinativ geschult sein, und<br />
für den Anfang ist es nichts, was ich jedem<br />
empfehlen würde.<br />
Sabine Göttsche: Ich denke, auch da ist es wichtig,<br />
wann man mit dem Fahren beginnt. Kinder sind<br />
jetzt viel mit einem Laufrad unterwegs, das schult<br />
schon mal das Gleichgewicht. Fahrräder mit Stützrädern<br />
verkaufen wir überhaupt nicht mehr, weil<br />
die Kinder durch die Laufräder schon selbst<br />
Balance finden. Je früher Kinder Fahrrad fahren<br />
lernen, natürlich in geschützten Räumen, Spielstraßen,<br />
auf dem Hof oder wo auch immer, je<br />
besser. Für die Schulkinder ist es auch von Vorteil,<br />
wenn sie mit dem Rad fahren, so kommen sie<br />
wacher in der Schule an und können aufmerksamer<br />
dem Unterricht folgen. Viele sind auch<br />
sportlich besser drauf, wenn das Radfahren schon<br />
selbstverständlich ist. Aber das unterliegt natürlich<br />
dem Einfluss der Eltern. Für mich persönlich ist es<br />
wichtig, dass man früh damit anfängt.<br />
Worauf muss man beim Fahrradkauf achten?<br />
Sabine Göttsche: Die Antwort ist eigentlich ganz<br />
einfach: Man muss das passende Fahrrad für den<br />
Menschen finden. Bei Kindern sollte es nicht zu<br />
groß sein, damit sie sich darauf sicher fühlen.<br />
Erwachsene frage ich, was sie mit dem Fahrrad<br />
vorhaben. Wer nur kurze Wege zum Einkaufen<br />
fährt, für den ist vielleicht ein Lastenrad wichtiger,<br />
als 30 Gänge. Andere wollen weite Touren fahren,<br />
Radwege wie den Weserradweg erkunden, die<br />
benötigen etwas Anspruchsvolleres. Es gibt auch<br />
Kunden, die Gleichgewichtsstörungen haben, da<br />
gibt es ein Dreirad, auf dem man sich wohlfühlt.<br />
Wie gesagt, es gibt für jeden eigentlich das<br />
passende Fahrrad, man muss es nur finden.<br />
Dr. Ingo Arnold: Ein Rückengesunder zum Beispiel,<br />
für den es bequem sein soll, für den ist ein<br />
Hollandrad ideal. Hollandrad bedeutet einfach,<br />
du sitzt mit deiner Wirbelsäule ziemlich grade und<br />
die ganzen Stöße muss deine Wirbelsäule auffangen,<br />
das ist nur für einen „Rückengesunden“ okay.<br />
Jemandem, der schon Rückenbeschwerden hat,<br />
würde ich eine leichte Schräghaltung empfehlen.<br />
Keinen gebogenen Rücken!<br />
Da ist dann die Aufgabe zu gucken, wie die Lenkradhöhe<br />
im Verhältnis zur Sattelhöhe steht. Ich<br />
“Radfahren beugt tatsächlich<br />
Depressionen vor, also auch<br />
psychische Erkrankungen<br />
profitieren vom<br />
Radfahren aus<br />
medizinischer Sicht.”<br />
Dr. Ingo Arnold<br />
denke, der Lenker sollte immer so 20 cm höher<br />
sein als der Sattel, der Sattel muss in der Waagerechten<br />
austariert sein.<br />
Wenn man mal schaut, wie Fahrräder in einigen<br />
Läden verkauft werden ¬– nach Farbe, Design,<br />
nach Sale und auch was weg muss …<br />
Sabine Göttsche: Das fällt mir natürlich auch<br />
auf. Manchmal sehe ich auch solche Gespanne,<br />
bei denen ich denke, so wie der auf dem Rad<br />
sitzt, kann er sich nicht wohlfühlen.<br />
Hollandräder werden von jungen Mädchen gekauft<br />
und nicht von über 30-Jährigen, die schon<br />
mal Probleme mit dem Rücken hatten, das macht<br />
man nicht.<br />
Aber es gibt eben auch Fahrradverkäufer, die sind<br />
unverantwortlich. Wer einer alten Dame ein Rad mit<br />
hohem Trapezrahmen, ohne Rücktrittbremse und<br />
dazu noch einem Elektromotor verkauft, muss sich<br />
nicht wundern, wenn sie damit über Kopf geht. Das<br />
sind so Sachen, da hat entweder jemand schlecht<br />
beraten oder das sind Internetkäufe nach dem<br />
Motto: „Oh, das ist billig, das kaufe ich.“<br />
Da ist natürlich ein Fahrradhändler in der Verantwortung.<br />
Zu uns kommen auch Kunden mit dem<br />
Wunsch, das gleiche Rad wie ein Freund oder<br />
Nachbar kaufen zu wollen. Und die sind dann<br />
überrascht, wenn wir sagen, dass ausgerechnet<br />
dieses Rad nicht passend ist. Wer zum Beispiel<br />
Arthrose in den Händen hat, benötigt eine Rücktrittbremse,<br />
weil er die Handbremse nicht mehr<br />
betätigen kann. Würden wir ein unpassendes Rad<br />
verkaufen, verliert der Kunde die Lust am Radfahren<br />
und das wäre schade und kontraproduktiv.<br />
Dr. Ingo Arnold: Vor allem ältere Damen haben<br />
das Problem mit Arthrose in den Hand- und<br />
Fingergelenken, das ist leider z. T. genetisch und<br />
hormonell bedingt. Da ist es wichtig, dass der<br />
Lenker passend ist – also kein Rennrad- oder<br />
Mountainbike-Lenker.<br />
OBERNEULAND 33
“Es gibt für jeden<br />
das passende Rad,<br />
man muss es nur<br />
finden.”<br />
Marius Brandt: An der Stelle fällt mir ein toller<br />
Witz ein, von meiner Tochter, den sie sich im<br />
Kindergarten erzählen: Warum fährt ein Nilpferd<br />
kein Fahrrad? Es hat den Daumen zum Klingeln<br />
nicht. Was für mich bedeutet, dass auf die Details<br />
geachtet werden muss, um den Fahrspaß im<br />
Vordergrund zu halten.<br />
Meine Tochter ist jetzt dreieinhalb Jahre alt. Erst<br />
saß sie auf einem Laufrad und jetzt kann sie<br />
schon allein fahren. Auf dem Weg zur Kita kann<br />
ich neben ihr her joggen. So eine Mobilität auf<br />
dem Fahrrad macht auch frei und stärkt das<br />
Selbstbewusstsein. Das gilt für die kleinen<br />
Menschen genauso wie für die großen.<br />
Wer wegen kardiovaskulärer Erkrankungen auf das<br />
Fahren verzichten musste, hat heute durch die<br />
Pedelec und E-Bike wieder ganz andere Möglichkeiten,<br />
seinen Radius zu erweitern.<br />
Sabine Göttsche: Also wir haben auch Kunden,<br />
die würden sich ohne Fahrrad gar nicht mehr bewegen<br />
können. Die wären nicht mehr in der Lage,<br />
so am Leben teilnehmen zu können. Beispielsweise<br />
MS-Erkrankte fahren dann teilweise mit<br />
Elektrounterstützung, natürlich mit 3- oder<br />
4-Rädern. Wenn die das nicht hätten, könnten<br />
sie fast gar nichts mehr machen. Sie haben es<br />
schwer an Krücken zu gehen, aber Fahrrad geht.<br />
Das ist eben das, was viele gar nicht wissen:<br />
Man kann sich lange auf dem Fahrrad bewegen.<br />
Mit wenig Kraft trotzdem noch vorankommen.<br />
Die machen ihre Einkäufe, die sind mobil, das<br />
könnten sie ohne Rad alles nicht.<br />
Dr. Ingo Arnold: Der Bewegungsrhythmus macht<br />
es: beugen, strecken, beugen, strecken. Scherbewegungen<br />
sind für Knie und Hüfterkrankte unangenehm.<br />
Die hat man beim Radfahren nicht.<br />
Deshalb sagen Hüftkranke immer: „Fahrradfahren<br />
geht gut, Laufen ist schwer.“<br />
Sabine Göttsche: Ich selbst habe ein neues<br />
rechtes Knie. Das ist kein Problem, im Gegenteil:<br />
Dass ich immer mit dem Fahrrad unterwegs war,<br />
hat mich wieder mobiler gemacht.<br />
Dr. Ingo Arnold: Man kann die Pedale rückversetzen,<br />
also asymmetrisch die Pedale versetzen,<br />
so kann die limitierte Bewegungsseite des Knies<br />
auch am Fahrradfahren teilnehmen, das wissen<br />
die wenigsten.<br />
Sabine Göttsche: Wer eine Knieoperation hinter<br />
sich hat, erfährt vieles in der Reha. Da macht<br />
man Spinning und sitzt auf dem Ergometer. Aber<br />
danach muss man sich erst mal wieder auf das<br />
Fahrrad trauen. Ich weiß noch, dass ich mir überlegte,<br />
mit welchem Bein ich absteige, was ich<br />
mache, wenn ich hinfalle … mittlerweile bin ich<br />
sogar wieder Ski gelaufen. Aber ich glaube, dass<br />
das Kniegelenk durchs Radfahren gut geschmiert<br />
wird und dass das wichtig ist.<br />
Dr. Ingo Arnold: Der Knorpel, oder überhaupt die<br />
Zellen im Knorpel, die leben von Belastung und<br />
Entlastung, immer dieser Wechsel, das ist wie ein<br />
Schwamm, der aufsaugt und wieder abgibt. Das<br />
ist beim Fahrradfahren halt ideal, man tut dem<br />
Knorpel auch Gutes, also im Grunde genommen<br />
ein totales Rundum-Paket.<br />
Marius Brandt: Definitiv, wobei ich da natürlich<br />
noch einen Punkt mit reinwerfen würde, bevor jemand<br />
gar nicht unterwegs ist, bitte aufs Fahrrad.<br />
Nichtsdestotrotz darf man nicht vergessen, dass<br />
das Radfahren auch eine sitzende Position ist.<br />
Wer das Fahrrad als Transportmittel zur Arbeit<br />
und als Sportgerät in der Freizeit sieht und viel<br />
Zeit auf dem Fahrrad verbringt, sollte einer<br />
Disbalance vorbeugen. Als Physiotherapeut<br />
muss ich da die Empfehlung geben, auch die<br />
Gegenbewegung nicht zu vernachlässigen. Die<br />
Dosierung sowie das Maß macht die Gesundheit<br />
und einfach gesagt, auch einfach mal in die<br />
Streckung gehen.<br />
Im Stehen fahren?<br />
Sabine Göttsche<br />
Marius Brandt (lacht): „Nein nicht ganz. Man<br />
könnte natürlich den Sattel abmontieren und<br />
würde definitiv mehr stehen. Aber tatsächlich geht<br />
es darum, dass eine gewisse Dosierung auch<br />
außerhalb des Fahrradfahrens mit reingebracht<br />
werden sollte. Aber da sprechen wir dann schon<br />
von dem Extremen, also das heißt, man verbringt<br />
dann schon viele Stunden auf dem Fahrrad, im<br />
Verhältnis, nichtsdestotrotz muss man nach oben<br />
hinsteuern.<br />
Sabine Göttsche: Fünf Tage die Woche am Computer,<br />
und am Wochenende muss dann mit dem<br />
Rennrad gefahren werden. Da übernehmen sich<br />
einige und können am Anfang der Woche gar<br />
nicht mehr laufen. Die haben sich nichts Gutes<br />
getan. Da sollte man anders rangehen.<br />
Dr. Ingo Arnold: Also noch mal, da zügeln wir<br />
nicht. Da nehmen wir das Fahrradfahren als solches<br />
nicht raus, weil es zu viele positive Aspekte<br />
hat. Es ist besser als viele andere Dinge in der<br />
Aktivierung, weil die Belastung für den Organismus<br />
relativ gering ist und das Positive überwiegt.<br />
Marius Brandt: Nicht als einziges Sportgerät!<br />
Dr. Ingo Arnold: Nein, wenn Radfahren das<br />
einzige an Bewegung ist, dann ist es zu wenig.<br />
Wenn es zu exzessiv betrieben wird, dann ist es zu<br />
einseitig und es kommt zu ungünstigen Verkürzungen<br />
von weniger beanspruchten Muskelgruppen.<br />
Da lautet die Empfehlung der Orthopäden:<br />
Fahrrad ist prima, aber parallel sollte<br />
noch ein anderer Sport betrieben werden. Idealerweise<br />
Ausdauer- neben dosiertem Krafttraining.<br />
Welche Fahrräder mögen die Oberneulander?<br />
Sabine Göttsche: Es ist ein Stadtteil, in dem ein<br />
Fahrrad leider nicht ganz so wertgeschätzt wird,<br />
wie in anderen Stadtteilen. In Findorff, Schwachhausen<br />
oder im Viertel besitzen viele kein Auto<br />
und das Fahrrad ist das Fortbewegungsmittel.<br />
Das darf auch etwas kosten, muss aber in erster<br />
Linie zum Besitzer passen.<br />
Hier in Oberneuland kommt es mir oft so vor,<br />
dass es ein teures Statussymbol ist, das Auto ist<br />
das Fortbewegungsmittel. Oberneuland ist ein<br />
wunderschöner Stadtteil, eigentlich müsste jedes<br />
Kind mit dem Fahrrad zur Schule und zum Sport<br />
fahren können, auch Einkäufe könnte man ebenfalls<br />
gut mit dem Fahrrad erledigen. Es ist einfach<br />
schade, dass die meisten das Auto bevorzugen.<br />
Junge Mädchen möchten Hollandräder, die<br />
Jungen stehen auf Fixies – das sind die Räder<br />
ohne alles, nur zwei Räder, Sattel, Bremse.<br />
Es wird inzwischen viel E-Rad gefahren, das<br />
macht auch Sinn, wenn man es wirklich nutzt.<br />
Vom ökologischen Fußabdruck her ist ein E-Rad<br />
erst mal Minus, wenn ich dann aber das Auto<br />
stehen lasse und fahre viele Kilometer damit,<br />
dann verkehrt sich das irgendwann in ein Plus,<br />
aber die Herstellung eines Fahrrades mit Akku<br />
und allem Drum und Dran ist schon umweltbelastend<br />
und sehr energieintensiv. Wenn jemand<br />
so ein Fahrrad kauft, um in zwei Jahren 500 Kilometer<br />
zu fahren, dann ist es eigentlich schade<br />
drum. Wer 5.000 Kilometer fährt – das haben wir<br />
teilweise, auch ältere Herrschaften, die fahren<br />
mehrere Tausend Kilometer im Jahr – dann macht<br />
das Sinn. Dafür bleibt das Auto stehen, sie sind<br />
fitter und denen macht das Spaß.<br />
34 OBERNEULAND
Ich weiß nicht, ob in Oberneuland mehr gefahren<br />
würde, wenn wir Fahrradwege hätten, im Moment<br />
haben wir einen Fahrradweg und der ist in der<br />
Franz-Schütte-Allee, das ist der einzige Fahrradweg.<br />
Die paar Meter vor dem Tunnel rechne ich<br />
nicht. Sonst haben wir noch den Deich natürlich.<br />
Eigentlich müsste hier ein Nebeneinander von<br />
Auto und Rad funktionieren, aber noch ist da zu<br />
viel Konfliktpotenzial, allein schon vor den Schulen.<br />
Bei einem Urlaub in Amsterdam habe ich gesehen,<br />
was funktionieren könnte. Es ist eigentlich<br />
schade, dass wir das hier nicht leben.<br />
Dr. Ingo Arnold: Die Skandinavier sind da ganz<br />
pragmatisch unterwegs, da gibt es eine Studie:<br />
20 Jahre lang wurden 45.000 Leute beobachtet,<br />
die auf dem Arbeitsweg von dem Auto aufs Fahrrad<br />
umstiegen. Es ging nur um den Arbeitsweg.<br />
Die Wahrscheinlichkeit eines Herzinfarktes, war<br />
das Fazit, hat sich um 15 bis 20 Prozent reduziert.<br />
Ebenfalls Diabetes und andere Erkrankungen.<br />
Würden hier jetzt Krankenkassen eine Gesundheitsapp<br />
installieren, mit der sich nachweisen<br />
ließe, wer das Rad nimmt und dessen<br />
Beiträge senken …<br />
Fazit: Man könnte viel für sich tun, indem man<br />
einfach das Fahrrad nimmt?<br />
Dr. Ingo Arnold: Ja, wie schon gesagt, man muss<br />
das in den normalen Ablauf integrieren und nicht<br />
um 19 Uhr beschließen, noch eine Runde Rad zu<br />
fahren. Das wird meist nichts.<br />
Marius Brandt: Altes Prinzip, wenn ich empfehlen<br />
würde: Einmal in der Woche eine Stunde Zähne<br />
putzen, hat denselben Effekt wie mehrmals täglich<br />
paar Minuten. Da müssen wir, glaube ich, gar<br />
nicht drüber reden. Trotzdem sind wir im Thema<br />
der Bewegung tagtäglich ja so unterwegs.<br />
Nach dem Motto, einmal in der Woche steht<br />
Sport im Kalender, haben wir das abgearbeitet,<br />
fühlen wir uns gut. In der Zwischenzeit wird im Job<br />
und privat viel gesessen, der Fahrstuhl statt das<br />
Treppenhaus genommen und das Auto vor der Tür<br />
geparkt. Sportliche Hauruck-Aktionen können<br />
dann gar keinen Effekt – eventuell einen negativen<br />
Effekt – haben, weil der Körper nicht darauf<br />
vorbereitet wurde. Das ist dann das Prinzip, in die<br />
Bewegung bringen, Bewegung ist was anderes als<br />
Sport, per Definition. Beim Sport gehe ich einem<br />
direkten Zweck hinterher. Die Bewegung gilt es im<br />
Alltag unterzubringen – da eignet sich das Fahrrad<br />
perfekt.<br />
Dr. Ingo Arnold: Stichwort Ausdauer, da gibt es<br />
von der Medizinischen Hochschule aus Hannover<br />
eine Untersuchung darüber, dass durch ein Ausdauertraining<br />
bei den menschlichen Chromosomen<br />
die Zündschnur, Telomere genannt, verlängert<br />
werden, die Fitness auch der Zellen steigt<br />
und dadurch auch die Lebenserwartung verlängert<br />
wird. Dieser Effekt lässt sich durch Krafttraining<br />
interessanterweise nicht nachweisen. Wobei<br />
ich persönlich nicht gegen Krafttraining bin, man<br />
muss nur beides koordinieren, Krafttraining ist für<br />
den gezielten Muskelaufbau und das ist für diese<br />
dann viel effektiver als Ausdauertraining, aber die<br />
Kombination aus beiden ist der Schlüssel wirklich<br />
zum Erfolg. Aber: Nicht beides mischen,<br />
sondern richtig einen Tag Kraft und einen Tag<br />
Ausdauer machen.<br />
Wann fahren Sie jeweils Fahrrad?<br />
Marius Brandt: Für mich persönlich ist das Fahrrad<br />
Weg zur Arbeit, wenn ich ehrlich bin, bin ich<br />
Schönwetterfahrer. In der dunklen Jahreszeit nehme<br />
ich von Achim aus das Auto, da ist es mir zu<br />
nass, zu dunkel und zu kalt. So ab April sattle ich<br />
dann um. In der Freizeit benutze ich es viel mit<br />
meiner Familie.<br />
Sabine Göttsche: Fast immer: auf dem Weg zur<br />
Arbeit und in der Freizeit auch.<br />
Dr. Ingo Arnold: Wir haben ein Familienauto, das<br />
steht mir für den Arbeitsweg nie zur Verfügung. Für<br />
mich heißt das: Linie 4 oder Fahrrad. Wenn ich<br />
mir jetzt ein zweites Auto kaufen würde, wüsste<br />
ich genau, was ich machen würde, und das will<br />
ich ja nicht. Da kämen dann die Ausreden, warum<br />
ich heute mal das Auto benutzen muss und das<br />
jeden Tag, nein, also lieber nicht. Ich fahre zur<br />
Arbeit und auch oft in der Freizeit.<br />
Was sind Ihre Lieblingsstrecken?<br />
Sabine Göttsche: Lieblingsstrecken hier in<br />
Oberneuland? Der Deich.<br />
Marius Brandt: Zweckgebunden. Lieblingsstrecke<br />
muss ich mir nicht aussuchen, wenn ich zur Arbeit<br />
fahre, ich habe die direkte. Bei einem Weg von<br />
Achim nach Oberneuland kann das nur die direkteste<br />
sein. In der Freizeit verbinde ich die Strecken<br />
gern mit einem Ausflugsziel, das ist interessanter<br />
mit der Familie. Am idealsten wenig Verkehr mit<br />
schöner Aussicht auf dem Weg zur Eisdiele.<br />
Dr. Ingo Arnold: Lieblingsstrecke? Am liebsten<br />
asphaltiert, grade, mit Blick auf den Horizont, die<br />
Sonne, die Natur, sodass man ein bisschen<br />
Tempo machen kann, das find ich am schönsten.<br />
Wie im Blockland, Richtung Kuhsiel. Diese<br />
Strecke, die ist echt schön. Die ist ziemlich lang,<br />
kannst dich richtig auspowern und nicht gefährlich,<br />
hast kaum Gegenverkehr, die ist ja auch für<br />
Autos nicht zugelassen.<br />
Marius Brandt: Wenn man mal richtig Kilometer<br />
machen möchte, ist das natürlich der Weserradweg.<br />
Die Marsch runter am Wasser entlang – da<br />
gibt es nette Ausflugsziele, viel Platz und viel<br />
Natur.
„Coboc“, seit Mai als E-Bike erhältlich.<br />
Mit nur ca. 11 kg Gewicht das leichteste E-Bike<br />
überhaupt. Ebenfalls Zahnriemen.<br />
Von jungen Leuten bevorzugt. „Fixie“ – das Rad ohne<br />
alles. Keine Schaltung, kein Gepäckträger, kein Schutzblech,<br />
kein Licht. Aber zugelassen: für Fahrten tagsüber.<br />
E-Bike Kompaktklasse, ein „Familienrad“. Sattel und<br />
Lenker sind ohne Werkzeug höhenverstellbar, passt<br />
auch in ein Auto (z.B. VW-Polo).<br />
“FÜR JEDEN MENSCHEN<br />
EIN FAHRRAD”<br />
Wenn sich in Oberneuland jemand mit Fahrrädern bestens auskennt,<br />
so sind das Sabine und Lutz Göttsche vom Fahrradhaus Bartels. Nicht zu<br />
vergessen Jan-Carl, der Sohn der beiden. Im Geschäft an der Mühlenfeldstraße<br />
und dort, wo alles anfing, im Häuschen an der Oberneulander Landstraße<br />
vor der Kirche ist ständig Betrieb. Ganz besonders aber jetzt im Frühjahr.<br />
Lutz Göttsche meint es ernst mit seiner<br />
Behauptung, dass es für jeden Menschen<br />
ein Fahrrad geben kann. Für den, der schnell<br />
unterwegs sein will, für den, der ständig<br />
längere Strecken zurücklegt, für den, der nur<br />
mal eben etwas besorgen will, ja selbst für<br />
Menschen, denen das Gleichgewicht zu<br />
schaffen macht. Der Markt ist heute sooo<br />
vielseitig. Und vor allem: Lutz ist zusammen<br />
mit Kooperationspartnern in der Lage,<br />
ein individuelles Rad genau nach den<br />
Wünschen und Bedürfnissen des Kunden<br />
anzufertigen. Gewiss, das kostet etwas mehr.<br />
Macht sich aber bezahlt und entspricht allen<br />
Wünschen, die man an sein Fahrrad hat.<br />
Die Zeiten, als man in den Fahrradladen<br />
ging, sich umschaute: „Das rote dort, das<br />
nehme ich“, Sattel- und Lenkerhöhe<br />
einstellte, sind ohnehin vorbei. Sabine<br />
Göttsche: 400 Euro sind das Mindeste, was<br />
man für ein gutes, länger taugliches Rad<br />
einfacher Ausstattung ausgeben sollte.<br />
Alles was darunter angeboten wird, sei<br />
eher nicht zu empfehlen (von Kinderrädern<br />
ausgenommen). Und sie schickt gleich noch<br />
einen Rat hinterher: Nicht mehr ohne Seitenspiegel<br />
und nie mehr ohne Helm fahren.<br />
Übrigens war es früher schon kein billiges<br />
Vergnügen, ein Rad zu kaufen. Die beiden<br />
holen ein sehr altes Büchlein hervor.<br />
Krischan Bartels, der Gründer des Unternehmens,<br />
schrieb schon 1948 akribisch auf,<br />
was er verkaufte. Sein Kunde Lütkemeyer<br />
erwarb kurz nach der Währungsreform ein<br />
Rad mit Gangschaltung für 215 D-Mark.<br />
Der Stundenlohn, meint Lutz, lag seinerzeit<br />
bei 35 Pfennigen.<br />
Der Schwerpunkt liegt heute freilich bei<br />
den Rädern mit Elektroantrieb in der<br />
Mühlenfeldstraße. Im kleinen Laden<br />
drüben gibt es alles ohne E. Doch auch bei<br />
diesen Rädern ist die Technik nicht stehen<br />
geblieben. Fahrräder mit Riemen statt einer<br />
Kette fallen dort auf, Vorder- und Rücklicht,<br />
das mit einem Magneten eingeschaltet wird,<br />
Nabenschaltungen mit sieben bis acht Gängen,<br />
Kettenschaltungen mit 14 und mehr.<br />
Flotte Räder, die von der jüngeren Generation<br />
bevorzugt werden, haben noch nicht<br />
einmal Licht. Das überrascht mich. Sabine<br />
Göttsche sagt, das sei korrekt, die dürfen nur<br />
nicht während der Dunkelheit gefahren<br />
werden, müssen aber vorn, hinten, an den<br />
Pedalen und an Felgen oder an den Speichen<br />
Rückstrahler haben.<br />
Nun aber zu den Elektrofahrrädern.<br />
Noch kennt man die beiden Begriffe E-Bike<br />
und Pedelec. Dabei gibt es gar keine Unterschiede.<br />
Alle E-Bikes sind Pedelecs (Pedal<br />
Electric Cycles). Das sind über 90 % der verkauften<br />
elektrisch unterstützten Zweiräder<br />
mit einer maximalen Geschwindigkeit von<br />
25 km/h.<br />
Darüber hinaus gibt es S-Pedelecs, die<br />
maximal 45 km/h schnell sein dürfen. Sie<br />
müssen haftpflichtversichert sein und ein<br />
“Es gibt für alle ein Fahrrad:<br />
Für den, der schnell unterwegs sein will,<br />
für den, der ständig längere Strecken zurücklegt,<br />
für den, der nur mal eben etwas besorgen will,<br />
für Menschen, denen das Gleichgewicht zu schaffen macht.”<br />
Lutz Göttsche<br />
36 OBERNEULAND
Komfort-E-Bike: Bequemer Einstieg, der Akku befindet<br />
sich im Rahmen.<br />
„Pinion“, kein E-Bike,<br />
aber mit einer<br />
18-Gänge-Getriebeschaltung<br />
im Tretlager,<br />
Zahnriemen.<br />
Sportliches E-Bike<br />
für Vielfahrer mit<br />
Zahnriemen statt<br />
Fahrradkette,<br />
kein Nachspannen<br />
nötig, nur mit<br />
Nabenschaltung.<br />
Kennzeichen haben. Deren Fahrer müssen<br />
mindestens 16 Jahre alt sein, einen Führerschein<br />
besitzen, dürfen keine Radwege<br />
benutzen und müssen einen Helm tragen.<br />
Vergleichbar also mit Mopeds oder Mofas.<br />
Gemeinsam ist ihnen, dass man erst mal die<br />
Pedale treten muss (Sabine meint scherzhaft:<br />
Pedelecs kommt von pedden) bevor<br />
der Motor in Gang kommen kann.<br />
Alle haben einen auswechselbaren Akku,<br />
der vorn oder hinten oder am Rahmen<br />
angebracht ist. Selbst ein Display mit sämtlichen<br />
relevanten Anzeigen gehört zu einem<br />
Rad mit E-Unterstützung. Mittlerweile<br />
hat sich aber der Begriff E-Bike für alle eingebürgert.<br />
Weil es nun unzählig viele verschiedene<br />
Modelle gibt, ist bei der Anschaffung eines<br />
solchen Gefährts der Rat von Fachleuten<br />
ganz besonders wichtig. Sabine und Lutz<br />
Göttsche sind hierbei die richtigen Ansprechpartner.<br />
Bei ihnen kann man sicher sein, das individuell<br />
genau passende E-Bike zu bekommen.<br />
Soll es einen tiefen Einstieg haben<br />
oder einen höher gelegenen? Will man dicke<br />
oder schmale Reifen, vorwiegend im Ort<br />
unterwegs sein, täglich nach Bremen<br />
rein fahren oder gern lange Ausflüge machen?<br />
Sollen es Räder für Kinder (ab 8 Jahren) sein?<br />
Will man schnell oder langsamer fahren? Wie<br />
ist das Reaktionsvermögen beim Bremsen:<br />
Ist man es gewohnt, mit Rücktritt zu bremsen<br />
oder vom Lenker aus mit Bowdenzügen?<br />
Bei Göttsches kann man einen Tag lang<br />
Probe fahren, bevor man sich entscheidet.<br />
Sohn Jan-Carl mit<br />
seinem Lieblingsrad.<br />
Und schließlich sind noch ganz spezielle<br />
Typen auf dem Markt: Dreiräder für<br />
Menschen mit Gleichgewichtsproblemen,<br />
Lastenräder für Handwerker, die ihre Gerätschaften<br />
mit dem Rad transportieren und<br />
damit besonders flexibel sein können. Für<br />
diese Räder gibt es Fördermittel vom Bund,<br />
wenn der Handwerker weitgehend auf sein<br />
Auto verzichtet.<br />
Mountainbikes sind im norddeutschen<br />
Tiefland weniger in Gebrauch, eher noch<br />
Trekkingräder. Doch das gute alte Tourenrad<br />
und in letzter Zeit auch gern wieder<br />
Hollandräder sind noch immer gefragt.<br />
Tandems hingegen kaum noch. Aber nicht<br />
zu vergessen: Rennräder.<br />
Lutz Göttsche fährt jedes Jahr zu einer<br />
Schulung, um sich auf dem Laufenden<br />
zu halten. Das ist notwendig, weil die<br />
technischen Möglichkeiten noch nicht an<br />
ihrem Ende angekommen sind. Und weil<br />
er für Reparaturen und sonstige Probleme<br />
seiner Kunden gewappnet sein muss.<br />
Ein Turm mit 15 unterschiedlichen Messgeräten<br />
für E-Bike-Modelle steht bei ihm<br />
in der Werkstatt. Er muss es sehr genau<br />
nehmen, denn er ist verantwortlich und<br />
kann haftbar gemacht werden, falls es<br />
schiefgeht.<br />
Und übrigens: Flickzeug dabei zu haben<br />
ist immer noch ratsam, denn einem richtig<br />
dicken spitzen Nagel kann der stabilste<br />
Reifen vielleicht doch nicht widerstehen.<br />
Aber welches E-Bike hat noch serienmäßig<br />
eine Luftpumpe?<br />
Text und Fotos: Eberhard Matzke<br />
AICHHÖRNCHEN &<br />
BEICHHÖRNCHEN<br />
Von Winfried Hammelmann, Oberneulander,<br />
Redakteur und Autor<br />
Die Beiden sind ziemlich frech und reichlich<br />
unverschämt, manche sagen auch, es sei<br />
umgedreht: Die Beiden sind reichlich frech und<br />
ziemlich unverschämt. Und auch wenn es jetzt<br />
im Frühjahr manchmal noch ganz schön kalt<br />
ist, muss man sagen: Es sind heiße Hüpfer.<br />
Folge 6: Rad-Wunsch / Wunsch-Rad<br />
A: Kannst Du mir ein’ Rad geben?<br />
B: Was für ein Rat. Ich gebe Dir doch<br />
dauernd Ratschläge.<br />
A: Nein, ein Rad.<br />
B: Ein Fahrrad?<br />
A: Ja, genau, mit Podalen und einen Sittel.<br />
B: Mit Pedalen und einem Sattel.<br />
A: Ja, die auch. Und eine Leckstange.<br />
B: Das heißt Lenkstange.<br />
A: Aber man kann doch da dran lecken.<br />
B: Äh, so gesehen kann man auch an den<br />
Speichen lecken.<br />
A: Dann ist man ein Speichelecker. Hihihi.<br />
B: Warum möchtest Du eigentlich ein Rad?<br />
A: Weil jetzt wieder Fahrradfahrzeit ist.<br />
B: Aber die Dinger sind doch viel zu groß für uns.<br />
Wir können sie gar nicht benutzen. Und wir<br />
sind ohne Fahrrad viel schneller von<br />
Baum zu Baum.<br />
A: Ich weiß.<br />
B: Und warum willst Du dann ein Fahrrad haben?<br />
A: Weil ich dann da drauf sitzen könnte.<br />
B: Warum willst Du auf einem Fahrrad sitzen?<br />
A: Weil ich dann in die Pedalen treten könnte.<br />
B: Und warum willst Du in die Pedalen treten?<br />
Das würde ja auch nur gehen, wenn es ein<br />
klitzekleines Fahrrad wäre.<br />
A: Klitzeklein ist super.<br />
B: Noch mal, warum dieser Fahrradwunsch?<br />
A: Weil die Menschen darauf immer<br />
so glücklich aussehen.<br />
B: Ich will auch ein Fahrrad.<br />
A: Siehste.<br />
OBERNEULAND 37
1 2 3<br />
5<br />
MIT DEM RICHTIGEN<br />
ZUBEHöR<br />
MACHT FAHRRADFAHREN<br />
NOCH MEHR<br />
SPASS!<br />
7<br />
4<br />
6<br />
Sonderausstellung „BIKE IT“<br />
im Universum Bremen<br />
Zwei Räder, tausend Fragen: Wann wurde das erste Fahrrad<br />
entwickelt und wie sah es überhaupt aus? Wie fühlt es sich an, auf<br />
einem Hochrad zu sitzen? Können Roboter in Zukunft Radfahren? In der Sonderausstellung<br />
„BIKE IT“ bleiben keine Fragen offen! Hier erfahren die Besucher alles über Vergangenheit,<br />
Gegenwart und Zukunft des beliebten Fortbewegungsmittels. Radeln Sie sprichwörtlich durch<br />
die gesamte Geschichte des Fahrrads! Oder wie wäre es mit einer virtuellen Fahrradtour durch<br />
Jerusalem, Ottawa, Neapel oder Bremen? Los geht’s!<br />
Bis 5. Mai, Universum Bremen, Wiener Straße 1a, Montag - Freitag: 9 bis 18 Uhr. Sonnabend,<br />
Sonntag und an Feiertagen: 10 bis 18 Uhr. Foto: Universum Bremen<br />
38 OBERNEULAND
1. Retrokorb!<br />
Der luxuriöse Korb von Basil ist durch den original Bäckerkorb<br />
inspiriert und in naturgrauem oder -braunem Rattan erhältlich<br />
und macht das Fahrradfahren mit Einkäufen, Sportausrüstung<br />
und Arbeits- oder Schulsachen sowohl sicher als auch trendy.<br />
2. Freude am richtigen Sitz!<br />
Wer einen klassischen Ledersattel sucht, bei dem der Druck<br />
auf Ihre Hände durch die aufrechte Position auf Ihrem Fahrrad<br />
vermindert wird, findet in den Sätteln von Lepper eine ideale<br />
Lösung.<br />
Der Effekt wird noch zusätzlich durch die acht Matratzenfedern<br />
unter dem Ledersattelbezug verstärkt.<br />
3. Auffallend sicher!<br />
Der Stadthelm von Abus ist der ideale Fahrradhelm für Erwachsene,<br />
Jugendliche und Kinder – sowohl für den Einsatz in der<br />
City, für Pendler, BMX-Biker, im Alltag oder auf Fahrradtouren.<br />
Der Erlös aus dem Verkauf des Stadthelms kommt Kindern<br />
und Jugendlichen mit Kopfverletzungen zugute.<br />
Mit jedem verkauften Stadthelm geht eine Spende an den Bundesverband<br />
Kinderneurologie-Hilfe e.V., das ein bundesweites<br />
Präventions- und Charityprojekt zur Förderung des freiwilligen<br />
Helmtragens ist!<br />
Ding Dong!<br />
Lauter Ding-Dong-Klang für mehr Sicherheit von<br />
Basil – stabile Ausführung, viele Motive – passt<br />
an jeden Lenker.<br />
4. Gegen Luftmangel!<br />
Die hochwertige Fußpumpe MP511 von Mijnen Pieper hat einen<br />
Holzgriff. Die Pumpe ist mit einer stabilen Aluminiumbasis<br />
ausgestattet und aus verchromtem Stahl.<br />
Das analoge Manometer zeigt den Druck in PSI (200) und<br />
Bar (14). Diese hochwertige Pumpe ist geeignet für Schrader-,<br />
Dunlop-, Sclaverand-Ventile.<br />
5. Klappbar!<br />
Der Closca Fuga-Helm besteht aus drei beweglichen Ringen, die<br />
miteinander verbunden sind und zwei stabile Positionen haben.<br />
Das System reduziert das Volumen nach dem Falzen um mehr<br />
als 50 %, wird flach wie ein Buch und passt in jede Handtasche<br />
oder jeden Rucksack.<br />
6. Die Idee eines Bremers!<br />
Der Fahrradrucksack der Bremer Manufaktur Lumabag verbindet<br />
Style und Funktionalität.<br />
Auf der Suche nach einem Rucksack und Fahrradtasche kam<br />
die entscheidende Idee, einen komfortablen Rucksack mit<br />
Aufhängung für den Gepäckträger zu gestalten.<br />
Gewachste Baumwolle ist ein traditionelles Material und wird<br />
kombiniert mit einem funktionalen Innenfutter. Er ist durch die<br />
gewachste Oberfläche wasserabweisend.<br />
Die leichten hellen Knickstellen entstehen durch das Wenden<br />
der Tasche von links auf rechts. Durch die oberen Trageriemen<br />
lässt sich der Rucksack, mit seinen verstauten Rucksacktrageriemen,<br />
zudem auch gut als Tragetasche nutzen.<br />
Text und Fotos: Meike Müller/Hersteller<br />
7. Faltschloss mit Lederetui!<br />
Trelock hat ein Faltschloss entwickelt, das modernste Sicherheitstechnik<br />
mit Klasse bietet.<br />
Im stilvollen handgemachten Etui aus echtem Leder ist dieses<br />
Faltschloss während der Fahrt rüttelfest gesichert, weil der<br />
Etui-Rücken mit einer Vorrichtung für die Anbringung an<br />
Flaschenhalter oder Rahmen verstärkt ist. Das Schloss ist<br />
85 cm lang und wiegt 750 g.<br />
Darüber hinaus verfügt es über das Security Level 3.<br />
Alle aufgelisteten Artikel sind erhältlich bei Bartels Oberneuland,<br />
Oberneulander Landstraße 39 und Mühlenfeldstraße 20 (E-Bikes), 28355 Bremen.<br />
OBERNEULAND 39
EINE KULINARISCHE<br />
FAHRRAD-TOUR ÜBER DEN DEICH<br />
Urlaub<br />
VOR DER TüR
Mit über 30 Kilometern schlängelt sich<br />
der Deich von Oberneuland bis zur Nordseite<br />
und zurück bis Lilienthal. Ein Weg,<br />
der zur Bewegung einlädt: auf dem Fahrrad,<br />
auf Skates und auch zu Fuß. Wo sich<br />
früher Hof an Hof reihte, kann man sich<br />
jetzt kulinarisch verwöhnen lassen, Natur<br />
und Kultur genießen.<br />
Text und Fotos: Antje Scheinert · Illustration: Maj-Britt Heinemann<br />
Sobald die ersten Sonnenstrahlen locken, kann das<br />
Fitnessstudio lange warten. Für Angelika und<br />
Engelbert Bornhöft fällt dann höchstens die Entscheidung:<br />
Garten oder Fahrrad – Kraft oder Ausdauer.<br />
Vor knapp zwei Jahren kauften die Mühlenfeldstraßler<br />
schräg gegenüber zwei E-Bikes. Eine tolle Anschaffung.<br />
„Fahrradfahren war nie meins“, gibt Angelika Bornhöft unumwunden<br />
zu. Aber mit dem Besitz eines E-Bikes hat sich<br />
das schlagartig geändert. Plötzlich sind Neustadt, Blockland,<br />
Worpswede in entspannte Nähe gerückt. Korb gepackt, Helm<br />
auf und los geht’s.<br />
„Da fährt man dann auch mal spontan zum Eisessen zu<br />
Kaemenas“, sind sich die beiden einig. „Was wir auch<br />
gern machen: Eine kleine Einkaufstour und dann Picknick<br />
am Blumenfeld“, sagt Engelbert Bornhöft. Aber zu Beginn<br />
der Saison greifen sie auch gern auf das Angebot der<br />
Gastronomen entlang des Deiches zurück.<br />
Für die beiden bietet das Rad nicht nur Bewegung,<br />
sondern zusätzliche Lebensqualität. Nach einer arbeitsreichen<br />
Woche oder einem solchen Tag, lädt eine Tour an<br />
der frischen Luft die Batterien und weckt die Lebensgeister.<br />
OBERNEULAND 41
Buy local heißt die Maxime<br />
von Karen Haltermann<br />
– sie versorgt rund um die<br />
Uhr die Milchtankstelle<br />
von Oberneuland.<br />
Natürlich kann man den Deich – die Lebensader entlang<br />
der Wümme – auch auf anderen Vehikeln entdecken.<br />
Wer am Hodenberger Deich startet, blickt<br />
rechts in die Weiten der Weiden und links auf zahlreiche<br />
Pferdehöfe. Dazwischen, gleich bei der Nummer<br />
36, ist die Milchtankstelle der Familie Haltermann<br />
versteckt. Karen und Lüder Haltermann verkaufen dort<br />
nicht nur die Milch ihrer eigenen Kühe – frischer geht’s<br />
nicht – sondern auch Produkte lokaler Bauern. So gibt<br />
es Würstchen, Gulasch, Chili con Carne, Joghurt, Eier<br />
und Kartoffeln rund um die Uhr am Automaten. Ein Bücherregal steht jedem<br />
Besucher zur Verfügung – so kann ein Tag am Deich auch ganz gemütlich<br />
mit einer Lektüre im Gras beginnen.<br />
Milchtankstelle<br />
Am Hodenberger Deich 36<br />
24 Stunden geöffnet<br />
Ein paar Kilometer weiter, mit<br />
der Hausnummer 73c, steht<br />
Leon Bülow mit seiner Mutter<br />
Ikki im Golden Grill. „Ohne<br />
sie wäre ich aufgeschmissen“,<br />
gibt der Koch zu.<br />
Seit vier Jahren bietet er am Grill Bratwürstchen der Fleischerei<br />
Schleufe aus Seebergen, Kartoffelsalat aus hiesigen Kartoffeln und<br />
eine wärmende Suppe oder ein Curry an. Dazu gibt es selbst gebackenes<br />
Brot.<br />
Am Samstag öffnet er seine Bude um 13 Uhr und sonntags um<br />
12 Uhr. Dann bleibt geöffnet, bis der letzte Gast von dannen zieht.<br />
Besonders zur blauen Stunde sind Aperol Spritz und Gin Tonic gefragt.<br />
Da konnten im Jahrhundertsommer die Nächte auch schon mal<br />
länger werden. Wer seine Tour hier beginnt, sollte sich gleich stärken,<br />
denn die nächste Rast muss warten.<br />
Seit vier<br />
Jahren am<br />
Deich:<br />
Leon Bülow.<br />
Golden Grill<br />
Am Hodenberger Deich 73c<br />
Sa: ab 13 Uhr, So: ab 12 Uhr
Der Landgasthof Heuer, weithin unter dem Namen Hein Heuers Laufbuchse bekannt, liegt<br />
rund sechs Kilometer entfernt. Wo noch vor ein paar Jahren wilde Sommerfeste gefeiert<br />
wurden, Kremser-Touren starteten und sich Jogger, Wanderer und Radfahrer die Klinke in<br />
die Hand gaben, ist es ruhig geworden.<br />
„Vom à la carte-Geschäft habe ich mich verabschiedet“, sagt Klaus Heuer, der seit seiner<br />
Ausbildung den Spitznamen Hein Heuer trägt. Dennoch kann man auch in diesem Jahr am<br />
Borgfelder Deich 2 übernachten, Preis-Skat spielen, mit einer angemeldeten Gruppe verköstigt<br />
werden oder zu einer Kremser-Fahrt aufbrechen.<br />
„Ich bin jetzt 72 und möchte ein bisschen kürzertreten“, erklärt er die neuen „Öffnungszeiten“,<br />
verschweigt aber nicht, dass in seiner Küche noch regelmäßig gekocht wird.<br />
Schließlich wird einiges, was seine Frau Michaela im Confetti’s zum Mittagstisch anbietet,<br />
am Deich zubereitet.<br />
„Jetzt ist das Hotel im Vordergrund“, erklärt Hein Heuer, aber die anderen Möglichkeiten<br />
bestehen immer noch.<br />
Landgasthof Heuer<br />
Borgfelder Deich 22<br />
www.landgasthof-heuer.de<br />
„Hein Heuer“ steht immer noch regelmäßig am<br />
Herd, hat aber das à la carte-Geschäft aufgegeben.<br />
Gruppen ab zehn Personen werden nach Anmeldung<br />
herzlich bewirtet.<br />
Eine Mischung aus Hobby und<br />
Herzensangelegenheit ist für Sandra<br />
Malcherek der Hofladen, den sie vor<br />
der Schließung rettete.<br />
Der Hof Stein ist über den Kreuzdeich, der übrigens nicht von Autos befahren werden darf,<br />
in rund zwei Kilometern zu erreichen. Dort wartet freitags, samstags und sonntags der<br />
geöffnete Hofladen – die anderen Stunden können hungrige Gemüter sich über die Automaten<br />
mit Eiern, Kartoffeln, Schinken, Marmelade, Wurst, Äpfeln oder auch Möhren, je<br />
nach Jahreszeit, versorgen. Kartoffeln und Eier gibt es schon seit Jahrzehnten an dieser<br />
Stelle, aber der Hofladen, so wie er heute ist, wurde vor neun Jahren eröffnet.<br />
Als Christa Garbade ihn aus Zeitgründen vor vier Jahren schließen wollte, sagte die<br />
Borgfelderin Sandra Malcherek, die ihr Pferd dort stehen hatte: „Auf keinen Fall, dann<br />
mache ich den.“ Und so ist es. Gemeinsam mit ihrem Mann bestückt sie die Automaten,<br />
kocht Marmelade, öffnet den Hofladen und ist auch mit dem Foodtruck, einem umgebauten<br />
Pferdeanhänger, unterwegs. Ach ja, und „echte“ Jobs haben beide auch noch.<br />
„Aber der Hofladen ist einfach so schön und wir mussten ihn erhalten“, sagt Sandra<br />
Malcherek. Schließlich war sie selbst Kundin und weiß, wie häufig das Wochenende plötzlich<br />
kommt und das Frühstücksei fehlt. Die derzeitigen Bestseller sind der Ingwersirup und<br />
die Knipp-Tüte. Beides gibt es auch im Automaten …<br />
Hofladen Hof Stein<br />
Am Lehester Deich 158<br />
www.hof-stein.de<br />
Fr: 13-16 Uhr, Sa: 10-13 Uhr, So: 13-16 Uhr, Automaten 24 Stunden<br />
OBERNEULAND 43
Seit 2017 unter neuer<br />
Leitung: das Traditionsrestaurant<br />
Landhaus<br />
Kuhsiel.<br />
Nur einen Steinwurf entfernt liegt das Landhaus Kuhsiel. Seit<br />
2017 ist dort mit Galyna Bielefeld und ihrem Team nach einer<br />
gründlichen Renovierung wieder Leben eingezogen. Obwohl sie quasi die<br />
„Küken“ am Deich sind, hat sich das Restaurant gut etabliert.<br />
Im Sommer ist es eines der wenigen Lokale, das jeden Tag geöffnet hat und vom<br />
Frühstück bis zum Abendessen durchgehend warme Küche anbietet. Im Winter<br />
ist am Montag geschlossen.<br />
Landhaus Kuhsiel<br />
Oberblockland 2<br />
Kuhsiel.de<br />
Täglich von 10 bis 23 Uhr<br />
Ein ganz besonderes Kleinod hält der Deich unter der<br />
Adresse Oberblockland 5 rund 500 Meter weiter bereit:<br />
die Pusta-Stube. „Dass meine Eltern von den Deichbewohnern<br />
so gut aufgenommen wurden, ist im Nachhinein<br />
schon erstaunlich“, sagt Kornelia Staffeldt. „Immerhin<br />
waren sie ungarische Zirkusartisten.“ Ihre Eltern,<br />
Therese und Janos Hergott haben aus dem ehemaligen<br />
Musik gehört in die Puste<br />
Bootshaus Bremermann die Pusta-Stube gemacht. Das war 1973. Kornelia<br />
Stube: Rockabilly mit den<br />
Staffeldt erinnert sich noch gut an die Kindheit am Deich.<br />
Stringtone Slingers.<br />
Seit 2011 führt sie den Laden und wohnt auch dort. „Meine Kinder wollten<br />
nicht, dass ich es verkaufe“, sagt sie. Eigentlich ist sie Architektin, arbeite<br />
aber nie als solche, sondern führte mehrere Parfümerien. Dass sie mal in der Pusta-Stube<br />
stehen würde, war eigentlich nicht ihr Plan. Aber manchmal hat das Leben seine eigenen<br />
Ideen und die sind nicht die schlechtesten. Für den einen ist die Stube vielleicht kitschig, für<br />
die anderen gemütlich.<br />
Die meisten fühlen sich aber in dieser Mischung einfach wohl und das absolute Highlight sind<br />
die Konzerte, Lesungen und Rezitationen am Wochenende mit open end. Wer nicht reserviert,<br />
darf nicht auf einen Platz hoffen. „Einmal haben wir bei der 300. Absage aufgehört zu<br />
zählen“, erinnert sich Kornelia Staffeldt. Sie selbst hat dem Lokal ihrer Eltern ihren Stempel<br />
aufgedrückt. Da gibt es einen kleinen Deichladen, und sollte der Wind mal richtig pfeifen, findet<br />
man bei Kornelia Staffeldt von donnerstags bis sonntags zwischen 12 und 18 Uhr auch<br />
einen wärmenden Schal oder Strickjacke.<br />
Die Speisekarte hat sich peu à peu gewandelt. „Ich stehe ja selbst in der Küche und möchte<br />
nicht immer dasselbe kochen“, lacht sie, deswegen gibt s jede Woche etwas anderes. Außer<br />
der Gulaschsuppe – die ist ein Muss und hat schon vielen Studenten vor Errichtung der Mensa<br />
den Magen gewärmt. Vegetarische und vegane Gerichte sind heute selbstverständlich. Kochen<br />
habe sie ja nicht gelernt, mache es aber gern – nur eigentlich nie nach Rezept, sondern nach<br />
Marktlage. Wichtig ist frisch und regional – am liebsten direkt von den Nachbarn am Deich.<br />
Oberblockland 5<br />
www.pusta-stube.de<br />
Fr-So: 12 bis 18 Uhr, bei Veranstaltungen länger (Reservierung wichtig)
Für das OBERNEULAND MAGAZIN hat Kornelia Staffeldt von der<br />
Pusta Stube eine köstliche Erbsen-Minze-Suppe<br />
gekocht und einen frischen Spargel-Salat vorbereitet:<br />
Vegane Erbsen-<br />
Minze Suppe<br />
Für vier Personen<br />
Zutaten:<br />
1 EL Raps-Öl<br />
2 Schalotten<br />
1 Schuss Weißwein oder Apfelsaft<br />
3 mittelgroße Kartoffeln<br />
1,5 l Wasser<br />
500 g Erbsen<br />
Salz, Pfeffer<br />
3 Zweige frische Minze<br />
eine Handvoll Wildkräuter<br />
Soja-Creme oder Kokosmilch,<br />
Minze und essbare Blüten<br />
zur Dekoration<br />
Zubereitung:<br />
Schalotten klein würfeln und in dem Raps-Öl glasig anschwitzen,<br />
klein geschnittene Kartoffeln kurz mit anrösten mit Wein oder<br />
Apfelsaft ablöschen. Das Wasser hinzufügen und rund 15 Minuten<br />
köcheln lassen.<br />
Die Erbsen in die Suppe geben, mit Salz und Pfeffer abschmecken<br />
und weitere zehn Minuten köcheln lassen. In der Zwischenzeit die<br />
Minzblätter abzupfen. Die Suppe vom Herd nehmen, Wildkräuter<br />
und Minze hinzugeben und pürieren.<br />
Die jeweiligen Teller mit Soja-Creme oder Kokosmilch, Minze und<br />
Blüten dekorieren. Dazu passt frisches Sauerteigbrot.<br />
Spargel-SALAT<br />
Für vier Personen<br />
Zutaten:<br />
500 g gemischte Salatblätter<br />
wie Radicchio, Feldsalat,<br />
Babyspinat und Endivien<br />
300 g weißer Spargel<br />
300 g grüner Spargel<br />
250 g Erdbeeren<br />
1 reifer Camembert<br />
Für das Dressing:<br />
1 EL Olivenöl<br />
1 EL Dijonsenf<br />
1 EL Blocklander Honig<br />
0,1 l trockener Weißwein oder<br />
Apfelsaft<br />
Salz<br />
Pfeffer<br />
Zubereitung: Die Salat und die Erdbeeren waschen. Geschälten weißen Spargel in 3/8 l kochendem, leicht gesalzenem und gezuckertem Wasser<br />
15 bis 20 Minuten kochen. Grünen Spargel 10 Minuten mitgaren lassen. Den Camembert und die Erdbeeren in kleine Stücke schneiden und auf<br />
einem Teller anrichten.<br />
OBERNEULAND 45
Köstlichen Kuchen gibt es von freitags bis sonntags,<br />
14 bis 18 Uhr, gute 250 Meter weiter bei Ilse<br />
Gartelmann. Seit 1996 betreibt sie dort am Wochenende<br />
den Hofladen. Was einst mit Nuss- und Butterkuchen<br />
begann, hat sich seit 2006 zu einem gemütlichen<br />
Dielencafé gemausert. Blechkuchen gibt es immer<br />
noch, aber auch eine köstliche Auswahl an selbst<br />
gebackenen Torten.<br />
Ilse Gartelmann freut sich, wenn sie vor<br />
dem Ansturm auch mal kurz auf der<br />
Bank verschnaufen kann. Schließlich<br />
hat sie alle Kuchen selbst gebacken.<br />
Gartelmanns Dielencafé und Hofladen<br />
Oberblockland 7<br />
www.gartelmanns-dielencafe.de<br />
Fr, Sa, So: 14 bis 18 Uhr und nach Vereinbarung<br />
Den Frühling und hungrige Deichbesucher verwöhnt Ilse Gartelmann mit einer fruchtigen Torte:<br />
Mango-Joghurt-Torte<br />
Zutaten:<br />
Für den Mürbeteig:<br />
100 g Butter<br />
100 g Zucker<br />
100 g Mehl<br />
100 g gemahlene Mandeln<br />
1 Msp. Backpulver<br />
Für die Joghurt-Schicht:<br />
500 g Joghurt mit 10 % Fett<br />
Zucker nach Geschmack<br />
Saft von einer Zitrone<br />
12 Blatt aufgelöste Gelatine<br />
0,5 l Sahne<br />
Für das Mango-Püree:<br />
500 g Mango<br />
100 g Zucker<br />
6 Blatt Gelatine<br />
Saft von 1 ½ Zitronen<br />
Zubereitung:<br />
Die Zutaten für den Mürbeteig vermischen<br />
und den Krümelteig in einer<br />
mit Backpapier ausgelegten Springform<br />
verteilen und bei 180 °C Umluft<br />
rund 20 Minuten abbacken.<br />
Joghurt mit Zucker, Saft und Gelatine<br />
vermischen. Wenn die Creme<br />
Straßen zieht, die Sahne unterheben.<br />
Die Creme auf dem Mürbeteigboden<br />
verteilen.<br />
Mango mit dem Zitronensaft pürieren<br />
und den Zucker einrühren. Gelatine<br />
hinzugeben. Das Mangopüree auf<br />
dem Joghurt verteilen und mit dem<br />
Kochlöffel sanft unterheben, sodass<br />
Wellen entstehen. Torte bis zum Verzehr<br />
kühl stellen.
Für die Angelika und Engelbert<br />
Bornhöft bietet das Rad nicht<br />
nur Bewegung, sondern<br />
zusätzliche Lebensqualität.<br />
Seit über 100 Jahren ein Klassiker am Deich:<br />
Gartelmann’s Gasthof.<br />
Um für ein bisschen Verwirrung zu sorgen, findet sich auf dem Deich, genauer<br />
gesagt im Haus Oberblockland 14, eine weitere Restauration unter dem Namen<br />
Gartelmann – nicht verwandt, nicht verschwägert. Gartelmann’s Gasthaus ist<br />
auch im Winter beliebt: Dort treffen sich Bosselgruppen, Kohlfahrtler und Schlittschuhläufer,<br />
um nach einem ausgiebigen Aufenthalt an der frischen Luft klassischen<br />
Grünkohl zu essen.<br />
Im Sommer öffnet der Gasthof – der schon seit fünf Generationen besteht – um<br />
12 Uhr. Donnerstags ist Ruhetag. Das Publikum, das in den Gründerjahren aus<br />
Bauern und Arbeitern bestand, hat sich gewandelt, die Maxime, dem Kunden<br />
traditionelle und frisch zubereitete Speisen zu servieren allerdings nicht. Und<br />
das wissen die Gäste zu schätzen.<br />
Gartelmann’s Gasthof<br />
Oberblockland 14<br />
www.gartelmann-gasthof.de<br />
Mo-Fr: ab 12 Uhr, Sa/So: ab 11 Uhr, Donnerstag Ruhetag
Eine Pause muss sein:<br />
Angelika und Engelbert<br />
Bornhöft gönnen sich<br />
eine heiße Schokolade<br />
bei Kaemena.<br />
Der nächste Hotspot auf dem Deich befindet sich im<br />
Niederblockland: der Biohof Kaemena. Heike und<br />
Bernhard, Birte und Harje Kaemena waren sich sicher,<br />
dass eine einfache Milchwirtschaft sie nicht glücklich<br />
machen würde, deswegen beschlossen sie, den<br />
Hof für Besucher zu öffnen.<br />
„Angefangen haben wir 1996 mit Ferienwohnungen<br />
und 2000 kam die Hofgalerie dazu“,<br />
erinnert sich Birte Kaemena. So zog die Kultur<br />
in Form von Foto- und Bilderausstellung<br />
ins Niederblockland. Als 2003 klar wurde,<br />
dass Harje Kaemena in der dritten Generation<br />
den Hof übernehmen würde, beschloss der<br />
Familienrat, von konventioneller auf biologische<br />
Milchwirtschaft umzustellen. Und dann kam 20<strong>05</strong> das Eis dazu,<br />
Mutter Heike und Sohn Harje ließen sich auf der Eisfachschule<br />
ausbilden und seitdem bilden sich nicht nur am Wochenende<br />
lange Schlangen von Bio-Eis-Fans.<br />
Der Hof ist ein Tummelplatz für Städter geworden, die hier ein<br />
modernes, authentisches Landleben kennenlernen können: An<br />
der Milchtankstelle gibt es frische Bio-Milch, im Eiscafé daraus<br />
produziertes Eis, auf dem Hof sitzt man auf selbst gebauten Sitzen,<br />
der Spielplatz wird in jedem Winter überarbeitet und erfreut<br />
Kinder und Eltern im Sommer mit neuen Überraschungen, vom<br />
Bürgerpark kommen Bentheimer Schweine, Hühner, Ziegen,<br />
Gänse, Katzen und Hofhunde laufen ebenfalls zwischen Bobbycar<br />
fahrenden Kindern durch oder umgekehrt. Und wer ganz genau<br />
hinschaut, entdeckt ein kleines Haus, das ein ganz kleines<br />
bisschen an Petterson und Findus erinnert.<br />
Ein Sommernachmittag wird hier für junge Familien ganz schnell<br />
zum Urlaubstag von 11 bis 18 Uhr. Ein Geheimnis, das der Deich<br />
an vielen Stellen für seine diversen Besucher bereithält.<br />
Snuten lekker Eis ist sehr beliebt.<br />
Sorgen für glückliche Kinder und<br />
Eltern: Birte und Harje Kaemena.<br />
Eiscafé Kaemena<br />
Niederblockland 6<br />
www.kaemena-blockland.de<br />
Täglich von 11 bis 18 Uhr
Dammsiel lädt zum<br />
Starren und Durchatmen<br />
ein – dabei<br />
kann man perfekt<br />
den Tidenhub<br />
beobachten.<br />
Rund fünf Kilometer weiter zeigt die Wümme ein ganz anderes Gesicht:<br />
Das Gasthaus Dammsiel ist ein Ort der Ruhe und Beschaulichkeit. Unter<br />
Apfelbäumen im Garten servieren Timo und Petra Heinemann nicht nur<br />
solide Küche ohne jegliches Convenience-Food, sondern einen malerischen<br />
Blick über die Wümme, der man sehr entspannt bei Ebbe und Flut zuschauen<br />
kann. Hier kann man die Welt vergessen, Gras unter den Füßen<br />
spüren und den Akku des E-Bikes für 50 Cent aufladen.<br />
Von dienstags bis sonntags steht Timo Heinemann in der Küche und<br />
seine Frau übernimmt den Service. In der fünften Generation verwöhnen<br />
die beiden ab 12 Uhr in der Woche und ab 11 Uhr am Wochenende ihre<br />
Gäste – so manche kommen übrigens mit dem Torfkahn aus Findorff<br />
angereist.<br />
Auf der Karte gibt es mal Knipp, mal Matjes, mal Spargel und mal<br />
Spareribs. Letztere allerdings nur zweimal im Jahr. Wie die meisten<br />
Gastronomen am Deich bieten die Heinemanns die Möglichkeiten,<br />
Gesellschaften glücklich zu machen – von der Kohltour bis zum<br />
Spargelessen.<br />
Gasthaus Dammsiel<br />
Niederblockland 32<br />
www.dammsiel.de<br />
Mi-So: ab 11 Uhr durchgehend<br />
Petra Heinemann<br />
kümmert sich in der<br />
fünften Generation<br />
um die Gäste.<br />
OBERNEULAND 49
Kurz hinter dem Gasthaus Dammsiel wird aus dem Niederblockland<br />
die Wümmensiede – folgt man dieser bis zur Ritterhuder<br />
Heerstraße, so gelangt man über die Wümmebrücke direkt zum<br />
Hotel Zur Nordseite. Eine Restauration gibt es dort schon seit<br />
dem 17. Jahrhundert, seit 1911 kümmert sich die Familie<br />
Kropp um Hotel- und Essensgäste. Die Nordseite – wie das<br />
Lokal von den meisten genannt wird – ist auf der einen Seite<br />
Gemeinsam mit seinem<br />
natürlich ein Treffpunkt für Touristen und auf der anderen ein<br />
Vater Johann und Mutter<br />
begehrtes Familienrestaurant. Deswegen ist es angeraten,<br />
Hannelore (re.) leitet Jan<br />
am Wochenende in der Mittagszeit einen Tisch zu reservieren.<br />
Dirk Kropp Restaurant und<br />
Es gibt Messebesucher, die gern in der Nordseite logieren, weil<br />
Hotel.<br />
sie hier den Deich genießen können und trotzdem nur 14 Kilometer<br />
vom Hauptbahnhof entfernt sind. „Wir hatten einen Gast, der fuhr, bevor er zur Messe musste, morgens<br />
immer mit dem Rad einmal nach Bremerhaven und zurück“, erinnert sich Jan Dirk Kropp. Der Junior<br />
führt gemeinsam mit seinen Eltern Johann und Hannelore das Geschäft. Die Nordseite ist Garant für<br />
ein gutes Essen, mit Wild aus der eigenen Jagd, selbst gemachter Wurst und selbst gebackenem<br />
Kuchen – und das immer außer donnerstags. Der Renner aber sind Schnitzel und Scholle. „Das sind<br />
auch die Standards, die wir nie von der Karte nehmen dürfen“, sagt der Junior, sonst wechselt die<br />
Karte eigentlich wöchentlich.<br />
Hotel Zur Nordseite<br />
Nordseite 1<br />
27721 Ritterhude<br />
www.zur-nordseite.de<br />
Sa und So 7 Uhr bis 22 Uhr, Mo-Mi und Fr 6 Uhr bis 22 Uhr, Donnerstag Ruhetag<br />
Den Deich knapp vier Kilometer weiter<br />
„runter“, Richtung Lilienthal, wartet auf<br />
den Deichbesucher ein Restaurant, das<br />
gleich zwei Namen hat. Die einen kennen<br />
es eigentlich nur unter „Höftdeich“ und<br />
die anderen unter „Wümmeblick“. Der offizielle Name stellt beide Fraktionen zufrieden:<br />
Wümmeblick Höftdeich.<br />
Vor fünf Jahren änderte Elke Schmidt-Prestin ihre berufliche Karriere: Aus der Sparkassenund<br />
Versicherungskauffrau wurde eine Gastronomin. An ihrer Seite ist mit ihrer Tochter<br />
Rike Ziegenbein eine ausgebildete Restaurantfachfrau und ihr handwerklich sehr begabter<br />
Lebensgefährte Alfrid Schäfer. Sie hatte sich einfach in die Lokalität verliebt, mit viel<br />
Geschick und Muskelkraft umgebaut und genießt nun „ihr“ Bauernhaus mit Biergarten,<br />
Wümmeblick und Fähranleger. „Wir versuchen, hier ein Treffpunkt für Menschen<br />
aller Altersgruppen zu sein, verknüpfen Kunst, Kultur und Gaumenfreuden“, sagt Elke<br />
Schmidt-Prestin. Da kommen Shanty-Chöre, gibt es ein Bierfest im August, einen<br />
Kürbis- und Pilze-Saisonstart im September, ein Lichterfest samt Feuerspektakel im<br />
November und zum Muttertag eine Überraschung für die Mütter.<br />
Die Karte ist gutbürgerlich mit innovativen Akzenten, die Gerichte saisonal und regional<br />
ausgerichtet. „Radfahrer, Wanderer und Bootfahrer können nicht sagen, wann sie<br />
hier sind, deswegen haben wir durchgehend warme Küche. Jeder soll halt kommen,<br />
wann er will“, sagt Elke Schmidt-Prestin. Vom Blockland kann man mit der Fähre übersetzen<br />
– Alfrid Schäfer wird zwischen April und Oktober zum Fährmann und sorgt für<br />
einen munteren Pendelverkehr. Aber auch für private Feiern eignet sich das<br />
Restaurant – allein im Biergarten gibt es Platz für 250 Personen.<br />
Wümmeblick Höftdeich<br />
Höftdeich 11<br />
28865 Lilienthal<br />
www.wuemmeblick.de<br />
Do-So ab 11 Uhr, Mi ab 15 Uhr, Dienstag Ruhetag<br />
Das Verwöhn-Team<br />
vom Wümmeblick<br />
Höftdeich: Chefkoch<br />
Andreas Wiegand,<br />
Alona Minich,<br />
Christian Schiller,<br />
Rike Ziegenbein,<br />
Stephan Rosentreter,<br />
Elke Schmidt-Prestin<br />
und Artan Ismailay.
Promotion<br />
ZUR NORDSEITE<br />
EIN PARADIES<br />
ZUM VERLIEBEN<br />
Der Traditionsgasthof Zur Nordseite ist seit 1911 in Familienbesitz.<br />
Schon damals haben sich Bauern und Fischer getroffen um<br />
gemeinsam zu essen, zu trinken und Geschichten zu erzählen.<br />
Am schönen Blockland, direkt im Naturschutzgebiet an der<br />
Wümme gelegen, bieten Hotel und Restaurant einen wunderbaren<br />
Ort zum Entspannen und Genießen.<br />
Die einmalig schöne Landschaft entfaltet zu jeder Jahreszeit<br />
ihren ganz besonderen Reiz. Der Deich lädt zum Spaziergang, zur<br />
Radtour und zum Skaten ein und auf der Wümme kann man mit<br />
dem Kanu das Paradies erleben.<br />
Ein eigener Anleger erleichtert den Besuch vom Wasser aus.<br />
Gekocht wird regional und saisonal. Das Wild stammt aus<br />
eigener Jagd oder von befreundeten Jägern und die Wurst ist<br />
selbstgemacht.<br />
Auch der Kuchen ist natürlich selbstgebacken und kann im<br />
gemütlichen Restaurant oder auf der kuscheligen, von Hecken eingefassten<br />
Terrasse verzehrt werden.<br />
Die Räumlichkeiten sind liebevoll mit frischen Blumen dekoriert,<br />
für Feste aller Art können sich Gesellschaften bis 30 Personen<br />
verwöhnen lassen.<br />
Hotel – Restaurant<br />
Zur Nordseite<br />
Nordseite 1 · 27721 Ritterhude<br />
Tel. 04292 1358<br />
info@zur-nordseite.de<br />
www.zur-nordseite.de<br />
RESTAURANT<br />
WÜMMEBLICK<br />
DIE SEELE BAUMELN LASSEN<br />
Restaurant Wümmeblick mit naturbelassenem Biergarten und Bootsanleger,<br />
direkt am Wasser mit Blick auf die Wümme und schillernden Sonnenauf- und<br />
-untergängen!<br />
Genießen Sie das tolle Ambiente jetzt ab Frühjahr. Sollte der Wettergott es<br />
einmal nicht so gut mit uns meinen, steht Ihnen ein Restaurant mit gemütlichem<br />
Kamin- oder ein Jagdzimmer mit Klavier zum Verweilen zur Verfügung!<br />
Ein tolles Team aus Küche und Service ist mit Herzblut dabei Sie zu<br />
verwöhnen. Dies wird unterstützt durch bevorzugte Produkte aus der Region und<br />
saisonalen Leckereien!<br />
Die Deutsche Küche mit frischen neuen und bewährten "alten" Speiseangeboten<br />
macht Appetit und der Genuss ist garantiert. Auch Vegetarier- und<br />
Veganer werden bei der Vielfalt der Speisekarte berücksichtigt!<br />
Als fahradfreundlicher Betrieb ausgezeichnet, bietet der Wümmeblick eine<br />
Personen- und Fahrradfähre im Dreieck Osterholz-Scharmbeck, Ritterhude und<br />
Liliienthal ins Blockland und zurück. Ein neuer Bootssteg für Kanu- und routinierte<br />
Bootsfahrer(Innen) lädt Sie ein im Wümmeblick zu pausieren. Unter dem<br />
Motto " Kunst, Kultur und Gaumenfreuden" genießen Sie das Ambiente bei<br />
einem schönen Gläschen Wein oder dem vielfältigen Bierangebot, wie es ein<br />
Biergarten voraussetzt. Wir freuen uns auf Sie, lassen Sie die Seele baumeln!<br />
Öffnungszeiten:<br />
Donnerstag bis einschließlich Montag ab täglich 11.00 Uhr<br />
Mittwoch ab 15.00 Uhr · Dienstag Ruhetag<br />
Ihre Familie Elke Schmidt-Prestin und das<br />
Team vom Wümmeblick - Höftdeich<br />
Restaurant-Biergarten-Bootsanleger-Fähre<br />
Höftdeich 11 · 28865 Lilienthal · Tel.: 04292-9516<br />
E-Mail: restaurant@wuemmeblick.de<br />
Internet: www.wuemmeblick.de<br />
OBERNEULAND 51
Ein Besuch im Restaurant Zur Schleuse rundet den<br />
In der Sonne kann<br />
kulinarischen Trip entlang der Wümme ab. Seit 1966<br />
Jürgen Geffken nur<br />
schwingen die Geffkens den Kochlöffel am Truperdeich.<br />
selten sitzen, normalerweise<br />
steht er in der Küche:<br />
1986 im Januar übernahm Sohn Jürgen das Regiment in der Küche<br />
„Aber da friert man auch<br />
und seitdem sind weit über die Landesgrenzen hinaus seine Bratkartoffeln<br />
nicht.“<br />
berühmt. Ein Kompliment, das er zwar häufig bekommt, aber immer nur<br />
bescheiden annimmt.<br />
Zunächst hatte die Familie das Haus gepachtet, 1993 konnte sie das Bauernhaus der<br />
Gemeinde Sankt Jürgenland abkaufen und durchrenovieren. Außer montags und dienstags<br />
kann man sich zwischen Mai und Oktober jeden Tag vom Blockland aus per Fähre übersetzen<br />
lassen und zwischen 11 und 22 Uhr lecker essen. Ob im Sommer im Garten oder im Winter in<br />
der gemütlichen Stube, wer kein Nörgler ist, findet immer einen Platz. So verspricht es ein<br />
Schild am Eingang.<br />
Auf der Karte stehen Rindfleisch aus der eigenen Herde, Wild von hiesigen Jägern und Fisch<br />
aus Bremerhaven, gute Lebensmittel sind Jürgen Geffken das A und O. Und für die Bratkartoffeln<br />
landet nur die Worpsweder Perle in der Pfanne. „Schön große Knollen – das macht bei<br />
der Menge, die wir schälen müssen, einen erheblichen Unterschied“, erklärt er. Dann Speck<br />
und Schweineschmalz in die Eisenpfanne, Kartoffeln mit Salz und Pfeffer dazu und – das ist<br />
sein Trick – die Zwiebelwürfel kommen erst, wie auch der Schnittlauch, auf die fertigen Bratkartoffeln.<br />
„Die werden ganz schnell warm und behalten dennoch Biss“, weiß der Profi.<br />
Hinter den Deichwanderern und Radfahrern liegen nun knapp 40 Kilometer (wenn sie zum Ausgangspunkt<br />
zurückkehren) und das Bewusstsein, dass man vor der Tür ein Urlaubsidyll findet, in<br />
dem man die Seele baumeln, den Bauch füllen und sich gleichzeitig sportlich bewegen kann.<br />
Zur Schleuse<br />
Truperdeich 35<br />
28865 Lilienthal<br />
www.geffken-zur-schleuse.de<br />
Mi-So 11 bis 24 Uhr, Montag und Dienstag Ruhetag<br />
Glücklich und zufrieden radeln<br />
Angelika und Engelbert<br />
Bornhöft nach ihrer Deichtour<br />
nach Hause.
Promotion<br />
DAS BORGFELDER<br />
LANDHAUS<br />
TRADITION TRIFFT AUF<br />
NEUEN GLANZ<br />
Zum 01.04.<strong>2019</strong> hat die BCS-Gruppe (Bremer Catering Service GmbH), eine<br />
Tochterfirma der Bührmann-Gruppe, den Betrieb des über die Grenzen hinaus<br />
bekannten Borgfelder Landhauses übernommen. Das Gebäude hat eine lange<br />
und wechselvolle Geschichte von rund 200 Jahren hinter sich.<br />
Bevor die BCS-Gruppe mit Feierlichkeiten und Events in ihrer neuen Eventlocation<br />
starten, wurden die vier verschiedenen Räumlichkeiten aufwendig<br />
renoviert. Diese unterschiedlich großen Räume werden in Zukunft individuell,<br />
für Firmen- und Privatfeiern für bis zu 520 Personen, gestaltet und ausgerüstet.<br />
Im Zuge der Modernisierungen wurde auch das Logo ansprechend redesigned.<br />
Im Eingangsbereich gibt es eine neue Garderobe. Der großzügige Saal hat<br />
einen komplett neuen Boden erhalten. Die Wände wurden gestrichen, es gibt<br />
neue Lampen und ein neues Lichtkonzept, marmorverkleidete Säulen und neues<br />
Mobiliar zählen weiterhin zu den Arbeiten. Zudem wurde das Herzstück – die<br />
Bar – komplett neu gestaltet. In den Räumlichkeiten des Borgfelder Landhauses<br />
befindet sich noch ein original Brauereikessel, welcher nun wirkungsvoll durch<br />
Lichteffekte in Szene gesetzt wird. Die WCs wurden erneuert und renoviert,<br />
sodass alle Bereiche wieder hell und freundlich gestaltet sind.<br />
Die BCS-Gruppe ist Spezialist für die Gestaltung und Organisation von Veranstaltungen<br />
und Events jeglicher Art mit eigenem Catering, Equipment und Personal.<br />
Ihren Service bieten sie in den Größenordnungen von 30 Personen, z.B.<br />
für ein BBQ im Garten, bis hin zu einer Weihnachtsfeier für 15.000 Personen<br />
eines Automobilherstellers an.<br />
Neben ihrem klassischen Cateringgeschäft betreiben sie das Hudson Eventloft<br />
in der Überseestadt sowie die BREMENHALLE im Bremer Flughafen und jetzt<br />
auch neu – das Borgfelder Landhaus. Im Borgfelder Landhaus werden altbekannte<br />
und beliebte Formate wie „Borgfeld tanzt“ und die Grünkohl-Partys<br />
weiter fortgeführt. Es werden aber auch neue Konzepte und Formate angeboten.<br />
Im Sommer wird beispielsweise ein „Einschulungsbrunch“ mit tollem<br />
Angebot für die ganze Familie ausgerichtet. Zur Weihnachtszeit wird ein<br />
Weihnachtsessen für Selbstabholer, bestehend aus Gans, Ente oder Pute samt<br />
Rosenkohl, Rotkohl, brauner Soße und einer Flasche Wein, angeboten.<br />
Alle alten Buchungen werden vom neuen Betreiber ausgeführt.<br />
Für Neugierige und Interessierte ist ab sofort das Team der<br />
BCS-Gruppe zu erreichen unter: 0421 27 77 147 oder unter<br />
info@borgfelder-landhaus.de
Oberneulander Gewürzikon<br />
KARTOFFELGEWüRZ –<br />
PIMP MY POTATO<br />
Spitzenkoch<br />
Wolfgang Pade ist unrer<br />
Experte für Gewürze<br />
54 OBERNEULAND
In unserer neuen Serie berichtet der<br />
Spitzenkoch Wolfgang Pade aus<br />
Verden jeden Monat über die Welt der<br />
Gewürze. Seit einigen Jahren stellt<br />
Pade Gewürzmischungen zusammen,<br />
die er in seiner Küche verwendet und<br />
mit denen er geschmackliche Akzente<br />
setzt.<br />
Verstärkt wendet er sich aktuell<br />
Gewürzmischungen zu, die die Gerichte<br />
für den täglichen Gebrauch mit ihren<br />
Aromen heben.<br />
Die hier vorgestellten Gewürze gibt<br />
es nicht nur in seinem Restaurant in<br />
Verden, sondern auch bei Lestra zu<br />
erwerben.
„Entscheidend sind<br />
die Qualitäten<br />
der Zutaten“<br />
Wolfgang Pade, Verdener Spitzenkoch, dessen Restaurant visa-à-vis vom Verdener Dom liegt.<br />
Kartoffelgewürz – Pimp my Potatoist die beliebteste<br />
Gewürzmischung unserer beiden Gewürzlinien.<br />
Wahrscheinlich, weil wir Norddeutschen gerne Kartoffeln<br />
essen, wohl aber auch, weil das Gewürz so vielfältig<br />
einsetzbar ist und<br />
die Mischung den Kartoffelgeschmack<br />
nicht<br />
verdrängt oder erschlägt,<br />
sondern – bei richtiger<br />
Dosierung – verstärkt.<br />
Das Besondere am PmP ist, es ist „rund“ abgeschmeckt – nicht<br />
salzig, nicht scharf, nicht exotisch – obwohl es Salz, Bird-eye-<br />
Chili, Knoblauch, Kümmel, Dill, Röstzwiebeln und Tagetesblüten<br />
u.v.m. enthält.<br />
Beim Würzen gilt es, sich vorsichtig heranzutasten! Gewürzmischungen,<br />
für die qualitativ hochwertige Grundzutaten verwendet<br />
wurden, sind viel intensiver als Industrie-Mischungen<br />
und müssen daher immer sparsamer eingesetzt werden.<br />
Probieren Sie es aus: Kartoffelbrei erst ohne, dann mit ein bisschen<br />
PmP. Die Kartoffel freut sich förmlich, mit der Mischung<br />
eine harmonische Verbindung eingehen zu können.<br />
Und nicht nur beim „Brei“ wird die Kartoffel unterstützt und<br />
intensiviert – es funktioniert auch bei Bratkartoffel, Stampf,<br />
Kroketten, Gratin, Pommes, Salat, Suppe … Selbst an Nudelgerichten<br />
oder auf einer Scheibe Sauerteigbrot mit Frischkäse<br />
macht PmP eine gute Figur.<br />
56 OBERNEULAND
Marinierter Thunfisch<br />
& gebackener Spargel<br />
auf „Kartoffel-Tonnato“<br />
Zutaten für 4 Personen<br />
ZUTATEN<br />
Gewürz: Kartoffelgewürz „PmP“ – Pimp my Potato<br />
Kartoffel-Tonnato:<br />
2 EL Mayonnaise<br />
3 EL Dosenthunfisch, abgetropft<br />
1 Spritzer Balsamico, 1 Sardelle, 6 Kapern, Salz, Pfeffer<br />
2 mittelgroße, gekochte, geschälte, zerdrückte Kartoffeln<br />
1 EL Thymiannadeln und 1 EL geriebener Parmesan<br />
1 TL Kartoffelgewürz „PmP“, Salz, Pfeffer<br />
Optional:<br />
Frittierte Kapern<br />
feine 3 EL gebratene Gemüsewürfelchen,<br />
z.B. von Schalotten, Zucchini, Paprika,…<br />
Spargel:<br />
8 Stangen Weißer Spargel, geschält und mit nur noch ganz<br />
leichtem Biss gekocht, danach schräg gedrittelt<br />
4 EL Mehl<br />
4 Eier<br />
8 EL Panko oder Semmelbrösel,<br />
2 EL Parmesan<br />
8 Stangen Grüner Spargel, knackig gekocht und abgeschreckt<br />
Salz, Zucker, Zitronensaft,<br />
0,3 l Öl zum Frittieren<br />
Thunfisch:<br />
300 g topfrisches Thunfischfilet<br />
in dünne Scheiben aufgeschnitten<br />
Saft von 3 Limonen,<br />
4 EL Top-Olivenöl oder Arganöl oder Piniennöl<br />
Salz, Pfeffer<br />
½ TL feingehackte Chili (ohne Kerne!)<br />
ZUBEREITUNG<br />
Vorbereiten:<br />
Für das Tonnato Dosenthunfisch mit seinem Öl, Kapern, Sardelle und Balsamico feinmixen,<br />
erst mit der Mayonnaise verrühren, dann mit der durchgedrückten Kartoffel vermengen.<br />
Geriebenen Parmesan, Kartoffelgewürz und Thymianblättchen unterheben, optional<br />
die Gemüsewürfelchen unterrühren, nachschmecken.<br />
Für den Spargel Panko oder Brösel mit dem Parmesan vermengen.<br />
Weißen Spargel in Mehl, Ei und Bröseln panieren.<br />
Alle Zutaten richten, wie oben beschrieben.<br />
Vor dem Essen:<br />
Öl erhitzen, panierten Spargel darin knusprig frittieren, abtropfen<br />
lassen, mit Küchenkrepp trockentupfen. Mit Salz, Zucker und<br />
Zitronensaft würzen, die Grünen Spargelstangen ebenso.<br />
Thunfisch mit den angegebenen Zutaten marinieren.<br />
Tonnato auf Teller verteilen, Grünen Spargel und marinierte<br />
Thunfischscheiben anlegen, mit gebackenem Weißen Spargel<br />
belegen und optional mit frittierten Kapern bestreut<br />
servieren.<br />
Fotos: Nicola van Ravenstein (3), Antje Scheinert (1)
PFLANZEN, DIE SCHATTIGE UND HALBSCHATTIGE<br />
LAGEN BEVORZUGEN<br />
LICHTBLICKE<br />
IM SCHATTEN<br />
Blumen wachsen auch im Schatten: Entgegen der<br />
landläufigen Meinung gibt es eine Reihe von schönen<br />
Pflanzen, die sich auch an schattigen und halbschattigen<br />
Standorten im Garten bzw. auf Balkonen<br />
sehr wohl fühlen und mit prächtigen Blüten oder<br />
schmucken Blättern für Lichtblicke sorgen.<br />
In sonnigem Gelb, feurigem Orange,<br />
leuchtendem Weiß und temperamentvollem<br />
Rot bringen die Blüten der<br />
Begonia Beauvilia Farbe ins Spiel.<br />
Foto: djd/www.as-garten.de<br />
58 OBERNEULAND
Begonien bringen Farbe ins Spiel<br />
Die Auswahl an Pflanzen für schattige Lagen ist<br />
nicht besonders groß. Wie gut, dass es Begonien wie<br />
etwa die Begonia Beauvilia gibt, die mit zu viel Sonne<br />
und Hitze so gar nicht gut zurechtkommen.<br />
Auf Balkonen, die nicht von der Sonne verwöhnt<br />
werden, sorgt sie mit ihrer Blütenpracht dafür für<br />
Aufsehen. In sonnigem Gelb, feurigem Orange,<br />
leuchtendem Weiß und temperamentvollem Rot<br />
kommen ihre mit Blüten übersäten, herabhängenden<br />
Triebe in Ampeln und Balkonkästen besonders gut<br />
zur Geltung. Begonien bevorzugen eine nährstoffreiche,<br />
gut wasserdurchlässige Erde.<br />
Überschüssiges Wasser sollte zudem gut ablaufen<br />
können, denn Staunässe verträgt die Pflanze weitaus<br />
schlechter als kurze Trockenzeiten. Wenn sie alle<br />
14 Tage etwas Flüssigdünger erhält und darüber hinaus<br />
gelbe Blätter und welke Blüten regelmäßig entfernt<br />
werden, belohnt sie das von Mai bis Oktober<br />
mit reichlich neuen Knospen.<br />
Robuste Stauden für den<br />
Schattengarten<br />
In heißen Sommern weiß man einen schattigen<br />
Garten besonders zu schätzen, denn unter dem Blätterdach<br />
von Bäumen herrschen angenehme Temperaturen.<br />
Allerdings ist hier nicht nur der Lichteinfall<br />
gering, es kann auch Probleme mit der Wurzelkonkurrenz<br />
geben. Große, schattenspendende Bäume<br />
beanspruchen einen Großteil des Bodenvolumens, so<br />
dass es andere Pflanzen schwer haben, sich hier zu<br />
etablieren.<br />
Eine harmonische Ergänzung zu Farnen und Gräsern,<br />
die ohnehin gut mit den besonderen Bedingungen<br />
eines Schattengartens zurechtkommen, sind<br />
Hortensien und eindrucksvolle Blattschmuckstauden<br />
wie Herzblatt-Lilie oder Hosta Hybriden, die<br />
schattige und halbschattige Plätze bevorzugen.<br />
Jetzt ist die Zeit für<br />
Veränderungen im Garten!<br />
Extra-Tipp:<br />
Wasserbedarf im Schatten<br />
Auch wenn Pflanzen in schattigen Lagen seltener<br />
als an sonnigen Standorten gegossen werden müssen,<br />
brauchen sie dennoch regelmäßig Wasser. Ist eine<br />
Staude erst einmal völlig ausgetrocknet, kann sie nur<br />
noch ein radikaler Rückschnitt retten.<br />
Damit sie wieder kräftig austreibt, sollte man<br />
humose Gartenerde um den Wurzelstock verteilen<br />
und kräftig angießen. Aufgrund der wechselnden<br />
Feuchtigkeit im Erdreich, kann sich der Boden in<br />
Schattenlagen schnell verhärten oder es kann zu<br />
Vermoosung kommen.<br />
Deshalb empfiehlt es sich, den Boden während der<br />
Gartensaison öfter mal mit einer kleinen Harke aufzulockern.<br />
DJD<br />
OBERNEULAND 59
Teil 4<br />
MEIN GARTEN<br />
UND ICH<br />
„Wenn Blumen, gleichgültig<br />
welcher Farben und Formen,<br />
zusammenstehen, kann<br />
niemals ein Bild der<br />
Disharmonie entstehen.“<br />
Vincent van Gogh<br />
BÄUME UND STRÄUCHER<br />
SCHNITTLOS<br />
GLÜCKLICH<br />
Manche Sträucher werden am liebsten in Ruhe<br />
gelassen, sie wollen keine Pflegemaßnahmen.<br />
Dazu gehören die Zaubernuss (Hamamelis),<br />
Etagen-Schneeball (Viburnum plicatum),<br />
Glockenhasel (Corylopsis) oder Chinesischer<br />
Blumenhartriegel (Cornus kousa var. chinensis).<br />
Ebenso passt in diese Reihe der immergrüne<br />
Rhododendron, der nur aus optischen<br />
Gründen gestutzt werden sollte.<br />
Auch manche Zierbäume wie der Fächer-Ahorn,<br />
Japan-Ahorn, Zierkirsche, Zierapfel oder die<br />
großblütige Magnolie müssen nicht geschnitten<br />
werden. Kugel-Robinien (Robinia umbraculifera)<br />
und Kugel-Trompetenbaum (Catalpa<br />
nana) behalten ihre runde Krone auch ohne regelmäßigen<br />
Schnitt und sind daher perfekt für<br />
das faule Gärtnern.<br />
Schlehe und Spierstrauch, Flieder und roter<br />
Holunder, Weinrose und Japanische Zierquitte<br />
wachsen langsam, machen wenig Arbeit und<br />
eignen sich daher besonders gut als Hecke.<br />
Gartentermine im Mai <strong>2019</strong><br />
01.<strong>05</strong>.-<strong>05</strong>.<strong>05</strong>.<br />
Blumen & Ambiente Gut Wienhausen 2922 Celle<br />
11.<strong>05</strong>.-12.<strong>05</strong>.<br />
Hannoversche Pflanzentage Stadtpark Hannover<br />
24.<strong>05</strong>.-26.<strong>05</strong>.<br />
Gartenfestival Schloss 19<strong>05</strong>3 Schwerin<br />
25./26.<strong>05</strong>.<br />
Botanischer Frühlings-Pflanzenmarkt<br />
Rhododendron-Park Bremen<br />
25.<strong>05</strong>.-26.<strong>05</strong>.<br />
Landmarkt LandPark 27389 Lauenbrück<br />
25.<strong>05</strong>.-26.<strong>05</strong>.<br />
Groninger Pflanzentage Groentendagen Kwekerij<br />
De kleine Plantage Eenrum/Niederlande<br />
60 OBERNEULAND
Die hübschesten und unkompliziertesten<br />
Sommerblumen<br />
Sommerblumen werden im Mai gepflanzt. Am<br />
besten spart man sich das Aussäen und kauft<br />
junge Pflanzen auf dem Wochenmarkt. Beim<br />
Pflanzen sollten die unterschiedlichen<br />
Wuchshöhen bedacht werden. Die meisten<br />
Sommerblumen bevorzugen einen<br />
sonnigen Standort. Bei der Jungfer im<br />
Grünen ist ein Vorziehen nicht nötig,<br />
einfach Samen ausstreuen und abwarten.<br />
Schnecken meiden sie. Auch das<br />
Löwenmaul steht nicht auf dem Speiseplan<br />
der Schnecken.<br />
Ute Schmiedeken<br />
28355 Bremen · Oberneulander Heerstr. 34<br />
Tel. 04 21/25 42 78 · Fax 04 21/2 57 47 40<br />
email: apo@eulen-apotheke.eu<br />
www.eulen-apotheke.eu<br />
Öffnungszeiten: Mo.-Fr.<br />
Sa.<br />
8.30 - 18.30 Uhr<br />
8.30 - 13.00 Uhr<br />
Hat sich die Ringelblume erst einmal angesiedelt,<br />
sät sie sich gerne weiter aus. Ihre Blüten<br />
eignen sich auch zum Verzehr in Salaten. Viele<br />
Wochen lang sorgt die Cosmea mit ihrer Blüte<br />
für viel Farbe im Garten. Auch sie ist unproblematisch<br />
und versamt sich. Zinnien gehören zu<br />
den klassischen Sommerblumen, sind aber<br />
auch bei Schnecken beliebt. Das gilt auch für<br />
Sonnenblumen, die in nährstoffreichem Boden<br />
zu großer Höhe heranwachsen. Wegmalven lieben<br />
einen sonnigen Platz mit durchlässigem<br />
und nährstoffarmem Boden. Sie sind ideal für<br />
Gärtner, die ihren Garten als Wundertüte verstehen.<br />
Black-Box-Gardening<br />
Der Begriff hört sich spektakulärer an, als sich<br />
das Black-Box-Gardening in Realität<br />
darstellt. Denn hierbei<br />
sucht sich jede Pflanze<br />
ihren eigenen, für sie passenden<br />
Platz. Das Ergebnis<br />
ist das genaue Gegenteil eines<br />
nach starrem Plan angelegten<br />
Gartens. Selbstaussamung<br />
heißt die Devise.<br />
gegründet 1969<br />
Geschäftsführer R.Schwarze & H.Gieschen<br />
Ganz ohne den Gärtner geht es dabei aber<br />
auch nicht. Denn aufgrund des Darwinschen<br />
Gesetzes würde sich die stärkste Pflanze durchsetzen<br />
und den Garten dominieren. Daher<br />
muss auch der faule Gärtner hin und wieder regulierend<br />
eingreifen, um eine Artenvielfalt zu erhalten.<br />
Wässern<br />
Auftragen von Rindenmulch heißt die Lösung,<br />
da die Mulchdecke dafür sorgt, dass das Wasser<br />
im Boden langsamer verdunstet. Es sollte<br />
früh morgens statt abends gegossen<br />
werden. Außerdem darf nur der Fuß der<br />
Pflanze, nicht das komplette Blattwerk<br />
bewässert werden.<br />
Text und Fotos: Sabine v. d. Decken<br />
OBERNEULAND 61
1 Hecken- und Baumschnitt 2) 2 Schnittgut<br />
Das Bundesnaturschutzgesetz verbietet es<br />
zwar, zwischen März und September Hecken<br />
stark einzukürzen oder sogar knapp über<br />
dem Boden zu kappen. Damit sollen Vögel<br />
geschützt werden, die eventuell in der Hecke<br />
brüten. Ein leichter Form- und Pflegeschnitt<br />
ist allerdings ganzjährig erlaubt.<br />
Obstbäume sollten regelmäßig nachgeschnitten<br />
werden, damit der Ertrag im Sommer<br />
reichhaltig bleibt. Ziergehölze profitieren<br />
von regelmäßigem Nachschneiden vor allem<br />
in Hinblick auf eine reiche Blüte oder<br />
schönere Wuchsform. Dabei gilt die Faustregel:<br />
Frühlingsblüher werden meist nach der<br />
Blüte geschnitten, Sommerblüher im Winter<br />
oder zeitigen Frühjahr.<br />
3<br />
ARBEITEN IM GARTEN<br />
Wer Gartenabfälle wegfährt, sollte diese<br />
während der Fahrt sichern. Foto: djd/Quickloader<br />
3. Ordnung im<br />
Tipps<br />
Richtig schneiden und die Reste entsorgen<br />
Werkzeugschuppen<br />
Wer einen Garten zu versorgen hat, braucht<br />
auch das entsprechende Werkzeug. Zur Grundausstattung<br />
gehören unter anderem Rasenmäher,<br />
Vertikutierer, Spaten, Rechen, Hecken-,<br />
Ast- und Blumenschere sowie mindestens eine<br />
kleine Pflanzschaufel. All diese Dinge finden<br />
Platz im Werkzeugschuppen - doch sollten besonders<br />
die Geräte mit scharfen Kanten oder<br />
Schneidblättern stets sicher aufgeräumt sein.<br />
Dabei kann ein automatischer Zurrgut ebenfalls<br />
gute Dienste leisten und die Werkzeuge<br />
fest an Balken oder Wänden befestigen. Auch<br />
Werkzeugschränke bieten sich hierfür an, da<br />
ein aufgeräumter Schuppen die Effektivität<br />
und den Spaßfaktor der Gartenarbeit erhöht.<br />
Automatische<br />
Zurrgurte sind<br />
leicht zu bedienen<br />
und halten<br />
auch Gartenabfälle<br />
fest.<br />
Foto: djd/Quickloader<br />
Die Gartensaison ist für viele Menschen die schönste Zeit des Jahres.<br />
Hobbygärtner freuen sich wieder im grünen Wohnzimmer zu werkeln und<br />
sich um alle Pflanzen zu kümmern. Drei Tipps für einen grünen Daumen<br />
im eigenen Garten.<br />
entsorgen<br />
Nicht jeder Gärtner hat<br />
auch Platz für einen eigenen<br />
Kompost, auf dem<br />
er den Grünschnitt und<br />
auch den öfter anfallenden<br />
Rasenschnitt abladen<br />
kann. In diesen<br />
Fällen haben sich unter<br />
anderem Faltsäcke bewährt,<br />
die man kostenlos<br />
am örtlichen Recycling-<br />
Station abladen kann.<br />
Wichtig ist es dabei, alle<br />
Säcke ebenso wie lose<br />
Äste fachgerecht auf der<br />
Ladefläche des Autos<br />
zu sichern, damit sich<br />
während der Fahrt nichts<br />
löst. Dafür eignen sich<br />
zum Beispiel automatische<br />
Zurrgurte. Diese<br />
sollten TÜV-zertifiziert<br />
sein und ohne Metallteile<br />
auskommen, damit das<br />
Auto während des Transports<br />
nicht verkratzt.<br />
Außerdem ist es praktisch,<br />
wenn die Sicherungsgurte<br />
eigene Verankerungsmöglichkeiten<br />
mitbringen, denn nicht in<br />
jedem Autoanhänger<br />
oder Transporter sind<br />
genügend Ankerpunkte<br />
eingebaut.<br />
Pflanzen u. Zubehörverkauf GBR<br />
Am Wolfsberg 2<br />
28865 Lilienthal<br />
Telefon: 04298 468896<br />
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Montag - Freitag: 09:00-18:30<br />
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Sonntag: Geschlossen<br />
Für Privat und Handel!<br />
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OBERNEULAND 63
Rasenpflege<br />
GARTEN<br />
TIPPS<br />
WENN ES WIEDER<br />
SO HEISS WIRD...<br />
Alles zum Thema Rasenpflege<br />
in der warmen Jahreszeit<br />
Sommerliche Hitzeperioden machen jedem<br />
Rasen zu schaffen, und nur allzu<br />
schnell kann aus dem satten Grün eine<br />
Fläche aus braunen, vertrockneten Gräsern<br />
werden. Mit diesen Tipps rund um die<br />
Rasenpflege in der warmen Jahreszeit übersteht<br />
der Rasen auch extreme Sommer.<br />
Rasen mähen<br />
Mit Beginn der Wachstumsperiode im<br />
Frühling sollte der Rasen möglichst einmal<br />
in der Woche gemäht werden. Ideal ist eine<br />
Schnitthöhe von drei bis vier Zentimetern.<br />
So können die Gräser neue Seitentriebe<br />
bilden und der Rasen wird dichter. Mit<br />
steigenden Temperaturen dürfen Gartenbesitzer<br />
die Mähintervalle verlängern und<br />
Gestaltung in<br />
guten Händen<br />
64 OBERNEULAND
Damit der Rasen extremen Hitzephasen widerstehen<br />
kann, braucht er Sand, Humus, ausreichend<br />
Nährstoffe und natürliche Bodenorganismen.<br />
Rasenflächen benötigen viel Wasser, ausreichend<br />
Nährstoffe und einen regelmäßigen<br />
Schnitt, damit sie den Sommer gut<br />
überstehen. Fotos: djd/Floragard Vertriebs-GmbH<br />
in sehr heißen Phasen die Schnitthöhe auf<br />
fünf bis sieben Zentimeter vergrößern.<br />
Denn wenn bei Hitze zu tief gemäht wird,<br />
kann das Wasser schneller verdunsten und<br />
der Boden trocknet aus.<br />
Rasen stärken<br />
Damit ein Rasen auch extremen Hitzephasen<br />
widerstehen kann, braucht er Sand,<br />
Humus, ausreichend Nährstoffen und<br />
natürliche Bodenorganismen - und diese<br />
am besten schon im Frühjahr. Mit Kombi-<br />
Produkten aus dem Fachhandel ist dafür<br />
nur ein Arbeitsgang erforderlich, für den<br />
man am besten einen regnerischen Tag<br />
wählt. Denn mit dem Regenwasser sickern<br />
die Nährstoffe besonders gut in den Boden<br />
ein und können den Rasen optimal versorgen.<br />
Extra schwere Böden können mit Rasensand<br />
zusätzlich aufgelockert werden. Damit<br />
wird die Drainage aktiv unterstützt, was<br />
einem die empfindlichen Wurzeln mit gesundem<br />
Wachstum danken.<br />
Rasen bewässern<br />
Dass ein Rasen unter Wassermangel leidet,<br />
erkennt man daran, dass sich die Gräser<br />
nicht wieder aufrichten, nachdem sie betreten<br />
wurden. Doch soweit sollte man es im<br />
Hochsommer gar nicht erst kommen lassen.<br />
Bleiben Niederschläge über eine längere Zeit<br />
aus, braucht der Rasen regelmäßig Wasser.<br />
Grundsätzlich gilt: Intensives Bewässern<br />
ein- bis zweimal in der Woche bekommt den<br />
Gräsern besser als tägliches oberflächliches<br />
Sprengen, das nur die oberste Bodenschicht<br />
durchfeuchtet. Damit das Wasser nicht<br />
gleich wieder verdunstet, sollte man die<br />
Bewässerung in die frühen Morgen- oder die<br />
späten Abendstunden legen. DJD<br />
Sichtschutzpflanzen, Taxus, Kirschlorbeer, Thuja,<br />
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OBERNEULAND 65
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Mitte März hatte das Storchennest<br />
auf Hof Kaemena bereits<br />
zweimal Besuch von einem<br />
Storch. Ob es Schorse, der<br />
Storch aus dem Vorjahr ist, das weiß Hajo<br />
Kaemena aber nicht. Über Nacht blieb bislang<br />
noch keiner.<br />
Bei Monika und Jürgen Drewes hat sich<br />
das Storchenpaar bereits fest eingerichtet und<br />
verteidigt wehrhaft sein Nest gegen fremde<br />
Besuche. Trotzdem kommt immer mal wieder<br />
Besuch. „Das ist aber eine schöne Wohnung,<br />
die könnten wir ja auch benutzen“,<br />
scheint sich der eine oder andere Jungstorch,<br />
der auf Wohnungssuche am Deich vorbeikommt,<br />
zu sagen.<br />
Adrian aber ist Herr im Hause. „Er ist so<br />
was von dominant, dass die Jungstörche bei<br />
seinen Angriffen schnell das Weite suchen.“<br />
Sitzt Alina bei den Besuchen allein auf<br />
dem Nest, wehrt sie sich mit lautem Flügelschlagen.<br />
Und auch wenn Adrian nicht zu<br />
sehen ist, kommt er schnell zum Nest, um<br />
sein Zuhause zu verteidigen. Jürgen Drewes<br />
„schickt“ die Jungstörche dann zu Hajo und<br />
Bea Kaemena. „Fliegt da hin, da ist die beste<br />
Wohngegend.“<br />
Seit Ende März brüten die Oberneulander<br />
Störche. Das merke man daran, sagt<br />
Jürgen Drewes, dass nicht mehr beide Störche<br />
zusammen das Nest verlassen. Tage vor<br />
dem Brutbeginn haben sie sich „tüchtig<br />
verheiratet“, so die Beobachtung am Deich.<br />
Jetzt ist Familie Drewes ganz gespannt, wie<br />
viele Eier befruchtet sind. Aber eigentlich ist<br />
Adrian ja recht fruchtbar, weiß Drewes aus<br />
der Erfahrung. Denn in den letzten Jahren<br />
schlüpften im Oberneulander Nest vier<br />
Küken.<br />
Mehr als zwei wurden davon pro Jahr allerdings<br />
nicht groß. Zwei sei eine gute Anzahl,<br />
sagt der Oberneulander Landwirt. So hätten<br />
sie im Nest ausreichend Platz, seien da oben<br />
nicht alleine und könnten schnacken, wenn<br />
die Eltern auf Futtersuche sind. „Denn wenn<br />
sie was zu schnacken haben, dann vergeht die<br />
Zeit wie im Fluge“, das wisse man ja auch<br />
selber, sagt er lachend.<br />
Weißstörche führen normalerweise eine<br />
Saisonehe. Aber da sie ihren alten Horst<br />
„Bis September<br />
gehören sie wieder<br />
mit zur Familie“<br />
freut sich Jürgen Drewes<br />
immer wieder nutzen, treffen sich die Partner<br />
vom Vorjahr auch immer wieder und<br />
bleiben schon mal über Jahre zusammen.<br />
Während der Brutsaison haben die Störche<br />
eine feste Beziehung. Das zeigen sie durch<br />
gegenseitige Gefiederpflege.<br />
Drewes geht davon aus, dass seine Vögel<br />
„Westzieher“ sind, deren Winterquartier in<br />
Richtung Spanien liegt.<br />
In aller Regel wartet der männliche Storch<br />
etwa eine Woche auf seine Partnerin, dann<br />
akzeptiert er die nächstbeste Storchenfrau,<br />
die sein Nest anfliegt. Das kann bei verspäteter<br />
Ankunft der festen Storchenpartnerin<br />
allerdings zu Revierkämpfen führen.<br />
„Bis September gehören sie wieder mit<br />
zur Familie“, freut sich Jürgen Drewes. Bei<br />
jedem Gang über den Hof geht mindestens<br />
ein Blick in Richtung Storchennest und<br />
ihr Klappern hören sie in Haus und Stall.<br />
Text und Foto: Sabine v.d. Decken<br />
66 OBERNEULAND
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1. Die kleinen viereckigen<br />
Gläser mit 1/2 Vergissmeinnicht-Pflanze<br />
bepflanzen.<br />
2. Danach das Steckmoos<br />
zurechtschneiden und das<br />
runde Glas mit dem<br />
Steckmoos bestücken.<br />
Anschließend Wasser<br />
hinzugeben, bis sich der<br />
Moosschwamm richtig vollgesogen<br />
hat.<br />
3. Nun die Blüten der Hortensie schräg abschneiden und<br />
in das Moos stecken. (Die Hortensie kann danach im<br />
Garten eingepflanzt werden, so bekommt sie sicher bald<br />
wieder Blüten.)<br />
4. Die Efeuranken aus dem Garten ebenfalls schräg<br />
anschneiden, in das nasse Dekomoos stecken und in der<br />
Mitte der Schale platzieren.<br />
5. Nun auch die Gläser mit den Vergissmeinnicht-Pflanzen<br />
herum stellen.<br />
6. Aus einem langen, etwa 8 cm dicken, Ast acht unterschiedlich<br />
große Stücke schneiden und um die Pflanzen<br />
herum dekorieren.<br />
7. Zum Schluss kleine „ehemalige“ Dessertgläser mit<br />
Teelichtern ausstatten und auf die Holzstücke stellen.<br />
Viel Spaß und einen<br />
schönen Mai!<br />
Text und Fotos: P. Heine<br />
Seit März <strong>2019</strong> hat das Geschäft Carpe Diem im Herzen von Borgfeld<br />
für Genießer und Freunde der schönen Dinge unter neuer Leitung geöffnet.<br />
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Lächeln ins Gesicht zaubern.<br />
Das vielfältige Teesortiment ist geblieben. Die Auswahl an ausgewählten<br />
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LandgÜter<br />
LANDHAUS<br />
ICHON<br />
Alle Oberneulander kennen die klassizistische herrschaftliche Villa Ichon,<br />
in der heute eine Seniorenresidenz der Bremer Heimstiftung untergebracht ist.<br />
Aber wer kennt schon die Geschichte des Hauses und die des Namensgebers?<br />
Von Dr. Angelika Breucha<br />
68 OBERNEULAND
OBERNEULAND 69
Senator Dr. Gerhard Caesar übernahm das<br />
Oberneulander Landgut im Jahr 1829 und ließ<br />
eine Villa im klassizistischen Stil errichten.<br />
Das Gartenzimmer<br />
Der Rittersaal<br />
Das Dorf am Rande der Stadt,<br />
Oberneuland, 1181 erstmals<br />
urkundlich erwähnt als Overnigelant<br />
(„über dem neuen<br />
Lande“), bäuerliche Idylle unweit der Wümmewiesen,<br />
ist bevorzugte Wohngegend gut<br />
betuchter, wohlhabender Rats- und Handelsherren,<br />
die hier ihre Sommerhäuser errichteten.<br />
So vermerkte Johann Tiling, Pastor und<br />
Dorfchronist von Oberneuland, 1750 an-gesichts<br />
von elf Landgütern in seinem Sprengel,<br />
dass „hier die vornehmsten Bremer Familien<br />
wohnen.“<br />
Zu ihnen gehörten auch die Nachkommen<br />
des Kaufmanns Simon Post, mit dem<br />
die Geschichte des Hauses Ichon-Park<br />
beginnt.<br />
Der Sommersitz<br />
des Kaufmanns Post<br />
Am 11.11.1720 verkaufte der damalige<br />
Eigentümer Dr. Dietrich Meier (1687-<br />
1751), Ratsherr und Bürgermeister in<br />
Bremen, den damals noch ganz einfachen<br />
bäuerlichen Landsitz an den Kaufmann<br />
Konrad Löning.<br />
Am 6.5.1726 verkaufte dessen Sohn Peter<br />
Löning als Rechtsnachfolger das sogenannte<br />
Vorwerk (als ökonomisches Anhängsel der<br />
großen Kropp'schen Meierstelle noch nicht<br />
als Landgut bezeichnet) an den erfolgreichen,<br />
wohlhabenden Kaufmann Simon Post<br />
(1663-1730). Grundstücksnachbarn waren<br />
damals die Landwirte Döhle und Lür Kropp.<br />
Simon Post war zunächst „Kramer“<br />
(Bremer Kleinhändler), dann nahm er den<br />
Seidenhandel auf, trat in die Bremer Kaufmannschaft<br />
ein und gelangte zu großem<br />
Wohlstand. 1719 wurde er durch Kaiser<br />
Karl VI. geadelt. Am Ende des Lebens<br />
erwarb er die Würde des Schottherrn (oberster<br />
Zivilvorgesetzter des Artilleriekorps, Aufsicht<br />
über das Zeughaus und die Erhebung<br />
des Schoßes, eine Vermögenssteuer).<br />
An dem bäuerlichen Anwesen nahm Post<br />
bedeutende Änderungen vor, es zog „städtische<br />
Kultur“ in das Vorwerk ein: Pferde- und<br />
Kuhställe verschwanden, das reetgedeckte<br />
niedersächsische Fachwerkhaus wurde in<br />
einen gutbürgerlichen Sommersitz umgewandelt.<br />
Diesem fehlte aber noch ein<br />
repräsentativer, dem Zeitgeschmack entsprechender<br />
Park.<br />
Das Ehepaar Post hatte einen einzigen<br />
Sohn. Nach dem Tode der Eltern wurde<br />
dieser, Dr. Hermann Post (1693-1762),<br />
Eigentümer. Er war seit 1718 verheiratet mit<br />
Rebecka von Line, Tochter des Bremer Bürgermeisters<br />
Liborius von Line, dessen<br />
adeliger Stammbaum bis ins 13. Jahrhundert<br />
zurückreichte. Das Ehepaar hinterließ<br />
zwölf Kinder, ein beträchtliches Vermögen<br />
von 414.8<strong>05</strong> Reichstalern und großen<br />
Grundbesitz. Das Erbe wurde unter allen<br />
70 OBERNEULAND
Kindern wie damals üblich aufgeteilt, und<br />
das Rockwinkeler Landgut übernahm<br />
1763 für 4.500 Reichstaler der älteste Sohn<br />
Dr. Simon Post (1724-1808, also Enkel von<br />
Simon Post) als Erbe „per Circulare unter<br />
den Erben zum Aufgebot“. Er war seit 1751<br />
verheiratet mit Margarete Schumacher<br />
(Tochter des Bürgermeisters Heinrich<br />
Gerhard Schumacher zum Schorf).<br />
Dr. Simon Post beauftragte 1768 den<br />
Bremer Gärtner Gottlieb Altmann, dessen<br />
Sohn Isaak später die Wallanlagen gestaltete,<br />
mit der Anlage eines Parks im französischen<br />
Stil. Eine Allee aus geschnittenen Linden<br />
wurde angelegt (heute: Lindenallee), Figuren<br />
und Pyramiden aus Sandstein wurden aufgestellt,<br />
Hainbuchen-Hecken und Eichen<br />
angepflanzt, die z.T. heute noch stehen.<br />
Er verlebte dort 46 glückliche und erfolgreiche<br />
Lebensjahre. Zwei Jahre nach ihm,<br />
1810, stirbt seine Frau.<br />
Insgesamt 84 Jahre war das Landgut der<br />
sommerliche Wohnsitz der Familie Post.<br />
Die Erben beschließen den öffentlichen<br />
Verkauf des Vorwerks durch „Anschlag“.<br />
Nach dem öffentlichen Anschlag erwarb<br />
Hinrich Retberg (1747-1811), der Schwiegersohn<br />
des Vorbesitzers, durch Heirat mit<br />
Isabetha von Post am 21. April 1810 das<br />
Anwesen für 5.525 Reichstaler. Retberg war<br />
Unternehmer und Inhaber der Handelsfirma<br />
J.A. Retberg und Söhne (ging später an<br />
das Haus Delius über). Er war kein großer<br />
Freund des Landlebens, erwarb aber das Gut<br />
seiner Frau zuliebe, die hier ihre Kindheit<br />
verbracht hatte. Es war eine Zeit politischer<br />
Unruhe.<br />
Das Schicksal Bremens, als erfolgreiche<br />
Handelsstadt lange um Neutralität bemüht,<br />
änderte sich mit Napoleons Kontinentalsperre.<br />
Es war wirtschaftlich isoliert, der<br />
Handel durch die Blockade vernichtet,<br />
und 1810 wurde Bremen zu einem Teil des<br />
französischen Kaiserreichs erklärt. Der<br />
Senat musste sich auflösen.<br />
Trotz der politischen Wirren gelang es,<br />
das Landgut zu erhalten. Der Park wurde<br />
danach, dem Zeitgeist entsprechend und<br />
sicher in Ablehnung an alles Französische,<br />
mithilfe des Gartengestalters Isaak Altmann<br />
in einen Park englischen Stils umgewandelt.<br />
Die jüngste Tochter Hinrich Retbergs,<br />
Catharina, war verheiratet mit dem Senator<br />
Dr. Gerhard Caesar. Nach dem frühen Tod<br />
von Retberg (er starb beim Löschen des<br />
Brandes eines Hauses in der Knochenhauer<br />
Straße) kauft Dr. Gerhard Caesar das Landgut.<br />
Abriss und Neubau<br />
Mit Senator Caesar begann der einschneidende<br />
Wandel in der Geschichte des<br />
Anwesens.<br />
Caesar, der Präsident des obersten<br />
Bremer Gerichts, ließ das ursprüngliche<br />
Niedersachsenhaus abreißen und 1843 eine<br />
Villa im klassizistischen Stil bauen, die später<br />
mit einer Wohnung für den Hofmeier<br />
verbunden wurde.<br />
Für 30.000 Taler entstand nach den<br />
Plänen des Architekten Anton Theodor<br />
Eggers ein zweigeschossiges strengen Linien<br />
folgendes Gebäude mit dreiachsigem<br />
Mittelrisalit und vorgesetzter Glasveranda.<br />
Auf den Risalit wurde ein flacher Dreiecksgiebel<br />
gesetzt, dessen Fläche das Familienwappen<br />
der Caesars und die Jahreszahl<br />
MDCCCXLIII (1843) aufweist.<br />
Rudolf Stein, Bremens bedeutender<br />
Denkmalpfleger der Nachkriegszeit, gab folgende<br />
Beschreibung in seinem Standardwerk<br />
„Klassizismus und Romantik in der Baukunst<br />
Bremens“ (1965 Hauschild Verlag):<br />
OBERNEULAND 71
Juli 1911: Die beiden Schwägerinnen<br />
Meta Hegeler (Tochter von Senator Gerhard<br />
Caesar) und Emma Holler (re.) bei einer Tasse<br />
Kaffee im Garten der Villa Ichon-Park.<br />
oben: Johann und Emma Holler<br />
unten: Die Kegelhütte in der Gartenanlage<br />
Dr. Theodor Ichon<br />
Der prächtige Salon „Gartenzimmer“ mit Weinlaub, Blüten und Efeuranken ist heute noch erhalten.<br />
Als Senator Caesar im Jahr 1874 starb,<br />
erwarb Emma Holler den inzwischen<br />
34 Morgen großen Besitz für 100.000 Mark.<br />
Sie war die Witwe des großen Bürgerparkförderers<br />
Holler (nach ihm sind<br />
Hollersee und Hollerallee benannt), und sie<br />
bewohnte das Haus zusammen mit ihrer<br />
Tochter Marie und deren Ehemann, dem<br />
Kaufmann Theodor Ichon, dessen Vater aus<br />
Bordeaux stammte.<br />
„Alle Türen und Fenster werden durch<br />
Halbkreisbögen abgeschlossen. Im Erdgeschoss<br />
tragen die Öffnungen über den<br />
Begleitpilastern lediglich Archivolten. Dagegen<br />
wurden im Obergeschoss Rechteckfelder<br />
hinzugefügt, die von Gesimsen bekrönt sind.<br />
Im Bereich des Risalits sind hier die Pilaster<br />
mit Kapitellen ausgestattet, und die Zwickel,<br />
die sich durch die Archivolten ergeben, füllen<br />
Rosetten und Beiwerk. Dem Haus ist eine Terrasse<br />
vorgelegt, zu der vor dem Risalit mit seinen<br />
drei Gartentürmen fünf Stufen führen.“<br />
Zwei repräsentative Salons der Villa<br />
wurden besonders herausgeputzt: der<br />
„Rittersaal“ mit Ornamenten, Statuen und<br />
Reliefs nach antiken Vorbildern unter<br />
Mitwirkung des Malers Thorwaldsen. Die<br />
Anregungen zu diesen aufwendigen, pompejanischen<br />
Vorbildern nachempfundenen<br />
Malereien hatte der Bauherr während seiner<br />
Italien-Reisen erhalten.<br />
Im benachbarten „Gartenzimmer“ sollen<br />
Weinlaub, Blüten und Efeuranken sowie<br />
eine heroische Landschaft dem Raum den<br />
Charakter einer idyllischen Laube verleihen.<br />
Dadurch entstand eine Verbindung dieses<br />
Raumes mit dem davor liegenden Park<br />
(große Fenster und Türen). Die Entwürfe<br />
für diese Malereien stammen vom Bremer<br />
Baumeister Eggers.<br />
Der Vater von Theodor Ichon wanderte<br />
1833 nach Bremen ein, wurde 1843 Bremer<br />
Bürger und heiratete eine Bremerin, Adele<br />
Gruner. Er wurde u.a. Begründer der Weserund<br />
Hunte-Dampfschiffahrtsgesellschaft in<br />
Oldenburg und Bremen.<br />
Zu dem Eigentümerwechsel kam es<br />
folgendermaßen:<br />
Caesars Tochter Meta hatte den Kaufmann<br />
Heinrich Hegeler geheiratet, und<br />
dieses Ehepaar bewohnte seit 1870 das<br />
Landgut gegenüber, heute Muhles Park.<br />
Meta Hegeler gab ihrer Schwägerin Emma<br />
Holler den Rat, nach dem Tode ihres Vaters<br />
dessen Gut zu erwerben.<br />
72 OBERNEULAND
Nach 1880 wurde das Haus erweitert, die<br />
Seitenfront mit dem Giebel und dem Holler<br />
Wappen „assuesce et persevera“ (etwa:<br />
ertrage mannhaft alles und halte durch oder<br />
pflege guten Umgang und passe dich an)<br />
entstand. Gleichzeitig wurde die Gartenanlage<br />
verändert. Der bekannte Landschaftsplaner<br />
Benque, der auch den Bürgerpark<br />
gestaltete, riet Emma Holler zu einem<br />
großen einfachen Rasenplatz vor dem Haus,<br />
ersetzte die Hecken durch Ziersträucher,<br />
richtete drei Hauptwege ein und ergänzte<br />
den norddeutsch geprägten Baumbestand<br />
durch exotische Gewächse.<br />
Emma Holler, die im Jahr 1912 starb,<br />
bestimmte zu ihren Erben ihre beiden Enkel,<br />
die mit ihr jeden Sommer in der Villa gelebt<br />
hatten: Dr. Eduard Ichon, den langjährigen<br />
Leiter des Bremer Schauspielhauses und<br />
Dr. Theodor Ichon, einen Anwalt und Notar.<br />
Dr. Eduard Ichon war Mitbegründer des<br />
Bremer Schauspielhauses, das sich zunächst<br />
in der umgebauten Tonhalle am Neustadtwall<br />
befand (später „Modernes“), und Mitinitiator<br />
der Errichtung des Theatergebäudes,<br />
das heute den Kern des Theatergebäudes<br />
am Goetheplatz darstellt. Durch ihn waren<br />
oft Schauspieler, u.a. Paula Wessely und<br />
Attila Hörbinger, und Literaten zu Gast.<br />
In dieser Zeit war das Haus von viel<br />
Leben erfüllt. Es gab viel indischen Besuch;<br />
jeder neue Botschafter Indiens wurde hier<br />
empfangen, der Maharaja von Kotah kam<br />
mit Gefolge zu einem Fest, es gab Vorträge<br />
über indische Weisheiten und Yoga.<br />
Sport wurde großgeschrieben: Ein Tennisplatz<br />
bestand seit Langem, neben der alten<br />
Zusammenfassende<br />
Besitzerhistorie:<br />
Familie Simon Post 15 Jahre.<br />
Familie Dr. Herman von Post: 22 Jahre.<br />
Familie Dr. Simon von Post: 47 Jahre.<br />
Familie Hinrich Retberg: 19 Jahre.<br />
Familie Caesar: 45 Jahre.<br />
Frau Emma Holler: 37 Jahre.<br />
Familie Ichon: 55 Jahre.<br />
Tennishütte wurde für die Kinder ein Turnplatz<br />
eingerichtet, man spielte Croquet und<br />
Boccia, ruderte auf dem Teich und nutzte begeistert<br />
die Kegelbahn mit der Borkenhütte<br />
(deren farbige Scheiben seit Jahren oben im<br />
Schütting sind).<br />
Dr. Theodor Ichon (1889-1967) war der<br />
letzte private Besitzer des Hauses, das bis<br />
heute seinen Namen trägt. Den Zweiten<br />
Weltkrieg überstand das Haus weitgehend<br />
unbeschadet. Lediglich die Glasveranda<br />
neben dem Haupteingang wurde durch den<br />
Explosionsdruck einer Bombe, die in den<br />
Teich gefallen war, zerstört und nicht wieder<br />
aufgebaut. Dr. Ichon wohnte in diesem Haus<br />
und gewährte vielen Menschen während des<br />
Krieges und danach Unterschlupf. Es wurde<br />
nun auch im Winter bewohnt und bekam<br />
endlich eine Zentralheizung.<br />
Außerdem wurde das Landgut erweitert:<br />
1912 wurde das kleine Haus am Lindenweg<br />
1 erworben und als Sommerwohnung für die<br />
verheiratete Schwester von Dr. Eduard und<br />
Dr. Theodor Ichon umgebaut. Es konnte<br />
1913 bezogen werden.<br />
1967 starb Dr. Theodor Ichon, und der<br />
Besitz geht testamentarisch in dankbarem<br />
Gedenken an seinen Großvater Johann<br />
Hermann Holler an den Bürgerpark über.<br />
Es sollte einem gemeinnützigen Zweck zugeführt<br />
werden. Und so geschah es letztlich<br />
auch. 1970 wird ein Teil des Parks zur<br />
Anlage des Simon-Hermann-Post-Wegs<br />
abgetrennt. 1975/77 wird der verbleibende<br />
hintere Teil unter Einbeziehung der Villa in<br />
einem Seniorenheimkomplex bebaut.<br />
Quellen: Bremer Heimstiftung,<br />
Haus Ichon-Park, Fotos: Privatbesitz Archiv Bremer Heimstiftung,<br />
Annemarie Mevissen, Maria von Pochammer (Nichte von<br />
Theodor Ichon), Jochen Mönch
eHEIME<br />
RtE<br />
Geheime Orte<br />
Teil 9<br />
Viele alte Gerätschaften machen<br />
diesen Ort zu einem besonderen Ort.<br />
DAS LANGE STÜCK<br />
in Oberneuland<br />
74 OBERNEULAND
Ein langes Stück? Das klingt nicht gerade besonders<br />
geheimnisvoll. Und dennoch ist es ein Ort in der<br />
Oberneulander Feldmark, den nur Eingeweihte kennen.<br />
Vor gut 30 Jahren besaß Detlef Farwick ein Stück Land in<br />
den Wümmewiesen. Als das zum Naturschutzgebiet erklärt<br />
wurde, bot ihm der WWF als Tauschobjekt dieses Flurstück<br />
in der Feldmark an. Lang, aber sehr schmal.<br />
Der ausgebildete Feuerwehrmann wollte ohnehin<br />
keine Landwirtschaft betreiben und richtete hier<br />
seine Datscha oder Ponderosa oder wie man es<br />
nennen mag, ein. Für ihn ist es eben einfach das<br />
lange Stück. Mit Freunden wuchtete er zu Anfang vier dicke<br />
Baumstämme in die Erde, die vier Ecken seiner Hütte. Ein<br />
weiterer dicker Stamm wurde als Sturz über die vorderen<br />
Stämme gelegt. Und nach und nach schuf man aus allen möglichen<br />
Materialien, die sich im Dorf so fanden, Anbauten,<br />
Schuppen, Unterstände, Ställe. Die Tür zum „Wohnbereich“<br />
zum Beispiel holte Detlef Farwick von der Bäckerei Windhorst,<br />
als der Betrieb dort aufgegeben werden musste. Das<br />
Bäckerwappen ist heute noch ins Glas geätzt. „Natürlich sind<br />
wir noch nicht fertig“, sagt er, „werden es wohl nie.“ Fast<br />
jeden Tag, Sommer wie Winter, ist er mit seinem Kumpel<br />
Günter Lampert hier draußen, meist auch gesellt sich Frau<br />
Gerda dazu.<br />
Frisch ins Frühjahr!<br />
Kristina Mestermann, eine junge Reiterin mit ihrer Stute<br />
„Patsy-Girl“ ist gerade zu Besuch bei meiner Ankunft. Pferde:<br />
Der Schimmel-Wallach von Lena Kaemena und eine Hannoveraner<br />
Rappstute, die von Paulina Köster geritten wird,<br />
leben hier draußen. Zu ihnen gehört noch ein Pony, nur das<br />
ist zurzeit nicht anwesend. Sandra Wendt (im Dorf bekannt<br />
unter dem Namen „Pflanze“) hat es zu sich geholt und trainiert<br />
mit dem Tier für die Bremer Meisterschaft im Gespannfahren.<br />
Hühner, Kaninchen, Gänse und im Sommer Flugenten<br />
gehören zu den vielen Tieren hier im langen Stück. Ach ja, da<br />
flattern auch noch Kanarienvögel und Zebrafinken in einer<br />
Voliere herum. Auf seine Hühnerzucht ist Detlef Farwick<br />
besonders stolz. Er schnappt sich den weißen Hahn von Le<br />
Bresse, einer kräftigen französischen Rasse, ausgesprochen<br />
gute Fleischlieferanten. Mittlerweile hat Gerda den kupferfarbenen<br />
Welsumer Hahn eingefangen. Die legen auch kupferfarbene<br />
Eier. Und Araukaner haben sie, die grünliche Eier<br />
legen, schließlich noch Zwerghühner (na klar, kleine Eierleger).<br />
Ich darf ein paar Eier mit nach Hause nehmen – köstlich,<br />
die findet man in keinem Supermarkt. Mittlerweile hat<br />
sich Günter Lampert eines der Kaninchen (grauer Deutscher<br />
Riese) geholt, natürlich ebenfalls Zuchttiere. Mutig gehe ich<br />
mit Detlef Farwick in den Gänsestall, wo mich der Ganter<br />
heftig zischend in Empfang nimmt. „Schau mal hier“,<br />
sagt Detlef und zeigt mir ein Nest mit 14 Gänseeiern.<br />
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OBERNEULAND 75
Hans-Hermann Murken, Günter Lampert, Detlef und<br />
Gerda Farwick genießen ihren „geheimen“ Ort.<br />
Ein alter Häufelpflug gibt dem Ort<br />
seine ganz besondere Note.<br />
Günter Lampert und Detlef<br />
Farwick mit „Grauem Riesen“.<br />
Kristina Mestermann<br />
mit Patsy-Girl.<br />
War’s das hier auf dem geheimen langen Stück? Keinesfalls,<br />
denn eine Menge Gerätschaften stehen, hängen, liegen<br />
herum. Zum Beispiel ein alter Häufel-Pflug, mit dem Kartoffeln<br />
angehäufelt wurden und vor allem der Trecker, mit<br />
dem die beiden Ackerschlepperfreunde beim Oldtimer-Fest<br />
dabei waren. Es gibt immer etwas zu tun: Ställe ausmisten,<br />
Feuerholz hacken, Weiden einzäunen…<br />
Solche Eier gibt es<br />
nicht im Supermarkt.<br />
„Wir leben hier autark“, sagt Detlef Farwick und öffnet die<br />
Tür zur Hütte, „wir haben noch nicht einmal Strom.“ Die<br />
Lampe wird von einer Autobatterie gespeist. Aber gemütlich<br />
ist es drinnen mit alten Möbeln von irgendwo her. Ein, natürlich<br />
selbst gebauter, Ofen spendet Wärme an einem der ersten<br />
Frühlingstage. Kaffee und Kuchen warten auf dem Tisch – hier<br />
kann man’s aushalten. Es klopft an der Tür, Hans-Hermann<br />
Murken kommt auf’n Schnack vorbei. Na ja, ganz so unbekannt<br />
ist dieser geheime Ort wohl auch wieder nicht…<br />
Text und Fotos: Eberhard Matzke<br />
76 OBERNEULAND
Promotion<br />
NEUERÖFFNUNG AM 03.<strong>05</strong>.<strong>2019</strong><br />
BREMENS 1. MEDITERRANER PFLANZENFACHMARKT<br />
Das sind wir: Mediterrane Pflanzen.eu GmbH steht für mediterranes Feeling<br />
an jedem Ort! Wir bringen die Sonne Italiens, das Rauschen des Mittelmeeres<br />
und das Gefühl von Freiheit und Gelassenheit in den Norden. Mit unseren Pflanzen<br />
erleben Sie jeden Tag als eine Art Urlaub und einen Ausriss aus dem Alltag.<br />
Kommen Sie mit auf eine Reise in den Süden und die Provence. Unsere Pflanzen<br />
bringen Sie in den Sommer <strong>2019</strong>…<br />
Zu unseren Kunden gehören Blumenläden, die Gastronomie, die Hotellerie<br />
und Sonderprivat-Gärten. Wir schauen uns den Gestaltungsort vorab an und<br />
planen jeden Außenbereich individuell. Die ausgewählten Pflanzen werden dann<br />
von uns geliefert und gestalterisch aufgestellt.<br />
Mit der Neueröffnung am 03.<strong>05</strong>.<strong>2019</strong> möchten wir die Möglichkeit geben,<br />
unsere Mediterranen Pflanzen in Bremens Privatgärten zu bringen. Privatpersonen,<br />
die Ihren Garten verschönern möchten, finden hier garantiert etwas für einen<br />
Mediterranen Garten. Hierbei entsteht auch der Cash and Carry Markt für Einzelhändler.<br />
Auf Nachweis bekommen Gastronomen, Hoteliers und Händler die<br />
Möglichkeit ihre Pflanzen einzukaufen und sofort mitzunehmen. Der Pflanzenverkauf<br />
findet in den Monaten von Mai bis Juli jeden Freitag und Samstag statt<br />
(Auslieferservice auf Nachfrage).<br />
Mit tollen Eröffnungsangeboten, solange der Vorrat reicht, wie z.B. Lavendel<br />
ab 1,50 €, Citrusbäumchen ab 7,50 € oder Mini-Oliven ab 7,50 €, ist für jeden<br />
etwas dabei. Auch Solitärpflanzen im Bereich Palmen, Olivenbäume, Lorbeer,<br />
Citrus und Blühpflanzen wie Bougainvillea sind bei uns erhältlich. Mit Bougainvillea<br />
aus Spanien, Olivenbäumen aus Italien und den Lorbeerpflanzen von<br />
Europas größtem Lorbeerhersteller bringen wir Urlaubsfeeling in Ihren Garten.<br />
Mit Dünger, Pflanzenschutzmittel, Pflanzenkübeln und Kästen sind Sie rundum<br />
versorgt.<br />
Damit Ihre Lieblingspflanze sich auch bei Frost wohl fühlt, bieten wir einen<br />
patentierten und erprobten Überwinterungsschutz an.<br />
Das Besondere bei uns: Nicht nur unsere Pflanzen sind besonders. Mit den<br />
Marmeladen und den Limonaden aus eigener Frucht, dem Öl von eigenen<br />
Oliven und dem Likör vom Lorbeerlieferanten, kommen Sie auf den Geschmack.<br />
Wir freuen uns auf Sie!<br />
Mediterrane Pflanzen.eu GmbH<br />
Scipiostraße 5a • 28279 Bremen • Telefon: +49 421 43819300<br />
www.mediterrane-pflanzen.eu<br />
Verkauf:<br />
Mai – Juli jeden Freitag von 09:00 Uhr bis 19:00 Uhr<br />
und Samstag von 09:00 Uhr bis 18:00 Uhr
WAHLEN<br />
JEDE<br />
<strong>2019</strong><br />
STIMME<br />
IST WERTVOLL!<br />
Am 26. Mai finden die<br />
Wahlen für die Bremische<br />
Bürgerschaft und die Europawahl<br />
statt. Doch manch<br />
einer verspürt Politikverdrossenheit.<br />
Das zeigt sich<br />
auch in der Wahlbeteiligung,<br />
die in den letzten 45 Jahren<br />
um gut 20 Prozent gesunken<br />
ist.<br />
Grund genug, sich noch<br />
einmal daran zu erinnern,<br />
warum man von seinem<br />
demokratischen Grundrecht<br />
Gebrauch machen sollte<br />
und Nichtwählen keine<br />
Lösung ist.<br />
Ein freier und demokratischer Staat ist auf die aktive<br />
Mitwirkung seiner Bürger angewiesen. Demokratie lebt<br />
davon, dass viele Menschen von ihren in der Verfassung<br />
garantierten Rechten Gebrauch machen und Einfluss<br />
auf die politische Willensbildung nehmen. Die Ausübung des<br />
Wahlrechts spielt dabei eine zentrale Rolle: Sie ist entscheidend<br />
für die Zusammensetzung der demokratischen Vertretungen in<br />
Gemeinde, Land, Bund und der Europäischen Union.<br />
Da in der Bundesrepublik Deutschland keine gesetzliche<br />
Wahlpflicht besteht, gilt die Wahlbeteiligung – unter gewissen<br />
Einschränkungen – auch als Gradmesser für das politische<br />
Interesse der Menschen. Sie weist deutliche Unterschiede auf,<br />
je nachdem ob es sich um Bundestags-, Landtags-, Kommunalwahlen<br />
oder Wahlen zum Europäischen Parlament handelt.<br />
Wahlbeteligung sinkt<br />
1. Die Wahlbeteiligung lag im Land Bremen 2015 bei nur 50,2 %<br />
und war somit die drittschlechteste im Bundesvergleich (zum<br />
Vergleich in Bayern lag sie bei 72,3%).<br />
2. Auch die Europawahlen haben über die Jahre eine immer<br />
schlechtere Wahlbeteiligung zu verzeichnen. Sie lag beim letzten<br />
Mal sogar unter 50 %.<br />
78 OBERNEULAND
Weil Wahlrecht nicht selbstverständlich ist!<br />
Bei ersten Wahlen in deutschen Ländern 1818<br />
waren nur Reiche zugelassen. Im März 1848<br />
wurden in Berlin Proteste für ein allgemeines<br />
Wahlrecht zusammengeschossen, mindestens<br />
270 Männer, Frauen und Kinder zwischen 12 und<br />
74 Jahren starben.<br />
Anschließend galt in Preußen das Dreiklassenwahlrecht.<br />
Adlige, Kaufleute und Arbeiter durften<br />
wählen, wobei die Adligen-Stimme 17-mal so viel<br />
wert war wie die eines Arbeiters! Wahlberechtigt<br />
waren allerdings nur Männer über 25 Jahre.<br />
Frauen dürfen erst seit 1918 wählen.<br />
Weil man damit<br />
aktiv die Politik<br />
beeinflussen kann!<br />
Mit meiner Stimme<br />
nehme ich Einfluss<br />
auf die Politik und<br />
die wiederum nimmt<br />
Einfluss auf wesentliche<br />
Fragen des<br />
Alltags. Ich bestimme<br />
mit meiner Stimme<br />
die thematische Richtung,<br />
die mein Vertreter<br />
einschlägt. Meine<br />
Stimme repräsentiert<br />
also meine Meinung<br />
in der Politik und ich<br />
beeinflusse hiermit<br />
die Politik aktiv.<br />
Weil es beim Wählen<br />
um das Wohl aller<br />
geht!<br />
Wer nur Wählen geht,<br />
um das Beste für sich<br />
rauszuholen, der hat<br />
das mit der Demokratie<br />
noch nicht ganz<br />
verstanden. Der Staat<br />
ist nicht dafür zuständig,<br />
jeden Menschen<br />
glücklich zu machen –<br />
sondern die vielen<br />
unterschiedlichen<br />
Interessen, Ideen und<br />
Vorstellungen in diesem<br />
Land zu bündeln<br />
und auf einen Nenner<br />
zu bringen. Wenn Sie<br />
also zur Wahl gehen,<br />
denken Sie doch bitte<br />
für einen Moment<br />
auch darüber nach,<br />
auf wessen Kosten<br />
Sie Ihre Stimme<br />
abgeben.<br />
Weil wählen Bürgerpflicht ist!<br />
Natürlich ist es keine Pflicht im<br />
juristischen Sinne. Niemand<br />
kann hierzulande dazu gezwungen<br />
werden. Aber aus dieser<br />
Freiheit erwächst auch die Verantwortung,<br />
sich um unser Land<br />
zu kümmern. Und dazu zählt<br />
zumindest, zur Wahl zu gehen.<br />
Weil Nichtwählen aus<br />
Protest nicht funktioniert!<br />
Protestwählen ist natürlich Ihr<br />
gutes Recht. Aber: Sie schaden<br />
damit keiner Partei. Beispiel<br />
Wahlkampfkostenerstattung:<br />
Welche Partei wie viel vom Staat<br />
bekommt, entscheidet der<br />
Prozent-Anteil. Und der wiederum<br />
errechnet sich aus den gültig<br />
abgegebenen Stimmen. Das gilt<br />
auch für die Sitze im Bundestag.<br />
Ihre nicht abgegebene Stimme<br />
fällt einfach unter den Tisch.<br />
Weh tut das keiner Partei. Wenn<br />
Sie also verhindern wollen,<br />
dass Partei XY Geld vom Staat<br />
bekommt, dann müssen Sie auf<br />
jeden Fall wählen gehen. Dabei<br />
ist es fast egal, was sie wählen<br />
(außer eben Partei XY). Je mehr<br />
Menschen ihre Stimme abgeben,<br />
desto geringer wird der prozentuale<br />
Anteil der Partei XY am<br />
Gesamtergebnis.<br />
Weil Demokratie<br />
Minderheiten schützt!<br />
Aber Ziel unserer Demokratie<br />
ist eben nicht nur, die Mehrheitswünsche<br />
wahr werden zu lassen,<br />
sondern trotzdem auch die<br />
Minderheiten zu berücksichtigen.<br />
Lebendiger Ausdruck dessen in<br />
der Politik ist das Finden von<br />
Kompromissen in Koalitionen.<br />
Weil jede Stimme zählt!<br />
Oft geht eine Wahl sehr eng aus.<br />
Da kommt es dann auf jede einzelne<br />
Stimme an. Im Zweifel genau von<br />
Ihrer. Am Ende kann sie genau die<br />
sein, die Ihrer Partei an die Macht<br />
verhilft – und damit dorthin, wo sie in<br />
Ihrem Sinne das Land gestalten kann.<br />
Oder andersherum betrachtet, Ihre<br />
Stimme kann genau die Stimme sein,<br />
die verhindert, dass eine Partei das<br />
Land so regiert, wie Sie es sich nicht<br />
wünschen!<br />
20<br />
GUTE<br />
GRüNDE<br />
WäHLEN<br />
ZU GEHEN<br />
Weil es mein Recht<br />
und ein Privileg ist!<br />
Wir leben in einer Demokratie<br />
und das bedeutet, dass nur<br />
das Volk seine Vertreter entsenden<br />
kann. Artikel 20 Abs.<br />
2 des Grundgesetzes ist die<br />
Grundlage dafür, dass jeder<br />
Wahlberechtigte aktiv an der<br />
Demokratie mitwirken kann.<br />
In vielen Ländern ist dies<br />
keine Selbstverständlichkeit.<br />
Jeder sollte daher das Recht<br />
der Mitbestimmung über die<br />
Volksvertreter nutzen.<br />
Weil frische Sonntagsluft<br />
jedem guttut!<br />
Okay, es ist gemütlicher, am<br />
Sonntagmorgen im Bett zu<br />
bleiben. Aber die Wahllokale<br />
haben ja bis 18 Uhr geöffnet.<br />
Ein kleiner Ausflug am Nachmittag<br />
schadet nicht und<br />
Sie tun etwas für sich UND<br />
die Demokratie.<br />
Weil andere entscheiden, wenn ich nicht wähle!<br />
Werden Stimmen nicht abgegeben, gehen sie im<br />
Gesamtbild verloren. Gehe ich also nicht wählen,<br />
werden andere entscheiden, wer mich vertreten soll.<br />
Dem dann getroffenen Votum kann ich mich –<br />
zumindest für die Wahlperiode – nicht entziehen.<br />
Wenn ich selbst entscheiden will, wer mich vertritt,<br />
muss ich zur Wahl gehen und meine Stimme abgeben.<br />
Weil Demokratie nicht ohne Wähler funktioniert!<br />
Wenn alle Staatsgewalt vom Volke ausgeht, muss das<br />
Volk auch mithelfen, die entsprechenden Vertretungen<br />
zu wählen. Jeder Wahlberechtigte kann sich dabei –<br />
sofern er die Voraussetzungen erfüllt – sowohl aktiv<br />
(wählen gehen) als auch passiv (sich wählen lassen)<br />
einbringen. Sinnbild der Demokratie ist Vielfalt – Vielfalt<br />
an thematischen Schwerpunkten, an Ideen und auch<br />
Meinungen. Eine Demokratie funktioniert nur, wenn das<br />
Volk in den gewählten Vertretungen gut repräsentiert<br />
wird – und dabei zählt die Stimme eines jeden!<br />
Weil Wählen uns daran<br />
erinnert, dass Politik<br />
zwischen den Wahlen<br />
nicht aufhört!<br />
Alles, was Sie tun, ist<br />
politisch: jeder Kaufentscheidung,<br />
jede Flugreise,<br />
die Wahl Ihres Autos und<br />
Ihres Wohnortes. Seien<br />
Sie sich dessen einfach<br />
bewusst und interessieren<br />
Sie sich dauerhaft –<br />
also auch zwischen den<br />
Wahlen – für Politik.<br />
Weil Wählen ein<br />
gutes Gefühl ist!<br />
Dieser Moment, nach<br />
dem die Wahlzettel in der<br />
Urne verschwinden, ist<br />
immer wieder ein Genuss.<br />
Für viele ist das ja ohnehin<br />
einer der seltenen<br />
Momente im Leben, in<br />
denen sie aktiv die ganz<br />
große Politik mitbestimmen<br />
können. Wer darauf<br />
verzichtet, der verpasst<br />
etwas!<br />
Weil beim Wahlrecht jeder gleich ist!<br />
Wir wünschen uns Gleichheit in vielen Bereichen.<br />
Beim deutschen Wahlrecht gibt es sie schon.<br />
Es spielt keine Rolle, ob der Wähler arm oder reich,<br />
Vater oder Single, Vorstandschef oder Arbeiter ist.<br />
Weil man nur so das Gute bewahren kann!<br />
Deutschland ging es nie so gut: nahezu Vollbeschäftigung,<br />
steigende Reallöhne, Sozialversicherungen mit<br />
Überschüssen.<br />
Das ist die Folge der sozialen Marktwirtschaft. Natürlich<br />
gibt es auch Probleme: steigende Mieten, kleine<br />
Renten, Dieselskandal. Reformen sind nötig, aber<br />
Voraussetzung dafür ist eine gesunde Wirtschaft.<br />
Weil Wählen auch Kompromisse schließen heißt!<br />
Sie können Ihre Kompromissfähigkeit in der Wahlkabine<br />
testen! Keine Partei wird Ihnen all das geben, was Sie<br />
sich von ihr wünschen. Aber manche machen auf Sie<br />
vielleicht einen etwas besseren Eindruck als andere.<br />
Die einen wollen die Steuern für Reiche erhöhen.<br />
Die anderen wiederum halten die Belastung für hoch<br />
genug. Ja, das ist auch die Qual der Wahl. Aber es hat<br />
ja keiner gesagt, dass Demokratie einfach wäre.<br />
Weil Wählen der beste Schutz<br />
gegen Extremisten ist!<br />
Die Parteien am rechten und linken Rand<br />
mobilisieren ihre zahlenmäßig geringe<br />
Wählerschaft meist nahezu vollzählig, in<br />
der Mitte macht sich Wahlmüdigkeit breit.<br />
Folge: Die Ränder erscheinen im Ergebnis<br />
anteilig stärker, als sie wirklich sind.<br />
Sorgen Sie für ein realistisches Meinungsabbild<br />
und gehen Sie wählen!<br />
Jede Stimme ist wertvoll!<br />
Für den Wahlkampf benötigen<br />
die Parteien Geld. Ein Gesetz<br />
bestimmt, wie viel sie vom Staat<br />
bekommen: Für jede gültige<br />
Stimme, die bei der Wahl abgegeben<br />
wird, erhalten sie 70 bis<br />
85 Cent. Mit Ihrer Stimmabgabe<br />
unterstützen Sie Ihre Partei also<br />
indirekt auch finanziell.<br />
Weil man damit Verantwortung<br />
übernehmen kann!<br />
Die Politik entscheidet heute über<br />
viele Themen von morgen. Junge<br />
Menschen werden sich mit aktuellen<br />
Entscheidungen noch lange beschäftigen.<br />
Wenn ich heute darauf verzichte<br />
zu wählen, verzichte ich auch darauf,<br />
meine und die Zukunft der nachfolgenden<br />
Generation mitzugestalten.<br />
Weil die Mehrheit<br />
sich durchsetzt!<br />
Der britische Philosoph und<br />
Ethiker Jeremy Bentham<br />
setzte bereits 1790 als<br />
Staatsziel „das größte<br />
Glück der größten Zahl“<br />
fest.<br />
Damals reine Utopie, heute<br />
Tatsache.<br />
OBERNEULAND 79
Anzeige<br />
MOIN LIEBE BREMERINNEN<br />
UND BREMER,<br />
Grafik: Landeszentrale für politische Bildung<br />
seit 4 Jahren sitze ich für die Bewohner des Stadtteils<br />
Woltmershausen / Rablinghausen als CDU Beiratsmitglied<br />
und Sprecher der CDU Beiratsfraktion im Beirat Woltmershausen<br />
und möchte mich nun für alle Bremerinnen und<br />
Bremer in ganz Bremen einsetzen.<br />
Ich möchte mich bei allen bedanken, die mich unterstützt haben und in den Beiratssitzungen<br />
oft anwesend waren. Die 4 Jahre haben mir gezeigt, dass Beiratsbeschlüsse nicht ernst<br />
genommen werden und die Arbeit oft im Sande verläuft. Dies konnten ja viele Bürger und<br />
Bürgerinnen aus allen Stadtteilen verfolgen.<br />
Der Beiratsbeschluss gegen die Bebauung der Rennbahn wurde ignoriert und es sollte einfach<br />
ohne Beteiligung der Anwohner gebaut werden.<br />
In einer Beiratssitzung in Oberneuland bezüglich des Oberneulander Mühlenfelds, wurden<br />
von Bürgern einige Fragen gesammelt und in der Beiratssitzung verlesen. Bis heute gibt es<br />
zu diesen Fragen keine Antworten.<br />
In Woltmershausen hat der Beirat einen Antrag für ein eigenes Ortsamt beschlossen, eine<br />
ablehnende Begründung gab es jedoch erst nach ca. 5 Monaten, kurz vor Androhung einer<br />
Untätigkeitsbeschwerde.<br />
Der Beirat ist die Stimme des Bürgers, hier soll er sich äußern und der Beirat soll zusammen<br />
mit den Bürgern Entscheidungen treffen, die dann auch bei den senatorischen Dienststellen<br />
Gehör finden müssen. Ich habe durch die diversen Themenfelder sehr viele interessante Gespräche<br />
führen können und weiß, es gibt noch sehr viele Baustellen die abgearbeitet werden<br />
müssen. Aus diesem Grund und noch einigen weiteren Gründen habe ich mich entschlossen,<br />
für die Bürgerschaftswahl am 26.<strong>05</strong>.<strong>2019</strong> zu kandidieren und den nächsten Schritt für eine<br />
öffentliche Arbeit im Sinne der Bürger zu gehen.<br />
Ich kandidiere für die CDU Bremen und stehe auf dem Listenplatz 38, Waldemar Seidler. Ich<br />
könnte Ihnen jetzt schreiben, dass ich ein Thema ganz besonders verfolge und dies in Bremen<br />
ändern möchte, aber es wäre gelogen. In Bremen ist nichts mehr so geordnet wie noch<br />
vor einigen Jahren. Man könnte meinen in den letzten 8 Jahren hat Bremen rasant abgebaut<br />
und es wird in vielen Stadtteilen immer schlimmer und die Lebensqualität sinkt. Ich habe<br />
Freunde, die in den letzten Jahren und auch jetzt nach Niedersachsen ziehen, um ihre Kinder<br />
lieber dort in einer Kita oder einer Schule unterzubringen als in einer der öffentlichen<br />
Bremer Einrichtungen. Zur Sicherheit in Bremen brauche ich ihnen nichts zu sagen, ich fühle<br />
mich hier auch nicht mehr sicher. Die medizinische Versorgung ist seit über 10 Jahren eine<br />
Katastrophe, Krankenhäuser sind überfüllt, Patienten werden aus der Notaufnahme nach Delmenhorst<br />
verlegt, weil es keine freien Betten gibt, weil vorhandene Etagen aus Einsparungen<br />
geschlossen wurden.<br />
Es ist an der Zeit sich das alles nicht mehr gefallen zu lassen und die verantwortliche Regierung<br />
dafür abzusetzen, diese Möglichkeit haben wir mit der bevorstehenden Wahl. Ich möchte mich<br />
MIT ganzem HERZEN für BREMEN einsetzen.<br />
Auf meiner Internetseite WWW.WALDEMAR-SEIDLER.DE habe ich noch einiges an<br />
Informationen für Sie.<br />
Ich würde mich freuen, Ihre 5 Kreuze hinter meinem Namen zu erhalten und somit Ihre starke<br />
Stimme in der Bürgerschaft zu sein.<br />
Herzliche Grüße<br />
WALDEMAR SEIDLER<br />
LISTENPLATZ 38 DER CDU BREMEN<br />
ZUR BÜRGERSCHAFTSWAHL AM 26.<strong>05</strong>.<strong>2019</strong><br />
DAS WAHLPROGRAMM DER CDU BREMEN FINDEN SIE UNTER:<br />
WWW.CDU-BREMEN.DE<br />
Bürgerschaftswahl<br />
Bremen<br />
Im Land Bremen stehen folgende<br />
Parteien/Wählervereinigungen zur Wahl:<br />
(Reihenfolge gemäß Stimmzettel)<br />
1 Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD)<br />
2 Christlich Demokratische Union Deutschlands (CDU)<br />
3 BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN (GRÜNE)<br />
4 DIE LINKE (DIE LINKE)<br />
5 Freie Demokratische Partei (FDP)<br />
6 Alternative für Deutschland (AfD)<br />
7 BÜRGER IN WUT (BIW)<br />
8 Partei für Arbeit, Rechtsstaat, Tierschutz, Elitenförderung und basisdemokratische<br />
Initiative (Die PARTEI/nur Wahlbereich Bremen)<br />
9 Piratenpartei Deutschland (PIRATEN)<br />
10 Bündnis Grundeinkommen (BGE/nur Wahlbereich Bremen)<br />
11 DIE RECHTE - Partei für Volksabstimmung, Souveränität und<br />
Heimatschutz (DIE RECHTE/nur Wahlbereich Bremerhaven)<br />
12 FREIE WÄHLER (FREIE WÄHLER)<br />
13 Menschliche Welt für das Wohl und Glücklichsein aller<br />
(MENSCHLICHE WELT/nur Wahlbereich Bremen)<br />
14 Partei der Humanisten (Die Humanisten/nur Wahlbereich Bremen)<br />
15 V-Partei³ - Partei für Veränderung, Vegetarier und Veganer<br />
(V-Partei³/nur Wahlbereich Bremen)<br />
16 Willkommen in der Realität (WIR/nur Wahlbereich Bremerhaven)<br />
Sinkende Wahlbeteiligung – vor allem bei<br />
jungen Wählern und Einkommensschwachen<br />
Während bei der Bundestagswahl 1972 noch über 90 % der<br />
Stimmberechtigten wählen gingen, lag die Wahlbeteiligung 2017<br />
bei 76 %. Auffällig ist die soziale Spaltung: Der Anteil der Nichtwähler<br />
ist unter Einkommensschwachen und Bildungsbenachteiligten<br />
wesentlich höher als unter sozial und ökonomisch<br />
Bessergestellten.<br />
Zwar ist die Wahlbeteiligung 2017 zum zweiten Mal in Folge<br />
gestiegen, aber dennoch: Die Nichtwähler machen noch immer<br />
einen großen Anteil aus. Wären sie eine Partei, bildete ihre Fraktion<br />
im Bundestag die zweitstärkste Gruppe.<br />
Unter den Männern ist die Wahlbeteiligung etwas höher als<br />
unter den Frauen. Bei der Bundestagswahl 2017 wurde die<br />
bisher niedrigste Differenz erreicht. Die Wahlbeteiligung von<br />
Frauen lag nur noch 0,3 Prozentpunkte unter der der Männer.<br />
Auch im Vergleich der Altersgruppen lassen sich deutliche<br />
Unterschiede in der Wahlbeteiligung erkennen. Die Gruppe mit der<br />
niedrigsten Wahlbeteiligung war bei jeder Bundestagswahl die der<br />
21- bis 24-Jährigen. 2017 lag ihre Wahlbeteiligung 9,2 Prozentpunkte<br />
unter dem Gesamtwert. Auch die Altersgruppen der 18- bis<br />
20-Jährigen (2017: -6,3 %), der 25- bis 29-Jährigen (2017: -7,6 %)<br />
weisen stets unterdurchschnittliche Werte auf.<br />
Die Altersgruppen zwischen 40 und 69 Jahren zeichnen sich<br />
dagegen durch eine überdurchschnittliche Wahlbeteiligung aus.
Anzeige<br />
EHRENAMT – WAHLHELFER<br />
DEMOKRATIE IST<br />
KEIN SELBSTLäUFER<br />
Am 26. Mai finden die Wahl der Bremischen<br />
Bürgerschaft, die der Beiräte und die Europawahl<br />
statt. Ohne Unterstützung von etwa<br />
3.800 ehrenamtlichen Wahlhelfern wäre das<br />
nicht zu schaffen.<br />
Angefangen hat er als Schriftführer, jetzt ist<br />
Dr. Mostafa Mehrafza, akademischer Rat in<br />
Forschung und Lehre im Fachbereich Produktionstechnik,<br />
Wahlvorsteher. Seine besondere<br />
Affinität zu Zahlen war der Grund, dass er vom<br />
Ehrenamt des Schriftführers in das des Wahlvorstehers<br />
wechselte. In dieser Funktion<br />
obliegt es ihm, am Wahltag die Aufgaben zu<br />
verteilen und den Zeitplan für die Ehrenamtlichen<br />
aufzustellen. Seine ersten Einsätze als<br />
Wahlhelfer hatte er in der Jona-Gemeinde in<br />
der Gartenstadt Vahr. Mit Umzug nach Oberneuland<br />
verlagerte er auch sein Einsatzgebiet<br />
und hilft seit 2007 ehrenamtlich im Wahllokal<br />
in der Oberschule Rockwinkel.<br />
„Demokratie ist kein Selbstläufer“, stellt der<br />
Wissenschaftler der Universität Bremen fest.<br />
Denn um Demokratie leben zu können, sei die<br />
Beteiligung von Menschen am Demokratieprozess<br />
unabdingbar. Demokratie finde auf unterschiedlichsten<br />
Ebenen wie einer politischen<br />
Tätigkeit, Engagement in Gewerkschaften,<br />
Selbsthilfegruppen, Vereinen, Vereinigungen,<br />
aber auch mit dem ehrenamtlichen Engagement<br />
zur Wahl statt.<br />
„Gesellschaft braucht Beteiligung“, betont der<br />
gebürtige Iraner, der 1979 an der Revolution im<br />
Iran beteiligt war und nur zwei Jahre lang Demokratie<br />
in seinem Heimatland erlebte. Sein Interesse<br />
an Demokratie und auch die Neugier, wie<br />
in der BRD Demokratie funktioniert waren es,<br />
die ihn veranlassten, sich als Wahlvorstand zu<br />
melden. „Wer in einem demokratischen Land<br />
lebt, sollte auch am Prozess der Demokratie<br />
beteiligt sein“, sagt Mehrafza daher nicht ohne<br />
Grund. Das Amt des Wahlhelfers<br />
sei dabei ein niedrigschwelliges<br />
Ehrenamt, das nur ein Mindestmaß<br />
an Zeit erfordere.<br />
Noch stehen die Wahlurnen<br />
nicht bereit, aber<br />
Dr. Mostafa Mehrafza<br />
zeigt schon mal,<br />
wie es geht.<br />
Erst mit seiner Einbürgerung erhielt<br />
Mostafa Mehrafza Wahlrecht<br />
und damit die Möglichkeit,<br />
sich als Wahlhelfer<br />
zu stellen. An die<br />
junge Generation richtet<br />
er die Botschaft, sich am Demokratieprozess<br />
nicht nur durch den Urnengang, sondern<br />
auch aktiv als Wahlhelfer am demokratischen<br />
Prozess zu beteiligen. Denn für ihn ist Demokratie<br />
nicht mit dem Gang zur Wahlurne getan.<br />
„Es gehören Menschen dazu, die diesen Prozess<br />
unterstützen“, erklärt er sein Anliegen.<br />
Angst bräuchte niemand vor diesem Ehrenamt<br />
haben, da das Statistische Landesamt Wahltag<br />
und Wahlhelfer während einer Schulung<br />
perfekt vorbereitet. Es könne während der<br />
Schulung wirklich jede Frage gestellt werden,<br />
betont der Wissenschaftler. Man bräuchte nur<br />
Lust und ein wenig Zeit mitzubringen, um die<br />
Demokratie an diesem Tag zu unterstützen.<br />
In aller Regel beginnt der Wahltag für die<br />
Ehrenamtlichen um 7.30 Uhr mit der Vorbereitung<br />
des Wahllokals, das von 8 Uhr bis 18 Uhr<br />
geöffnet ist. Das Auszählen der Stimmen und<br />
die Ermittlung der Ergebnisse dauere etwa<br />
zwei Stunden.<br />
Bei Wahleröffnung und -schluss müssen alle<br />
Mitglieder des Wahlvorstands anwesend sein.<br />
Für die Leerung der Urnen wird das Wahllokal<br />
geschlossen, bei der Auszählung der Stimmen<br />
aber dürfen die Bürger dem Wahlvorstand über<br />
die Schulter schauen.<br />
Das Wahlamt sei ein guter Platz für Begegnungen<br />
und so manchen Small Talk, berichtet<br />
Mehrafza über seine langjährigen Erfahrungen.<br />
Langweilig und trocken sei dieses Ehrenamt<br />
überhaupt nicht, sondern sehr notwendig, um<br />
Demokratie aufrechtzuerhalten. Dafür aber<br />
brauche es die Bereitschaft, ein Mindestmaß<br />
an Beteiligung und Hilfe zu leisten. Mostafa<br />
Mehrafza legt Wert auf Demokratie und alles,<br />
was die Gesellschaft im freiheitlichen Sinne<br />
aufrecht erhält.<br />
Wahlhelfer müssen mindestens 18 Jahre alt<br />
sein, die deutsche Staatsbürgerschaft besitzen<br />
und am Wahltag seit mindestens drei<br />
Monaten im Land Bremen wohnen. Für die<br />
Tätigkeit im Wahlvorstand wird ein sogenanntes<br />
Erfrischungsgeld als Entschädigung<br />
gezahlt. Im Land Bremen beträgt es bei den<br />
Wahlen <strong>2019</strong> für Wahlvorsteher in Urnenwahlvorständen<br />
70 Euro, für die übrigen Mitglieder<br />
des Urnenwahlvorstandes bis zu 65 Euro.<br />
Der Besuch einer Schulung ist für Wahlvorsteher<br />
verpflichtend, für die übrigen Wahlhelfer<br />
freiwillig. Für die Teilnahme an einer Schulung<br />
erhalten Mitglieder der Urnenwahlvorstände<br />
10 Euro extra. Mit dem Online-Formular unter<br />
www.wahlen.bremen.de können sich Interessierte<br />
anmelden.<br />
Text und Foto: Sabine von der Decken<br />
Das Oberneuland von heute<br />
bewahren und<br />
für die Zukunft gestalten<br />
Unsere Beiratskandidaten<br />
Bernd Richter<br />
Jan Holzberg<br />
Waltraut Wedemeyer<br />
Eine starke FDP-Fraktion<br />
im Beirat Oberneuland<br />
braucht Ihre 5 Stimmen<br />
Mehr über unsere Kandidaten<br />
und unser Beiratsprogramm<br />
finden Sie unter:<br />
www.fdp-oberneuland.de<br />
Uwe Bornkeßel<br />
Christian Behrendt
Nichtwählen ist keine Lösung!<br />
Die heutigen gesellschaftlichen Probleme sind komplex.<br />
So sind auch die Lösungsangebote der Parteien. 100 % Übereinstimmung<br />
sind da schlicht unmöglich. Und überlegen Sie mal:<br />
Würden Sie diese Anforderung auch an andere Lebensbereiche<br />
stellen? Wohl kaum. Das Dasein wäre wohl sehr einsam. Keine<br />
Familie, kein Freundeskreis, kein Job könnte vor diesem Perfektionsanspruch<br />
bestehen.<br />
Es muss uns also bewusst sein: Demokratie<br />
bedeutet, dass man nicht<br />
immer eins zu eins seine Meinung<br />
sofort durchsetzen<br />
kann. Wer das will, wünscht<br />
sich keine Demokratie, sondern<br />
will selbst Diktator sein.<br />
Demokratie heißt sich zu<br />
streiten. Demokratie heißt zu<br />
versuchen, mit seinen Argumenten<br />
zu überzeugen. Und<br />
Wahlen sind dabei der Moment, auf den es in<br />
unserer repräsentativen Demokratie ankommt.<br />
Hier liegt der zentrale Denkfehler der Wahlverweigerung,<br />
denn: Der Nichtwähler ist der einzige,<br />
der unter Garantie nicht das bekommt, was er will.<br />
Mit einem vereinfachten Rechenmodell wird schnell deutlich,<br />
warum Nichtwählen oder das Abgeben einer ungültigen Stimme<br />
keine gute Idee ist:<br />
Wir nehmen einmal an, Sie konnten keine Partei und keinen<br />
Direktkandidaten finden, dem Sie Ihre Stimme geben mochten<br />
und gaben somit einen leeren Stimmzettel ab. Oder wir nehmen<br />
an, Sie sind der Meinung, dass die zurzeit regierenden Parteien<br />
so nicht weitermachen dürfen und Sie gehen deshalb aus<br />
Protest nicht zur Wahl. Mit Ihnen sind insgesamt<br />
die Hälfte aller Wahlberechtigten der<br />
gleichen Auffassung, wir haben also<br />
eine Wahlbeteiligung von 50 %.<br />
Weiter nehmen wir an: 26 %<br />
aller wahlberechtigten Bürger<br />
entscheiden sich für die Partei<br />
A, 14 % aller wahlberechtigten<br />
Bürger für die Partei B, 10 %<br />
aller wahlberechtigten Bürger für<br />
die Partei C und wie gesagt, 50 %<br />
aller Wahlberechtigten betreibt Wahlverweigerung<br />
oder Protest, sie gehen nicht<br />
zur Wahl.<br />
Würden die Nichtwähler nun mitgezählt<br />
werden, hätte keine der Parteien A, B, oder C eine<br />
Mehrheit zum Regieren! Damit dieses nicht<br />
Promotion<br />
„CHANCEN UND RISIKEN BEIM PRIVATEN IMMOBILIEN-<br />
VERKAUF“ – EINE INFORMATIONSVERANSTALTUNG FÜR EIGENTÜMER<br />
Interview mit dem Veranstalter & Geschäftsführer<br />
von KENSINGTON Bremen, Christoph Wiesenbach<br />
Seit 2017 ist das internationale Immobilien-Franchise-Unternehmen<br />
KENSINGTON in Bremen aktiv und berät seine Kunden bei allen Fragen<br />
rund um den Kauf, Verkauf, Vermietung und Projektierung von Immobilien.<br />
Christoph, Sie richten eine Informationsveranstaltung für private Immobilienverkäufer<br />
aus. Wie kam es dazu?<br />
CW: In erster Linie wollen wir mit Vorurteilen unserer Branche gegenüber aufräumen.<br />
Wie oft heißt es, Immobilienmakler kosten viel, leisten aber wenig. Viele<br />
Eigentümer verkaufen deshalb lieber von privat, denn Dank Immobilienscout<br />
und Co. ist ein Verkauf vermeintlich einfach und schnell geregelt. Wie viele Dinge<br />
es bei der Veräußerung einer Immobilie tatsächlich zu beachten gilt und welche<br />
rechtlichen Risiken entstehen können, wird dann aber gerne unterschätzt. Angefangen<br />
bei der Aufbereitung aller Unterlagen und der professionellen Präsentation,<br />
über die Festsetzung eines marktgerechten Preises, bis hin zum Handling<br />
hunderter Anfragen. Die Ergebnisse suboptimaler Verkaufsstrategien begegnen<br />
uns täglich. Nicht selten helfen wir Kunden aus rechtlichen Schwierigkeiten heraus<br />
oder haben es mit Objekten zu tun, die durch eine falsche Strategie auf<br />
dem Markt bereits „verbrannt“ sind. Es war uns wichtig, dass außenstehende<br />
Profis im Bereich Immobilienvermittlung aufzeigen, wie viel Arbeit und Knowhow<br />
hinter einer erfolgreichen Immobilienvermittlung steckt. Wenn einige der<br />
Teilnehmer den Verkauf nach der Veranstaltung selbstbewusst in die Hand nehmen,<br />
ist das ein positives Ergebnis für uns. Schließlich stellt sich heraus, welche<br />
Leistungen ein Makler tagtäglich erbringt, die für Verkäufer im Übrigen komplett<br />
kostenfrei sind.<br />
Welche Themen werden in der Veranstaltung genau behandelt?<br />
CW: Unser erster Referent, Rechtsanwalt und Notar Dr. Detlev Reichelt, zeigt<br />
auf, wie die Übertragung einer Immobilie zu Lebzeiten aussehen kann, welche<br />
Vor- und Nachteile dies mit sich bringt und was Verkäufer beim Thema Erbfolge<br />
beachten sollten. Danach wird Georg Ortner, Immobilienfachmann und Autor,<br />
über die Chancen und Risiken des privaten Immobilienverkaufs informieren,<br />
inklusive wertvoller Tipps und Strategien. Nach der Veranstaltung gibt es bei<br />
Getränken Gelegenheit zum Austausch mit den Referenten.<br />
Das Team von<br />
KENSINGTON Bremen<br />
(v.l.) hinten:<br />
Tobias Lachmann,<br />
Oliver Bunnenberg,<br />
Olaf Fellner<br />
vorne: Christoph<br />
Wiesenbach,<br />
Sarah Kronseder,<br />
Dennis Schwedler,<br />
Daniel Malek,<br />
Paulina Mikolajczuk<br />
und Heike Tetzlaff-<br />
Nochowitz<br />
Die Referenten der Veranstaltung<br />
Georg Ortner: Georg Ortner startete seine Karriere als Verkäufer von Ferienimmobilien. Nach mehr als<br />
10 Jahren im direkten Verkauf begann Ortner 2002 seine zweite Karriere als Verkaufstrainer, welche<br />
er heute selbstständig vorantreibt. Ortner ist eine Koryphäe im Immobilien-Vertriebstraining im<br />
deutschsprachigen Raum.<br />
Dr. jur. Detlev Reichelt: Dr. Reichelt ist seit 1995 als Rechtanwalt zugelassen und seit 2007 Notar.<br />
Nach jahrelanger Tätigkeit in renommierten Kanzleien sowie einer internationalen Steuer- und Wirtschaftsprüfungsgesellschaft<br />
führt Dr. Reichelt seit 2017 eine eigene Kanzlei in Bremen. Er verfügt über<br />
eine ausgewiesene Expertise im Immobilien-, Erb- und Gesellschaftsrecht und hat die Vermögensnachfolge<br />
von vielen Unternehmen und Unternehmerfamilien gestaltet.<br />
Foto: Finest Properties Bremen GmbH
Sie wissen nun, DASS Sie wählen<br />
werden, aber noch nicht WEN?<br />
Informieren Sie sich unter:<br />
www.mitmischen.de/verstehen/wissen/<br />
wahl-uebersicht/parteien/index.jsp<br />
www.bpb.de/politik/wahlen/wahl-o-mat<br />
www.bpb.de/politik/grundfragen/parteien-in-deutschland/<br />
passiert, ist das deutsche Wahlrecht so ausgelegt, dass für das<br />
Wahlergebnis nur die abgegebenen, gültigen Stimmen zählen!<br />
In unserem Beispiel bilden also die 50 % der abgegebenen,<br />
gültigen Stimmen letztendlich für das amtliche Endergebnis der<br />
Wahl 100 % – die ungültigen und nicht abgegebenen Stimmen<br />
fallen unter den Tisch und werden nicht berücksichtigt!<br />
Das „Amtliche Endergebnis“ unserer fiktiven Wahl wäre also:<br />
52 % für die Partei A, ein überwältigendes Votum der Wähler und<br />
der eindeutige Auftrag zum Regieren, mit absoluter Mehrheit<br />
(obwohl nur 26 %, also gerade einmal ein Viertel aller Wähler für<br />
diese Partei stimmten), 28 % für die Partei B und immerhin noch<br />
20 % für die Partei C.<br />
Die Wahlbeteiligung wird meist – wenn überhaupt – nur am<br />
Rande erwähnt.<br />
Von der Nichtwahl profitieren rechnerisch gesehen<br />
also alle Parteien, die man nicht gewählt hätte,<br />
und zwar proportional zu ihrem Stimmenanteil.<br />
Am stärksten schadet man natürlich der<br />
Partei, die man gewählt hätte, wäre man zur<br />
Wahl gegangen.<br />
Hinsichtlich der kleinen Parteien –<br />
und damit auch der extremen – gibt es<br />
noch den Zusatzeffekt, dass man<br />
durch Wahlenthaltung oder Abgabe<br />
eines ungültigen Wahlzettels<br />
die Fünfprozenthürde<br />
ein Stück weit absinken lässt,<br />
sodass sie leichter zu überspringen<br />
ist. Text: Anne Günter
MIT MUSIKTHERAPIE ERINNERUNGEN WECKEN<br />
CARMEN<br />
LÓPEZ HERRERO<br />
ANTONIO<br />
VELASCO MUÑOZ<br />
84 OBERNEULAND
Seit 20<strong>05</strong> malt die Oberneulander Neurologin<br />
Carmen López Herrero regelmäßig.<br />
Oberneulander<br />
Neurologin malt<br />
für den guten<br />
Zweck<br />
Wenn Kunst und Medizin aufeinandertreffen,<br />
kann sich<br />
daraus eine inspirierende<br />
Zusammenarbeit entwickeln,<br />
bei der sogar ein Herzenswunsch in Erfüllung<br />
geht: So haben es die Neurologin<br />
Carmen López Herrero aus Oberneuland<br />
und der Bremer Künstler Antonio Velasco<br />
Muñoz erlebt, die sich bereits seit 20<strong>05</strong><br />
regelmäßig zum Malen treffen.<br />
Wöchentlich besucht die Medizinerin<br />
das Atelier von Antonio Velasco Muñoz in<br />
der Neustadt, um dort ihre Ideen auf die<br />
Leinwand zu bringen und für sich damit<br />
einen Ausgleich zu ihrer Tätigkeit als<br />
Oberärztin am Klinikum Bremen-Nord zu<br />
schaffen. „Mir gibt die Malerei Ruhe und<br />
macht mir sehr viel Spaß. Ich höre dazu<br />
gerne spanische Musik und lach viel dabei“,<br />
erzählt sie voller Begeisterung.<br />
Während seines künstlerischen Schaffens<br />
widmet sich Antonio Velasco Muñoz ganz<br />
intensiv dem Thema „Erinnerungen“, das er<br />
in seinen Bildern immer wieder aufgreift<br />
und auch in Gesprächen mit Carmen López<br />
Herrero oft eine zentrale Rolle spielt. Durch<br />
ihre gemeinsame Vorliebe für die spanische<br />
Musik stellten sie sich die Frage, wie sich<br />
Klänge auf das Erinnerungsvermögen auswirken<br />
können. „Musik erzeugt Emotionen.<br />
Jeder von uns verbindet mit Liedern ganz<br />
besondere Momente“, betont die Neurologin,<br />
der auf Anhieb ein Erlebnis einfällt,<br />
das sie sehr bewegt hat.<br />
Einmal hätten ihre Kinder für sie den Song<br />
„Perfect“ von Ed Sheeran gesungen. In Gedanken<br />
daran würde sich bei ihr sofort wieder<br />
das Glücksgefühl einstellen, das sie damals<br />
hatte. Ihrer Ansicht nach ist Musik eine Universalsprache,<br />
mit der man Erinnerungen<br />
und Gefühle wecken kann. „Wir haben<br />
Freude an der Musik, die uns bewegt“,<br />
ergänzte Antonio Velasco Muñoz, der gemeinsam<br />
mit der Ärztin im vergangenen Jahr<br />
erfolgreich eine Bilderauktion initiierte, um<br />
mit den Einnahmen ein Musiktherapie-Seminar<br />
im Klinikum Bremen-Nord zu realisieren.<br />
Insgesamt 16 Bremer Motive brachten sie<br />
dafür in Acryl und Mischtechnik, teils<br />
gemeinsam, auf die Leinwand. Die Resonanz<br />
auf ihre Kunstwerke war bei Kollegen,<br />
Freunden und in den Familien so groß, dass<br />
innerhalb eines Tages alle Bilder verkauft<br />
werden konnten. „Ich arbeite sehr gerne mit<br />
Acrylfarben und habe dieses Mal sehr viel<br />
ausprobiert.<br />
Die Bremer Stadtmusikanten hängen<br />
nun in der MR-Tomographie-Praxis von<br />
Dr. med. Markus Henschel in Bremen-Nord,<br />
worüber ich mich sehr freue“, begeisterte sich<br />
Carmen López Herrero. Seit 2017 arbeitet sie<br />
als Neurologin im Klinikum Bremen-Nord.<br />
Ihr Anliegen sei es gewesen, dass sie, wenn sie<br />
es einmal zur Oberärztin schaffen würde,<br />
etwas zurückgeben möchte. Was ihr jetzt<br />
auch mit dem Musiktherapie-Seminar<br />
geglückt ist.<br />
„Ich wollte, dass durch die Musiktherapie<br />
Zeit für meine Patienten entsteht. Das Konzept<br />
wollen wir jetzt etablieren.“ Geplant sei,<br />
dass diese Therapieform nicht nur bei Patienten<br />
mit Schlaganfällen eingesetzt werden<br />
soll, sondern auch für die Intensivstation,<br />
Kinderklinik und Geriatrie gedacht ist.<br />
„Jeder Teil des Gehirns verarbeitet verschiedene<br />
Bereiche. Es ist schon faszinierend zu<br />
erleben, dass, wenn jemand nicht sprechen<br />
kann, dennoch in der Lage ist zu singen“,<br />
sagte Carmen López Herrero.<br />
Auf ihren bisherigen Erfolg wollen sich<br />
der Künstler und die Medizinerin nun aber<br />
keinesfalls ausruhen. Stattdessen haben sie<br />
schon Pläne für ein zweites Projekt<br />
geschmiedet: einen Musiktherapeuten für<br />
das Klinikum Bremen-Nord zu gewinnen.<br />
Dafür wollen sie eine weitere Bilderaktion<br />
starten.<br />
„Wir haben schon angefangen zu sortieren,<br />
welche Bilder wir malen wollen. Es steht<br />
schon fest, dass die Motive aus Bremen-<br />
Nord stammen sollen“, gab das engagierte<br />
Kunst-Team zu verstehen. Für das Projekt<br />
haben sie zwei Jahre anberaumt.<br />
Text und Fotos: Christina Klinghagen
THE SPICE OF FIVE<br />
Einen Abend vor dem offiziellen<br />
Erscheinen stellt die Band Tristan<br />
ihr Album im Grand Central vor.<br />
86 OBERNEULAND
„So muss Musik“ lautete die<br />
Überschrift, als Tristan zum<br />
ersten Mal vor zwei Jahren im<br />
Bahnhof spielte. In der Zwischenzeit<br />
hat sich bei der holländischen<br />
Band einiges getan.<br />
Seit fünf Jahren sind Gitarrist Guy<br />
Nikkels, Bassist Sebastiaan Cornelissen,<br />
Keyboarder Coen Molenaar und Sängerin<br />
Evelyn Kallansee Tristan. Fünf äußerst<br />
produktive Jahre. „Wir sind stolz, dass wir<br />
bereits unser fünftes Album produziert<br />
haben“, sagt Evelyn Kallansee.<br />
„Bis auf Guy schreiben wir alle – aber Guy<br />
ist oftmals die Inspiration für unsere Songs.<br />
Wie für I Left My Jacket in the Van.“ Ihre<br />
Musik beschreiben sie als funkigen Acid-<br />
Jazz. Und so erinnert die jazzige Soul-Stimme<br />
von Evelyn manchmal ein bisschen an<br />
Randy Crawford, die Soli der Musiker an<br />
den Spaß und die Lebensfreude des Funk,<br />
aber dennoch hat Tristan einen ganz eigenen<br />
Ton und ist längt kein „Hört sich an wie“<br />
mehr. Begonnen haben sie mit dem Album<br />
„Full Power“, und das Motto ziehen sie auch<br />
bis zum jüngsten „The Spice of Five“ durch.<br />
Mittlerweile tourt Tristan nicht nur<br />
durch ihre Heimat und Deutschland, sondern<br />
auch durch England, Polen, und sogar<br />
Japan steht auf dem Plan. „Dort erscheint<br />
unser fünftes Album ebenfalls morgen“,<br />
freut sich die Sängerin. „Wir gehören zu keinem<br />
Major-Label, sondern veröffentlichen<br />
unsere Musik selbst.<br />
Das ist auf der einen Seite gut, weil uns<br />
so keiner verbiegen kann, auf der anderen<br />
Seite müssen wir aber auch unser Marketing<br />
selbst übernehmen.“ Das scheint die Band<br />
gut hinzubekommen: Schon zweimal führten<br />
sie die UK-Soulcharts an, und in diesem<br />
Jahr führt sie ihre Musik nach Indonesien<br />
und Japan. „Ja, es macht Spaß“, strahlt<br />
Evelyn.<br />
Spaß hatten auch die Besucher im Bahnhof,<br />
die mittlerweile längst nicht mehr nur<br />
aus Oberneuland kommen. Es wurde<br />
gewippt, getanzt, gequatscht und geklatscht.<br />
„Da stehen wirklich Profis auf der<br />
Bühne“, zog eine begeisterte Besucherin ihr<br />
Resümee. „Diese Konzerte hier sind einfach<br />
toll – Wohnzimmeratmosphäre bei hoher<br />
Qualität.“<br />
Mit dem Tristan-Konzert verabschieden<br />
sich die Organisatoren Sascha Tietje-Windt<br />
und Maximilian Suhr in die Sommerpause.<br />
Und kehren hoffentlich mit neuen Bands im<br />
Herbst zurück. Text und Fotos: Antje Scheinert<br />
„Wir gehören zu keinem Major-Label,<br />
sondern veröffentlichen unsere Musik selbst.“<br />
Evelyn Kallansee<br />
Am Wall<br />
Neuheit!<br />
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OBERNEULAND 87
Eine gemütliche Leseecke haben Sascha Tietje-Windt<br />
und Maximilan Suhr für Winfried Hammelmann aufgebaut.<br />
Nach der Lesung gab es signierte Werke plus CD.<br />
PREMIERE IM BAHNHOF<br />
LESUNG MIT<br />
WINFRIED<br />
HAMMELMANN<br />
Für Winfried Hammelmann war es die zweite<br />
Lesung im Stadtteil. Für Sascha Tietje-Windt<br />
die erste im Bahnhof.<br />
Die Zuschauer wurden bestens unterhalten und sogar spontan auf ein Getränk eingeladen.<br />
Zur zweiten Lesung aus Winfried<br />
Hammelmanns Buch „Zeit für<br />
Wolke 7“ traf sich in Oberneuland<br />
eine bunte Zuhörerschar. Im<br />
Grand Central hatte Sascha Tietje-Windt<br />
gemeinsam mit Maximilian Suhr eine<br />
gemütliche Leseecke für Winfried Hammelmann<br />
aufgebaut.<br />
Die Zuschauer fanden auf Stühlen und<br />
Sofas Platz, konnten sich entspannt zurücklehnen<br />
und die Geschichte der wunderbaren<br />
Lena und des zielstrebigen und leicht<br />
verpeilten Nils aus Autors Mund hören.<br />
„Wenn ich jetzt das Buch zu Hause lese,<br />
werde ich immer die Stimme von Winfried<br />
Hammelmann im Ohr haben“, sagt Nadia<br />
Paul, die aus Habenhausen den Weg nach<br />
Oberneuland fand.<br />
Während der Lesung wurde geschmunzelt<br />
und laut gelacht. Zwischendurch<br />
schweifte der Moderator und Autor immer<br />
wieder ab, erzählte, wie es überhaupt zu dem<br />
Buch kam, was er mit der Lektorin und dem<br />
Verleger erlebt hat, was er sonst so treibt und<br />
ermunterte andere Schreiber, es ihm gleich<br />
zu tun. Natürlich ist Winfried Hammelmann<br />
stolz auf sein Buch. „Drei Minuten<br />
sind ja sonst meine Länge, da ist ein Roman<br />
schon etwas ganz anderes“, sagt er. Was<br />
besonders angenehm war – jeder konnte<br />
Fragen stellen und „die meisten beantworte<br />
ich dann auch.“ So war es. „Für mich ist es<br />
auf einer Lesung immer spannend, wenn ich<br />
etwas mehr über den Autor erfahre“, sagt<br />
Winfried Hammelmann. Und weil dem so<br />
ist, werden seine Abende zu gemütlichen<br />
Gesprächsrunden, bei denen er auch etwas<br />
vorliest. Und zwar immer mit leicht geneigtem<br />
Kopf, wenn die Szenerie im Himmel<br />
spielt. Kein Wunder, dass das aufmerksame<br />
Publikum dann auch seine Häupter neigt.<br />
Text und Fotos: Antje Scheinert<br />
88 OBERNEULAND
Fremdsprachen<br />
im Kreativ-Test<br />
Die Schüler von heute werden damit groß, dass<br />
Englisch keine Fremdsprache mehr ist. Manche<br />
beginnen schon im Kindergarten damit, die ersten<br />
Wörter und Lieder auf Englisch zu lernen.<br />
Beim Landessprachenfest zeigen die Schüler, welche Sprachen sie<br />
noch beherrschen. Das Landessprachenfest fand in diesem Jahr<br />
zum 26. Mal statt, zum ersten Mal war das Ökumenische Gymnasium<br />
Austragungsort. „Eigentlich ist es ein Wettbewerb“, stellt<br />
Schulleiter Andrees Dönch in seiner Begrüßung fest, „aber wir<br />
haben es bewusst Fest genannt, weil wir den Teilnehmern, trotz<br />
der Konkurrenz, auch einen tollen Tag wünschen, schließlich seid<br />
Ihr die besten Fremdsprachenschüler Bremens.“<br />
Über 70 Teams aus den Klassen 6 bis 10 haben sich beteiligt.<br />
20 davon können sich normalerweise für das Landessprachenfest<br />
qualifizieren. Aber in diesem Jahr war alles ein bisschen anders:<br />
„21 Teams haben es wegen Punktgleichheit geschafft, zwei Teams<br />
können wegen einer Klassenfahrt und Betriebspraktikums nicht<br />
hier sein, sind aber mit einem Mitschnitt vertreten“, sagt Anna<br />
Wilkens, die Landesbeauftrage Bremen. Und sie spornt die<br />
Schüler an: „Auch, wenn Ihr jetzt alle schon Punkte gesammelt<br />
▲ V.li.: Charlott Hillier moderierte das Fest,<br />
Schulleiter Andrees Dönch war erstmalig<br />
Gastgeber, Landesbeauftragte Anna Wilkens<br />
organisiert den Wettbewerb und Clara Warlich<br />
stimmte die Teilnehmer musikalisch ein.<br />
▲Die Schüler der Freien<br />
Evangelischen Bekenntnisschule<br />
beteiligten sich mit<br />
dem spanischen Theaterstück<br />
„Juntos somos fuertes“<br />
(Gemeinsam sind wir stark).<br />
habt: Aus der Erfahrung weiß ich, dass sich alles ändern kann. Ich<br />
freue mich auf Eure Beiträge.“Und so stimmten die Lehrer Clara<br />
Warlich und Thomas Janßen mit einem viersprachigen Kanon auf<br />
den Tag musikalisch ein. Dann beginnt das Gewusel: In der Aula<br />
und in zwei Klassenräumen finden die Aufführungen statt.<br />
Die Teams haben kleine Theaterstücke, Videos und Audios vorbereitet.<br />
Die Jurys, bestehend aus Experten vom Institut Français<br />
und Instituto Cervantes, Schülern und Lehrern, nehmen in den<br />
Räumen Platz und verfolgen kritisch die Darbietungen in Englisch,<br />
Französisch, Spanisch, Latein und im Sprachmix.<br />
Die Sieger bekommen die Chance, Anfang Juni beim bundesweiten<br />
Sprachenfest in München und Dachau ihr Können unter<br />
Beweis zu bestellen.<br />
Nach einem vergnüglichen und kreativen Vormittag werden von<br />
der Jury das Team der Klasse 7f des Lloyd Gymnasiums in<br />
Bremerhaven mit ihrem Beitrag „Exiled to happiness“ und die<br />
Kippenberg-Schüler der Klasse 8 mit dem Latein-Beitrag „Roma<br />
Nova“ nach Bayern geschickt. Text und Fotos: Antje Scheinert<br />
OBERNEULAND 89
D<strong>OM</strong>RAPIANO –<br />
MIT RUSSISCHER SEELE<br />
MIT DEM TRIO SAX & FRIENDS<br />
VON DEN 20ER JAHREN BIS HEUTE<br />
Der Freundeskreis Ichon-Park e.V. hatte<br />
das Trio Sax & Friends zu Gast. Die<br />
Saxofonistin Ilona Thor reiste mit dem<br />
Schlagzeuger Lutz Schwetmann sowie der<br />
Pianistin Alexandra Saathoff durch die<br />
Zeiten mit einer Auswahl der schönsten<br />
Ohrwürmer von den 20er Jahren bis hin zu<br />
aktuellen Hits.<br />
Ilona Thor, die seit einigen Jahren in<br />
Oberneuland lebt, hat sich mit ihrem Trio<br />
musikalisch die Zeit von den 20er Jahren bis<br />
heute auf die Fahne geschrieben. Die Künstler<br />
sind mit viel Freude dabei. Ihre Arrangements<br />
schreiben sie selbst. „Wir spielen<br />
Hubarbeitsbühnen<br />
&<br />
Baumaschinen<br />
Trio Sax & Friends – Ilona Thor (li.)<br />
nicht nur die Musik aus der jeweiligen Zeit,<br />
sondern kleiden und frisieren uns auch entsprechend.“<br />
So trugen sie an diesem Abend<br />
zunächst Charleston-Mode und nach der<br />
Pause Kleider mit Petticoats – Lutz Schwetmann<br />
erschien dann mit einem Original<br />
USA-Hawaii-Hemd.<br />
Sehr viele Besucher waren gekommen,<br />
um mit dem Trio auf diese musikalische<br />
Zeitreise zu gehen. Lieder, Hits, Filmmusiken<br />
– alle längst zu Evergreens geworden,<br />
machten ihnen sichtlich Freude („Wo ist<br />
denn die Tanzfläche?“).<br />
Da gab es Petite Fleur, La vie en rose, und<br />
wer kennt nicht die Cole Porter-Melodien<br />
Night and Day oder Begin the Beguine,<br />
des Weiteren hörte man Elvis Presleys Blue<br />
Suede Shoes, Bueno Sera, Oh, Champs<br />
Elysees, Black Bottom, A Rockin’ Good Way<br />
– und ABBA durften natürlich nicht fehlen.<br />
Ilona Thor, Saxofon im Wechsel mit<br />
Sopransaxofon, Lutz Schwetnann am<br />
Schlagzeug, Alexandra Saathoff begleitete<br />
am Flügel, es sangen und moderierten Ilona<br />
Thor und Lutz Schwetmann.<br />
Die Musiker präsentierten so recht nach<br />
dem Geschmack des Publikums fast zwei<br />
Dutzend Titel. Lutz Schwetmann – „ich habe<br />
den leisesten Schlagzeuger der Welt,“ sagt<br />
Ilona Thor – hatte den richtigen Sound mit<br />
Stimme und Instrument drauf, und sein<br />
My Way zum Abschluss dieser nostalgischen<br />
Reise hatte man noch lange im Ohr. Das<br />
Publikum dankte dem Trio sehr herzlich mit<br />
viel Beifall für den schönen Abend.<br />
Text und Fotos: Margrit Groll<br />
Der Freundeskreis Ichon-Park e.V. hatte<br />
Natalia Anchutina, Domra, und Lothar<br />
Freund am Flügel für dieses Konzert eingeladen.<br />
Die poetische Musikalität und atemberaubende<br />
Technik von Natalia Anchutina<br />
begeistert bereits seit Jahren die<br />
russischen Musikkritiker und das Publikum<br />
gleichermaßen.<br />
Sie studierte an der Gnessin Musik<br />
akademie in Moskau, danach begann rege<br />
solistische Konzerttätigkeit mit bekannten<br />
Dirigenten Russlands. 2004 erhielt sie<br />
beim wichtigsten internationalen Wettbewerb<br />
„Grand Prix“ den ersten Preis und<br />
zählt seitdem zur besten Domristin<br />
Russlands. Es folgten Fernseh- und Rundfunkaufnahmen<br />
sowie viele internationale<br />
Konzerttourneen in Asien und Europa.<br />
Natalia Anchutina lebt in Moskau und ist<br />
jedes Jahr für drei Monate mit dem Pianisten<br />
Lothar Freund auf Konzertreisen in<br />
Deutschland. Beide Künstler haben seit<br />
2007 bereits mehr als eintausend Konzerte<br />
weltweit gespielt. Ein besonderer Höhepunkt<br />
war dabei der Auftritt in der Carnegie<br />
Hall in New York im Februar 2017. Nun ist<br />
sie wiederum auf großer Deutschland-<br />
Tournee. Zusammen mit ihrem Klavierpartner<br />
Lothar Freund präsentieren beide ein<br />
spektakuläres, hoch virtuoses Konzertprogramm.<br />
Es enthält sowohl Originalwerke<br />
russischer Komponisten als auch Transkriptionen<br />
der klassischen Konzertliteratur. Das<br />
perfekte Zusammenspiel und ebenso die<br />
charmante Moderation von Lothar Freund<br />
gefielen den Gästen sehr.<br />
Die Domra hat einen bauchigen runden<br />
Holzkorpus und ist bespannt mit drei Stahlsaiten,<br />
die gezupft oder mit Plektron angeschlagen<br />
werden. In Russland zählt sie<br />
heute zu den klassischen Konzertinstrumenten.<br />
Das Konzertprogramm vermittelte<br />
einen genauen Eindruck darüber, wie in<br />
Russland mit der Domra konzertiert wird.<br />
Das Publikum erlebte voller Begeisterung<br />
und Erstaunen einen Konzertabend der besonderen<br />
Art in Oberneuland – es gab sehr<br />
viel Beifall und Lob für die beiden Künstler.<br />
Text und Foto: Margrit Groll<br />
90 OBERNEULAND
Chor der Grundschule Oberneuland<br />
mit Schulleiterin Dagmar Sense (re.).<br />
„DER FRÜHLING IST<br />
ÜBER DEM LAND“…<br />
…so heißt es in einem der Lieder des<br />
Singkreis von’n Heimatvereen<br />
Oberneeland. An diesem herrlichen Frühlingstag<br />
hatten sich auf der Diele des Klatte-<br />
Hoffs sehr viele Besucher zum stimmungsvollen<br />
„Frühlingssingen“ eingefunden.<br />
Sie erlebten zunächst als Gast den<br />
Schulchor der Grundschule Oberneuland<br />
unter der Leitung von Monique Espitalier.<br />
Sie hatte ein schönes Programm mit den<br />
Schülern einstudiert – mit viel Freude<br />
waren Kinder der 2. bis 4. Klasse dabei.<br />
Ganz viel Beifall gab es vom Publikum auf<br />
der voll besetzten Diele für den gelungenen<br />
starken Auftritt des Chores.<br />
GALERIE MÖNCH ZEIGTE<br />
ARBEITEN VON EBERHARD SZEJSTECKI<br />
Bereits seit 1991 stellt die Galerie Mönch Arbeiten<br />
des Bremer Bildhauers Eberhard Szejstecki aus.<br />
„Ich habe Dich sozusagen entdeckt“, scherzt Jochen<br />
Mönch in seiner Ansprache zur Ausstellungseröffnung<br />
Ende März.<br />
Für den gebürtigen Gelsenkirchener endete damals<br />
sein Studium als Meisterschüler von Waldemar<br />
Otto an der Hochschule für Künste in Bremen.<br />
Danach folgten Ausstellungen im In- und Ausland. Zudem<br />
erstellte Szejstecki in den folgenden Jahren zahlreiche<br />
Arbeiten im öffentlichen Raum in Bremen, Bremerhaven,<br />
Zeven und Oldenburg.<br />
Für die siebte Ausstellung mit Eberhard Szejstecki<br />
hatten Christine und Jochen Mönch Plastiken ausgewählt,<br />
die durch ihre Namensgebung sowie Gestalt allerlei Mehrdeutigkeiten<br />
zulassen. Wortspiele wie „Pater-Noster“ oder „Polonäsien“ stehen klaren Ansagen wie<br />
„Akrobat“ oder „Gedenken“ gegenüber. Aber der Betrachter sollte bei Szejsteckis<br />
Arbeiten keine Rückschlüsse ziehen, sondern sich vielmehr zu einer eigenen<br />
Interpretation treiben lassen. Der Künstler spielt nicht nur mit den<br />
gewählten Materialien Bronze, Gips und Terrakotta, die er im Weiteren<br />
durch Ritzungen und Bemalungen verfeinert – er spielt<br />
auch mit dem Betrachter. Jedes seiner Werke wirkt wie<br />
ein kleines Theaterstück, eine Erzählung oder Scharade.<br />
Mit Humor und Augenzwinkern erzählen seine<br />
Figuren von den kleinen und großen Nöten des<br />
Menschseins, in denen sich viele wiederfinden oder<br />
Ähnlichkeiten bei Mitmenschen entdecken. Einige der<br />
Plastiken sind so klein, dass sie einem Überraschungsei<br />
oder einer Eisenbahn-Miniatur-<br />
Landschaft entsprungen sein könnten. Viele<br />
Figuren stehen auf kleinen Wandsockeln,<br />
wenden sich schambesetzt ab und machen somit<br />
neugierig auf das Warum. Andere wiederum<br />
zeigen ihre Kraft, Körperbeherrschung oder auch<br />
Melancholie mit magischer Präsenz. Allesamt<br />
Archetypen, die uns erlauben, die Welt<br />
als eine Bühne zu verstehen, in<br />
der das Unterbewusste<br />
zur Realität wird.<br />
Text und Fotos: Meike Müller<br />
Dieses schon traditionelle Konzert „Frühlingssingen“<br />
des Singkreis unter der Chorleitung<br />
von Hilde Lange hat seit langer<br />
Zeit bereits eine große Anzahl von Stammgästen.<br />
Musikalisch wurde also wieder<br />
der Frühling begrüßt mit mehrstimmigen<br />
Liedern in hoch- und plattdeutscher<br />
Sprache. Besonders gefiel auch die Melodienfolge<br />
amerikanischer Volksweisen in<br />
dem Medley „Golden Western Songs“<br />
für gemischten Chor und Klavier, begleitet<br />
von der Pianistin Ingrid Krämer.<br />
Mit dem schottischen Volkslied Amazing<br />
Grace – ihr Freunde all, gemeinsam mit<br />
dem Publikum gesungen, klang der musikalische<br />
Nachmittag aus.<br />
Text: Margrit Groll, Fotos: Egon Wellbrock<br />
OBERNEULAND 91
Der Vorstand des<br />
Bürgervereins<br />
Oberneuland e.V.<br />
Foto: privat<br />
Der neue Vorsitzende Thomas<br />
Weßel (li.) mit dem neuen Ehrenmitglied<br />
Wilfried Gerken (re.).<br />
Neuer<br />
Vorsitzender<br />
Bei der diesjährigen Jahreshauptversammlung<br />
des Radballvereins<br />
RV Schorf-Oberneuland<br />
standen im März Wahlen<br />
auf der Tagesordnung, und der<br />
langjährige Vorsitzende<br />
Wilfried Gerken kandidierte<br />
nicht wieder. Seine Aufgaben<br />
übernimmt der bisherige Sportwart<br />
Thomas Weßel. Sohn<br />
Mark wird Sportwart. In ihren<br />
Ämtern bestätigt wurden Jens<br />
Schwarzkopf (2. Vorsitzender),<br />
Thorsten Schomaker (Schriftführer<br />
und nun auch Schatzmeister)<br />
und Gerätewart Sven<br />
Lackmann.<br />
Wilfried Gerken war seit 1965<br />
im Vorstand des Vereins tätig,<br />
der damals von seinem Vater<br />
Wilhelm (immerhin seit 1954)<br />
geleitet wurde. 1975 löste ihn<br />
sein Sohn als Vorsitzender ab.<br />
44 Jahre lang war Wilfried<br />
Gerken dann Chef des Vereins.<br />
Und fand 15 Jahre lang tatkräftige<br />
Unterstützung durch seine<br />
Ehefrau Christa, die die Finanzen<br />
des Vereins betreute. Die<br />
Versammlung bedankte sich<br />
mit der einstimmigen Ernennung<br />
Wilfried Gerkens zum E<br />
hrenmitglied des Vereins.<br />
„Ich werde weiterhin dem<br />
Verein treu bleiben; dafür hängt<br />
mein Herz zu sehr am Radball<br />
in Oberneuland. Das operative<br />
Geschäft aber werden andere<br />
übernehmen“, stellte Wilfried<br />
Gerken, der auch Fachwart<br />
Radball und Ehrenvorsitzender<br />
im Bremer Radsportverband<br />
ist, in seinem<br />
Schlusswort fest.<br />
92 OBERNEULAND<br />
BÜRGERVEREINS-VORSITZENDER KAY ENTHOLT:<br />
“MÜHLENFELD-BEBAUUNG<br />
UNANGEMESSEN”<br />
Auf der Jahreshauptversammlung vom Bürgerverein Oberneuland e.V. wurde u.a. gewählt.<br />
Dabei wurden der Vorsitzende, Kay Entholt, und die stellvertretende Vorsitzende,<br />
Marion Schneider, wiedergewählt. Die Position des Schatzmeisters übt weiterhin Egbert<br />
Küchhold aus, Schriftführerin ist Petra Cyris. Im Vorstand werden weiterhin Ursula Beckröge,<br />
Carlos Bünemann, Maria Erling, Dr. Lutz Kaschner, Friedhelm Nordbrink, Dr. Roland<br />
Redeker, Thomas Rosema und Rolf Salmon mitarbeiten.<br />
In seinem Bericht ging Kay Entholt auf die vorgesehene Bebauung des Mühlenfeldes ein:<br />
Diese sei zur Umgebung vollkommen unangemessen. Wenn man sich in Oberneuland<br />
anschaut, welche Unternehmen die Baumaßnahmen durchführen, könne man zur Überzeugung<br />
kommen, dass es sich um Filz handeln würde. Die Frage eines Zuhörers, ob die viel<br />
zu dichte Bebauung auf die Initiative der Baubehörde zurückzuführen sei, konnte nicht<br />
beantwortet werden.<br />
Der eingeladene neue Ortsamtsleiter, Matthias Kook, hält den Kontakt zu den Bürgern<br />
für besonders wichtig. Weiterhin berichtete er, dass der Tunnel in der Mühlenfeldstraße<br />
voraussichtlich Anfang Mai geöffnet wird. Eine Diskussion ergab sich über das neue Konzept<br />
für Oberneulands Mitte. Dabei wurde auch über die Vierzügigkeit der Schule Oberneuland<br />
gesprochen. Weiterhin spielte der katastrophale Zustand der Straßen und Wege eine Rolle,<br />
hier insbesondere der Oberneulander Landstraße.<br />
TV OBERNEULAND<br />
HELGA DÖHLE: 70 JAHRE IM VEREIN<br />
Der Verein erwies sich auf der JHV erneut durch seine Ausrichtung und Aufstellung als grundsolide. Es wurden<br />
die „Klassenziele“ in den Finanzen und auch bei den Mitgliederzahlen erreicht, sodass wiederum auf eine<br />
Beitragserhöhung verzichtet werden konnte. In Bezug auf die Europäische Datenschutz-Grundverordnung<br />
wurde ein Datenschutzbeauftragter ernannt.<br />
In der zweiten Jahreshälfte wurde eine Hundesport-Abteilung gegründet und der Bau einer Boule-Anlage fertiggestellt,<br />
welche am Ende April feierlich eröffnet wurde. Die Hundesport-Abteilung organisiert ein Qualifikationsturnier<br />
für eine zukünftige Europameisterschaft, welches am 1. Juni <strong>2019</strong> mit internationaler Beteiligung<br />
auf dem Sportplatz „Eichengrund“ stattfinden soll.<br />
Gedankt wurde der Taekwondo-Abteilung für die Betreuung von jugendlichen Flüchtlingen aus der Übergangswohnanlage<br />
am „Eichengrund“ und der Gymnastik-Damen für ihre Spenden. Außerdem dem Ortsamt und dem<br />
Beirat für die Zuwendung aus Beiratsmitteln für einen Defibrillator. Gewürdigt wurde die langjährige Arbeit von<br />
Gunther Meyer für den Verein, der den Vorstand verlässt. Geehrt wurden viele Mitglieder<br />
für ihre langjährige Vereinszugehörigkeit, darunter Helga Döhle für eine 70-jährige Mitgliedschaft.<br />
Nach Bericht des Kassenwartes erfolgten die Entlastung des Vorstands und<br />
die Bestätigung der Beitragsordnung sowie der Haushaltsplanung für <strong>2019</strong>. Bei den Wahlen<br />
wurde der bisherige Vorstand einstimmig wiedergewählt. Text: Horst Oeltjenbruns, Foto: Klaus Eilers<br />
70-Jahre-Mitgliedschaft im TVO: Helga Döhle
Tierisches Vergnügen<br />
Den Begriff Kita kennt jeder, aber Huta: Hunde-Tagesstätte, an das Wort muss<br />
man sich erst gewöhnen. Am Achterdiek 145, da wo die Fahrzeuge aus dem<br />
Büropark zum Nedderland abbiegen oder zum Büropark hinfahren, betreibt<br />
Britta Lampe seit gut zehn Jahren eine Huta. Unser OBERNEULAND MAGAZIN Redakteur<br />
Eberhard Matzke hat sich die Tagesstätte einmal angeschaut.<br />
Britta Lampe und ein Teil „ihres“ Rudels.<br />
Ich drücke auf die Klingel am Gittertor und<br />
schon kommt sie, begleitet von zwei Vierbeinern.<br />
„Ich bin Lemmi!“, begrüßt sie mich<br />
freundlich, und gleich wollen auch die beiden<br />
Hunde ungestüm wissen, wer ich bin. Auf ihre<br />
Art natürlich durch ausgiebiges Anstupsen und<br />
Beschnüffeln. Gemeinsam gehen wir die paar<br />
Schritte zur Hütte. Ein Stück weiter, hinter dem<br />
Tor zur großen Wiese, warten weitere zehn<br />
Hunde darauf, endlich zu erfahren, was denn<br />
heute los ist.<br />
Jeden Montag, Dienstag, Donnerstag bis zum<br />
frühen Nachmittag dürfen die Hunde bei ihr<br />
sein. Mehr als zehn zugleich sollen es nicht<br />
sein. Heute ist Donnerstag, da sind es bereits<br />
zwölf, aber das ist schon die absolute Ausnahme,<br />
wenn Britta Lampe noch die Übersicht<br />
behalten soll. Schließlich kennt sie jeden<br />
Hund mit Namen und weiß um seine Eigenarten.<br />
Wie in einer Kita gibt man auch in der<br />
Huta seinen Hund nicht einfach nur ab.<br />
Das Tier muss versichert und geimpft sein.<br />
Es muss kommen, wenn man es ruft und einfache<br />
Befehle wie „Platz!“ befolgen. Vor allem<br />
aber muss der Hund sozial verträglich sein.<br />
Für Kampfhunde und Rottweiler ist die Huta<br />
tabu. Soll ein neues Tier aufgenommen werden,<br />
kommen Herrchen oder Frauchen (am<br />
besten beide) zusammen mit ihrem Hund<br />
zunächst nur zum Kennenlernen her. Sie<br />
bleiben eine bis eineinhalb Stunden und begeben<br />
sich alle wieder nach Hause. Beide Seiten<br />
überlegen dann, ob eine Aufnahme sinnvoll ist.<br />
Endlich wird das Tor zur Wiese geöffnet. Ungeduldig<br />
und voller Neugier werde ich von zehn<br />
Hundenasen aller Größen und Arten schwanzwedelnd<br />
umringt und ausgiebig beschnüffelt.<br />
Wir betreten die große Spielwiese und Lemmi<br />
schließt sorgfältig wieder das Tor. Hier stehen<br />
zahlreiche Geräte einer Hundeschule, die die<br />
Tiere benutzen dürfen, trainiert aber wird mit<br />
ihnen selbstverständlich nicht. Schnell spüre<br />
ich: Es gibt kein Alpha-Tier im Rudel. Das ist<br />
Lemmi.<br />
Sie ruft die Hunde herbei, wir wollen<br />
ein Foto machen, und schon ist sie<br />
von ihnen umgeben. Wir begeben<br />
uns durch ein zweites Tor zur<br />
Schnüffelwiese nebenan. Und alle<br />
Tiere müssen mitkommen. Hier gibt<br />
es keine Geräte, aber sehr unebenen<br />
Boden. Denn da sind Mäuse zu<br />
Hause. Hochinteressant für Hundenasen,<br />
und so mancher macht sich ans Siesta mit Fridolin<br />
Graben. Die ganze große Wiese gehört (vorn), Lotta und<br />
ihnen nach Herzenslust. Doch wenn<br />
Amy.<br />
Lemmi ruft, kommen sie zu ihr.<br />
Na ja – manchmal helfen ein paar Leckerli.<br />
Das Wetter war trocken an diesem Tag.<br />
Wenn es aber draußen ungemütlich ist und<br />
heftig regnet, gehen alle in die Hütte. Da gibt<br />
es für jedes Tier ein Plätzchen. Auch sonst<br />
zwischendurch zum Ausruhen, wenn sie sich<br />
müde getobt haben.<br />
Also ehrlich – wäre ich ein Hund, ich könnte<br />
mich hier wohlfühlen. Text und Fotos: Eberhard Matzke<br />
OBERNEULAND 93
BREMER HOCKEY CLUB<br />
DOPPELERFOLG<br />
IM U14-BEREICH<br />
94 OBERNEULAND
Viel ist zu lesen über die Bundesliga-<br />
Anstrengungen des Bremer HC und<br />
seine erfolgreichen Auswahlspielerinnen,<br />
wie Emma Davidsmeyer und Mali Wichmann.<br />
Dass der Club seine Nachwuchsarbeit<br />
darüber nicht vernachlässigt und<br />
auch langfristig mit der Roten Kraft aus<br />
Oberneuland zu rechnen ist, zeigte<br />
das Trainerteam um Chefcoach<br />
Martin Schultze diese Hallensaison mit<br />
einem beeindruckenden Doppelerfolg in<br />
der Altersklasse der unter 14-Jährigen.<br />
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Ungeschlagen holte sich die U14-Auswahl aus Oberneuland<br />
zum zweiten Jahr in Folge zunächst die Nordostdeutsche<br />
Meisterschaft.<br />
Das anschließende Unternehmen Deutsche Meisterschaft<br />
plante das Team um Martin Schultze hoch professionell. Schon<br />
frühzeitig reiste man in zwei Kleinbussen in die Nähe von Mainz<br />
und bereitete sich am Abend vor den ersten Gruppenspielen auf<br />
die Spiele vor. Gemeinsam wurde sich mit einem Motivationsvideo<br />
mit dem Motto „Who am I? – I am a Champion!“ auf die<br />
anstehende Aufgabe eingestimmt und auch die Ernährung<br />
zwischen den Spielen besprochen.<br />
Und das sollte sich auszahlen, denn auch in Bad Kreuznach<br />
war der Siegeszug der Roten nicht zu stoppen. Als einziges der<br />
acht teilnehmenden Teams blieb die Mannschaft am Vorrundentag<br />
ohne Punktverlust und traf im Halbfinale auf den<br />
amtierenden Feldmeister Uhlenhorst Mülheim. Nach einer vergebenen<br />
Strafecke gelang Johanna Mühl in der vierten Spielminute<br />
die verdiente Führung. Zwar konnte diese nicht weiter<br />
ausgebaut, aber doch erfolgreich gehalten werden, sodass der<br />
Einzug ins Finale gesichert war.<br />
Hier hieß der Gegner Südmeister Mannheimer HC. Die<br />
Bremerinnen waren hoch motiviert und fanden gut ins Spiel. Sie<br />
waren von Beginn an die dominierende Mannschaft und ließen<br />
keine gegnerischen Torchancen zu. In der 7. Spielminute fiel<br />
folgerichtig der Bremer Führungstreffer durch Lena Frerichs, die<br />
den Ball gekonnt mit der hohen Rückhand unter die Latte<br />
nagelte. Keine 60 Sekunden später erhöhte sie mit ihrem zweiten<br />
Treffer auf 2:0.<br />
In der zweiten Halbzeit kamen die Mannheimer besser ins<br />
Spiel und setzten den BHC mehr unter Druck. Durch eine Ecke<br />
in der 18. Minute gelang ihnen der Anschlusstreffer, sodass es<br />
noch einmal spannend wurde. Doch zwei Minuten vor Schluss<br />
OBERNEULAND 95
RED AND WHITE – READY TO FIGHT!<br />
Das OBERNEULAND MAGAZIN unterhielt sich mit zwei hoffnungsvollen BHC-Nachwuchstalenten<br />
über ihre Begeisterung für den Hockeysport, ihre Stärken, Schwächen<br />
und Träume.<br />
Lena Frerichs (15 J.) und Ben Hasbach (13 J.) besuchen beide die sportbetonte Oberschule<br />
in der Ronzelenstraße und sind im Team der Bremen-Auswahl. Beim Bremer<br />
HC spielen beide zentral in der Mitte, Ben teilweise auch im Sturm, und bestechen,<br />
laut Chef-Coach Martin Schultze, durch „überragende Grundtechniken gepaart mit<br />
einer mehr als überdurchschnittlichen Spielintelligenz“.<br />
Ben ist trotz Jahrgang 20<strong>05</strong> bereits für den Zentrallehrgang der U 16 eingeladen.<br />
Lena hat letztes Jahr als 14-Jährige ihre ersten Länderspiele in der U16 gegen Frankreich<br />
gemacht (und ihr erstes Tor). Dieses Jahr war sie beim Zentrallehrgang und ist<br />
bereits für mehrere Länderspiele nominiert.<br />
BEN HASBACH<br />
Mit wie viel Jahren hast du angefangen Hockey zu spielen?<br />
Ich war vier Jahre alt, als ich bei Greta Blunck im Harvestehuder THC mit dem Hockey<br />
angefangen habe. Damals lebten wir noch in Hamburg und ich hatte von Anfang an<br />
super viel Spaß an dem Sport.<br />
Wie oft spielst du pro Woche Hockey?<br />
Ich habe dreimal pro Woche Training im Bremer HC und eine Athletikeinheit. Ich bin<br />
auch auf der sportbetonten Schule an der Ronzelenstraße, da habe ich dann auch<br />
noch zwei Mal Kadertraining. Zusätzlich gehe ich einmal in der Woche noch mit<br />
Freunden aus der Mannschaft in die Red Box im BHC und mache dort Kraft- und<br />
Ausdauerübungen. Also dreht sich bei mir ganz schön viel ums Hockey.<br />
Warum macht dir Hockey so viel Spaß?<br />
Hockey ist einfach der coolste Sport der Welt. Es ist ein Mannschaftssport, du<br />
gewinnst und verlierst als Team. Außerdem ist es sehr schnell und dynamisch.<br />
Die Dribblings, die Zweikämpfe, aber auch coole Standardsituationen machen den<br />
Sport so wahnsinnig interessant.<br />
Was sind deine Stärken beim Hockey?<br />
Ich glaube, auf dem Feld liegen meine Stärken im 3D-Dribbling. Generell bin ich mehr<br />
der Techniker und ich habe auch eine gute Schusstechnik.<br />
An welchen Bereichen arbeitest du noch, um dich zu verbessern?<br />
Ich muss mehr Kraft aufbauen, damit die Schlenzer härter werden.<br />
Was ist dein größtes Ziel – hockeytechnisch?<br />
Ein Traum ist mit der Nominierung zum Zentrallehrgang der U16-Nationalmannschaft<br />
im April ja schon in Erfüllung gegangen, aber ich würde später gerne den<br />
Sprung in die erste Bundesliga schaffen.<br />
Wie hat es sich angefühlt, den 4. Platz bei den Deutschen Meisterschaften<br />
zu erreichen?<br />
Das war schon ein tolles Gefühl. Obwohl eigentlich sogar<br />
noch mehr drin gewesen wäre. Wir haben ja im Halbfinale<br />
nur 1:2 gegen den Düsseldorfer HC, den späteren Deutschen<br />
Meister in der Halle und auch auf dem Feld, verloren.<br />
Da waren wir schon enttäuscht. Aber nicht wirklich<br />
lange, denn wir zählen ja jetzt schließlich zu den<br />
besten vier Mannschaften in Deutschland in der Halle.<br />
Wie hat deine Mannschaft das geschafft?<br />
Wir sind ein super Team, kennen uns schon lange und<br />
sind auch befreundet. Jeder gönnt einem das Tor, es zählt<br />
nur, dass der Ball drin ist. Und unser Trainer, Richard Barlow,<br />
hat für eine sehr gute Vorbereitung gesorgt. Wir hatten<br />
Testspiele gegen Topvereine wie HTC Uhlenhorst, den Düsseldorfer<br />
HC und Club an der Alster. Da geht man dann auch mit<br />
dem entsprechenden Selbstvertrauen in die Spiele.<br />
Was ist euer „Schlachtruf“? Habt ihr ein Motto?<br />
Wir haben nicht wirklich einen Schlachtruf oder ein Motto, aber mein<br />
Motto ist „immer an seine Grenzen zu gehen und niemals aufzugeben“.<br />
LENA<br />
FRERICHS<br />
Mit wie viel Jahren hast du<br />
mit Hockey angefangen?<br />
Ich habe schon mit drei Jahren bei den Minis im BHC mit<br />
Hockey angefangen.<br />
Wie oft spielst du pro Woche Hockey?<br />
Ich habe viermal Hockey-Training am Nachmittag im BHC<br />
und einmal morgens in der Schule. Außerdem habe ich<br />
zweimal Athletik-Training am Nachmittag (Kraft/Ausdauer)<br />
und einmal Krafttraining morgens in der Schule.<br />
Warum macht dir Hockey so viel Spaß?<br />
Mir macht Hockey so viel Spaß, weil es ein Mannschaftssport<br />
ist und ich dort viele Freunde habe. Man kann viel<br />
laufen und es ist abwechslungsreich. Man kann viele<br />
verschiedene Techniken und Taktiken anwenden. Es<br />
macht Spaß, wenn einstudierte Spielzüge funktionieren.<br />
Es ist ein anspruchsvoller Sport.<br />
Was sind deine Stärken beim Hockey?<br />
Ich kann ein Spiel sehr gut lesen und clevere Pässe<br />
spielen. Ich habe eine gute Ausdauer und bin schnell.<br />
Ich schieße viele Tore, kann aber auch gut verteidigen.<br />
An welchen Bereichen arbeitest du noch, um dich zu<br />
verbessern?<br />
Ich war gerade beim Lehrgang der U16-Nationalmannschaft.<br />
Dort wurde mir gesagt, dass ich noch mehr an<br />
meiner Schnelligkeit und an noch schnelleren Torabschlüssen<br />
arbeiten kann. Ich finde, dass ich meine<br />
Schlenztechniken noch perfektionieren muss.<br />
Was ist dein größtes Ziel – hockeytechnisch?<br />
In diesem Jahr möchte ich mit der U16-Nationalmannschaft<br />
das Sommerturnier spielen und gewinnen.<br />
Mein allergrößtes Ziel ist die Teilnahme an Olympia.<br />
Wie hat es sich angefühlt, Deutscher Meister zu werden?<br />
Das Gefühl war sehr erleichternd, weil wir in den Teilnahmen<br />
zuvor immer knapp gescheitert sind. Außerdem<br />
war der Druck sehr groß, weil wir zu den Favoriten gehört<br />
haben.<br />
Die Freude war unbeschreiblich, ich war sehr stolz, als<br />
Mannschaftskapitänin den blauen Wimpel überreicht zu<br />
bekommen.<br />
Wie hat deine Mannschaft das geschafft?<br />
Wir haben als Mannschaft gut zusammengespielt und<br />
alle haben ihre eigenen Bedürfnisse für das Team zurückgestellt,<br />
da es natürlich große Unterschiede in den Einsatzzeiten<br />
gab. Wir verstehen uns gut und haben Spaß<br />
miteinander.<br />
Der Wille, endlich zu gewinnen und der Glaube daran hat<br />
uns stark gemacht.<br />
Was ist euer „Schlachtruf“? Habt ihr ein Motto?<br />
Unser Schlachtruf: Red and white – ready to fight!
Fürsorgliche Rund-um-<br />
Betreuung und Pflege zuhause.<br />
Lena Frerichs (2.v.r. neben U16-Bundestrainer Markku Slawyk) wurde als<br />
eine der besten Spielerinnen des Turniers im All-Star-Team geehrt.<br />
entschied Lilli Bode mit dem 3:1 die Partie klar für den BHC und<br />
der Jubel der Oberneulanderinnen kannte keine Grenzen mehr.<br />
Ungeschlagen hatten sie die Deutsche Meisterschaft und den<br />
5. Blauen Wimpel ins Clubhaus am Heinrich-Baden-Weg geholt.<br />
Lena Frerichs nahm das Meisterstück entgegen und durfte sich<br />
noch über eine weitere Auszeichnung freuen: Sie wurde von der<br />
Hockey-Bundestrainerin ins All-Star-Team berufen.<br />
„Die reifste Mannschaft hat verdientermaßen gewonnen“,<br />
fasste U16-Bundestrainer Markku Slawyk als offizieller DHB-<br />
Beobachter im Turnierrückblick zusammen. Insgesamt habe er<br />
„ein gutes Turnier auf taktisch hohem Niveau mit schnellen Spielen<br />
und vielen guten Eins-gegen-Eins-Situationen in der Offensive“<br />
gesehen. Die Bremerin Lena Frerichs war nach Auffassung<br />
des Bundestrainers „die überragende Spielerin des Turniers“, als<br />
„Dreh- und Angelpunkt“ habe sie ihr BHC-Team angeführt. Dass<br />
Frerichs (Slawyk: „Für ihr Alter spielt sie schon bemerkenswert<br />
abgeklärt“) im Finale auch die ersten beiden Tore zum 2:0 schoss,<br />
unterstreiche die Wichtigkeit der Bremer Mittelspielerin auf dem<br />
Weg zum Titel.<br />
Ebenfalls überdurchschnittliche Leistungen bescheinigte<br />
Slawyk auch Johan:na Mühl.<br />
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Spielerinnen:<br />
Angelina Blietz, Emilia Kaller, Lena Bobrink,<br />
Jette Kirsch, Anna-Lena Griesenbeck,<br />
Maya Maitin, Lea Schultze, Johanna Mühl,<br />
Jun Zielo, Lena Frerichs, Lilli Bode,<br />
Charlotte Müller<br />
OBERNEULAND 97
Die Mannschaft der A-Mädchen.<br />
Die Mannschaft der A-Knaben.<br />
Knaben A sind die<br />
viertbeste Mannschaft Deutschlands<br />
Eine große Überraschung gelang den A-Knaben in dieser<br />
Hallensaison: Bereits das Erreichen des Halbfinales der Nordostdeutschen<br />
Meisterschaft (NODM) wurde begeistert in der<br />
eigenen Halle am Heinrich-Baden-Weg gefeiert. Zwar konnte am<br />
Ende – auch aufgrund einer krankheitsbedingten Schwächung –<br />
nur der zweite Platz bei der NODM realisiert werden, doch die<br />
Enttäuschung darüber währte nur kurz und Stolz stellte sich zu<br />
Recht ein.<br />
Voll motiviert ging es dann auch zum Endspiel der besten Vier<br />
nach Bad Dürkheim. Im ersten Spiel der Vorrunde mussten sich<br />
die Bremer dem Westmeister Uhlenhorst Mülheim mit 1: 4 geschlagen<br />
geben. Im zweiten Spiel gegen SC Frankfurt konnten die<br />
Bremer ihre Leistung dann jedoch abrufen und gewannen mit<br />
3:1.<br />
Für das dritte Spiel waren die Vorzeichen damit klar: Der<br />
Bremer HC musste gewinnen, um ins Halbfinale zu kommen,<br />
Gegner TSV Mannheim würde ein Unentschieden reichen. Die<br />
Roten starteten extrem konzentriert und stark: In den ersten fünf<br />
Minuten trafen zunächst Ben Hasbach und dann Paul Frieß.<br />
Zwei Minuten später legte Paul Frieß sogar zum 3:0 nach. Doch<br />
die Mannheimer gaben sich nicht geschlagen und kämpften sich<br />
zurück ins Spiel. In einem spannenden Schlagabtausch verkürzten<br />
sie mit einer Ecke zum 3:1.<br />
In der 20. Minute verhindert der Mannheimer Torhüter mit<br />
einer Glanzparade das 4:1, seine Mannschaft nutzt gleich den<br />
Moment und spielt quasi im Gegenzug eine Ecke heraus. Diese<br />
konnte nur durch einen Bremer Körper vor der Linie gestoppt<br />
werden: Ein 7-Meter, den die Mannheimer souverän verwandeln<br />
und damit auf 3:2 verkürzten.<br />
Hinten reinstellen? Nicht das Ding der Roten. Beherzt spielten<br />
sie weiter offensiv nach vorne, trafen jedoch nur den Pfosten.<br />
Noch einmal erhielt Mannheim kurz vor Ende einen 7-Meter<br />
zugesprochen. Doch dieses Mal hielt Torwart Helge Heuck grandios<br />
und sicherte seiner Mannschaft so den Sieg. Mit 3:2 gewannen<br />
die Knaben des Bremer HC dieses an Spannung kaum zu<br />
überbietende Spiel und zogen somit ins Halbfinale ein.<br />
Hier wartete nun mit dem Düsseldorfer HC der amtierende<br />
Feldhockeymeister auf die Oberneulander. Von Anfang an entwickelt<br />
sich ein technisch hochklassiges Spiel beider Teams. In der<br />
sechsten Minute verwandeln die Düsseldorfer einen 7-Meter zur<br />
1:0-Führung. Trotz eigener Unterzahl holte Ole Frerichs in der<br />
Schlussminute der ersten Halbzeit eine Ecke heraus. Niklas<br />
Tecklenburg traf zum verdienten Ausgleich. In der zweiten<br />
Hälfte kämpften beide Teams und die Partie wurde recht hitzig.<br />
Düsseldorf erzielte letztendlich das 2:1 und zog als glücklicher,<br />
aber nicht unverdienter Sieger ins Finale ein.<br />
Im Spiel um Platz 3 trafen die Bremer erneut auf Uhlenhorst<br />
Mülheim. Der Wille, den dritten Platz zu erreichen, war da, doch<br />
es fehlte die letzte Kraft und Konzentration. Das Ergebnis war<br />
eine 0:2-Niederlage und damit ein undankbarer 4. Platz …<br />
undankbar? NEIN! Die A-Knaben des Bremer HC sind die viertbeste<br />
Mannschaft Deutschlands! Ein grandioser Erfolg!<br />
Christian Stubbe, Vorsitzender des Bremer HC, gratulierte<br />
den Jungs begeistert und hat in der Vereinshistorie nachgeschaut:<br />
„So ein Erfolg gelang einem männlichen Nachwuchsteam zuletzt<br />
vor rund drei Jahrzehnten!“<br />
98 OBERNEULAND
Ben Hasbach (3.v.l.) wurde ins All-Star-Team berufen und zählt somit<br />
zu den herausragenden Spielern des Turniers. Positiv aufgefallen sind<br />
dem DM-Beobachter Peter Maschke außerdem Niklas Tecklenburg<br />
und Helge Heuck.<br />
JAHRE<br />
Lust auf mehr? Ja! Der offizielle DHB-Beobachter Peter<br />
Maschke sieht ein großes Potenzial bei den jungen Norddeutschen<br />
schlummern: „Auf deren Entwicklung bin ich sehr<br />
gespannt.“<br />
KNABEN A<br />
Trainer:<br />
RICHARD BARLOW, ANDREAS JENTSCHKE<br />
Betreuerin:<br />
Physio:<br />
STEFFI JENTSCHKE CASPER VON QUADT<br />
Spieler:<br />
Helge Heuck (TW), Tammo Willems (ETW),<br />
Lasse Davidsmeyer, Ole Frerichs, Paul<br />
Frieß, Ben Hasbach, Paul Haberkern, Tyl<br />
Heinemann, Jakob Jentschke, Emil Kook,<br />
Sebastian Lamare, Niklas Tecklenburg<br />
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Chef-Coach Martin Schultze sieht die beiden Erfolge als<br />
Bestätigung für die absolut überragende Jugendarbeit des ganzen<br />
Vereins. Aus seiner langjährigen Trainer-Erfahrung weiß er:<br />
„Wimpel in der Halle sind immer deutlich schwerer zu gewinnen,<br />
da die Leistungsdichte größer ist. Denn in der Halle besteht<br />
eine Mannschaft nur aus sechs Spielern und sechs gute Spielerinnen<br />
haben viele Clubs!“<br />
Deshalb habe man langfristig darauf hin gearbeitet, bestätigt<br />
er: „Seit die Spieler/innen bei den D`s angefangen haben: also<br />
ca. sieben Jahre!“<br />
Dementsprechend waren die Ziele klar benannt: „Bei den<br />
Mädchen haben wir schon auf die Deutsche Meisterschaft<br />
geschielt, bei den Jungs war die Endrunden-Teilnahme klares<br />
Saisonziel. Dass sie aber sogar das Halbfinale erreichen, hatten<br />
wir nicht erwartet.“<br />
Den Grund für den Erfolg sieht der erfahrene Trainer in Teamzusammensetzung<br />
und Leistungsbereitschaft: „Bei beiden Teams<br />
haben wir ein bis zwei herausragende Spielerpersönlichkeiten<br />
und dahinter eine sehr gut ausgebildete Breite. Dazu kommt eine<br />
sehr hohe Eigenmotivation in beiden Truppen.“<br />
Zwar war es für den BHC jetzt schon der 5. Blaue Wimpel,<br />
doch von Gewöhnung keine Spur – war es doch für Schultze die<br />
erste Deutsche Meisterschaft mit Familienbeteiligung. „Wimpel<br />
fühlen sich immer wieder sensationell an! Und natürlich ist es<br />
auch noch mal etwas ganz Besonderes, mit der eigenen Tochter<br />
im Team einen Wimpel zu holen.<br />
Text: Anne Günter, Fotos: privat/Axel Kaste<br />
100 OBERNEULAND
JANNES FITTJE STARTET IM PORSCHE<br />
CARRERA CUP DEUTSCHLAND<br />
Nach erfolgreichen Jahren im Formelrennsport<br />
wechselt Jannes Fittje in dieser<br />
Saison in den Porsche Carrera Cup<br />
Deutschland. Im Team Project 1 möchte der<br />
Newcomer schnell die Lücke zur Konkurrenz<br />
schließen und sich als schneller Rookie etablieren.<br />
Unterstützung erhält er dabei durch<br />
langjährige Partner.<br />
Für Jannes Fittje wartet mit dem Umstieg in den Sportwagensport<br />
eine neue Herausforderung in seiner Motorsportkarriere. Entsprechend<br />
gespannt blickt der 19-Jährige dem Saisonauftakt entgegen:<br />
„Nachdem wir kein Paket in einer weiterführenden Formel-Rennserie<br />
schnüren konnten, ist es toll, einen Platz im Porsche Carrera Cup<br />
Deutschland gefunden zu haben. Porsche ist der Inbegriff für Motorsport<br />
und trägt eine lange Tradition.“<br />
Der Wechsel in den schnellsten Markenpokal Deutschlands bedeutet<br />
für Jannes eine große Umstellung. „Das wird ein ganz anderes<br />
Gefühl als im Formelwagen. Man sitzt in einem geschlossenen Auto und<br />
hat keine frei stehenden Räder mehr, daran gilt es sich zu gewöhnen“,<br />
fuhr der Borgfelder fort.<br />
Mit der Aufnahme in das Team Project 1 schließt sich für die<br />
Familie Fittje ein Kreis. Bereits Jannes Vater fuhr gemeinsam mit der<br />
Mannschaft im Porsche Super Sports Cup. Die Teamleader Hans<br />
Bernd Kamps, Jörg Michaelis sowie Teammanager Marcel Jürgens-<br />
Wichmann und Axel Funke von FTRC haben Jannes Entwicklung<br />
bereits in den vergangenen Jahren beobachtet. „Es ist toll, bei<br />
Project 1 zu starten. Ich bin schon als Kind in der Box gewesen und<br />
kenne viele Leute aus dem Team. Mit Project 1 gehöre ich zu einem<br />
der besten und erfolgreichsten Teams in den Porsche Markenpokalen.<br />
Diese große Erfahrung ist für mich am Anfang besonders wichtig.<br />
Der bereits seit 1990 ausgetragene Porsche Carrera Cup Deutschland<br />
hat sich zu einer wahren Talentschmiede entwickelt. Zahlreiche Top-<br />
Rennfahrer hat dieser Markenpokal bereits hervorgebracht.<br />
Gefahren wird mit einheitlichen Porsche 911 GT3 Cup. Die Rennboliden<br />
werden von einem 4,0 Liter großen Sechszylinder-Boxermotor<br />
mit 485 PS angetrieben und ist auf diesem Niveau die einzige professionelle<br />
Rennserie, bei der man nicht als Fahrerteam antreten muss.<br />
Anfang Mai fällt auf dem Hockenheimring im Rahmen der<br />
Deutschen Tourenwagen Masters (DTM) der Startschuss in die neue<br />
Saison. Im Anschluss absolviert der Cup sechs Rennen im ADAC GT<br />
Masters und ist auf dem Norisring in Nürnberg nochmals im Rahmen<br />
der DTM vertreten.<br />
Terminkalender <strong>2019</strong>:<br />
03.<strong>05</strong>.-<strong>05</strong>.<strong>05</strong>.<strong>2019</strong>: Hockenheimring (DTM)<br />
17.<strong>05</strong>.-19.<strong>05</strong>.<strong>2019</strong>: Most (GT-Masters)<br />
07.06.-09.06.<strong>2019</strong>: Spielberg (GT-Masters)<br />
<strong>05</strong>.07.-07.07.<strong>2019</strong>: Norisring (DTM)<br />
09.08.-11.08.<strong>2019</strong>: Zandvoort (GT-Masters)<br />
16.08.-18.08.<strong>2019</strong>: Nürburgring (GT-Masters)<br />
13.09.-15.09.<strong>2019</strong>: Hockenheimring (GT-Masters)<br />
27.09.-29.09.<strong>2019</strong>: Sachsenring (GT-Masters)<br />
OBERNEULAND 101
FIT<br />
durchsJahrmit Marius<br />
Das Programm für Mai: Bewegung beginnt im Kopf<br />
beginnt im Kopf“, ist sich Sportphysiotherapeut Marius Brandt sicher, „und setzt sich im Körper<br />
fort.“ Wer also begreift, dass Bewegung und Sport nicht nur im Körperbau und der Muskelstruktur sichtbar<br />
„Bewegung<br />
sind, wird die körperliche Flexibilität auch in seinem Denken bemerken.<br />
Manchmal beginnt es im Kleinen. Wenn Sie jetzt beispielsweise die Beschreibung einer Übung hier lesen, vollführen Sie<br />
diese zunächst im Kopf. Probieren Sie es dann aus, werden Sie sehen, dass die Beweglichkeit im Kopf den Zugang zur<br />
Bewegung mit dem Körper erleichtert. Das bestätigen Studien immer wieder. Vor zwei Jahren erklärten Forscher der<br />
Universität Frankfurt, dass sich regelmäßige Bewegung auf den Gehirnstoffwechsel und das Gedächtnis positiv auswirkt.<br />
In den USA wurde festgestellt, dass besonders das Frontalhirn, das für Analysen, Planungen und Entscheidungen zuständig<br />
sei, von regelmäßigem Ausdauersport profitiere. Als Ausdauersport empfiehlt Marius Brandt für den Mai: „Raus aufs<br />
Rad und immer wieder Intervalle einbauen!“ Dabei lassen sich Vergnügen und Bewegung perfekt verbinden. AS<br />
3<br />
1<br />
2<br />
KRAFT<br />
Kniebeuge an der Wand<br />
Um die Bewegung und Kraft besonders in den Oberschenkeln und im<br />
Gesäß zu stärken, heißt es im Mai: Ran an die Wand zur Kniebeuge.<br />
Die Füße werden hüftbreit aufgestellt, die Zehenspitzen berühren während<br />
der ganzen Bewegung die Wand. Die Arme bleiben ebenfalls an der Wand.<br />
Danach geht es langsam und kontrolliert runter in die Kniebeuge, das<br />
heißt, das Gesäß schiebt sich nach hinten. Ziel ist ein 95-Grad-Winkel im<br />
Knie. Diese Position bewusst kurz halten und wieder aufrichten.<br />
15 Wiederholungen in drei Sätzen.<br />
102 OBERNEULAND
2<br />
KOORDINATION<br />
Linienstepp<br />
Linienstepp ist das Zauberwort, mit dem<br />
Marius Brandt die koordinativen Skills<br />
der Sportler trainiert. Diese Stepps erinnern<br />
an Hüpfekästchen. Dazu sucht man<br />
sich eine Linie im Boden, malt eine mit<br />
Straßenkreide auf oder legt sich einen<br />
Faden vor die Füße. Dann beginnt<br />
der Sprung immer einbeinig und<br />
schließt beidbeinig über die Linie<br />
ab.<br />
3<br />
4<br />
1<br />
Erst hüpft links nach vorn, dann<br />
rechts zurück, dann folgt links.<br />
Danach wird mit rechts gestartet.<br />
Beginn ist rechts von der Linie:<br />
links – rechts – beide, rechts –<br />
links – beide usw.<br />
BEWEGUNG<br />
Bärenlauf<br />
Im Vierfüßlerstand werden die Knie vom Boden abgehoben<br />
und in dieser Haltung zwei bis drei Meter nach<br />
vorn- und zurückmarschiert – so geht der Bärenlauf.<br />
Er stärkt den Rücken und die Schultern, ein Tipp: Bauch<br />
einziehen.<br />
10 Mal vor- und zurückwandern in zwei Sätzen.<br />
5<br />
6<br />
7<br />
8
SCHICK, BEQUEM UND IM TREND<br />
FREIZEITMODE<br />
bei<br />
RENATE<br />
MODEN<br />
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Neu im Sortiment:<br />
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5<br />
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104 OBERNEULAND
1. Florale Jerseyhose im Jogging-Style von Marc Cain<br />
Passend dazu: Blusenshirt aus Mikrofaser und Kapuzenjacke mir<br />
Reißverschluss.<br />
Gesehen bei Moderaum 30,<br />
Oberneulander Heerstraße 30, 28355 Bremen<br />
2. Bequem und lässig<br />
Klassisch durch die Stoffwahl, sehr bequem und bei wärmeren<br />
Temperaturen gut zu tragen. Lässig mit Turnschuhen und Shirt,<br />
aber auch schicker mit hohen Schuhen und Top.<br />
Gesehen bei Glanz und Gloria,<br />
Wachmannstraße 73, 28209 Bremen<br />
3. Die Radlerhose ist wieder da!<br />
Eigentlich war die Radlerhose out und einer<br />
dieser Modetrends der 1990er<br />
Jahre, bei dem niemand ernsthaft<br />
davon ausgegangen ist, dass ihn<br />
viele Frauen nochmals mitmachen<br />
werden.<br />
Im vergangenen Sommer war der<br />
Trend bereits zu erkennen und in<br />
diesem Sommer ist die Radlerhose<br />
tatsächlich wieder in.<br />
Und… es bleibt uns überlassen, ob wir diesem Modethema noch<br />
einmal nachgehen wollen!?<br />
4. Alles unter Kontrolle!<br />
Natürlich gibt es genügend Möglichkeiten, sich modebewusst<br />
und „in“ zu zeigen. Und damit wären wir auch schon bei einem<br />
weiteren Teil im Kleiderschrank, das – zumindest wenn es nach<br />
dem kürzlich verstorbenen Karl Lagerfeld geht – hier keinen Platz<br />
finden sollte.<br />
Wir freuen uns<br />
auf Sie!<br />
Oberneulander Heerstraße 30 · 28355 Bremen<br />
Telefon 0421 / 20 53 99 88<br />
Mo-Fr 10-13 Uhr und 15-18 Uhr · Sa 10-13<br />
Die Jogginghose hat nämlich in den letzten Jahren einen modischen<br />
Aufstieg erfahren, wie es zuvor wahrscheinlich nur die<br />
Jeans erlebt hat. Auch die vernichtende Aussage des Modepapstes<br />
„Wer eine Jogginghose trägt, hat die Kontrolle über sein<br />
Leben verloren“ konnte an dieser Entwicklung nichts ändern.<br />
Ein Upgrade zu diesem Kleidungsstück zeigen die Neuinterpretationen<br />
der Jogginghose aus Samt, Satin, Jersey oder klassischen<br />
Hosenstoffen, die die typischen Merkmale einer Jogginghose<br />
aufweisen: bequemer Schnitt, Seitentaschen und Dehnbund.<br />
Mit reiner Sportkleidung haben diese Hosen nicht mehr viel zu<br />
tun, denn zu sportlichen Aktivitäten werden sie eher selten<br />
getragen, vielmehr im Alltag, in der Freizeit, im beruflichen<br />
Umfeld und sogar zu festlichen Anlässen. Das jeweilige Styling<br />
macht es möglich.<br />
Text und Fotos: Meike Müller/Hersteller<br />
5. Weißer Freizeitschuh von Limited Penn & Ink NY<br />
Penn & Ink NY ist ein holländischer Modelabel. Die Mode ist<br />
energisch, intelligent und ungebunden. Der Stil ist sportlich und<br />
leger und gut kombinierbar.<br />
Gesehen bei Moderaum 30,<br />
Oberneulander Heerstraße 30, 28355 Bremen<br />
6. Wohlfühlhose mit Eyecatcher<br />
Diese Wohlfühlhose sorgt durch den Tunnelzug und Gummibund<br />
für sehr viel Tragekomfort! Außerdem sind die seitlichen silbernen<br />
Streifen auf beiden Hosenbeinen ein besonderer Hingucker und<br />
Eyecatcher! Passend dazu: ein verspielter Freizeitschuh mit<br />
„Bienen-Statement“.<br />
Gesehen bei Alva Mode & Accessoires,<br />
Schwachhauser Heerstraße 192, 28213 Bremen<br />
OBERNEULAND 1<strong>05</strong>
ERLEBE DEINE REGION!<br />
Die Frühlingssonne<br />
genießen – und sich<br />
einfach mal mit Muße<br />
treiben lassen:<br />
Die Frühjahrsmärkte<br />
der Region laden zu<br />
einem entspannten<br />
Ausflug ins Grüne ein.<br />
Sie bieten frische Farben<br />
und Genuss, neue Ideen<br />
und Inspiration für<br />
Heim und Garten.<br />
Das OBERNEULAND MAGAZIN<br />
präsentiert Ihnen eine<br />
weitere Auswahl der<br />
schönsten Märkte<br />
im Norden.<br />
Teil 2<br />
KUNTERBUNTE<br />
FRÜHLINGSMÄRKTE<br />
SINNESFREUDEN<br />
& Entdeckerlust<br />
106 OBERNEULAND
WILSTEDT BREMEN<br />
Olivenöl-Abholtage Wilstedt<br />
In der Zeit vom 4. bis 5. Mai dreht sich in Wilstedt wieder alles um die<br />
gehaltvollen Öle der Oliven. Oliviers aus Spanien, Griechenland und Italien<br />
präsentieren vor Ort ihre Ernte. Bei vielen Ausstellern kann wieder probiert<br />
und genascht werden. Neu dabei sind Olivenöle aus den Abruzzen, aus<br />
Umbrien und dem kroatischen Triest.<br />
Spannende Sonderausstellungen wie „Die Welt des echten Balsamicos“<br />
oder „Natürliche Salze ohne<br />
Plastik“ eröffnen den Besuchern<br />
allerhand Wissenswertes.<br />
Für das leibliche Wohl sorgen<br />
Küchenchefs und Mitglieder<br />
des Vereins „Genussland<br />
Bremen Niedersachsen“ mit<br />
Bio-Produkten der Region.<br />
Von Bremen aus wird ein Bus-<br />
Shuttle angeboten. Öffnungszeiten<br />
von 10 bis 18 Uhr, der<br />
Eintrittspreis beträgt 6 Euro<br />
für Erwachsene, Kinder bis<br />
16 Jahre haben freien Eintritt.<br />
www.artefakten.net<br />
Frühlingspflanzenmarkt<br />
Der Botanische Frühlingspflanzenmarkt im Bremer Rhododendron-Park am 25. und<br />
26. Mai von 10-17 Uhr ist eine ideale Gelegenheit für jeden Pflanzenfreund und<br />
jede Gartenliebhaberin in der Region. Egal, ob ein Garten komplett neu angelegt<br />
oder doch nur der Balkon begrünt werden soll, hier wird jeder fündig. Altbekannte<br />
und neue Aussteller bieten beim Parkplatz am Deliusweg außergewöhnliche und<br />
oftmals seltene Pflanzen, versehen mit kompetenter Beratung, zum Kauf an.<br />
Mit dabei sind sowohl Pflanzen für den Ziergarten, wie ungewöhnliche Stauden<br />
für Licht und Schatten, spezielle Teichpflanzen, Solitärgehölze und natürlich<br />
Rhododendron-Raritäten für Sammler. Auch für die Küche gibt es eine beachtliche<br />
Vielfalt an exotischen Kräutern, Gewürzen, sowie besondere Tomaten- und<br />
Chilipflanzen. Ausgesuchtes Gartenzubehör kann vor Ort gleich mitgenommen<br />
werden. Der Eintritt ist frei. Ort: Parkplatz Deliusweg im Rhododendron-Park<br />
www.rhododendronparkbremen.de<br />
Ölmühlentag<br />
Wulmstorf<br />
Der Ölmühlentag hat sich bei Liebhabern<br />
von hochwertigen Speiseölen längst einen<br />
Namen in der Region gemacht. Die Wesermühle<br />
lädt am Sonntag, 5. Mai in der Zeit<br />
von 11 bis 18 Uhr in die alte Wulmstorfer<br />
Windmühle ein. Für interessierte Besucher<br />
gibt es Führungen, bei denen die Ölpressung<br />
gezeigt wird.<br />
WULMSTORF<br />
Neben Ölverkostung und -verkauf werden<br />
leckere Spezialitäten angeboten, die aus<br />
der Region stammen und überwiegend<br />
bio-zertifiziert sind. Gewürze, Kräuter, Eis,<br />
Honig, Chili-Pasten, frisch gebackenes<br />
Brot und Konfitüren sind <strong>2019</strong> wieder<br />
dabei. Zur Veranstaltung gehört neben<br />
Bogenschießen und einem bunten Kinderprogramm<br />
auch eine Ausstellung der Künstlerin Susann Schröder-<br />
Blischke in der Mühle. Ein Abholservice vom Bahnhof ist möglich.<br />
www.wesermuehle.com<br />
Klosterstraße 4<br />
28865 Lilienthal<br />
Tel. 04298 - 699 63 45<br />
Fax 04792 - 95 14 31<br />
info@akora-reisen.com<br />
www.akora-shop.de<br />
Öffnungszeiten: Montag - Freitag 10 bis 18 Uhr, Samstag 9 bis 13 Uhr<br />
Second Hand und Neues<br />
im Akora-Shop<br />
Markenkleidung in Kommission<br />
von dieser und letzter Saison<br />
OBERNEULAND 107
Lenzmarkt<br />
Bremen<br />
Jetzt wird es bunt: Wer noch auf der Suche<br />
nach einem schönen Farbtupfer für den heimischen<br />
Garten oder Balkon ist, wird hier<br />
garantiert fündig: Am historischen Speicher XI<br />
in der Überseestadt wird am 12. Mai in der Zeit<br />
von 10 bis 17 Uhr der Lenzmarkt ausgerichtet.<br />
BREMEN<br />
Rund 90 Aussteller finden sich ein und bieten Stauden-, Beet- und Balkonpflanzen,<br />
Rosengehölze sowie Kräuter direkt vom Erzeuger an. Rasenmäher,<br />
Werkzeuge, Strandkörbe und Dekorationsstücke runden das Angebot<br />
für Gartenfans ab. Auch Heimtierbedarf für Hund, Katze und Co. kann<br />
gekauft werden. Der Eintritt ist frei, kostenlose Parkplätze stehen auf dem<br />
Großmarkt zur Verfügung.<br />
www.grossmarkt-bremen.de<br />
Denken Sie jetzt an Ihren Urlaub!<br />
Wir helfen Ihnen gerne!<br />
Inhaberin Sylvia Backhus<br />
Rockwinkeler Heerstr. 1a<br />
28355 Bremen<br />
Telefon 0421 - 2<strong>05</strong> 29 29 6<br />
das vielleicht etwas andere reisebüro in oberneuland.<br />
www.auszeit-bremen.de mail: info@auszeit-bremen.de<br />
LAUENBRÜCK<br />
GEWINN-<br />
SPIEL<br />
Das OBERNEULAND MAGAZIN<br />
verlost exklusiv für seine Leser<br />
3 x 2 Tickets<br />
für “Landmarkt im LandPark”<br />
Einfach eine E-Mail mit Ihrer Postanschrift<br />
und dem Stichwort: „Lauenbrück“ an<br />
verlosung@oberneuland.info<br />
Einsendeschluss: 13.<strong>05</strong>.<strong>2019</strong><br />
Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.<br />
Landpark Lauenbrück<br />
Der „Landmarkt im LandPark“ Lauenbrück geht <strong>2019</strong> bereits in<br />
die achte Marktsaison. Er öffnet seine Pforten am Wochenende<br />
vom 25. bis 26. Mai. Der weitläufige und barrierefreie Park<br />
zwischen Hamburg und Bremen bietet Unterhaltung und Spaß für<br />
die ganze Familie: Die Kinder können auf Eseln reiten und den<br />
gemeinnützigen Park mit seinen 200 seltenen Nutztieren, Tiefseilgarten<br />
und Schaukelwald entdecken.<br />
Rund 60 Aussteller zeigen ausgesuchte Mode, neue Styles,<br />
Schmuck, ausgefallene Wohnaccessoires und klassische Deko<br />
ebenso wie Praktisches für Haus und Garten. Abgerundet wird die<br />
Veranstaltung von Workshops, Comedy und beschwingter Musik.<br />
Der Landmarkt ist täglich von 10 bis 18 Uhr geöffnet. Eintrittspreis<br />
(ab 14 Jahre) 10 Euro, Kinder (2-13 Jahre) 6,50 Euro.<br />
www.landpark.de<br />
108 OBERNEULAND
NÖRTEN-HARDENBERG<br />
Hardenberg Klassika<br />
Das Festival am Fuße einer eindrucks-vollen Burgruine zeigt schöne<br />
und besondere Stücke aus den Bereichen Gartenkunst, Wohnkultur<br />
und Lebensart. Die Grafenfamilie von Hardenberg öffnet in<br />
der Zeit vom<br />
16. bis 19. Mai ihren Landsitz in Nörten-Hardenberg für die<br />
Ausstellung im Schlosspark.<br />
Auch Pferdefreunde kommen auf ihre Kosten: Ein Aktionszirkel<br />
bietet Wissenswertes rund um die Themen Pferde- und Hundesport.<br />
In direkter Nachbarschaft findet parallel auch das Hardenberg-Burgturnier<br />
mit hochklassigen Vorführungen statt. Öffnungszeiten<br />
am Donnerstag von 15 bis 20 Uhr, Freitag und Samstag<br />
von 10 bis 20 Uhr, am Sonntag von 10 bis 18 Uhr. Eintrittspreis<br />
am Donnerstag 5 Euro, an allen anderen Tagen 10 Euro.<br />
www.hardenberg-klassika.de<br />
THEDINGHAUSEN<br />
Gartentage<br />
Erbhof<br />
Thedinghausen<br />
Was für eine prachtvolle Kulisse: Das Schloss Erbhof mit seinem romantischen<br />
Park und der malerische Innenhof bilden das Ambiente<br />
für die Gartentage Thedinghausen, die vom 17. bis 19. Mai ihre<br />
Pforten öffnen. „Tage voller Kunst, Kultur, Inspirationen und kulinarischer<br />
Erlebnisse“, so kündigen die Veranstalter das Ereignis an,<br />
das von stimmungsvoller Musik untermalt wird.<br />
Künstler lassen sich bei Workshops über die Schulter schauen,<br />
die Aussteller bieten in den weißen Pagodenzelten allerlei schöne<br />
und ausge-suchte Dinge an. Wer Interesse hat, kann bei einer<br />
Gästeführung einen Einblick in das denkmalgeschützte Bauwerk<br />
gewinnen. Die Ausstellung ist täglich von 10 bis 18 Uhr geöffnet.<br />
Der Eintritt<br />
kostet 8 Euro, ermäßigt 6 Euro.<br />
www.gartentage-thedinghausen.de<br />
Text: Gaby Engelsberger, Fotos: Veranstalter/Evergreen, Axel Oehler/www.park-der-gaerten.de
Til Mette mit Musiker Ralf Benesch.<br />
STERN-CARTOONIST ZEICHNET NEUE<br />
ETIKETTEN FÜR BREMER BIO-WEINE<br />
AUF EIN GLÄSCHEN MIT<br />
MUSIK UND TIL METTE<br />
22.<strong>05</strong>.<strong>2019</strong> – 18 bis 22 Uhr<br />
Die Köchinnen-Kooperative<br />
Show kochen, Fachsimpelei und kulinarische<br />
Spezialitäten aus drei Welten gibt es am 22. Mai<br />
im Küchenstudio Poggenpohl, wenn sich die<br />
Köchinnen-Kooperative mit einem Flying Dinner<br />
in acht Gängen vorstellt. Als Team treten Funda<br />
Klein-Ellinghaus, Barbara Stadler und Luka Lübke<br />
an, um als konkurrenzlose Köchinnen bunt<br />
und flexibel für ihre Gäste und Kunden am Herd<br />
zu zaubern. Die drei sind sowohl Slow Food Botschafterinnen<br />
als auch Schirmfrauen der Volkshochschule<br />
Bremen. Sie engagieren sich, um ihr<br />
Wissen um gute und hochwertige Ernährung an<br />
Kinder, Schüler und Erwachsene weiterzugeben.<br />
Die Teilnahme kostet 85 Euro. Infos: www.koechinnen-kooperative.de.<br />
Küchstudio Poggenpohl, Schwachhauser Heerstr. 367<br />
T<br />
il<br />
Mette trinkt gerne Wein. Am liebsten sitzt er dazu an einem<br />
großen Tisch und unterhält sich dabei mit vielen lieben<br />
Menschen. Dazu gibt es Musik und kleine kulinarische<br />
Köstlichkeiten. Mit genau dieser Szenerie hat der Stern-<br />
Cartoonist Mette deshalb die neuen Etiketten für die Bio-<br />
Weine Vinello Bianco und Vinello Rosso des Bremer<br />
Bio-Weingroßhändlers VivoLoVin gestaltet. Nun ist der<br />
Wein abgefüllt – und kann gekauft und ausgetrunken<br />
werden.<br />
„Werbung habe ich sonst noch nie gemacht“, sagt Til<br />
Mette, während er zusammen mit Musiker Ralf Benesch<br />
bei VivoLoVin in der Neustadt ein Gläschen Vinello<br />
probiert. Aber als der Anruf von VivoLoVin kam, da habe<br />
er sofort zugesagt. „Mir gefällt es, dass der Wein bio ist<br />
und dass VivoLoVin die Winzer persönlich kennt“, sagt<br />
er. „Außerdem finde ich die Idee mit den Ein-Liter-Flaschen gut.<br />
Dann muss ich nicht so oft laufen“, sagt er lächelnd. Freunden<br />
habe er schon öfter Wein mit einem selbstgezeichneten Etikett<br />
geschenkt, erzählt er. „Das habe ich gerade gemacht, als der<br />
Anruf aus Bremen kam“, sagt der Cartoonist, der nach Jahren in<br />
New York seit 2006 in Hamburg lebt. Studiert hatte er Kunst und<br />
Geschichte zuvor in Bremen und viele Jahre für die<br />
Bremer Ausgabe der taz Cartoons gezeichnet. Karikaturen<br />
zu Gesellschaft und Politik macht er heute für den Stern<br />
und den Kurier am Sonntag.<br />
Den Vinello, einen Bio-Wein aus italienischen weißen<br />
und roten Trauben, hat es schon zuvor gegeben. „Wir<br />
haben über ein Neudesign der Etiketten nachgedacht und<br />
sind im Team so auf Til Mette gekommen“, erklärt Diane<br />
Boldt von VivoLoVin die Zusammenarbeit und das neue<br />
Aussehen der Flaschen. Vinello sei dolce vita mit Augenzwinkern,<br />
sei Lebendigkeit und erfülle die Sehnsucht nach<br />
der einzigartigen Küche Italiens. Lange nachdenken musste<br />
Til Mette über die neuen Etiketten mit den vielen fröhlichen<br />
Menschen, mit Musik und gegrilltem Fisch nicht. Das Rezept war<br />
ganz einfach, verrät er: „Ich habe es so gemacht, wie es bei uns<br />
zu Hause ist, wenn Wein getrunken wird.“ Text und Foto: Claudia Kuzaj<br />
110 OBERNEULAND
KNACKIGER GENUSS IM QUARTETT<br />
Erhältlich in vier verschiedenen Geschmacksrichtungen: Honig-Dill, Chili-Tomate,<br />
Schwarze Olive und Zitrone. 135 Milliliter: je 5,50 Euro<br />
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Bremer<br />
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Neue Ideen von<br />
Bremer Manufakturen<br />
Coole Früchte<br />
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Diese coole Mischung aus Erdbeeren<br />
und Minze ist zu 100 % handgemacht,<br />
zu 100 % natürlich. 1 Eis: 2,50 Euro<br />
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Fotos: Claudia Kuzaj, Die Schlemmerei, van Heyningen, Fiev Sinn<br />
Fruchtiger Geheimtipp<br />
Diese selbst gekochten Konfitüren in den Sorten<br />
Beerenmix und Erdbeere sind DER Geheimtipp!<br />
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Obst + Genüsse Christian Hannig, Borgfelder Heerstraße 37<br />
Dolce-Vita-Duo<br />
Saftig, ein wenig nach Ananas, ein wenig nach<br />
Banane schmeckt der Weiße. Saftig, süffig,<br />
nach Kirsche schmeckt der Rote. Und beide<br />
Weine passen hervorragend zur Küche Italiens.<br />
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KARIBISCHE<br />
SCHÄRFE<br />
In einer weißen Ummantelung aus<br />
krossen Kokoschips und weißer Kuvertüre<br />
verbirgt sich bei den Chili-Kokos-<br />
Trüffeln eine Füllung aus cremiger Kokosmilch mit<br />
einem Hauch von Chili. 100 Gramm: 5,50 Euro<br />
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Nordic Lager im Retro-Style<br />
Herrlich fruchtig im Antrunk und angenehm herb<br />
im Abgang. Durch die Kalthopfung und die<br />
verwendeten Malze erfährt das nach Pilsener Art<br />
eingebraute Lager seine ausgewogen fruchtigmalzige<br />
Note. 0,33 Liter: 1,29 Euro<br />
www.ahoi69.de<br />
OBERNEULAND 111
ERLEBE DEINE REGION! BORGFELD<br />
PLATERO Y YO<br />
Das ist eindeutig spanisch: Platero und<br />
ich. Doch was bedeutet Platero? Es ist der<br />
Name eines kleinen Esels, erfunden von<br />
Juan Ramón Jiménez. In 138 kurzen<br />
Geschichten beschreibt der spanische<br />
Dichter seine Erlebnisse mit dem liebenswerten<br />
Grautier auf seinen Ausritten durch<br />
Andalusien.<br />
Man mag glauben, es sei ein Kinderbuch.<br />
Doch es ist mehr, viel mehr. 1956 erhielt<br />
Jiménez im Alter von 75 Jahren den Literatur-<br />
Nobelpreis für „seine lyrische Dichtung, die in<br />
spanischer Sprache ein Vorbild von hoher Geistigkeit<br />
und künstlerischer Reinheit bildet.“ Es<br />
heißt, die poetische Sprache von „Platero y yo“<br />
habe dabei eine große Rolle gespielt. Immerhin<br />
fühlte sich der italienische Gitarrist und Komponist<br />
Mario Castelnuevo Tedesco von dem literarischen<br />
Werk so angesprochen, dass er 28 der<br />
kurzen Texte als Begleitung für Gitarre vertonte.<br />
Die Bremer Schauspielerin Annette Ziellenbach<br />
– vielen bekannt von der bremer shakespeare<br />
company und von eigenen Produktionen (Toujours<br />
la Piaf; Goethe hautnah …) und der Musiker<br />
und Gitarrenlehrer Udo Schneider ließen Platero<br />
und seinen Freund in der Galerie Zweig vor den<br />
Augen und Ohren eines Publikums lebendig<br />
werden: „Platero ist klein, wuschelhaarig, sanft; so<br />
weich von außen, dass man meinen könnte, er sei<br />
ganz aus Watte, habe keine Knochen.<br />
Nur die Gagatspiegel seiner Augen sind hart<br />
wie zwei Skarabäen aus schwarzem Kristall. Ich<br />
lasse ihn los, und er läuft auf die Wiese und liebkost<br />
mit seinen lauen Nüstern leichthin, fast ohne<br />
sie zu berühren, die rosaroten, himmelblauen und<br />
goldgelben Blumen … Er frisst alles, was ich ihm<br />
gebe. Besonders schmecken ihm die Mandarinen,<br />
Abschied<br />
von der<br />
Galerie<br />
Zweig<br />
Christa Zoch<br />
Foto: Jörg Klampäckel<br />
Der Abend war die letzte<br />
Veranstaltung, die Christa<br />
Zoch in dem Häuschen<br />
neben Jacques' Weindepot<br />
ausrichtete. Künftig wird<br />
sie als „Galerie Zweig<br />
unterwegs“ an verschiedensten<br />
Standorten in den<br />
verschiedensten Städten<br />
aktiv sein.<br />
Außerdem gibt es ihr<br />
„Atelier im Viertel“ in der<br />
Bleicherstraße 20. Der<br />
Mietvertrag in Borgfeld<br />
endet im September. In<br />
der Zwischenzeit, voraussichtlich<br />
im Juni, wird noch<br />
eine letzte Ausstellung mit<br />
Tangofotos von Eberhard<br />
Matzke unter dem Titel<br />
„Drei Minuten mit der<br />
(Un)wirklichkeit“ zu sehen<br />
sein.<br />
Bühnenbild von Helga Clauss<br />
die Muskatellertrauben, aus lauter Bernsteinbeeren,<br />
die dunkelvioletten Feigen mit ihrem<br />
glasklaren Honigtröpfchen. Er ist zart, empfindsam<br />
und zärtlichkeitsbedürftig wie ein Kind, wie<br />
ein kleines Mädchen, aber stark und fest im<br />
Inneren, wie aus Stein. Aus Stahl ist er. Aus Stahl<br />
und Mondsilber zugleich…“<br />
Sehr poetisch also, die Sprache und sehr einfühlsam<br />
die Musik, die wirklich auf nichts anderem<br />
als auf einer Gitarre gespielt werden kann. Und<br />
man fragt sich, hat es den Esel wirklich gegeben<br />
oder ist er eher den Träumen seines Autors<br />
entsprungen, von dem man glaubt, er sei zu der<br />
Zeit sehr empfindsam gewesen. Selbst nachdem<br />
das Eselchen gestorben ist, gehen die Geschichten<br />
um ihn weiter, und immer wieder spielen weiße<br />
und bunte Schmetterlinge eine Rolle.<br />
Real jedenfalls ist Moguer am Rio Tinto, unweit<br />
von der Atlantikküste. Rund um das Örtchen<br />
spielen sich die kleinen romantischen Abenteuer<br />
ab. Wobei in einem anschließenden Gespräch<br />
Annette Ziellenbach glaubt, das Eselchen und der<br />
Autor seien ständig unterwegs, während Udo<br />
Schneider davon überzeugt ist, sie hätten ein<br />
festes Zuhause.<br />
Allein das lässt den Zuhörern freien Spielraum<br />
für ihre Gedanken. Platero – ein Stück Weltliteratur<br />
und doch hier so wenig bekannt.<br />
EM<br />
112 OBERNEULAND
AUSSTELLUNG IN DER WÜMMESTUBE<br />
MENSCHLICH-NATÜRLICH,<br />
NATÜRLICH-MENSCHLICH<br />
So nennt Ingrid Hüsing das Motto<br />
der von ihr gemalten Bilder. Das<br />
Kulturforum Borgfeld zeigt ihre<br />
Arbeiten bis zum 28. Juni in der<br />
Wümmestube.<br />
Bereits als Kind war das Malen<br />
ihre Leidenschaft. Mit 18 Jahren<br />
fing sie dann an, ihre Bilder<br />
vorzuzeigen, vorwiegend<br />
Aquarelle, später auch<br />
Aktzeichnungen mit<br />
Kreide und Bleistift.<br />
Ihre zweite Schaffensperiode<br />
begann<br />
20<strong>05</strong> im Rahmen<br />
von Malkursen<br />
bei der Bremer Künstlerin<br />
Gertrud Schleising.<br />
Sie arbeitete mit Acrylfarben,<br />
Farbpigmenten und Bindemittel.<br />
In dieser Zeit schuf sie die meisten<br />
der in der Wümmestube<br />
gezeigten Bilder. Nach einer<br />
längeren Malpause beschäftigt<br />
sie sich seit Anfang dieses Jahres<br />
in ihren Darstellungen intensiver<br />
mit Menschen aus Nordafrika.<br />
Anlass ist die Mitarbeit in einer<br />
inklusiven Malgruppe unter der<br />
Leitung von Kristin Sanchez Torres.<br />
„Ich male sowohl aus dem<br />
Bauch heraus als auch nach Vorgaben“,<br />
sagt die Künstlerin.<br />
Von anfangs größeren Bildern<br />
wendet sich Ingrid Hüsing mehr<br />
und mehr kleineren Formaten zu.<br />
Schafft Gouachen, die Geschichten<br />
erzählen. Ilona Rudolf sieht<br />
in den Werken der mittleren<br />
Schaffensperiode poetische<br />
Bildgestalten, stille Wahrnehmungen,<br />
die sich der Alltagssprache<br />
entziehen. Manche<br />
müsse man zwei- bis dreimal<br />
betrachten. Bilder, die dennoch<br />
einer Prise Humor nicht entbehren.<br />
Kunst, so sagt sie, müsse<br />
die Herzen berühren. Und das<br />
kann man spüren. EM<br />
Wümmestube in der Bremer Heimstiftung<br />
Daniel-Jacobs-Allee 1<br />
28357 Borgfeld<br />
Öffnungszeiten:<br />
montags 14-16 Uhr, mittwochs 9-12 Uhr, freitags<br />
10-12 Uhr<br />
Bild oben: Talk über’n Zaun<br />
Bild mitte: Marokkanerin<br />
Bild unten: Hirtenmädchen<br />
OBERNEULAND 113
NEUES KONZEPT IM RAHMEN<br />
EINER BACHELORARBEIT<br />
KONKRETE IDEEN<br />
FÜR<br />
BORGFELDS MITTE<br />
Beispiel für eine Mischzone.<br />
Das Herzstück von Borgfeld, die Borgfelder<br />
Heerstraße zwischen der Dorflinde<br />
und dem Krögersweg soll schöner<br />
werden. Hier begegnet man sich, hier finden<br />
das Sommerfest und der Weihnachtsmarkt<br />
statt. Das zu ändern ist ein Anliegen<br />
des Beirats. Einige Vorschläge wurden<br />
bereits erörtert. Dann tauchte der Gedanke<br />
auf, unter Studenten einen Wettbewerb<br />
auszuloben. Das ließ sich so zwar nicht<br />
machen, aber Professor Carsten W. Müller<br />
von der Hochschule kam mit dem Vorschlag,<br />
einer seiner Studenten könnte sich<br />
im Rahmen seiner Bachelorarbeit als<br />
Bauingenieur mit der Situation befassen<br />
und Vorschläge ausarbeiten.<br />
So kam es nun auch: Carsten Kruska<br />
nahm sich im Herbst des Themas an und<br />
legte kürzlich dem Beirat und dem Bauausschuss<br />
sein Konzept vor. Er bestätigte,<br />
dass der Durchgangsverkehr besonders in<br />
Spitzenzeiten den größten Anteil am Autoverkehr<br />
ausmacht, dass dabei die Geschwindigkeitsgrenze<br />
oft überschritten wird und<br />
dass sich die Oberfläche der Straße in einem<br />
sehr schlechten Zustand befindet. Zudem<br />
fehlen gesicherte Querungsmöglichkeiten<br />
für Fußgänger.<br />
Einige Optionen, hier einzugreifen, fallen<br />
nach kurzer Überlegung von vornherein<br />
aus: Einbahnstraße und Fahrradstraße.<br />
Ebenso aus rechtlichen Gründen eine verkehrsberuhigte<br />
Zone, landläufig auch Spielstraße<br />
genannt.<br />
Das Konzept „Shared Space“ (gemeinsamer<br />
Raum), bei dem alle Verkehrsschilder<br />
entfallen, ist auf dem kurzen Straßenstück<br />
ebenfalls nicht durchsetzbar. Carsten<br />
114 OBERNEULAND
Kruskas Vorschlag enthält eine Mischform,<br />
die das Zentrum, das „Wohnzimmer von<br />
Borgfeld“, zu einer Örtlichkeit macht, in der<br />
man sich wohlfühlen kann.<br />
So könnte die Strecke zwischen Johann-<br />
Wischhusen-Weg und dem Platz zur Linde<br />
zu einer 20-km/h-Zone erklärt und beschildert<br />
werden. Gleichzeitig werde die Fahrbahn<br />
in diesem Bereich um etwa drei Zentimeter<br />
aufgepflastert. Der Übergang vom<br />
Straßenniveau zur Aufpflasterung wird<br />
durch breite Abschrägungen sanft sein. In<br />
Höhe der Ein- und Ausfahrt zu Rewe wird<br />
als deutliche Fußgängerquerung ein<br />
Zebrastreifen eingerichtet. Die Ein- und<br />
Ausfahrt selbst bleibt zwar ein kritischer<br />
Punkt. Er kann aber durch ein Stoppschild<br />
für die Ausfahrenden und durch eine fehlende<br />
Parkmöglichkeit an dieser Stelle der<br />
Heerstraße reduziert werden.<br />
Radfahrer werden gemeinsam mit dem<br />
Autoverkehr die Straße benutzen. Auch<br />
Parkplätze soll es weiterhin geben. Sie<br />
werden durch eine andere Pflasterung<br />
erkennbar und sollen um 75 Zentimeter<br />
von der Straße weg Richtung Fußweg versetzt<br />
werden. Dann ist noch genügend Platz<br />
für die Fußgänger, aber das Ausparken wird<br />
übersichtlicher.<br />
Ohnehin werden Fahrbereich und Gehbereich<br />
nur durch verschiedenfarbige<br />
Pflasterung gekennzeichnet. Von den bisher<br />
39 Parkplätzen wird nur einer (der vor der<br />
Rewe-Ausfahrt) wegfallen, eine neue Parkbucht<br />
ist beim Krögersweg vorgesehen. Zusätzliche<br />
Bänke sollen zum Verweilen einladen.<br />
Eine niedrige Mauer neben der Borgfelder<br />
Landstraße und ein Wasserspiel auf<br />
dem Platz zur Linde sollen die Autofahrer<br />
aus Richtung Ortsamt animieren, ihr<br />
Tempo zu reduzieren. Von einer Ampel in<br />
dem Bereich ist keine Rede mehr. Das<br />
System verlangt mehr Aufmerksamkeit aller<br />
Verkehrsteilnehmer.<br />
Das Konzept kam bei den Mitgliedern im<br />
Bauausschuss gut an. Es wurde sogar angeregt,<br />
das Areal bis hin zur Sparkasse, ein<br />
Stück in die Landstraße und zur Eisdiele hin<br />
zu erweitern. Eine Kostenkalkulation vorzulegen<br />
war nicht Aufgabe des Referenten.<br />
Seine Grobschätzung geht auf einen einstelligen<br />
Millionenbetrag hinaus, der aus<br />
EU- und Bundesmitteln mitfinanziert werden<br />
könnte. Kleinteiligere Maßnahmen<br />
würden nur wenig Erfolg bringen.<br />
Zuletzt war noch von der geplanten<br />
Ladestation für Elektrofahrzeuge die Rede.<br />
Die swb präferieren nach wie vor einen<br />
Standort vor dem Geschäft von Elektro-<br />
Kohle unter Wegfall von zwei Parkplätzen.<br />
Schon das würde dem Konzept von Carsten<br />
Kruska widersprechen.<br />
Ob es nun umgesetzt wird oder nicht:<br />
Der Bauausschuss bietet hingegen einen<br />
Platz am Beginn der Borgfelder Heerstraße<br />
an, dort wo der Verkehr nicht fließt, also in<br />
Richtung zum Donat-Verlag und zum<br />
Schuhgeschäft. EM<br />
OBERNEULAND 115
Bunt, filigran, wohnlich – das OBERNEULAND MAGAZIN<br />
zeigt die schönsten Badtrends des Jahres.<br />
Text: Claudia Kuzaj<br />
DIE NEUESTEN BAD-TRENDS<br />
Orte der<br />
“Im Badezimmer<br />
kann ich die<br />
Seele baumeln<br />
lassen.”<br />
Rita Janssen<br />
Entspannung<br />
In keinem Bereich unseres Hauses gibt es so viel Neues wie<br />
im Bad. Mit der sogenannten Nasszelle von früher, in der<br />
die Menschen sich an tiefen Becken gewaschen haben,<br />
haben Bäder von heute nichts mehr gemein. Sie werden<br />
immer wohnlicher, sind für viele Menschen Orte der Entspannung.<br />
„Im Bad können wir entschleunigen“, sagt Sven Wolschke,<br />
Installateur- und Heizungsbaumeister bei Johann Osmers. Rita<br />
Janssen von elements in Stuhr sagt: “Im Badezimmer kann ich<br />
die Seele baumeln lassen.”<br />
Viele Neuheiten und Innovationen haben namhafte Hersteller<br />
auf der ISH in Frankfurt, der Weltleitmesse für Wasser, Wärme und<br />
Klima, gezeigt. Das OBERNEULAND MAGAZIN hat sich mit Badexperten aus<br />
Bremen und der Region getroffen und die schönsten Trends zusammengestellt.<br />
Eine angenehme Atmosphäre im Bad lässt sich beispielsweise durch<br />
einen Spiegelschrank mit raffinierter Lichttechnik erreichen. Foto: burgbad<br />
Foto: burgbad<br />
116 OBERNEULAND
1<br />
Wohnlich<br />
Bäder sind wohnlicher als je zuvor. Sie<br />
werden nicht als Zweckraum, sondern<br />
als Orte von Wellness und Wohlbefinden<br />
gesehen. „Im Badezimmer kann<br />
ich die Seele baumeln lassen“, weiß<br />
Rita Janssen, Planungsexpertin bei der<br />
Badausstellung elements in Stuhr. So<br />
verwandelt sich das Bad zunehmend<br />
in einen Bereich von Wohnung oder<br />
Haus, in dem wir uns längere Zeit aufhalten,<br />
um uns etwas Gutes zu tun.<br />
Eine Stunde am Tag verbringt ein<br />
Erwachsener durchschnittlich in<br />
Deutschland im Badezimmer.<br />
Offenes Wohnen: Neue Möbelsysteme lösen die Grenze zwischen Badezimmer<br />
und anderen Wohnbereichen weiter auf. Foto: burgbad<br />
Morgens werden wir unter der Regendusche<br />
wach, abends entspannen wir<br />
in der Whirlwanne. Einen besonders<br />
wohnlichen Charakter bekommen<br />
Bäder zum Beispiel durch Fußbodenfliesen<br />
in Holzoptik, Badmöbel mit<br />
offenen Regalen oder durch in die<br />
Wand eingelassene kleine Nischen.<br />
“Im Bad können wir<br />
entschleunigen.”<br />
Sven Wolschke<br />
Die Bad-Experten<br />
„Auch mit Handtüchern, die farblich<br />
mit dem Bad harmonieren, kann ich<br />
ein Bad wohnlicher machen“, sagt<br />
Anne Holtgrefe, Innenarchitektin bei<br />
Johann Osmers. Eine stimmungsvolle<br />
Atmosphäre lässt sich genau<br />
wie im Wohnzimmer durch das Spiel<br />
mit Licht auch im Bad erzeugen.<br />
Über zwei Lichtsysteme ist es<br />
möglich, einmal das normale, einmal<br />
das gedämpfte Licht einzuschalten.<br />
„Im Bad wird es einfach gemütlicher“,<br />
sagt Matthias Schröder, Geschäftsleiter<br />
bei osmers in horn. Das<br />
lässt sich auch durch LED-Schienen<br />
zwischen den Fugen oder unter einer<br />
Stufe erreichen, nennt der Badexperte<br />
weitere Möglichkeiten der Lichtgestaltung.<br />
Puristische Bäder mit gesofteten Kanten sind Trend. Foto: Duravit<br />
SVEN<br />
WOLSCHKE<br />
Installateur- und Heizungsbaumeister<br />
bei Johann Osmers<br />
Auch offene Konzepte, wie sie<br />
zunächst nur in Designhotels zu finden<br />
waren, sind mittlerweile in den<br />
privaten Badbereich eingezogen. Hier<br />
lösen sich die Grenzen zwischen<br />
Wohn- und Badezimmer immer weiter<br />
auf. Direkt hinter dem Bett steht<br />
beispielsweise die Badewanne. „In<br />
unserer Ausstellung finden das mittlerweile<br />
20 Prozent der Menschen<br />
cool“, sagt Rita Janssen.
Bunt<br />
Die Bad-Experten<br />
„Es kommt wieder mehr Farbe ins Bad“,<br />
nennt Anne Holtgrefe, Innenarchitektin<br />
bei Johann Osmers, einen weiteren<br />
Trend. Ob im großen Familienbad oder<br />
im kleinen Gäste-WC – mit farbigen<br />
Keramiken, Badmöbeln oder Armaturen<br />
in Gold, Weiß oder Schwarz lassen sich<br />
Farbtupfer setzen.<br />
„Das Porzellan bleibt häufig weiß, außen<br />
bekommt es Farbe, ist also bicolor“, erklärt<br />
Matthias Schröder, Geschäftsleiter<br />
bei osmers in horn. „Wir sehen Farben<br />
von poppig bis dezent, als Akzent oder<br />
auch als komplettes Raumkonzept.<br />
Neben den Pastelltönen zum Teil auch<br />
aktuelle, sehr kräftige Töne. Grün und<br />
Blau kommen auch ins Badezimmer, abgesoftet,<br />
eher warmweich, also nicht so<br />
knallig wie vielleicht noch vor 20, 30 Jahren.<br />
Natürlich wird das Weiß nicht aus<br />
den Bädern verschwinden, das ist immer<br />
noch vorrangig“, ergänzt Jens Wischmann<br />
von der Vereinigung Deutsche<br />
Sanitärwirtschaft.<br />
Mit seiner Serie Happy D.2 Plus hat Hersteller<br />
Duravit beispielsweise diesen<br />
Trend aufgegriffen. Hier bekommt das<br />
Aufsatzbecken durch neue Farbwelten in<br />
Anthrazit matt (oder zweifarbig-kontrastierend,<br />
innen Weiß glänzend, außen<br />
Anthrazit matt) eine markante Eigenständigkeit<br />
– wobei das Farbkonzept sogar<br />
WCs und Bidets umfasst.<br />
Keramiken in zwei Farben sind ‚in‘. Foto: Duravit<br />
2<br />
MATTHIAS<br />
SCHRÖDER<br />
Geschäftsleiter<br />
bei osmers in horn
Die Bad-Experten<br />
RITA<br />
JANSSEN<br />
Planungsexpertin bei der<br />
Badausstellung elements<br />
in Stuhr<br />
Der Trend geht zur XXL-Fliese. Foto: V&B Fliesen GmbH<br />
3<br />
Fliesen im XXL-Format<br />
Immer größer werden die Fliesen im Bad. Für Wände sind Fliesen in den Maßen 30 x 60 Zentimeter<br />
üblich, für Fußböden Fliesen in den Maßen 80 x 40 Zentimeter und 60 x 60 Zentimeter.<br />
Noch größer sind die neuen, trendigen XXL-Fliesen. Sie haben Formate von 1,25 x 2,40 Metern<br />
und erzeugen so große Flächen mit nur ganz wenigen Fugen. Hier lässt sich zum Beispiel eine<br />
komplett fugenlose Dusche gestalten – mit jeweils einer einzigen Wand- und Bodenfliese.<br />
Viele Feinsteinzeugfliesen sind nur 6 mm dünn und haben daher ein vergleichsweise niedriges<br />
Gewicht – ein wichtiger Pluspunkt in Sachen Transport und Handling. Auch für Renovierungen<br />
sind die leichten Großformate gut geeignet – aufgrund der geringen Aufbauhöhe können sie oft<br />
über vorhandene Beläge verlegt werden. Ein weiterer Vorteil der Megafliesen: „Sie sind besonders<br />
pflegeleicht“, sagt Karin Loewner, Bad- und Projektplanerin bei osmers in horn.<br />
Die Bad-Experten<br />
KARIN<br />
LOEWNER<br />
Bad- und Projektplanerin<br />
bei osmers in horn<br />
“XXL-FLIESEN<br />
SIND BESONDERS<br />
PFLEGELEICHT.”<br />
KARIN LOEWNER<br />
Fünf Fragen<br />
an Rita Janssen<br />
5 Fragen an Rita Janssen,<br />
Planungsexpertin bei der<br />
Badausstellung elements in Stuhr<br />
Frau Janssen, wie hat sich das Bad in<br />
den vergangenen Jahren verändert?<br />
Was bedeutet Bad heute?<br />
Rita Janssen: Früher hatte das Bad<br />
einen ganz anderen Charakter, war<br />
Waschküche, Reinigungsraum, Nasszelle.<br />
Die Menschen haben ja noch<br />
nicht jeden Tag geduscht, sondern sich<br />
meistens an tiefen Becken gewaschen.<br />
Heute ist das Bad ein Wohnraum, an<br />
dem ich den Tag beginne und beende.<br />
Im Bad geht es um Wellness und Wohlbefinden.<br />
Das Bad ist ein Ort, an dem<br />
ich nach einem stressigen Tag bei mir<br />
sein kann und die Seele baumeln lassen<br />
kann.<br />
Wie sieht das perfekte Bad aus?<br />
Was ist gefragt?<br />
Rita Janssen: Was den Stil angeht, begeistert<br />
der moderne Purismus. Dieser<br />
Stil ist auf der einen Seite geradlinig<br />
und aufs Wesentliche reduziert, und<br />
auf der anderen Seite durch das ‚Soft-<br />
Edge-Design‘ geprägt, ein Design mit<br />
gesofteten Konturen und Kanten – so<br />
wie es bei modernen Wohntrends und<br />
auch bei Smartphones vorkommt. Bei<br />
der Ausstattung sind Walk-in-Duschen,<br />
also große, bodenebene Duschen<br />
gefragt – oft nur mit einer einzigen frei
stehenden Seitenwand. Auch frei stehende<br />
Badewannen und Regenduschen<br />
jeglicher Größe sind ‚in‘. Hier geht es<br />
wieder darum, sich wohlzufühlen, sich<br />
zu entspannen, bei sich selbst zu sein.<br />
Im Kommen sind Waschtischanlagen<br />
als Doppelwaschtische. So kann die<br />
Familie morgens gemeinsam ins Bad.<br />
Wie finde ich aus dem Meer an Möglichkeiten<br />
und Materialien mein Traumbad?<br />
Rita Janssen: Erst einmal kann ich<br />
mich in unseren Ausstellungen informieren<br />
oder auch im Internet unter<br />
www.elements-show.de. Auf unserer<br />
Homepage lässt sich das eigene Bad<br />
über den Online-Planer konfigurieren,<br />
hier bekomme ich auch eine 3D-Ansicht.<br />
Wichtig ist natürlich das persönliche<br />
Beratungsgespräch.<br />
Können Sie Tipps geben, ein Bad<br />
besonders wohnlich einzurichten?<br />
Rita Janssen: Ja, hier gibt es viele<br />
Möglichkeiten. Durch Fußbodenfliesen<br />
in Holzoptik bekommt mein Bad zum<br />
Beispiel einen besonders wohnlichen,<br />
warmen Charakter. Badmöbel mit<br />
offenen Fächern kann ich mit schönen<br />
Handtüchern dekorieren, auf gemauerte<br />
Ablagemöglichkeiten zum Beispiel<br />
neben der Wanne lege ich Kissen. Und<br />
auch in die Wand eingelassene kleine<br />
Nischen – zum Beispiel aus Edelstahl –<br />
machen ein Bad besonders wohnlich.<br />
Durch eine abgehangene Decke mit<br />
LED-Downlights tauche ich mein Bad<br />
in warmes, softes Licht.<br />
> Ohne Kabel, sauber installiert<br />
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Wie wichtig ist es, schon früh an<br />
Barrierefreiheit zu denken? Bereits<br />
beim Neubau?<br />
Rita Janssen: Beim Neubau ist es noch<br />
nicht ganz so entscheidend. Barrierefreiheit<br />
spielt eher eine Rolle beim<br />
Renovieren, bei demjenigen, der sein<br />
Bad nach 20, 25 Jahren teil- oder komplettsaniert.<br />
Hier geht es dann wieder<br />
um bodenebene, große Duschen.<br />
Immer beliebter werden auch Dusch-<br />
WCs, eine Mischung aus WC und<br />
Bidet, die ursprünglich aus Asien<br />
kommen. Zu bedienen sind sie ganz<br />
einfach über eine Fernbedienung.<br />
OBERNEULAND 121
Individuell<br />
Genau wie im Wohn- oder Schlafzimmer lässt sich der persönliche<br />
Stil auch im Badezimmer ausdrücken. Das moderne<br />
Badezimmer orientiert sich an den Wünschen der Menschen<br />
und daran, wie sie es benutzen möchten – etwa als Familienbad,<br />
Ruhezone oder Wohlfühloase. „Häufig ist das Puristische<br />
gefragt“, weiß Anne Holtgrefe.<br />
Dieser Stil ist auf der einen Seite geradlinig und aufs<br />
Wesentliche reduziert, auf der anderen Seite durch ein<br />
Design mit gesofteten Konturen und Kanten geprägt – so<br />
wie es bei modernen Wohntrends vorkommt. Und auch<br />
glamourös geht es im Badezimmer des Jahres <strong>2019</strong> zu,<br />
wie Hersteller Vigour mit seiner neuen Designlinie vogue<br />
zeigt. Charakteristisch für sämtliche Keramikprodukte sind<br />
weiche Formen mit sehr präzisen Kanten.<br />
„Die asymmetrische Form verleiht den Produkten zusätzliche<br />
Spannung. Wir wollten den hohen ästhetischen Anspruch<br />
erfüllen, ohne die Funktionalität zu vernachlässigen“, erklärt<br />
Designer Michael Stein. Das Design der Doppelwaschschale<br />
aus Mineralguss spiegele das fließende Wasser wider, setze<br />
auf Kurven und weich fließende Formen, erklärt er weiter.<br />
Möbel im Mid-Century-Style finden sich bei Badmöbelher-<br />
4<br />
steller burgbad. Mit seiner Kollektion Badu bringt burgbad<br />
viel Schwung und Goldakzente ins Bad, bleibt dabei aber<br />
elegant.<br />
In seiner Kombination aus organischen und geradlinigen Formen<br />
zeigt sich das Design inspiriert von dem im gesamten<br />
Einrichtungsbereich angesagten Mid-Century-Style und überträgt<br />
dessen Look ins moderne Badezimmer. Bicolor-Kombinationen<br />
und Metall- und Holzoptiken unterstützen dabei<br />
den wohnlichen Charakter des Badezimmers. Das Konzept<br />
von Badu lässt weiche, runde Formen in gerade Linien und<br />
schlanke Rechteckformen übergehen – ein auch für den<br />
Mid-Century-Style typisches Spannungselement, das durch<br />
die Kombination fließender, organischer Kurven mit<br />
reduziert-geometrischen Formen entsteht.<br />
Die um die Mitte des 20. Jahrhunderts in den 50er- und<br />
60er-Jahren entstandenen Klassiker von Charles Eames,<br />
Walter Gropius und anderen namhaften, oft mit dem Bauhaus<br />
verbundenen Designern prägten jenseits von Nierentisch-Moden<br />
eine ganze Ära und sind auch heute noch stilbildend.<br />
Im Bauhausjubiläumsjahr zieht der zeitlose Stil aus<br />
Weimar und Dessau auch im Bad ein.<br />
Designer Christian Haas hat sich bei der Badkollektion<br />
Antheus für Villeroy & Boch unter anderem von Elementen<br />
der Stilschule inspirieren lassen. „Das Bauhaus gilt vielen<br />
noch heute als Inbegriff moderner Architektur und minimalen<br />
Designs“, erklärt Christian Haas. „Etliche Entwürfe aus<br />
damaliger Zeit haben bis heute nichts an Aktualität eingebüßt.“<br />
Bei der Gestaltung der Badkollektion Antheus hat sich der<br />
Designer unter anderem von der klaren Formensprache des<br />
Bauhauses leiten lassen. Das Ergebnis sind ausgeglichene<br />
Proportionen, die gleichzeitig reduziert und harmonisch<br />
wirken. „Harmonie und interessante Proportionen machen<br />
neben Materialwahl, Finishing und Haptik einen großen Teil<br />
eines Entwurfes aus“, betont Haas. Rechteck, Kreis, Langloch<br />
– der Ausgangspunkt für die ausgewogene Gestaltung<br />
von Antheus sind geometrische Grundformen.<br />
Das gilt für den rechteckigen Waschtisch, den runden Spiegel<br />
und den länglichen Ganzkörperspiegel. Aufgebrochen<br />
werden die strengen Konturen mit Details wie der klassischen<br />
Waschtisch-Facette, die dem Betrachter ein reizvolles<br />
Spiel mit Licht und Schatten bietet. Konstruktionen aus<br />
breiten Stahlbändern verleihen dem Waschtisch und der frei<br />
stehenden Badewanne Leichtigkeit.<br />
Neben den Formen ist die Materialauswahl das entscheidende<br />
Gestaltungselement von Antheus: „Der Materialmix aus<br />
poliertem Edelstahl, Stein, Holz und Keramik lässt das Bauhaus<br />
als eine Inspirationsquelle erkennen, allerdings<br />
abstrakt“, so Haas.<br />
Doppelwaschtische sind im Kommen. Bei diesem Modell spiegelt das Design das fließende<br />
Wasser wider und setzt auf Kurven und weich fließende Formen. Foto: vigour.de<br />
Die Bad-Experten<br />
ANNE<br />
HOLTGREFE<br />
Diplomingenieurin im<br />
Bereich Innenarchitektur<br />
bei Johann Osmers
Die Bad-Experten<br />
HANS-HENNING<br />
SCHUHOSE<br />
Installateur- und Heizungsbaumeister<br />
aus Oberneuland<br />
Fünf Fragen<br />
an Hans-Henning Schuhose<br />
5 Fragen an Hans-Henning Schuhose,<br />
Installateur- und Heizungsbaumeister aus Oberneuland<br />
Herr Schuhose, warum ist es gerade bei der Badsanierung<br />
so wichtig, sich an einen Fachmann zu wenden?<br />
Schuhose: Weil es hier viele Vorschriften gibt, die einzuhalten<br />
sind, und das kann und weiß der Fachmann natürlich<br />
am besten. Wenn im Bad laienhaft gearbeitet wird, kann<br />
das auch schon mal gesundheitliche Probleme nach sich<br />
ziehen, wie zum Beispiel Legionellen. Und: Nur der Fachmann<br />
berät fachgerecht, hat die besten Ideen und übernimmt<br />
dann auch die Gewährleistung für die Leistungen.<br />
Der Erhalt von Arbeitsplätzen ist natürlich auch wichtig.<br />
Im Internet werden beispielsweise teure Badezimmerarmaturen<br />
oft sehr günstig angeboten. Was halten Sie davon?<br />
Schuhose: Ich rate von solchen Käufen ab. Da kann man nie<br />
sicher sein, ob die Sachen einwandfrei sind oder ob es sich<br />
um Produktpiraterie handelt. Außerdem muss man oft<br />
Vorkasse bezahlen und weiß dann noch nicht einmal, ob<br />
man die Sachen am Ende überhaupt bekommt.<br />
Welchen Wunsch hören Sie bei der Badsanierung am meisten?<br />
Schuhose: Die bodengleiche Dusche.<br />
Ist das technisch immer machbar?<br />
Schuhose: Nein, leider nicht immer, weil zum Beispiel der<br />
Kanal nicht die richtige Höhe hat. Aber hier gibt es schöne<br />
Alternativen wie eine kleine Stufe oder eine superflache<br />
Duschwanne.<br />
Welchen Rat haben Sie für Badsanierer?<br />
Schuhose: An Barrierefreiheit denken und alles so planen,<br />
dass es altersgerecht wird. Hier kann man sich zum Beispiel<br />
darüber Gedanken machen, dass alles gleich so gestaltet<br />
wird, dass einem später einmal ein Pfleger zu Seite stehen<br />
kann, man auch mit einem Rollstuhl ins Bad kommt oder<br />
die Waschtische unterfahrbar sind. Aber fast immer sind es<br />
meine Kunden, die mich darauf ansprechen. Der Wunsch,<br />
möglichst lange zu Hause zu wohnen, ist ja bei uns allen<br />
groß.<br />
OBERNEULAND 123
5<br />
Filigran<br />
Gibt es auch bei den Formen neue Trends? „Ja“, sagt Karin Loewner, Bad- und Projektplanerin<br />
bei osmers in horn. „Die Keramiken sind filigraner.“ Sie wirken leicht und schwerelos.<br />
Möglich geworden ist das durch neue Keramik-Technologien. Am deutlichsten lässt<br />
sich das filigrane Design am Waschtisch erkennen. Anstelle eines wuchtigen und klobigen<br />
Designs setzen Hersteller nun auf schmale Kanten.<br />
Als Grundmodell sind hier runde und ovale, quadratische und rechteckige Formen möglich.<br />
Eckige Becken sind häufig flach gearbeitet. Besonders leicht wirken Aufsatz-Waschtische<br />
mit passendem Unterschrank oder einer Waschtischplatte, die in der filigranen Verarbeitung<br />
nahezu schwebend aussehen. „Es macht heute wirklich Spaß, bei so vielen Formen<br />
und Materialien Bäder zu planen“, schwärmt Matthias Schröder, Geschäftsleiter bei osmers<br />
in horn.<br />
Armaturen werden filigraner, wirken leichter.<br />
Foto: Duravit<br />
Auch wenn die Keramik filigran aussieht, ist sie dennoch robust. Auch Badewannen, WCs<br />
und Bidets nehmen die neue leichte Formensprache auf, wenngleich die Kanten und Konturen<br />
hier ein wenig stärker gearbeitet sind. Fast alle Designlinien, die den neuen filigranen<br />
Trend aufgreifen, sind modern, urban und zeitlos elegant. Zu sehen ist das beispielsweise<br />
in der Badkollektion Callaro von Villeroy & Boch. Stilprägend ist hier die angesetzte<br />
Designkante, die die schlanken Formen der Waschtische in Szene setzt.<br />
Möglich gemacht wird die neue Leichtigkeit im Badezimmer durch die Materialentwicklung<br />
TitanCeram: Das enthaltene Titanoxid veredelt die Keramik und ermöglicht Formen, die<br />
außerordentliche Festigkeit mit einem zeitlosen Look vereinen. Bei den Badewannen aus<br />
der Serie ist die dynamische Formensprache vom harmonischen Spiel mit runden Kanten<br />
und sanften Linien inspiriert. Der einseitig breite Wannenrand zitiert das Design der Waschtische<br />
und dient gleichzeitig als Ablagefläche. Besonders leicht und filigran wirkt die<br />
Komplettbadserie mit der Keramikserie Viu, dem Möbelprogramm XViu und den passenden<br />
Badewannen von Hersteller Duravit und sieger design.<br />
“ES MACHT HEUTE WIRKLICH<br />
SPASS, BEI SO VIELEN<br />
FORMEN UND MATERIALIEN<br />
BÄDER ZU PLANEN”<br />
Hier entsteht die Eleganz aus der Verknüpfung weicher, organischer Formen mit präziser<br />
Geometrie. Spannende Kontraste ergeben sich aus Oberflächenkombinationen von feinster<br />
Keramik, Glas und Metall mit matten Lacken oder edlen Hölzern. Höhepunkt bildet ein<br />
Waschplatz – außen präzise als Rechteck definiert,<br />
MATTHIAS SCHRÖDER<br />
innen organisch sanft geschwungen mit geräumigem<br />
Innenbecken und großer Ablagefläche. So wie sich<br />
die Keramiken verändern, so verändern sich auch die<br />
Armaturen im Bad. Auch hier werden die Formen feiner<br />
und filigraner. Beim Design der<br />
Armaturenlinie D.1 setzt Hersteller Duravit beispielsweise<br />
auf eine neue ikonische Form, die durch den<br />
dynamisch fließenden Übergang von der zylindrischen<br />
Grundform zu dem superflachen Auslauf<br />
erreicht wird.<br />
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124 OBERNEULAND
Die frei<br />
stehende Wanne<br />
Frei stehende Badewannen<br />
sind Blickfang im Bad und<br />
Inbegriff von Luxus. „12 Quadratmeter<br />
sollte ein Bad groß<br />
sein, damit eine frei stehende<br />
Badewanne darin Platz findet<br />
und wirkt“, rät Rita Janssen,<br />
Planungsexpertin bei der Badausstellung<br />
elements in Stuhr.<br />
Hier überraschen Hersteller<br />
immer wieder mit neuen<br />
Formen und Konzepten.<br />
Auf der ISH in Frankfurt hat<br />
Badmöbelspezialist burgbad<br />
beispielsweise nun seine<br />
geschwungene Badewanne<br />
Badu aus Mineralguss mit<br />
patentierter ergonomischer<br />
Liegeform vorgestellt. Hier<br />
passen sich Badewannenbau<br />
und -form der menschlichen<br />
Physiognomie an und ermöglichen<br />
ein entspanntes Zurücklehnen,<br />
ohne dass der Badende<br />
das Gefühl haben muss,<br />
abzurutschen: Er wird mühelos<br />
gehalten, kann die Beine<br />
schweben lassen und sich<br />
dabei vollständig entspannen.<br />
6<br />
Entspannung pur: Neue Badewannenformen<br />
passen sich der menschlichen Physiognomie an.<br />
Foto: burgbad<br />
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Organische Formen treffen<br />
auf Geometrie. Foto: Duravit<br />
OBERNEULAND 125
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Individuelles<br />
Traumbad dank<br />
Farbvielfalt<br />
Die richtigen Wandfarben regen den Geist an oder wirken<br />
beruhigend. Auch aus dem Badezimmer kann mit Farben<br />
ein persönlicher Wohlfühlort werden. Dabei muss es nicht<br />
immer nur reines Weiß sein! Wer Mut zum einzigartigen<br />
Farbcharakter besitzt, streicht eine Wand in einem Tiefrot.<br />
Um den weißen Fliesen lediglich etwas entgegenzusetzen,<br />
empfehlen sich dunkle Anthrazit-Töne, die zeitgleich Struktur<br />
in den Raum bringen. Eine einzigartige Wellness-Oase<br />
wird mit Grüntönen erzeugt, die die Frische unterstreichen.<br />
Ein kleiner Tipp: Diese Farbnuancen wirken besonders gut<br />
in Verbindung mit Weiß und natürlichem Holz. epr<br />
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Ab an die Wand!<br />
Wanne und Dusche nehmen im Badezimmer<br />
viel Raum ein. Weil in der<br />
Regel also nur eine vergleichsweise<br />
geringe Fläche für eine Fußbodenheizung<br />
zur Verfügung steht, lohnt es<br />
sich, zusätzlich dazu einen Elektrobadheizkörper<br />
zu installieren.<br />
Dieser lässt sich platzsparend an der<br />
Wand anbringen und verbreitet wohlige Wärme. Besonders<br />
praktisch: Viele Modelle erwärmen nicht nur den Raum,<br />
sondern trocknen auch die Handtücher! Sie lassen sich<br />
überall dort befestigen, wo eine Steckdose zu finden ist und<br />
arbeiten effizient und kostengünstig. epr<br />
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Ein Sonnenschutz<br />
geht neue Wege<br />
Neben Qualität sind auch<br />
Nachhaltigkeit, Unabhängigkeit<br />
von Energiekosten und<br />
Komfort wichtige Aspekte<br />
bei der Einrichtung der eigenen<br />
vier Wände.<br />
Zum Beispiel wenn Sonnenschutzsysteme mit Solartechnik<br />
ausgestattet sind. Ohne elektrische Verkabelung eignet sie<br />
sich vor allem für die Nachrüstung. Das autarke System<br />
zieht seine Energie aus einer eingebauten Solarzelle und<br />
lässt sich ganz komfortabel per Fernbedienung steuern. epr<br />
www.renson.eu<br />
126 OBERNEULAND
Lüftungssystem lässt<br />
Allergiker durchatmen<br />
Wenn der Winter Vergangenheit ist,<br />
bessert sich bei vielen Menschen<br />
der Gemütszustand. Doch die Vorboten<br />
des Sommers bringen auch<br />
Probleme: Pollen lassen vor allem<br />
Allergiker nur schwer durchatmen.<br />
Doch clevere Lösungen sorgen<br />
dafür, dass die Betroffenen von den<br />
Symptomen verschont bleiben.<br />
Zum Beispiel ein vollständig in das<br />
Fenster integriertes Lüftungssystem, das den Raum<br />
mit Frischluft versorgt, ohne dass ein Öffnen des Fensters<br />
notwendig ist. Durch den optionalen Einbau von<br />
Filtern können Allergiker aufatmen. epr<br />
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Sauna . Dampfbad . Infrarot . Dampfdusche<br />
Wartungsfreie<br />
Renovierungslösungen<br />
für Wintergärten<br />
Die meisten Menschen, die einen<br />
Wintergarten mit Holzfenstern<br />
haben, wünschen sich<br />
eine gleichermaßen komfortable<br />
wie dauerhafte Lösung<br />
gegen Witterungsschäden.<br />
Ein Renovierungsspezialist hat<br />
eine wartungsfreie Aluminium-Verkleidung entwickelt,<br />
die für fast alle Holzfenster-Typen geeignet ist. Hier werden<br />
die bestehenden Holzfenster des Wintergartens auf<br />
der Innenseite erhalten und mit einem durchdachten<br />
Rahmen und Flügel-Verkleidungssystem auf der Außenseite<br />
verkleidet und damit verlässlich geschützt. epr<br />
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große Wellnessausstellung!<br />
Gottlieb-Daimler-Str. 30-34 28816 Stuhr<br />
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einstellen<br />
Wer schon einmal<br />
in weichem<br />
Wasser gebadet<br />
hat, kennt<br />
das einzigartige<br />
sanfte Gefühl<br />
auf der Haut.<br />
Darüber hinaus<br />
ist es kalkarm und minimiert somit die Ablagerung von Kalk<br />
auf Fliesen, Armaturen und Haushaltsgeräten.<br />
Diese Wasserenthärtungsanlagen sorgen dafür, dass das<br />
Wasser genau den Härtegrad besitzt, den sich der Hausbesitzer<br />
in der jeweiligen Situation wünscht. Moderne<br />
Anlagen können darüber hinaus per Smartphone, Tablet<br />
oder PC komfortabel gesteuert werden. epr<br />
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OBERNEULAND 127
BAUEN + WOHNEN<br />
Sanieren<br />
und Fördergelder erhalten<br />
Bei "Altersgerecht Umbauen" dürften die meisten zuerst<br />
an Barrierefreiheit und an Senioren denken. Dabei verbergen<br />
sich hinter dem gleichnamigen Förderprogramm Nummer<br />
455 der KfW-Bank verschiedenste Fördermöglichkeiten<br />
- unter anderem für Hausbesitzer, die mit einer neuen<br />
Haustür den Einbruchschutz des Zuhauses verbessern.<br />
Mit dem Förderprogramm 430 "Energieeffizient Sanieren"<br />
gibt es zudem Fördermittel speziell für eine verbesserte Energieeffizienz.<br />
Mit guter Dämmung zur Förderung<br />
Der UD-Wert bezeichnet den Wärmedurchgangskoeffizienten<br />
von Fenstern und Türen. Einfach ausgedrückt, erkennen<br />
Fachleute an dem Wert, wie viel Wärme durch die Haustür<br />
nach außen verloren geht. Je geringer der Wert, umso<br />
besser ist die Wärmedämmung und damit die Energieeffizienz<br />
des Gebäudes.<br />
Auch bei Haustüren ist dieser Wert relevant, da bei einer<br />
nicht ausreichenden Isolierung über die große Türfläche<br />
viel Heizungswärme nach draußen abgestrahlt wird. Die Energieeinsparverordnung<br />
(EnEV) schreibt für die Sanierung<br />
von Außentüren einen UD-Wert von maximal 1,8 W/(m²·K)<br />
vor.<br />
Daher werden mit dem Förderprogramm Nr. 430 "Energieeffizient<br />
Sanieren" der KfW-Bank als Einzelmaßnahmen<br />
auch wärmegedämmte Haustüren gefördert. Voraussetzung<br />
ist, dass die Haustür mindestens einen UD-Wert von<br />
1,3 W/(m²·K) oder besser aufweist. Der Zuschuss beträgt<br />
zehn Prozent der Investition, entsprechend mindestens<br />
300 Euro, maximal aber 5.000 Euro.<br />
Erhöhter Einbruchschutz für die eigene Sicherheit<br />
Ausschlaggebend für die Förderung im Rahmen des KfW-<br />
Programms Nr. 455 "Altersgerecht Umbauen" ist zusätzlich<br />
zum UD-Wert die Erhöhung des Einbruchschutzes.<br />
Je nachdem, wie lange ein Einbrecher benötigt und welches<br />
Werkzeug er verwendet, werden geprüfte Bauelemente in<br />
Widerstandsklassen RC (englisch: "Resistance classes")<br />
von RC 1N (geringer Widerstand) bis RC 6 (extrem hoher<br />
Widerstand) eingestuft. Für Eigenheime werden die Widerstandsklassen<br />
RC 2 und RC 3 empfohlen, eine Förderung<br />
ist ab Widerstandsklasse RC 2 möglich. djd<br />
www.hoermann.de/tipps<br />
128 OBERNEULAND
Raum und Platz schaffen mit individuellen<br />
Schranklösungen nach Maß<br />
MIT DER PERFEKTEN LÖSUNG<br />
DAS PERFEKTE UMFELD<br />
Nirgendwo lässt sich das eigene Selbst so gut verwirklichen<br />
wie zu Hause. Nur daheim kann man sich bei Einrichtung<br />
und Gestaltung richtig austoben, um sich rundum<br />
wohlfühlen zu können.<br />
Mit kreativem Ideenreichtum und langjähriger Erfahrung<br />
unterstützt BM Schrankdesign mit seinen formschönen,<br />
durchdachten und funktionellen Schranklösungen nach<br />
Maß Kunden, um die optimale Nutzung der Räumlichkeiten<br />
und das Rundum-Wohlfühlen zu erreichen.<br />
In Top-Qualität und ansprechendem Design! Speziell entworfen<br />
und individuell von Tischlerhand gefertigt. Ob für<br />
Ankleidezimmer, Garderoben, Bücherregale, Kleider- und<br />
Eckschränke, maßgefertigte Dachschrägen sowie Badezimmermöbel.<br />
Als offener, begehbarer Schrank oder<br />
geschlossen mit Drehtüren oder Gleittüren. Jede noch so<br />
kleine Nische wird dabei berücksichtigt, um das zur Verfügung<br />
stehende Raumpotential vollständig auszuschöpfen.<br />
Dabei wird auf Wertbeständigkeit und höchste Qualität in<br />
Funktion und Design großer Wert gelegt.<br />
Je nach Geschmack und Vorliebe können Kunden dabei<br />
aus einer vielfältigen Auswahl an Holz-, Farb- und Glasoberflächen<br />
wählen.<br />
Das Einhalten hoher Qualitätsstandards sowie die<br />
Berücksichtigung ökologischer Nachhaltigkeit bei den einzelnen<br />
Bestandteilen ist für BM Schrankdesign selbstverständlich.<br />
Für die Produktion und Anfertigung der<br />
Schränke werden ausschließlich Materialien namhafter<br />
Hersteller verwendet.<br />
Interessierte Besucher können sich im Schrankstudio<br />
„Am Wall 174“ von unterschiedlichen Ideen inspirieren lassen.<br />
Geöffnet hat BM Schrankdesign von Montag bis Freitag von 11.00 Uhr bis 18.00 Uhr<br />
und am Samstag von 11.00 bis 13.00 Uhr.
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TERMINE<br />
IM MAI<br />
EVENT<br />
KALENDER<br />
Von Festen auf dem Lür-Kropp-Hof bis zu Konzerten, von interessanten Führungen<br />
bis zu spannenden Vorträgen.<br />
Alle wichtigen ländlichen Termine in Oberneuland und der Region im Überblick.<br />
9. - 12. Mai <strong>2019</strong> – Nationales Springturnier Bremen-Oberneuland<br />
Ein Fest für die ganze Familie<br />
Freunde treffen, hochkarätigen Pferdesport sehen und schöne Tage mit der Familie verbringen: Vom 9. bis 12. Mai<br />
<strong>2019</strong> wird die Anlage der Familie Forkert wieder zum beliebten Ausflugsziel in Oberneuland. Denn das nationale<br />
Springturnier des RC Rosenbusch lockt um die 200 Reiter aus ganz Norddeutschland an - darunter diverse national<br />
und international erfolgreiche Sportler. So konnten die Zuschauer in den vergangenen Jahren Springsport-Größen wie<br />
Markus Beerbaum und seine Frau Meredith Michaels-Beerbaum bewundern, ebenso wie die Mannschafts-Olympiasieger<br />
Sandra Auffarth und Lars Nieberg oder die vierfache Deutsche Meisterin Janne-Friederike Meyer-Zimmermann.<br />
Höhepunkt des Turniers ist der Große Preis am Sonntag, ein S***-Springen, das mit 10.000 Euro dotiert ist.<br />
Doch auch in den Tagen davor bekommen die Zuschauer viele schwere und stark besetzte Springen zu sehen - so wie das<br />
Mercedes-Benz-Championat am Samstag.<br />
Am späten Samstagnachmittag steigt dann traditionell die Stimmung im und rund um den Parcours, wenn die Sportler<br />
sich zu lauter Musik im rasanten Grand Central Speed Derby messen - einem Zeitspringen über Naturhindernisse, das ein<br />
wenig Flair des Deutschen Springderbys nach Oberneuland bringt.<br />
Freier Eintritt zum Schlemmen, Bummeln und Springsport gucken Damit möglichst viele Bremer die Chance haben,<br />
sich die Springen anzuschauen, ist der Eintritt zum Turnier traditionell kostenlos. „Wir möchten einfach, dass jede Familie<br />
hier einen tollen Tag verbringen und den Sport genießen kann“, sagt der 1. Vorsitzende des RC Rosenbusch-Oberneuland,<br />
Jörn Forkert. In den vergangenen Jahren kamen mehrere tausend Zuschauer auf die Anlage, die idyllisch mitten in den<br />
Wümmewiesen liegt und ein schönes Ausflugsziel mit dem Fahrrad ist.<br />
Neben den Springprüfungen gibt es diverse Gastronomie-Angebote: Wein- und Cocktailstände, Kaffee und Kuchen, Eis<br />
oder Mittagessen im stilvollen Festzelt - hier findet wohl jeder etwas. Die Kinder können sich im Abenteuerland austoben.<br />
Dort gibt es eine Hüpfburg, einen Spielplatz und Schminkstände. Für die Älteren bietet Mercedes Benz einen Einblick in<br />
neue Auto-Modelle, dazu gibt es Shopping-Stände.<br />
Vom Flair und der Atmosphäre des Turniers in Oberneuland sind auch die Reiter begeistert. „Das hier ist mit das schönste<br />
Turnier weit und breit“, sagte Hendrik Sosath aus Lemwerder im vergangenen Jahr.<br />
Und wer will, kann schon nach dem Springpferd für morgen Ausschau halten, denn die Young Stars Fohlenauktion ist im<br />
vergangenen Jahr so gut angekommen, dass sie erneut während des Turniers stattfindet. Außerdem gibt es Prüfungen für<br />
Nachwuchsreiter und junge Pferde und auch die Jüngsten bekommen beim Reiterwettbewerb ihren Auftritt vor großer Kulisse.<br />
www.rc-rosenbusch.de<br />
Foto: RC Rosenbusch / ACP Fotografie Andreas Pantel<br />
Foto: Kevin Gruetzner<br />
01.<strong>05</strong>.<strong>2019</strong> – 11.00 Uhr<br />
Familientag in der botanika<br />
Spiele und Basteleien für kleine und große Kinder<br />
08.<strong>05</strong>.<strong>2019</strong> – 19.00 Uhr<br />
Der Schatz der Gewürzinseln<br />
Vortrag von Dr. Alexandra Kehl, Tübingen<br />
10.<strong>05</strong>.<strong>2019</strong> – 18.00 Uhr<br />
Freundlichkeit und Mitgefühl<br />
Vortrag von und mit Sylvia Wetzel / 5,00 Euro<br />
12.<strong>05</strong>.<strong>2019</strong> – 15.30 Uhr<br />
Duftige Entspannung zum Muttertag<br />
Frühlingsreise durch Südostasien mit wohlriechenden<br />
Düften und Ölen / botanika-Eintritt zzgl. 3,00 Euro /<br />
Anmeldung bis 6. Mai<br />
23.<strong>05</strong>.<strong>2019</strong> – 19.00 Uhr<br />
Forschungsreisende, Ärzte und Botaniker<br />
Auf den Spuren von Engelbert Kaempfer, Carl Peter<br />
Thunberg und Phillip Franz von Siebold – Vortrag<br />
von Prof. Dr. Peter Schmidt, Dresden<br />
25. bis 26.<strong>05</strong>.<strong>2019</strong> – 10.00-17.00 Uhr<br />
Pflanzenmarkt im Rhododendron-Park<br />
Eingang Ronzelenstraße / Eintritt frei<br />
30.<strong>05</strong>. bis 02.06.<strong>2019</strong><br />
Nicht nur grün!<br />
Farbenfrohe Rallye durch die botanika<br />
botanika - Bremens große Entdeckerwelt<br />
Deliusweg 40, 28359 Bremen, www.botanika-bremen.de<br />
11.<strong>05</strong>.<strong>2019</strong> – 20.30 Uhr<br />
Studio Nord Sessions #5: Andrea Rea Trio (IT)<br />
Jazz-Konzert mit dem neapolitanischen Pianisten<br />
Andrea Rea mit Liedern, die immer eine andere Facette<br />
zum Ausdruck bringen. Ihr Spiel verschmilzt zu einem<br />
ganz eigenen, warmen und unverwechselbaren Klang.<br />
Tickets im Vorverkauf: 18€ zzgl. Gebühr bei Nordwest Ticket<br />
und: www.love-your-artist.de/dottimerecords, Abendkasse: 25€<br />
Studio Nord, Mühlenfeldstraße 23<br />
OBERNEULAND 133
TERMINE<br />
IM MAI<br />
01.<strong>05</strong>.<strong>2019</strong> - 10-17 Uhr<br />
Maimarkt Lür-Kropp-Hof<br />
Der Treffpunkt für alle Oberneulander und Freunde.<br />
Musik - Essen - Trinken - Shoppen - Klönsnack. Ein<br />
Fest für die ganze Familie.<br />
Lü-Kropp-Hof, Rockwinkeler Landstraße 5, Bremen<br />
rockwinkeler Heerstr. 24<br />
28355 Bremen<br />
Tel. 0421 / 25 08 08<br />
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02.<strong>05</strong>.<strong>2019</strong> - 20 Uhr<br />
Die Weserburg . So wie wir sind 1.0<br />
Jannike de Vries, neue Direktorin der Weserburg, gibt<br />
einen spannenden Einblick in die neue Ausstellung:<br />
“So wie wir sind 1.0”. Die Ausstellung speist sich<br />
aus einer Vielzahl von privaten Sammlungen, eigenen<br />
Beständen und Leihgaben von Künstlern. Karten<br />
im Vorverkauf zu EUR 10,- bei der Dampfmühle<br />
Oberneuland oder Montini Weinhandel.<br />
Gut Hodenberg, Einfahrt Oberneulander Landstraße 25<br />
01.<strong>05</strong>.<strong>2019</strong> – 12 bis 17 Uhr<br />
Frühlingsfest für Kinder und ihre Familien<br />
Buntes Programm: die Feuerwehr Bremerhaven kommt<br />
mit dem Drehleiterwagen, Ponyreiten, Zauberer, große<br />
Hüpfburg, Kinderschminken, Kinderfahrspaß im Autoparcours,<br />
Auftritte des SOS-Kinderchors und der Tanzgruppe,<br />
Führungen durch das Kinderdorf und für das<br />
leibliche Wohl stehen Foodtrucks bereit.<br />
SOS-Kinderdorf Worpswede, Weyerdeelen 4, Worpswede<br />
04. und <strong>05</strong>.<strong>05</strong>.<strong>2019</strong> – 10 bis 18 Uhr<br />
Olivenöl-Abholtage in Wilstedt<br />
Das jährliche Erzeuger-Verbraucher-Treffen von<br />
Oliviers aus Spanien, Italien und Griechenland mit<br />
Freunden echter nativer Olivenöle, sowie mediterrane<br />
Spezialitäten rund um die Olive. Wie in jedem Jahr<br />
werden alle Olivenölerzeuger vor Ort sein, um den<br />
Besuchern Einblicke zu ihrer Geschichte, Kultur und<br />
Landschaft zu geben. Dazu gehört natürlich auch die<br />
Vorstellung des neuen Olivenöls. Die Veranstaltung<br />
erhält ihren Charme und ihre Beliebtheit auch, weil<br />
hinter den meisten Tischen die Erzeuger selbst stehen<br />
und sich über die vielen Fragen und das Interesse an<br />
ihrer Arbeit freuen und sich die Zeit zu ausführlicher<br />
Beantwortung nehmen.<br />
Ortsmitte Wilstedt (Löhbergstraße, Am Löhberg)<br />
<strong>05</strong>.<strong>05</strong>.<strong>2019</strong> – 10 Uhr bis 18 Uhr<br />
7. Oberneulander Oldtmerfest -<br />
Ein Fest für die ganze Familie<br />
Alle zwei Jahre steht Oberneuland im Zeichen sehenswerter<br />
Karosserien: Fahrer starten zur Rallye quer<br />
durch den Stadtteil und Interessierte zu einem bunten<br />
Fest auf das Veranstaltungsgelände an der "Oberneulander<br />
Eiche". Zwischen Live-Musik, kulinarischen<br />
Köstlichkeiten und Aktionen für Kinder können hier<br />
eine bunte Vielfalt historischer Fahrzeuge gesehen<br />
und auf einem Hindernisparcours beobachtet werden.<br />
Rockwinkeler Heerstraße 21, 28355 Bremen-Oberneuland<br />
www.oberneulander-oldtimerfest.de<br />
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Spezialfutter für Sport- und Zuchtpferde<br />
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Telefon (0421) 25 90 21 / 25 98 06<br />
fax (0421) 257 53 23<br />
03.<strong>05</strong>.<strong>2019</strong> – 19 Uhr<br />
Der Mai ist gekommen -<br />
Frühlingskonzert in der Oberschule Rockwinkel<br />
Davon, was für die Kinder und Jugendlichen hierzulande<br />
Alltag und manchmal eher lästig ist, können<br />
die Ärmsten der Armen in Nepal nur träumen: dem<br />
täglichen Schulbesuch. Die Organisation KETAAKETI<br />
unterstützt in bislang mehr als 30 Projekten den<br />
Schulbesuch von 11.000 Kindern und mehr als 800<br />
Familien durch Mikrofinanzierung. Dadurch werden<br />
die Familien in die Lage versetzt, sich selbst eine<br />
Existenz aufzubauen und die Schulbildung ihrer<br />
Kinder mit zu finanzieren.<br />
Dass diese Aufgabe unterstützenswert ist, fand auch<br />
Dr. Michaela Dahm, Schulleiterin an der Oberschule<br />
Rockwinkel. Musiklehrer Holger Schmidt erzählte<br />
seinem OpenEars Chor von dem Vorhaben, der sich<br />
gleich spontan bereit erklärte, die Veranstaltung mit<br />
zu gestalten. Mit dabei sind auch die Kinderchöre<br />
SingSingSing der Jahrgänge 5 und 6. Eintritt frei.<br />
Aula der Oberschule Rockwinkel, Uppe Angst 31<br />
<strong>05</strong>.<strong>05</strong>.<strong>2019</strong> – 11 Uhr bis 18 Uhr<br />
Der 9. Ölmühlentag der Wesermühle<br />
- Führungen mit Ölpressung live<br />
- Wissenswertes zu heimischen Ölen<br />
- Neue Olivenöl-Ernte zum Einstandspreis<br />
- Stände regionaler Anbieter, zum großen Teil<br />
bio-zertifiziert: Büffel-, Kuh- und Ziegenkäse, feine<br />
Bio Weine, Gewürze, Kräuter, Eis und Honig<br />
- Landtorten vom Dorfverein Wulmstorf<br />
- Sandhaufen, Perlenbasteln oder Nagelbalken<br />
für die Kleinen<br />
- Künstlerin Susann Schröder-Blischke<br />
aus Thedinghausen zeigt großformatige Seestücke<br />
und Skulpturen<br />
Alte Wulmstorfer Windmühle,<br />
Mühlenweg 34, 27321 Thedinghausen<br />
134 OBERNEULAND
<strong>05</strong>.<strong>05</strong>.<strong>2019</strong> – 12 Uhr<br />
Familienaktion<br />
Erlebnisreise um die ganze Welt<br />
mit Angelika Stiller-Beer | 2,50 € zzgl. Museumseintritt,<br />
ohne Anmeldung<br />
Übersee-Museum, Bahnhofspl. 13, 28195 Bremen<br />
06.<strong>05</strong>.<strong>2019</strong> – 19.00 Uhr<br />
Sitzungstermin des Beirates Oberneuland<br />
Gemeindehaus Ev. Kirche Oberneuland<br />
06.<strong>05</strong>.<strong>2019</strong> – 19 Uhr<br />
Basis-Workshop "Effektive Mikroorganismen "<br />
Wie lassen sich Chemie und künstliche Zusatzstoffe<br />
vermeiden? "Effektive Mikroorganismen (EM)" sind uralte<br />
natürliche kleine Helferlein, die ihre Umgebung aktivieren<br />
und ein gesundes biologisches Gleichgewicht schaffen.<br />
Anmeldung per Mail an: andrea@umweltliebe.org<br />
Achterdiek 56, 28359 Bremen, www.umweltliebe.org<br />
09.<strong>05</strong>.<strong>2019</strong> – 19.30 Uhr<br />
„Lieber Wonnemonat –<br />
sei gegrüßt mit Harfenklang und Märchen“<br />
Jennifer Lang, Harfe –<br />
Helga Poppe mit Märchen<br />
u.a. aus fremden Kulturen<br />
– Werke von G. F. Händel,<br />
Alphonse Hasselmans,<br />
Ulla van Daelen<br />
Foto: M. Groll<br />
Der Freundeskreis Ichon-Park e.V., Oberneulander Landstr. 70,<br />
28355 Bremen, Telefon 0421 2<strong>05</strong> 29086<br />
09.<strong>05</strong>.<strong>2019</strong> – 19.30 Uhr<br />
Mit der Linie 4 um die Welt<br />
Lesung mit der Autorin und Städtesammlerin Annett<br />
Gröschner. Ob in London, Istanbul, Magdeburg, Hamburg,<br />
Astana oder Tartu – überall auf der Welt besteigt die<br />
Autorin seit mehr als fünfzehn Jahren Straßenbahn<br />
oder Bus der Linie 4 und lässt sich überraschen von<br />
dem, was auf sie zukommt…<br />
Schroetersaal in Murkens Hof, Klosterstr. 25, Lilienthal<br />
11.<strong>05</strong>.<strong>2019</strong> – 14.30 Uhr<br />
Zeichnen im Museum<br />
Licht und Schatten<br />
mit Bettina Pankoke | 2,50 € zzgl. Museumseintritt<br />
Übersee-Museum, Bahnhofspl. 13, 28195 Bremen<br />
12.<strong>05</strong>.<strong>2019</strong><br />
Oberneulander Parkvögel<br />
Fritz Ibold kennt die Oberneulander Parks seit seiner<br />
Jugend. Bei einer ornithologischen Frühexkursion im<br />
Park Höpkensruh können typische Parkvögel anhand<br />
ihres Gesangs identifiziert werden.<br />
Stiftung NordWest Natur, Am Dobben 44, 28203 Bremen<br />
Tel.: 0421-71006, www.nordwest-natur.de<br />
12.<strong>05</strong>. – 11:30 Uhr<br />
Bremer HC – Rot-Weiss Köln<br />
Feldhockey 1. Damen-Bundesliga<br />
Heinrich-Baden-Weg, Oberneuland<br />
12.<strong>05</strong>.<strong>2019</strong> – 12 bis 17 Uhr<br />
Hoffest auf Biohof Bavendamm<br />
BUND und Familie Wilkens laden herzlich zum Hoffest<br />
ein. Im Stroh toben, Kälbchen streicheln, Wassertiere<br />
keschern, am Glücksrad drehen, Wiesenvögel erleben,<br />
Kräutersalbe herstellen, eine Hofführung mitmachen,<br />
etwas über wesensgemäße Bienenhaltung erfahren,<br />
Theaterstück im Stall, Bioköstlichkeiten genießen u.v.m.<br />
Waller Straße 300 im Blockland, Nähe Dammsiel<br />
12.<strong>05</strong>.<strong>2019</strong> – 17 Uhr<br />
„Gospel meets Jazz“<br />
Jubiläumskonzerts anlässlich des 20. Geburtstages<br />
des Gospelchor St. Georg. Seit 1998 singen, swingen<br />
und grooven bis zu 45 Sänger mit Stimme, Seele und<br />
viel Spaß. Circa 200 Songs und mehrere Messen<br />
(Gospel/Jazz/Klassik/Pop), fünf-stimmig gesungen,<br />
gehören zum Repertoire. Unter der Leitung von<br />
Sascha Kayser und der Mitwirkung eines gemischten<br />
Orchesters, dem auch Musiker des Ökumenischen<br />
Gymnasiums Oberneuland angehören, erwartet die<br />
Besucher folgendes Programm: Magnificat – The Groovy<br />
Version of Ox vom Komponisten Christoph Schönherr<br />
sowie eine Zusammenstellung unterschiedlicher Songs<br />
aus 20 Jahren Chormusik. Eintritt ist frei.<br />
Kirche St. Ursula, Schwachhauser Heerstr./Ecke Emmastr.<br />
17. bis 21.06.<strong>2019</strong><br />
Workshopwoche der Musikschule Bremen<br />
im Bremer Stadtmusikantensommer<br />
Zum 200. Geburtstag der Bremer Stadtmusikanten lädt<br />
die Musikschule Bremen im Rahmen der 6. Bremer<br />
Musikschulwoche herzlich zum Musik machen, Musik<br />
erfahren und Musik erleben ein! Die Musikschule<br />
bietet jeden Tag ab Nachmittag Workshops rund um<br />
das Thema Musik für alle anderen interessierten<br />
Bremer an. Für jeden ist etwas dabei: kleine Kinder,<br />
Schulkinder, Jugendliche und Erwachsene können<br />
aus dem umfangreichen Programm mit mehr als<br />
50 Workshops ihre Favoriten wählen.<br />
Alle Workshops sind für alle Teilnehmer kostenlos!<br />
Anmeldeschluss ist der 24. Mai <strong>2019</strong>.<br />
Infos: www.musikschule.bremen.de<br />
Musikschule Bremen, Schleswiger Str. 4, 28219 Bremen<br />
16.<strong>05</strong>.<strong>2019</strong> – 19 Uhr<br />
Frauenchor "GoodWeibs"<br />
Benefizkonzert zugunsten von "Trauerland"<br />
Special Guest: Andreas Neumann (Radio Bremen)<br />
Karten zu Euro 20,- Vorverkauf & Abendkasse (Kinder<br />
unter 12 J. frei / Einlass ab 18:30)<br />
VVK: Apotheke Oberneuland u.a.<br />
Evang. Kirche Oberneuland, Hohenkampsweg 6, Bremen<br />
www.kirche-oberneuland.de<br />
18.<strong>05</strong>.<strong>2019</strong> – 14 Uhr<br />
Praxis-Tag: Leben in den Garten bringen<br />
Mikroorganismen und Kleinstlebewesen sind für die<br />
Beschaffenheit des Bodens wichtig. Wie man dafür<br />
sorgt, dass Blätter und organisches Material zersetzt<br />
werden und wieder zum Baustoff für die nächste<br />
Pflanzengeneration werden, zeigt der Workshop..<br />
Anmeldung per Mail an: andrea@umweltliebe.org<br />
Achterdiek 56, 28359 Bremen, www.umweltliebe.org<br />
POTHEKE OBERNEULAND<br />
Johannes Backhoff<br />
Inh. Amelie Backhoff e.K.<br />
Rockwinkeler Heerstr. 19<br />
28355 Bremen<br />
apotheke.oberneuland@t-online.de<br />
www.apotheke-oberneuland-bremen.de<br />
Tel. (0421) 259088<br />
Fax. (0421) 250602<br />
OBERNEULAND 135
TERMINE<br />
IM MAI<br />
Foto: Frank Fiedler<br />
Foto: Niek Jurjens<br />
Konzerte in der Pusta-Stube<br />
Oberblockland 5, 28357 Bremen<br />
01.<strong>05</strong>.19 - 14 Uhr<br />
Hart Backbord<br />
Shanties, rhythmische Songs,<br />
vertraumte Balladen & stimmungsvolle<br />
Lieder der Seeleute<br />
03.<strong>05</strong>.19 - 19.30 Uhr<br />
Tine Andersen &<br />
Erich Sellheim<br />
Tant de belles choses Eine<br />
Hommage an Françoise Hardy<br />
04.<strong>05</strong>.19 - 19 Uhr<br />
Old Time Hayride<br />
Duo aus dem europäischen<br />
Bluegrass-Umfeld<br />
10.<strong>05</strong>.19 - 19.30 Uhr<br />
Lord Super<br />
Pop- und Rocksongs mit akustischer<br />
und elektrischer<br />
Gitarre, 80s Casio Keyboards<br />
11.<strong>05</strong>.19 - 19 Uhr<br />
M Acoustic<br />
Singer-Songwriter meets Jazz,<br />
Roots-Rock mit M und dem<br />
Jazzpianisten Ilja Weigel<br />
12.<strong>05</strong>.19 - 14 Uhr<br />
Cladatje<br />
Mit viel Humor und vielfältigen<br />
Stücken aus der Klezmer-Musik begeistert die aus Ottersberg<br />
kommende Klezmergruppe das Publikum.<br />
17.<strong>05</strong>.19 - 19.30 Uhr<br />
Paradawgma<br />
Acoustic String Band Music<br />
zwischen Jazz und Folk<br />
18.<strong>05</strong>.19 - 19 Uhr<br />
Schöön<br />
Es lebe das Leben...genau so<br />
wie es ist: mal rockt es,<br />
mal schmust es, mal swingt es<br />
24.<strong>05</strong>.19 - 19 Uhr<br />
Smooth Escape<br />
mit chillig – entspannten,<br />
balladesken, groovigen Songs<br />
und ganz viel Atmosphäre<br />
25.<strong>05</strong>.19 - 19 Uhr<br />
Joshie White Revival Band<br />
Klassische Irish-Songs und<br />
Tunes, American Songs, Bluegrass,<br />
Blues, Pop und Klezmer<br />
31.<strong>05</strong>.19 - 19.30 Uhr<br />
Ballroom Jazz<br />
Jazz n Samba<br />
von herzerwärmend bis<br />
tanzbar<br />
19. <strong>05</strong>.<strong>2019</strong> – 11 bis 14 Uhr<br />
12. „Inner-Wheel“ Jazz-Frühshoppen<br />
Fröhlichkeit und Geselligkeit mit einem guten Zweck<br />
verbinden – wie jedes Jahr führt der IW-Club diese<br />
Benefiz-Veranstaltung zugunsten der „Stiftung Alten<br />
Eichen“ durch. Es wird wieder Leckeres zu essen und<br />
zu trinken geben, Musik und gute Laune!<br />
Die „Stiftung Alten Eichen“ ist Bremens älteste Sozialeinrichtung<br />
für Kinder und Jugendliche und bietet<br />
ihnen einen Schutzraum, in dem sie aufgefangen<br />
werden und fürs Leben, den Beruf und ihre persönliche<br />
Entwicklung lernen können.<br />
Seit insgesamt 18 Jahren unterstützt der Inner Wheel<br />
Club Bremer Schlüssel die „Stiftung Alten Eichen“ mit<br />
Veranstaltungen, seit 12 Jahren nun mit der Durchführung<br />
eines Jazz-Frühschoppens. Jedes Jahr kommt<br />
ein beachtlicher, fünfstelliger Betrag zusammen, der<br />
den Kindern, Jugendlichen und Familien Projekte<br />
ermöglicht, die sonst nicht realisiert werden könnten.<br />
In <strong>2019</strong> soll das Projekt: Offensive Bildung“ unterstützt<br />
werden. Darin geht es um Bildung, nicht nur zur<br />
Existenzsicherung, sondern auch als Chance für<br />
gesellschaftliche Teilhabe. Dabei sollen Kindern und<br />
Jugendlichen Museums-, Theater und Konzertbesuche<br />
ermöglicht werden, oder auch Reisen und Ausflüge,<br />
etwa der Besuch historischer Orte und die Auseinandersetzung<br />
mit deren Geschichte.<br />
Der Eintritt ist frei.<br />
Focke-Museum, Schwachhauser Heerstr. 240, Bremen<br />
© Übersee-Museum, Foto: Matthias Haase<br />
© Übersee-Museum, Foto: Matthias Haase<br />
25.<strong>05</strong>.<strong>2019</strong> – 18 bis 1 Uhr<br />
Lange Nacht der Bremer Museen<br />
Thema: 200 Jahre Bremer Stadtmusikanten –<br />
Motto: ÜberLeben<br />
Übersee-Museum:<br />
Eintritt: Single 12,- €, ermäßigt 9,- €, Familien 24,- €,<br />
Übersee-Museum, Bahnhofspl. 13, 28195 Bremen<br />
Focke-Museum:<br />
Mit DJ Gülbahar Kültür, Pago Balke, Führungen und<br />
Mitmach-Aktionen, Kosten: 12 €, 9 €<br />
www.focke-museum.de/was-ist-los/lange-nacht/<br />
21.<strong>05</strong>.<strong>2019</strong> – 19 Uhr<br />
Koloniale Spuren<br />
Die Namibia-Sammlung im Fokus. Ein Forschungsund<br />
Reisebericht, Vortrag mit Christian Jarling,<br />
Universität Hamburg | 4,- €, erm. 3,- €<br />
Übersee-Museum, Bahnhofspl. 13, 28195 Bremen<br />
23.<strong>05</strong>.<strong>2019</strong> – 17 Uhr<br />
Unterwegs mit der Linie 4.<br />
Arsten und Lilienthal vor den Toren der Hansestadt.<br />
Startpunkt ist die Wendeschleife am Bremer Bürgerpark.<br />
In Arsten und Lilienthal ergänzt jeweils ein<br />
ca. 30-minütiger Aufenthalt das Seminar. Seminarende<br />
ist in Lilienthal. Die Bahn nimmt Teilnehmende<br />
aus Bremen wieder mit zurück zum Hauptbahnhof.<br />
Anmeldung: 04298 929-240/241 oder vhs@lilienthal.de<br />
136 OBERNEULAND
23.<strong>05</strong>.<strong>2019</strong> - 19 Uhr<br />
Motette im Dom „<br />
Mein Geist und Seele freuet sich“<br />
Werke von<br />
Johannes Brahms:<br />
Requiem (I. und IV. Satz),<br />
Gabriel Fauré: “Cantique<br />
de Jean Racine“, George<br />
Dyson: Magnificat &<br />
Nunc dimittis sowie<br />
Orgelwerke der Romantik<br />
und frühen Moderne<br />
Vokalensemble ‘terra nova’, Leitung: Katja Zerbst,<br />
Felix Mende – Orgel. Eintritt frei, Spende erbeten<br />
St. Petri Dom Bremen, Sandstraße 10-12, 28195 Bremen<br />
www.kirche-oberneuland.de<br />
26.<strong>05</strong>.<strong>2019</strong> – 15 Uhr<br />
Experiment Moderne. Bremen nach 1918<br />
Kuratorenführung durch die Sonderausstellung<br />
mit Dr. Jan Werquet. Kosten: 4 € (zzgl. Eintritt)<br />
Tel. Reservierung unter 0421-699 600-50.<br />
www.focke-museum.de/was-ist-los/kalender/<br />
26.<strong>05</strong>.<strong>2019</strong> – 15 Uhr<br />
Koloniale Spuren<br />
Indianer in Nordamerika - U<br />
nterdrückung und Widerstand<br />
Öffentliche Führung mit Dr. Claudia Roch<br />
2,- € zzgl. Museumseintritt<br />
Übersee-Museum, Bahnhofspl. 13, 28195 Bremen<br />
Oberneuland<br />
MAGAZIN<br />
Impressum<br />
21. Jahrgang<br />
Herausgeber:<br />
Marc Ehlers, Timo Ehlers<br />
Verlag und Herstellung:<br />
Pferdesport Verlag Ehlers GmbH<br />
Zeitschrift-Druck-Dienstleistungen<br />
Rockwinkeler Landstr. 20, 28355 Bremen<br />
Tel.: 0421 - 257 55 44, Fax: 0421 - 257 55 43<br />
E-Mail: magazin@oberneuland.info<br />
www.oberneuland.info<br />
Redaktion:<br />
Michael Blome, Dr. Angelika Breucha, Philipp Eggert,<br />
Gaby Engelsberger, Margrit Groll, Anne Günter,<br />
Winfried Hammelmann, Matthias Holthaus,<br />
Christina Klinghagen, Eberhard Matzke, Meike Müller,<br />
Antje Scheinert, Anna-Lena Trey, Sabine v.d. Decken<br />
Jochen Mönch (Foto), R.E. van Beeck(†) (Grafik Wappen),<br />
Timo Ehlers (verantw. f. d. Inhalt)<br />
25.<strong>05</strong>.<strong>2019</strong> – 14 Uhr<br />
Mit unserem Naturschutzwart unterwegs<br />
Spaziergang durch die Borgfelder Wümmewiesen<br />
mit Hans-Joachim Janssen<br />
Treffpunkt: Borgfelder Kirche (Borgfelder Landstr. 15)<br />
Stiftung NordWest Natur, Am Dobben 44, 28203 Bremen<br />
Tel.: 0421-71006, www.nordwest-natur.de<br />
Anzeigen:<br />
Birte Baraczewski, Tel. 0421 - 257 55 44<br />
E-Mail: birte.baraczewski@pferdesportverlag.de<br />
Z.Zt. ist Anzeigenpreisliste Nr. 22 vom 1.1.<strong>2019</strong> gültig.<br />
Katrin Wachholder (Anzeigenleitung)<br />
Creative Design:<br />
Alexandra Ehlers, Nicola Jäger, Gonzo<br />
Erscheinungsweise:<br />
Monatlich, 10 Ausgaben pro Jahr<br />
(Doppelausgabe im Sommer und Winter).<br />
Abonnement:<br />
EUR 25,- inkl. MwSt./Versand für 10 Ausgaben<br />
Stefanie Lüssen, Tel. 0421 - 257 55 44<br />
E-Mail: stefanie.luessen@pferdesportverlag.de<br />
26.<strong>05</strong>.<strong>2019</strong> – 11 bis 17 Uhr<br />
10. Kinderfest im Blockland<br />
Familientag für Groß und Klein mit viel Spaß: Splashball<br />
(laufen auf dem Wasser), alte Jahrmarktschaukel,<br />
Spielmobil, Hüpfburg, Heuspielburg, Ponyreiten,<br />
riesiger Sandberg zum buddeln, alte Spiele (Bretterlaufen,<br />
Dosen werfen, Schokokusswurfmaschine,<br />
Dosen laufen) Wasserspiele der Freiwilligen Feuerwehr<br />
Blockland, Zauberer mit viel Comedy.<br />
Große Tombola mit attraktiven Preisen.<br />
Dorfgemeinschaftshauses Heimatverein Blockland,<br />
Niederblockland 20<br />
26.<strong>05</strong>.<strong>2019</strong> – 15 Uhr<br />
Blumen und Insekten am Hollerdeich<br />
Biologische Vielfalt auf Hochwasserdeichen mit<br />
Rolf Dülge (Bremischer Deichverband),<br />
Raimund Kesel, Jörn Hildebrandt, und Gunnar Oertel<br />
Veranstaltungsort: Hollerdeich /Ecke Aumundsdamm<br />
Stiftung NordWest Natur, Am Dobben 44, 28203 Bremen<br />
Tel.: 0421-71006, www.nordwest-natur.de<br />
27.<strong>05</strong> - 04.08.<strong>2019</strong><br />
Gemälde-Ausstellung<br />
Dirk Bodenstein zeigt seine farbintensiven Ölgemälde<br />
im Haus am Walde. Mal großformatige Blüten, mal<br />
florale fließende Formen - auch in Symbiose mit<br />
phantasievollen Vögeln. Das sind die Lieblingsmotive<br />
des Künstlers.<br />
Infos: www.dirk-bodenstein.de<br />
Ort: Haus am Walde, Kuhgrabenweg, Bremen<br />
bis 02.06.<strong>2019</strong><br />
Ausstellung Dieter Mammel<br />
Dieter Mammels sensible<br />
Tuschegemälde bezaubern<br />
durch eine stille, traumverlorene<br />
Poesie. Sie lassen<br />
den Blick in glitzernde<br />
Wasseroberflächen eintauchen<br />
oder folgen<br />
träumenden, auf sachten<br />
Wellen treibenden Figuren.<br />
Galerie und Kunstkabinett Corona Unger<br />
Georg-Gröning-Str. 14, 28209 Bremen<br />
Nachdruck oder Kopieren, auch auszugsweise, nur mit schriftlicher<br />
Genehmigung des Verlages. Für unverlangt eingesandte Texte und Fotos übernehmen<br />
Verlag und Redaktion keine Gewähr. Namentlich gekennzeichnete<br />
Beiträge und Anzeigen müssen nicht unbedingt der Meinung der Redaktion<br />
entsprechen. Manuskripte unterliegen der redaktionellen Bearbeitung.<br />
Druck: F&W Druck- und Mediencenter GmbH, 83361 Kienberg.<br />
Erfüllungsort und Gerichtsstand ist Bremen.<br />
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Oberneuland<br />
MAGAZIN<br />
®<br />
Haus & Grund<br />
Bremen / Bremerhaven<br />
PFERDESPORT<br />
VERLAG EHLERS GMBH<br />
PFERDE<br />
fit &vital<br />
C<strong>OM</strong>PUTER<br />
GENEALOGIE<br />
OBERNEULAND 137
MEINE HEIMAT<br />
OBERNEULAND<br />
Von Winfried Hammelmann,<br />
Oberneulander,<br />
Redakteur und Autor<br />
HAMMEL-<br />
Diäten-Frühjahre<br />
Früher war alles besser? Niemals. Nicht<br />
einmal das Frühjahr war früher besser.<br />
Früher waren auch die Diäten nicht besser.<br />
Die der Politiker nicht, und auch die fürs<br />
Abnehmen sorgen sollten. Ich habe mit der<br />
Ananas-Diät damals vier Kilo abgenommen.<br />
Das lag aber eher an der Allergie, durch die<br />
mir der Appetit gründlich vergangen war.<br />
Durch die Spargel-Diät hatte ich dann sogar<br />
ordentlich zugenommen, was aller Wahrscheinlichkeit<br />
nach daran liegt, dass es eher<br />
eine Schnitzel-Kartoffel-Hollandaise-Diät war,<br />
die aber mit frischem Spargel garniert wurde.<br />
Diese Art der Abnahme kommt für mich nicht<br />
mehr in Frage. Ich sag mal so: Ich gehöre zu<br />
den Menschen, bei denen – wie soll ich<br />
sagen – es – wenn man austritt, urinös riecht<br />
im Urinal. Deshalb sollte man das mit dem<br />
Wasserlassen lassen. Einmal war ich<br />
stehend von meinen eigenen Dämpfen ohnmächtig<br />
geworden, gegen den Papierhandtuchspender<br />
geknallt und mit dem Kopf<br />
abgeprallt. Dann hatte ich komplett den Halt<br />
verloren. Im Drehen fiel ich, donnerte mit<br />
dem Unterkiefer ans Pissoir, um den<br />
gelblichen Gasen besonders nah zu kommen<br />
und wieder benommen zu werden.<br />
Eine Spargel-Diät kann lebensgefährlich,<br />
ja tödlich sein. Nix für mich.<br />
SPRüNGE<br />
Als relativ habe ich die Sherry-Diät in Erinnerung.<br />
Im Grunde habe ich nur den Sherry in<br />
Erinnerung, aber in guter. Man sollte relativ<br />
wenig essen, ich glaube, lauter gesundes<br />
Zeug, und zwischendurch immer ein Gläschen<br />
Sherry. Leider ließ meine Konsendrzionschonnawenigengaläsernhicks<br />
… äh … ab.<br />
Nur um es (fast schon) wissenschaftlich vergleichen<br />
zu können, habe ich nach der Woche<br />
mit der Sherry-Diät noch andere, in die<br />
gleiche Richtung gehende Abnehmwochen<br />
eingelegt: die Bier-Diät, die Weißwein-Diät, die<br />
Ouzo-Eierlikör-Diät und die Strohhalm-Strohrum-Strohdumm-Diät;<br />
Letztere verhilft den<br />
Diätianern oder heißt es Diätonauten, jedenfalls<br />
hilft sie den Alkprobanden, schnell hirnlos<br />
zu werden. Am Ende muss man sich an<br />
einen Strohhalm klammern, um aus dieser<br />
Lall-Welt zu entfliehen, und es sollte nicht der<br />
Strohhalm sein, mit dem man vorher den<br />
hochprozentigen Rum getrunken hat.<br />
Es folgten noch einige andere Diäten. Also,<br />
die folgten in den bunten Blättern, manche<br />
schafften es auch in populärwissenschaftliche<br />
Zeitschriften. Ich habe darüber viel<br />
gelesen und gelernt:<br />
Erstens: Die, die die Diäten erschaffen,<br />
sind sehr erfindungsreich.<br />
Zweitens: Die, die die Diäten abdrucken,<br />
erzielen hohe Auflagen.<br />
Drittens: Die, die die Diäten ausprobieren,<br />
nehmen oft ab.<br />
Viertens: Die, die die Diäten ausprobieren,<br />
nehmen oft wieder zu.<br />
Fünftens: Die, die lediglich Artikel über die<br />
Diäten lesen, nehmen nicht ab.<br />
Sechstens: Die, die lediglich über die Diäten<br />
lesen, nehmen auch nicht zu.<br />
Siebtens: Es gibt den sogenannten<br />
Yo-Yo-Effekt.<br />
Hier in Norddeutschland ist dieses Phänomen<br />
besser bekannt unter dem Namen<br />
JouhJouhEffekt, im Sinne von jouh-jouh-kennich-erzähl-mir-nix.<br />
Von manchen Fettweg-Kuren hat mich meine<br />
Frau abgehalten: Sie kennen doch bestimmt<br />
diese Geschichte: Man legt ein Stück Fleisch<br />
in Cola und das löst sich dann auf. Ich wollte<br />
mich – nicht zu lange natürlich – in eine<br />
Badewanne voller Cola legen, am besten<br />
Diät-Cola, dachte ich, dann geht’s bestimmt<br />
noch schneller – war mein Gedanke.<br />
Und DCD, also Diät-Cola-Diät, das klang wie<br />
… wie … wie Fettburner-Musik in meinen<br />
fleischigen Ohren. Für mich bekam die<br />
Formulierung „vom Fleisch fallen“ eine ganz<br />
neue Bedeutung.<br />
Auch von der Friss-ein-Viertel-Diät hatte meine<br />
Frau dringend abgeraten, und zwar in dem<br />
Augenblick, als ich per Bruchrechnung (bei<br />
der die Zähler immer deutlich größer waren<br />
als die Nenner) versuchte, auszurechnen,<br />
wie viele Viertelpfünder ich dann essen darf<br />
beziehungsweise muss … und wie viele<br />
Achtel Wein dazu passen. Am Ende rechnete<br />
ich mit Bruchschokolade.<br />
Mein bisher letzter Versuch, zum Frühjahr die<br />
Pfunde purzeln zu lassen, war die Zuckerfrei-<br />
Diät. Die Regeln waren ganz einfach und erinnerten<br />
an unterdurchschnittlich gute Bürosprüche:<br />
Regel Nummer 1:<br />
Lass den ganzen Süßkram weg.<br />
Regel Nummer 2:<br />
Gucke genau, in welchen Lebensmitteln<br />
Zucker enthalten ist, und dann lasse auch<br />
diese Sachen weg.<br />
Regel Nummer 3:<br />
Willst Du mich verarschen – lass gefälligst<br />
auch die Schokolade weg.<br />
Ich hatte genau zehn Tage durchgehalten. In<br />
diesen eineinhalb Wochen hatte ich fünf Kilo<br />
Gewicht verloren, das meiste dadurch, dass<br />
ich bibbernd und zitternd vor den Süßigkeitenregalen<br />
stand und standhaft blieb; sehr<br />
viele Kalorien hatte ich auch dadurch verloren,<br />
dass ich meine Frau ständig anbettelte,<br />
mir wenigstens eine Handvoll Gummibärchen<br />
zu geben oder Jellybeans oder wenigstens<br />
ein kleines Stücken Kandiszucker. „Kann<br />
dies so schlimm sein?“, fragte ich sie.<br />
Als ich dieses Anti-Zucker-Experiment beendet<br />
hatte, kaufte ich alles: Kekse, Haribo,<br />
Schokotafeln – immer gleich 12 bis 15<br />
Sorten. Das klingt übertrieben – ist es aber<br />
nicht.<br />
Und dann kam ein neues Zeitalter. Ich lebte<br />
vier Jahre enthaltsam.<br />
Also ich enthielt mich aller Diäten – auch<br />
wenn sie noch so verlockend klangen.<br />
Und was soll ich ihnen sagen: In der Zeit<br />
habe ich 27 Kilo abgenommen.<br />
Allerdings habe ich danach auch wieder 15<br />
Kilo zugenommen.<br />
So, und dann habe ich vom Intervallfasten<br />
gehört und …<br />
Ouh! Mist. Jetzt endlich wollte ich über diese<br />
wirklich andere, besondere, einzigartige,<br />
wissenschaftlich untersuchte, von Promis<br />
empfohlene Super-Diät sprechen, und da<br />
sagt mir mein Chef, dass die Seite voll ist.<br />
Tja, dann ist dies wohl meine allererste<br />
Fortsetzungsgeschichte.<br />
Die nächste Ausgabe vom OBERNEULAND MAGAZIN erscheint am Mittwoch, 29.5.<strong>2019</strong> – Redaktionsschluss: 02.<strong>05</strong>.<strong>2019</strong><br />
138 OBERNEULAND
Ab 2. Mai <strong>2019</strong><br />
auf 140 qm!