WOLL Magazin Meschede, Bestwig, Olsberg // Herbst 2020

Auch ältere Lehrer werden
dringend gebraucht
Die vierfache Oma hofft, dass sie
ihre jetzige Klasse noch so lange
behalten kann, bis die Kinder auf
die weiterführende Schule kommen.
Kolleginnen und Kollegen wie Bärbel
Tittmann, die eigentlich schon im
Rentenalter sind, werden in der
Schule dringend gebraucht. Vor allem
in Grundschulen freut man sich über
Lehrkräfte, die noch ein paar Dienstjahre
dranhängen. Laut Schulamt des
Hochsauerlandkreises sind derzeit
acht Kolleginnen und Kollegen in
Pension an Grundschulen im HSK
beschäftigt. „Die Dauer der Verträge
hängt immer davon ab, wie viele
Stellen aufgrund von Elternzeiten
für welchen Zeitraum zur Verfügung
stehen“, erklärt der Pressesprecher
des Kreises Martin Reuther. Meistens
bekommen die Lehrerinnen und
Lehrer im Rentenalter Verträge für
die Dauer des jeweiligen Schuljahres.
Das Leben in der Dorfschule
Bärbel Tittmann liebt ihren Beruf,
glaubt aber auch, dass es vor allem
damit zusammenhängt, dass sie
all die Jahre auf einer Dorfschule
geblieben ist. „Ich weiß nicht, wie
es gewesen wäre, wenn ich in einer
Großstadt gelandet wäre.“
Bärbel Tittmann fühlt sich in Eversberg/Wehrstapel
wohl. Vor allem
liebt sie die Atmosphäre im Eversberger
Schulgebäude, das im Jahr
1912 gebaut wurde und sich mitten
im alten Ortskern, zwischen Rathaus
und Kirche befindet. „Als ich hier anfing,
wohnte unterm Dach, wo jetzt
die Betreuung ist, die Hausmeisterin.
Die lud uns zwischendurch mal zum
Kaffee ein oder brachte uns zum
Frühstück Brötchen runter. Das war
toll“, erinnert sich Bärbel Tittmann.
Die Zeiten haben sich geändert,
heute haben die Kolleginnen und
Kollegen nur noch selten Zeit, in
Ruhe zu frühstücken. Teilweise
müssen sie zwischen den Standorten
in Eversberg und Wehrstapel pendeln
und bei einem so kleinen Kollegium
wie an der Johannesschule müssen
alle Kollegen regelmäßig Pausen- und
Busaufsichten machen.
Offen für Herausforderungen
„Wir haben ein tolles Kollegium,
auch deswegen macht mir der Job
Spaß“, sagt die Meschederin. Und
in der Zeit der Corona-Krise konnte
sie außerdem beweisen, dass sie sich
auch noch auf große Veränderungen
einstellen kann. „Mit dem Computer
arbeiten, das mache ich ja schon
länger. Aber als die Schule wegen
Corona ausfiel, musste ich mich digital
ganz neu aufstellen. Wir Kollegen
trafen uns bei Video-Konferenzen,
ich musste für meine Klasse Arbeitspläne
auf einer Plattform hochladen.
Das war alles neu für mich, aber dank
der Hilfe meines Kollegiums habe
ich das geschafft. Ich freue mich auf
weitere spannende Herausforderung
en, die sich bestimmt noch in
Zukunft ergeben werden“, erzählt die
69-Jährige. ■
Die Lehrerin liebt die
Atmosphäre im alten
Schulgebäude
Wir wollen
weiter wachsen!
Ausbildung zum Elektroniker
für Energie- und Gebäude-
technik (m/w/d)
Ausbildungsbeginn: 01. August 2021
Ausbildung zum Einzel -
handels kaufmann/ -frau
(m/w/d)
Ausbildungsbeginn: 01. August 2021
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Am Kreishaus 10
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WOLL Herbst 2020 - 137