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MIT DEM RAD ZUR ARBEIT<br />

MACHT RADFAHREN<br />

GLüCKLICH?<br />

Raus aufs Rad lautet die<br />

Devise, kaum, dass die<br />

ersten Sonnenstrahlen durch<br />

die Wolken brechen. Für die<br />

meisten steht fest: „Fahrradfahren<br />

macht Spaß“. Aber<br />

warum das so ist, das<br />

wissen die Experten. Sabine<br />

Göttsche, Dr. Ingo Arnold und<br />

Marius Brandt kennen sich<br />

aus. Sabine Göttsche<br />

verkauft seit über 30 Jahren<br />

Fahrräder, Dr. Ingo Arnold<br />

ist Orthopäde im Rotes Kreuz<br />

Krankenhaus und fährt von<br />

Borgfeld fast täglich mit dem<br />

Rad und Marius Brandt nutzt<br />

als Sportphysiotherapeut<br />

Ergometer in der Therapie.<br />

Wir unterhielten uns mit<br />

den drei Rad-Profis, um zu<br />

erfahren wozu Radfahren<br />

gut ist.<br />

Von Antje Scheinert<br />

Dr. Ingo Arnold: Radfahren ist gut für die Durchblutung<br />

des Gehirns. Also die kognitive Leistungsfähigkeit.<br />

Es gibt sehr schöne Untersuchungen,<br />

dass Proteine durch Bewegung freigesetzt werden,<br />

die letztendlich dann auch zu besserer Hirnaktivität<br />

führen.<br />

Dann beugt tatsächlich Radfahren, und Sport<br />

insgesamt, Depressionen vor, also auch psychische<br />

Erkrankungen profitieren vom Radfahren aus<br />

medizinischer Sicht. Das Herz sowieso. Dann<br />

Muskelmasse – Herr Brandt, das wissen Sie besser<br />

als ich – 70 % des Körpers besteht eigentlich<br />

nur aus Muskeln. Die beste und größte Hormondrüse,<br />

die wir im Körper haben ist der Muskel,<br />

der setzt nämlich auch Botenstoffe frei, wenn er<br />

aktiviert wird.<br />

Beruflich sind viele Menschen gezwungen, auf Bewegung<br />

zu verzichten, wir sitzen oft an PC-Arbeitsplätzen.<br />

Ich selbst stehe stetig am OP-Tisch, das<br />

ist physiologisch eine ungesunde Sache. Deswegen<br />

ist mein Credo: Bewegung in den Alltag zu<br />

integrieren. Deswegen fahre ich mit dem Rad zur<br />

Arbeit. Damit integriere ich die Bewegung in den<br />

Alltag und habe mehr Freizeit für andere Dinge.<br />

Die drei Rad-Experten in Aktion:<br />

Marius Brandt, Sabine Göttsche<br />

und Dr. Ingo Arnold (v.Li.)<br />

Irgendwie muss man ja zum Arbeitsplatz kommen,<br />

und wenn man irgendwie die Möglichkeit hat, mit<br />

dem Rad dahin zu kommen, dann lohnt sich das.<br />

Marius Brandt: Den Ball kann ich eigentlich nur<br />

direkt aufnehmen. Nicht ohne Grund hat die Weltgesundheitsorganisation,<br />

WHO, für alle Mitgliedsländer<br />

das Papier 2017 verabschiedet mit dem<br />

Hintergrund, dass wir Bewegung in den Alltag mit<br />

integrieren müssen, und da ist es das Beste,<br />

wenn man es in der Fortbewegung zentriert.<br />

Da haben wir sofort die Möglichkeit, durch das<br />

Fahrradfahren eine Parallele zum Ausdauertraining<br />

zu ziehen, alle Vorteile vom Ausdauertraining<br />

wirken sich auf uns aus.<br />

So kann man dem Bewegungsmangel vorgreifen,<br />

den wir im Alltag haben. Wer Bewegung im Alltag<br />

automatisiert, beugt vor. Zudem ist Radfahren<br />

weit mehr als nur die Bewegung der Beine. Aus<br />

meiner Sicht wären die drei wichtigsten Punkte in<br />

der heutigen Zeit zu nennen: Bewältigung/Abbau<br />

von Stress, Stärkung des Immunsystems/Herz-<br />

Kreislauf-Systems sowie Stärkung des Muskelund<br />

Skelett-Systems.<br />

32 OBERNEULAND

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