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„Coboc“, seit Mai als E-Bike erhältlich.<br />

Mit nur ca. 11 kg Gewicht das leichteste E-Bike<br />

überhaupt. Ebenfalls Zahnriemen.<br />

Von jungen Leuten bevorzugt. „Fixie“ – das Rad ohne<br />

alles. Keine Schaltung, kein Gepäckträger, kein Schutzblech,<br />

kein Licht. Aber zugelassen: für Fahrten tagsüber.<br />

E-Bike Kompaktklasse, ein „Familienrad“. Sattel und<br />

Lenker sind ohne Werkzeug höhenverstellbar, passt<br />

auch in ein Auto (z.B. VW-Polo).<br />

“FÜR JEDEN MENSCHEN<br />

EIN FAHRRAD”<br />

Wenn sich in Oberneuland jemand mit Fahrrädern bestens auskennt,<br />

so sind das Sabine und Lutz Göttsche vom Fahrradhaus Bartels. Nicht zu<br />

vergessen Jan-Carl, der Sohn der beiden. Im Geschäft an der Mühlenfeldstraße<br />

und dort, wo alles anfing, im Häuschen an der Oberneulander Landstraße<br />

vor der Kirche ist ständig Betrieb. Ganz besonders aber jetzt im Frühjahr.<br />

Lutz Göttsche meint es ernst mit seiner<br />

Behauptung, dass es für jeden Menschen<br />

ein Fahrrad geben kann. Für den, der schnell<br />

unterwegs sein will, für den, der ständig<br />

längere Strecken zurücklegt, für den, der nur<br />

mal eben etwas besorgen will, ja selbst für<br />

Menschen, denen das Gleichgewicht zu<br />

schaffen macht. Der Markt ist heute sooo<br />

vielseitig. Und vor allem: Lutz ist zusammen<br />

mit Kooperationspartnern in der Lage,<br />

ein individuelles Rad genau nach den<br />

Wünschen und Bedürfnissen des Kunden<br />

anzufertigen. Gewiss, das kostet etwas mehr.<br />

Macht sich aber bezahlt und entspricht allen<br />

Wünschen, die man an sein Fahrrad hat.<br />

Die Zeiten, als man in den Fahrradladen<br />

ging, sich umschaute: „Das rote dort, das<br />

nehme ich“, Sattel- und Lenkerhöhe<br />

einstellte, sind ohnehin vorbei. Sabine<br />

Göttsche: 400 Euro sind das Mindeste, was<br />

man für ein gutes, länger taugliches Rad<br />

einfacher Ausstattung ausgeben sollte.<br />

Alles was darunter angeboten wird, sei<br />

eher nicht zu empfehlen (von Kinderrädern<br />

ausgenommen). Und sie schickt gleich noch<br />

einen Rat hinterher: Nicht mehr ohne Seitenspiegel<br />

und nie mehr ohne Helm fahren.<br />

Übrigens war es früher schon kein billiges<br />

Vergnügen, ein Rad zu kaufen. Die beiden<br />

holen ein sehr altes Büchlein hervor.<br />

Krischan Bartels, der Gründer des Unternehmens,<br />

schrieb schon 1948 akribisch auf,<br />

was er verkaufte. Sein Kunde Lütkemeyer<br />

erwarb kurz nach der Währungsreform ein<br />

Rad mit Gangschaltung für 215 D-Mark.<br />

Der Stundenlohn, meint Lutz, lag seinerzeit<br />

bei 35 Pfennigen.<br />

Der Schwerpunkt liegt heute freilich bei<br />

den Rädern mit Elektroantrieb in der<br />

Mühlenfeldstraße. Im kleinen Laden<br />

drüben gibt es alles ohne E. Doch auch bei<br />

diesen Rädern ist die Technik nicht stehen<br />

geblieben. Fahrräder mit Riemen statt einer<br />

Kette fallen dort auf, Vorder- und Rücklicht,<br />

das mit einem Magneten eingeschaltet wird,<br />

Nabenschaltungen mit sieben bis acht Gängen,<br />

Kettenschaltungen mit 14 und mehr.<br />

Flotte Räder, die von der jüngeren Generation<br />

bevorzugt werden, haben noch nicht<br />

einmal Licht. Das überrascht mich. Sabine<br />

Göttsche sagt, das sei korrekt, die dürfen nur<br />

nicht während der Dunkelheit gefahren<br />

werden, müssen aber vorn, hinten, an den<br />

Pedalen und an Felgen oder an den Speichen<br />

Rückstrahler haben.<br />

Nun aber zu den Elektrofahrrädern.<br />

Noch kennt man die beiden Begriffe E-Bike<br />

und Pedelec. Dabei gibt es gar keine Unterschiede.<br />

Alle E-Bikes sind Pedelecs (Pedal<br />

Electric Cycles). Das sind über 90 % der verkauften<br />

elektrisch unterstützten Zweiräder<br />

mit einer maximalen Geschwindigkeit von<br />

25 km/h.<br />

Darüber hinaus gibt es S-Pedelecs, die<br />

maximal 45 km/h schnell sein dürfen. Sie<br />

müssen haftpflichtversichert sein und ein<br />

“Es gibt für alle ein Fahrrad:<br />

Für den, der schnell unterwegs sein will,<br />

für den, der ständig längere Strecken zurücklegt,<br />

für den, der nur mal eben etwas besorgen will,<br />

für Menschen, denen das Gleichgewicht zu schaffen macht.”<br />

Lutz Göttsche<br />

36 OBERNEULAND

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