OM_05_2019_ePaper
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„Coboc“, seit Mai als E-Bike erhältlich.<br />
Mit nur ca. 11 kg Gewicht das leichteste E-Bike<br />
überhaupt. Ebenfalls Zahnriemen.<br />
Von jungen Leuten bevorzugt. „Fixie“ – das Rad ohne<br />
alles. Keine Schaltung, kein Gepäckträger, kein Schutzblech,<br />
kein Licht. Aber zugelassen: für Fahrten tagsüber.<br />
E-Bike Kompaktklasse, ein „Familienrad“. Sattel und<br />
Lenker sind ohne Werkzeug höhenverstellbar, passt<br />
auch in ein Auto (z.B. VW-Polo).<br />
“FÜR JEDEN MENSCHEN<br />
EIN FAHRRAD”<br />
Wenn sich in Oberneuland jemand mit Fahrrädern bestens auskennt,<br />
so sind das Sabine und Lutz Göttsche vom Fahrradhaus Bartels. Nicht zu<br />
vergessen Jan-Carl, der Sohn der beiden. Im Geschäft an der Mühlenfeldstraße<br />
und dort, wo alles anfing, im Häuschen an der Oberneulander Landstraße<br />
vor der Kirche ist ständig Betrieb. Ganz besonders aber jetzt im Frühjahr.<br />
Lutz Göttsche meint es ernst mit seiner<br />
Behauptung, dass es für jeden Menschen<br />
ein Fahrrad geben kann. Für den, der schnell<br />
unterwegs sein will, für den, der ständig<br />
längere Strecken zurücklegt, für den, der nur<br />
mal eben etwas besorgen will, ja selbst für<br />
Menschen, denen das Gleichgewicht zu<br />
schaffen macht. Der Markt ist heute sooo<br />
vielseitig. Und vor allem: Lutz ist zusammen<br />
mit Kooperationspartnern in der Lage,<br />
ein individuelles Rad genau nach den<br />
Wünschen und Bedürfnissen des Kunden<br />
anzufertigen. Gewiss, das kostet etwas mehr.<br />
Macht sich aber bezahlt und entspricht allen<br />
Wünschen, die man an sein Fahrrad hat.<br />
Die Zeiten, als man in den Fahrradladen<br />
ging, sich umschaute: „Das rote dort, das<br />
nehme ich“, Sattel- und Lenkerhöhe<br />
einstellte, sind ohnehin vorbei. Sabine<br />
Göttsche: 400 Euro sind das Mindeste, was<br />
man für ein gutes, länger taugliches Rad<br />
einfacher Ausstattung ausgeben sollte.<br />
Alles was darunter angeboten wird, sei<br />
eher nicht zu empfehlen (von Kinderrädern<br />
ausgenommen). Und sie schickt gleich noch<br />
einen Rat hinterher: Nicht mehr ohne Seitenspiegel<br />
und nie mehr ohne Helm fahren.<br />
Übrigens war es früher schon kein billiges<br />
Vergnügen, ein Rad zu kaufen. Die beiden<br />
holen ein sehr altes Büchlein hervor.<br />
Krischan Bartels, der Gründer des Unternehmens,<br />
schrieb schon 1948 akribisch auf,<br />
was er verkaufte. Sein Kunde Lütkemeyer<br />
erwarb kurz nach der Währungsreform ein<br />
Rad mit Gangschaltung für 215 D-Mark.<br />
Der Stundenlohn, meint Lutz, lag seinerzeit<br />
bei 35 Pfennigen.<br />
Der Schwerpunkt liegt heute freilich bei<br />
den Rädern mit Elektroantrieb in der<br />
Mühlenfeldstraße. Im kleinen Laden<br />
drüben gibt es alles ohne E. Doch auch bei<br />
diesen Rädern ist die Technik nicht stehen<br />
geblieben. Fahrräder mit Riemen statt einer<br />
Kette fallen dort auf, Vorder- und Rücklicht,<br />
das mit einem Magneten eingeschaltet wird,<br />
Nabenschaltungen mit sieben bis acht Gängen,<br />
Kettenschaltungen mit 14 und mehr.<br />
Flotte Räder, die von der jüngeren Generation<br />
bevorzugt werden, haben noch nicht<br />
einmal Licht. Das überrascht mich. Sabine<br />
Göttsche sagt, das sei korrekt, die dürfen nur<br />
nicht während der Dunkelheit gefahren<br />
werden, müssen aber vorn, hinten, an den<br />
Pedalen und an Felgen oder an den Speichen<br />
Rückstrahler haben.<br />
Nun aber zu den Elektrofahrrädern.<br />
Noch kennt man die beiden Begriffe E-Bike<br />
und Pedelec. Dabei gibt es gar keine Unterschiede.<br />
Alle E-Bikes sind Pedelecs (Pedal<br />
Electric Cycles). Das sind über 90 % der verkauften<br />
elektrisch unterstützten Zweiräder<br />
mit einer maximalen Geschwindigkeit von<br />
25 km/h.<br />
Darüber hinaus gibt es S-Pedelecs, die<br />
maximal 45 km/h schnell sein dürfen. Sie<br />
müssen haftpflichtversichert sein und ein<br />
“Es gibt für alle ein Fahrrad:<br />
Für den, der schnell unterwegs sein will,<br />
für den, der ständig längere Strecken zurücklegt,<br />
für den, der nur mal eben etwas besorgen will,<br />
für Menschen, denen das Gleichgewicht zu schaffen macht.”<br />
Lutz Göttsche<br />
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