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Sechsämtermagazin Dezember 2019

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Rabenkrähe / Aaskrähe<br />

schen Halbinsel. Die Nebelkrähe kommt in<br />

Irland und Nordschottland vor und<br />

besiedelt im Osten Dänemark, Nord- und<br />

Osteuropa östlich der Elbe bis zum Ural<br />

und zur Krim, bis in die Mitte Rumäniens,<br />

auf die nördliche Balkan-halbinsel sowie<br />

zudem Italien einschließ-lich Sardinien<br />

und Korsika. Zwischen diesen Vorkommen<br />

existieren Misch-populationen, wie<br />

auch im westlichen Sibirien zwischen der<br />

Nebelkrähe und der östlichen Unterart der<br />

Rabenkrähe (C.c. orientalis). Der<br />

Ursprung dieser deutlichen Differenzierung<br />

dürfte darin liegen, dass<br />

Ackerlandschaft oder großen Parkanlagen<br />

in der Stadt. Das Weibchen brütet in 18 bis<br />

20 Tagen vier bis sechs Junge aus. Diese<br />

sind nach vier bis fünf Wochen flügge.<br />

Aaskrähen sind Allesfresser. Sie ernähren<br />

sich – ähnlich wie andere Krähenvögel,<br />

beispielsweise Elster oder Eichelhäher –<br />

neben Aas auch von Jungvögeln und<br />

Eiern. Gefressen werden auch Getreide,<br />

Samen, Nüsse und Früchte sowie<br />

Lebensmittel-Abfälle von Menschen.<br />

Während der Nahrungssuche bewegen<br />

sie sich hauptsächlich schreitend und<br />

gelegentlich hüpfend am Boden fort.<br />

Typisch während der Nahrungssuche ist<br />

ein Einstechen des Schnabels in den<br />

weichen Untergrund. Sie wenden<br />

Steine und Holzstückchen. In Bäumen<br />

werden Insekten von den<br />

Blättern gelesen und Früchte verzehrt.<br />

Manchmal suchen sie auch im<br />

Flug nach Nahrung. Im Wasser<br />

treibende Nahrungsbrocken werden<br />

mit dem Fuß oder mit dem Schnabel<br />

im Flug herausgefischt. Aaskrähen<br />

plündern außerdem Nester in<br />

Bäumen und Sträuchern sowie vor<br />

allem Bodennester.<br />

Die beiden Unterarten Rabenkrähe und<br />

Nebelkrähe sind über ganz Europa<br />

verbreitet. Dabei verläuft die Grenze<br />

unregelmäßig durch Europa:<br />

Die Verbreitung der Rabenkrähe<br />

reicht von England und<br />

Schleswig-Holstein südwärts<br />

und in Mitteleuropa westlich<br />

der Elbe bis Österreich, in die italienischen<br />

Südalpen, bis Frankreich und zur Iberi-<br />

Populationen der Ur-Aaskrähe während<br />

der letzten Eiszeit über lange Zeit in<br />

südlichen Gegenden isoliert waren und<br />

dort die verschiedenen Merkmale<br />

ausbildeten. Nach Zurückweichen des<br />

Eises kamen sie wieder in Kontakt zueinander.<br />

Innerhalb der Integradationszonen<br />

vermischen sich die beiden Subspezies<br />

und bringen fruchtbare Mischlinge (genannt<br />

Rakelkrähen) hervor, die Merkmale<br />

des Elterngefieders in allen Abstufungen<br />

aufweisen können.<br />

Die Aaskrähen sind in offenen<br />

Kulturlandschaften sowie an<br />

Wald-rändern, in Parks und<br />

Städten zu finden. Sie sind<br />

typische Kulturfolger.<br />

In Deutschland hat die Dichte<br />

von Aaskrähen ähnlich wie die<br />

von Elstern außerhalb menschlicher<br />

Siedlungen in den vergangenen<br />

Jahrzehnten abgenommen,<br />

während sie innerhalb<br />

menschlicher Siedlungen teils<br />

stark zugenommen haben. Als<br />

Grund wird insbesondere die<br />

Verschlechterung des Lebensraumes<br />

durch die moderne,<br />

intensive Landwirtschaft gesehen.

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