Corona-Wahn bringt erstes Berufsverbot!
Trotz Restriktionen wächst die Kritik am schwarz-grünen „Corona-Wahnsinn“
Trotz Restriktionen wächst die Kritik am schwarz-grünen „Corona-Wahnsinn“
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as <strong>Corona</strong>virus endlich aus<br />
dem a ltäglichen Leben verbannen<br />
– das wo len nach<br />
einem halben Jahr Pandemie wohl<br />
a le. Doch die FPÖ hat das scheinbar<br />
einfachste Konzept ersonnen, um<br />
diesem Wi len zum Durchbruch zu<br />
verhelfen: Man könnte ja im ö fentlichen<br />
Raum einfach so tun, als gäbe<br />
es die Pandemie gar nicht.<br />
Was nach kindlichem Wunschdenken<br />
klingt, ist die von blauen<br />
Granden verkündete Strategie für<br />
Herbst und Winter. „Wir brauchen<br />
einen radikalen Kurswechsel“, sagte<br />
der Linzer Gesundheit stadtrat Michael<br />
Raml am Montag bei einem<br />
Auftri t mit FPÖ-Chef Norbert<br />
Hofer. Weder von der Maskenpflicht<br />
in Geschäften und Ö fis noch von<br />
Abstandsgeboten, früheren Spe r-<br />
stunden oder gar Registrierze teln<br />
wi l man bei der FPÖ etwas wi sen.<br />
Sta tde sen so le der St at ein „restriktionsfreies<br />
Leben ermöglichen“,<br />
forderte Raml. Die Lockerung so le<br />
aber vor Altenheimen und Spitälern<br />
haltmachen, den nur dort mü se<br />
man sich gegen Covid-19 wappnen.<br />
Schri le Rhetorik<br />
Angesichts solcher Wortmeldungen<br />
vergi st man fast, da s die FPÖ<br />
zu Jahresbeginn selbst die Schließung<br />
der Landesgrenzen samt Lockdown<br />
gefordert und dann im Parlament<br />
mit a len anderen Parteien das<br />
Covid-Gesetz beschlo sen hat. Doch<br />
in den letzten Monaten versucht die<br />
Partei, immer tiefer ins Lager jener<br />
einzudringen, die die medizinische<br />
Evidenz für die Gesundheitsmaßnahmen<br />
bestreiten und dahinter<br />
eine elitäre Verschwörung zu entdecken<br />
glauben. Um bei dem wachsenden<br />
Kreis der <strong>Corona</strong>-Leugner<br />
Gehör zu finden, wird die blaue Rhetorik<br />
immer schri ler: Heftete man<br />
sich im Sommer noch den Widerstand<br />
gegen den „<strong>Corona</strong>-<strong>Wahn</strong>sinn“<br />
auf die Fahnen, so warnte<br />
FPÖ-Chef Hofer im September vor<br />
einem dräuenden „<strong>Corona</strong>-Faschismus“.<br />
Generalsekretär Michael<br />
Schnedlitz wiederum fühlt sich<br />
Wien – Öste reich setzt auf die bi lige<br />
Tour. Im westeuropäischen Vergleich<br />
lägen die Pflegeausgaben<br />
hierzulande im unteren Dri tel,<br />
rechnet Ulrike Famira-Mühlberger<br />
vom Wirtschaftsforschungsinstitut<br />
(Wifo) vor. Skandinavische St aten<br />
oder die Niederlande gäben heute<br />
schon Summen aus, die bei uns laut<br />
Prognose erst 2050 e reicht würden.<br />
Doch nun wird sich der St at, der<br />
einen großen Teil der Pflegearbeit<br />
immer noch von Angehörigen erledigen<br />
lä st, nicht länger vor ma siven<br />
Investitionen drücken können.<br />
Der Anteil der Menschen über 85<br />
Jahren wird bis 2050 um das Zweieinhalb-<br />
bis Dreifache ansteigen.<br />
Die Kosten für Dienstleistungen in<br />
der Pflege so len gemäß den Wifo-<br />
Zahlen bereits in zehn Jahren um 80<br />
Prozent angeschwo len sein. „Wir<br />
mü sen künftig mehr Geld in die<br />
Hand nehmen“, sagt Gesundheitsminister<br />
Rudolf Anschober (Grüne):<br />
„Anders wird es nicht gehen.“<br />
Damit die zig Mi lionen nicht<br />
ohne Plan und Ziel ausgeschü tet<br />
werden, ha te Anschober gleich<br />
nach Amtsantri t der türkis-grünen<br />
Regierung die Pflegereform als <strong>erstes</strong><br />
Großprojekt ausgerufen. Dann<br />
kam die <strong>Corona</strong>-Pandemie. Jetzt<br />
aber wi l der Minister, wi er sagt,<br />
„Ernst machen“.<br />
Rasch drängt sich da das Wort<br />
„Herkulesaufgabe“ auf. Famira-<br />
nach dem vergangenen Wochenende<br />
mit polizeilichen Spe rstundenkontro<br />
len an „die dunkelste<br />
Zeit der DDR“ erinnert. In FPÖ-<br />
Wahlkampfzelten wird in kuscheliger<br />
Enge gefeiert, der Wiener Spitzenkandidat<br />
Dominik Nepp schüt-<br />
Mühlberger, Mitglied der ins Leben<br />
gerufenen Reform-Taskforce, verwendet<br />
es, al sie die Entflechtung<br />
des föderalen Wi rwa rs im Pflegesystem<br />
empfiehlt. Das beginnt bei<br />
den Leistungen: Es sei kein Sinn darin<br />
zu erkennen, da s je nach Bundesland<br />
Pflegeheime nach unterschiedlichem<br />
Personalschlü sel ausgesta<br />
tet sind oder Betro fene für<br />
die Inanspruchnahme von mobilen<br />
Diensten unterschiedlich viel zu bezahlen<br />
haben.<br />
An fehlender Kooperation scheitere<br />
a lein schon die vermeintliche<br />
Selbstverständlichkeit, den Pflegebedarf<br />
in den einzelnen Gemeinden<br />
Foto: Heribert Corn<br />
Theo Anders, Nina Weißensteiner<br />
telt demonstrativ Hand um Hand.<br />
Die Zahl der auf <strong>Corona</strong> positiv Getesteten<br />
wi l die FPÖ schlicht durch<br />
einen Teststopp bei asymptomatischen<br />
Personen reduzieren. Um sich<br />
bei <strong>Corona</strong>-Leugnern zu profilieren,<br />
greift die FPÖ gerne auf deren Ga-<br />
systematisch zu erheben, sagt die<br />
Expertin: „Man hä t es nicht für<br />
möglich gehalten, aber wir wi sen<br />
darüber eigentlich nichts.“<br />
Entwi rt werden so len auch die<br />
Finanzierung ströme, über die<br />
Bund, Länder und Gemeinden Geld<br />
hin und her schieben – „so ziemlich<br />
das Schwierigste, was man in einem<br />
föderalistischen System tun kann“,<br />
sagt Anschober. Un dann ist da<br />
noch die Personalnot, von der Pflegeanbieter<br />
bereits heute ein Lied<br />
singen können. Der Ministe rechnet<br />
bis 2030 mit einem Bedarf von<br />
100.000 zusätzlichen Kräften, sieht<br />
darin aber auch eine Chance für<br />
Menschen, die jetzt in der Krise den<br />
Job verloren haben: Geplante Qualifizierungsmaßnahmen<br />
zielten genau<br />
auf diese Berufe ab.<br />
Mit simpler Ausbildung werde<br />
es aber nicht getan sein, merkt<br />
Famira-Mühlberger an, Neueinsteiger<br />
oder Umschulungsteilnehmer<br />
brauchten auch finanzie le Unterstützung,<br />
um ihre Unterhaltskosten<br />
stemmen zu können. Trotz a ler Anstrengungen<br />
werde außerdem gelten:<br />
„Ohne Migration wird es bei der<br />
Rekrutierung des Pflegepersonals<br />
nicht gehen.“<br />
Nicht nur Fachleute so len gemäß<br />
Anschobers Anspruch bei der Re-<br />
Foto: Imago / Franz Perc<br />
Einen PR-Besuch<br />
im Pflegeheim<br />
ha ten Minister<br />
Anschober (Mi te)<br />
und Kanzler Kurz<br />
rasch absolviert.<br />
Doch nun gilt<br />
es, schöne<br />
Versprechen in<br />
eine Reform zu<br />
verpacken – eine<br />
„Herkulesaufgabe“.<br />
lionsfiguren als „Experten“ zu. Besonders<br />
angetan ist man vom steirischen<br />
Mediziner Per Eifler, der<br />
hunderte „A teste gegen den Maskenwahnsinn“<br />
ausgeste lt hat, mit<br />
denen sich Kunden ohne Untersuchung<br />
für 20 Euro von der Maskenpflicht<br />
befreien la sen konnten.<br />
Jüngst wurde Eifler deshalb von der<br />
Ärztekammer die Lizenz entzogen.<br />
Die FPÖ ficht das nicht an, im<br />
Gegenteil: Gesundheit sprecher<br />
Gerhard Kanikak bezeichnete das<br />
<strong>Berufsverbot</strong> als „politisch motiviert“<br />
und wähnt einen Anschlag<br />
auf die Meinungsfreiheit.<br />
Unabhängig von der inhaltlichen<br />
Bewertung könne sich die Strategie<br />
der FPÖ rechnerisch durchaus rentieren,<br />
erklärt Politikwi senschafter<br />
Peter Filzmaier, denn: Auf Bundesebene<br />
stünden die Freiheitlichen in<br />
Umfragen bei rund 15 Prozent, in<br />
Wien werden für sie nur knapp über<br />
zehn Prozent erwartet. Dagegen sei<br />
das Reservoir an <strong>Corona</strong>-Verdro senen,<br />
in dem die FPÖ nun fischen<br />
wi l, viel breiter, denn darin fänden<br />
sich längst „nicht nur St atsumstürzler“,<br />
analysiert Filzmaier.<br />
Neben Hardcore-Pandemie-Leugnern<br />
zählen dazu genauso Impfskeptiker<br />
und überhaupt Krisenverängstigte<br />
a ler Art. Dazu komme: Je<br />
länger das Virus gra siere, desto<br />
mehr steige die Zahl der <strong>Corona</strong>-Verunsicherten<br />
und <strong>Corona</strong>-Frustrierten,<br />
sagt der Politologe – also ergeb<br />
es für eine kleine Partei wie die<br />
FPÖ, auf die sie nun zusammengeschrumpft<br />
ist, absolut Sinn, dieses<br />
Segment anzusprechen.<br />
Ein ähnliches Konzept habe einst<br />
FPÖ-Chef Jörg Haider verfolgt, als er<br />
sich der „Modernisierungsverlierer“<br />
annahm. Auc heute ging es der<br />
FPÖ „um die subjektiven Verlierer“,<br />
so der Experte, also um jene, die<br />
sich von der Politik vö lig im Stich<br />
gela sen fühlen, denn Verlierer seien<br />
in der Pandemie eigentlich a le.<br />
Und auch mit Warnungen vor<br />
einem zweiten Lockdown können<br />
Hofer und Co punkten, meint Filzmaier,<br />
denn: Wir das ö fentliche<br />
Leben heruntergefahren, könne<br />
man sagen, die FPÖ habe es immer<br />
schon gewu st. Kommt doch kein<br />
Lockdown, wären die Ka sandrarufe<br />
wohl ohnehin bald verge sen.<br />
form Pate stehen. Im Zuge einer im<br />
Sommer gestarteten Onlinebefragung<br />
haben 3000 Bürger – Betro fene,<br />
Angehörige, Fachkräfte – ihre<br />
Wünsche deponiert. Brigi te Juraszovich<br />
von der Gesundheit Österreich<br />
GmbH, dem nationalen Forschungs-<br />
und Planungsinstitut für<br />
das Gesundheitswesen, leitet davon<br />
ein recht einheitliches Bild ab. Pflegebedürftige<br />
Menschen und ihre<br />
Angehörigen lobten demnach das<br />
vielfältige Angebot und die Absicherung<br />
durch das Pflegegeld. Doch viele<br />
tappten eben auch im Dunkel,<br />
weil es an übersichtlichen Informationen<br />
zu den Leistungen mangle.<br />
Es fehlt an Zeit zum Reden<br />
Natürlich sei auch die Einsamkeit<br />
ein großes Thema, wa sich in den<br />
Antworten der Pflegekräfte widerspiegelt:<br />
Viele empfinden ihre<br />
Arbeit zwar als sinnstiftend, bemängeln,<br />
da s es an der Zeit fehle,<br />
um sich mit den betreuten Menschen<br />
über die eigentliche Arbeit hinaus<br />
zu befa sen und ein p ar Worte<br />
zu wechseln.<br />
Für 20. Oktober plant Anschober<br />
eine erste, große Veranstaltung, wo<br />
viele verschiedene Stimmen zu<br />
Wort kommen so len, bis Anfang<br />
des kommenden Jahres so l weiterdiskutiert<br />
werden. Im Februar werde<br />
die Regierung dann zur Tat<br />
schreiten, verspricht der Minister:<br />
„Um ein Pflegesystem aus einem<br />
Gu s zu realisieren.“ (jo)<br />
14 Medien<br />
Neue Freie Zeitung<br />
GEZWITSCHER<br />
Dennis Beck<br />
@DennisBeck_w<br />
Die Coolness vom @DominikNepp<br />
ringt mir irgendwie Respekt ab. Der<br />
HC Strache kann das Rumpelstilzchen<br />
machen und es <strong>bringt</strong> ihn nichts<br />
aus der Fassung. #WienWahl2020<br />
#Wahl20<br />
2. Okt. 2020 20:47<br />
Dominik Nepps Auftreten nötigt<br />
sogar dem bekennenden SPÖ-<br />
Mann Respekt ab.<br />
In den sozialen Medien ist die<br />
FPÖ weiterhin an der Spitze<br />
Mit Qualität gegen die Masse der SPÖ und den Geldeinsatz der Grünen<br />
Am Sonntag wählt Wien – und<br />
das Ergebnis wird auch Aussagen<br />
geben, wie effektiv die Parteien<br />
in den sozialen Medien um<br />
Wähler geworben haben.<br />
Eva Zelechowski<br />
@evazet<br />
servus-tv mit negativ-bericht über<br />
„lebensgefährliche kampfradler“ in<br />
salzburg/wien. in der straßenbefragung<br />
kommen nur ängstliche bürger<br />
vor. und manche passanten müssen<br />
sogar 2x herhalten. (unauffällig umgestylt)<br />
was ist das für 1 agendajournalismus<br />
lol<br />
5. Okt. 2020 07:48<br />
Nicht-mainstream-konformes Servus-TV<br />
als linker Reibebaum: Die<br />
„Hyperfeministin“ war schon lange<br />
nicht mehr als Fußgängerin auf der<br />
Mariahilfer Straße unterwegs.<br />
TELEGRAM<br />
Es wäre allerdings eine große<br />
Überraschung, würde die Platzierung<br />
der Parteien dem Wahlergebnis<br />
entsprechen. Denn am erfolgreichsten<br />
in der Gunst der Nutzer der sozialen<br />
Medien ist die Juxpartei „Die<br />
Bierpartei“, gefolgt von der SPÖ<br />
und der FPÖ, so die Untersuchung<br />
von buzzvalue.<br />
Ursachen des Erfolgs<br />
Bei den Ausgaben für den „virtuellen<br />
Wahlkampf“ ist die Reihung<br />
praktisch umgekehrt. Da liegen die<br />
erfolglosen Grünen voran, gefolgt<br />
von der ÖVP und den Neos.<br />
Wobei der Erfolg der SPÖ auf der<br />
Machtbasis der Partei beruht, also<br />
Wiens politische Spitzenreiter in den sozialen Medien.<br />
im Wechselspiel mit den Accounts<br />
der Stadt Wien oder der Wiener<br />
Linien. Es wird viel Inhalt geteilt,<br />
querverlinkt an Inhalten der Stadt<br />
Wien oder der Wiener Linien und<br />
das schraubt die Interaktionszahlen<br />
bei der SPÖ in die Höhe.<br />
Als rein politischer Akteur liegt<br />
also die FPÖ in der Gunst der sozialen<br />
Mediennutzer in Führung.<br />
Für FPÖ-Generalsekretär Michael<br />
Schnedlitz keine Überraschung,<br />
schließlich waren die Freiheitlichen<br />
die Pioniere in der Nutzung der sozialen<br />
Medien für politische Inhalte:<br />
„Den Vorteil der anderen an Masse<br />
und Geld machen wir mit Qualität<br />
mehr als wett. Ein Spiegelbild zur<br />
realen Politik: In der türkis-blauen<br />
Koalition haben wir die Arbeit gemacht,<br />
die ÖVP die PR. In der jetzigen<br />
Koalition gibt es mangels vorzeigbarer<br />
Arbeitsleistung nur noch<br />
PR – von ÖVP und Grünen.“<br />
Grafik: Buzzvalue<br />
GEFÄLLT MIR<br />
FPÖ IN DEN MEDIEN<br />
2 Politik<br />
Mehr Zuverdienst erlaubt<br />
Nach der Zuverdienstgrenze für die Familienbeihilfe<br />
wird nun auch jene für die<br />
Studienbeihilfe von jährlich 10.000 auf<br />
15.000 Euro erhöht. Eine entsprechende<br />
Vorlage wird der Ministerrat am Mittwoch<br />
beschließen. Die Änderung soll<br />
rückwirkend bereits für dieses Kalenderjahr<br />
gelten. Studenten können neben<br />
ihrer Ausbildung damit mehr dazuverdienen,<br />
ohne ihre Beihilfe zu verlieren.<br />
Dienstag, 6. Oktober 2020<br />
„FPÖ macht gegen Maske mobil“<br />
echauffiert sich das ÖVP-Organ<br />
„Oberösterreichisches Volksblatt“<br />
über den häretischen<br />
Vorstoß der Freiheitlichen.<br />
Dies fordern<br />
doch glatt, das neue<br />
Symbol der Sebastian-Kurz-Erlösungspolitik,<br />
den Mundnasenschutz<br />
vulgo<br />
„<strong>Corona</strong>-Lücken“<br />
Der Bundesverband der Elternvereine an<br />
mittleren und höheren Schulen (BEV)<br />
will auch beim Maturajahrgang 2021 die<br />
besondere Unterrichtssituation aufgrund<br />
der <strong>Corona</strong>-Pandemie berücksichtigt<br />
wissen. Nachdem im vergangenen<br />
Schuljahr nicht der gesamte Stoff unterrichtet<br />
werden konnte, gehe man davon<br />
aus, dass das Bildungsministerium<br />
„eine faire Lösung für die Lücken im<br />
Stoff der Abschlussprüfung findet“.<br />
<strong>Corona</strong> als Brennglas<br />
Die <strong>Corona</strong>-Pandemie hat nicht nur dazu<br />
geführt, dass mehr als 90 Prozent der<br />
Schüler weltweit vorübergehend mit<br />
Schulschließungen konfrontiert waren.<br />
Sie hatte auch Auswirkungen auf die<br />
Arbeit von 63 Millionen Lehrern und hat<br />
bestehende Schwächen vieler Bildungssysteme<br />
aufgezeigt, erklärten Unesco,<br />
Unicef, ILO und die Weltvereinigung der<br />
Lehrergewerkschaften anlässlich des<br />
gestrigen Weltlehrertags.<br />
Stand.punkt<br />
VON HERBERT SCHICHO<br />
Verantwortungsbewusstsein?<br />
Studieren in heiligen Hallen<br />
Statt Betenden haben sich am Montag Studenten<br />
der Universität Wien mit ihren Laptops in<br />
den Kirchenbänken der Votivkirche in Wien-Alsergrund<br />
breitgemacht: Sie nutzen den Sakralbau<br />
als Lern- und Aufenthaltsraum, weil wegen<br />
der Mindestabstände in den Hörsälen nicht alle<br />
FPÖ macht gegen Maske mobil<br />
Für eine Tragepflicht nur mehr in Gesundheits- und Alteneinrichtungen<br />
Die FPÖ sieht Österreich im<br />
Umgang mit der <strong>Corona</strong>-Pandemie<br />
weiterhin am völlig<br />
falschen Weg. Parteichef<br />
Norbert Hofer und der Linzer<br />
Gesundheitsstadtrat Michael<br />
Nach dem Motto „no risk, no fun“ argumentierte die FPÖ schon<br />
öfter, sei es bei den Tempolimits oder bei den Rauchverboten.<br />
Nun also auch beim <strong>Corona</strong>-Virus. Für Hofer und Haimbuchner<br />
wäre es ausreichend, wenn man nur mehr in Spitälern und Pflegeheimen<br />
einen Mund-Nasen-Schutz trägt. Zugegeben: Noch<br />
immer gibt dieser Virus Rätsel auf und die Einschätzung der<br />
verschiedensten Experten haben eine Bandbreite, wo man statt<br />
exakter eher von „Daumen-mal-Pi-Wissenschaft“ sprechen<br />
kann. Und selbstverständlich kann man sich auch zu Tode<br />
fürchten. Aber als Verantwortungsträger sollte man trotzdem<br />
zur Besonnenheit aufrufen und nicht zum Risiko verführen.<br />
Denn Draufgänger gehen auch schneller drauf.<br />
„Kurz-Maulkorb“, aus der Öffentlichkeit<br />
zu verbannen und<br />
sogar auf das links-grüne schwedische<br />
Modell umzusteigen.<br />
Interessierten die Uni-Vorlesungen vor Ort verfolgen<br />
können. Auch als Aufenthaltsraum zwischen<br />
Lehrveranstaltungen und für Gruppenarbeiten<br />
soll die Kirche genutzt werden, es gibt Wlan und<br />
die Kirche wird an die Glasfaserleitung der Hochschule<br />
angeschlossen. Für Gläubige ist die Votivkirche<br />
ebenso weiterhin normal zugänglich<br />
wie für Touristen. Die Messen werden durch die<br />
Studenten nicht beeinträchtigt. Foto: APA/Punz<br />
Raml appellierten gestern in<br />
Wien dafür, ein restriktionsfreies<br />
öffentliches Leben zu<br />
ermöglichen und nur Gesundheits-<br />
und Alteneinrichtungen<br />
speziell zu schützen.<br />
Testen solle man nur Menschen<br />
aus Risikogruppen<br />
oder mit Symptomen. Die<br />
frühere Gastro-Sperrstunde<br />
lehnen die Freiheitlichen<br />
ebenso ab wie eine Registrierungspflicht.<br />
Was es hingegen<br />
bräuchte, wären funktionsfähige<br />
Heeresspitäler,<br />
um Krankenhauskapazitäten<br />
sicherzustellen. Eine Stunde<br />
später in Linz wiederholte<br />
FPÖ-Landeschef Manfred<br />
Haimbuchner die Forderungen,<br />
er nahm sich als Verstärkung<br />
FPÖ-Klubchef Herwig<br />
Mahr mit. Mahr sieht Österreich<br />
durch das „Missmanagement<br />
der Bundesregierung“<br />
mit einem „Affenzahn<br />
an die Wand fahren“. Auch<br />
Haimbuchner warnt vor den<br />
wirtschaflichen Folgen. Man<br />
solle aus den Stärken und<br />
Die Abwertung der FPÖ in den<br />
Mainstream-Medien<br />
hält „Der Standard“<br />
weiterhin<br />
stürmisch hoch. Waren<br />
es zuvor die „Modernisierungsverlierer“,<br />
die den blauen<br />
Schwächen des schwedischen<br />
Modells lernen.<br />
SPÖ will testen<br />
SPÖ-Chefin Pamela Rendi-<br />
Wagner setzt hingegen auf<br />
Antigen-Schnelltests. Zum<br />
Einsatz kommen könnten<br />
diese zunächst vor allem in<br />
Pflegeheimen sowie als Massentests<br />
an Orten mit vielen<br />
Menschen, etwa bei Veranstaltungen<br />
kultureller Art<br />
oder an Universitäten und<br />
Schulen. In Österreich gebe<br />
es zwar noch kein exponentielles<br />
Wachstum, die Lage<br />
sei aber ernst, befand Rendi-<br />
Wagner. Die Verantwortung<br />
dafür schiebt sie der Koalition<br />
zu, die zu früh und ohne<br />
Plan gelockert habe. Säumig<br />
sieht die SPÖ-Chefin die Regierung<br />
aber auch, was die<br />
Hilfen für Arbeitnehmer und<br />
Wirtschaft angeht. Gespannt<br />
ist Rendi-Wagner darauf, was<br />
die Koalition nun in ihrem<br />
Budget vorlegt.<br />
Populisten auf den<br />
Inland<br />
8 | DIENSTAG, 6. OKTOBER 2020 DER ∂TANDARD<br />
D<br />
Warum die FPÖ auf <strong>Corona</strong>-Verdrossene setzt<br />
Warnungen vor einem erneuten Lockdown, A lianzen mit Maskengegnern<br />
und kategorische Ablehnung weiterer Restriktionen in Zeiten der Pandemie:<br />
Vor dem Wiener Wahltag steigert die FPÖ die Dosis ihrer <strong>Corona</strong>-Politik.<br />
Schon im Frühjah rief die FPÖ in Wien zu einer Demo gegen Entmündigung, Babyelefant und Co auf –<br />
nicht wenige <strong>Corona</strong>-Frustrierte folgten prompt ihrem Aufruf und marschierten mit auf.<br />
Wie Minister Anschober bei der Pflegereform Ernst machen will<br />
Kostenexplosion, Personalnot, föderalistisches Durcheinander: Die Regierung verspricht einen Masterplan für bessere Pflege<br />
Mehr Zuwanderer gebraucht<br />
Schlag nach bei Jörg Haider<br />
Leim gegangen<br />
sind, so fischen<br />
diese nun im<br />
Teich der „<strong>Corona</strong>-Verdrossenen“.<br />
Ja, sie<br />
hofieren sogar<br />
„<strong>Corona</strong>-Leugner“<br />
die sie als „Experten“ ausgeben,<br />
darunter sogar „Staatsumstürzler“.<br />
Diesen Jargon pflegte vor 80<br />
Jahren auch ein sehr kanzlerfreundliches<br />
Blatt gegen Regimekritiker.<br />
Persönliches Exemplar für AOM-Benutzer pafpoekirchner - (C) APA-DeFacto GmbH. A le Rechte vorbehalten.<br />
Persönliches Exemplar für AOM-Benutzer pafpoekirchner - (C) APA-DeFacto GmbH. A le Rechte vorbehalten.<br />
Herbert Kickl<br />
5. Oktober 2020<br />
In Italien soll schon bald die<br />
Maskenpflicht im Freien kommen.<br />
Auch in Österreich ist darüber<br />
eine Diskussion losgetreten<br />
worden.<br />
3.221 Personen gefällt das.<br />
<strong>Corona</strong>wahn zur Ablenkung von<br />
den echten Problemen. In Italien<br />
machts die Linksregierung vor.<br />
Irgendwie ist die „Black Lives<br />
Matter“-Bewegung in Europa nicht<br />
so richtig in Gang gekommen. Zum<br />
Glück, brennende Innenstädte, die<br />
Kollateralschäden der „friedlichen<br />
Demonstrationen“, die der ORF<br />
kaum als berichtenswert empfand<br />
und deshalb verschwieg.<br />
Damit gibt sich aber der ORF<br />
nicht zufrieden. Im dienstägigen<br />
„Report“ appellierte er völlig an<br />
der Verfassungsrealität vorbei für<br />
das Wahlrecht für Nicht-Staatsbürger.<br />
Ansporn dafür war die „Pass<br />
Egal Wahl“ für den Wiener Gemeinderat<br />
der Migrations-NGO<br />
„SOS-Mitmensch“, zu der ausschließlich<br />
Ausländer gebeten<br />
GISBÄRS TV-NOTIZ<br />
wurden. Das Ergebnis ließ am Küniglberg<br />
die Augen feucht werden:<br />
Eine satte Zwei-Drittel-Mehrheit<br />
für Rot-Grün.<br />
Kommt als nächstes der Vorschlag,<br />
das neben den hier lebenden<br />
Ausländern auch – im Sinne<br />
des Rechts auf Familie – auch<br />
deren zurückgebliebene Verwandt-<br />
schaft mitwählen soll?<br />
Zur Untermauerung des bösen<br />
Österreich folgte ein Bericht über<br />
den „Alltagsrassismus“ hierzulande.<br />
Peinlich dabei war nur, dass<br />
die drei Vorzeigezuwanderer selbst<br />
kaum Probleme mit den vorurteilsbehafteten<br />
Österreichern hatten.<br />
Völlig ausgeklammert wurde im<br />
Bericht der Rassismus der Zuwanderer,<br />
der Wienern in den „Brennpunktbezirken“<br />
entgegenschlägt.<br />
Ein „Schleich dich, sch… Österreicher,<br />
hier haben wir das sagen!“,<br />
ist noch die freundlichste Variante,<br />
die einem da entgegenkommt.<br />
Irgendwie scheint der ORF die<br />
GIS bereits als Bußgeld für die Österreicher<br />
auszulegen.