OM_05_2019_ePaper

11 Spargel-Museum 12 Spargel-Gift 13 Spargeltod
14 Spargelkrätze
Nicht nur zahllose Rezepte
und Kochbücher, sondern
auch Spargelgemälde, Spargelanbaugeräte,
aber auch
Spargelgeschirr findet sich im
Europäischen Spargelmuseum
in Schrobenhausen, nördlich
von München. Exponate
aus über 30 Staaten werden
dort präsentiert – in seiner
Art ist das Museum einmalig
in Europa.
Spargel ist eine Giftpflanze.
Allerdings
nicht die Stangen
selbst, sondern die
roten Beeren des
Spargellaubes. Der
Konsum von fünf bis
sieben dieser Beeren
kann schon zu
Erbrechen und
Bauchschmerzen
führen.
15 Spargel-Urin
16 Spargel-Rekord
Verdauen wir Spargel, macht sich das bei den
meisten Menschen bereits nach 15 Minuten
auf der Toilette bemerkbar. Es stinkt. Rund zwei
Stunden nach der Schlemmerei erreicht die
Geruchsbelästigung ihren Höhepunkt.
Seit Ende des 19. Jahrhunderts wurde dazu
geforscht und lange war man sich nicht einig darüber,
ob der Urin bei einem Anteil der Menschen
nicht riecht oder es Personen gibt, die den Geruch
schlicht nicht riechen können, obwohl dieser
besteht. Inzwischen konnte das Rätsel gelöst
werden. Die Antwort lautet: Beides ist richtig.
Menschen, deren Urin nach dem Spargelessen
unangenehm duftet, besitzen ein Enzym, das
die Asparagusinsäure in schwefelhaltige Stoffe
zersetzt. Und Schwefel riecht nun mal unangenehm.
Aber nicht für jeden, denn es gibt auch
Menschen, die riechen den Geruch des Urins
nach dem Spargelverzehr nicht, obwohl dieser
vorhanden ist. Dies ist auf eine Mutation im
Gen eines Geruchsrezeptors zurückzuführen.
Sie leiden an einer spezifischen Anosmie,
also einem selektiven Nicht-Riechen.
Die Spargelsaison ist bekanntermaßen
kurz: Am 24. Juni ist Ernteschluss,
danach müssen sich Spargelfans
wieder fast ein Jahr gedulden.
So lange braucht die Pflanze, um sich
zu erholen. Denn der Spargel wird
nicht jedes Jahr neu gepflanzt,
sondern trägt im besten Fall mehrere
Jahre lang Früchte. Eine fränkische
Bauernregel zum Ende der Saison
bringt es auf den Punkt: „Kirschen
rot, Spargel tot.“
Der längste Spargel der
Welt misst unglaubliche
3,11 Meter und ist bis
zu fünf Zentimeter dick.
Ausgestellt ist er im
niederländischen Museum
De Locht.
Der teuerste Spargel ist
mit ca. 130 Euro pro Kilo
der Hopfenspargel.
Obwohl seine Stangen viel
kürzer als gewöhnliche
sind, gilt er als eine
besondere Delikatesse.
Genaugenommen ist er
aber kein richtiger Spargel,
denn es handelt sich hierbei
um die Wurzeltriebe der
Hopfenpflanze. Angebaut
wird er z.B. im Bayerischen
Hallertau und kann im
gesamten Jahr nur vier Wochen
lang geerntet werden.
Die Spargel-Allergie, auch „Spargelkrätze“
genannt, kommt zum Glück selten vor,
aber sie kommt vor. Bei entsprechend
empfindlichen Menschen können die
rohen Stangen eine allergische Reaktion
auslösen, etwa wenn sie den Spargel
schälen oder mit dem Spargelsaft in
Berührung kommen. Dann können Reizungen
der Haut oder der Augen und allergischer
Schnupfen auftreten.
Selbst Asthmaanfälle sind in Einzelfällen
beschrieben worden.
17 Spargel-Eiszeit 18 Anspruchsvoller Spargel
Um die geliebte Spargelzeit zu
verlängern, lässt sich Spargel
gut einfrieren. Und da zum Ende
der Saison hin das Gemüse oft
günstiger angeboten wird, kann
man da noch einmal so richtig
zugreifen. Wichtig für´s Einfrieren:
1) Den frischen Spargel unbedingt
zunächst schälen, aber
nicht kochen oder blanchieren.
Dabei gehen Aromen und Vitamine
verloren. Außerdem
bilden sich beim Einfrieren von
gegartem Spargel Eiskristalle,
wodurch die Stangen dann
weich und matschig werden.
2) Bei der Zubereitung sollten
die Stangen gefroren in den
Kochtopf kommen, also nicht
vorher auftauen.
Tiefgefrorener Spargel hält sich
etwa ein halbes Jahr.
Ganz schön anspruchsvoll
ist er, der Spargel!
Er wächst erst ab Temperaturen
von zehn Grad, aber
zu warm darf es dann
auch nicht werden. Denn
dann wachsen zu viele
Triebe und die Wurzel
verkümmert.
Bis zu zehn Triebe sollte
eine Spargelpflanze optimalerweise
austreiben.
Allerdings dürfen nicht alle
gestochen werden. Denn
ein Rest muss bestehen
bleiben und vergehen,
damit die Wurzel wieder
gestärkt ins nächste Jahr
gehen kann.
Spargel mag sandigen
Boden, denn so läuft das
Wasser besser ab und
die Wurzeln faulen nicht.