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Sechsämtermagazin Dezember 2019

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SECHSÄMTER<br />

MAGAZIN<br />

mit tschechien<br />

Ausgabe Nr. 72<br />

dezember <strong>2019</strong><br />

familien-magazin für bayern<br />

Foto: Dieter Sterlepper<br />

frohe<br />

weihnachten<br />

und einen<br />

guten rutsch<br />

in‘s neue Jahr<br />

MEDIENHAUS<br />

schirnding.de


Ein Mädchen spazierte dem Strand entlang, als es plötzlich eine<br />

Stimme hörte: "He, küss mich! Ich bin ein verwandelter Anwalt."<br />

Das Mädchen schaute sich um und sah einen Frosch. Der<br />

Frosch sagte: "Ja, ich spreche. Küss mich!" Das Mädchen nahm<br />

den Frosch und verstaute ihn in ihrer Handtasche. Später zeigte<br />

es den Frosch einem Freund. Der Frosch beschwerte sich: "Nun<br />

komm schon! Küss mich! Du wirst es nicht bereuen!" Das<br />

Mädchen verstaute den Frosch wieder in seiner Handtasche.<br />

Als es den Frosch einem weiteren Freund zeigte sagte der<br />

Frosch: "Warum küsst du mich nicht? Ich werde dich reich<br />

machen." Aber das Mädchen legte den Frosch zurück in die<br />

Handtasche. Als es später den Frosch einer Freundin zeigte,<br />

sagte der Frosch: "Ich glaube, du verstehst mich nicht. Ich sagte<br />

dir, ich sei ein verwandelter Anwalt. Wenn du mich küsst, mache<br />

ich dich reich." Das Mädchen antwortete nun: "Warum sollte<br />

ich? Ein Anwalt ist wertlos, es gibt so viele. Aber ein<br />

sprechender Frosch ist cool."<br />

Ein Rechtsanwalt hatte einen Mandanten in einem<br />

Skandalprozess erfolgreich verteidigt. Auf einer Party danach<br />

sprach ihn eine entrüstete Frau an: "Für Sie ist wohl kein Delikt<br />

zu gemein, so abscheulich, so unerhört, dass Sie nicht die<br />

Verteidigung übernehmen wollten!" - "Kommt drauf an", sagte<br />

der Anwalt, "was haben sie denn ausgefressen?"<br />

Ein Strafrichter ist Vater von Vierlingen geworden. Er stöhnt<br />

verzweifelt: "Ich glaube, ich werde das Verfahren einstellen<br />

müssen."<br />

Ein Tourist besucht einen Antiquitätenladen in einer<br />

Nebenstrasse in San Franciscos Chinatown. Da entdeckt er<br />

eine Bronzeskulptur einer Ratte. Die Skulptur scheint ihm so<br />

interessant und einmalig, dass er sie nimmt und den<br />

Ladeneigner fragt, was sie kostet. "Zwölf Dollar," sagt dieser,<br />

"und tausend Dollar für die Geschichte verknüpft mit dieser<br />

Skulptur." - "Du kannst die Geschichte für dich behalten, alter<br />

Mann," sagt der Tourist. "Ich nehme die Ratte." Nach dem Kauf<br />

verlässt der Mann den Laden mit der Skulptur unter seinem<br />

Arm. Als er die Strasse vor dem Laden überquert, kommen zwei<br />

Ratten aus einem Abwasserschacht und folgen ihm. Der Mann<br />

schaut nervös zurück und beginnt schneller zu gehen.<br />

Jedesmal, wenn er einen Abwasserschacht passiert, kommen<br />

neue Ratten und folgen ihm. Nachdem er hundert Meter<br />

gegangen ist, folgen ihm schon über hundert Ratten. Die Leute<br />

beginnen auf ihn mit den Fingern zu zeigen und zu schreien. Er<br />

beginnt zu rennen, aber immer mehr Ratten kommen aus<br />

Abwasserschächten, Kellern, verlassenen Grundstücken und<br />

Schrottautos. Als er das Wasser unten am Hügel sieht, sind<br />

schon tausende von Ratten an seinen Fersen. Er rennt immer<br />

schneller, doch die Ratten halten das Tempo mit. Er hat das<br />

Gefühl, dass ihm schon über eine Million Ratten folgen. Er rennt<br />

zum Ufer, springt und hält sich an einem Laternenpfahl fest,<br />

während er die Ratte in die San Francisco Bucht schmeisst. Mit<br />

Staunen beobachtet er das Schauspiel, wie die Ratten über die<br />

Uferkante springen ins Meer springen und ertrinken. Als nach<br />

etwa einer Viertelstunde das Schauspiel zu Ende ist, macht er<br />

sich auf den Weg zurück zum Antiquitätenladen. "Ah, du bist<br />

zurückgekommen, um den Rest der Geschichte zu erfahren,"<br />

sagt der Besitzer. "Nein," antwortet der Tourist, "ich will nur<br />

wissen, ob du auch einen bronzenen Anwalt hast."<br />

Ein frommes, gutes Paar war auf dem Weg zum Standesamt,<br />

als ein tragischer Verkehrsunfall ihre Leben endete. Als sie nun<br />

in den Himmel kamen, fragten sie Petrus, ob er ihre Vermählung<br />

arrangieren könne. Sie hätten sich so auf ihre Hochzeit gefreut,<br />

so dass sie sich nichts sehnlicher wünschten, als ein Ehepaar<br />

zu werden. Petrus dachte einen Moment nach, willigte dann ein,<br />

und sagte dem Paar, sie müssten noch ein bisschen warten. Es<br />

vergingen danach fast ein hundert Jahre, bis Petrus sie wieder<br />

rufen liess. Die beiden wurden in einer einfachen Zeremonie<br />

getraut. Zuerst waren die beiden glücklich, aber mit der Zeit<br />

erlosch die Liebe. Etwa dreissig Jahre später waren sie sich<br />

einig, dass sie nicht die Ewigkeit miteinander verbringen<br />

wollten. Sie suchten Petrus auf und sagten: "Wir dachten, wir<br />

würden für immer glücklich sein, aber nun glauben wir, wir<br />

haben unüberbrückbare Differenzen. Gibt es eine Möglichkeit,<br />

uns scheiden zu lassen?" - "Nehmt ihr mich auf den Arm?" sagte<br />

Petrus. "Ich brauchte hundert Jahre, um einen Priester nach<br />

hier oben zu bringen, damit ihr heiraten könnt. Es wird mir aber<br />

nie gelingen, einen Anwalt zu bekommen!"<br />

Ein junger Anwalt, der gerade eine Kanzlei eröffnet hatte, war<br />

sehr darauf bedacht, potentiellen Kunden zu imponieren. Als er<br />

seinen ersten Besucher durch die Tür kommen sah, nahm er<br />

den Telefonhörer in die Hand und sprach, wie zu einem Kunden:<br />

"Es tut mir leid, aber ich bin so enorm beschäftigt, dass es mir für<br />

mindestens einen Monat nicht möglich sein wird, ihren Fall zu<br />

begutachten. Ich werde mich wieder melden." Er legte den<br />

Hörer auf und wandte sich zu seinem Besucher: "Nun, was kann<br />

ich für sie tun?" - "Nichts," antwortete der Besucher. "Ich bin nur<br />

gekommen, um ihr Telefon anzuschliessen.".<br />

Ein junger, erfolgreicher Rechtsanwalt öffnet die Türe seines<br />

Wagens etwas unvorsichtig. Diese wird von einem Laster<br />

abgerissen. Aufgeregt hüpft der Anwalt von einem Bein auf´s<br />

andere: "Mein BMW, mein nagelneuer BMW." Mittlerweile ist ein<br />

Polizist an der Unfallstelle eingetroffen. Kopfschüttelnd geht er<br />

zu dem Anwalt: "Ihr Anwälte seid so materialistisch, daß Sie vor<br />

lauter Aufregung über die Beschädigung an Ihrem BMW nicht<br />

mal merken, daß Ihnen der Laster den ganzen Arm abgerissen<br />

hat." Entsetzt blickt der Anwalt auf den Armstumpf. Kreidebleich<br />

antwortet er dem Polizisten: "Wo zur Hölle liegt das Ding? Da ist<br />

noch meine Rolex dran."<br />

Ein reicher Mann liegt auf dem Sterbebett. Er möchte sein<br />

Vermögen mit ins Grab nehmen. In seiner letzten Stunde lässt<br />

er seinen Arzt, seinen Anwalt und einen Pfarrer zu sich rufen.<br />

Jedem übergibt er 50.000,- DM und lässt sich versprechen,<br />

dass bei der Beerdigung alle drei das Geld in sein Grab legen.<br />

Bei der Beerdigung treten nacheinander der Pfarrer, der Arzt<br />

und der Anwalt an das Grab und werfen einen Briefumschlag<br />

hinein. Auf dem Nachhauseweg bricht der Pfarrer in Tränen aus:<br />

"Ich habe gesündigt. Ich muss gestehen, dass ich nur 40.000,-<br />

DM in den Umschlag gesteckt habe. 10.000,- DM habe ich für<br />

einen neuen Altar in unserer alten Kirche genommen." Darauf<br />

sagt der Arzt: "Ich muss zugeben, dass ich sogar nur 30.000,-<br />

DM ins Grab geworfen habe. Unsere Klinik braucht dringend<br />

neue Geräte, dafür habe ich 20.000,- DM abgezweigt." Der<br />

Anwalt erwidert: "Meine Herren, ich bin erschüttert!<br />

Selbstverständlich habe ich dem Verstorbenen über die volle<br />

Summe einen Scheck ins Grab gelegt.“<br />

Ein Mann kommt in einen Hirnladen, um sich Hirn fürs<br />

Nachtessen zu kaufen. Er sieht auf einem Schild, dass Hirn von<br />

verschiedenen Berufen erhältlich ist. Er fragt den Metzger:<br />

"Wieviel kostet Ingenieur-Hirn?" - "8 Franken für 100g." -<br />

"Wieviel kostet Arzt-Hirn?" - "12 Franken für 100g." - "Wieviel<br />

kostet Juristen-Hirn?"- "500 Franken für 1g." - "500 Franken für<br />

1g! Was macht denn Juristen-Hirn so teuer?" - "Was glauben<br />

Sie denn, wieviele Juristen man schlachten muss, um 1g Hirn zu<br />

erhalten?"


... ein paar Gedanken zu Weihnachten<br />

Das Paradox unserer Zeit ist: wir haben hohe Gebäude, aber eine niedrige Toleranz, breite<br />

Autobahnen, aber enge Ansichten. Wir verbrauchen mehr, aber haben weniger, machen<br />

mehr Einkäufe, aber haben weniger Freude. Wir haben größere Häuser, aber kleinere<br />

Familien, mehr Bequemlichkeit, aber weniger Zeit, mehr Ausbildung, aber weniger<br />

Vernunft, mehr Kenntnisse, aber weniger Hausverstand, mehr Experten, aber auch mehr<br />

Probleme, mehr Medizin, aber weniger Gesundheit.<br />

Wir rauchen zu stark, wir trinken zu viel, wir geben verantwortungslos viel aus; wir lachen<br />

zu wenig, fahren zu schnell, regen uns zu schnell auf, gehen zu spät schlafen, stehen zu<br />

müde auf; wir lesen zu wenig, sehen zu viel fern, beten zu selten.<br />

Wir haben unseren Besitz vervielfacht, aber unsere Werte reduziert. Wir quatschen zu viel,<br />

wir lieben zu selten und wir hassen zu oft.<br />

Wir wissen, wie man seinen Lebensunterhalt verdient, aber nicht mehr, wie man lebt.<br />

Wir haben dem Leben Jahre hinzugefügt, aber nicht den Jahren Leben. Wir kommen zum<br />

Mond, aber nicht mehr an die Tür des Nachbarn. Wir haben den Weltraum erobert, aber<br />

nicht den Raum in uns. Wir machen größere Dinge, aber nicht bessere.<br />

Wir haben die Luft gereinigt, aber die Seelen verschmutzt. Wir können Atome spalten, aber<br />

nicht unsere Vorurteile.<br />

Wir schreiben mehr, aber wissen weniger, wir planen mehr, aber erreichen weniger. Wir<br />

haben gelernt schnell zu sein, aber wir können nicht warten. Wir machen neue Computer,<br />

die mehr Informationen speichern und eine Unmenge Kopien produzieren, aber wir<br />

verkehren weniger miteinander.<br />

Es ist die Zeit des schnellen Essens und der schlechten Verdauung, der großen Männer<br />

und der kleinkarierten Seelen, der leichten Profite und der schwierigen Beziehungen.<br />

Es ist die Zeit des größeren Familieneinkommens und der Scheidungen, der schöneren<br />

Häuser und des zerstörten Zuhause.<br />

Es ist die Zeit der schnellen Reisen, der Wegwerfwindeln und der Wegwerfmoral, der<br />

Beziehungen für eine Nacht und des Übergewichts.<br />

Es ist die Zeit der Pillen, die alles können: sie erregen uns, sie beruhigen uns, sie töten uns.<br />

Es ist die Zeit, in der es wichtiger ist, etwas im Schaufenster zu haben statt im Laden, wo<br />

moderne Technik einen Text wie diesen in Windeseile in die ganze Welt tragen kann, und<br />

wo sie die Wahl haben: das Leben ändern - oder den Text löschen.<br />

Vergesst nicht, mehr Zeit denen zu schenken, die Ihr liebt, weil sie nicht immer mit Euch<br />

sein werden. Sagt ein gutes Wort denen, die Euch jetzt voll Begeisterung von unten her<br />

anschauen, weil diese kleinen Geschöpfe bald erwachsen werden und nicht mehr bei Euch<br />

sein werden. Schenkt dem Menschen neben Euch eine heiße Umarmung, denn sie ist der<br />

einzige Schatz, der von Eurem Herzen kommt und Euch nichts kostet. Sagt dem geliebten<br />

Menschen: „Ich liebe Dich" und meint es auch so. Ein Kuss und eine Umarmung, die von<br />

Herzen kommen, können alles Böse wiedergutmachen. Geht Hand in Hand und schätzt die<br />

Augenblicke, wo Ihr zusammen seid, denn eines Tages wird dieser Mensch nicht mehr<br />

neben Euch sein.<br />

Findet Zeit Euch zu lieben, findet Zeit miteinander zu sprechen, findet Zeit, alles was Ihr zu<br />

sagen habt miteinander zu teilen, - denn das Leben wird nicht gemessen an der Anzahl der<br />

Atemzüge, sondern an der Anzahl der Augenblicke, die uns des Atems berauben.<br />

In diesem Sinne wünschen wir Ihnen ein frohes und geruhsames Weihnachtsfest<br />

Das Team vom Medienhaus Schirnding


Horoskop<br />

Schütze: 23. Nov. bis 21. Dez. - Expansion im großen Stil<br />

Strahlemann und Söhne<br />

Da geht die Fantasie auch gleich mit dem<br />

Schütze-Kind durch, und der eine sieht sich<br />

schon auf großer Fahrt mit einem Piratenschiff<br />

über die Weltmeere fahren oder als Forscher<br />

den Dschungel erkunden. Mit dem Finger auf<br />

dem Globus die Welt zu umrunden, könnte eine<br />

Lieblingsbeschäftigung werden. Und dann<br />

kommen die Fragen, auf die die Elternsich<br />

rechtzeitig vorbereiten sollten, denn nun will<br />

der kleine Schütze die Welt erklärt bekommen.<br />

Ein Schütze-Kind braucht viel geistige<br />

Anregung und "food for thought", denn es<br />

sieht das Leben als ein einziges Abenteuer an,<br />

das alles bietet, was es braucht. Und seine<br />

positive Ausstrahlung gibt ihm recht - denn es<br />

öffnen sich ihm immer wieder neue Türen - mit<br />

Erfolg.<br />

Schwangerschaft<br />

Partylaune<br />

Hoch die Tassen - so darf es in der<br />

Schwangerschaft mit einem Schütze-Kind<br />

heißen, denn es mag gute Laune und<br />

Geselligkeit, in dieser Zeit natürlich ohne<br />

Alkohol. Angenehme Abende mit Gästen, die<br />

Geschichten erzählen, vielleicht sogar von<br />

Reisen in die Ferne, werden dem Baby ein<br />

Gefühl von Dabeisein vermitteln. Dieser kleine<br />

Sonnenschein wird später selbst gern<br />

optimistisch und interessiert auf Menschen<br />

zugehen, also: Früh übt sich..<br />

Babys und Kleinkinder (bis 3 Jahre)<br />

Die Welt entdecken<br />

Ein Schütze-Baby wird friedlich, aber hellwach<br />

in seiner Wiege liegen und darauf warten, was<br />

wohl gleich passieren wird. Aufregend sollte es<br />

sein und möglichst auch Lärm machen, denn<br />

leise zu spielen macht ja keinen Spaß. Also viel<br />

klettern, herumtollen, auf dem Steckenpferd<br />

reiten, trommeln, johlen - das liebt das Schütze-<br />

Kind, denn so erlebt es sich selbst mit allen<br />

Sinnen.<br />

Kinder (4 bis 13 Jahre)<br />

Mit Volldampf voraus<br />

Still zu sitzen ist dem Schütze-Kind ein Gräuel -<br />

es braucht Bewegung und Lebendigkeit, um<br />

sich austoben zu können. Seine genialen<br />

Einfälle brauchen ein sofortiges Ventil, da muss<br />

man als Indianerhäuptling eben den Stamm<br />

verteidigen, oder als Pilotin den Düsenjet<br />

gerade noch rechtzeitig landen können -<br />

Hauptsache, es kribbelt im Bauch. Doch auch<br />

ein Bücherwurm kann sich hier entwickeln,<br />

dessen Regale mit Abenteuergeschichten<br />

überborden - und der sich als Ausgleich gern<br />

beim Sport austobt.<br />

Jungendliche (ab 14 Jahre)<br />

Freiheitsdrang<br />

Einengen darf man ein Schütze-Kind generell<br />

nicht, doch in dieser Phase braucht es noch<br />

mehr Freiraum als bisher. Es wird seinen Weg<br />

vielleicht nicht so gradlinig gehen, wie manche<br />

Eltern sich das wünschen. Doch hat es sich<br />

meistens selbst recht hohe Ziele gesteckt und<br />

setzt alles daran, diese auch zu erreichen. Ein<br />

innerer Ansporn treibt es voran, und<br />

anscheinend ist auch immer das gewisse<br />

Quäntchen Glück vorhanden, das man zuweilen<br />

braucht, um Erfolg zu haben.<br />

Eltern<br />

Vertrauen ins Leben<br />

Schütze-Eltern lassen ihre Kinder an einer sehr<br />

langen Leine - sie selbst wissen um ihr eigenes<br />

Freiheitsbedürfnis und geben dies gern an ihre<br />

Kinder weiter. Vertrauensvoll lassen sie ihre<br />

Kinder sich ausprobieren, denn sie gehen<br />

davon aus: Nur wer wagt, der auch gewinnt. In<br />

allen Bereichen sind sie sehr großzügig und<br />

freigiebig. Ihr Optimismus und der Glaube an<br />

ihren Sprössling gibt diesem die nötige<br />

Selbstsicherheit, und ihr freiheitlicher<br />

Erziehungsstil lässt viel Raum zur Entwicklung<br />

der eigenen Persönlichkeit.<br />

Oma und Opa<br />

Lebens-Weise<br />

In welchem Teil der Welt haben sich Oma oder<br />

Opa aufgehalten? Irgendwie hatten sie sicher<br />

im Laufe ihres Lebens mit dem Ausland zu tun<br />

und insofern ein großes Reservoir an<br />

Geschichten, die das Leben schrieb. Sie<br />

werden sicher gern mit ihren Enkeln<br />

diskutieren. Ob über Politik oder Gott und die<br />

Welt - und das ist wörtlich zu nehmen - der<br />

Gesprächsstoff wird hier nicht ausgehen und<br />

die eigene Lebensweisheit wird auch gleich<br />

weitervermittelt.


MEDIENHAUS<br />

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Redaktion-Magazine: Dieter Sterlepper<br />

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Flora und<br />

Fauna -<br />

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Gedanken<br />

zu<br />

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Die<br />

Koptischen<br />

Müllsammler<br />

Fränkische Spezialitäten, Böhmische Küche<br />

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Wildtiere im Winter, Chinesisches Horoskop<br />

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Wildtiere im Winter<br />

Die Überlebensstrategien<br />

der Waldbewohner<br />

Draußen wird es wieder kälter. Während<br />

für unsere Haustiere gesorgt ist, müssen<br />

Tiere in der freien Wildbahn selbst Vorsorge<br />

treffen. Wie verhalten sich Wildtiere im<br />

Winter um die kalte Jahreszeit zu<br />

überstehen?<br />

Igel, Schmetterlinge oder Eichhörnchen:<br />

Viele Wildtiere im Winter lassen es etwas<br />

ruhiger angehen, denn im Winter wird für<br />

sie das Fressen knapp – und wer schläft,<br />

der hungert nicht! Wichtig ist jetzt das<br />

passende Dach über dem Kopf. Dabei<br />

kann der Mensch den Langschläfern im<br />

Tierreich wertvolle Hilfe leisten.<br />

Unterschlupf für Wildtiere<br />

im Winter<br />

Laubhaufen sind für Grasfrösche, Erdkröten<br />

und Igel ein wichtiger Unterschlupf,<br />

um gut über den Winter zu kommen. Auch<br />

Steinhaufen und Holz-stapel dienen als<br />

perfekte Schlafplätze für Wildtiere im<br />

Winter. Schmetterlinge wie das Tagpfauenauge<br />

und der Kleine Fuchs überwintern<br />

auch in Kellern und auf Dachböden. Aber<br />

man kann ihnen mit dem Schmetterlings-<br />

Hotel das Leben in der kalten Jahreszeit<br />

wesentlich erleichtern. Die Deutsche Wildtier<br />

Stiftung bietet dafür ein wetterfestes<br />

Schmetterlings-Hotel aus Buchenholz an,<br />

das in Behindertenwerkstätten gefertigt<br />

wird. Hier können Schmetterlinge und andere<br />

Insekten auch bei Minustemperaturen<br />

ungestört die Wintermonate über ausharren.<br />

Überlebensstrategien für<br />

die kalte Jahreszeit<br />

Insekten überleben die Kälte, weil sie<br />

„Alkohol“ im Blut haben. Das Glyzerin<br />

funktioniert wie eine Art Frost-schutzmittel,<br />

setzt den Gefrier-punkt des Insektenblutes<br />

herab und die Zellen<br />

werden nicht durch<br />

Eiskristalle zerstört.<br />

Säugetiere haben andere<br />

Fähigkeiten: Sie<br />

rollen sich in ihrer<br />

auspolsterten Schlafstätte<br />

zusammen und<br />

schlafen ein. Der<br />

Schlaf-Trick funktioniert allerdings nur,<br />

weil sie die Körpertemperatur bis auf drei<br />

Grad sinken. Igel schlafen so bis zu vier<br />

Monate lang, Murmeltiere sechs Monate<br />

und Siebenschläfer sogar sieben Monate.<br />

Vor dem Winterschlaf haben sie sich einen<br />

Fettvorrat angefressen, der als Energiespeicher<br />

und Isolationsschicht gegen die<br />

Kälte funktioniert. Herzschlag und Atmung<br />

sind enorm verlangsamt. Murmeltiere machen<br />

sogar minutenlange Atempausen.<br />

Kein Tiefschlaf, sondern<br />

Winterruhe<br />

Andere Wildtiere im Winter hingegen<br />

schlafen nicht: Eichhörnchen, Dachs und<br />

Biber ruhen in ihren Bauten und Höhlen,<br />

sind aber reaktionsfähig und gehen sogar<br />

häufig auf Nahrungssuche um ihre Vorräte<br />

aufzustocken. Bei diesen Tieren spricht<br />

man deshalb von „Winterruhe“. Große<br />

Säugetiere wie Hirsche und Rehe reduzieren<br />

im Winter ihre Körpertemperatur,<br />

um Energie zu sparen. Sie stehen oft<br />

bewegungslos in der Landschaft. Sogar ihr<br />

Herzschlag verringert sich – statt 60 bis 70<br />

Mal schlägt ihr Herz jetzt nur 30 bis 40 Mal<br />

in der Minute. Die Reaktionsfähigkeit ist<br />

stark herabgesetzt. Gleichzeitig hat sich<br />

der Verdauungstrakt verkleinert, denn die<br />

Tiere finden im Winter oft nur faserreiche<br />

Nahrung wie dürre Gräser und Brombeerblätter.<br />

Andere schützen sich durch ein dickes<br />

Gefieder oder einen Winterpelz gegen<br />

Minusgrade. Vögel zum Beispiel können<br />

sich aufplustern und die Luftschicht<br />

zwischen den Federn schützt sie vor dem<br />

Auskühlen. Zudem fetten sie ihre Federn<br />

sorgfältig ein, damit kein Wasser durchdringen<br />

kann. Auch gegen Futtermangel


haben Tiere ihre Strategien. Entweder<br />

sammeln sie Vorräte an, um den Winter<br />

über versorgt zu sein oder sie stellen ihre<br />

Ernährung um. Feldmäuse, Feldhamster<br />

und Eichhörnchen sind zum Beispiel<br />

fleißige Sammler. Insektenfresser, wie die<br />

Meisen, stellen lieber ihren Speisezettel<br />

um. Sie fressen einfach das, was noch da<br />

ist. Auf jeden Fall ist es für alle Wildtiere im<br />

Winter wichtig, überflüssige Anstrengungen<br />

zu vermeiden und körpereigene<br />

Energie zu sparen. Also bitte: Wildtiere im<br />

Winter nicht stören.<br />

Warum werden Rotkehlchen im Winter<br />

eigentlich so rund? Wieso bekommt man<br />

kaum Hirsche und Rehe zu sehen in der<br />

kalten Jahreszeit? Und schläft der Siebenschläfer<br />

eigentlich wirklich sieben<br />

Monate durch? Um sich an kalte Temperaturen<br />

und ein verknapptes Futterangebot<br />

im Winter anzupassen, haben<br />

unsere heimischen Wildtiere einige sehr<br />

unterschiedliche Strategien entwickelt.<br />

Mutter Natur sorgt auf nahezu geniale<br />

Weise dafür, dass die Tiere die kalten<br />

Monate überleben. Oft bekommen sie<br />

davon auch gar nicht so viel mit.<br />

Energiesparmodus ein:<br />

Winterstarre, Winterschlaf<br />

und Winterruhe<br />

Wechselwarme Tiere, also Amphibien,<br />

fallen im Winter in eine Winterstarre. Ihre<br />

Körpertemperatur ist von der Außentemperatur<br />

abhängig und sinkt im Herbst stark<br />

ab. Bevor das passiert, suchen sich die<br />

Tiere jedoch noch ein geeignetes Versteck<br />

wie eine Spalte oder einen Hohlraum, wo<br />

sie oft in großer Zahl überwintern. Einige<br />

Froscharten überwintern auch im Wasser.<br />

Auch bei vielen Säugetieren wird die<br />

Körpertemperatur im Winter stark<br />

gedrosselt; sie wird jedoch, unabhängig<br />

von der Außentemperatur, konstant auf<br />

einem gewissen Niveau gehalten. Um dies<br />

gewährleisten zu können, fressen sich die<br />

meisten Tiere im Sommer und Herbst<br />

bereits eine dicke Energiereserve in Form<br />

einer Fettschicht an.<br />

So gewappnet, halten Mäuse, Feldhamster,<br />

Siebenschläfer, Murmeltiere und Igel<br />

Winterschlaf. In einem geeigneten Quartier<br />

verschlafen sie die kalte Jahreszeit.<br />

Dabei fällt nicht nur ihre Körpertemperatur,<br />

auch Herzschlag und Atmung werden zum<br />

Energiesparen auf ein Minimum reduziert.<br />

Bei manchen Arten schrumpfen auch<br />

Magen und Darm während dieser Zeit; so<br />

kann noch mehr Energie eingespart<br />

werden.<br />

Die Schlafdauer ist dabei ganz unterschiedlich:<br />

Hamster beispielsweise<br />

wachen alle paar Tage auf und bedienen<br />

sich an einem eigens für den Winter<br />

angelegten Futtervorrat, um dann weiter<br />

zu schlafen. Siebenschläfer und Murmeltiere<br />

machen ihren Namen alle Ehre: der<br />

Siebenschläfer kann in der Tat bis zu<br />

sieben Monate schlafen, beim Murmeltier<br />

sind es je nach Region sogar bis zu neun.<br />

Andere Säugetiere betreiben im Winter<br />

eine Art „Winterruhe": Sie verringern ihr<br />

Aktivitätslevel auf ein Minimum, ohne zu<br />

schlafen, stellen sich beispielsweise an<br />

einen windgeschützten Ort in der Nähe<br />

einer Futterstelle oder ziehen sich in<br />

Höhlen zurück. Auch sie sparen Energie,<br />

wo es nur geht: die Körpertemperatur wird<br />

gedrosselt, die Blutzirkulation konzentriert<br />

sich auf den Rumpf. Sie meiden weite<br />

Wege zur Futtersuche, sofern es nur irgendwie<br />

geht. So kommen beispielsweihe<br />

Rehe, Hirsche, Braunbären, Eichhörnchen,<br />

Marder und Waschbären durch die<br />

kalte Jahreszeit.<br />

Isolation durch Fett, Haare<br />

und Federn<br />

Eine zweite wichtige Überlebensstrategie<br />

neben dem Energiesparen ist die Isolation.<br />

Neben Fett, das bekanntlich gut wärmt,<br />

legen sich viele Tiere ein Winterkleid zu.<br />

Einige Vogelarten beispielsweise, unter<br />

ihnen das Rotkehlchen, können ihr<br />

Gefieder im Winter stark aufplustern. Die<br />

im Gefieder eingeschlossene Luft funktioniert<br />

wie ein wärmendes Polster. Als<br />

kleine Kugel auf Beinen verringern sie<br />

zudem ihre Oberfläche und kühlen nicht so<br />

schnell aus.<br />

Hasen, Füchse und Rotwild bekommen im<br />

Winter ein dichtes, wärmendes Fell, bestehend<br />

aus hervorragend isolierendem,<br />

langem Deck- und wärmendem Wollhaar.<br />

Auch hier wird Luft eingeschlossen, die<br />

zusätzliche Wärme bringt.<br />

Outdoorsport und Tiere im<br />

Winter<br />

Tiere während eines Streifzuges durch die<br />

Natur zu beobachten, macht großen Spaß.<br />

Gerade im Winter ist es jedoch besonders<br />

wichtig, dass sich die Tiere dabei nicht<br />

erschrecken. Stress führt nämlich zu<br />

einem erhöhten Herzschlag und erhöhter<br />

Atemfrequenz, beides Gift für den<br />

„Energiesparmodu<br />

s" der Tiere.<br />

Auf seinen Streifzügen<br />

durch die<br />

Natur sollte man<br />

Tiere daher möglichst<br />

zur aus der<br />

Ferne beobachten.<br />

Dazu kann man ein<br />

Fernglas mitnehmen.<br />

Auch das Lesen<br />

von Spuren im<br />

S c h n e e m a c h t<br />

Spaß: wer ist der<br />

beste Fährtenleser?<br />

In seinem Projekt<br />

„Skibergsteigen<br />

umweltfreundlich"<br />

hat der Deutsche<br />

Alpenverein Skitouren<br />

zusammengestellt,<br />

bei<br />

denen Flora und<br />

Fauna möglichst<br />

wenig belastet<br />

werden. Zudem werden die folgenden<br />

Empfehlungen abgegeben (die natürlich<br />

auch für Schneeschuhtouren und Wanderungen<br />

gelten):<br />

(Markierte) Wege möglichst<br />

nicht verlassen,<br />

nicht ins Unterholz laufen,<br />

Baumgruppen umgehen<br />

Hunde an die Leine nehmen<br />

Lärm vermeiden<br />

Vor 10 Uhr und nach 16 Uhr sollten im<br />

Hochwinter Gipfel, Rücken und Grate<br />

gemieden werden


Tiere suchen ein Zuhause<br />

Diese Tiere suchen ein neues und liebevolles Zuhause<br />

Herzlich willkommen auf der Homepage www.utulek-cheb.estranky.cz des Tierheimes<br />

und Hundehotel Eger, das nahe der Grenze zu Deutschland liegt. Unsere Hunde<br />

können Sie im Angebot unter: Psi k adopci finden. Beim anklicken des kleinen Fotos,<br />

öffnet sich eine Seitenvergrößerung. Die Hunde werden kostenlos zur Adoption<br />

freigegeben. Möchten Sie allerdings einen bestimmten Spendenbeitrag leisten, so wird<br />

gewähr-leistet, daß jeder Euro direkt den Tieren zu Gute kommt. Unter dem Angebot<br />

Našli domov sind Informationen zu den freigegebenen Tieren aus ihrem neuen Heim.<br />

Das Angebot Fotky utulku zeigt unsere Einrichtung. Bei Fragen zu einzelnen Tieren<br />

schreiben Sie bitte an Herrn Zahourek unter e-mail: zahourek@safeguard.cz.<br />

B 303<br />

Tierheim Eger<br />

Die Vermittlung unserer Tiere an neue<br />

Eigentümer erfolgt unentgeltlich.<br />

Hier sehen Sie<br />

eine Auswahl<br />

unserer Hunde -<br />

und alle warten auf<br />

ein neues Frauchen<br />

und Herrchen.<br />

Bitte besuchen Sie uns !<br />

Kontakt: Marie Lokingova, Tel. 00420 732 156 634 oder 00420 354 434 722<br />

Danke<br />

An dieser Stelle muß einfach mal<br />

Platz sein um allen Mitarbeitern,<br />

Bekannten und Freunden<br />

Danke zu sagen für ihre Mitarbeit.<br />

Denn sie haben es erst möglich<br />

gemacht, dass so ein Projekt realisiert<br />

werden konnte.<br />

Dieter Sterlepper und Karl-Heinz Hartung


HOTEL & RESTAURANT<br />

Castle Vetrov<br />

ist ein weiterer Punkt, auf den<br />

Sie sich in naher Zukunft freuen<br />

können.<br />

Umgeben von vier eigenen<br />

Teichen, in denen Karpfen,<br />

Amuren, Forellen und weitere<br />

Fische schwimmen, und der<br />

schönen Natur des Aš-Ausläufers,<br />

ist der malerische und<br />

ruhige Ort Větrov bestens zur<br />

Erholung geeignet.<br />

Wir in Větrov glauben an den<br />

Einfluss der Umgebung auf den<br />

Menschen, auf dessen Sinne<br />

sowie dessen Gesundheit.<br />

Das Jagdschloss Větrov, ein<br />

romantisches Hotel wurde<br />

sorgfältig rekonstruiert, was eine<br />

Wiederbelebung des „Schlosses“<br />

erreichte und seine Ruinen<br />

in ein Viersternhotel mit 49<br />

Betten und dem hervorragenden<br />

Restaurant mit der tschechischen<br />

sowie internationalen<br />

Küche umwandelte.<br />

Eine Sauna, Swimming-Pool<br />

und eine Relax-Oase mit<br />

eigenem Masseur stehen den<br />

Gästen zur Verfügung.<br />

Das Balneo-Programm mit einer<br />

ganzen Reihe Wellness-Päckchen<br />

ergänzt nicht nur das<br />

Angebot, sondern ist zugleich<br />

Grundlage des Konzeptes des<br />

ganzen Hotels. Blumentherapie<br />

Zimmer/Frühstück ab 57,- €/pP<br />

mit Wellness-Möglichkeit und<br />

einer reichhaltigen Menü-<br />

Auswahl im Restaurant des<br />

Hotels.<br />

Infos unter<br />

Tel: +420 354 525 179,<br />

e-mail:info@hotel-vetrov.cz ,<br />

www.hotel-vetrov.cz<br />

Wir freuen uns auf Ihren<br />

Besuch<br />

G R E E K<br />

R E S T A U R A N T<br />

Taverna Ruzek<br />

Taverna Ruzek<br />

Pohraniční stráže 165,<br />

353 01 Velká Hleďsebe<br />

Tel. +420 774 600 003<br />

Tel. +420 773 600 896<br />

Öffnungszeiten: Mo. - So. 11 - 22 Uhr<br />

E-mail: info@hotel-vetrov.cz<br />

Das Restaurant hat 40 Sitzplätze und ist im griechischen<br />

Stil eingerichtet. Griechische Spezialitäten, wie z.B.<br />

Musaka, Pita, griechischer Bauernsalat aber auch echt<br />

tschechische Menüs ab 85 Kronen laden Besucher zum<br />

Verweilen ein. Das gemütliche Restaurant mit seinem<br />

offenen Holzofen, die hervorragenden Speisen und die<br />

nette Bedienung lassen die Welt wieder in Ordnung sein.<br />

Der eigene, geschützte Parkplatz vor dem Haus runden<br />

das gute Gesamtbild des RUZEK ab. Ein Besuch lohnt<br />

sich in jedem Fall.<br />

KRAKONOS<br />

RÜBEZAHL<br />

HOTEL UND RESTAURANT<br />

Das wunderschöne Schloß „Krakonos“ liegt auf<br />

den Höhenzügen in Marienbad. Zur Zeit finden dort<br />

noch Renovierungsarbeiten statt, die demnächst<br />

ihren Abschluss finden sollen. (Wir berichten über<br />

die Neueröffnung.) Ski- und Snowboard-Fahrer<br />

finden hier ein wahres Paradies. Ganz in der Nähe<br />

ist auch ein kleiner Wildpark mit Rotwild und die<br />

Statue des Rübezahl‘s wacht über Allem. Für<br />

Spaziergänger lohnt sich schon heute ein Besuch!


Weihnachtsgeschichten aus: „Unvergessene Weihnachten“ Band 12<br />

Erinnerungen an Festtagsstimmung und Weihnachtswunder.<br />

Heiligabend in der<br />

Bahnhofsmission<br />

Heiligabend 1945. Ein Mann in einem<br />

langen Militärmantel und ein kleiner<br />

Junge, neun Jahre alt, stehen ratlos auf<br />

dem Hamburger Bahnhof. Sie wollen<br />

nach Bremen weiterfahren, haben jedoch<br />

am Auskunftsschalter erfahren, daß sie<br />

den letzten Zug verpaßt haben. Erst am<br />

nächsten Morgen fährt wieder einer.<br />

„Papa, mir ist kalt“, klagt der Junge.<br />

„Ja, Joachim, mir auch. Wir gehen gleich<br />

in die Bahnhofsgaststätte und trinken<br />

etwas Heißes.“<br />

„Ich habe Hunger“, quengelt Joachim.<br />

„Für Essen habe ich kein Geld. Außerdem<br />

brauchen wir dafür Lebensmittelmarken.<br />

Die sind zu Hause bei Mama. Da müssen<br />

wir den Gürtel halt enger schnallen“,<br />

antwortet der Vater bedrückt. Ratlos<br />

schweift sein Blick in die Runde und<br />

entdeckt ein Schild: BAHNHOFS-<br />

MISSION.<br />

„Wir versuchen es mal in der Bahnhofsmission.“<br />

Er nimmt den frierenden und<br />

hungrigen Jungen an die Hand und betritt<br />

mit ihm die caritative Einrichtung.<br />

„Was kann ich für Sie tun?“, fragt eine<br />

ältere Frau freundlich lächelnd.<br />

„Können wir hier über Nacht bleiben?<br />

Draußen ist es kalt, und heute fährt kein<br />

Zug mehr nach Bremen, erst morgen früh<br />

wieder.“ Joachims Vater blickt die Frau<br />

hoffnungsvoll an.<br />

Die nickt: „Wir sind zwar voll belegt, aber<br />

hier wird keiner abgewiesen, schon gar<br />

nicht am Heiligabend. Setzen Sie sich erst<br />

einmal.“ Sie zeigt auf einen langen Tisch,<br />

an dem mehrere Leute sitzen und die<br />

beiden Neuankömmlinge teils neugierig,<br />

teils gleichgültig betrachten.<br />

„Haben Sie Hunger? Es ist noch Suppe<br />

da.“ Der Mann nickt erfreut.<br />

„Aber keine Steckrüben“, meldet sich der<br />

Junge laut und verzieht angeekelt sein<br />

Gesicht.<br />

„Joachim!“, tadelt der Vater und gibt ihm<br />

einen unwilligen Stoß in den Rücken. Die<br />

freundliche Frau zieht erstaunt und<br />

mißbilligend ihre Augenbrauen bis zum<br />

Haaransatz hoch. Den anderen Anwesenden<br />

sieht man an, was sie denken,<br />

nämlich: Ganz schön verwöhnt, das<br />

Bürschchen! Keiner weiß, weshalb das<br />

Kind dieses Gericht verabscheut.<br />

Steckrüben erinnern Joachim an seine<br />

Flucht aus Pommern, die er Anfang des<br />

Jahres als Achtjähriger ohne seine Mutter<br />

und Brüder angetreten hatte. Unterwegs<br />

sah er viele schlimme Dinge, die ein Kind<br />

eigentlich nicht sehen sollte. Tote<br />

Menschen lagen am Straßenrand. Sie<br />

waren entweder von Tieffliegern erschossen<br />

worden oder an Hunger und<br />

Entkräftung gestorben. Keiner konnte sie<br />

beerdigen, weil der Boden tief gefroren<br />

war. Joachim hatte gehört, wie ein kleines,<br />

etwa fünf Jahre altes Mädchen seine<br />

Mutter fragte: „Warum liegen die Leute da<br />

im Schnee? Frieren die nicht?“<br />

Die Mutter antwortete: „Nein, die frieren<br />

nicht. Sie wollen nur eine Weile ausruhen<br />

und schlafen ein bißchen.“<br />

Die Kleine hatte sich damit zufrieden<br />

gegeben, Joachim aber wußte, daß es<br />

Tote waren.<br />

Er hatte mit ansehen müssen, wie sich<br />

hungrige Menschen aus verletzten oder<br />

vor Erschöpfung zusammengebrochenen<br />

Pferden Fleischstücke herausschnitten,<br />

obwohl sie noch lebten. Dazu war die<br />

erbarmungslose Kälte gekommen. Joachim<br />

war die meiste Zeit lieber zu Fuß<br />

gegangen, weil er auf dem<br />

Wagen beinahe erfroren wäre.<br />

Alles begann eines Tages im Januar<br />

1945, als seine Tante zu ihrer Schwester,<br />

Joachims Mutter, nach Glietzig kam. Sie<br />

wollte Fleisch und Wurst abholen, denn<br />

die Mutter arbeitete auf einem Gutshof in<br />

unmittelbarer Nähe und bekam dafür ein<br />

Fleischdeputat, das sie mit ihrer Mutter<br />

und ihren beiden Schwestern teilte. Die<br />

nahmen dankbar an, denn sie hatten nicht<br />

genug zu essen. Ihr Wohnort lag etwa<br />

zwanzig Kilometer entfernt, man kam also<br />

in nicht allzu langer Zeit zueinander.<br />

Joachims Vater war im Krieg und fiel als<br />

Hauptesser aus. Joachim und seine vier<br />

Brüder, drei von ihnen jünger als er,<br />

konnte man noch nicht als vollwertige<br />

Fleischkonsumenten rechnen.<br />

Die Mutter hatte der Schwester die<br />

Taschen so voll gepackt, daß Joachim, ihr<br />

zweitältester Sohn, ihr tragen helfen<br />

mußte. Er begleitete seine Tante nach<br />

Hause, weil sie nach der Zugfahrt noch<br />

einen vier Kilometer langen Fußmarsch<br />

mit der schweren Last vor sich hatte. Er<br />

sollte über Nacht bleiben und am<br />

nächsten Tag mit dem Gegenzug zurückfahren.<br />

Am folgenden Morgen hatte man<br />

jedoch die Bahnstrecke gesperrt. Ihnen<br />

wurde mitgeteilt, daß der Zugverkehr<br />

eingestellt worden sei und sie sich<br />

unmittelbar für den Aufbruch in den<br />

Westen bereitmachen sollten. Die<br />

russische Armee war schon sehr nahe<br />

und konnte jeden Moment durchbrechen.<br />

So machten sich die beiden Tanten und<br />

Joachims Oma fertig für die Flucht und<br />

nahmen den Jungen mit.<br />

Joachim, der keine Kleidung von zu<br />

Hause mitgebracht hatte, bekam eine viel<br />

zu große Jacke seines Onkels verpaßt,<br />

der irgendwo als Soldat kämpfte. So<br />

ausgestattet ging der Junge mit seiner<br />

Verwandtschaft in einem Planwagen auf<br />

die lange Flucht und hoffte, unterwegs<br />

seine Mutter und die Brüder wiederzufinden.<br />

Während der Flucht erlebte Joachim unter<br />

anderem die Sache mit den Steckrüben,<br />

die er nicht vergessen konnte. Eines<br />

Tages, als der lange Flüchtlingstreck mal<br />

wieder angehalten hatte, um während der<br />

Nacht auszuruhen, wurde Joachim von<br />

köstlichen Essensgerüchen magisch<br />

angezogen. Er ging immer der Nase nach<br />

und stieß auf einen Trupp Soldaten, der<br />

sich auf dem Rückzug befand. Von einem<br />

verlassenen Bauernhof hatten sich die<br />

Männer ein Schwein geholt und es in aller<br />

Eile geschlachtet. Es war keine Zeit, das<br />

Tier gründlich zu enthaaren. Außerdem<br />

fehlte den Soldaten wohl das geeignete<br />

Werkzeug dazu. Zusammen mit ein paar<br />

Steckrüben und Kartoffeln wurde das<br />

Fleisch in einem großen Kessel der<br />

Feldküche gekocht. Einer der Männer gab<br />

dem hungrig umherstreunenden Jungen<br />

einen Teller mit der heißen Steckrübensuppe,<br />

die scheußlich schmeckte, denn<br />

Salz hatten die Soldaten offenbar nicht<br />

gefunden. Joachim ekelte sich vor den<br />

vielen Borsten, die in der Suppe schwammen.<br />

Trotzdem aß er alles auf, denn er hatte<br />

schrecklichen Hunger. Aber seitdem<br />

mochte er keine Steckrüben mehr essen<br />

und sollte diese Abneigung sein Leben<br />

lang behalten.


In Schleswig-Holstein, kurz vor der<br />

dänischen Grenze, fanden Joachim und<br />

seine Verwandten vorübergehend ein<br />

neues Zuhause. Die Tante wandte sich<br />

ans Rote Kreuz, das einen stark<br />

frequentierten Suchdienst eingerichtet<br />

hatte. Täglich wurden die Namen<br />

Vermißter im Rundfunk bekanntgegeben.<br />

Mit einer Suchnummer versehen, konnte<br />

man sie außerdem an Litfaßsäulen und in<br />

Zeitungen lesen. So fanden Joachim und<br />

sein Vater zueinander. Eines Tages im<br />

Herbst erschien er bei der Verwandtschaft,<br />

Joachim war überglücklich. Sofort<br />

wollte er mitkommen, den Vater nie mehr<br />

missen. Der aber vertröstete den Jungen:<br />

„Ich muß erst die Mama und deine Brüder<br />

finden. Aber Weihnachten sind wir<br />

bestimmt alle wieder zusammen, das<br />

verspreche ich dir!“<br />

Der Vater hielt Wort und kam am 23.<br />

<strong>Dezember</strong> 1945, um Joachim abzuholen.<br />

Am nächsten Tag machten sich die beiden<br />

auf den Weg, kamen aber mit großer<br />

Verspätung in Hamburg an und verpaßten<br />

den Anschlußzug nach Bremen!<br />

Vater und Sohn haben inzwischen am<br />

großen Tisch in der Bahnhofsmission<br />

Platz genommen. Die Frau bringt ihnen<br />

einen Teller heiße Suppe, die besser<br />

schmeckt, als sie aussieht. Dazu gibt es<br />

ein Stück Brot. Joachim ist erleichtert, daß<br />

keine Steckrüben drin sind, und ißt gierig<br />

alles auf. Nachdem sie noch einen Becher<br />

Kräutertee getrunken haben, sind sie satt<br />

und müde zugleich. In einem Nebenraum<br />

sind gerade zwei Feldbetten frei<br />

geworden. Obwohl es dort eiskalt ist –<br />

Brennmaterial ist knapp und man heizt<br />

deshalb nur den Aufenthaltsraum –<br />

nehmen sie dankbar an, als sie gefragt<br />

werden, ob sie sich hinlegen wollen.<br />

Leider gibt es keine Decken mehr, und so<br />

decken sie sich mit ihren Mänteln zu. Der<br />

Vater kann in der Nacht kein Auge<br />

schließen wegen der Begehrlichkeiten,<br />

die ihre warme Kleidung weckt. Er<br />

verteidigt vehement seinen Militärmantel<br />

und den Mantel seines Sohnes. Wenn<br />

allzu dreiste Hände danach greifen,<br />

schlägt er auch mal mit dem Koppel um<br />

sich. Die Stiefel hat er lieber gleich<br />

anbehalten. Auch Joachim hat sein<br />

schäbiges Schuhwerk an den Füßen. Es<br />

ist sein einziges Paar. Außerdem ist der<br />

Mantel zu kurz, um seine Füße zu<br />

bedecken.<br />

sehens ein paarmal ein. Der Vater bleibt<br />

hellwach und paßt auch hier auf, daß man<br />

sie nicht bestiehlt.<br />

Am Ziel angekommen, müssen sie noch<br />

eine Weile auf den Vorortzug nach<br />

Bremen-Nord warten, der sie in die Nähe<br />

ihrer neuen Heimat bringen wird. Doch<br />

auch danach haben sie noch eine Stunde<br />

Fußmarsch vor sich. Mit jedem Schritt<br />

wächst Joachims Vorfreude auf seine<br />

Mutter und die vier Brüder, die er fast ein<br />

Jahr lang nicht gesehen hat.<br />

Dann sind sie endlich da. Die Wiedersehensfreude<br />

ist grenzenlos. Joachim<br />

durchzieht ein lange entbehrtes Glücksgefühl:<br />

Er ist wieder zu Hause, alle sind<br />

wieder beisammen. Wirklich alle?<br />

Er hat ja seinen jüngsten Bruder noch gar<br />

nicht umarmt. Wo steckt der denn? „Wo ist<br />

denn Hans?“ fragt Joachim.<br />

Und mitten in all der Seligkeit erfährt er die<br />

schlimme Geschichte von der explodierten<br />

Handgranate, die Hans im Herbst<br />

das Leben kostete. Siegfried, der Älteste,<br />

hatte sie gefunden. „Zeig mal her!“ hatte<br />

Hans gerufen und ihm die Granate aus<br />

der Hand gerissen. Die explodierte dabei<br />

und verletzte den Jungen tödlich. Das ist<br />

ein schwerer Schlag für Joachim! Mitten<br />

im Glück, wieder eine Familie in einem<br />

gemeinsamen Heim zu sein, die Hiobsbotschaft<br />

vom Tod des Bruders! Wie soll<br />

seine arme Kinderseele all die widersprüchlichen<br />

Emotionen verkraften? Es<br />

hätte der glücklichste Heiligabend seit<br />

langem sein können. Doch der kleine<br />

Bruder fehlt schmerzlich. Nun sind sie nur<br />

noch vier Brüder. Im Laufe der nächsten<br />

Jahre werden zwei weitere Jungen<br />

geboren, die Zeiten werden besser, es<br />

wird auch wieder unbeschwertere Weihnachten<br />

geben. Den Heiligabend 1945<br />

aber hat Joachim niemals vergessen.<br />

Anmerkung: Joachim war ein leider vor<br />

fünf Jahren verstorbener guter Freund,<br />

der die Geschichte seiner Flucht aus<br />

Pommern so oft erzählt hat, daß ich sie<br />

gut im Gedächtnis behalten und<br />

aufgeschrieben habe.<br />

Merry Christmas<br />

Immer wenn ich „Merry Christmas“ lese<br />

oder höre, denke ich an Weihnachten im<br />

Erzgebirge und an eine außergewöhnliche<br />

Weihnachtsgeschichte, die ich<br />

im Jahr 2001 gehört hatte. Wann immer es<br />

sich machen läßt, verbringe ich dort<br />

Weihnachten, weil es in dieser Gegend<br />

Am nächsten Morgen fahren Vater und<br />

Sohn mit dem ersten Zug nach Bremen.<br />

Joachim ist nach der aufregenden Nacht<br />

in der Bahnhofsmission sehr müde und<br />

nickt trotz des bevorstehenden Wiederbesonders<br />

schön ist. Jedesmal bin ich in<br />

Hammerunterwiesenthal, einem sehr<br />

kleinen beschaulichen Ort, der unterhalb<br />

des Städtchens Oberwiesenthal liegt. Die<br />

Wälder scheinen endlos und sind<br />

geradezu märchenhaft verschneit. In der<br />

Erzgebirgsgegend ist alles um Weihnachten<br />

herum besonders idyllisch, und<br />

die Gegend ist zu Recht als das deutsche<br />

Weihnachtsland bekannt. Die Zeit scheint<br />

dort stehengeblieben zu sein, und alle<br />

paar Jahre werde ich wieder in ihren Bann<br />

gezogen.<br />

Es sind nicht die Gegend und die<br />

Atmosphäre allein. Es sind auch die Menschen<br />

mit ihrem urigen sächsisch-erzgebirgischen<br />

Dialekt und ihrer freundlichen<br />

Art. Einige von ihnen treffe ich immer am<br />

Stammtisch im Dorfwirtshaus.<br />

Es geschah eines Abends am zweiten<br />

Weihnachtsfeiertag des Jahres 2001. Wie<br />

immer unternahm ich am Nachmittag eine<br />

weihnachtliche Winterwaldwanderung.<br />

Mein Ziel war der Kreuzbrückfelsen. Auf<br />

dem zugeschneiten Weg bin ich fast<br />

niemandem begegnet, nur ein Skilangläufer<br />

kam mir entgegen, der mir<br />

freundlich zunickte. Ich verließ die Wege<br />

und betrat weiter oben Pfade, auf denen<br />

unberührter Tiefschnee lag. Ich schaute<br />

auf eine zauberhafte Landschaft. Eine<br />

fast unwirkliche Stille lag auf der so<br />

friedlich und schön anmutenden Natur.<br />

Der kleine Felsen, der eigentliche Gipfel,<br />

schien inmitten der Fichten etwas<br />

unwirklich, von den meisten wurde er<br />

auch überragt. Er war unter einer<br />

Schneehaube versteckt, die glitzerte wie<br />

Zuckerguß. In dieser schneeverzauberten<br />

Idylle verweilte ich einige Minuten.<br />

Beim Abstieg hörte ich aus der Ferne die<br />

Fichtelbergbahn bimmeln. Als ich den<br />

Wald verließ, tauchten die ersten Häuser<br />

in der Ferne auf. In fast allen Fenstern<br />

leuchteten die fürs Erzgebirge typischen<br />

Lichterbögen, die Menschen hier<br />

nennen sie Schwibbögen. Sie sind seit<br />

jeher Ausdruck der Sehnsucht der<br />

Bergleute nach Tageslicht. Das bekamen<br />

sie während der Wintermonate über<br />

Wochen kaum zu sehen. Diese<br />

Schwibbögen sind für mich der Inbegriff<br />

des erzgebirgischen Weihnachtscharmes:<br />

gemütlich, heimelig, aber nicht<br />

aufdringlich.<br />

Am Ende der Wanderung war ich an<br />

meinem abendlichen Ziel angelangt, dem<br />

Dorfwirtshaus „Rotes Haus“. Im Vorraum<br />

stampfte ich mir den Schnee von den<br />

Stiefeln und trat in die Gaststube ein. Mir<br />

wurde gleich warm. In einer Nische war


ein verträumt wirkendes kleines Weihnachtsdorf<br />

aus Holz aufgebaut. Auf einem<br />

Tischchen in der Mitte der Stube drehten<br />

sich die Figuren auf dem Karussell der<br />

kleinen Holzpyramide, angetrieben durch<br />

winzige Propeller, die von der Wärme<br />

brennender Kerzen bewegt wurden. Sie<br />

stellten Szenen aus der Weihnachtsgeschichte<br />

dar. Aus den Mündern der<br />

Räuchermännchen zog wie Fäden der<br />

blaue Weihrauch zur Decke empor. Im<br />

Radio spielten sie „Stille Nacht“.<br />

In einer Ecke an einem großen, runden<br />

Tisch entdeckte ich Manfred, ein damals<br />

etwa 80jähriger Erzgebirgler mit sonnigem<br />

Gemüt und weißen Haaren. „Glück<br />

auf!“, grüßte ich und klopfte auf den Tisch.<br />

Das sagen hier alle immer. „Glück auf!“,<br />

erwiderten Manfred und die beiden<br />

anderen Männer am Tisch wiederholten<br />

den Gruß der Erzgebirgler, der die<br />

jahrhundertealte Bergbautradition verrät.<br />

So setzte ich mich zu ihnen und wünschte<br />

allen „Frohe Weihnachten“. „Und ich<br />

wünsche euch allen Merry Christmas“,<br />

erwiderte Manfred. Erstaunt sahen alle<br />

am Tisch ihn an, und es folgte eine kurze<br />

Stille. Wir fragten uns, warum ausgerechnet<br />

Manfred uns auf Englisch ein<br />

frohes Fest wünschte. Da begann<br />

Manfred zu erzählen: „Es war im Januar<br />

1945, als sie meinen kleinen Bruder Erwin<br />

zur Wehrmacht holten. Er war damals erst<br />

siebzehn.“ Manfred schüttelte den Kopf<br />

bei der Erinnerung. „Der Abschied war<br />

fürchterlich. Unsere Mutter weinte, der<br />

Vater war wie versteinert. Erwin kam an<br />

die Westfront. Danach verlor sich seine<br />

Spur, und wir hörten nichts mehr von ihm.<br />

Kein Brief hat uns erreicht, auch keine<br />

Meldung, daß er vermißt, getötet oder<br />

gefangengenommen wurde. Das schmälerte<br />

unsere Hoffnung auf ein Wiedersehen.<br />

Wir wußten ja, daß die Amerikaner<br />

und Engländer ihren Kriegsgefangenen<br />

gleich am ersten Tag im Lager eine Karte<br />

gaben. Darauf konnten sie ihre<br />

persönlichen Daten notieren und nach<br />

Hause schicken. Das hatte sich herumgesprochen.<br />

Wir hatten aber nichts<br />

bekommen, gar nichts und das war das<br />

Zermürbende – die Ungewißheit, diese<br />

quälende Ungewißheit. Wir hatten von<br />

keinem ähnlichen Fall gehört.<br />

Gleichzeitig war aber immer Hoffnung da,<br />

weil auch keine schlimme Nachricht<br />

gekommen war. So wurde unser<br />

Briefkasten für meine Familie zum<br />

Symbol für Hoffnung und Zuversicht.<br />

Dieses rostige Kästchen mit dem klappernden<br />

Deckel und dem quietschenden<br />

Türchen wurde zum Zentrum unseres<br />

Alltags. Jeden Tag ging ich vor's Haus,<br />

öffnete mit zittrigen Händen das<br />

Briefkastentürchen und sah immer wieder<br />

die gleiche Leere, immer wieder das<br />

gleiche enttäuschte Gesicht meiner<br />

Mutter im Hausflur, wenn ich hereinkam.<br />

Und abends blickte ich stets in das<br />

traurige Gesicht meines Vaters. Jedesmal<br />

wenn er von der Arbeit nach Hause kam,<br />

fragte er aufs Neue voller Hoffnung: „Und,<br />

Post?“ Dabei wußte er, daß wir von uns<br />

aus schon etwas gesagt hätten.<br />

Wann immer einer aus der Familie am<br />

Nachmittag das Haus verließ oder wieder<br />

zurückkam, blickte er auf diesen<br />

Briefkasten, dachte an Erwin und an das<br />

Wort: Morgen. Morgen wird es was,<br />

morgen muß doch was kommen, morgen<br />

wird doch was kommen ...!<br />

Jeden Abend sah meine Mutter noch<br />

einmal erwartungsvoll zum Briefkasten,<br />

bevor sie die Fensterläden schloß. Am<br />

Ostersamstag 1946 war alles anders. Ich<br />

zog wie seit Monaten das Türchen auf und<br />

fand einen seltsamen alten Brief. Er war<br />

zerknittert und schon vergilbt, die Farbe<br />

des Poststempels war verwischt, das<br />

Datum gerade noch lesbar: ,8. Dec. 1945'.<br />

Auch die Tinte des Absenders war bereits<br />

mehrfach in Kontakt mit Wasser geraten.<br />

Verschwommen las ich die Worte<br />

,ALGONA P. W. CAMP USA'. Blitzschnell<br />

schossen mir die Gedanken Westfront –<br />

Erwin – USA – Gefangenenlager – Leben<br />

durch den Kopf, Leben! Ungläubig las ich<br />

diese Worte noch einmal. Hastig riß ich<br />

den Umschlag auf. Darin war kein Brief,<br />

sondern eine Weihnachtskarte – eine<br />

Weihnachtskarte an Ostern – und sie war<br />

von meinem Bruder! Wer weiß, wo die<br />

solange gelegen hatte? Wer weiß, wer die<br />

solange vergessen hatte?<br />

Darauf stand gedruckt: ‚Merry Christmas'.<br />

Mir schossen Tränen der Erleichterung in<br />

die Augen, alles verschwamm, und ich<br />

konnte erst nicht weiterlesen. Der Text<br />

schien in Eile geschrieben zu sein. Ich las<br />

weiter: ‚Alles unversehrt überstanden,<br />

verschifft in Kriegsgefangenenlager USA,<br />

geht mir gut, komme bald heim, Erwin'. Ich<br />

drehte mich um, sah meine Mutter durch<br />

die offene Tür im Hausflur stehen, hielt die<br />

Karte in die Höhe und schrie: ,Erwin, von<br />

Erwin, eine Karte von Erwin!‘<br />

Das war für unsere Familie der glücklichste<br />

Moment seit Jahren. Alle redeten<br />

durcheinander. Wir fragten uns, wie lange<br />

er an der Front gewesen war, ob es Tage,<br />

Wochen oder gar Monate gewesen<br />

waren, ob er gefangengenommen wurde,<br />

oder ob er sich wohl ergeben hatte. Und<br />

wir rätselten, in welchem Teil der USA der<br />

Ort Algona wohl sein mochte ...<br />

Mit meiner Mutter und meinem Vater saß<br />

ich lange am Wohnzimmertisch. Wieder<br />

und wieder haben wir die Weihnachtskarte<br />

in die Hand genommen. Und immer<br />

wieder lasen wir die beiden Worte ,Merry<br />

Christmas'. Da stand mein Vater plötzlich<br />

auf und verschwand. Später kam er mit<br />

einem Tannenbaum wieder. Ich sehe ihn<br />

heute noch in der Tür stehen, wie er sagte:<br />

,Heute feiern wir Ostern und Weihnachten<br />

zusammen!‘<br />

Mich durchflutete ein wärmendes Gefühl.<br />

Meine Mutter brachte den Karton mit der<br />

Weihnachtsdekoration aus dem Keller,<br />

wir schmückten den Baum und am Abend<br />

sangen wir Weihnachtslieder. Ein Weihnachtsfest<br />

mußten wir noch ohne ihn<br />

feiern. Das zweite feierten wir dann<br />

zusammen mit Erwin.<br />

Seit Ostern 1946 haben wir in der Familie<br />

nicht mehr ,Frohe Weihnachten', sondern<br />

immer ,Merry Christmas' gesagt. ,Merry<br />

Christmas' war nicht nur ein froher<br />

Weihnachtswunsch, sondern das<br />

Sinnbild für die Hoffnung, die die<br />

Verzweiflung besiegt hat.<br />

Als Manfred endete, herrschte Stille am<br />

Tisch. Wir waren sprachlos, so ergriffen<br />

waren wir. Wie aus der Ferne hörten wir<br />

aus dem Radio „Oh, du Fröhliche ...“<br />

Immer, wenn ich die Worte „Merry<br />

Christmas“ lese oder höre, sehe ich<br />

Manfred dort sitzen.<br />

Lottchen<br />

Advent und Weihnachten waren in<br />

unserer Familie eine besonders schöne<br />

Zeit. Trotz der vielen Arbeit, die Mutter als<br />

Pfarrfrau mit vier Kindern hatte, las sie mir<br />

und meinem Bruder Gerhard jeden Tag<br />

eine weihnachtliche Geschichte vor. Dazu<br />

brannten natürlich die Kerzen am<br />

Adventskranz. Sonntags wurde Klavier<br />

gespielt, gesungen und geflötet.<br />

Als ich sieben Jahre alt war, wünschte ich<br />

mir zu Weihnachten eine Babypuppe mit<br />

Schlafaugen und Mama-Stimme. Zwei<br />

Tage vor dem Heiligen Abend fühlte ich<br />

mich plötzlich matt und elend. „Hoffentlich<br />

wirst du nicht krank“, seufzte meine Mutti.<br />

„Ich habe doch heute noch so viel zu tun.“<br />

Die Vorbereitungen für den Heiligen<br />

Abend waren im vollen Gange. Die große<br />

Tanne stand bereits im Wohnzimmer und<br />

wartete darauf, geschmückt zu werden.<br />

Darunter sollte noch die Krippenlandschaft<br />

aufgebaut werden. Im Eßzimmer,<br />

das nur zu besonderen Anlässen geheizt


wurde, wärmte der grüne Kachelofen.<br />

Mein Bruder Siegfried hatte schon seit<br />

Tagen dort seine Märklin-Eisenbahn<br />

aufgebaut und werkelte und bastelte in<br />

jeder freien Minute daran. Am Abend und<br />

in der Nacht wollte unsere Mutter die<br />

Puppenküche, Puppenstuben und Kaufläden<br />

herrichten. Meine große Schwester<br />

Gisela durfte ihr eine Zeitlang dabei<br />

helfen. Mit dem Aufstellen allein war es<br />

nicht getan, mußten doch die kleinen<br />

Schubläden mit verschiedensten Naschereien<br />

gefüllt und die Puppenstuben mit<br />

liebevollen Überraschungen ergänzt<br />

werden. Große, alte Schachteln, die alle<br />

Schätze enthielten, stapelten sich bereits<br />

im Weihnachtszimmer. Darunter war mir<br />

eine lange aufgefallen, die ganz neu<br />

aussah. Könnte darin eine Babypuppe<br />

sein?<br />

Meine Mutter liebte diese Vorbereitungen.<br />

Später las ich in ihrem Tagebuch:<br />

„Gewerkelt bis nachts um zwei Uhr, aber<br />

glücklich und zufrieden.“<br />

Ein krankes Kind jedoch paßte nicht<br />

unbedingt in ihren Plan. Damit sie besser<br />

nach mir sehen konnte, richtete sie mein<br />

Nachtlager auf dem Sofa im Wohnzimmer<br />

her und ließ die Tür einen Spalt offen. So<br />

konnte ich mich jederzeit bemerkbar<br />

machen. Ich hörte die leisen Stimmen von<br />

Mutti und Gisela und ab und zu ein<br />

Klappern und Schieben. In Gedanken<br />

stellte ich mir das Weihnachtszimmer vor<br />

und schlief darüber ein. Ich wachte erst<br />

wieder auf, als mein Vater, wahrscheinlich<br />

gegen Mitternacht, aus seinem Studierzimmer<br />

vom Erdgeschoß heraufkam. Er<br />

war gut gelaunt. „Paulinchen, ich bin fertig<br />

mit meiner Predigt. Jetzt muß ich mal bei<br />

dir nach dem Rechten sehen. Was macht<br />

unsere Patientin?“, fragte er meine<br />

Mutter. „Sie schläft zum Glück. So<br />

schlimm kann es nicht sein“, bekam er zur<br />

Antwort.<br />

Dann hörte ich Papa auf eine Schachtel<br />

klopfen: „Ist da ein Geschenk für mich<br />

drin? Da schau ich doch gleich einmal<br />

nach.“ „Ich warne dich!“, zischte Mutti.<br />

„Aber du hast Pech, da ist die Babypuppe<br />

drin.“ Ich lauschte atemlos. „Ach, wie<br />

schön“ – das war wieder Vaters Stimme –,<br />

„da kann ich gleich mal hören, ob sie auch<br />

Mama rufen kann.“ Mutti wehrte empört<br />

ab: „Nein, nicht doch, Alfred! Die Kleine<br />

wacht womöglich auf.“ Aber ehe sie es<br />

verhindern konnte, wurde die Tür einen<br />

weiteren Spalt geöffnet.<br />

„Alfred, bleib hier!“, versuchte Mutti ihm<br />

Einhalt zu gebieten, aber es war zu spät.<br />

Ehe sie es verhindern konnte, schrie es im<br />

Dämmerlicht über mir: „Mama, Mama,<br />

Mama!“<br />

Ich blinzelte hinter fast verschlossenen<br />

Lidern hervor und sah die Umrisse einer<br />

wunderschönen Babypuppe, die Papa<br />

vergnügt vor- und zurückschwenkte. Am<br />

liebsten hätte ich meine Arme nach ihr<br />

ausgestreckt, aber ich war so schlau, mir<br />

nichts anmerken zu lassen. Voller<br />

Vorfreude schlief ich dem nächsten Tag<br />

entgegen und war am Morgen wieder<br />

ganz gesund.<br />

Am Heiligen Abend saß mein neues<br />

Puppenkind im rosa Taufkleid auf dem<br />

Gabentisch und war noch viel schöner als<br />

ich es vor zwei Tagen erahnen konnte. Ob<br />

ich denn schon einen Namen für die<br />

Puppe hätte, wollte Papa wissen. Natürlich<br />

hatte ich den: Lottchen sollte sie<br />

heißen.<br />

Feierlich überreichte mir Papa ein Stück<br />

Papier: „Das ist ein Taufschein. Auf einem<br />

echten Taufschein sind keine Abkürzungen<br />

erlaubt. Ich schreibe Charlotte hinein<br />

aber für dich heißt sie Lottchen.<br />

Einverstanden?“<br />

Das war ich, hatte doch jedes Kind in<br />

unserer Familie etliche Spitznamen und<br />

wurde nur selten so gerufen, wie es in<br />

seiner offiziellen Geburts- und Taufurkunde<br />

stand. Ich war stolz, fühlte mich<br />

wichtig und ernst genommen. Welches<br />

Kind hat schon eine Puppe mit einem<br />

echten Taufschein?<br />

Meine „Mama-Schreierin“ wurde meine<br />

Lieblingspuppe.<br />

Jahre später besuchte mich meine<br />

Schwester Gisela mit ihrer kleinen Tochter<br />

Isabell. Diese zog Lottchen eine<br />

Spielhose an, tanzte mit der Puppe durch<br />

den Garten und sang: „Arrivederci Hans,<br />

das war der letzte Tanz ...“ So wurde von<br />

einer Minute auf die andere aus meinem<br />

Lottchen ein Hans. Bei Puppen sind<br />

Geschlechtsänderungen halt relativ<br />

einfach durchzuführen. Seitdem lebt Lottchen-Hans,<br />

vom Alter etwas mitgenommen,<br />

bei meiner Schwester in der<br />

Pfalz.<br />

Mein Räuchermann<br />

Es war eines dieser Weihnachten kurz<br />

nach dem Krieg. Wir Kinder wußten<br />

schon, daß wohl wieder nur Äpfel,<br />

selbstgebackene Kekse und ein paar<br />

handgestrickte Socken unter dem Tannenbaum<br />

liegen würden, war es doch in<br />

der schweren Zeit Mühe genug,<br />

überhaupt einigermaßen über die Runden<br />

zu kommen. Nicht zu denken an<br />

Spielzeug als Geschenk zu Weihnachten!<br />

Um so überraschter war ich, als ich neben<br />

den obligatorischen Geschenken noch<br />

ein Päckchen fand. Es sollte ganz allein<br />

für mich sein – so stand es jedenfalls<br />

darauf geschrieben. Nicht allzu groß,<br />

recht ungelenk in graues Packpapier<br />

eingeschlagen und mit einem Papierband<br />

gebunden, weckte es meine ganze<br />

Neugier. Ich war unheimlich aufgeregt.<br />

Was würde sich wohl darin verstecken?<br />

Vorsichtig knotete ich das Band auf. Dabei<br />

konnte ich es kaum erwarten, endlich das<br />

Papier zurückschlagen und das Geheimnis<br />

lüften zu können. Und was entdeckte<br />

ich?<br />

Einen Räuchermann! Handgeschnitzt<br />

saß da ein Jäger auf einem Baumstumpf,<br />

die Flinte über der Schulter, auf dem<br />

Rücken einen Rucksack, aus dem ein<br />

Hase hing. Im Mund natürlich eine Pfeife,<br />

damit er auch richtig räuchern konnte.<br />

Glücklich bewunderte ich ihn von allen<br />

Seiten, nicht das kleinste Detail wollte ich<br />

übersehen. Es war tatsächlich ein<br />

Prachtkerl, einfach wunderschön!<br />

Nachdem ich ihn lange und ausgiebig in<br />

Augenschein genommen hatte, stellte ich<br />

ihn endlich zu den anderen Geschenken<br />

unter den Christbaum.<br />

Bald gab es Abendbrot, später saß die<br />

ganze Familie gemütlich im Kerzenschein<br />

beisammen. Mit Plaudern verging die<br />

Zeit, begleitet von einem Geräusch,<br />

einem Knirschen und Knacken, auf das<br />

niemand sonderlich achtete. Keiner<br />

dachte sich etwas dabei, denn unser<br />

Hund Lux stibitzte öfter ein Holzscheit,<br />

legte sich unter das Sofa und zerkaute<br />

dieses dann ganz genüßlich. Plötzlich gab<br />

es mir einen Stich – mein Räuchermann!<br />

Ich sprang vom Stuhl auf, warf mich<br />

bäuchlings auf den Fußboden unserer<br />

guten Stube, schrie entsetzt: „Lux!“ Aber<br />

es war zu spät. Unser Hund hatte meinen<br />

wunderschönen Räuchermann bereits zu<br />

Spänen verarbeitet. Ich war sehr traurig.<br />

Doch da war nichts mehr zu machen.<br />

Welch riesengroße Enttäuschung!<br />

Nur wer in kargen Zeiten unverhofft ein<br />

schönes Geschenk erhält und es dann<br />

durch ein Mißgeschick gleich wieder<br />

verliert, kann empfinden, wie mir zumute<br />

war. Der Verlust war ja nicht zu ersetzen<br />

damals, als alles Schöne Seltenheitswert<br />

besaß. Und so wurde dieses Weihnachtsfest<br />

zunächst das glücklichste und später<br />

traurigste meiner Kinderzeit.


Oberpfälzer Küche<br />

Oberpfälzer Zoiglbierbraten<br />

Rinderschmorbraten<br />

Zutaten für Portionen<br />

1,8 kg Rindfleisch (z.B. falsche Lende)<br />

1 EL Salz<br />

1 TL Pfeffer<br />

2 EL Fett zum Braten<br />

¼ Liter Bier (Dunkles Zoiglbier)<br />

250 g Zwiebel(n)<br />

1 TL Honig<br />

½ Liter Fleischbrühe<br />

500 g Möhre(n)<br />

150 g Backpflaumen ohne Stein<br />

1 TL Pfeffer, geschroteter<br />

200 g Sauerrahm<br />

1 EL Mehl<br />

Zubereitung<br />

Das Fleisch waschen und mit einem<br />

Küchentuch trockentupfen. Mit Salz und<br />

Pfeffer einreiben. Das Fett in einem Bräter<br />

erhitzen und den Braten darin rundum<br />

kräftig anbraten. Das angebratene<br />

Fleisch aus dem Bräter nehmen.<br />

Zoiglbier mit Honig mischen. Die Zwiebeln<br />

in dem Bratensatz anschwitzen und nach<br />

und nach mit dem Zoiglbier/Honiggemisch<br />

ablöschen, dabei die Flüssigkeit<br />

jedesmal ganz einkochen lassen (glasieren).<br />

Das Fleisch wieder in den Bräter<br />

geben, die Brühe angießen und den<br />

Braten zugedeckt etwa 1,5 Std. im Rohr<br />

bei 160° schmoren lassen.<br />

Inzwischen die Möhren schälen und in<br />

Scheiben schneiden. Die Backpflaumen<br />

in einem Sieb heiß abbrausen und<br />

abtropfen lassen. Die Möhrenscheiben<br />

und die Backpflaumen zum Fleisch<br />

geben, das Ganze noch mit geschrotetem<br />

Pfeffer würzen und weitere 30 Minuten<br />

garen. Den Braten herausnehmen und<br />

etwas ruhen lassen.<br />

Inzwischen den sauren Rahm mit dem<br />

Mehl verrühren und in die Sauce<br />

einrühren. Einige Minuten kochen lassen,<br />

abschmecken. Dann den Braten in<br />

Scheiben schneiden, wieder in die Sauce<br />

legen und kurz erhitzen. Zusammen mit<br />

der Sauce auf einer Platte anrichten. Mit<br />

Kartoffel- oder Semmelknödeln und<br />

einem gemischten Salat servieren.<br />

Anmerkung: Zoiglbier ist ein dunkles<br />

untergäriges Bier aus der Oberpfalz. Es<br />

eignen sich natürlich auch viele andere<br />

Dunkelbiersorten.<br />

Oberpfälzer Bauchstecherla<br />

Wichtig bei jedem einzelnen Bauchstecherla<br />

ist die individuelle Form. Keine Nudel<br />

gleicht der anderen, weil sie eben noch<br />

per Hand abgedreht werden.<br />

Originalrezept für 4 Personen:<br />

500 g doppelgriffiges Mehl (Wiener<br />

Griesler)<br />

2 Ei<br />

3 TL Salz<br />

ca. 175 ml Wasser<br />

Zubereitung:<br />

Zutaten gut miteinander verkneten, evtl.<br />

noch etwas Wasser dazu geben, so dass<br />

ein zäher Teig entsteht. Anschließend<br />

kleine Stücke abreisen. Durch Rollen in<br />

den Handinnenflächen kleine Nudeln<br />

formen. Diese sollten dann in etwa<br />

ausschauen wie Schupfnudeln, also die<br />

Enden müssen spitz zulaufen. Die Bauchstechala<br />

in reichlich kochendes Salzwasser<br />

schmeißen und rund 20 Minuten<br />

kochen lassen. Anschließend in ein Sieb<br />

abgießen und mit kaltem Wasser<br />

abbrausen. Klassisch werden sie mit Butter<br />

in einer Pfanne knusprig, goldbraun<br />

angebraten. Speckwürfel und Lauchringe<br />

dazu, mit Salz und Pfeffer würzen – Fertig!<br />

Im Grunde genommen sind Bauchstecherla<br />

aber Nudeln, dass heißt:<br />

Bauchstecherla können sie mit jeder<br />

Nudelsoße kombinieren. Sie eignen sich<br />

auch als Schupfnudelersatz, also einfach<br />

mit Speck und Sauerkraut anbraten. Oder<br />

sie servieren die Bauchstecherla einfach<br />

als süße Dessertvariation - anbraten, in<br />

Zimt-Zucker wenden mit Vanilleeis<br />

servieren - FERTIG!<br />

Apfelkuchen nach<br />

Oberpfälzer Art<br />

sehr saftig, mit Quark - Ölteig<br />

Zutaten für Portionen<br />

150 g Quark, Magerstufe<br />

6 EL Öl<br />

1 Ei(er)<br />

2 EL Milch<br />

300 g Mehl<br />

75 g Zucker<br />

1 Prise Salz<br />

1 Pck. Vanillezucker<br />

1 Pck. Backpulver<br />

Für den Belag:<br />

600 g Äpfel, säuerliche<br />

Für die Streusel:<br />

200 g Mehl<br />

150 g Butter<br />

150 g Zucker<br />

1 TL Zimt<br />

Zubereitung<br />

Für den Teig Quark, Öl, Ei, Milch, Zucker,<br />

Salz und Vanillezucker verrühren. Das<br />

Mehl mit dem Backpulver mischen und<br />

unterkneten. Die Äpfel schälen, das<br />

Kerngehäuse herausschneiden und in<br />

Spalten schneiden. Den Teig in einer 28-<br />

cm-Springform ausrollen und mit den<br />

Apfelspalten belegen.<br />

Für die Streusel die weiche Butter mit dem<br />

Zucker, dem Zimt und dem Mehl rasch zu<br />

einem Teig verkneten und mit den Händen<br />

verkrümeln. Die Streusel auf dem Kuchen<br />

verteilen und das Ganze bei 200°C Umluft<br />

ca. 30 min backen.


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mandarinen<br />

Mandarine (Citrus reticulata) bezeichnet<br />

sowohl eine Zitruspflanze aus der Familie<br />

der Rautengewächse als auch die<br />

orangenfarbene Frucht derselben.<br />

Die Herkunft der Mandarinen wird im<br />

Nordosten Indiens oder Südwesten<br />

Chinas vermutet.<br />

Die Pflanzen werden in China schon seit<br />

einigen tausend Jahren kultiviert, die<br />

erste sichere Erwähnung stammt aus<br />

dem 12. Jahrhundert v. Chr. Von der<br />

Ursprungsregion breitete sich die<br />

Mandarine über Südostasien und Indien<br />

aus. Um das 1. Jahrtausend n. Chr. wurde<br />

die Mandarine schon in vielen südlichen<br />

Präfekturen Japans kultiviert.<br />

Die ersten Mandarinen, die nach Europa<br />

eingeführt wurden, kamen 1805 mit Sir<br />

Abraham Hume aus Kanton/China nach<br />

England („Kantoner Apfelsine“). Aus einer<br />

dieser ersten zwei Sorten<br />

hat sich später die<br />

„Mittelmeer“-Mandarine<br />

entwickelt.<br />

Mandarinenähnliche<br />

Verwandtschaftsverhält<br />

nisse der Mandarine<br />

Clementinen und Satsumas<br />

sind kernlose Zitrusfrüchte,<br />

die als Hybriden<br />

zwischen Orange<br />

und Mandarinen<br />

entstanden sind. Sie<br />

werden sowohl botanisch<br />

als auch warenkundlich<br />

von der Mandarine unterschieden.<br />

Außerdem gibt es Minneola, eine<br />

Kreuzung aus Mandarine und Grapefruit<br />

Die Orange ist selbst aus einer Kreuzung<br />

der Mandarine hervorgegangen, und<br />

zwar mit der Pampelmuse.<br />

Beschreibung<br />

Mandarinen sind die variabelste und<br />

größte Gruppe der Zitruspflanzen, was<br />

Fruchtform, Größe, Geschmack der<br />

Frucht und Habitus der Pflanzen betrifft.<br />

Sie sind in der Regel kleine, immergrüne<br />

Bäume. Die Zweige sind nur mit wenigen,<br />

kleinen Dornen besetzt. Die Blätter sind<br />

lanzettlich, auf beiden Seiten spitz<br />

zulaufend. Der Blattstiel ist nur undeutlich<br />

von der Blattspreite abgesetzt, die Flügel<br />

am Blattstiel sind nur als schmale Linie<br />

erkennbar. Die Blattränder sind undeutlich<br />

gekerbt.<br />

Die Blüten stehen einzeln oder in<br />

wenigblütigen Blütenständen in den<br />

Blattachseln. Die Kelchblätter sind<br />

verwachsen, die fünf weißen Blütenblätter<br />

frei. Die 20 bis 25 Staubblätter<br />

sind in mehreren Gruppen miteinander<br />

ver-wachsen. Der Griffel ist lang und<br />

schmal.<br />

Die Früchte (Hesperidien) der Mandarine<br />

sind wesentlich kleiner als<br />

Orangen, sie schmecken weniger<br />

sauer als die Orange und weisen ein<br />

unverwechselbares intensives, komplexes<br />

Aroma auf. Ihre Haut lässt sich<br />

im Vergleich zu anderen Zitrusfrüchten<br />

leichter abschälen, und sie lässt sich<br />

auch besonders leicht in von außen<br />

trockene Segmente zerteilen, wodurch<br />

man sie gut mit den Fingern schälen<br />

und essen kann. Jede Frucht besteht<br />

aus etwa zehn Segmenten, die mit<br />

orangefarbenen Saftschläuchen ge-füllt<br />

sind. Jedes Segment ist von einem<br />

dünnen Häutchen (Endokarp) umgeben,<br />

die ganze Frucht von einer zweigeteilten<br />

Schale. Die innere Schicht der Schale ist<br />

weiß (Mesokarp, Albedo), die äußere grün<br />

bis orange (Exokarp, Flavedo). Die weiße<br />

Schicht ist bei der Reife auf ein Netz aus<br />

Fasern reduziert, darauf bezieht sich der<br />

wissenschaftliche Name „reticulata“ =<br />

netzartig. Die Samen sind oval, an einem<br />

Ende rund, am anderen zugespitzt. Im<br />

Innern sind sie grün. Ein großer Teil der<br />

Samen ist polyembryonisch.<br />

Verwendung<br />

Geerntet werden Mandarinen überwiegend<br />

im Herbst und gelangen meist in<br />

den Monaten Oktober bis Januar in den<br />

Obstläden und -abteilungen in den<br />

Verkauf.<br />

Ganzjährig erhält man geschälte und<br />

gezuckerte Mandarinenwaben als<br />

Dosenware. Die Schale wird dabei nicht<br />

von Hand oder maschinell entfernt,<br />

sondern in einem Bad aus verdünnter<br />

Salzsäure abgeätzt. Dieses einstündige<br />

Verfahren ist unbedenklich, da es den<br />

Verdauungsvorgang des menschlichen<br />

Magens nachahmt, in dem ebenfalls<br />

Salzsäure enthalten ist. In einem weiteren<br />

Bad in Natronlauge löst sich die Haut der<br />

einzelnen Mandarinenspalten. Danach<br />

werden sie mit Wasser abgespült und<br />

zusammen mit einer Zuckerlösung, die<br />

denselben Zuckergehalt wie die Mandarinen<br />

hat, in Dosen abgefüllt.<br />

Extrakte von Mandarinen werden sehr<br />

häufig in Erfrischungsgetränken benutzt.<br />

In Saftbars und in Supermärkten wird<br />

auch reiner Mandarinensaft angeboten.<br />

Ätherisches Mandarinenöl<br />

Mandarinenöl wird durch Kaltpressung<br />

der Schalen gewonnen. Zur Gewinnung<br />

eines Milliliters werden die Schalen von 2<br />

bis 3 kg Früchten benötigt. Man unterscheidet<br />

das grüne und das rote<br />

Mandarinenöl, die jeweils eine eigene<br />

Duftcharakteristik aufweisen. Das herbere<br />

grüne Mandarinenöl wird aus den<br />

noch unreifen, das süßlichere rote<br />

Mandarinenöl aus den reifen Früchten<br />

gewonnen. Beide bestehen aus ca. 85–95<br />

% Monoterpenen, Monoterpenolen,<br />

Aldehyden und Estern. Da die Öldrüsen<br />

der Mandarine in der Schale sitzen, sind<br />

sie im konventionellen Anbau Pestiziden<br />

und Fungiziden ausgesetzt, die bei der<br />

Pressung in das Öl gelangen können.


orangen<br />

Orange (Frucht) - Citrus<br />

sinensis<br />

Die Orange, nördlich der Speyerer Linie<br />

auch Apfelsine (von niederdeutsch<br />

a p p e l s i n a , w ö r t l i c h „ A p f e l a u s<br />

China/Sina“) genannt, ist ein immergrüner<br />

Baum, im Speziellen wird auch dessen<br />

Frucht so genannt. Der gültige botanische<br />

Name der Orange ist Citrus × sinensis L.,<br />

damit gehört sie zur Gattung der<br />

Zitruspflanzen (Citrus) in der Familie der<br />

Rautengewächse (Rutaceae). Sie<br />

stammt aus China oder Südostasien, wo<br />

sie aus einer Kreuzung von Mandarine<br />

(Citrus reticulata) und Pampelmuse<br />

(Citrus maxima) entstanden ist.<br />

Die aus den gleichen Elternarten<br />

entstandene Bitterorange wird wegen<br />

ihrer gänzlich unterschiedlichen Verwendung<br />

von den süßen Orangen unterschieden.<br />

Während die Bitterorange<br />

spätestens im 11. Jahrhundert nach<br />

Italien gekommen ist, wurde die süße<br />

Variante erst im 15. Jahrhundert nach<br />

Europa eingeführt, wo sie zunächst fast<br />

ausschließlich in Portugal angebaut<br />

wurde. Heute ist die süße Orange die am<br />

häufigsten angebaute Zitrusfrucht der<br />

Welt.<br />

Vegetative Merkmale<br />

Orangenbäume sind kleine bis mittelgroße,<br />

immergrüne Bäume mit Wuchshöhen<br />

bis zu 10 Metern. Die runde<br />

Baumkrone weist eine regelmäßige<br />

Verzweigung auf. Die jungen Zweige sind<br />

kantig und mit dünnen, biegsamen, eher<br />

stumpfen, bis zu 8 cm langen Dornen<br />

besetzt.<br />

Orangenblüte und Orange.<br />

Die Blüten stehen einzeln in den<br />

Blattachseln oder in wenigblütigen,<br />

traubigen Blütenständen zusammen. Die<br />

duftenden Blüten sind radiärsymmetrisch<br />

und zwittrig oder rein männlich mit<br />

doppelten Perianth. Die vier oder fünf<br />

Kelchblätter sind verwachsen. Die fünf<br />

freien Kronblätter sind weiß gefärbt. Es<br />

sind 20 bis 25 Staubblätter vorhanden,<br />

deren Staubfäden an ihrer Basis zu<br />

mehreren Gruppen verwachsen sind. Der<br />

Fruchtknoten ist oval und deutlich vom<br />

Griffel abgesetzt. In Europa blüht die<br />

Orange von Februar bis Juni, in China von<br />

April bis Mai.<br />

Orangenbäume entwickeln – wie viele<br />

andere Zitrusfrüchte – auch ohne<br />

Fremdbefruchtung Früchte. Bei der<br />

Frucht (Hesperidium) besteht das<br />

S a r c o c a r p<br />

aus zehn bis<br />

d r e i z e h n<br />

Segmenten,<br />

die mit Saftschläuchen<br />

v o n m e i s t<br />

oranger, gel<br />

e g e n t l i c h<br />

auch gelber<br />

b i s r o t e r<br />

Farbe gefüllt<br />

sind. Jedes Seg-ment ist von einem dünnen<br />

Häut-chen (Endo-karp) umge-ben,<br />

die ganze Frucht von einer zweigeteilten<br />

Schale. Die innere Schicht der Schale ist<br />

weiß (Mesokarp, Albedo), die äußere bei<br />

der Reife orange (Exokarp, Flavedo). In<br />

der reifen Fruchtschale sitzen zahlreiche<br />

Öldrüsen, sie verströmen einen aromatischen<br />

Duft. Schale und Segmente sind<br />

miteinander verwachsen, die Frucht lässt<br />

sich schwerer schälen oder teilen als<br />

andere Zitrusfrüchte. Die zentrale Achse<br />

der Frucht ist – im Unterschied zur<br />

Bitterorange – nicht hohl. Jede Frucht<br />

enthält viele Samen. Die großen, ovalen<br />

Samen besitzen eine raue Samenschale<br />

und ein weißes Inneres. Jeder Same<br />

enthält einen bis meist viele Embryonen<br />

unterschiedlicher Größe. In China reifen<br />

die Früchte von September bis<br />

<strong>Dezember</strong>.<br />

Geschichte<br />

Die Orange lässt sich in Europa nicht vor<br />

dem 15. Jahrhundert nachweisen – im<br />

Gegensatz zur ähnlichen Bitterorange,<br />

die schon im Mittelalter auf dem<br />

Landwege bis nach Europa gekommen<br />

war. Auch wenn einzelne Hinweise auf<br />

süße Orangen schon für einen früheren<br />

Zeitpunkt vorliegen, scheint eine<br />

erhebliche Qualitätssteigerung erst ab<br />

1500 erfolgt zu sein, durch die Einführung<br />

besserer Sorten<br />

durch Portugiesen,<br />

die diese<br />

nach der<br />

E n t d e c k u n g<br />

des Seeweges<br />

nach Indien in<br />

Europa verbreiteten.<br />

So berichtet<br />

Vasco da<br />

Gama 1498, er<br />

habe in Mom-<br />

basa sehr gute Orangen, viel besser als<br />

jene in Portugal zu dieser Zeit bekannte,<br />

gesehen. Die Verbindung von süßen<br />

Orangen und Portugal, die sich in der<br />

Namensgebung in etlichen Sprachen<br />

niedergeschlagen hat, wurde eventuell<br />

durch die Erzählung gefördert, dass der<br />

eine, originale und ursprünglich<br />

eingeführte Baum noch Jahrhunderte in<br />

Lissabon gestanden habe.<br />

Süße Orangen<br />

In Europa werden die Orangen von<br />

August (Frühsorten aus Sevilla) bis<br />

Oktober (Valencia Lates aus der Gegend<br />

um Valencia) geerntet. Das im Welthandel<br />

bedeutendste Orangenprodukt ist<br />

der Orangensaft, welcher zum Großteil<br />

aus Brasilien stammt und in Form von<br />

Konzentrat (Sirup) gehandelt wird. Auch<br />

frische Orangen haben sich in der<br />

Lebensmittellandschaft zahlreicher<br />

Staaten fest etabliert. Früher als Schutz,<br />

heute zu Werbezwecken werden<br />

Orangen des Öfteren in Orangenpapieren<br />

eingewickelt zum Verkauf<br />

angeboten.<br />

Daneben dient die Orange auch als<br />

Quelle von Duftstoffen: Aus den<br />

Orangenschalen gewinnt man das<br />

Terpen d-Limonen, das als biogenes<br />

Lösemittel und Rohstoff für die Parfümindustrie<br />

vielseitig verwendet wird. Das<br />

edel riechende Neroliöl erhält man durch<br />

Wasserdampfdestillation der Orangenblüten,<br />

wobei zumeist jedoch nicht die<br />

Blüten von Citrus sinensis, sondern die<br />

der Pomeranze (Citrus × aurantium) zum<br />

Einsatz kommen.<br />

Hauchdünne, bitterstofffreie Orangenschalen,<br />

wie sie zum Aromatisieren vieler<br />

Speisen benötigt werden, lassen sich mit<br />

einem Zestenreißer (teils auch Zesteur<br />

genannt) herstellen. Getrocknete<br />

Orangenschalen finden sich auch häufig<br />

in Teemischungen. Auch die Blüten<br />

können zu einem Tee verarbeitet werden.<br />

Orangenscheiben, Blüten und Schalen<br />

werden auch als Dekoration von Speisen<br />

und Getränken verwendet (Orangentwist).


Advent, Advent, ein Kraftwerk brennt...<br />

Auch in diesem Jahr häufen sich<br />

Katastrophenmeldungen von Ereignissen, die<br />

auf zu exzessiven Gebrauch von<br />

Weihnachtsdekoration zurückzuführen sind:<br />

Sonntag,1.Advent 10.00 Uhr.<br />

In der Reihenhaussiedlung Onkelstieg lässt<br />

sich die Rentnerin Erna B. durch ihren Enkel<br />

Norbert 3 Elektrokerzen auf der Fensterbank<br />

ihres Wohnzimmers installieren.<br />

Vorweihnachtliche Stimmung breitet sich aus,<br />

die Freude ist groß.<br />

10 Uhr 14:<br />

Beim entleeren des Mülleimers beobachtet<br />

Nachbar Ottfried P. die provokante<br />

Weihnachtsoffensive im Nebenhaus und<br />

kontert umgehend mit der Aufstellung des 10-<br />

armigen dänischen Kerzensets zu je 15 Watt<br />

im Küchenfenster. Stunden später erstrahlt<br />

die gesamte Siedlung Onkelstieg im<br />

besinnlichen Glanz von 134<br />

Fensterdekorationen.<br />

19 Uhr 03:<br />

Im 14 km entfernten Kohlekraftwerk Sottrup-<br />

Hocklage registriert der wachhabende<br />

Ingenieur irrtümlich einen Defekt der<br />

Strommessgeräte für den Bereich<br />

Stenkelfeld-Nord, ist aber zunächst arglos.<br />

20 Uhr 17:<br />

Den Eheleuten Horst und Heidi E. gelingt der<br />

Anschluss einer Kettenschaltung von 96<br />

Halogen-Filmleuchten, durch sämtliche<br />

Bäume ihres Obstgartens, an das<br />

Drehstromnetz. Teile der heimischen<br />

Vogelwelt beginnen verwirrt mit dem Nestbau.<br />

20 Uhr 56:<br />

Der Diskothekenbesitzer Alfons K. sieht sich<br />

genötigt seinerseits einen Teil zur<br />

vorweihnachtlichen Stimmung beizutragen<br />

und montiert auf dem Flachdach seines<br />

Bungalows das Laserensemble Metropolis<br />

das zu den leistungsstärksten Europas zählt.<br />

Die 40 Meter Fassade<br />

eines angrenzenden Getreidesilos hält dem<br />

Dauerfeuer der Nikolausprojektion mehrere<br />

Minuten stand, bevor sie mit einem<br />

hässlichen Geräusch zerbröckelt.<br />

21 Uhr 30:<br />

Im Trubel einer Club-Feier im Kohlekraftwerk<br />

Sottrup-Hocklage verhallt das Alarmsignal<br />

aus Generatorhalle 5.<br />

21 Uhr 50:<br />

Der 85-Jährige Kriegsveteran August R.<br />

zaubert mit 190 Flakscheinwerfern des Typs<br />

Varta Volkssturm den Stern von Bethlehem<br />

an die tief hängende Wolkendecke.<br />

22 Uhr 12:<br />

Eine Gruppe asiatischer Geschäftsleute mit<br />

leichtem Gepäck und sommerlicher Kleidung<br />

irrt verängstigt durch die Siedlung Onkelstieg.<br />

Zuvor war eine Boing 747 der Singapur<br />

Airlines mit dem Ziel Sydney versehentlich in<br />

der mit 3000 bunten Neonröhren<br />

gepflasterten Garagenzufahrt der Bäckerei<br />

Brohrmeyer gelandet.<br />

22 Uhr 37:<br />

Die NASA Raumsonde Voyager 7 funkt vom<br />

Rande der Milchstrasse Bilder einer<br />

angeblichen Supernova auf der nördlichen<br />

Erdhalbkugel, die Experten in Houston sind<br />

ratlos.<br />

22 Uhr 50:<br />

Ein leichtes Beben erschüttert die Umgebung<br />

des Kohlekraftwerks Sottrup-Hocklage, der<br />

gesamte Komplex mit seinen 30 Turbinen<br />

läuft mit 350 Megawatt brüllend jenseits der<br />

Belastungsgrenze.<br />

23 Uhr 06:<br />

In der taghell erleuchteten Siedlung<br />

Onkelstieg erwacht Studentin Bettina U. und<br />

freut sich irrtümlich über den sonnigen<br />

<strong>Dezember</strong>morgen. Um genau 23 Uhr 12<br />

betätigt sie den Schalter ihrer<br />

Kaffeemaschine.<br />

23 Uhr 12 und 14 Sekunden:<br />

In die plötzliche Dunkelheit des gesamten<br />

Landkreises Stenkelfeld bricht die Explosion<br />

des Kohlekraftwerks Sottrup-Hocklage wie<br />

Donnerhall. Durch den stockfinsteren Ort<br />

stapften irre, verwirrte Menschen, Menschen<br />

wie du und ich, denen eine Kerze auf dem<br />

Adventskranz nicht genug war.


Salzhöhle<br />

Franzensbad<br />

Die Atmosphäre in der klimatisierten<br />

Salzhöhle ist reichhaltig an Elementen,<br />

welche sich üblicherweise in der Natur<br />

befinden und für den menschlichen Körper<br />

unentbehrlich sind. Die spezifischen<br />

Heilelemente im Mikroklima der Salzhöhle<br />

sind:<br />

Jod Calcium Kalium Natrium<br />

Magnesium Brom Selen<br />

Die mikroklimatischen Salzhöhlen sind<br />

weltweit mit einem technischen Patent<br />

geschützt. Ziel ist das Erreichen und<br />

Beibehalten eines Mikroklimas in der<br />

Salzhöhle, mit reichhaltigen Behalt an<br />

Elementen, welche einen großen Einfluss<br />

auf die menschliche Genesung haben. Die<br />

Wände sind verkleidet mit Salz aus dem<br />

polnischen Klodaw. Dieses ist ein Salz von<br />

hoher Reinheit und es ist keine zusätzliche<br />

Beimengung nötig. Dies ist eine Quelle von<br />

biogenen Elementen, welche für eine<br />

normale Funktionsfähigkeit des Körpers<br />

unentbehrlich sind.<br />

Vom Fußboden, welcher mit Salz aus dem<br />

Schwarzen und Toten Meer ausgelegt ist,<br />

lösen sich Salz und die genannten<br />

Elemente. In der Salzhöhle befinden sich<br />

Salzstränge, welche Salz aus dem Toten<br />

Meer beinhalten. Dieses Salz enthält<br />

Mineralien wie Calcium, Magnesium,<br />

Kalium, Natrium, Brom. Die Wirkung ist<br />

sehr positiv für die Haut, dadurch wird unsere<br />

Haut glatt und zart. Teil der Zusammensetzung<br />

der Salzblöcke ist das Mineral<br />

Karnalit, welches reich an Magnesium und<br />

Kalium ist.<br />

Die Idee der Heilung in den Salzhöhlen ist<br />

seit Urzeiten bekannt. Zu diesen Zweck<br />

wurden zuerst Salzbergwerke genutzt. Es<br />

ist bereits in den dreißiger Jahren des 19.<br />

Jahrhunderts eine Salzhöhle entstanden<br />

und zwar im bekanntesten Salzbergwerk<br />

Vielicka bei Krakau. Ab 1958 wurden in<br />

diesem Salzbergwerk Asthma, Kehlenerkrankungen,<br />

Atemwegserkrankungen<br />

sowie Allergien geheilt.<br />

Die reine ionisierte Luft dieser Höhlen<br />

verbessert die Gesamtkondition des<br />

Körpers und hilft bei der Heilung von vielen<br />

Krankheitserscheinungen. Die Heilungssymptome<br />

können nach drei bis fünf<br />

Inhalierungsaufenthalten in der Salzhöhle<br />

vernommen werden.<br />

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geöffnet von 10.00 - 18.00 Uhr


Horoskop<br />

Steinbock: 22. 12. bis 20. 01. - Der kleine Erwachsene<br />

Es gefällt ihm, wenn er kleine Aufgaben übernehmen<br />

kann und für etwas Verantwortung trägt,<br />

wie zum Beispiel dafür zu sorgen, dass im<br />

Kindergarten alle Kinder einen Stift zum Malen<br />

haben oder dass die Fische im Aquarium ihr Futter<br />

bekommen. Er wird diese Aufgabe gewissenhaft<br />

erledigen. Überhaupt fällt er durch große Zielstrebigkeit<br />

und eine enorme Konzentrationsfähigkeit<br />

auf - da wird so lange an einem<br />

Stück Holz geschnitzt, bis es perfekt ist. Der kleine<br />

Steinbock zieht sich gerne mal zurück, um ganz<br />

still für sich allein zu basteln oder zu werkeln.<br />

Doch um auch sein Kind-Sein zu unterstützen, tut<br />

es ihm sehr gut, wenn ihn jemand animiert, einmal<br />

ganz ausgelassen herumzutoben.<br />

Schwangerschaft<br />

Ruhepol<br />

Mit einem werdenden Steinbock-Kind sollte man<br />

sich viel Zeit nehmen. Hektik, Aufregung oder viel<br />

Aktionismus sind nichts für dieses Baby. Es wird<br />

ihm gefallen, wenn sich die Mama viel in der Natur<br />

aufhält oder mit dem Papa zusammen einen<br />

Waldspaziergang unternimmt. Außerdem liebt es,<br />

wenn der Tag einen gewissen Rhythmus aufweist<br />

und die Mama den Mut zur Langsamkeit entwickelt,<br />

denn dadurch erhält es ein Gefühl der<br />

Verlässlichkeit und Sicherheit.<br />

Babys und Kleinkinder (bis 3 Jahre)<br />

Ein weises Lächeln<br />

Schaut man in die Augen eines Steinbock-Babys,<br />

hat man den Eindruck, etwas Weises darin zu<br />

entdecken - so direkt und mit einer gewissen Reife<br />

schaut es einen an. Es geht vorsichtig auf die Welt<br />

zu und braucht viel Bestätigung, dass alles in<br />

Ordnung ist, denn ihm ist eine gewisse Ängstlichkeit<br />

eigen. Knuddeln, Wärme und viel Zuneigung<br />

zeigen ihm, wie willkommen es ist, auch<br />

wenn es selbst vielleicht nicht so offenherzig<br />

reagiert wie erwartet. Es braucht Zeit und<br />

Vertrauen, um zu lernen, wie es seine Gefühle, die<br />

natürlich vorhanden sind, zeigen kann.<br />

Kinder (4 bis 13 Jahre)<br />

Ich bin mir selbst genug<br />

Jetzt muss es mal zur Sache gehen, denn nur so<br />

herumspielen bringt doch nichts! So könnte das<br />

Steinbock-Kind denken. Es braucht ein Ziel, ein<br />

praktisches Anpacken, und das darf auch ruhig<br />

anstrengend sein, denn so spürt es seine Kraft am<br />

besten. Holz stapeln im Garten, das Bauen eines<br />

Zaunes oder das Hantieren mit Haushaltsgegenständen,<br />

die dann auch wirklich gebraucht<br />

werden, interessieren den kleinen Steinbock viel<br />

mehr als Spielzeug, mit dem man aus seiner Sicht<br />

nicht wirklich etwas anfangen kann.<br />

Jungendliche (ab 14 Jahre)<br />

Reifeprüfung<br />

Dies ist wörtlich zu nehmen, denn das Steinbock-<br />

Kind war ja sowieso schon immer seinem Alter<br />

voraus. Seine verantwortungsvolle und zuverlässige<br />

Art nimmt eher noch zu, und die Pubertätszeit<br />

wird fast gar nicht wahrgenommen,<br />

denn das Erwachsenwerden war schon Teil der<br />

Kindheit. Ein bisschen Spaß muss sein und Eltern<br />

sollten darauf achten, dass der nicht zu kurz<br />

kommt. Gemeinsames Herumalbern bringt alle<br />

zum Lachen und ein wenig Leichtigkeit in die<br />

sonst so disziplinierte Seele des Kindes.<br />

Eltern<br />

Ohne Fleiß kein Preis<br />

Steinbock-Eltern sind pflichtbewusst und<br />

überaus fleißig und möchten diese Eigenschaften<br />

auch an ihre Sprösslinge weitergeben. Früh<br />

übergeben sie ihnen Aufgaben oder kleine<br />

Arbeiten, um sie an Verantwortung zu gewöhnen<br />

und gehen dabei selbst immer als gutes Beispiel<br />

voran. Ihr Erziehungsstil ist eher streng, aber fair,<br />

denn sie wollen, dass ihre Kinder erfolgreich sind<br />

und ihr Leben meistern. Sie sind überaus<br />

verlässlich, und auch wenn es ihnen nicht<br />

leichtfällt, ihre Gefühle zu zeigen - sie haben das<br />

Herz auf dem rechten Fleck.<br />

Oma und Opa<br />

Erst die Arbeit, dann das Vergnügen<br />

So haben sie es ihr Leben lang gehalten und<br />

sicher viel erreicht. Sie blicken zurück auf eine<br />

arbeitsreiche Zeit, oftmals einhergehend mit<br />

Entbehrungen, und so gehen sie auch mit ihren<br />

Enkeln um. Häufig wird zunächst etwas gemeinsam<br />

gearbeitet, ein Kuchen gebacken oder<br />

im Garten gewerkelt - danach gibt es ein<br />

freundliches Miteinander, bei dem aus "der guten<br />

alten Zeit" erzählt wird und so ganz nebenbei die<br />

Lebenserfahrung in die Erzählung mit einfließt.


Hartung / sterlepper<br />

Logo-Entwicklung<br />

Gestaltung<br />

rathausstr. 25 a, 95659 Arzberg, Telefon: 0049 157 83 43 93 53<br />

Karl-Heinz Hartung und Dieter Sterlepper, e-mail: sterlepper@web.de<br />

Ihre Neues Logo, wird Sie auf Ihrer Website,<br />

Ihren Briefbögen, Visitenkarten und Werbeträgern<br />

begleiten und den “Ersten Eindruck”<br />

den Ihre Kunden von Ihrer Firma gewinnen,<br />

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eng mit Ihnen zusammen gearbeitet, damit<br />

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Mit Hilfe mehrere Entwürfe durch<br />

unseren GrafikDesigner und Ihrem Feedback<br />

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würdig repräsentiert.<br />

MEDIENHAUS<br />

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Damit Sie nach Fertigstellung der neuen Website oder Ihres Shops, nicht<br />

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Es würde den Umfang dieser Werbung sprengen, den vollständigen<br />

Leistungsumfang unseres Teams aufzuzeigen. Aber welche Wünsche Sie<br />

auch immer haben – Fragen Sie uns. Wir freuen uns auch über Ihre<br />

Wünsche und Anregungen!<br />

H W S


Fränkische Spezialitäten<br />

Fränkischer Sauerbraten<br />

Rezeptmenge für: 4–6 Personen<br />

Der Fränkischer Sauerbraten ist eine<br />

wahre Spezialität aus dem Frankenlande,<br />

das Besondere daran ist die Verwendung<br />

von Saucenlebkuchen.<br />

Zutaten<br />

Fleisch und Fertigstellung<br />

1 kg Rindfleisch (z.B. Rindsschale oder<br />

Rinderhüfte)<br />

2 EL Butterschmalz<br />

100 g Saucenlebkuchen<br />

250 ml trockener Rotwein Achtung, kann<br />

Alkohol oder Spuren von Alkohol<br />

enthalten!<br />

4 EL Crème fraîche oder Crème Double<br />

1 Prise Zucker<br />

frisch gemahlener Pfeffer<br />

Salz<br />

Bindung<br />

2 EL Weizenmehl (Type 405) und 6 EL<br />

Wasser<br />

Beize<br />

250 ml Rotweinessig<br />

500 ml Wasser<br />

1 Karotte<br />

1 Stange Bleichsellerie<br />

2 Zwiebeln<br />

1 Lorbeerblatt<br />

1 Nelke<br />

2 Pimentkörner<br />

10 Wacholderbeeren<br />

8 schwarze Pfefferkörner<br />

Zubereitung - Beize<br />

Das Fleisch mit Küchenkrepp abtrocknen.<br />

Das Gemüse putzen und in grobe Stücke<br />

schneiden. In eine Schüssel die Beize<br />

geben und das Fleisch hineingeben.<br />

Mit soviel Wasser aufgießen, bis<br />

Fleisch bedeckt ist (falls nicht<br />

zusätzlich etwas zufügen).<br />

D i e B e i z e n o c h m a l s g u t<br />

durchrühren.<br />

Die Schüssel mit dem Fleisch mit<br />

Frischhaltefolie verschließen und<br />

etwa 5 Tage in den Kühlschrank<br />

geben.<br />

Das Fleisch jeden Tag wenden.<br />

Fertigstellung<br />

Das Fleisch aus der Marinade<br />

nehmen und mit Küchenpapier<br />

trocken tupfen.<br />

Das Fleisch in einem Schmortopf in<br />

heißem Fett von allen Seiten scharf<br />

anbraten, salzen und pfeffern.<br />

Mit dem Rotwein ablöschen und den<br />

Bratensatz auf den Pfannenboden mit<br />

einem Holzlöffel loskratzen.<br />

Die Marinade durch ein Feinsieb in eine<br />

Schüssel abseihen und die Hälfte zum<br />

Braten gießen.<br />

Den Braten etwa zwei Stunden köcheln<br />

und mehrmals wenden. Nach einer Stunde<br />

die Prise Zucker und den zerkleinerten<br />

Saucenlebkuchen der Sauce zugeben.<br />

Nach dieser Zeit die Sahne zugeben und<br />

die Sauce nochmals aufkochen lassen.<br />

Das Fleisch herausnehmen und warm<br />

stellen.<br />

Die Sauce abschmecken und binden.<br />

Beilagen<br />

Rohe Kartoffelklöße<br />

Gurkensalat, Insalata Mista, Krautsalat,<br />

Tomatensalat oder Kopfsalat<br />

Varianten<br />

Die Sauce zusätzlich mit Preiselbeerkompott<br />

abschmecken.<br />

In Schweinfurt (Unterfranken) gibt es zum<br />

Sauerbraten Leberknödel und Sauerkraut<br />

dazu.<br />

Fränkische Spezialitäten –<br />

Fränkische Klöße<br />

(für 4 Personen)<br />

2 kg Kartoffeln, mehlig kochend<br />

4 EL Croutons<br />

Muskatnuss<br />

Salz<br />

Die Kartoffeln waschen und schälen. Etwa<br />

ein Drittel davon in gesalzenem Wasser<br />

garen.<br />

Den Rest der Kartoffeln mit einer Raspel<br />

reiben und in einem Tuch über einer<br />

Schüssel auswringen, das Wasser wegschütten<br />

und die im Topf übrigbleibende<br />

Kartoffelstärke in die Kartoffelmasse aus<br />

dem Tuch kneten.<br />

Die gekochten Kartoffeln pressen und zu<br />

der rohen Masse hinzugeben. Die Masse<br />

mit Muskatnuss und etwas Salz würzen, in<br />

der Mitte ein paar Croutons platzieren und<br />

zu Klößen formen. Die Klöße 20 Minuten in<br />

kochendem Wasser garen.


Empfehlenswerte Wochenend-Ausflüge nach Tschechien<br />

Empfehlung der Redaktion: Lende vom Angus-Rind


Hirnforscher sind auf einen weiteren<br />

erstaunlichen Umstand gestoßen: Ingwer<br />

kann unsere Stimmungslage verbessern<br />

und Angstempfinden lindern, weil er auf<br />

die Regionen im Gehirn wirkt, die für die<br />

Produktion von Glückshormonen eine<br />

entscheidende Rolle spielen.<br />

Geniales Gewürz<br />

Ingwer: Die gesündeste Wurzel der Welt<br />

Keine andere Pflanze birgt bis zu 20<br />

wertvollen Inhaltstoffen allein in ihrer<br />

Wurzel wie der Ingwer<br />

Wie kann es sein, dass eine unscheinbare<br />

Pflanzenwurzel, die seit Jahrtausenden<br />

als Heilmittel und Gewürz bekannt ist,<br />

gerade jetzt einen derartigen Gesundheits-Boom<br />

erlebt? Praxisvita macht sich<br />

auf die Suche nach dem Ingwer-Geheimnis.<br />

Die Heilkraft des Ingwers<br />

Jeder, der von der Heilkraft des Ingwers<br />

profitieren will, muss nichts anderes tun,<br />

als eine etwas knorrige Wurzel zur Hand<br />

nehmen, ein paar Scheiben davon abschneiden,<br />

diese in eine Kanne geben<br />

und mit kochend heißem Wasser übergießen.<br />

Ein einfaches Rezept, das überall zu<br />

überzeugen weiß. Wohlgemerkt: Wir<br />

reden hier nicht von einer irgendwo im<br />

Urwald neu entdeckten Wunderpflanze.<br />

Es handelt sich vielmehr um eine Knolle,<br />

die bereits Chinas Könige vor mehr als<br />

vier Jahrtausenden als unverzichtbares<br />

Heilmittel schätzten. Das ungeheure<br />

Potenzial, das im Ingwer steckt, wird erst<br />

jetzt so richtig gewürdigt. Halten wir ein<br />

Stück Ingwer in den Händen, riechen wir<br />

sein angenehmes Aroma, erahnen bereits<br />

seinen einzigartigen Geschmack:<br />

zitronig-erdig, würzig und meist ziemlich<br />

scharf. Verantwortlich für diese Schärfe<br />

sind die Inhaltsstoffe Gingerol und<br />

Shogaol, die gleichzeitig erfrischen und<br />

von innen wärmen. Sie regen unsere Verdauungssekrete<br />

an, haben keimtötende<br />

Eigenschaften und wirkt reinigend auf das<br />

Blut, die Schleimhäute und den Darm.<br />

Die Apotheke in der Knolle<br />

Kaum ein anderes Gewürz schenkt uns<br />

eine solche Bandbreite an therapeutischer<br />

Wirkung wie der Ingwer. Bisher<br />

haben Wissenschaftler zwanzig sekundäre<br />

Pflanzenstoffe wie ätherische Öle<br />

oder Harze darin entdeckt. Fest steht,<br />

dass die enthaltenen Gingerole in ihrer<br />

chemischen Struktur und Wirksamkeit<br />

Schmerzmitteln sehr ähnlich sind und wie<br />

die Medikamente Schmerzen hemmen<br />

und das Blut verdünnen.<br />

Das bedeutet nichts anderes, als dass wir<br />

mit dem wohltuenden Verzehr von Ingwer<br />

uns nebenbei vor Herzinfarkt schützen.<br />

Und Ingwer hat zudem noch eine ganz<br />

besondere Eigenschaft: Ob auf Reisen<br />

oder in der Schwangerschaft – Ingwer, so<br />

haben Studien ergeben, unterdrückt die<br />

Freisetzung von übelkeitsauslösenden<br />

Hormonen und lindert die Aktivität der<br />

Magenmuskulatur. Die Wurzel soll laut<br />

Studien zudem bei Schwindel, Müdigkeit<br />

und Durchblutungsstörungen helfen,<br />

Infekte lindern und allgemein entzündungshemmend<br />

und entkrampfend<br />

wirken.<br />

Ingwerknolle<br />

Der Ingwer, den wir kennen, ist der<br />

Wurzelstock einer bis zu einen Meter<br />

hohen Pflanze, deren Blüten an die der<br />

Iris erinnern. Die ausgegrabenen Knollen<br />

werden gereinigt und für eine Woche in<br />

die Sonne gelegt, wodurch sie drei Viertel<br />

ihres Gewichtes verlieren. Der frische<br />

Wurzelstock ist knorrig, lederfarben, oft<br />

verzweigt. Es gibt ihn nur noch in<br />

kultivierter Form.<br />

Ingwer hilft bei<br />

Muskelschmerzen<br />

So wird Ingwer in der traditionellen<br />

asiatischen Medizin auch zur Behandlung<br />

von Rheuma und Muskelschmerzen<br />

verordnet. Die therapeutische Wirkung<br />

bestätigt jetzt eine kürzlich veröffentlichte<br />

Studie. Auch sie kommt zu dem Ergebnis,<br />

dass Ingwer, mehrmals täglich verzehrt,<br />

bei Muskelschmerzen hilft. Offenbar<br />

können wir mit der scharfaromatischen<br />

Wurzel sogar solche Schmerzen effektiv<br />

lindern, die wir durch massive Muskelüberanstrengung<br />

selbst verursacht<br />

wurden.<br />

Für Erwachsene wird eine Tagesdosis<br />

von zwei bis maximal vier Gramm frischer<br />

Ingwer empfohlen. Für kleine Kinder ist<br />

Ingwer vielleicht etwas zu scharf – für sie<br />

sollte er als Gewürz sehr vorsichtig dosiert<br />

werden.<br />

Bei Ingwer kommt es auf die Regelmäßigkeit<br />

des Verzehrs an, damit er seine<br />

Wirksamkeit optimal entfalten kann. Bei<br />

Erkältungen etwa sollte man alle zwei<br />

Stunden eine Tasse Tee trinken.<br />

Sie würde gerne mit Ingwer<br />

kochen? Ganz einfach:<br />

Hier finden Sie die beliebtesten<br />

Ingwer-Rezepte<br />

Ingwer ist ein Alleskönner. Er peppt Salate<br />

und Suppen auf, gibt Desserts und<br />

Gebäck das gewisse Etwas, verfeinert<br />

Smoothies. Praxisvita zeigt Ihnen die<br />

leckersten Ingwer-Rezepte: Schritt für<br />

Schritt und einfach nachzumachen.<br />

Ingwer wirkt stoffwechselanregend und<br />

kann gegen Völlegefühl, Bauchschmerzen<br />

und Magenkrämpfe eingesetzt<br />

werden. Wenn Sie zu Blähungen neigen,<br />

kann Ingwer sehr heilsam sein. Wir zeigen<br />

Ihnen, wie Sie sich die Arzneikraft zunutze<br />

machen können.<br />

Die gesündesten Ingwer-<br />

Rezepte: Schnell und einfach<br />

gemacht<br />

Ob zu Fisch, Salat oder in süßem Apfel-<br />

Kuchen: Scharfer, frischer Ingwer sorgt<br />

für den besonderen Pfiff.<br />

Ingwer-Orangen-Marmelade<br />

Zutaten: 900 g geschälte Bio-Orangen, 10


g Ingwer, 25 ml Holunderblütenlikör, 1 Bio-<br />

Zitrone,1 kg Gelierzucker (1:1). Orangen<br />

schälen. Von zwei Bio-Orangen die<br />

Schale abreiben und mitverarbeiten.<br />

Den Ingwer schälen und möglichst in<br />

kleine Würfel schneiden. Diesen dann mit<br />

den Orangen in einen Topf geben (Bei<br />

Bedarf noch mehr Ingwer hinzugeben).<br />

Von der Bio-Zitrone mit einem Kartoffelschäler<br />

etwas Schale abschneiden und<br />

fein würfeln.<br />

Danach die Zitrone auspressen. Zitronenschale<br />

und Zitronensaft zu den<br />

Orangen geben. Alles zusammen mit dem<br />

Gelierzucker 4 Min. sprudelnd aufkochen.<br />

Kurz vor Ablauf der Zeit den Holunderblütenlikör<br />

hinzufügen. Die Marmelade in<br />

sterilisierte Gläser füllen. Diese dann auf<br />

dem Kopf gedreht auskühlen lassen.<br />

Apfel-Ingwer-Kuchen<br />

Zutaten: 1 kg Äpfel und 1 Apfel, Saft von 1<br />

Zitrone, 5 Eier (Größe M), 1 TL<br />

Ingwerpulver, 1 Päckchen Vanillin-<br />

Zucker, 225 g Zucker, 125 g Crème<br />

double, 100 g + 1 EL weiche Butter, 1<br />

Prise Salz, 150 g Mehl, 1 gestrichener TL<br />

Backpulver, 3 EL Aprikosen-Konfitüre, 3<br />

EL Mandelblättchen, 2 EL Puderzucker.<br />

1 kg Äpfel schälen, vierteln und entkernen.<br />

Äpfel grob raspeln, mit Zitronensaft<br />

mischen. 3 Eier, Ingwer, Vanillin-<br />

Zucker, 50 g Zucker und 75 g Crème<br />

double untermischen. Kalt stellen.<br />

100 g Butter, Salz und 150 g Zucker<br />

cremig rühren. 2 Eier und 50 g Crème<br />

double unterrühren. Mehl und Backpulver<br />

mischen, unterrühren. Kuchenform<br />

(unten 24 cm Ø; oben 28 cm Ø) fetten.<br />

Erst Teig, dann Apfelmasse darin<br />

verteilen. Mit 25 g Zucker bestreuen.<br />

Im vorgeheizten Ofen (E-Herd: 200<br />

°C/Umluft: 175 °C) 40-45 Min. backen.<br />

Konfitüre und 1 EL Butter erwärmen,<br />

durch ein Sieb streichen. Aus 1 Apfel das<br />

Kerngehäuse ausstechen. Apfel in dünne<br />

Scheiben schneiden. Konfitüre etwa 10<br />

Min. vor Ende der Backzeit auf die Äpfel<br />

streichen, Apfelscheiben darauflegen, zu<br />

Ende backen. Auskühlen lassen. Mandeln<br />

rösten, auskühlen lassen. Kuchen mit<br />

Mandeln bestreuen und mit Puderzucker<br />

bestäuben.<br />

Bratheringe in<br />

Chili-Ingwer-Marinade<br />

Zutaten: 1 kg küchenfertige Heringe, 6 EL<br />

Mehl, Salz, Pfeffer, 4 EL Öl, 100 g rote<br />

Zwiebeln, 1 Stück frischer Ingwer (ca. 40<br />

g), 2 rote Chilischoten, 5 EL Essig-<br />

Essenz, 8 Wacholderbeeren, 3 TL<br />

Korianderkörner, 2 TL brauner Zucker, 1/4<br />

l Apfelwein.<br />

Zubereitung: Heringe putzen, waschen,<br />

trockentupfen. Mehl und Gewürze in<br />

einem flachen Teller mischen. Heringe<br />

darin wenden.<br />

Überschüssiges Mehl dabei abklopfen. Öl<br />

in einer Pfanne erhitzen. Heringe darin<br />

rundherum 8 Minuten braten.<br />

Herausnehmen. Abkühlen lassen. Für die<br />

Marinade rote Zwiebeln abziehen, in<br />

Ringe schneiden. Ingwer schälen, in feine<br />

Würfel schneiden. Chilischoten putzen,<br />

waschen, längs einritzen und entkernen.<br />

Chili in feine Ringe schneiden. Essig-<br />

Essenz, 1/4 l Wasser und restliche<br />

Gewürzzutaten in einen Topf geben.<br />

Aufkochen, etwa 3 Minuten köcheln<br />

lassen.<br />

Von der Herdplatte ziehen. Sud etwas<br />

abkühlen lassen. Apfelwein zugießen.<br />

Gebratene Heringe in einer flachen Form<br />

verteilen. Chili-Ingwer-Marinade darüber<br />

gießen.<br />

Etwa 1 - 2 Tage gut durchziehen lassen.<br />

Dazu passen Röstkartoffeln.<br />

Ingwer-Zitronen-Suppe<br />

mit Huhn<br />

Für 1 Portion: 100 g Brokkoli in Röschen<br />

schneiden, in Salzwasser etwa 3 Minuten<br />

bissfest garen. Kalt abschrecken. 25 g<br />

Champignons in Scheiben schneiden.<br />

50 g Hähnchenfilet waschen und in<br />

Scheiben schneiden.<br />

Etwas Ingwer hacken. ½ Chilischote und<br />

½ Lauchzwiebel in Ringe schneiden. 120<br />

ml Brühe, 100 ml Kokosmilch, Ingwer und<br />

Chili aufkochen, etwa 20 Minuten<br />

köcheln.<br />

Mit Salz, Sojasoße und Limettensaft<br />

abschmecken. Hähnchen, Pilze, Brokkoli<br />

und Lauchzwiebeln zugeben, etwa 3<br />

Minuten köcheln lassen. Etwas Koriander<br />

klein schneiden, auf der Suppe servieren.<br />

Ingwer-Kiwi-Smoothie<br />

Zutaten: 1 Apfel, 1 Handvoll Ananas, 1<br />

Handvoll Spinat, 1 Kiwi, kleines Stück<br />

Ingwer, 1 Glas stilles Wasser, 1 Schuss<br />

Zitronensaft, 1 TL Kokosöl. Apfel, Ananas,<br />

Kiwi und Ingwer kleinschneiden. Füll alles<br />

zusammen mit Wasser, Zitronensaft und<br />

Spinat in einen Mixer. Jetzt alles gut<br />

pürieren und genießen!


Photoimpressionen Fichtelgebirge


GESUNDHEIT<br />

des Menschen<br />

höchstes Gut<br />

So beeinflussen Mond und<br />

Sterne unsere Gesundheit<br />

Unausgeschlafen quälen wir uns aus dem<br />

Bett und schimpfen beim morgendlichen<br />

Zähneputzen auf den Mond. Zu Recht?<br />

Immerhin gaben bei einer Umfrage 45<br />

Prozent an, dass der Mond ihren Schlaf<br />

beeinflusst. Ganz Unrecht haben diese<br />

Menschen nicht, denn ähnlich wie die Kraft<br />

des Mondes für Ebbe und Flut verantwortlich<br />

ist, so beeinflusst er auch unsere<br />

Nachtruhe.<br />

Aber der Mond kann noch mehr. Unsere<br />

gesamte Gesundheit wird durch die<br />

Gravitationskräfte „manipuliert“. Insbesondere<br />

die einzelnen Mondphasen<br />

haben erhebliche Auswirkungen auf<br />

unseren Körper, den Stoffwechsel und<br />

unsere gesamte Stimmlage. Ähnliches gilt<br />

für die Kraft der Sterne. Unsere innere Uhr<br />

tickt im Sternenrhythmus, was wiederum<br />

für Unruhe sorgt oder uns zu Höchstformen<br />

auflaufen lässt. Nicht ohne Grund<br />

hinterfragen wir unseren biologischen<br />

Rhythmus und bitten gern die Sterne um<br />

Rat, wenn es um unser tägliches Handeln<br />

geht. Das persönliche Sternzeichen verrät<br />

zwar nichts über unseren Charakter, hängt<br />

aber sehr wohl mit späteren Gesundheitsrisiken<br />

zusammen, so der dänische<br />

Psychologe Helmuth Nyborg.<br />

Gesundheit bei Neumond<br />

Der Wortteil NEU kommt nicht von<br />

ungefähr. Tatsächlich ist es so, dass die<br />

Neumondphase (Zeit der Anfänge) auch<br />

immer ein Neubeginn ist. Wer also etwas<br />

Bestimmtes plant, sollte es gemeinsam mit<br />

dem Neumond anpacken. Besonders<br />

günstig sind langfristige Aktivitäten, wie<br />

eine Fastenkur oder die schon lange<br />

geplante Therapie zur Raucherentwöhnung.<br />

Auch unser Blutdruck lässt sich<br />

durch den Neumond beeinflussen. Wer<br />

unter Hypertonie leidet, sollte jetzt<br />

beginnen, den Bluthochdruck zu senken.<br />

Ein weiterer positiver Aspekt des<br />

Neumondes gegenüber<br />

unserer Gesundheit ist<br />

seine „heilende Wirkung“.<br />

Wunden verheilen nämlich<br />

in dieser Mondphase<br />

deutlich schneller. Allerdings<br />

sind Operationen<br />

trotzdem nicht zu empfehlen,<br />

wenn sie sich<br />

terminlich verschieben<br />

lassen, da es bei der<br />

Narkose zu Komplikationen<br />

kommen könnte.<br />

Wer mehr wissen<br />

möchte, findet auf sichere-narkose.de<br />

Hinweise<br />

zum Ablauf der Anästhesie.<br />

Gesundheit bei Vollmond<br />

Und damit kommen wir zu der Mondphase,<br />

die auch Mond-Nicht-Begeisterte häufig<br />

zu spüren bekommen, nämlich dann,<br />

wenn wir uns in der Nachtruhe gestört<br />

fühlen. Grund dafür sind die starken<br />

Kräfte, die in der Vollmondphase wirken. In<br />

medizinischer Hinsicht ist die Vollmondphase<br />

kein guter Zeitpunkt, da der<br />

Heilungsprozess stark verzögert wird.<br />

Aber wie alles im Leben hat auch diese<br />

Phase zwei Seiten, denn der Vollmond<br />

wirkt nicht nur negativ. Er gibt uns Kraft, um<br />

mit schwierigen Situationen besser<br />

umgehen zu können und diese letztendlich<br />

zu bewältigen. Kleiner Beigeschmack:<br />

Wer sowieso schon unter Übergewicht<br />

leidet, sollte bei Vollmond nicht so üppig<br />

essen, denn jede Kalorie setzt sich sofort<br />

fest.<br />

Gesundheit bei abnehmendem Mond<br />

Wenn Sie bis hier gelesen haben und<br />

denken, dass die Mondphasen aus<br />

gesundheitlicher Sicht nicht besonders<br />

positiv wirken, dann kommt jetzt die<br />

„Entwarnung“. Bei abnehmendem Mond<br />

reagiert unser Körper am besten, wenn es<br />

um die Fettverbrennung geht. Sie wollen<br />

schnell mal ein paar Pfunde verlieren,<br />

dann legen Sie los, der Mond unterstützt<br />

Sie. Noch besser funktioniert eine<br />

komplette Entgiftung des Körpers, sowohl<br />

innerlich wie äußerlich, dazu aber gleich<br />

mehr. Unser Körper trägt Schadstoffe in<br />

sich, die Sie mit einer unterstützenden<br />

Kräuter-Entschlackungskur in der abnehmenden<br />

Mondphase am besten ausgespült<br />

bekommen. Wie bereits angesprochen<br />

kann uns der abnehmende<br />

Mond auch äußerlich unterstützen.<br />

Menschen mit Hautproblemen, wie Akne,<br />

können diese jetzt beruhigt angehen, denn<br />

die Gefahr der sonst so unschönen<br />

Narbenbildung verringert sich. Noch mehr<br />

Tipps zur Wundheilung bei Akne gibt’s hier.<br />

Aber auch größere Eingriffe, zum Beispiel<br />

beim Zahnarzt, stehen unter einem guten<br />

Omen. Alles in Allem ist die abnehmende<br />

Mondphase der Kräftespender Nummer<br />

eins. Körper und Geist werden quasi<br />

aufgepeppelt.<br />

Gesundheit bei zunehmendem Mond<br />

Um den Unterschied von abnehmenden<br />

und zunehmenden Mond besser zu<br />

verstehen, müssen Sie sich das so<br />

vorstellen:<br />

Bei zunehmendem Mond nimmt der<br />

Körper auf<br />

Bei abnehmendem Mond gibt der Körper<br />

ab<br />

Da verwundert es nicht, dass wir in dieser<br />

Mondphase wieder schneller zunehmen,<br />

obwohl wir vielleicht nicht mehr essen als<br />

sonst. Aus medizinischer Sicht kann das<br />

aber auch ein positiver Effekt sein, nämlich<br />

dann wenn auf Gewichtszunahme Wert<br />

gelegt wird (Mangelernährung, Magersucht).<br />

Wer körperliche Eingriffe in dieser<br />

Zeit hat, muss mit einer schlechteren<br />

Wundheilung rechnen. Dafür soll sich aber<br />

die Wirkung von Arzneimitteln deutlich<br />

verbessern. Und zu guter Letzt noch ein<br />

Tipp an alle Frauen: Wenn Sie eine<br />

Kosmetikbehandlung planen, lassen Sie<br />

sich bei zunehmenden Mond einen Termin<br />

geben, ihre Haut wird dankbar sein.<br />

Die Sternzeichen und der Mond<br />

Gesundheit bei Neumond<br />

Das wir alle in einem Sternzeichen, bzw.<br />

Tierkreiszeichen geboren sind, ist nichts<br />

Neues. Wussten Sie aber, dass auch der<br />

Mond in genau diese 12 Tierkreiszeichen<br />

eingeteilt ist. Er durchläuft diese Tierkreiszeichen<br />

und gibt uns Menschen Aufschluss<br />

über unsere Gefühlswelt. Emotionen,<br />

Erwatungen und persönliche Bedürfnisse<br />

sind dementsprechend unterschiedlich,<br />

je nachdem in welchem<br />

Tierkreiszeichen sich der Mond gerade<br />

befand, als wir geboren wurden. Um das<br />

heraus zu finden, müssen Sie Ihren<br />

genauen Geburtszeitpunkt kennen. Dann<br />

können Sie auf einer astrologischen<br />

GESUNDHEIT


Tabelle ablesen, wo der Mond zur Zeit<br />

Ihrer Geburt stand.<br />

Die charakteristischsten Merkmale gibt es<br />

hier in der Zusammenfassung.<br />

Mond in Widder<br />

fröhlich, ungeduldig, spontan, impulsiv,<br />

optimistisch, selbstsicher, emotional,<br />

kritikunfähig<br />

Mond in Stier<br />

besonnen, erledigt Aufgaben bis zum<br />

Schluss, friedlich, mag es gern bequem,<br />

Problemlöser, materiell denkend, Genussmensch,<br />

gesellig, manchmal besitzergreifend<br />

Mond in Zwilling<br />

mag keine Eintönigkeit, interessante<br />

Gesprächspartner, aufgeschlossen,<br />

vielseitig, sehr mitteilsam, schnelle<br />

Auffassungsgabe, emotional manchmal<br />

unentschlossen, unternehmenslustig<br />

Mond in Krebs<br />

Familienmensch, ausgeglichen, sehr<br />

gefühlsbetont, leicht verletzlich, sensibel,<br />

zieht sich oft zurück, emotional statt<br />

materiell, fürsorglich fantasievoll, launisch<br />

Mond in Löwe<br />

versprühen Beschützerinstinkt, verantwortungsvoll,<br />

führungssicher, lechzen<br />

nach Anerkennung, theatralisch, wirken oft<br />

arrogant, leidenschaftlich, manchmal<br />

besitzergreifend<br />

Mond in Jungfrau<br />

ordnungsliebend, pflichtbewusst, bescheiden,<br />

Hang zum Perfektionismus, tut sich<br />

schwer Gefühle zu zeigen, überlässt<br />

nichts dem Zufall<br />

Mond in Waage<br />

ausgewogen, diplomatisch, mag keine<br />

Disharmonie, braucht länger um sich zu<br />

entscheiden, künstlerisch begabt, erotisch,<br />

charmant<br />

Mond in Skorpion<br />

experimentierfreudig, wissbegierig, ehrgeizig,<br />

introvertiert, hinterfragen immer,<br />

Kampfgeist mit Biss, sinnlich, leidenschaftlich<br />

Mond in Schütze<br />

zielbewusst, begeisterungsfähig, engagiert,<br />

mitteilungsbedürftig, zuversichtlich,<br />

hoffnungsvoll, abenteuerlustig, immer auf<br />

der Suche nach dem Sinn des Lebens<br />

Mond in Steinbock<br />

zurückhaltend, sucht nach Anerkennung,<br />

kommt mit Misserfolgen nicht klar,<br />

zuverlässig, sehr pflichtbewusst, kann<br />

Gefühle nur schwer zeigen, lebt gern allein<br />

Mond in Wassermann<br />

freiheitsliebend, freundlich, sympathisch,<br />

h e i l e - W e l t - l i e b e n d , u m s o r g e n d ,<br />

gerechtigkeitsliebend, weniger romantisch<br />

aber vielseitig<br />

Mond in Fisch<br />

einfühlsam, verständnisvoll, instinktiv<br />

denkend, sucht die selbstlose Liebe, stellt<br />

persönliche Bedürfnisse in den Hintergrund,<br />

oft seelisch unausgeglichen, Verführungskünstler,<br />

hingabevoll, manchmal<br />

unterwürfig<br />

Das private Kurhaus Diana liegt am Rande der Stadt Františkovy Lázně, nahe dem Spa-<br />

Zentrum. Das Hotel ist umgeben von einem grünen Garten mit entspannenden und erholsamen<br />

Orten. Die Heilquellen sind in 10 bis 15 Gehminuten entfernt. Das familiäre Kurhaus bietet<br />

komfortable Unterkunft mit angenehmer Atmosphäre, ein komplettes Heilkur- und Wellness-<br />

Programm und Übernachtung.<br />

Komplexe Heilkuren: Für Erkrankungen des Bewegungsapparates,<br />

Herz- und Kreislauf-Beschwerden.<br />

Während Ihres Aufenthaltes stehen Ihnen alle unsere Einrichtungen<br />

zur Verfügung:<br />

Moderne Behandlungsabteilung<br />

Restaurant mit Bar und Caféterrasse<br />

Speisesaal<br />

Grillterrase mit einem offenen Grill<br />

Wellnessbereich mit Saunalandschaft und Relaxzone<br />

Innenschwimmbad<br />

Außenschwimmbad mit Sonnenschirmen und Liegen<br />

Gesellschaftsraum mit Kamin und WLAN-Zugang<br />

Freie Nutzung des Fitnessraumes<br />

Verleih von Fahrrädern<br />

Verleih von Nordic-Walking Stöcken<br />

Friseursalon, Maniküre, Pediküre und Kosmetik<br />

Gesicherter Parkplatz<br />

Blumenservice<br />

Kulturprogramm<br />

Bibliothek mit Büchern in deutscher Sprache<br />

Die Mineralquelle Stepanka können Sie direkt in der Eingangshalle und im Wellnessbereich zu<br />

Ihrer Gesundheit trinken.<br />

Der Status von nicht-staatlichen medizinischen Geräten<br />

Das Gesundheitsministerium der Tschechischen Republik hat bestätigt,<br />

dass das Kurhaus DIANA die grundlegenden Aufgaben, der<br />

Kur-Pflege erfüllt. Zum Anbieten der Gesundheitspflege werden natürliche<br />

Heilquellen benutzt – Mineralwasser Štěpánka und Peloid<br />

(Moor). Aufgrund der Entscheidung des Ministeriums für Gesundheit,<br />

haben wir die Genehmigung unser Haus mit nichtstaatlicher medizinischer<br />

Einrichtung auszustatten<br />

.<br />

Der eigene Arzt im Haus<br />

24 Stunden medizinische Dienst<br />

Behindertengerechter Zugang<br />

Die Lage des Hauses<br />

Wildspezialitäten<br />

Wellnessbereich<br />

Mineralquelle Štěpánka direkt im Haus<br />

Außenpool mit Sonnenschirmen und Liegen<br />

Die Küche arbeitet mit der Methode „SOUS – VIDE“<br />

Der Außenbereich mit Grillplatz,<br />

Terrasse und Livemusik<br />

Kontakt:<br />

SPA HOTEL DIANA, Klostermannova 122/1A<br />

351 01 Františkovy Lázně, CZ<br />

tel.: +420 354 402 111 - fax: +420 354 543 708<br />

recepce@diana-ld.com - www.diana-ld.com


Die Koptischen Müllsammler<br />

Kopten in Müll<br />

Entführung minderjähriger<br />

Koptinnen<br />

Konversion zum Christentum<br />

Jedes Jahr besuchen zehn Millionen<br />

Touristen Ägypten, aber es gibt eine Seite<br />

von Kairo, die die meisten von ihnen nie<br />

sehen. Wir finden eine verborgene<br />

Gesellschaft von Christen vor, die ihren<br />

Lebensunterhalt mit dem Müll der Stadt<br />

verdienen. Dies ist es, was die ägyptische<br />

Regierung nicht wünscht, dass Sie es<br />

sehen: Diskriminierung und Marginalisierung.<br />

Sie befinden sich in einem<br />

Belagerungszustand in einem Land, wo<br />

einige behaupten, dass dein Glaube dich<br />

dein Kind kosten kann.<br />

„Ägyptens Müllsammler“:<br />

Wir befinden uns in Kairo auf der Spur<br />

einer der geheimnisvollsten Minderheiten<br />

des Mittleren Ostens. Es handelt sich um<br />

eine altertümliche Gemeinschaft koptischer<br />

Christen – bekannt als „Die<br />

Zabaleen“. So sind wir nun auf unserem<br />

Weg durch Kairo, um zum Stadtrand, wo<br />

die Gemeinschaft lebt, zu gelangen. Aber<br />

uns ist gesagt worden, dass wir keine<br />

Erlaubnis der Regierung haben, um hinauszufahren<br />

und auf den Straßen innerhalb<br />

dieser Gemeinschaft zu filmen. Um<br />

zu ihnen zu gelangen, traten wir in eine<br />

Welt ein, die selten von Außenstehenden<br />

gesehen und praktisch nie gefilmt wird.<br />

Als wir uns dem christlichen Gebiet<br />

näherten, war sofort klar, dass die<br />

Lebensbedingungen hier weit vom Idealzustand<br />

entfernt sind. Wir sind nicht<br />

weit aus dem Zentrum Kairos herausgefahren,<br />

um in dieses Armen-viertel zu<br />

kommen, hinter einer Mauer des<br />

Gestanks, wo es<br />

jede vorstellbare<br />

A r t v o n<br />

aufgestapeltem<br />

Müll gibt, so sieht<br />

es dort aus. Viele<br />

Teile Kairos sind<br />

räumlich beengt<br />

und schmutzig,<br />

aber es gibt Unters<br />

c h i e d e . D i e s<br />

sieht so aus, als ob<br />

die Leute tatsächlich<br />

im Müll<br />

leben. Wir müssen<br />

uns vorsichtig in<br />

d i e s e s G e b i e t<br />

begeben und finden<br />

zunächst einen<br />

Aussichtspunkt,<br />

von dem aus wir das ge-samte<br />

Gebiet sehen können.<br />

Es bietet sich uns ein höchst erstaunlicher<br />

Anblick. Ich habe das überhaupt<br />

nicht erwartet. Das ist das Armenviertel<br />

von Manshe´et Nasser. Es handelt sich<br />

um die größte einzelne Konzentration<br />

von Christen in Ägypten. Oben auf jedem<br />

der Häuser – so wie es aussieht –<br />

befinden sich diese Stapel, diese<br />

Müllsäcke, und sie sind nicht nur auf den<br />

Dächern. Ich sehe, dass sich innerhalb<br />

der Müllstapel Leute befinden, die<br />

tatsächlich dort sitzen wie diese Dame<br />

hier unten, die gerade den Müll sortiert<br />

und sich dann darunter befindet. Es gibt<br />

Tiere – Ziegen, Hühner und Schweine<br />

werden mit dem Abfall, der in die<br />

Gemeinschaft gebracht wird, gefüttert.<br />

Und es ist nicht nur das. Mir ist gesagt<br />

worden, dass der Gestank absolut<br />

unerträglich ist. Es handelt sich um eine<br />

ekelhafte Art von<br />

Geruch, der dir die<br />

Kehle abschnürt und<br />

die Tränen in die<br />

Augen treibt.<br />

Wir können nicht auf<br />

der Strasse filmen,<br />

aber wir vereinbaren,<br />

einen Führer zu treffen,<br />

der uns die<br />

ruhigeren Seitengassen<br />

zeigen wird. Sein<br />

Name ist Isaac, ein<br />

Beamter der örtlichen<br />

Kirche.<br />

“Große Ratten da<br />

oben”:<br />

Er erzählte mir, dass<br />

die Leute, die hier<br />

leben, “Zabaleen”<br />

(arabisch für “die<br />

Müllsammler”) genannt<br />

werden. Dies,<br />

weil sie Kairos Müll<br />

sammeln und von<br />

Hand recyceln. Verschiedene<br />

Leute gehen<br />

hinaus und sammeln<br />

kostenlos den<br />

Müll von den Straßen.<br />

Stadt von 18 Millionen Einwohnern. Sie<br />

wer-den dann von einem Vermittler<br />

bezahlt, um den Unrat hierher zu bringen,<br />

in das Zabaleen-Gebiet.<br />

Aschraf sagte, er verdiene 18 £ pro<br />

Woche durch Mülltrennung, gerade<br />

genug, um seine drei Kinder zu ernähren.<br />

“Es ist offenkundig schmutzige Arbeit,<br />

warum machen Sie diese Arbeit und nicht<br />

irgendeine andere Art von Arbeit”?<br />

Aschraf sagte, dass er in der christlichen<br />

Ge-meinschaft, die immer diese Arbeit<br />

verrichtet hat, geboren wurde. Er macht<br />

das schon seit 20 Jahren. Und der einzige<br />

Job, den er in Kairo bekommen kann, ist<br />

das Recyceln von Müll. Und das ist es,<br />

warum er es weiterhin tut – trotz der<br />

Tatsache, dass es sehr schmutzig und<br />

sehr übelriechend ist. Das ist alles, was er<br />

tun kann. Isaac sagte mir, es seien bis zu<br />

100.000 Christen, die in Kairo vom<br />

Müllgeschäft lebten, und viele seien stolz<br />

auf ihr Recycling, durch welches die<br />

Straßen gesäubert werden. Er erklärte,<br />

warum Muslime das Gebiet meiden.<br />

Da Schweine hier auf dem Recycling-<br />

Müll, dem organischen Müll, gehalten<br />

werden, wollen die Muslime nicht in<br />

diesem Gebiet leben, und die Christen<br />

ziehen in dieses Gebiet, sagte er, weil es<br />

schwer ist für sie, Apartments oder<br />

Wohnungen anderswo zu finden; so<br />

neigen sie dazu, hierher zu ziehen, auch<br />

wenn sie nicht in der Müllbeseitigung<br />

beschäftigt sind. Er ist sehr vorsichtig mit<br />

dem, was er darüber sagt.<br />

In dieser Nacht waren wir wieder ins<br />

Elendsviertel eingeladen worden. Unser<br />

Führer ist dieses Mal Pater Peter von der<br />

Zabaleen-Kirche. Er erzählte uns, dass<br />

die Zabaleen-Leute eine geschlossene<br />

Gemeinschaft sind, die aus Angst vor<br />

Vergeltung seitens der Regierung nicht<br />

gern mit Außenstehenden, insbesondere<br />

nicht mit Journalisten reden. Die Regierung<br />

bestreitet das, aber uns wurde<br />

gesagt, sie wünscht nicht, dass diese Bilder<br />

gezeigt werden, weil es peinlich ist,<br />

dass Menschen so leben.<br />

Nun sind wir hier endlich in einem Haus<br />

und dieser Haufen Müll besteht nur aus<br />

Schichten und Schichten und Schichten<br />

faulenden Unrats, und zwischen ihm<br />

krabbeln riesige Ratten. Dies ist der


Eingang zum Haus der Familie. Soso<br />

sagt, sie sei besorgt über die Gesundheit<br />

ihrer Kinder. Die Mutter erzählt uns, dass<br />

die Ratten, die hier sind und die wirklich<br />

groß sind, manchmal die Ohren der<br />

Kinder essen, wenn sie schlafen. Für<br />

Muslime wäre es undenkbar, mit<br />

Schweinen zu leben. “Warum bleiben Sie<br />

dann mit der Familie hier? Warum gehen<br />

Sie nicht fort an einen anderen Ort”?<br />

Mamduh erzählte mir, es gäbe keinen<br />

anderen Weg für ihn, seinen Lebensunterhalt<br />

zu verdienen, denn dies sei<br />

alles, was er könne. “Wohin sollen wir<br />

sonst gehen? Das ist, wo wir essen, das<br />

ist, wo wir trinken, das ist, wo wir leben,<br />

das ist, wo wir unser Geld ver-dienen, das<br />

ist unsere Lebensgrundlage”. Mamduh<br />

sagte, dass seine ältesten Kinder nun 12<br />

und 14 Jahre alt sind und die Schule<br />

verlassen haben, um ihm beim Recycling<br />

zu helfen. “Sie gehen und sammeln den<br />

Müll in der Stadt, sie bringen alles wieder<br />

aus der Stadt, sie sortieren ihn hier, die<br />

ganze Familie sortiert ihn”. “Was sie<br />

recyceln können, verkaufen sie an<br />

Händler, und was sie nicht verwenden<br />

können, bringen sie zu einer Deponie,<br />

einer staatlichen Deponie”. Er erklärte,<br />

dass er keine andere Wahl, als die Kirche<br />

auszuheben, hatte. “Sie benötigen eine<br />

Erlaubnis, um eine Kirche zu bauen, und<br />

diese Genehmigung erfordert eine lange<br />

Zeit und ist selten jemals am Ende des<br />

Tages erteilt worden”.<br />

“Was denken Sie hinsichtlich der Tatsache,<br />

dass Sie notwendigerweise keine<br />

Kirche dieser Größe über der Erde<br />

irgend-wo, wo es schön ist, bauen<br />

können”?<br />

Er behauptete, dass Christen gesetzlich<br />

diskriminiert werden. Er sagte, wenn du<br />

eine Moschee bauen kannst, die du in<br />

Ägypten bauen kannst, dann solltest du<br />

auch eine Kirche bauen können, aber du<br />

kannst es nicht. Du kannst diese Genehmigung<br />

nicht erhalten. Er sagte, dass das<br />

nicht in Ordnung ist. Sie sollten nicht als<br />

Muslime oder Christen behandelt<br />

werden, sie sollten einfach nur als<br />

Menschen, als Bürger Ägyptens<br />

behandelt werden. Die ägyptische<br />

Regierung sagt, sie erarbeite ein Gesetz,<br />

das den Genehmigungs-prozess für den<br />

Bau aller Gebetshäuser vereinheitlichen<br />

würde.<br />

Um hier irgendetwas zu filmen, benötigen<br />

wir eine bestimmte staatliche Genehmigung.<br />

Wir werden bald von der Schutzund<br />

Geheim-Polizei, die verlangen,<br />

unsere Papiere zu sehen, gestoppt. Wir<br />

können diese Begegnungen nur heimlich<br />

filmen. Je länger wir hierbleiben, desto<br />

mehr fühlen wir uns wirklich wie in einem<br />

Polizeistaat. Überall in den Strassen ist<br />

die Geheimpolizei. Überall werden wir<br />

angehalten und nach unseren Genehmigungen<br />

gefragt. Ohne diese Genehmigungen<br />

könnten wir nichts filmen,<br />

und die Leute, die wir treffen wollen,<br />

würden wegen des Aufgegriffenwerdens<br />

durch den Geheimdienst in Schrecken<br />

versetzt.<br />

Ich möchte wissen, warum die Frage der<br />

Religion so heikel ist. Um das herauszufinden,<br />

vereinbaren wir einen Besuch<br />

bei einer Adresse außerhalb des Zabaleen-Gebietes.<br />

Wir versuchen, einen der<br />

christlichen Zeitungsverlage ausfindig zu<br />

machen, und wir erreichen dieses Apartment-Gebäude<br />

außerhalb von Kairo.„Hallo!<br />

Bitte, kommen Sie herein“!<br />

Das ist das Büro einer christlichen<br />

Zeitung, „The Theben Legion – die<br />

tibetische Legion“. Ihr Herausgeber Awad<br />

sagte mir, die Zeitung sei illegal.<br />

„Sind das Bilder von Christen, die<br />

angegriffen worden sind? Das war im Mai<br />

diesen Jahres“? „Ja.“ „Wann war das“?<br />

„Januar 2006. 19 wurden verletzt und<br />

zwei von ihnen wurden getötet. Einer von<br />

ihnen war ein kleines Kind. Dieses Kind“.<br />

Awad sagt mir, dass in einem Fall<br />

Christen angegriffen wurden, weil örtliche<br />

Muslime dachten, sie wären im Begriff,<br />

eine Kirche zu bauen.<br />

„Ihr seid eine christliche Zeitung. Kämpft<br />

ihr? Seid ihr fair? Berichtet ihr wahrheitsgemäß<br />

über das, was geschehen ist?<br />

Oder steht ihr auf der Seite der Christen<br />

und das ist Propaganda“?<br />

„Jeden Tag könnte diese Zeitung<br />

verboten werden. Jeder von uns könnte<br />

verhaftet werden. Das wird erwartet , wir<br />

warten darauf“.<br />

„Wirklich, für wie lange könnten Sie ins<br />

Gefängnis gebracht werden“? „Vielleicht<br />

für 3-5 Jahre“.<br />

„Ernsthaft?“ „Ja“.<br />

„Für die Veröffentlichung dieses“?<br />

„Für die Veröffentlichung dieses, ja.“<br />

„Warum nehmen Sie das Risiko auf<br />

sich?“<br />

„Das ist etwas, woran man glaubt. Die<br />

Wahrheit muss verkündet werden“.<br />

Die Regierung besteht darauf, dass wir<br />

zum Filmen einen offiziellen Bewacher<br />

bei uns haben. Das macht es schwierig,<br />

mit Leuten zu reden, die behaupten,<br />

Opfer von antichristlicher Gewalt zu sein.<br />

Einige der Angriffe haben sich in Städten<br />

ereignet, aber die meisten sind in den<br />

Dörfern des südlichen Ägyptens<br />

gewesen. Jetzt sind wir unterwegs hinaus<br />

aus Kairo zu einem Gebiet etwa 300km<br />

südlich der Stadt, wo die christliche<br />

Zabaleen-Gemeinschaft ursprünglich<br />

herkam.<br />

Sobald wir Kairo verlassen hatten,<br />

bemerkten wir ein Höheraufkommen an<br />

Sicherheitsleuten. Wegen der Gefahr<br />

eines terroristischen Anschlags durch<br />

islamische Extremisten befinden sich<br />

entlang der Landstraße überall Kontrollpunkte.<br />

Und wir werden geradewegs an<br />

einem angehalten und werden gefragt,<br />

wer wir sind, wohin wir wollen und warum<br />

wir eine Kamera haben. Westliche<br />

Touristen sind in diesem Gebiet angegriffen<br />

worden. Und uns wird gesagt, wir<br />

könnten nur in Begleitung einer bewaffneten<br />

Polizei-Eskorte die Fahrt fortsetzen.<br />

Wir kommen an der Kirche im Dorf<br />

Diatessa an. Wir tun nichts, ohne dass die<br />

Polizei genau weiß, was wir tun. Sie<br />

wollen Details haben. Sie sagen, dass es<br />

im Sinne unserer eigenen Sicherheit ist,<br />

dass sich Ausländer im Bereich innerhalb<br />

des Dorfes nicht ohne Sicherheitsdienst<br />

bewegen können. Die Kirche wird von<br />

Polizisten in Zivil bewacht, doch der<br />

offizielle staatliche Bewacher bemüht<br />

sich zu zeigen, dass die interreligiösen<br />

Beziehungen stabil sind. Und er<br />

informiert den Bürgermeister des Dorfes,<br />

was er sagen soll.<br />

„Ist es wirklich wichtig, ihn zu treffen?“<br />

„Ja.“<br />

Ein kurzes Interview über das Dorf und<br />

über die Beziehungen zwischen<br />

Muslimen und Christen in diesem Dorf.<br />

„Ok, ich werde Ihnen genau diese Frage


stellen. Wie sind die Beziehungen<br />

zwischen Muslimen und Christen hier in<br />

diesem Dorf“?<br />

Der Bürgermeister sagt mir, es sei die<br />

beste Zeit überhaupt für Christen, und<br />

das letzte Mal, dass sie wirkliche<br />

Probleme hatten, unter den Römern<br />

gewesen sei.<br />

Es ist offensichtlich, was die Regierung<br />

wünscht, das wir hören. Aber wir haben<br />

unsere eigenen Meinungen. In dieser<br />

Nacht gingen wir zur Hauptstadt von<br />

Asyut. Wie in jedem Hotel in Ägypten,<br />

beobachtete uns ein Polizist. Wir sind nun<br />

im Hotel, aber wir müssen sehr vorsichtig<br />

sein, weil wir hier sind, um eine Gruppe<br />

von Christen zu treffen, die – wie uns gesagt<br />

wurde – mit einigen sehr spezifischen<br />

und realen Problemen konfrontiert<br />

sind. Aber uns wurde gesagt, dass es<br />

sehr riskant für sie ist, uns zu sehen. Wir<br />

mussten eine Mittelsperson einsetzen,<br />

um zu diesen Leuten zu gelangen, damit<br />

wir herausfinden, was hier wirklich los ist.<br />

Am nächsten Morgen gaben wir unserem<br />

Begleiter und Übersetzer den Hinweis,<br />

dass wir unseren Kontakt treffen. Sie ist<br />

sehr nervös und möchte, dass wir uns<br />

rasch von der Straße wegbegeben. Wir<br />

werden zu – wie sie es nennt – einem<br />

sicheren Platz gebracht. Drinnen wartet<br />

eine verzweifelte Familie darauf, mit uns<br />

zu reden. Uns ist gesagt worden, das<br />

sehr zügig zu gestalten, andernfalls – so<br />

unser Ansprechpartner vor Ort – wird sie<br />

ver-haftet und bekommt ernsthafte<br />

Schwierigkeiten.<br />

Atef ist ein Christ. Er sagte uns, dass er<br />

wünscht, dass die Welt seine Geschichte<br />

erfährt. Er und seine Frau sagten, dass<br />

ihre Tochter Engy seit 5 Monaten<br />

vermisst wird. Am 9. Juli diesen Jahres<br />

war seine 17jährige Tochter auf dem Weg<br />

hinunter zur Kirche des Ortes und<br />

verschwand. Sie wurde entführt und er<br />

hat nichts mehr von ihr gehört seitdem. Er<br />

hat all seine Dokumente, die er zur Polizei<br />

und zu den Behörden sandte, erhalten<br />

und keine Antwort bekommen – bis ihm<br />

kürzlich die Polizei mitteilte: “Sie ist schon<br />

mit einem Muslim verheiratet“. Er<br />

behauptet, dass die Polizei es ablehnte,<br />

irgendwelche Details zu nennen.<br />

Er sagt: “Wie kann das sein, sie hatte<br />

nicht einmal einen Personalausweis. Es<br />

ist illegal, mit 17 zu heiraten“. Er<br />

beschuldigte die Polizei der Weigerung<br />

zu helfen. Außergewöhnlich, Atef sagt,<br />

als er anfangs zur Polizei ging, sagten<br />

sie: “Sie müssen 24 Stunden warten, um<br />

sicher zu gehen, dass es sich tatsächlich<br />

um eine Entführung und nicht um ein<br />

Verschwin-den handelt“.<br />

Er tat es. Er ging zur Polizeistation zurück<br />

und sie schrieben nieder, dass sie<br />

augenblicklich vermisst wird und nicht,<br />

dass sie entführt worden war. Und er<br />

bestand darauf: “Ich weiß, dass meine<br />

Tochter entführt worden ist, aber sie<br />

lehnen es ab, irgendetwas in der Sache<br />

zu tun“. Um ihn vom Suchen abzuhalten,<br />

sagte er, sperrte die Polizei ihn für die<br />

Dauer von zwei Tagen ins Gefängnis. Er<br />

bekam einen Anruf, dass sie in einer<br />

Wohnung in Giza, in Kairo, war, ein paar<br />

hundert Kilometer nördlich entfernt. Er<br />

ging dorthin und stattdessen fand er die<br />

Polizei vor, die ihn verhaftete, Handschellen<br />

anlegte und ihn auf dem Dach<br />

festhielt, bevor er schließlich freigelassen<br />

wurde. Gamalat ist die Mutter des<br />

vermissten Mädchens. Sie glaubt, dass<br />

die Polizei sich weigert zu handeln, weil<br />

ihre Tochter eine Christin ist. „Die Regierung<br />

weiß, wo unsere Tochter ist. Sie<br />

wissen, wo sie ist, warum sagen sie es<br />

uns nicht? Wir werden nicht wie<br />

Menschen behandelt. Wir wollen nicht<br />

länger in Ägypten sein. Ich möchte nur<br />

meine Tochter zurückhaben. Sie sollte in<br />

meinen Armen sein, augenblicklich“.<br />

Die Regierung sagte, Behauptungen<br />

über erzwungene Konvertierungen seien<br />

„ausnahmslos unbewiesen“ und von den<br />

Familien junger koptischer Mädchen, die<br />

romantische Beziehungen mit muslimischen<br />

Männern eingehen, aufgestellt<br />

worden. Wir haben von Behauptungen<br />

gehört, dass sich die Staatssicherheit in<br />

religiöse Fragen einmischt: „Ich möchte<br />

das im Auto sagen, weil ich nicht wegen<br />

dieses Dokumentes schrecklich lange<br />

festgehalten werden möchte“. Es geht<br />

um einen neuen Bericht, der gerade hier<br />

von Human Rights Watch herausgegeben<br />

wurde, und er handelt von den<br />

Problemen der Identität und Religion.<br />

Der Staat erkennt Konvertierungen vom<br />

Islam nicht an und weigert sich,<br />

Zivilpersonen gesetzlich zu erlauben,<br />

ihre Religionszugehörigkeit zu wechseln<br />

oder einen christlichen Namen anstelle<br />

eines muslimischen Namens in ihren<br />

Personal-ausweisen eintragen zu lassen;<br />

und sehr beunruhigend ist, dass sie einen<br />

Bericht eines Mannes haben, der von der<br />

Staatssicherheit und Ermittlungsbeamten<br />

verhaftet wurde, und es ihnen<br />

erzählte.<br />

„Ich wurde geschlagen, sie gaben mir<br />

dreimal Elektroschocks und hängten<br />

mich fünf Tage und vier Nächte lang an<br />

meinen Händen auf“.


Ägypten präsentiert sich selbst als einen<br />

modernen, säkularen Staat, der die<br />

Freiheit der Religionsausübung schützt,<br />

aber wir hören von Behauptungen, dass<br />

der Staatssicherheitsdienst stark an der<br />

Religionswahl einer Person beteiligt ist.<br />

Am heikelsten von allem ist es, wenn ein<br />

Muslim zum Christentum konvertieren<br />

möchte.<br />

Wir haben unseren Aufpasser der Regierung<br />

für den Nachmittag abgeschüttelt,<br />

und auch wenn wir nicht ohne ihn offen in<br />

den Strassen filmen dürfen, so sind wir<br />

nun in der Lage, eine der einzigen<br />

Gruppen, denen es erlaubt ist, im Bereich<br />

der Menschenrechte hier in Ägypten zu<br />

agieren, zu sehen.<br />

Gasser Abdel-Razak schrieb den Human<br />

Rights Watch-Bericht:<br />

„Wenn ich ein Muslim bin und konvertiere<br />

zum Christentum, was passiert mit mir?“<br />

„Du bekommst keinen Personalausweis.<br />

Diese Tatsache wird vom Staat nicht<br />

anerkannt“.<br />

„Wenn Du nicht sagen kannst, wer Du<br />

bist, welche Religion in Deinem Personalausweis<br />

eingetragen ist, was bedeutet<br />

das wirklich für mich“?<br />

„Wenn Du keinen Personalausweis bekommen<br />

kannst, was in den vergangenen<br />

3-4 Jahren der Fall war, kannst Du<br />

nichts machen. Du kannst keine<br />

Ausbildung machen, Du kannst keinen<br />

Führerschein machen. Du kannst keinen<br />

Reisepass bekommen. Ich meine damit,<br />

Dein Personalausweis gibt Auskunft über<br />

jeden Aspekt Deines täglichen Lebens in<br />

Ägypten“.<br />

Eine christliche Gruppe behauptet, allein<br />

in diesem Jahr wurden 22 Ägypter,<br />

nachdem sie wegen des Versuchs, vom<br />

Islam zum Christentum zu konvertieren,<br />

Monate im Gefängnis verbracht haben,<br />

freigelassen, ohne dass eine Anklage<br />

gegen sie vorlag. Die Regierung bezeichnet<br />

diese Behauptungen als schlichtweg<br />

falsch. Konvertiten vom Islam behaupten,<br />

dass sie den Tod riskieren.<br />

Nach vielen gescheiterten Versuchen<br />

treffen wir endlich einen Konvertiten, der<br />

zu einem Gespräch bereit ist. Wir wollen<br />

sie Christine nennen. Christine erzählte<br />

mir, dass sie vor sieben Jahren aus<br />

persönlicher Überzeugung vom Islam<br />

zum Christentum konvertierte. Sie war<br />

mit einer ihrer zwei Töchter hierher<br />

gekommen.<br />

„Was könnte nun mit Ihnen geschehen,<br />

da Sie eine Christin sind? In welcher<br />

Gefahr befinden Sie sich?“<br />

Sie erzählte mir, dass ihr vor der Geheimpolizei<br />

graut. Ihr ist gesagt worden,<br />

dass sie befürchten kann, vom Sicherheitsdienst<br />

festgenommen werden zu<br />

können, und was sie tun würden, ist, eine<br />

erfundene Anklage wegen Prostitution<br />

gegen sie zu erheben und sie für viele<br />

Jahre ins Gefängnis zu stecken. Sie<br />

kennt Christen, die behaupten, dass<br />

ihnen Folter und Vergewaltigung<br />

angedroht worden sind. Ihr Freund, der<br />

ein Christ war, wurde regelmäßig vom<br />

N a t i o n a l e n S i c h e r h e i t s - u n d<br />

Geheimdienst, eine sehr mächtige<br />

Organisation hier in Ägypten, festgenommen.<br />

Sie wurde gewarnt, aufzuhören,<br />

eine Christin zu sein und zum Islam<br />

zurück-zukehren, denn sie sagten zu ihr:<br />

“Wir können dir deine Zähne einen nach<br />

dem anderen ziehen und wir können dir<br />

deine Fingernägel herausziehen. Und<br />

deine drei Töchter werden keine<br />

Jungfrauen bleiben, wenn du nicht zum<br />

Islam zurückkehrst“. Während sie<br />

sprach, traten Tränen in Christines<br />

Augen.<br />

„Sie sind auf der Straße angepöbelt<br />

worden, sie sind angespuckt worden, an<br />

ihnen sind Zigaretten ausgedrückt<br />

worden“. Ihre junge Tochter, die elf Jahre<br />

alt ist, wurde vom Lehrer geschlagen und<br />

er sagte, dass sie einen Schleier zu<br />

tragen hat; und sie wurde zur Moschee<br />

gebracht, um zu beten, obwohl sie nichts<br />

über den islamischen Glauben weiß. Sie<br />

sagt, dass sie nur ein schreckliches und<br />

krankes Leben lebt, und alles, was sie<br />

sich wünscht, ist, in Freiheit zu leben.<br />

Ägyptens Regierung sagt, dass alle<br />

Bürger die Freiheit haben, ihre Religion<br />

auszuüben und zu wechseln. Sie sagt,<br />

dass Verhaftungen in der Regel mit<br />

Fällen von Fälschungen amtlicher<br />

Dokumente ver-bunden waren. Sie sagt,<br />

Kopten sind ernannt worden, öffentliche<br />

Spitzenpositionen zu beklei-den, und<br />

religiösen Institutionen ist es erlaubt, ihre<br />

eigenen Zeitschriften zu veröffentlichen.<br />

Sie sagt, Ägyptens Ver-fassung und<br />

Gesetze verbieten jegliche Diskriminierung<br />

in jeder Hinsicht ein-schließlich<br />

der Religion.<br />

Für die Zabaleen ist der religiöse<br />

Widerstand ebenso Teil ihres Lebens wie<br />

das Müll-Recycling. Ich ging mit Pater<br />

Peter zu einem anderen geistlichen<br />

Hauskreis. Das Haus befindet sich mitten<br />

im Elendsviertel. Der Gestank des<br />

Zufluchtsortes steigt ins Treppenhaus<br />

auf. Im Inneren finden wir eine große<br />

Versammlung. Raafat Fathy erzählte mir,<br />

dies sei seine Großfamilie, alle sind<br />

Christen. Dies ist eine recht gute Familie<br />

mit Lehrern, Regierungs- und Kirchenangestellten,<br />

und sie sind nicht direkt im<br />

Zabaleen-Betrieb beschäftigt. Sie sortieren<br />

keinen Müll. Raafat sagte, er sei ein<br />

wohlhabender Ladenbesitzer, der aus<br />

freiem Willen in das Ghetto kam. Als er<br />

hierher zog, war der Müll ein echtes<br />

Problem. Er sagte uns, dass er wegen<br />

des Geruchs und des Gestanks des Mülls<br />

kaum überleben konnte. „Aber dann<br />

dachte ich, dass ich mit anderen Christen<br />

zusammen bin, und es ist wegen des<br />

Glaubens und des Christentums, dass<br />

ich hier bin, und auch wenn meine Kinder<br />

an Erkrankungen wegen des Mülls<br />

leiden, ich wünsche, dass sie hier mit<br />

anderen Christen leben“.<br />

„War es so schlimm außerhalb? Mussten<br />

Sie in das Müllgebiet ziehen. in das<br />

Zabaleen-Gebiet“?<br />

Er sagt, das Wichtigste ist, dass seine<br />

Kinder in einer christlichen Umgebung<br />

aufwachsen: “Ja natürlich, es ist viel<br />

besser, an einem Ort mit Müll zu sein, wo<br />

aber Jesus ist, als an einem Ort, wo alle<br />

Muslime sind, und auch wenn es<br />

vielleicht sauber ist, in einem<br />

muslimischen Gebiet läuft meine Familie<br />

Gefahr, bedroht und beschimpft zu<br />

werden“.<br />

Die heutige Versammlung findet aus<br />

Anlass eines alten koptischen Rituals<br />

statt. Es handelt sich um die Haussegnung<br />

des Sohnes Raafats, ein sieben<br />

Tage alter Junge namens Mina.<br />

Diese sind einige der vielen Kopten, die<br />

nicht im Recycling arbeiten, aber die vom<br />

Druck erzählen, dem gar wohlhabende<br />

Christen ausgesetzt sind, und die unter<br />

Missachtung von Schmutz und Krankheit<br />

das Zabaleen-Ghetto als einen Zufluchtsort<br />

vor Diskriminierung betrachten.


Reiseziele und Sehenswürdigkeiten<br />

in Bayern und Tschechien<br />

Erleben Sie die schönsten<br />

Städte Tschechiens und die<br />

beste Pflege der<br />

ästhetischen Medizin<br />

Das Angenehme mit dem<br />

Nützlichen verbinden<br />

Sicher haben Sie schon von Asklepios<br />

gehört, dem griechischen Gott der<br />

Heilkunst. Vielleicht haben Sie auch schon<br />

von Asklepion gehört - der Klinik und<br />

Institut für ästhetische Medizin im Zentrum<br />

Prags und den berühmtesten Kurorten<br />

Tschechiens, der größten Einrichtung ihrer<br />

Art in Mitteleuropa. Machen Sie einen<br />

Ausflug nach Prag, Karlsbad oder<br />

Marienbad und genießen Sie die schönste<br />

Stadt und die beste medizinische Pflege in<br />

Mitteleuropa. Im <strong>Dezember</strong> können Sie mit<br />

CzechTourism sogar einen Gutschein für<br />

das Angebot der Produkte und der Pflege<br />

von Asklepion gewinnen!<br />

Immer mehr Touristen kommen nach<br />

Tschechien, um nicht nur die Schönheit<br />

des Landes zu genießen, sondern auch<br />

die Pflege der Medizin. Tschechien nimmt<br />

in im Bereich Medizintourismus in Europa<br />

eine Spitzenstellung ein, was auf seine<br />

berühmten Kureinrichtungen (Karlsbad,<br />

Marienbad usw.), aber auch die Qualität<br />

der Krankenhausbehandlungen, die<br />

weltweit anerkannte Chirurgie einschließlich<br />

der plastischen Chirurgie, Kardiologie,<br />

Neurologie sowie Forschungsarbeiten auf<br />

diesem Gebiet zurückzuführen ist.<br />

Eine tschechische Kurreinrichtung erhielt<br />

2006 als erste in Europa den renommierten<br />

Qualitäts-Award vom Europäischen<br />

Heilbäderverband in Brüssel.<br />

Geschichtsträchtig sind aber nicht nur die<br />

prächtigen Architekturdenkmäler, wie<br />

beispielsweise die Prager Burg, die<br />

Karlsbrücke und der Altstädter Ring mit der<br />

Rathausuhr, sondern auch die bis 1348 -<br />

dem Entstehungsjahr der Medizinischen<br />

Fakultät der Karlsuniversität zurück<br />

reichende langjährige Tradition des<br />

tschechischen Gesundheitswesens.<br />

Asklepion hat vor mehr als 20 Jahren seine<br />

Tätigkeit angefangen, damals als ein<br />

Laserzentrum. 2005 hat das Zentrum<br />

expandiert - weitere Bereiche sind<br />

hinzugekommen. Aus diesem Grund ist es<br />

in neue Räume in Zentrum Prags<br />

umgezogen und die Klinik sowie Institut für<br />

ästhetische Medizin wurden eröffnet. In<br />

der komplett rekonstruierten, einstmals<br />

renommierten gynäkologischen Geburtsklinik<br />

mit einer Größe von 3500 m2 hat sich<br />

die Asklepion-Klinik zu einem der größten<br />

Privatinstitute für ästhetische Medizin und<br />

Langlebigkeit in Mitteleuropa entwickelt.<br />

Aufgrund der übergreifenden Bereichszusammenarbeit<br />

unter einem Dach sowie<br />

aufgrund der technischen und technologischen<br />

Ausstattung und auch aufgrund<br />

der Zusammenarbeit mit wissenschaftlichen<br />

Instituten und Fakultäten in der<br />

Tschechischen Republik sowie auch im<br />

Ausland gehört die Asklepion-Klinik in<br />

Bezug auf die medizinischen Leistungen<br />

sowohl zur inländischen als auch zur<br />

weltweiten Spitze.<br />

Nicht nur die Besucher von Prag, sondern<br />

vor allem der berühmtesten tschechischen<br />

Kurorte Karlsbad und Marienbad sehnen<br />

sich nach der hochwertigen Pflege. So hat<br />

Asklepion seine weitere Zentren in den<br />

beiden Bädern eröffnet.<br />

Asklepion hat sich im November 2016 den<br />

deutschen Gästen am tschechischen<br />

Stand auf der Reisemesse Leipzig 2016<br />

vorgestellt und hat gemeinsam mit der<br />

Tschechischen Zentrale für Tourismus -<br />

CzechTourism Berlin ein Gewinnspiel<br />

vorbereitet. Am 12.12.2016 um 12:00<br />

veröffentlicht CzechTourism auf seiner<br />

deutschen Facebook-Seite das Gewinnspiel,<br />

in dem einmalig Gutscheine im Wert<br />

von 5.000CZK für die Produkte oder<br />

Pflege von Asklepion verlost werden.<br />

Worauf können Sie sich noch freuen, wenn<br />

Sie in Prag sind? Falls Sie einen Kurztrip<br />

bis zum neuen Jahr einplanen, besuchen<br />

Sie auf jeden Fall den Weihnachtsmarkt<br />

auf dem Platz des Friedens (Náměstí<br />

Republiky) in der Nähe der Klinik, der<br />

kleiner, dafür noch mehr traditionell ist, als<br />

der größte Weihnachtsmarkt am Altstädtering.<br />

Selbst ohne Weihnachtsmärkte<br />

haben die Marktplätze in Prag eine tolle<br />

Atmosphäre und bieten Kultur und buntes<br />

Treiben unter freiem Himmel. Machen Sie<br />

sich auf den Königsweg durch Prag auf<br />

den Spuren von Karl IV., der die bereits<br />

erwähnte Karlsuniversität bauen ließ und<br />

natürlich die Karlsbrücke sowie den<br />

Karlsplatz - den größten Markplatz im<br />

damaligen Europa. Welche Richtung Sie<br />

auch einschlagen, Sie werden auf jedem<br />

Schritt die Magie der goldenen Stadt<br />

spüren und mit der königlichen Pflege von<br />

Asklepion sich auch königlich fühlen<br />

können.<br />

Was erwartet Sie in Karlsbad<br />

und Marienbad neben der<br />

hochwertigen Pflege von<br />

Asklepion?<br />

Eleganz, prächtige Kurkolonnaden,<br />

exklusive Kurhäuser und eine wunderschöne<br />

Lage inmitten eines bewaldeten<br />

Tals – all das und noch viel mehr erwartet<br />

Sie in Karlsbad (Karlovy Vary). Goethe,<br />

Beethoven, Gogol, Paganini, Casanova,<br />

Mozart haben hier schon gekurt, sowie<br />

dutzende Staatschefs und seit einigen<br />

Jahren auch immer mehr Filmstars dank


des prestigeträchtigen Internationalen<br />

Karlsbader Filmfestivals. Goethe sagte<br />

mal: "Es gibt nur drei Städte auf der Welt,<br />

wo ich leben möchte: in Weimar, in<br />

Karlsbad und in Rom." Überzeugen Sie<br />

sich selber!<br />

Aber auch in Marienbad hat Goethe sein<br />

Herz verloren. Und auch hier war er nicht<br />

die einzige berühmte Persönlichkeit, die<br />

den Ort zum Kuren aufgesucht hat.<br />

Chopin, Strauss, Goethe, Kafka, Freud,<br />

Kipling, Edison, Twain und der britische<br />

König Edward VII. - all die sind zwischen<br />

den wunderschönen Häußern und<br />

Kolonnaden von Quelle zur Quelle flaniert.<br />

In Marienbad gibt es mehr als 50 kalte<br />

Quellen, in der Umgebung von Marienbad<br />

etwa 160. Marienbad und Karlsbad<br />

gehören gemeinsam mit dem weltberühmten<br />

Westböhmischen Bäderdreieck.<br />

Besuchen Sie die Region und tanken Sie<br />

neue Kraft.<br />

Heilbäder – das Beste aus<br />

der tschechischen<br />

Kurtradition<br />

Zauber der alten Traditionen, durch<br />

die Zeit geprüfte Qualität der medizinischen<br />

Versorgung von Körper und Seele –<br />

das sind tschechische Kurorte.<br />

Tschechische Kurstädte laden Sie nicht<br />

nur zur Erholung und Entspannung ein,<br />

Kurgäste erhalten hier vor allem ärztliche<br />

Versorgung von hoher Qualität. Moderne<br />

medizinische Einrichtungen bieten dank<br />

Zusammenspiel der modernen Technik<br />

und der traditionellen, bewährten Weisheit<br />

ausgezeichnete Erholung! Welchen von<br />

den Dutzenden tschechischer Kurorte<br />

wählen Sie? Gewinnt Teplice (Teplitz), der<br />

älteste Kurort in Tschechien und in<br />

Mitteleuropa, oder das berühmte Karlsbad?<br />

Marienbad<br />

Balsam für Seele und Leib<br />

Wer durch das Zentrum von Marienbad<br />

(Mariánské Lázně) läuft, hat das Gefühl,<br />

eine Zeitreise ins beginnende 20.<br />

Jahrhundert zu unternehmen: prächtige<br />

Kurhäuser, blühende Parks, in denen<br />

Kurgäste gemütlich entspannen und das<br />

berühmte Heilwasser trinken. Entdecken<br />

auch Sie die Geschichte einer Stadt, die zu<br />

ihrer Blütezeit die berühmtesten Politiker<br />

und Künstler beherbergte und die auch<br />

heute noch zu den schönsten Kurstädten<br />

Europas gehört.<br />

Kaum zu glauben, dass sich hier noch vor<br />

zweihundert Jahren nur ein Tal mit dichten<br />

Wäldern und Mooren befand. Als jedoch<br />

Johann Josef Nehr, der als Arzt im Kloster<br />

in Teplá (Tepl) arbeitete, bewies, dass die<br />

hiesigen Quellen eine einzigartige<br />

Wirkung auf die menschliche Gesundheit<br />

haben, entstand im Handumdrehen die<br />

Kurstadt Marienbad. Innerhalb von nur<br />

wenigen Jahren besuchten zahlreiche<br />

berühmte Persönlichkeiten den Kurort,<br />

darunter auch Chopin, Strauss, Goethe,<br />

Kafka, Freud, Kipling, Edison, Twain und<br />

der britische König Edward VII.<br />

Fünfzig Quellen<br />

In der Umgebung von Marienbad gibt es<br />

etwa 160 Quellen, in Marienbad selbst<br />

sind es über 50 kalte, mineralhaltige<br />

Quellen, die erfolgreich zur Behandlung<br />

von Nierenerkrankungen, Erkrankungen


Reiseziele und Sehenswürdigkeiten<br />

in Bayern und Tschechien<br />

der Harnwege, des Nervensystems,<br />

des Verdauungstrakts, aber auch von<br />

H a u t p r o b l e m e n , A t e m w e g s e r -<br />

krankungen und Erkrankungen des<br />

Bewegungsapparates eingesetzt<br />

werden. Aber auch wenn Sie<br />

kerngesund sind, wird Ihnen eine Kur in<br />

Marienbad guttun. In den meisten<br />

Kureinrichtungen kann man sich<br />

nämlich mit Wellnessprogrammen<br />

verwöhnen lassen, die Körper und<br />

Geist perfekt entspannen. Eines der<br />

Wahrzeichen Marienbads sind die<br />

herrlichen Parks, dank derer die Stadt<br />

als eine der schönsten „grünen Städte“<br />

Europas gilt. Man kann hier gemütlich<br />

spazieren, das Wasser einer der vielen<br />

Springbrunnen und Quellen beobachten,<br />

den Duft blühender Blumen und Bäume genießen und<br />

sich einfach bei einer Tasse Kaffee und köstlichen Karlsbader<br />

Oblaten entspannen.<br />

Romantik pur und eine „Singende Fontäne“<br />

Zu einem Besuch Marienbads gehört unbedingt auch ein<br />

Spaziergang durch die elegante, neoklassizistische<br />

Kurkolonnade aus dem Jahr 1899, denn sie zählt zu den<br />

schönsten in Tschechien. Während der<br />

Kursaison finden hier regelmäßig Klassikkonzerte<br />

und im August das prestigeträchtige<br />

Internationale Frédéric-Chopin-Festival,<br />

sowie Konzerte des Marienbader Sinfonieorchesters<br />

statt. Genießen Sie die lieblichen<br />

Töne bei einem Glas Heilwasser des<br />

Brunnens Křížový pramen und entdecken Sie<br />

dessen positive Wirkung auf Ihre Gesundheit,<br />

insbesondere auf die Nieren.<br />

Ganz in der Nähe befindet sich die<br />

weltberühmte „Singende Fontäne“, die zu<br />

jeder ungeraden Stunde ein berühmtes<br />

Stück spielt. Romantikern wird es hier<br />

besonders abends gefallen, denn dann ist<br />

die Fontäne beleuchtet.<br />

Und was bietet die Umgebung?<br />

Wer geschichtsträchtige Orte mag, sollte Schloss<br />

Kynžvart (Königswart) besichtigen, das im Stil des<br />

Klassizismus errichtet wurde. Im prächtigen Kloster in<br />

Teplá (Tepl), das im 12. Jahrhundert gegründet wurde,<br />

können Sie die wunderschöne Bibliothek bestaunen.<br />

Und wer im Urlaub gerne Sport treibt, wird auf dem<br />

Golfplatz in Marienbad seinen Spaß haben, der übrigens<br />

als einziger Golfplatz in einem nicht zum Commonwealth<br />

gehörenden Land die Auszeichnung „Royal Golf Club“<br />

trägt, die ihm von der britischen Königin Elisabeth II.<br />

verliehen wurde.


Bad Karlova Studánka<br />

In Karlova Studánka heilt jeder einzelne<br />

Atemzug<br />

Manchmal reicht es, einfach tief durchzuatmen. Und genau damit<br />

wird im berühmten Luftkurort Karlova Studánka (Bad Karlsbrunn)<br />

therapiert, denn hier ist die Luft am saubersten in ganz<br />

Mitteleuropa. Zudem besticht der Ort durch seine schönen<br />

Holzbauten mit ihrer ganz besonderen Atmosphäre, seine<br />

hervorragende medizinische Versorgung und die zahlreichen<br />

Ausflugmöglichkeiten in eine herrliche Natur voller Berge,<br />

Wasserfälle, steiler Felsen und einer wunderschönen Aussicht.<br />

Kommen Sie ins Altvatergebirge (Jeseníky) zum Durchatmen!<br />

Schon seit über 200 Jahren werden in der Stadt Karlova<br />

Studánka Atemwegserkrankungen erfolgreich behandelt. Das<br />

sprudelnde natürliche Mineralwasser sowie die Heilgase und -<br />

moore werden des Weiteren zur Behandlung von Erkrankungen<br />

des Bewegungsapparates, des Herzens und der Gefäße<br />

eingesetzt. Aber der größte Vorteil dieses Kurortes ist das Klima<br />

und seine Lage auf 800 Metern über dem Meeresspiegel inmitten<br />

tiefer Wälder und weitab der Zivilisation.<br />

Hervorragende Kurprogramme sowohl für<br />

Gesunde als auch für Kranke<br />

Schwimmen im Salzwasserbecken, entspannen in der<br />

Salzhöhle, ausruhen auf Unterwasserliegen, Vacu Well und<br />

Vibrosauna, sich mit Wellnesskuren verwöhnen lassen − all das<br />

und noch viel mehr erwartet Sie in den sieben Kurhäusern. Oder<br />

wie wäre es mit einem Kohlensäurebad und natürlichen<br />

Moorwickeln?<br />

Ein Städtchen mit einer ganz besonderen<br />

Atmosphäre<br />

Wenn das Klima Balsam für Ihre Lungen ist, so sind die<br />

Holzbauten in Karlova Studánka Balsam für Ihre Augen. Bei<br />

einem Spaziergang können Sie die romantischen Kurhäuser im<br />

klassizistischen Empirestil bewundern, die allesamt<br />

denkmalgeschützt sind. Besonders schön sind auch das<br />

Jagdschlösschen und die St.-Hubertus-Kapelle. Und wie wäre<br />

es mit einer Kostprobe des Heilwassers der Quellen im Trinkhaus<br />

und Haus Libuše?<br />

Was bietet die Umgebung?<br />

Mit jedem Atemzug in Karlova Studánka verwöhnen Sie Ihren<br />

Körper mit sauberer Luft, Sauerstoff und reichlich<br />

gesundheitsfördernden Negativ-Ionen. Daher lohnt sich auch ein<br />

Ausflug in die Natur, um einmal so richtig tief durchzuatmen.<br />

Besteigen Sie doch den höchsten Berg des Altvatergebirges,<br />

den Praděd (Altvater), von welchem aus man eine fantastische<br />

Aussicht auf das Gebirge hat. Romantiker werden bei einer<br />

Wanderung am Fluss Bílá Opava (Weiße Oppa) mit seinen<br />

zahlreichen Wasserfällen auf ihre Kosten kommen. Im Winter ist<br />

Karlova Studánka der ideale Ausgangspunkt für Skitouren im<br />

Skigebiet Ovčárna.


Reiseziele und Sehenswürdigkeiten<br />

in Bayern und Tschechien<br />

Anfänger als auch fortgeschrittene<br />

Skifahrer zufrieden. Sie können auch<br />

einen Snowpark und eine Abendabfahrt<br />

probieren, es fehlt auch keine Skischule,<br />

ein Skigelände für Kinder und eine<br />

Ausleihe von Ausrüstung.<br />

Skifahren in einem geschützten<br />

Gebiet<br />

Weil Sie sich an diesen Orten jedoch in<br />

e i n e m N a t u r s c h u t z g e b i e t d e s<br />

Altvatergebirges befinden, ist der Betrieb<br />

des gesamten Zentrums sowie der<br />

eigentlichen Lifte dem Naturschutz<br />

untergeordnet. Dafür ist die Höhe der<br />

Schneedecke entscheidend. Genießen<br />

Sie deshalb nicht nur die eigentlichen<br />

A b f a h r t e n , s o n d e r n a u c h d i e<br />

ungewöhnlichen Ausblicke, weil<br />

außerhalb des Winters die Petrov-Steine<br />

sowie die benachbarten Wiesen<br />

unzugänglich sind!<br />

Skilaufen auf dem Praděd<br />

(Altvater)<br />

Gerade das winterliche<br />

Königreich leidet niemals unter<br />

einem Schneemangel!<br />

Ähnlich wie im Riesengebirge der<br />

Krakonoš herrscht, ein legendärer<br />

Gebieter und guter Geist, ist es im<br />

Altvatergebirge (Jeseníky) der Altvater<br />

(Praděd). Die Sagen platzieren seinen Sitz<br />

auf den gleichnamigen Berg - und gerade<br />

hier können Sie probieren, wie es sich im<br />

höchsten gelegenen Skizentrum in der<br />

Tschechischen Republik Ski läuft.<br />

Nordhängen der Petrov-Steine (Petrovy<br />

kameny) (1 438 m) über der Hütte<br />

Ovčárna. Die Skigebiete beginnen in einer<br />

Höhe um 1 300 m über dem Meer, was<br />

dem Zentrum die bestmöglichen<br />

Schneebedingungen verschafft. Die<br />

Saison beginnt schon oft Ende Oktober<br />

und der Schnee hält sich gewöhnlich bis<br />

Anfang Mai. Die Abfahrtsstrecken aller<br />

Schwierigkeitsstufen stellen sowohl<br />

Große Parkplätze, von wo Sie bis zum<br />

Skizentrum auf dem Altvater Skibusse<br />

fahren, befinden sich an der Weggabelung<br />

Hvězda oder in der nahen Bäderstadt<br />

Karlova Studánka. Diesen Ort sollten Sie<br />

auf jeden Fall mit eigenen Augen sehen: er<br />

ist stolz auf die sauberste Luft in<br />

Mitteleuropa und das Blatt The New York<br />

Times reihte Karlova Studánka und das<br />

Altvatergebirge in eine Übersicht der<br />

touristisch interessantesten Orte der Welt<br />

ein!<br />

Höher können Sie in<br />

Tschechien schon nicht<br />

Skilaufen!<br />

Auf dem Gipfel des Altvaters (Praděd),<br />

dem höchsten Berg der Altvatergebirges<br />

und von ganz Mähren mit einer Höhe von 1<br />

492 m über dem Meer, steht ein<br />

Fernsehsender mit einem Restaurant und<br />

einem Aussichtsturm. In alle Richtungen<br />

verlaufen von hier gekennzeichnete Wege<br />

für Wanderer sowie Radfahrer, im Winter<br />

finden Sie hier ein berühmtes Skizentrum.<br />

Die Lifte und Abfahrten liegen an den


Sommer auf dem Altvater:<br />

Schauen Sie sich um!<br />

Außer den gekennzeichneten Wegen für<br />

Radfahrer sowie Wanderer, die vom<br />

Altvater in alle Richtungen führen, müssen<br />

Sie auch den hiesigen bekannten<br />

Aussichtsturm besuchen. Er erinnert an<br />

ein startendes Raumschiff und zur<br />

kreisförmigen Aussichtsplattform in einer<br />

Höhe von 73 m fährt Sie ein Schnellaufzug<br />

herauf. Bei idealen Bedingungen sehen<br />

Sie ein ordentliches Stück Europa vom<br />

Riesengebirge bis zur Hohen Tatra und der<br />

Kleinen und Großen Fatra in der Slowakei.<br />

Klar sind gewöhnlich die Beskiden mit<br />

Radhošt (Radhoscht) und dem Lysá hora<br />

(Kahlberg), der Wasserspeicher Dlouhá<br />

Strána, Bruntál oder Rejvíz (Reihwiesen)<br />

zu sehen.<br />

Ein kleiner mathematischer<br />

Spaß<br />

Der Altvater konkurriert mit der<br />

Schneekoppe nicht nur darin, wo der<br />

sagenhafte Herrscher der Berge sitzt,<br />

sondern auch darum, wo eigentlich der<br />

höchste Ort der Tschechischen Republik<br />

liegt. Der Scherz besteht darin, dass die<br />

natürliche Höhe von 1 492 m über dem<br />

Meer auf dem Altvater der fast 150 m hohe<br />

Fernsehturm verlängert. Die höchste<br />

erreichbare Höhe über dem Meer messen<br />

Sie so nicht auf der Schneekoppe im<br />

Riesengebirge, aber gerade hier, auf dem<br />

Gipfel des Turms auf dem Altvater.<br />

Kurerholung inmitten des<br />

Altvatergebirges<br />

Aktivurlaub im Altvatergebirge<br />

Im direkten Vergleich zu den anderen<br />

tschechischen Gebirgen hat das<br />

Altvatergebirge einen Vorzug: die<br />

Kurstädte. Die Region beeindruckt durch<br />

eine herrliche Natur, natürliche Heilquellen<br />

u n d r e i n e L u f t . D i e K u r e n i m<br />

Altvatergebirge wurden dank des<br />

berühmten „Wasserdoktors“ Vincenz<br />

Priessnitz berühmt, der unweit der Stadt<br />

J e s e n í k ( F r e i w a l d a u ) d i e e r s t e<br />

Kaltwasser-Heilanstalt der K.-u.-k.-<br />

Monarchie gründete. Bis heute werden<br />

hier erfolgreich Atemwegs-, Kreislauf- und<br />

Nervensystemerkrankungen behandelt.<br />

Tief durchatmen!<br />

Wo ist in Mitteleuropa die Luft am<br />

saubersten? Natürlich im berühmten<br />

Luftkurort Karlova Studánka (Bad<br />

Karlsbrunn). Bei Spaziergängen in der<br />

Umgebung, zum Beispiel durch das<br />

herrliche Tal des Flusses Bílá Opava<br />

(Weiße Oppa) mit seinen einzigartigen<br />

Wasserfällen, können Sie ein wenig<br />

Vielfalt in Ihren Kuraufenthalt bringen.<br />

Oder Sie besteigen den höchsten Gipfel<br />

des Gebirges, den Praděd (Altvater), von<br />

welchem aus man eine herrliche Aussicht<br />

auf das Altvatergebirge hat. Ein tolles<br />

Ausflugsziel ist auch der Rotbergsattel<br />

(Červenohorské sedlo), der seit<br />

Jahrhunderten die natürliche Grenze<br />

zwischen Böhmen und Mähren darstellt.<br />

Radeln auf dem Hexen-Radweg<br />

Wer gern wandert, wird im Altvatergebirge<br />

voll auf seine Kosten kommen. Einer der<br />

beliebtesten markierten Wanderwege<br />

startet in Ramzová und führt über den<br />

Gipfel des Šerák nach Branná<br />

Sie mögen Gebirgstouren und eine<br />

herrliche Aussicht? Möchten Sie eine tolle<br />

Fahrradtour durch anspruchsvolles<br />

Gelände unternehmen? Interessiert Sie<br />

Volksarchitektur? Dann sind Sie im<br />

Altvatergebirge (Jeseníky) genau richtig!<br />

Im zweithöchsten Gebirge Tschechiens<br />

können Sie unvergessliche Momente<br />

inmitten einer unberührten Natur, voller<br />

Fichtenwälder, geheimnisvoller Moore,<br />

tiefer Täler, kristallklarer Bäche und<br />

Wasserfälle erleben. Die Region lockt<br />

auch mit zahlreichen Burgen, Schlössern<br />

und Kurstädten.


Reiseziele und Sehenswürdigkeiten<br />

in Bayern und Tschechien<br />

insbesondere seiner guten Klimabedingungen<br />

und seiner Bergquelle rühmen.<br />

Die Luft, die Sie hier einatmen, ist nicht<br />

industriell verschmutzt. Auf dem Gelände<br />

des Kurorts ist es sogar verboten zu<br />

rauchen und Auto zu fahren. Gerade aus<br />

diesem Grund ist dieser Ort ideal bei<br />

Atembeschwerden, seelischen Störungen<br />

oder Kreislaufbeschwerden. Wenn Sie<br />

sich in die Hände von Experten begeben,<br />

können Sie sich ausmalen, wie z. B. der<br />

(Goldenstein). Schön ist auch der<br />

Wanderweg, der von Jeseník (Freiwaldau)<br />

über Čertovy kameny auf den Gipfel des<br />

Zlatý Chlum (Goldkoppe) führt, wo Sie auf<br />

jeden Fall den Aussichtsturm besteigen<br />

sollten. Im Altvatergebirge gibt es zudem<br />

auch zahlreiche herrliche Radwanderwege,<br />

zum Beispiel den Hexen-<br />

Radweg, der über Šumperk (Mährisch<br />

Schönberg) und Zlaté Hory (Zuckmantel)<br />

nach Velké Losiny (Groß Ullersdorf) führt,<br />

das wegen der Hexenverfolgung im 17.<br />

Jahrhundert unrühmlich in die Geschichte<br />

eingegangen ist. Dabei wurden fast 60<br />

unschuldige Menschen verbrannt. Auf der<br />

Strecke kommen Sie an mehreren<br />

Denkmälern und Gedenktafeln vorbei, auf<br />

denen man Näheres über die einzelnen<br />

Schicksale erfährt.<br />

Eines der sieben Wunder<br />

Kurbad Lázně Jeseník<br />

Atmen Sie auf im<br />

Altvatergebirge!<br />

bekannte russische<br />

Schriftsteller N. V.<br />

Gogol oder der<br />

rumänische König<br />

Karl I. behandelt<br />

wurden.<br />

Ein Ort, an dem die<br />

Medizin Geschichte<br />

schrieb<br />

Das Altvatergebirge kann man jedoch<br />

nicht nur auf dem Rad, sondern auch zu<br />

Fuß erkunden. Und auch unter der Erde<br />

warten zahlreiche Schätze, zum Beispiel<br />

in der Tropfsteinhöhle Jeskyně Na<br />

Pomezí, die mit beeindruckenden<br />

Tropfsteinen und Kaskaden aufwartet, die<br />

durch Marmorerosion entstanden sind.<br />

Auch eine Besichtigung des beeindruckenden<br />

Pumpspeicherwerks Dlouhé<br />

Stráně lohnt sich – es wurde übrigens zu<br />

einem der sieben Wunder Tschechiens<br />

gewählt.<br />

Wer historische Sehenswürdigkeiten<br />

bevorzugt, wird in den Märchenschlössern<br />

Jánský vrch (Johannesberg) und Hradec<br />

nad Moravicí (Grätz) seinen Spaß haben.<br />

Das Altvatergebirge (Jeseníky) ist<br />

besonders für seine gesunde Luft bekannt.<br />

Gerade deshalb besuchen viele<br />

Menschen diesen Kurort und lassen sich<br />

dort von ihren Atembeschwerden befreien.<br />

Brechen Sie in die Berge des nordmährischen<br />

Altvatergebirges auf und<br />

besuchen Sie einen Kurort, der als<br />

Entstehungsort der modernen Balneologie<br />

in die Geschichte einging. Die wilde Natur<br />

mit ihren steilen Bergen, Felsen,<br />

Torflandschaften, Wasserfällen und<br />

schönen Aussichten bietet einen idealen<br />

Ausgangspunkt für einen einzigartigen<br />

Urlaub.<br />

Das Kurbad Lázně Jeseník (Bad<br />

Gräfenberg, die Stadt Jeseník heißt<br />

deutsch Freiwaldau) kann sich


Der Kurort Jeseníky verdankt seine<br />

Existenz und seine spätere Berühmtheit<br />

seinem Gründer Vinzenz Priessnitz.<br />

Priessnitz gründete Mitte des 19.<br />

Jahrhunderts das erste hydrotherapeutische<br />

Institut und legte damit den<br />

Grundstein für einen neuen Zweig in der<br />

Medizin – die Hydrotherapie. Aus dieser<br />

Erkenntnis heraus entwickelten sich<br />

Grundlagen für moderne Verfahren, aus<br />

denen wirklich jeder das Beste für sich<br />

wählen kann. Ihren Aufenthalt können Sie<br />

hier auf unterschiedlichste Weise<br />

gestalten: Sie können zwischen Rehabilitation<br />

und Entspannung, Aktivurlaub,<br />

Programmen für Frauen oder Senioren, für<br />

einen gesunden Lebensstil, einen<br />

schönen Körper oder eine glänzende Haut<br />

wählen. Im Angebot sind auch besondere<br />

Silvesteraufenthalte. Auf keinen Fall<br />

sollten Sie einen Spaziergang durch den<br />

einzigartigen „Balneopark“ missen. Dort<br />

tauchen Sie in eine angenehme Welt mit<br />

einem Wassergarten ein und können sich<br />

dabei an verschiedenen Stationen<br />

Fußbäder mit Akupressur oder andere<br />

Bäder für Hände und Füße gönnen. Wenn<br />

Ihnen das nicht genug ist, dann können Sie<br />

auf der Terrasse entspannen oder dort an<br />

verschiedenen Übungen teilnehmen.<br />

Einfach nur durchatmen und<br />

sich umschauen<br />

Wenn Sie durch das Altvatergebirge<br />

spazieren gehen, eröffnen sich Ihnen<br />

wunderschöne Ausblicke auf den<br />

Gebirgskamm des Altvatergebirges – und<br />

das in seiner vollen Pracht. Sie können<br />

sich also während einer der Behandlungen<br />

auf einen Spaziergang durch die schöne<br />

Umgebung in dem Bewusstsein aufmachen,<br />

dass Sie nur das Beste für sich<br />

und ihren Körper tun. Das auffälligste<br />

Gebäude des Kurortes ist das Priessnitz-<br />

Sanatorium, eine Kombination aus<br />

moderner Architektur vom Beginn des 20.<br />

Jahrhunderts und Inspirationen aus<br />

barocken Schlössern.<br />

Pfeifensammlung Tschechiens<br />

beherbergt ist. Fasziniert Sie die<br />

mystische Natur? Dann besuchen Sie das<br />

das Naturschutzgebiet Rejvíz (Reihwiesen)!<br />

Wenn an kalten Tagen auf dem<br />

Torfgebiet eine Nebelschicht entsteht,<br />

dann bekommen Sie das Gefühl, sich in<br />

eine geheimnisvolle Welt der Bergnatur<br />

verirrt zu haben.<br />

Tropfsteinhöhle Na Pomezí<br />

einzigartige Karstgebilde<br />

Nördlich von Lipová-lázně (Bad Lindewiese)<br />

zwischen dem Bergsattel Na<br />

Pomezí und dem Smrčník-Massiv liegt die<br />

größte tschechische Karsthöhle, die aus<br />

kristallinem Kalk, also<br />

Marmor entstanden ist. 390<br />

m der 1,7 km Gesamtlänge<br />

sind für die Öffentlichkeit<br />

zugänglich, wo Sie die<br />

Kaskaden bewundern können,<br />

die der in Wasser gelöste<br />

Marmor gebildet hat. Einz<br />

i g a r t i g s i n d a u c h d i e<br />

zahlreichen Tropfsteingebilde.<br />

Sie gehen durch hohe aber<br />

schmale Gänge, die in größere<br />

Höhlen führen. Lassen Sie sich<br />

dieses nationale Naturdenkmal<br />

nicht entgehen, das in seiner<br />

Einzigartigkeit Touristen aus<br />

dem In- und Ausland anzieht.<br />

Was kann man noch<br />

unternehmen?<br />

Die Umgebung des Altvatergebirges weckt<br />

die Neugier. Deshalb sollten Sie sich auf<br />

jeden Fall auf den Weg machen, seine<br />

Schönheit zu entdecken. Ein beliebtes<br />

Ausflugsziel ist u.a. das gotische Schloss<br />

Jánský Vrch, in dem die größte


Rübezahl<br />

darüber, weil Katharina ihn offenbar nur als<br />

platonischen Freund und nicht als Ehemann<br />

und Liebhaber wollte.<br />

Die tschechische<br />

Volkssage über<br />

Kacenka und Krakonosch<br />

Rübezahl kennt in Deutschland jedes Kind.<br />

Weniger bekannt ist die tschechische Sage<br />

über seine widerspenstige Braut Katharina<br />

(Kacenka) aus dem Adlergebirge. Weniger<br />

bekannt ist die tschechische Sage über<br />

seine widerspenstige Braut Katharina<br />

(Kacenka) aus dem Adlergebirge.<br />

Angelegenheit für einen Riesen und<br />

Berggeist. Rübezahl bemühte sich redlich<br />

und suchte überall, aber er konnte zunächst<br />

weit und breit keine schöne Frau für sich<br />

finden. Schließlich erblickte er im<br />

Adlergebirge die reizende Prinzessin<br />

Katharina. Er war überrascht und wollte<br />

zunächst seinen Augen nicht trauen. Es<br />

wäre schön, diese Frau als seine Braut ins<br />

Riesengebirge heimzu-führen, stellte er<br />

sich vor..<br />

Die Schönheit eines<br />

Sommermorgens, gepaart mit Blitz<br />

und Donner sowie der Rauheit des<br />

Winters<br />

Gleich am nächsten Morgen ist Rübezahl<br />

daher mit einem großen Blumenstrauß im<br />

Gepäck auf Freiersfüßen ins Adlergebirge<br />

geflogen. Sein festes Ziel: mit Prinzessin<br />

Katharina näher anzubandeln. Plötzlich<br />

stand er tatsächlich vor ihr. Die Umworbene<br />

hatte zunächst gar kein Gespür für den<br />

fremden Herrn im grünen Anzug. Erst als<br />

Katharina in seine Augen sah, entdeckte sie<br />

s o w o h l d i e S c h ö n h e i t e i n e s<br />

Sommermorgens, Blitze und Donner wilder<br />

Stürme als auch die Rauheit des Winters in<br />

ihnen. Jetzt dämmerte es ihr, dass es sich<br />

bei dem geheimnisvollen Fremden um<br />

Rübezahl handeln müsse. „Krakonosch, der<br />

Herrscher des Riesen-gebirges“, rief sie<br />

erstaunt. „Ja, Sie haben Recht, Prinzessin<br />

Kacenka", lautete der tschechischen Sage<br />

nach Rübezahls Antwort.<br />

Mit großem Getöse traf er alleine wieder im<br />

Riesengebirge ein. Seitdem bläst überwiegend<br />

im Spätherbst und Winter, wohl aus<br />

gekränkter Eitelkeit des Berg-geistes oder<br />

Rache, ein kalter Nordwestwind ins Reich<br />

Katharinas hinüber. Wenn Frostwind weht<br />

und Bäume fallen, sagen die Menschen im<br />

Adlergebirge daher noch heute: „Rübezahl<br />

kehrt in sein Bergreich zurück.“<br />

Das Tor in das tschechische<br />

Adlergebirge<br />

Im Nordosten Böhmens erstreckt sich<br />

entlang der Grenze zu Polen die malerische<br />

L a n d - s c h a f t d e s A d l e r g e b i r g e s<br />

(tschechisch: Orlické hory) und seines<br />

Vorlandes. Als Ausgangspunkt für<br />

Spaziergänge und Wande-rungen zu<br />

Abhängen, Tälern und Wäldern gilt seit<br />

jeher die Stadt Rychnov nad Kneznou<br />

( R e i c h e n a u ) i m Z e n t r u m d e s<br />

Adlergebirgsvorlandes. Die altehrwürdige<br />

Tuchmacherstadt gilt als das natürliche<br />

Tourismus- und Verwaltungszentrum der<br />

Re-gion. Auch die Städte Nove Mesto n. M.,<br />

Rokytnice und Zamberk werben um die<br />

Gunst der Urlauber.<br />

Darüber hinaus haben sich 29 kleinere<br />

Gebirgs- und Vorgebirgsgemeinden zum<br />

freiwilligen Gemeindebund Adlergebirge<br />

zusammengeschlossen. Nach alten Volkssagen<br />

wird das Adlergebirge von Prinzessin<br />

Katharina beherrscht, die ihre Macht im<br />

Märchenreich allerdings den kalten Winter<br />

über an die Märchenfigur Rampusak abgibt.<br />

Mit der Blüte der Märzenbecher im Frühjahr<br />

übernimmt die Prinzessin die Regentschaft<br />

der Mittelgebirgs-egion wieder fest in ihre<br />

zarten Hände.<br />

Wer kennt sie nicht, die Geschichten über<br />

den zwiespältigen Riesen und Berggeist<br />

Rübe-zahl aus dem Riesen-gebirge? An<br />

einem Tag ist er gut gelaunt und großzügig,<br />

am nächsten treibt er mit einsamen<br />

Wanderern, die sich in seinem Reich<br />

umhertreiben, die übel-sten Scherze.<br />

Weniger bekannt im deutschen Kulturkreis<br />

da-gegen ist die tschechische Volkssage<br />

über Rübezahls widerspenstige Braut<br />

Katharina (Kacenka) aus dem weiter<br />

südöstlich gelegenen Adlergebirge. Beide<br />

Mittelgebirgsregionen sind Teile des Sudeten-Gebirgszuges<br />

im Norden Tschechiens.<br />

Die Legende von Rübezahl und der<br />

Herrscherin des Adlergebirges,<br />

Prinzessin Katharina<br />

Wenn Rübezahl – der auf Tschechisch<br />

Krakonosch gerufen wird – unter den<br />

Menschen weilt, hat er stets große Freude<br />

daran, unehrliche Zeitgenossen zu<br />

bestrafen. Allerdings belastete ihn einst im<br />

heimischen Riesen-gebirge seine<br />

Einsamkeit. Immer öfter zogen sich daher<br />

dunkle Wolken am Himmel zusammen. Er<br />

entschied, sich zu verheiraten, und begann,<br />

in der weiten Welt eine Braut für sich zu<br />

suchen – gewiss keine ganz so einfache<br />

Katharina wollte Rübezahl nur als<br />

Freund – die windige und kalte<br />

Rache des Berggeistes<br />

Schließlich fasste sich der Berggeist ein<br />

Herz und fragte seine Angebetete, ob sie<br />

seine Frau werden wolle. Katharina war<br />

völlig überrascht und bat ihn um etwas<br />

Bedenkzeit: „Du kannst hier bleiben, um<br />

mich und mein Königreich näher kennen zu<br />

lernen“, so die zunächst ausweichende<br />

Antwort Kathari-nas. Der Legende nach hat<br />

Rübezahl eine lange Zeit im Adlergebirge<br />

verbracht und auf eine Entscheidung der<br />

Märchenprinzessin ge-wartet. Schließlich<br />

eröffnete ihm Katharina, dass es nicht gut<br />

sei, über zwei Berg-welten gleichzeitig zu<br />

herrschen. Rübezahl war sehr erbost


Böhmische Küche<br />

230 g saure Sahne<br />

Zubereitung<br />

Gefüllte Paprika auf<br />

tschechische Art<br />

Über dieses Rezept: Ein traditionelles<br />

Gericht der böhmischen Küche: grüne<br />

Paprikaschoten, gefüllt mit Reis und<br />

Rinderhack. Dazu gibt es eine würzige<br />

Tomatensoße.<br />

Zutaten für 8 Portionen<br />

8 grüne Paprikaschoten<br />

1 Zwiebel, gehackt<br />

1 kg mageres Rinderhack<br />

150 g gekochter Reis<br />

1 Ei<br />

1 EL frische Petersilie, gehackt<br />

Salz<br />

Pfeffer<br />

Soße<br />

80 ml Pflanzenöl<br />

2 große Zwiebeln, gehackt<br />

2 Dosen (800 g) ganze, geschälte<br />

Tomaten<br />

3 Pfefferkörner<br />

3 Pimentkörner<br />

1/2 TL gemahlener Piment<br />

1 TL getrockneter Oregano<br />

1 TL getrockneter Majoran<br />

Salz<br />

Pfeffer<br />

Zubereitung:<br />

Backofen auf 175 C vorheizen.<br />

Paprika oben aufschneiden<br />

und die Samen<br />

und Häute im Inneren entfernen.<br />

Eine Pfanne mittelheiß werden<br />

lassen und 1 gehackte<br />

Zwiebel darin anschwitzen,<br />

bis sie weich ist. Rinderhack,<br />

weiche Zwiebel, gekochten<br />

Reis und Ei in einer großen<br />

Schüssel vermengen. Petersilie,<br />

Salz und Pfeffer<br />

dazugeben und gut mischen.<br />

Paprika mit der Fleischmischung<br />

füllen und in einen<br />

großen Bräter setzen.<br />

Öl in einem großen<br />

Topf auf mittlerer<br />

Stufe erhitzen und 2<br />

gehackte Zwiebeln<br />

darin weich und glasig<br />

dünsten. Tomaten<br />

dazugeben, umrühren<br />

und mit Pfefferkörnern,<br />

ganzem und<br />

gemahlenem Piment,<br />

Oregano, Majoran,<br />

Salz und Pfeffer würzen.<br />

15 bis 20 Minuten<br />

auf mittlerer Flamme<br />

köcheln. Soße über<br />

die Paprika im Bräter<br />

gießen.<br />

Abdecken und 90 Minuten<br />

im vorgeheizten<br />

Backofen garen.<br />

Paprika aus dem Bräter nehmen und die<br />

Soße in einen Standmixer gießen oder mit<br />

einem Pürierstab glatt pürieren. Zurück in<br />

den Topf gießen und wieder erhitzen. Kurz<br />

vor dem Servieren mit saurer Sahne<br />

verrühren.<br />

Prager Schinken in Burgunder<br />

Über dieses Rezept: Ein Essen für<br />

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Feiertage oder wenn Gäste kommen, das<br />

man ganz prima vorbereiten kann. Der<br />

Schinken passt auch für ein warmes<br />

Büffet.<br />

Zutaten für 10 Portionen<br />

1 Prager Schinken oder mild gepökelter<br />

Schinken (gut 3 kg)<br />

1 Karotte, in dünne Scheiben geschnitten<br />

2 kleine Zwiebeln, in dünne Scheiben<br />

geschnitten<br />

1 Lorbeerblatt<br />

½ l Fleischbrühe<br />

½ l Burgunder<br />

Saucenbinder<br />

Pfeffer<br />

Zubereitung:<br />

Knochen aus dem Schinken lösen und den<br />

Schinken mit Küchengarn zu einem<br />

kompakten Päckchen schnüren.<br />

In einen großen Topf geben und so viel<br />

Wasser dazugeben, dass der Schinken<br />

ganz bedeckt ist. Bei schwacher Hitze 2-3<br />

Stunden köcheln lassen.<br />

Ofen auf 220 C vorheizen.<br />

Einen Bräter mit Deckel mit Karotte und<br />

Zwiebeln auslegen, Lorbeerblatt<br />

dazugeben. Schinken darauf legen und<br />

Brühe und Burgunder aufgießen. Deckel<br />

auflegen und 35 Minuten garen. Nach<br />

Bedarf Flüssigkeit nachgießen.<br />

Deckel abnehmen und noch mal 15<br />

Minuten garen, damit der Schinken eine<br />

schöne Kruste bekommt.<br />

Bratensatz ablöschen. Durch ein Sieb in<br />

einen kleinen Topf gießen. Etwas<br />

Soßenbinder mit Wasser glattrühren und<br />

die Sauce damit andicken. Mit Pfeffer<br />

abschmecken.<br />

Schinken in Scheiben schneiden und mit<br />

der Sauce servieren.


Gedanken zu<br />

Weihnachten<br />

Die Kommerzialisierung Weihnachtens<br />

hat im Laufe der Jahre dazu geführt, dass<br />

der Rahmen immer weiter auf-gebläht<br />

wurde, das eigentliche Bild jedoch<br />

gleichzeitig immer mehr ver-schwand.<br />

Zwei Symbole treffen jährlich am 24.<br />

<strong>Dezember</strong> zusammen: Die Zunahme der<br />

Sonnenstunden und der angenommene<br />

Geburtstag von Jesus. Und es handelt<br />

sich kaum um einen Zufall, dass beides<br />

auf den selben Tag fällt. Auch wenn die<br />

christliche Lehre immer weniger Menschen<br />

anspricht, so wäre es vielleicht<br />

doch ratsam, ihr hin und wieder einen<br />

Gedanken zu widmen. Wenn Religionen<br />

auch oft von einem Mantel der Dogmen<br />

umhüllt scheinen, trotzdem verbergen<br />

sich dahinter Weisheiten, die, wenn mehr<br />

beachtet, Harmonie und Glücksgefühl<br />

bescheren könnten.<br />

In einem Artikel von Konrad Hausner, der<br />

schon vor einem Jahr erschienen ist, wird<br />

der Zusammenhang zwischen Weihnachten<br />

und der Wintersonnenwende<br />

ausführlicher erklärt. Aufgrund der<br />

sogenannten „Präzession“, dem „Schlingern“<br />

der Erdachse, ein Zyklus, der knapp<br />

26.000 Jahre in Anspruch nimmt, verändert<br />

sich regelmäßig die scheinbare<br />

Bahn der Gestirne. Und auch der Beginn<br />

der Jahreszeiten verschiebt sich, alle<br />

paar hundert Jahre, um einen Tag. Im 4.<br />

Jahrhundert, als nicht nur der Sonntag<br />

zum „heiligen“ Tag erkoren wurde,<br />

sondern, zumindest von den damaligen<br />

Katholiken, auch die Nacht vom 24. auf<br />

den 25. <strong>Dezember</strong> zur Geburtsnacht<br />

Jesu, handelte es sich um die längste<br />

Nacht des Jahres. Die Sonne, die sich<br />

von der Erde über sechs Monate hinweg<br />

abwendet, kehrt wieder zurück. Sie wird<br />

neu „geboren“.<br />

Ich nehme diesen Tag zum Anlass, auf<br />

einige Missverständnisse um die Person<br />

des Jesus von Nazareth zu verweisen,<br />

die mit Sicherheit dazu beigetragen<br />

haben, dass eine immer größere<br />

werdende Zahl aufgeschlossener Menschen<br />

jegliches religiöse Konzept<br />

schlechthin in den Bereich von<br />

Aberglauben verdrängt. Schon der, von<br />

den Katholiken so hoch gehaltene, Begriff<br />

„Gottes einziger Sohn“ stößt bei<br />

modernen Menschen leicht – und nicht<br />

unberechtigt – auf Ablehnung. Er<br />

unterstützt die Per-sonifizierung der Idee<br />

eines Gottes, einer Schöpfungskraft, die<br />

nur jenseits unseres Vorstellungsvermögens<br />

existieren kann. Dem Unvorstellbaren,<br />

von dem das gesamte Universum<br />

erfüllt sein sollte, jetzt einen bestimmten<br />

Menschen, ungeachtet dessen Weis-heit<br />

und Erleuchtung, als „einzigen Sohn auf<br />

Erden“ zuzusprechen, baut auf eine Idee<br />

auf, mit der sich nicht jeder anfreunden<br />

kann. Schließlich zeichnet sich der<br />

alttestamentarische Gott, der von den<br />

Christen zum Schöpfer erkoren wurde,<br />

nicht wirklich durch jene Qualitäten aus,<br />

die man sich von einem „himmlischen<br />

Vater“ erwartet.<br />

Jesus mag, so wird er in einigen<br />

Passagen der Evangelien zitiert, vom<br />

„Vater im Himmel“ gesprochen haben.<br />

Doch ungeachtet, welches Zitat wir<br />

hernehmen, nichts verweist darauf, dass<br />

er von „seinem“ Vater, und nicht von<br />

„unserem“ spricht. Doch dieser Gott, den<br />

Jesus beschreibt, der sich durch Liebe<br />

und Vergebung auszeichnet, passt nicht<br />

wirklich mit dem alttestamentarischen<br />

Rachegott Jahwe zusammen, dem<br />

nachgesagt wird, dass er ein Volk über<br />

den Rest der Welt erhebt, der sich schon<br />

im Ersten Gebot selbst als „eifersüchtig“<br />

zu erkennen gibt. Der die Feinde „seines<br />

Volkes“ in Kriegen vernichtet. Wie sollte<br />

es möglich sein, dass ein „himmlischer<br />

Vater“, der Schöpfer des gesamten<br />

Universums, zwischen den einzelnen<br />

Kreaturen seiner Schöpfung Grenzen<br />

zieht?<br />

Ob durch Fehler bei der Übersetzung<br />

oder durch falsches Verständnis, so<br />

haben sich auch in die Evangelien einige<br />

Widersprüche eingeschlichen. Doch, die<br />

Lehren von Jesus mit den alttestamentarischen<br />

Gebräuchen vergleichend,<br />

zeigt sich viel mehr ein Streben nach<br />

Reformen als eine Bestätigung der in<br />

Palästina verankerten, und damals schon<br />

veralteten, Auffassung. Und wenn ein<br />

Mensch mit einem für Gott geöffneten<br />

Herzen durchs Leben geht und gleichzeitig<br />

seinen Nächsten liebt wie sich<br />

selbst (oder als sein Selbst), dann braucht<br />

er keine anderen Gebote mehr, die im<br />

Detail vorschreiben, was er tun soll und<br />

was nicht. Ein Mensch, der seinen persönlichen<br />

Feinden gegenüber keinen<br />

Hass empfindet, weil ihm bewusst ist,<br />

dass hinter der verkommenen Menschenfassade<br />

der göttliche Funke einer<br />

Seele steckt, wird nicht um Gottes Hilfe<br />

bitten, diesen seinen Feind zu vernichten.<br />

Doch nicht nur diese unverständliche<br />

Verbindung von Schriften, das Alte und<br />

das Neue Testament, die nicht mehr<br />

miteinander zu tun haben als dass Jesus<br />

in der besagten Region lebte und lehrte,<br />

widersprechen der Vernunft, auch die<br />

übermäßige Bedeutung, die den<br />

Geschichten um die Wundertaten Jesu<br />

zugeschrieben wird.<br />

Wir wissen nicht, ob Jesus tatsächlich<br />

Wasser in Wein verwandelte, ob er über<br />

die Oberfläche eines Sees wandelte, ob<br />

er Tote wieder zum Leben erweckte, sich<br />

selbst eingeschlossen. Doch nicht nur,<br />

dass wir es nicht wissen können, es spielt<br />

auch keine Rolle. Dass Jesus Liebe und<br />

Mitgefühl predigte, damit<br />

kann sich wohl jeder Mensch identifizieren.<br />

Dass er Hoffnung ebenso lehrte<br />

wie Verantwortung, beides ergibt Sinn.<br />

Dass er den Wucher kritisierte und die<br />

Geldwechsler aus dem Tempel jagte,<br />

dazu brauchte es keine über-natürlichen<br />

Kräfte.<br />

Vermutlich wurde das, durch die<br />

Evangelien überlieferte, Wirken sogenannter<br />

Wunder deswegen in den<br />

Vordergrund gerückt, um der Person Jesu<br />

eine über alles erhabene Autorität zu<br />

verleihen. In vergangenen Epochen mag<br />

es die Aussagekraft seiner Worte<br />

unterstützt haben. Heute, so fürchte ich,<br />

ist der Effekt umgekehrt. Wer nicht zu<br />

glauben bereit ist, dass der Mann aus<br />

Nazareth über wundersame Kräfte<br />

verfügte, könnte vielleicht dazu tendieren,<br />

gleichzeitig die gesamte Lehre zu<br />

verwerfen. Doch fassen wir die ein-zelnen<br />

Aussagen von Jesus, soweit sie uns<br />

erhalten sind – und dabei möchte ich auch<br />

die nicht-kanonisierten Texte einschließen<br />

– zusammen, so entsteht ein abgerundetes<br />

Weltbild, dass sich durchaus<br />

aus sich selbst heraus rechtfertigt.<br />

Dabei ist den meisten Menschen, religiös<br />

eingestellten ebenso wie Agnostikern und<br />

Atheisten, völlig entgangen, dass sich die<br />

Lehren von Jesus fast zur Gänze mit<br />

denen des Buddha und anderen Konzepten<br />

durchaus decken. Und Buddha<br />

soll gelehrt haben, ihm nichts zu glauben,<br />

bloß weil er so sagte, sondern die Logik<br />

zu verstehen, die seine Ausführungen<br />

auszeichnet. Zweifellos wäre unsere<br />

Gesellschaft eine angenehmere, wür-den<br />

nicht Konflikte, sondern Gemeinsamkeiten<br />

im Vordergrund stehen. Würden<br />

sich Menschen aus ihrem Inneren heraus<br />

mit Freuden bereit erklären, einander zu<br />

helfen, anstatt überwiegend auf den<br />

eigenen Vorteil bedacht zu sein. Ich bin<br />

überzeugt, jeder von uns hat dieses<br />

bereichernde Gefühl, einem Menschen<br />

beigestanden zu sein, schon einmal<br />

selbst erlebt und genossen. Und gäbe es<br />

keinen Wucher, würde der Menschheit<br />

rund um den Erdball viel Leid erspart<br />

bleiben.<br />

Ich glaube, man muss keiner Kirche<br />

angehören, um sich als Christ zu fühlen.<br />

Haben nicht alle Ideologien, ungeachtet,<br />

ob politische, philosophische oder<br />

religiöse, gemein, dass es dem denkenden<br />

Menschen nicht möglich sein<br />

kann, alle enthaltenen Punkte bedingungslos<br />

zu akzeptieren? Somit ergibt es<br />

auch keinen Sinn, eine Lehre in ihrer<br />

Gesamtheit abzulehnen, weil einzelne<br />

Punkte nicht in Harmonie zum Rest dieser<br />

Lehre stehen. Zeichnet sich der<br />

denkende Mensch nicht gerade dadurch<br />

aus, dass er durch selbständige<br />

Überlegungen die Essenz aus den<br />

Dogmen löst, um dem Kern der Weisheit<br />

näher zu kommen?<br />

Mir fällt keine einzige Aussage ein, die


Jesus zugeschrieben wird, mit der ich<br />

mich nicht identifizieren würde. Und ich<br />

erkenne den Wert dieser Empfehlungen<br />

auch an, ohne jemals zu einem Urteil ob<br />

der historischen Wahrheit bezüglich der<br />

Lebensgeschichte von Jesus gekommen<br />

zu sein. Ich nehme mir die Freiheit, zu<br />

bezweifeln, dass es sich bei all dem, was<br />

in der Bibel geschrieben steht, um das<br />

„Wort Gottes“ handelt. Ich erkenne wenig<br />

Verbindung zwischen dem Rachegott<br />

Jahwe und dem Weisheitslehrer aus<br />

Nazareth. In vergangenen Zeiten hätten<br />

diese letzten drei Sätze wohl ausgereicht,<br />

um von den Katholiken exkommuniziert<br />

zu werden, doch auch darüber würde ich<br />

mir wenig Kopfzerbrechen machen.<br />

Bedingt auf meine eigene Erfahrungen,<br />

bringe ich jenen Menschen, die der<br />

christlichen Lehre mit Skepsis begegnen,<br />

volles Verständnis entgegen. Und<br />

wenn ich einige Zeilen schreibe, die<br />

Respekt gegenüber den Lehren von<br />

Jesus empfehlen, abgegrenzt vom<br />

Gesamtbild der Religion, so möchte ich<br />

damit nahe legen, den Aussagen dieses<br />

Mannes objektive Beachtung zu<br />

schenken. Nicht die abwegige Furcht vor<br />

einem Höllenfeuer, nicht der ferne<br />

Wunsch nach paradiesischen Zuständen<br />

jenseits unserer wahrnehmbaren<br />

Dimension soll Motivation sein, sondern<br />

das Verständnis für jene Harmonie, die<br />

sich in einer Gemeinschaft verbreiten<br />

könnte, in der dem Nächsten mehr<br />

Respekt und Verständnis entgegen<br />

gebracht wird. In der Begriffe wie „Moral“<br />

und „Tugend“ den verdienten Stellenwert<br />

genießen. In der Menschen, die als<br />

hilfsbereit und selbstlos gelten, einen<br />

besseren Ruf genießen als Wucherer und<br />

Geldwechsler, ob des Reichtums, den sie<br />

durch das Verfolgen egoistischer Prinzipien<br />

erzielten.<br />

Ich glaube, ich darf ohne jegliche Scheu<br />

raten, die Worte Jesu vielleicht einmal<br />

neu zu überdenken. Die Sonne, die sich<br />

von der Erde abgewandt hatte, kehrt<br />

wieder zurück. Jeder Tag dauert von nun<br />

an etwas länger als der vorangegangene.<br />

Vielleicht lädt dieser Umstand<br />

dazu ein, nicht nur das physische Licht,<br />

dem die Sonne als Quelle dient, zu<br />

beachten, sondern auch das geistige,<br />

das, für unsere Sinne verborgen, einer<br />

mysteriösen Schöpfungskraft entspringt.<br />

Wir wünschen allen<br />

Lesern ein<br />

fröhliches<br />

Weihnachtsfest!<br />

Die Mitarbeiter des<br />

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Wir wünschen allen<br />

ein frohes Weihnachtsfest<br />

und<br />

einen guten Rutsch ins Neue Jahr


Das kleine Mädchen mit den Schwefelhölzern<br />

Hans Christian Andersen<br />

Es war so gräßlich kalt; es schneite und es begann dunkler<br />

Abend zu werden. Es war auch der letzte Abend des Jahres,<br />

Silvesterabend. In dieser Kälte und in dieser Dunkelheit ging auf<br />

der Straße ein kleines, armes Mädchen mit bloßem Kopf und<br />

nackten Füßen; ja, sie hatte zwar Pantoffeln angehabt, als sie<br />

von Hause wegging, aber was nützte das schon! Es waren sehr<br />

große Pantoffeln, ihre Mutter hatte sie zuletzt benutzt, so groß<br />

waren sie, und die verlor die Kleine, als sie über die Straße eilte,<br />

während zwei Wagen so erschreckend schnell vorbeifuhren. Der<br />

eine Pantoffel war nicht zu finden, und mit dem andern lief ein<br />

Knabe davon; er sagte, den könne er als Wiege brauchen, wenn<br />

er selbst einmal Kinder bekomme.<br />

Da ging nun das kleine Mädchen auf den nackten, kleinen<br />

Füßen, die vor Kälte rot und blau waren. In einer alten Schürze<br />

trug sie eine Menge Schwefelhölzer, und ein Bund hielt sie in der<br />

Hand. Niemand hatte ihr den ganzen Tag hindurch etwas<br />

abgekauft; niemand hatte ihr einen kleinen Schilling gegeben.<br />

Hungrig und verfroren ging sie dahin und sah so eingeschüchtert<br />

aus, die arme Kleine! Die Schneeflocken fielen in ihr langes,<br />

blondes Haar, das sich so schon um den Nacken ringelte, aber<br />

an diese Pracht dachte sie wahrlich nicht. Aus allen Fenstern<br />

glänzten die Lichter, und dann roch es auf der Straße so herrlich<br />

nach Gänsebraten; es war ja Silvester- abend, ja, daran dachte<br />

sie!<br />

Drüben in einem Winkel zwischen zwei Häusern, von denen das<br />

eine etwas mehr vorsprang als das andere, dort setzte sie sich<br />

hin und kauerte sich zusammen. Die kleinen Beine hatte sie<br />

unter sich hochgezogen; aber es fror sie noch mehr, und nach<br />

Hause zu gehen, wagte sie nicht. Sie hatte ja keine<br />

Schwefelhölzer verkauft, nicht einen einzigen Schilling<br />

bekommen. Ihr Vater würde sie schlagen, und kalt war es zu<br />

Hause, sie hatten nur eben das Dach über sich, und da pfiff der<br />

Wind herein, obwohl in die größten Spalten Stroh und Lumpen<br />

gestopft waren. Ihre kleinen Hände waren beinahe ganz<br />

abgestorben vor Kälte. Ach! Ein kleines Schwefelhölzchen<br />

könnte guttun. Wenn sie es nur wagen würde, eines aus dem<br />

Bund zu ziehen, es gegen die Wand zu streichen und die Finger<br />

zu erwärmen! Sie zog eins heraus, ritsch! Wie es sprühte, wie es<br />

brannte! Es war eine warme, helle Flamme, wie ein kleines Licht,<br />

als sie, es mit der Hand umschirmte. Es war ein seltsames Licht:<br />

dem kleinen Mädchen war es, als säße es vor einem großen,<br />

eisernen Ofen mit blanken Messingkugeln und einem<br />

Messingrohr. Das Feuer brannte so herrlich, wärmte so gut;<br />

nein, was war das! Die Kleine streckte schon die Füße aus, um<br />

auch diese zu wärmen - da erlosch die Flamme. Der Ofen<br />

verschwand, sie saß mit einem kleinen Stück des abgebrannten<br />

Schwefelhölzchens in der Hand.<br />

Ein neues wurde angestrichen, es brannte, es leuchtete, und wo<br />

der Schein auf die Mauer fiel, wurde diese durch- sichtig wie ein<br />

Schleier; sie sah gerade in die Stube hinein, wo der Tisch<br />

gedeckt stand mit einem blendendweißen Tischtuch, mit feinem<br />

Porzellan, und herrlich dampfte die gebratene Gans, gefüllt mit<br />

Zwetschgen und Äpfeln; und was noch prächtiger war: die Gans<br />

sprang von der Schüssel herunter, watschelte durch die Stube,<br />

mit Messer und Gabel im Rücken; gerade auf das arme<br />

Mädchen kam sie zu. Da erlosch das Schwefelholz, und es war<br />

nur die dicke, kalte Mauer zu sehen.<br />

Die Kleine zündete ein neues an. Da saß sie unter dem<br />

schönsten Weihnachtsbaum; er war noch größer und schöner<br />

geschmückt als der, den sie bei der letzten Weihnacht durch die<br />

Glastür bei dem Kaufmann gesehen hatte. An den grünen<br />

Zweigen brannten tausend Kerzen, und bunte Bilder, gleich<br />

denen, welche die Schaufenster schmückten, sahen auf sie<br />

weihnachts<br />

Geschichte<br />

herab. Die Kleine streckte beide Hände in die Höhe - da<br />

erlosch das Schwefelholz; die vielen Weihnachtslichter<br />

stiegen höher und höher. Sie sah, jetzt waren sie zu den hellen<br />

Sternen geworden, einer von ihnen fiel und hinterließ einen<br />

langen Feuerstreifen am Himmel. »Jetzt stirbt jemand«, sagte<br />

die Kleine, denn die alte Großmutter, die einzige, die gut zu ihr<br />

gewesen, aber nun tot war, hatte gesagt: wenn ein Stern fällt,<br />

geht eine Seele hinauf zu Gott.<br />

Sie strich wieder ein Schwefelhölzchen gegen die Mauer, es<br />

leuchtete ringsumher, und in dem Glanz stand die alte<br />

Großmutter, so klar, so schimmernd, so mild und lieblich.<br />

»Großmutter«, rief die Kleine, »oh, nimm mich mit! Ich weiß, du<br />

bist fort, wenn das Schwefelhölzchen ausgeht, fort, ebenso<br />

wie der warme Ofen, der herrliche Gänsebraten und der<br />

große, gesegnete Weihnachtsbaum!«<br />

Und sie strich hastig den ganzen Rest von Schwefelhölzern<br />

an, die im Bund waren. Sie wollte Großmutter recht festhalten;<br />

und die Schwefelhölzer leuchteten mit einem solchen Glanz,<br />

daß es heller war als der lichte Tag. Großmutter war früher nie<br />

so schön, so groß gewesen; sie hob das kleine Mädchen auf<br />

ihren Arm, und sie flogen in Glanz und Freude so hoch, so hoch<br />

dahin; und dort war keine Kälte, kein Hunger, keine Angst, sie<br />

waren bei Gott.<br />

Aber im Winkel beim Hause saß in der kalten Morgenstunde<br />

das kleine Mädchen mit roten Wangen, mit einem Lächeln um<br />

den Mund - tot, erfroren am letzten Abend des alten Jahres.<br />

Der Neujahrsmorgen ging über der kleinen Leiche auf die mit<br />

den Schwefelhölzern dasaß, von denen ein Bund fast<br />

abgebrannt war. Sie hatte sich wärmen wollen, sagte man.<br />

Niemand wußte, was sie Schönes gesehen hatte und in<br />

welchem Glanz sie mit der alten Großmutter eingegangen war<br />

zur Neujahrsfreude.


Papa, erzähl mir vom Himmel<br />

Märchen beginnen normal immer mit<br />

"Es war einmal". Meine heutige Weihnachtsgeschichte,<br />

nicht. Denn diese<br />

Geschichte kann jedes Jahr und<br />

überall geschehen, aber eben nur - in<br />

der Weihnachtszeit.<br />

Ein Vater hatte gerade seine kleine<br />

Tochter vom Kindergarten abgeholt<br />

und wie jeden vorangegangenen Tag<br />

fragte Klein Anna auch heute: "Papa<br />

wie oft noch schlafen bis das<br />

Christkind kommt?" "Du kannst es ja<br />

heuer überhaupt nicht erwarten –<br />

aber ich sage es dir – einmal noch<br />

schlafen und dann kommt das<br />

Christkind!" "Einmal noch! Nur noch<br />

heute? Dann kommt das Christkind<br />

mit all den Packerln? – Glaubst du<br />

daß es meinen Wunschzettel<br />

gefunden hat?" "Er war weg!" ------"Ja<br />

du weist – wie oft bei mir ein<br />

Spielzeug weg ist und das hat auch<br />

nicht das Christkind geholt!" "Anna<br />

das ist doch ganz was anderes –<br />

deine Spielsachen tauchen alle<br />

wieder einmal auf –untern Bett – im<br />

Kasten oder sonst wo!"<br />

"Und Mama? Hat die auch das<br />

Christkind geholt?" "Wie kommst du<br />

auf das??" -------"Na ja wegen dem<br />

Wunschzettel, den hat doch das<br />

Christkind geholt – dann hat sie<br />

vielleicht auch die Mama..... "Ja das<br />

kann man auch so sagen – Mama ist<br />

im Himmel – und das Christkind<br />

auch!"<br />

"Papa du schreibst doch Bücher und<br />

Geschichten hast du auch eine über<br />

den Himmel!" "Nein, aber ich werde<br />

dir heute vor dem einschlafen eine<br />

Geschichte über den Himmel<br />

erzählen –aber jetzt laß uns einmal<br />

nach Hause gehen“<br />

Hand in Hand ging Vater und klein<br />

Anna die Straße entlang – überall in<br />

den Fenstern sah man schon<br />

Weihnachtsbeleuchtungen, in manchen<br />

Vorgärten standen beleuchtete<br />

Tannenbäume.<br />

Klein Anna plapperte ununterbrochen<br />

---"Nur noch einmal schlafen" "Nur<br />

noch einmal schlafen" ------ und der<br />

Vater überlegte sich die ganze Zeit<br />

was er über den Himmel erzählen<br />

sollte. Zu Hause war es schön warm,<br />

überall standen Adventsachen,<br />

kleine Engel als Kerzen-leuchter,<br />

Weihrauchhäuschen, ein Adventskranz<br />

hing von der Decke und<br />

auch eine Krippe durfte nicht fehlen.<br />

Klein Anna lief sofort in ihr Zimmer,<br />

denn sie hatte in der Früh vergessen<br />

das 23zigste Türchen vom Advent -<br />

Kalender auf-zumachen.<br />

"Papa ein Schokolade –Stern! Darf<br />

ich noch naschen?"---- "Nein erst<br />

nach den Abendessen" "Zu spät! Er<br />

war so weich, daß ich ihm nicht mehr<br />

halten konnte!"---- "Anna --man darf<br />

doch zu Weihnachten nicht lügen!"---<br />

---- "Sonst schon?"------- "Anna bitte<br />

geh jetzt Hände waschen und komm<br />

essen!" "Okay, aber vergiß nicht, du<br />

hast mir versprochen eine Geschichte<br />

über den Himmel zu erzählen“<br />

Während des Essens und auch als<br />

Anna badete überlegte der Vater:<br />

"Was soll ich über den Himmel<br />

erzählen? Vielleicht vergißt sie? Oder<br />

– mir wird schon was einfallen“ Nach<br />

dem baden wollte Anna unbedingt<br />

noch das Video vom „Rudolf das<br />

Renntier" sehen – der Vater verzichte<br />

zum zwanzigsten mal auf die Abendnachrichten<br />

– denn so oft hatten sie<br />

sich heuer schon den „Rudolf"<br />

angeschaut. "Aber dann ins Bett"-----<br />

-- "Und nur noch einmal schlafen!" Als<br />

der Film zu Ende war lief Anna zum<br />

Fernseher drückte die Austaste, lief<br />

zurück zum Vater, kuschelte sich an<br />

ihm und sagte "Und nun noch die<br />

Geschichte vom Himmel!"<br />

"Nun gut – der Himmel ist ganz, ganz<br />

weit oben, manchmal ist er ganz blau<br />

mit kleinen weißen Wolken und in der<br />

Nacht..." ---- „---sind Sterne und der<br />

gute alte Mond, Papa das weis ich<br />

doch – Ich will nicht wissen AM<br />

Himmel ich möchte was wissen -- IM<br />

Himmel" "Aha, na gut, im Himmel ist<br />

jetzt irrsinnig viel los – das Christkind<br />

hat alle Wunschzettel ein-gesammelt<br />

und abgeliefert. Jetzt sind alle Engel<br />

beschäftigt diese Kinderwünsche zu<br />

erfüllen."<br />

„Die Mama ist ja auch im Himmel, ist<br />

sie auch ein Engel?" --"Aber ja mein<br />

Liebes, sie ist Dein Schutzengel "---<br />

„Dann hat sie auch meinen Wunschzettel<br />

gelesen?" "Aber sicher, du wirst<br />

sehn morgen abend unter den<br />

Weihnachtsbaum werden alle deine<br />

Wünsche erfüllt sein. Heute Nacht<br />

wird aber noch gearbeitet, gebastelt<br />

und genäht, gehämmert und geklopft<br />

und das so laut, daß davon Frau Holle<br />

aufwacht und ihre Betten schüttelt<br />

daß es auch so richtig weihnachtlich<br />

auf Erden wird. --- Mama hat den<br />

Schnee so geliebt, sie war dann<br />

wieder wie ein Kind...... und dann<br />

kam die Krankheit --- und dann waren<br />

nur noch wir zwei."<br />

Und der Vater erzählte noch soviel<br />

vom Himmel, daß er gar nicht gleich<br />

merkte, daß Anna schon eingeschlafen<br />

war. Er brachte sie ins<br />

Bettchen und verließ ganz leise das<br />

Kinderzimmer. Dann holte er den<br />

Wunschzettel und überprüfte nochmals<br />

alle Geschenke. Bei den<br />

Päckchen mit der Puppe, die weinen<br />

und Mama sagen kann, wechselte er<br />

den Anhänger nochmals aus. Statt<br />

"Vom Christkind" schrieb er „Von<br />

Deiner Mama" und er merkte gar<br />

nicht daß unter den Tränen die Tinte<br />

zerrann.<br />

Da er innerlich so aufgewühlt war und<br />

sicher noch nicht schlafen konnte<br />

setzte er sich an die Schreibmaschine<br />

und schrieb "Papa, erzähl mir<br />

vom Himmel".


Frohe Festtage und<br />

wünschen Ihnen die<br />

und das gesamte Team<br />

Die Christblume<br />

Weihnachtsmärchen<br />

von Paula Dehmel ( 1862 bis 1918 )<br />

Einsam ist die Blume, von der ich euch heute erzählen will. Sie<br />

kennt nicht die frohen Tage des Frühlings noch die duftreichen<br />

Nächte des Sommers. Keine flüsternden Gefährtinnen wachsen<br />

neben ihr auf, kein Vogel singt sie in Träume. In Schnee und Eis<br />

muss sie schauen, der Nordwind streicht über sie hin, und das<br />

eintönige Krächzen der Raben-vögel ist ihre Musik.<br />

Und doch ist sie weiß und zart wie nur eine ihrer Schwestern;<br />

anmutig wächst sie aus dem Kranze grüner Blätter empor, und<br />

ihr tiefer Kelch hütet die Geheimnisse der Blumen. Und sie<br />

fühlt keinen Winterschmerz! Still und stolz steht sie in ihrer<br />

Kraft. Sie weiß das sie begnadet ist: die einzige Blume, die im<br />

Winter blühen darf, die einzige Blume, die das heilige<br />

Christfest feiern darf mit den Bewohnern der Erde. Sage mir,<br />

Schwester der Lilie, was rief dich ins winterliche Leben?<br />

Was gab dir die Macht, der Kälte und dem Sturm zu trotzen?<br />

Warum schläfst du nicht im Frieden der Erde? Die Blätter<br />

rauschen mir Töne und Akkorde zu, sie raunen und rauschen -<br />

Silben höre ich, Worte - und nun will ich ihre Geschichte<br />

erzählen.<br />

Es ist Totensonntag. Auf dem Wege zum Kirchhof geht eine<br />

stille dunkle Schar Menschen. sie tragen Totenkränze,<br />

Tannenreiser und Immortellen, immergrüne Eichen und rote<br />

Vogelbeeren. Sie gehen schweigend, als dächten sie<br />

vergangener Tage oder träumten in banger Hoffnung von künftiger<br />

Helle. Der letzte im Zug ist ein kleiner Knabe, der auf der Schulter<br />

ein grünes Holzkreuz trägt, eine schwere Last für einen jungen<br />

Körper! Es ist ein armseliges Kreuz, roh gefügt, mit abgeschrägten<br />

Ecken. Des Knaben Blicke aber ruhen liebevoll darauf; seine<br />

jungen, ungeübten Hände haben wohl selbst das Holz geschnitzt.<br />

Aus der Kapelle des Totenhauses läutet die kleine Glocke, und<br />

andächtig zieht die Schar der trauernden durch das Portal. Ein<br />

leiser Wind geht mit ihnen; es sind die Todesengel, die dem Zuge<br />

12


Ein gutes neues Jahr<br />

Inserenten dieser Beilage<br />

des Medienhaus Schirnding<br />

unsichtbar folgen. Vom breiten Mittelwege aus verteilen sich<br />

lautlos die Gäste der Toten. Bald hat auch der blasse Knabe das<br />

Grab seiner Mutter gefunden. Es ist ein frischer Hügel; ohne<br />

Schmuck und ohne Pflege liegt er im kühlen Frühnebel. Der Kleine<br />

kniet nieder, pflanzt sein Kreuzlein zu Häupten der Toten und betet<br />

leise. Der Engel, der ihm folgte, beugt sich nieder, um die Inschrift<br />

zu lesen. "Liebe Mutter", steht in großen, kindlichen Buchstaben<br />

auf dem Querholz, sonst nichts. Da küsst der Engel das Kind aufs<br />

Haupt.<br />

Die andern Gräber schmückten sich nach und nach mit den<br />

Blumen und Kränzen der Leidtragenden; des Knaben Augen<br />

aber sahen angstvoll über das leere Grab, und ein Zucken des<br />

Schmerzes ging über das kleine Gesicht. "Lieber Gott," betete<br />

er leise, "lass meiner Mutter auch eine schöne Blume wachsen,<br />

ich muss fort ins Weisenhaus und kann ihr keine mehr bringen.<br />

Du aber kannst es, lieber Gott, du bist gut und allmächtig, und<br />

ich bitte dich so sehr.“<br />

Da küsste der Engel das Kind zum zweiten Male, und ein stiller<br />

Schein der Gewissheit kam in die braunen Augen des Knaben.<br />

Er rückte das Kreuzlein noch einmal zurecht, küsste das Grab<br />

seiner Mutter und folgte den andern Leuten, die den Heimweg<br />

antraten.<br />

Der Engel aber flog heim zu Gott und brachte ihm den Wunsch<br />

des Knaben. "Es ist Winter," sprach der Herr, "alle Pflanzen<br />

schlafen; soll ich diese Kindes wegen meine ewigen Gesetze<br />

ändern?" "Deine Allmacht, o Herr, ist größer als dein Gesetz,<br />

deine Güte reicher als dein Wille!" Da lächelte der Herr, dass die<br />

Wolken erstrahlten und ein Klingen durch die Sterne ging.<br />

"Komm", sagte er zum Engel, und sie traten schweigend in den<br />

Garten des Paradieses.<br />

Dort blühen die Blumen, die achtlose Hände auf Erden<br />

fortgeworfen und achtlose Füße zertreten haben. Schöner blühen<br />

sie hier im himmlischen Licht als in der irdischen Sonne; und als<br />

der Schöpfer zu ihnen trat, reckten sich Ranken und Gräser ihm<br />

entgegen, und die Kelche strömten über von Duft und Glanz.<br />

13


Flora und Fauna<br />

in Bayern<br />

Rabenkrähe / Aaskrähe<br />

(Corvus corone)<br />

Volkstümliche Namen: Gewöhnlich einfach<br />

nur Rab(e), Krähe oder Kroha<br />

genannt. Weil sie so krächzen, nennt man<br />

die Rabenkrähen auch Gragg.<br />

Kennzeichen<br />

Gefieder glänzend schwarz, dunkel befiederter<br />

Schnabelgrund. Ruft „krah” oder<br />

„arrr”, Gesang ein verhaltenes Schwätzen<br />

mit Pfeiflauten und Imitationen.<br />

Vorkommen<br />

Ganzjährig. Das Habitat ist sehr variabel,<br />

von lichten Wäldern, landwirtschaftlichen<br />

Kulturen, über Park- und Gartenanlagen<br />

im Siedlungsbereich bis zum Wattenmeer<br />

überall anzutreffen.<br />

Nest<br />

Brütet einzeln in Zweignestern in Gehölzen<br />

oder hohen Einzelbäumen, auch auf<br />

Masten.<br />

Nahrung<br />

Vielseitig. Insekten, Larven, Schnecken,<br />

Würmer, kleinere Wirbeltiere, aber auch<br />

Abfälle, Aas, Sämereien, Wurzeln. Auch<br />

Vogeleier werden nicht verschmäht, auch<br />

die der eigenen Artgenossen nicht. Die<br />

Nahrung wird meist zu Fuß im Laufen<br />

aufgepickt. Mit dem Schnabel wird auch im<br />

Boden oder unter Rinde gestochert.<br />

Info<br />

Östlich der Elbe wird die<br />

Rabenkrähe von der<br />

„Nebelkrähe” abgelöst.<br />

Diese grau-schwarze<br />

Unterart hat sich im Zuge<br />

der Eiszeit entwickelt.<br />

Die wird häufig mit der<br />

Saatkrähe verwechselt.<br />

Krähen leiden unter<br />

einem schlechten Ruf,<br />

da sie die Eier von<br />

anderen Singvögeln<br />

fressen.<br />

Die Aaskrähe (Corvus<br />

corone) gehört zur<br />

Familie der Rabenvögel.<br />

Sie ist in Eurasien mit<br />

sechs Unterarten verbreitet, davon in<br />

Europa die Rabenkrähe (südwestlich der<br />

Elbe) und die Nebelkrähe (ungefähr<br />

nordöstlich der Elbe). Die Nebelkrähe wird<br />

seit neuestem auch als eigene Art<br />

(Corvus cornix) betrachtet. In Mitteleuropa<br />

ist die Aaskrähe ein sehr<br />

häufiger und verbreiteter Brut- und<br />

Jahresvogel.<br />

Die Rabenkrähe besitzt ein schwarzes,<br />

bläulich schimmerndes Gefieder.<br />

Sie hat eine Länge von ungefähr<br />

47 Zentimetern. Die nordöstlich der<br />

Elbe vorkommende Nebelkrähe<br />

besitzt einen grauen Körper mit<br />

schwarzen Flügeln, Schwanzfedern<br />

und schwarzem Kopf. Es können<br />

auch Hybridformen<br />

von Raben- und Nebelkrähe<br />

auftreten,<br />

die fortpflanzungsfähig<br />

sind und Gefiedermerkmale<br />

beider<br />

Elternarten aufweisen.<br />

D e r s c h w a r z e<br />

Schnabel ist dick, der<br />

Oberschnabel vorne<br />

gebogen. Der Stoß<br />

ist gerade. Die Beine sind ebenfalls<br />

schwarz.<br />

Die Reviergröße variiert je nach Habitat. In<br />

Agrarlandschaften ist sie größer als in<br />

Stadtgebieten. Sie suchen auch außerhalb<br />

des Brutreviers nach Nahrung und<br />

mehrere Reviere können sich bei hoher<br />

Siedlungsdichte überschneiden.<br />

Außerhalb der Brutzeit leben Aaskrähen<br />

vergesellschaftet in kleineren Schwärmen,<br />

die sich wiederum besonders in der<br />

Abenddämmerung zu größeren Schwärmen<br />

vereinen, sofern sie ihre gemeinsamen<br />

Schlafbäume anfliegen. Zur<br />

Brutzeit - beginnend ab etwa März - bilden<br />

die Krähen zum einen Brutpaare, die sich<br />

von den Schwärmen distanzieren und auf<br />

ihr Brutgebiet beschränken, sowie kleine<br />

so genannte Nichtbrüter-Schwärme, aus<br />

jugendlichen Tieren. Bekannt sind diese<br />

blau-schwarz glänzenden Vögel durch<br />

ihre "Kräh"-Rufe. Sie erreichen ein Alter<br />

von bis zu 19 Jahren im Freiland und bilden<br />

monogame Paare, die in der Regel bis<br />

zu ihrem Lebensende zusammenbleiben.<br />

Ihre großen Nester sind in<br />

den Kronen hoher Bäume<br />

oder auf Strommasten zu<br />

finden. Oft am Waldrand,<br />

in baumbestandener


Rabenkrähe / Aaskrähe<br />

schen Halbinsel. Die Nebelkrähe kommt in<br />

Irland und Nordschottland vor und<br />

besiedelt im Osten Dänemark, Nord- und<br />

Osteuropa östlich der Elbe bis zum Ural<br />

und zur Krim, bis in die Mitte Rumäniens,<br />

auf die nördliche Balkan-halbinsel sowie<br />

zudem Italien einschließ-lich Sardinien<br />

und Korsika. Zwischen diesen Vorkommen<br />

existieren Misch-populationen, wie<br />

auch im westlichen Sibirien zwischen der<br />

Nebelkrähe und der östlichen Unterart der<br />

Rabenkrähe (C.c. orientalis). Der<br />

Ursprung dieser deutlichen Differenzierung<br />

dürfte darin liegen, dass<br />

Ackerlandschaft oder großen Parkanlagen<br />

in der Stadt. Das Weibchen brütet in 18 bis<br />

20 Tagen vier bis sechs Junge aus. Diese<br />

sind nach vier bis fünf Wochen flügge.<br />

Aaskrähen sind Allesfresser. Sie ernähren<br />

sich – ähnlich wie andere Krähenvögel,<br />

beispielsweise Elster oder Eichelhäher –<br />

neben Aas auch von Jungvögeln und<br />

Eiern. Gefressen werden auch Getreide,<br />

Samen, Nüsse und Früchte sowie<br />

Lebensmittel-Abfälle von Menschen.<br />

Während der Nahrungssuche bewegen<br />

sie sich hauptsächlich schreitend und<br />

gelegentlich hüpfend am Boden fort.<br />

Typisch während der Nahrungssuche ist<br />

ein Einstechen des Schnabels in den<br />

weichen Untergrund. Sie wenden<br />

Steine und Holzstückchen. In Bäumen<br />

werden Insekten von den<br />

Blättern gelesen und Früchte verzehrt.<br />

Manchmal suchen sie auch im<br />

Flug nach Nahrung. Im Wasser<br />

treibende Nahrungsbrocken werden<br />

mit dem Fuß oder mit dem Schnabel<br />

im Flug herausgefischt. Aaskrähen<br />

plündern außerdem Nester in<br />

Bäumen und Sträuchern sowie vor<br />

allem Bodennester.<br />

Die beiden Unterarten Rabenkrähe und<br />

Nebelkrähe sind über ganz Europa<br />

verbreitet. Dabei verläuft die Grenze<br />

unregelmäßig durch Europa:<br />

Die Verbreitung der Rabenkrähe<br />

reicht von England und<br />

Schleswig-Holstein südwärts<br />

und in Mitteleuropa westlich<br />

der Elbe bis Österreich, in die italienischen<br />

Südalpen, bis Frankreich und zur Iberi-<br />

Populationen der Ur-Aaskrähe während<br />

der letzten Eiszeit über lange Zeit in<br />

südlichen Gegenden isoliert waren und<br />

dort die verschiedenen Merkmale<br />

ausbildeten. Nach Zurückweichen des<br />

Eises kamen sie wieder in Kontakt zueinander.<br />

Innerhalb der Integradationszonen<br />

vermischen sich die beiden Subspezies<br />

und bringen fruchtbare Mischlinge (genannt<br />

Rakelkrähen) hervor, die Merkmale<br />

des Elterngefieders in allen Abstufungen<br />

aufweisen können.<br />

Die Aaskrähen sind in offenen<br />

Kulturlandschaften sowie an<br />

Wald-rändern, in Parks und<br />

Städten zu finden. Sie sind<br />

typische Kulturfolger.<br />

In Deutschland hat die Dichte<br />

von Aaskrähen ähnlich wie die<br />

von Elstern außerhalb menschlicher<br />

Siedlungen in den vergangenen<br />

Jahrzehnten abgenommen,<br />

während sie innerhalb<br />

menschlicher Siedlungen teils<br />

stark zugenommen haben. Als<br />

Grund wird insbesondere die<br />

Verschlechterung des Lebensraumes<br />

durch die moderne,<br />

intensive Landwirtschaft gesehen.


Das Mädchen ohne Hände<br />

Ein Märchen der Brüder Grimm<br />

Ein Müller war nach und nach in Armut<br />

geraten und hatte nichts mehr als seine<br />

Mühle und einen großen Apfelbaum<br />

dahinter. Einmal war er in den Wald<br />

gegangen, Holz zu holen, da trat ein alter<br />

Mann zu ihm, den er noch niemals<br />

gesehen hatte, und sprach 'was quälst du<br />

dich mit Holzhacken, ich will dich reich<br />

machen, wenn du mir versprichst, was<br />

hinter deiner Mühle steht.' 'Was kann das<br />

anders sein als mein Apfelbaum?' dachte<br />

der Müller, sagte 'ja,' und verschrieb es<br />

dem fremden Manne. Der aber lachte<br />

höhnisch und sagte 'nach drei Jahren will<br />

ich kommen und abholen, was mir gehört,'<br />

und ging fort. Als der Müller nach Haus<br />

kam, trat ihm seine Frau entgegen und<br />

sprach 'sage mir, Müller, woher kommt der<br />

plötzliche Reichtum in unser Haus? auf<br />

einmal sind alle Kisten und Kasten voll,<br />

kein Mensch hats hereingebracht, und ich<br />

weiß nicht, wie es zugegangen ist.' Er<br />

antwortete 'das kommt von einem fremden<br />

Manne, der mir im Walde begegnet ist und<br />

mir große Schätze verheißen hat; ich habe<br />

ihm dagegen verschrieben, was hinter der<br />

Mühle steht: den großen Apfelbaum<br />

können wir wohl dafür geben.' 'Ach, Mann,'<br />

sagte die Frau erschrocken, 'das ist der<br />

Teufel gewesen: den Apfelbaum hat er<br />

nicht gemeint, sondern unsere<br />

Tochter, die stand hinter der Mühle<br />

und kehrte den Hof.'<br />

Die Müllerstochter war ein<br />

schönes und frommes Mädchen<br />

und lebte die drei Jahre in<br />

Gottesfurcht und ohne Sünde. Als<br />

nun die Zeit herum war, und der<br />

Tag kam, wo sie der Böse holen<br />

wollte, da wusch sie sich rein und<br />

machte mit Kreide einen Kranz um<br />

sich. Der Teufel erschien ganz<br />

frühe, aber er konnte ihr nicht<br />

nahekommen. Zornig sprach er<br />

zum Müller 'tu ihr alles Wasser<br />

weg, damit sie sich nicht mehr<br />

waschen kann, denn sonst habe<br />

ich keine Gewalt über sie.' Der<br />

Müller fürchtete sich und tat es.<br />

Am andern Morgen kam der<br />

Teufel wieder, aber sie hatte auf<br />

ihre Hände geweint, und sie<br />

waren ganz rein. Da konnte er ihr<br />

wiederum nicht nahen und sprach<br />

wütend zu dem Müller 'hau ihr die<br />

Hände ab, sonst kann ich ihr<br />

nichts anhaben.' Der Müller<br />

entsetzte sich und antwortete 'wie<br />

könnt ich meinem eigenen Kinde<br />

die Hände abhauen!' Da drohte<br />

ihm der Böse und sprach 'wo du<br />

es nicht tust, so bist du mein, und ich hole<br />

dich selber.' Dem Vater ward angst, und er<br />

versprach, ihm zu gehorchen. Da ging er<br />

zu dem Mädchen und sagte 'mein Kind,<br />

wenn ich dir nicht beide Hände abhaue, so<br />

führt mich der Teufel fort, und in der Angst<br />

hab ich es ihm versprochen. Hilf mir doch<br />

in meiner Not und verzeihe mir, was ich<br />

Böses an dir tue.' Sie antwortete 'lieber<br />

Vater, macht mit mir, was Ihr wollt, ich bin<br />

Euer Kind.' Darauf legte sie beide Hände<br />

hin und ließ sie sich abhauen. Der Teufel<br />

kam zum drittenmal, aber sie hatte so<br />

lange und so viel auf die Stümpfe geweint,<br />

daß sie doch ganz rein waren. Da mußte er<br />

weichen und hatte alles Recht auf sie<br />

verloren.<br />

Der Müller sprach zu ihr 'ich habe so<br />

großes Gut durch dich gewonnen, ich will<br />

dich zeitlebens aufs köstlichste halten.' Sie<br />

antwortete aber 'hier kann ich nicht<br />

bleiben: ich will fortgehen: mitleidige<br />

Menschen werden mir schon so viel<br />

geben, als ich brauche.' Darauf ließ sie<br />

sich die verstümmelten Arme auf den<br />

Rücken binden, und mit Sonnenaufgang<br />

machte sie sich auf den Weg und ging den<br />

ganzen Tag, bis es Nacht ward. Da kam sie<br />

zu einem königlichen Garten, und beim<br />

Mondschimmer sah sie, daß Bäume voll<br />

schöner Früchte darin standen; aber sie<br />

konnte nicht hinein, denn es war ein<br />

Wasser darum. Und weil sie den ganzen<br />

Tag gegangen war und keinen Bissen<br />

genossen hatte, und der Hunger sie<br />

quälte, so dachte sie 'ach, wäre ich darin,<br />

damit ich etwas von den Früchten äße,<br />

sonst muß ich verschmachten.' Da kniete<br />

sie nieder, rief Gott den Herrn an und<br />

betete. Auf einmal kam ein Engel daher,<br />

der machte eine Schleuse in dem Wasser<br />

zu, so daß der Graben trocken ward und<br />

sie hindurchgehen konnte. Nun ging sie in<br />

den Garten, und der Engel ging mit ihr. Sie<br />

sah einen Baum mit Obst, das waren<br />

schöne Birnen, aber sie waren alle<br />

gezählt. Da trat sie hinzu und aß eine mit<br />

dem Munde vom Baume ab, ihren Hunger<br />

zu stillen, aber nicht mehr. Der Gärtner sah<br />

es mit an, weil aber der Engel<br />

dabeistand, fürchtete er sich<br />

und meinte, das Mädchen<br />

wäre ein Geist, schwieg still<br />

und getraute nicht zu rufen<br />

oder den Geist anzureden.<br />

Als sie die Birne gegessen<br />

hatte, war sie gesättigt, und<br />

ging und versteckte sich in<br />

das Gebüsch. Der König,<br />

dem der Garten gehörte, kam<br />

am andern Morgen herab, da<br />

zählte er und sah, daß eine<br />

der Birnen fehlte, und fragte<br />

d e n G ä r t n e r, w o s i e<br />

hingekommen wäre: sie läge<br />

nicht unter dem Baume und<br />

w ä r e d o c h w e g . D a<br />

antwortete der Gärtner<br />

'vorige Nacht kam ein Geist<br />

herein, der hatte keine Hände<br />

und aß eine mit dem Munde<br />

ab.' D er König sprach 'wie ist<br />

der Geist über das Wasser<br />

hereingekommen? und wo ist<br />

er hingegangen, nachdem er<br />

die Birne gegessen hatte?'<br />

Der Gärtner antwortete 'es<br />

k a m j e m a n d i n<br />

schneeweißem Kleide vom<br />

Himmel, der hat die Schleuse<br />

zugemacht und das Wasser


gehemmt, damit der Geist durch den<br />

Graben gehen konnte. Und weil es ein<br />

Engel muß gewesen sein, so habe ich<br />

mich gefürchtet, nicht gefragt und nicht<br />

gerufen. Als der Geist die Birne gegessen<br />

hatte, ist er wieder zurückgegangen.' Der<br />

König sprach 'verhält es sich, wie du sagst,<br />

so will ich diese Nacht bei dir wachen.'<br />

Als es dunkel ward, kam der König in den<br />

Garten, und brachte einen Priester mit, der<br />

sollte den Geist anreden. Alle drei setzten<br />

sich unter den Baum und gaben acht. Um<br />

Mitternacht kam das Mädchen aus dem<br />

Gebüsch gekrochen, trat zu dem Baum,<br />

und aß wieder mit dem Munde eine Birne<br />

ab; neben ihr aber stand der Engel im<br />

weißen Kleide. Da ging der Priester hervor<br />

und sprach 'bist du von Gott gekommen<br />

oder von der Welt? bist du ein Geist oder<br />

ein Mensch?' Sie antwortete 'ich bin kein<br />

Geist, sondern ein armer Mensch, von<br />

allen verlassen, nur von Gott nicht.' Der<br />

König sprach 'wenn du von aller Welt<br />

verlassen bist, so will ich dich nicht<br />

verlassen.' Er nahm sie mit sich in sein<br />

königliches Schloß, und weil sie so<br />

schön und fromm war, liebte er sie von<br />

Herzen, ließ ihr silberne Hände<br />

machen und nahm sie zu seiner<br />

Gemahlin.<br />

Nach einem Jahre mußte der König<br />

über Feld ziehen, da befahl er die<br />

junge Königin seiner Mutter und<br />

sprach 'wenn sie ins Kindbett kommt,<br />

so haltet und verpflegt sie wohl und<br />

schreibt mirs gleich in einem Briefe.'<br />

Nun gebar sie einen schönen Sohn.<br />

Da schrieb es die alte Mutter eilig und<br />

meldete ihm die frohe Nachricht. Der<br />

Bote aber ruhte unterwegs an einem<br />

Bache, und da er von dem langen<br />

Wege ermüdet war, schlief er ein. Da<br />

kam der Teufel, welcher der frommen<br />

Königin immer zu schaden trachtete,<br />

und vertauschte den Brief mit einem<br />

andern, darin stand, daß die Königin<br />

einen Wechselbalg zur Welt gebracht<br />

hätte. Als der König den Brief las, erschrak<br />

er und betrübte sich sehr, doch schrieb er<br />

zur Antwort, sie sollten die Königin wohl<br />

halten und pflegen bis zu seiner Ankunft.<br />

Der Bote ging mit dem Brief zurück, ruhte<br />

an der nämlichen Stelle und schlief wieder<br />

ein. Da kam der Teufel abermals und legte<br />

ihm einen andern Brief in die Tasche, darin<br />

stand, sie sollten die Königin mit ihrem<br />

Kinde töten. Die alte Mutter erschrak<br />

heftig, als sie den Brief erhielt, konnte es<br />

nicht glauben und schrieb dem Könige<br />

noch einmal, aber sie bekam keine andere<br />

Antwort, weil der Teufel dem Boten<br />

jedesmal einen falschen Brief unterschob:<br />

und in dem letzten Briefe stand noch, sie<br />

sollten zum Wahrzeichen Zunge und<br />

Augen der Königin aufheben.<br />

Aber die alte Mutter weinte, daß so<br />

unschuldiges Blut sollte vergossen<br />

werden, ließ in der Nacht eine Hirschkuh<br />

holen, schnitt ihr Zunge und Augen aus<br />

und hob sie auf. Dann sprach sie zu der<br />

Königin 'ich kann dich nicht töten lassen,<br />

wie der König befiehlt, aber länger darfst<br />

du nicht hier bleiben: geh mit deinem Kinde<br />

in die weite Welt hinein und komm nie<br />

wieder zurück.' Sie band ihr das Kind auf<br />

den Rücken, und die arme Frau ging mit<br />

weiniglichen Augen fort. Sie kam in einen<br />

großen wilden Wald, da setzte sie sich auf<br />

ihre Knie und betete zu Gott, und der Engel<br />

des Herrn erschien ihr und führte sie zu<br />

einem kleinen Haus, daran war ein<br />

Schildchen mit den Worten 'hier wohnt ein<br />

jeder frei.' Aus dem Häuschen kam eine<br />

schneeweiße Jungfrau, die sprach<br />

'willkommen, Frau Königin,' und führte sie<br />

hinein. Da band sie ihr den kleinen Knaben<br />

von dem Rücken und hielt ihn an ihre<br />

Brust, damit er trank, und legte ihn dann<br />

auf ein schönes gemachtes Bettchen. Da<br />

sprach die arme Frau 'woher weißt du, daß<br />

ich eine Königin war?' Die weiße Jungfrau<br />

antwortete 'ich bin ein Engel, von Gott<br />

gesandt, dich und dein Kind zu<br />

verpflegen.' Da blieb sie in dem Hause<br />

sieben Jahre, und war wohl verpflegt, und<br />

durch Gottes Gnade wegen ihrer<br />

Frömmigkeit wuchsen ihr die abgehauenen<br />

Hände wieder.<br />

Der König kam endlich aus dem Felde<br />

wieder nach Haus, und sein erstes war,<br />

daß er seine Frau mit dem Kinde sehen<br />

wollte. Da fing die alte Mutter an zu weinen<br />

und sprach 'du böser Mann, was hast du<br />

mir geschrieben, daß ich zwei unschuldige<br />

Seelen ums Leben bringen sollte!' und<br />

zeigte ihm die beiden Briefe, die der Böse<br />

verfälscht hatte, und sprach weiter 'ich<br />

habe getan, wie du befohlen hast,' und<br />

wies ihm die Wahrzeichen, Zunge und<br />

Augen. Da fing der König an noch viel<br />

bitterlicher zu weinen über seine arme<br />

Frau und sein Söhnlein, daß es die alte<br />

Mutter erbarmte und sie zu ihm sprach 'gib<br />

dich zufrieden, sie lebt noch. Ich habe eine<br />

Hirschkuh heimlich schlachten lassen und<br />

von dieser die Wahrzeichen genommen,<br />

deiner Frau aber habe ich ihr Kind auf den<br />

Rücken gebunden, und sie geheißen, in<br />

die weite Welt zu gehen, und sie hat<br />

versprechen müssen, nie wieder hierher<br />

zu kommen, weil du so zornig über sie<br />

wärst.' Da sprach der König 'ich will gehen,<br />

so weit der Himmel blau ist, und nicht<br />

essen und nicht trinken, bis ich meine liebe<br />

Frau und mein Kind wiedergefunden habe,<br />

wenn sie nicht in der Zeit umgekommen<br />

oder Hungers gestorben sind.'<br />

Darauf zog der König umher, an die sieben<br />

Jahre lang, und suchte sie in allen<br />

Steinklippen und Felsenhöhlen, aber er<br />

fand sie nicht und dachte, sie wäre<br />

verschmachtet. Er aß nicht und trank nicht<br />

während dieser ganzen Zeit, aber Gott<br />

erhielt ihn. Endlich kam er in einen großen<br />

Wald und fand darin das kleine Häuschen,<br />

daran das Schildchen war mit den Worten<br />

'hier wohnt jeder frei.' Da kam die weiße<br />

Jungfrau heraus, nahm ihn bei der Hand,<br />

führte ihn hinein und sprach 'seid<br />

willkommen, Herr König,' und fragte ihn,<br />

wo er herkäme. Er antwortete 'ich bin bald<br />

sieben Jahre umhergezogen, und suche<br />

meine Frau mit ihrem Kinde, ich kann sie<br />

aber nicht finden.' Der Engel bot ihm Essen<br />

und Trinken an, er nahm es aber nicht,<br />

und wollte nur ein wenig ruhen. Da<br />

legte er sich schlafen, und deckte ein<br />

Tuch über sein Gesicht.<br />

Darauf ging der Engel in die Kammer,<br />

wo die Königin mit ihrem Sohne saß,<br />

den sie gewöhnlich Schmerzenreich<br />

nannte, und sprach zu ihr 'geh heraus<br />

mitsamt deinem Kinde, dein Gemahl<br />

ist gekommen.' Da ging sie hin, wo er<br />

lag, und das Tuch fiel ihm vom<br />

A n g e s i c h t . D a s p r a c h s i e<br />

'Schmerzenreich, heb deinem Vater<br />

das Tuch auf und decke ihm sein<br />

Gesicht wieder zu.' Das Kind hob es<br />

auf und deckte es wieder über sein<br />

Gesicht. Das hörte der König im<br />

Schlummer und ließ das Tuch noch<br />

einmal gerne fallen. Da ward das<br />

Knäbchen ungeduldig und sagte 'liebe<br />

Mutter, wie kann ich meinem Vater das<br />

Gesicht zudecken, ich habe ja keinen<br />

Vater auf der Welt. Ich habe das Beten<br />

gelernt, unser Vater, der du bist im Himmel;<br />

da hast du gesagt, mein Vater wär im<br />

Himmel und wäre der liebe Gott: wie soll<br />

ich einen so wilden Mann kennen? der ist<br />

mein Vater nicht.' Wie der König das hörte,<br />

richtete er sich auf und fragte, wer sie<br />

wäre. Da sagte sie 'ich bin deine Frau, und<br />

das ist dein Sohn Schmerzenreich.' Und er<br />

sah ihre lebendigen Hände und sprach<br />

'meine Frau hatte silberne Hände.' Sie<br />

antwortete 'die natürlichen Hände hat mir<br />

der gnädige Gott wieder wachsen lassen;'<br />

und der Engel ging in die Kammer, holte<br />

die silbernen Hände und zeigte sie ihm. Da<br />

sah er erst gewiß, daß es seine liebe Frau<br />

und sein liebes Kind war, und küßte sie und<br />

war froh, und sagte 'ein schwerer Stein ist<br />

von meinem Herzen gefallen.' Da speiste<br />

sie der Engel Gottes noch einmal<br />

zusammen, und dann gingen sie nach<br />

Haus zu seiner alten Mutter. Da war große<br />

Freude überall, und der König und die<br />

Königin hielten noch einmal Hochzeit, und<br />

sie lebten vergnügt bis an ihr seliges Ende.


Sechse kommen durch die<br />

ganze Welt<br />

Ein Märchen der Brüder Grimm<br />

Es war einmal ein Mann, der verstand<br />

allerlei Künste er diente im Krieg und hielt<br />

sich brav und tapfer, aber als der Krieg zu<br />

Ende war, bekam er den Abschied und drei<br />

Heller Zehrgeld auf den Weg. "Wart,"<br />

sprach er, "das lasse ich mir nicht gefallen<br />

finde ich die rechten Leute, so soll mir der<br />

König noch die Schätze des ganzen<br />

Landes herausgeben. Da ging er voll Zorn<br />

in den Wald und sah einen darin stehen,<br />

der hatte sechs Bäume ausgerupft, als<br />

wären's Kornhalme. Sprach er zu ihm:<br />

"Willst du mein Diener sein und mit mir<br />

ziehen?" - "Ja, antwortete er, "aber erst will<br />

ich meiner Mutter das Wellchen Holz<br />

heimbringen," und nahm einen von den<br />

Bäumen und wickelte ihn um die fünf<br />

andern, hob die Welle auf die Schulter und<br />

trug sie fort. Dann kam er wieder und ging<br />

mit seinem Herrn, der sprach: "Wir zwei<br />

sollten wohl durch die ganze Welt<br />

kommen."<br />

Und als sie ein Weilchen gegangen waren,<br />

fanden sie einen Jäger, der lag auf den<br />

Knien, hatte die Büchse angelegt und<br />

zielte. Sprach der Herr zu ihm: "Jäger, was<br />

willst du schießen?" Er antwortete: "Zwei<br />

Meilen von hier sitzt eine Fliege auf dem<br />

Ast eines Eichbaumes, der will ich das<br />

linke Auge herausschießen." - "Oh, geh mit<br />

mir', sprach der Mann, "wenn wir drei<br />

zusammen sind, sollten wir wohl durch die<br />

ganze Welt kommen." Der Jäger war bereit<br />

und ging mit ihm, und sie kamen zu sieben<br />

Windmühlen, deren Flügel trieben ganz<br />

hastig herum, und ging doch links und<br />

rechts kein Wind und bewegte sich kein<br />

Blättchen. Da sprach der Mann: "Ich weiß<br />

nicht, was die Windmühlen treibt, es regt<br />

sich ja kein Lüftchen," und ging mit seinen<br />

Dienern weiter, und als sie zwei Meilen<br />

fortgegangen waren, sahen sie einen auf<br />

einem Baum sitzen, der hielt das eine<br />

Nasenloch zu und blies aus dem andern.<br />

"Mein! Was treibst du da oben?" fragte der<br />

Mann. Er antwortete: "Zwei Meilen von hier<br />

stehen sieben Windmühlen, seht, die<br />

blase ich an, daß sie laufen." - "Oh, geh mit<br />

mir," sprach der Mann, "wenn wir vier<br />

zusammen sind, sollten wir wohl durch die<br />

ganze Welt kommen!"<br />

Da stieg der Bläser herab und ging mit, und<br />

über eine Zeit sahen sie einen, der stand<br />

da auf einem Bein und hatte das andere<br />

abgeschnallt und neben sich gelegt. Da<br />

sprach der Herr: "Du hast dir's ja bequem<br />

gemacht zum Ausruhen." - "Ich bin ein<br />

Läufer," antwortete er, "und damit ich nicht<br />

gar zu schnell springe, habe ich mir das<br />

eine Bein abgeschnallt wenn ich mit zwei<br />

Beinen laufe, so geht's geschwinder, als<br />

ein Vogel fliegt." - "Oh, geh mit mir, wenn<br />

wir fünf zusammen sind, sollten wir wohl<br />

durch die ganze Welt kommen!"<br />

Da ging er mit, und gar nicht lang, so<br />

begegneten sie einem, der hatte ein<br />

Hütchen auf, hatte es aber ganz auf dem<br />

einen Ohr sitzen. Da sprach der Herr zu<br />

ihm: "Manierlich! Manierlich! Häng deinen<br />

Hut doch nicht auf ein Ohr, du siehst ja aus<br />

wie ein Hansnarr." - "Ich darf's nicht tun,"<br />

sprach der and<br />

e r e , " d e n n<br />

setz' ich meinen<br />

Hut gerad, so<br />

kommt ein gewaltiger<br />

Frost,<br />

und die Vögel<br />

unter dem Himmel<br />

erfrieren<br />

und fallen tot<br />

zur Erde." - "Oh,<br />

geh mit mir,"<br />

s p r a c h d e r<br />

Herr, "wenn wir<br />

sechs zusamm<br />

e n s i n d ,<br />

sollten wir Wohl<br />

durch die ganze<br />

Welt kommen!"<br />

Nun gingen die sechse in eine Stadt, wo<br />

der König hatte bekanntmachen lassen,<br />

wer mit seiner Tochter in die Wette laufen<br />

wollte und den Sieg davontrüge, der sollte<br />

ihr Gemahl werden; wer aber verlöre,<br />

müßte auch seinen Kopf hergeben. Da<br />

meldete sich der Mann und sprach: "Ich<br />

will aber meinen Diener für mich laufen<br />

lassen." Der König antwortete: "Dann<br />

mußt du auch noch dessen Leben zum<br />

Pfand setzen, also daß sein und dein Kopf<br />

für den Sieg haften." Als das verabredet<br />

und festgemacht war, schnallte der Mann<br />

dem Läufer das andere Bein an und<br />

sprach zu ihm: "Nun sei hurtig und hilf, daß<br />

wir siegen!" Es war aber bestimmt, daß<br />

wer am ersten Wasser aus einem weit<br />

abgelegenen Brunnen brächte, der sollte<br />

Sieger sein. Nun bekam der Läufer einen<br />

Krug und die Königstochter auch einen,<br />

und sie fingen zu gleicher Zeit zu laufen an;<br />

aber in einem Augenblick, als die<br />

Königstochter erst eine kleine Strecke fort<br />

war, konnte den Läufer schon kein<br />

Zuschauer mehr sehen, und es war nicht<br />

anders als wäre der Wind vorbeigesaust In<br />

kurzer Zeit langte er bei dem Brunnen an,<br />

schöpfte den Krug voll Wasser und kehrte<br />

wieder um. Mitten aber auf dem Heimweg<br />

überkam ihn eine Müdigkeit, da setzte er<br />

den Krug hin, legte sich nieder und schlief<br />

ein. Er hatte aber einen Pferdeschädel der<br />

da auf der Erde lag, zum Kopfkissen<br />

gemacht, damit er hart läge und bald<br />

wieder erwache. Indessen war die<br />

Königstochter, die auch gut laufen konnte,<br />

so gut es gerade ein gewöhnlicher Mensch<br />

vermag, bei dem Brunnen angelangt und<br />

eilte mit ihrem Krug voll Wasser zurück;<br />

und als sie den Läufer da liegen und<br />

schlafen sah, war sie froh und sprach: "Der<br />

Feind ist in meine Hände gegeben," leerte<br />

seinen Krug aus und sprang weiter. Nun<br />

wäre alles verloren gewesen, wenn nicht<br />

zum guten Glück der Jäger mit seinen<br />

scharfen Augen oben auf dem Schloß<br />

gestanden und alles mitangesehen hätte.<br />

Da sprach er: "Die Königstochter soll doch<br />

gegen uns nicht aufkommen," lud seine<br />

Büchse und schoß so geschickt, daß er<br />

dem Läufer den Pferdeschädel unterm<br />

Kopf wegschoß, ohne ihm weh zu tun. Da


erwachte der Läufer, sprang in die Höhe<br />

und sah, daß sein Krug leer und die<br />

Königstochter schon weit voraus war. Aber<br />

er verlor den Mut nicht, lief mit dem Krug<br />

wieder zum Brunnen zurück, schöpfte aufs<br />

neue Wasser und war noch zehn Minuten<br />

eher als die Königstochter daheim. "Seht<br />

ihr," sprach er, "jetzt hab ich erst die Beine<br />

aufgehoben, vorher war's gar kein Laufen<br />

zu nennen." Den König aber kränkte es<br />

und seine Tochter noch mehr, daß sie so<br />

ein gemeiner, abgedankter Soldat<br />

davontragen sollte; sie ratschlagten<br />

miteinander, wie sie ihn samt seinen<br />

Gesellen los würden. Da sprach der König<br />

zu ihr: "Ich habe ein Mittel gefunden, laß dir<br />

nicht bang sein, sollen nicht wieder<br />

heimkommen." Und sprach zu ihnen: "Ihr<br />

sollt euch nun zusammen lustig machen,<br />

essen und trinken," und führte sie zu einer<br />

Stube, die hatte einen Boden von Eisen,<br />

und die Türen waren auch von Eisen, und<br />

die Fenster waren mit eisernen Stäben<br />

verwahrt. In der Stube war eine Tafel mit<br />

köstlichen Speisen besetzt, da sprach der<br />

König zu ihnen: "Geht hinein und laßt euch<br />

wohl sein!" Und wie sie darinnen waren,<br />

ließ er die Türe verschließen und<br />

verriegeln. Dann ließ er den Koch kommen<br />

und befahl ihm, ein Feuer so lange unter<br />

die Stube zu machen, bis das Eisen<br />

glühend würde. Das tat der Koch, und es<br />

ward den sechsen in der Stube, während<br />

sie an der Tafel saßen, ganz warm und sie<br />

meinten, das käme vom Essen; als aber<br />

die Hitze immer größer ward und sie<br />

hinaus wollten, Tür und Fenster aber<br />

verschlossen fanden, da merkten sie, daß<br />

der König Böses im Sinne gehabt hatte<br />

und sie ersticken wollte. "Es soll ihm aber<br />

nicht gelingen," sprach der mit dem<br />

Hütchen, "ich will einen Frost kommen<br />

lassen, von dem sich das Feuer schämen<br />

und verkriechen soll." Da setzte er sein<br />

Hütchen gerade, und alsobald fiel ein<br />

Frost, daß alle Hitze verschwand und die<br />

Speisen auf den Schüsseln anfingen zu<br />

frieren. Als nun ein paar Stunden herum<br />

waren und der König glaubte, sie wären in<br />

der Hitze verschmachtet, ließ er die Türe<br />

öffnen und wollte selbst nach ihnen sehen.<br />

Aber wie die Türe aufging, standen sie alle<br />

sechse da, frisch und gesund und sagten,<br />

es wäre ihnen lieb, daß sie heraus<br />

könnten, sich zu wärmen, denn bei der<br />

großen Kälte in der Stube frören die<br />

Speisen an den Schüsseln fest. Da ging<br />

der König voll Zorn hinab zu dem Koch,<br />

schalt ihn und fragte, warum er nicht getan<br />

hätte, was ihm wäre befohlen worden. Der<br />

Koch aber antwortete: "Es ist Glut genug<br />

da, seht nur selbst." Da sah der König, daß<br />

ein gewaltiges Feuer unter der Eisenstube<br />

brannte, und merkte, daß er den sechsen<br />

auf diese Weise nichts anhaben konnte.<br />

Nun sann der König aufs neue, wie er die<br />

bösen Gäste los würde, ließ den Meister<br />

kommen und sprach: "Willst du Gold<br />

nehmen und dein Recht auf meine Tochter<br />

aufgeben, so sollst du haben, soviel du<br />

willst." - "Oh ja, Herr König," antwortete er,<br />

"gebt mir soviel, als mein Diener tragen<br />

kann, so verlange ich Eure Tochter nicht."<br />

Da war der König zufrieden, und jener<br />

sprach weiter: "So will ich in vierzehn<br />

Tagen kommen und es holen." Darauf rief<br />

er alle Schneider aus dem ganzen Reich<br />

herbei, die mußten vierzehn Tage lang<br />

sitzen und einen Sack nähen. Und als er<br />

fertig war, mußte der Starke, welcher<br />

Bäume ausrupfen konnte, den Sack auf<br />

die Schulter nehmen und mit ihm zu dem<br />

König gehen. Da sprach der König: "Was<br />

ist das für ein gewaltiger Kerl, der den<br />

hausgroßen Ballen Leinwand auf der<br />

Schulter trägt?," erschrak und dachte:<br />

Was wird der für Gold wegschleppen. Da<br />

hieß er eine Tonne Gold herbeibringen, die<br />

mußten sechzehn zehn der stärksten<br />

Männer tragen, aber der Starke packte sie<br />

mit einer Hand, steckte sie in den Sack und<br />

sprach: "Warum bringt ihr nicht gleich<br />

mehr, das deckt ja kaum den Boden." Da<br />

ließ der König nach und nach seinen<br />

ganzen Schatz herbeitragen, den schob<br />

der Starke in den Sack hinein, und der<br />

Sack ward davon noch nicht zur Hälfte voll.<br />

Da mußten noch siebentausend Wagen<br />

mit Gold in dem ganzen Reich zusammengefahren<br />

werden, die schob der<br />

Starke samt den vorgespannten Ochsen in<br />

seinen Sack. "Ich will's nicht lange<br />

besehen," sprach er, "und nehmen was<br />

kommt, damit der Sack nur voll wird." Wie<br />

alles darin stak,<br />

ging doch noch<br />

viel hinein; da<br />

sprach er: "Ich<br />

will dem Ding<br />

nun ein En<br />

d e m a c h e n ,<br />

man bindet wohl<br />

einmal einen<br />

Sack zu, wenn<br />

er auch noch<br />

nicht voll ist.“<br />

Dann huckte er<br />

i h n a u f d e n<br />

R ü c k e n u n d<br />

ging mit seinen<br />

Gesellen fort. Als der König nun sah, wie<br />

der einzige Mann des ganzen Landes<br />

Reichtum forttrug, ward er zornig und ließ<br />

seine Reiterei aufsitzen, die sollte den<br />

sechsen nachjagen, und hatten den<br />

Befehl, dem Starken den Sack wieder<br />

abzunehmen. Zwei Regimenter holten sie<br />

bald ein und riefen ihnen zu: "Ihr seid<br />

Gefangene, legt den Sack mit dem Gold<br />

nieder oder ihr werdet zusammengehauen!"<br />

- "Was sagt ihr?" sprach der<br />

Bläser, "wir wären Gefangene? Eher sollt<br />

ihr sämtlich in der Luft herumtanzen," hielt<br />

das eine Nasenloch zu und blies mit dem<br />

andern die beiden Regimenter an, da<br />

fuhren sie auseinander und in die blaue<br />

Luft über alle Berge weg, der eine hierhin,<br />

der andere dorthin.<br />

Ein Feldwebel rief um Gnade, er hätte<br />

neun Wunden und wäre ein braver Kerl,<br />

der den Schimpf nicht verdiente. Da ließ<br />

der Bläser ein wenig nach, so daß er ohne<br />

Schaden wieder herabkam, dann sprach<br />

er zu ihm: "Nun geh heim zum König und<br />

sag, er sollte nur noch mehr Reiterei<br />

schicken, ich wollte sie alle in die Luft<br />

blasen." Der König, als er den Bescheid<br />

vernahm, sprach: "Laßt die Kerle gehen,<br />

die haben etwas an sich."<br />

Da brachten die sechse den Reichtum<br />

heim, teilten ihn unter sich und lebten<br />

vergnügt bis an ihr Ende.


Die Wassernixe<br />

Ein Märchen der Brüder Grimm<br />

Ein Brüderchen und ein Schwesterchen<br />

spielten an einem Brunnen, und wie sie so<br />

spielten, plumpsten sie beide hinein. Da<br />

war unten eine Wassernixe, die sprach<br />

'jezt habe ich euch, jetzt sollt ihr mir brav<br />

arbeiten,' und führte sie mit sich fort. Dem<br />

Mädchen gab sie verwirrten garstigen<br />

Flachs zu spinnen, und es mußte Wasser<br />

in ein hohles Faß schleppen, der Junge<br />

aber sollte einen Baum mit einer stumpfen<br />

Axt hauen, und nichts zu essen bekamen<br />

sie als steinharte Klöße. Da wurden zuletzt<br />

die Kinder so ungeduldig, daß sie<br />

warteten, bis eines Sonntags die Nixe in<br />

der Kirche war, da entflohen sie. Und als<br />

die Kirche vorbei war, sah die Nixe, daß die<br />

Vögel ausgeflogen waren, und setzte<br />

ihnen mit großen Sprüngen nach. Die<br />

Kinder erblickten sie aber von weitem, und<br />

das Mädchen warf eine Bürste hinter sich,<br />

das gab einen großen Bürstenberg mit<br />

tausend und tausend Stacheln, über den<br />

die Nixe mit großer Müh klettern mußte;<br />

endlich aber kam sie doch hinüber. Wie<br />

das die Kinder sahen, warf der Knabe<br />

einen Kamm hinter sich, das gab einen<br />

großen Kammberg mit tausendmal<br />

tausend Zinken, aber die Nixe wußte sich<br />

daran festzuhalten und<br />

kam zuletzt doch drüber.<br />

Da warf das Mädchen<br />

e i n e n S p i e g e l<br />

hinterwärts, welches<br />

einen Spiegelberg gab,<br />

der war so glatt, so glatt,<br />

daß sie unmöglich<br />

darüber konnte. Da<br />

dachte sie 'ich will<br />

geschwind nach Haus<br />

gehen und meine Axt<br />

h o l e n u n d d e n<br />

S p i e g e l b e r g<br />

entzweihauen.' Bis sie<br />

aber wiederkam und das<br />

Glas aufgehauen hatte,<br />

waren die Kinder längst<br />

weit entflohen, und die<br />

Wassernixe mußte sich<br />

wieder in ihren Brunnen trollen.<br />

Der alte Großvater und<br />

der Enkel<br />

Ein Märchen der Brüder Grimm<br />

Es war einmal ein steinalter Mann, dem<br />

waren die Augen trüb geworden, die Ohren<br />

taub, und die Knie zitterten ihm. Wenn er<br />

nun bei Tische saß und den Löffel kaum<br />

halten konnte, schüttete er Suppe auf das<br />

Tischtuch, und es floß ihm auch etwas<br />

wieder aus dem Mund. Sein Sohn und<br />

dessen Frau ekelten sich davor, und<br />

deswegen mußte sich der alte Großvater<br />

endlich hinter den Ofen in die Ecke setzen,<br />

und sie gaben ihm sein Essen in ein<br />

irdenes Schüsselchen und noch dazu<br />

nicht einmal satt; da sah er betrübt nach<br />

dem Tisch und die Augen wurden ihm naß.<br />

Einmal auch konnten seine zittrigen<br />

Hände das Schüsselchen nicht festhalten,<br />

es fiel zur Erde und zerbrach. Die junge<br />

Frau schalt, er sagte nichts und seufzte<br />

nur. Da kaufte sie ihm ein hölzernes<br />

Schüsselchen für ein paar Heller, daraus<br />

mußte er nun essen. Wie sie da so sitzen,<br />

so trägt der kleine Enkel von vier Jahren<br />

auf der Erde kleine Brettlein zusammen.<br />

"Was machst du da?" fragte der Vater. "Ich<br />

mache ein Tröglein," antwortete das Kind,<br />

"daraus sollen Vater und Mutter essen,<br />

wenn ich groß bin." Da sahen sich Mann<br />

und Frau eine Weile an Fingen endlich an<br />

zu weinen, holten alsofort den alten<br />

Großvater an den Tisch und ließen ihn von<br />

nun an immer mitessen, sagten auch<br />

nichts, wenn er ein wenig verschüttete.<br />

Von dem Tode des<br />

Hühnchens<br />

Ein Märchen der Brüder Grimm<br />

Auf eine Zeit ging das Hühnchen mit dem<br />

Hähnchen in den Nußberg, und sie<br />

machten miteinander aus, wer einen<br />

Nußkern fände, sollte ihn mit dem andern<br />

teilen. Nun fand das Hühnchen eine große<br />

große Nuß, sagte aber nichts davon und<br />

wollte den Kern allein essen. Der Kern war<br />

aber so dick, daß es ihn nicht hinunterschlucken<br />

konnte und er ihm im Hals<br />

stecken blieb, daß ihm angst wurde, es<br />

müßte ersticken. Da schrie das Hühnchen<br />

'Hähnchen, ich bitte dich lauf, was du<br />

kannst, und hol mir Wasser, sonst erstick<br />

ich.' Das Hähnchen lief, was es konnte,<br />

zum Brunnen und sprach 'Born, du sollst<br />

mir Wasser geben; das Hühnchen liegt auf<br />

dem Nußberg, hat einen großen Nußkern<br />

geschluckt und will ersticken.' Der<br />

Brunnen antwortete 'lauf erst hin zur Braut<br />

und laß dir rote Seide geben.' Das<br />

Hähnchen lief zur Braut 'Braut, du sollst mir<br />

rote Seide geben: rote Seide will ich dem<br />

Brunnen geben, der Brunnen soll mir<br />

Wasser geben, das Wasser will ich dem<br />

Hühnchen bringen, das liegt auf dem<br />

Nußberg, hat einen großen Nußkern<br />

geschluckt und will daran ersticken.' Die<br />

Braut antwortete 'lauf erst und hol mir mein<br />

Kränzlein, das blieb an einer Weide<br />

hängen.' Da lief das Hähnchen zur Weide<br />

und zog das Kränzlein von dem Ast und<br />

brachte es der Braut, und die Braut gab<br />

ihm rote Seide dafür, die brachte es dem<br />

Brunnen, der gab ihm Wasser dafür. Da<br />

brachte das Hähnchen das Wasser zum<br />

Hühnchen, wie es aber hinkam, war<br />

dieweil das Hühnchen erstickt, und lag da<br />

tot und regte sich nicht. Da ward das<br />

Hähnchen so traurig, daß es laut schrie,<br />

und kamen alle Tiere und beklagten das<br />

Hühnchen; und sechs Mäuse bauten<br />

einen kleinen Wagen, das Hühnchen darin<br />

zum Grabe zu fahren; und als der Wagen<br />

fertig war, spannten sie sich davor, und das<br />

Hähnchen fuhr. Auf dem Wege aber kam<br />

der Fuchs 'wo willst du hin, Hähnchen?'<br />

'Ich will mein Hühn chen begraben.' 'Darf<br />

ich mitfahren?'<br />

'Ja, aber setz dich hinten auf den Wagen,<br />

vorn könnens meine Pferdchen nicht<br />

vertragen.'<br />

Da setzte sich der Fuchs hintenauf, dann<br />

der Wolf, der Bär, der Hirsch, der Löwe und<br />

alle Tiere in dem Wald. So ging die Fahrt<br />

fort, da kamen sie an einen Bach. 'Wie<br />

sollen wir nun hinüber?' sagte das<br />

Hähnchen. Da lag ein Strohhalm am Bach,<br />

der sagte 'ich will mich quer darüberlegen,<br />

so könnt ihr über mich fahren.' Wie aber die<br />

sechs Mäuse auf die Brücke kamen,<br />

rutschte der Strohhalm aus und fiel ins<br />

Wasser, und die sechs Mäuse fielen alle<br />

hinein und ertranken. Da ging die Not von<br />

neuem an, und kam eine Kohle und sagte<br />

'ich bin groß genug, ich will mich<br />

darüberlegen, und ihr sollt über mich<br />

fahren.' Die Kohle legte sich auch an das<br />

Wasser, aber sie berührte es unglücklicherweise<br />

ein wenig, da zischte sie,<br />

verlöschte und war tot. Wie das ein Stein<br />

sah, erbarmte er sich und wollte dem<br />

Hähnchen helfen, und legte sich über das<br />

Wasser. Da zog nun das Hähnchen den<br />

Wagen selber, wie es ihn aber bald drüben<br />

hatte, und war mit dem toten Hühnchen auf<br />

dem Land und wollte die andern, die<br />

hintenauf saßen, auch heranziehen, da<br />

waren ihrer zuviel geworden, und der<br />

Wagen fiel zurück, und alles fiel miteinander<br />

in das Wasser und ertrank. Da war<br />

das Hähnchen noch allein mit dem toten<br />

Hühnchen, und grub ihm ein Grab und<br />

legte es hinein, und machte einen Hügel<br />

darüber, auf den setzte es sich und grämte<br />

sich so lang, bis es auch starb; und da war<br />

alles tot.


Die Alte im Wald<br />

Ein Märchen der Brüder Grimm<br />

Es fuhr einmal ein armes Dienstmädchen<br />

mit seiner Herrschaft durch einen großen<br />

Wald, und als sie mitten darin waren,<br />

kamen Räuber aus dem Dickicht hervor<br />

und ermordeten, wen sie fanden. Da<br />

kamen alle miteinander um bis auf das<br />

Mädchen, das war in der Angst aus dem<br />

Wagen gesprungen und hatte sich hinter<br />

einem Baum verborgen. Wie die Räuber<br />

mit ihrer Beute fort waren, trat es herbei<br />

und sah das große Unglück. Da fing es an<br />

bitterlich zu weinen und sagte: "Was soll<br />

ich armes Mädchen nun anfangen, ich<br />

weiß mich nicht aus dem Wald<br />

herauszufinden, keine Menschenseele<br />

wohnt darin, so muß ich gewiß<br />

verhungern." Es ging herum, suchte<br />

einen Weg, konnte aber keinen finden.<br />

Als es Abend war, setzte es sich unter<br />

einen Baum, befahl sich Gott und wollte<br />

da sitzen bleiben und nicht weggehen,<br />

möchte geschehen, was immer wollte.<br />

Als es aber eine Weile da gesessen<br />

hatte, kam ein weiß Täubchen zu ihm<br />

geflogen und hatte ein kleines, goldenes<br />

Schlüsselchen im Schnabel. Das<br />

Schlüsselchen legte es ihm in die Hand<br />

und sprach: "Siehst du dort den großen<br />

Baum, daran ist ein kleines Schloß, das<br />

schließ mit dem Schlüsselchen auf, so<br />

wirst du Speise genug finden und keinen<br />

Hunger mehr leiden." Da ging es zu dem<br />

Baum und schloß ihn auf und fand Milch<br />

in einem kleinen Schüsselchen und<br />

Weißbrot zum Einbrocken dabei, daß es<br />

sich satt essen konnte. Als es satt war,<br />

sprach es: "Jetzt ist es Zeit, wo die<br />

Hühner daheim auffliegen, ich bin so<br />

müde, könnt ich mich doch auch in mein<br />

Bett legen." Da kam das Täubchen<br />

wieder geflogen und brachte ein anderes<br />

goldenes Schlüsselchen im Schnabel<br />

und sagte: "Schließ dort den Baum auf,<br />

so wirst du ein Bett finden." Da schloß es<br />

auf und fand ein schönes, weiches<br />

Bettchen; da betete es zum lieben Gott,<br />

er möchte es behüten in der Nacht, legte<br />

sich und schlief ein. Am Morgen kam das<br />

Täubchen zum drittenmal, brachte<br />

wieder ein Schlüsselchen und sprach:<br />

"Schließ dort den Baum auf, da wirst du<br />

Kleider finden," und wie es aufschloß,<br />

fand es Kleider, mit Gold und Edelsteinen<br />

besetzt, so herrlich, wie sie keine<br />

Königstochter hat. Also lebte es da eine<br />

Zeitlang, und kam das Täubchen alle<br />

Tage und sorgte für alles, was es<br />

bedurfte, und war das ein stilles, gutes<br />

Leben.<br />

Einmal aber kam das Täubchen und<br />

sprach: "Willst du mir etwas zuliebe tun?"<br />

"Von Herzen gerne," sagte das Mädchen.<br />

Da sprach das Täubchen: "Ich will dich zu<br />

einem kleinen Häuschen führen, da geh<br />

hinein, mittendrein am Herd wird eine alte<br />

Frau sitzen und ›Guten Tag‹ sagen. Aber<br />

gib ihr beileibe keine Antwort, sie mag<br />

auch anfangen, was sie will, sondern geh<br />

zu ihrer rechten Hand weiter, da ist eine<br />

Türe, die mach auf, so wirst du in eine<br />

Stube kommen, wo eine Menge von<br />

Ringen allerlei Art auf dem Tisch liegt,<br />

darunter sind prächtige mit glitzerigen<br />

Steinen, die laß aber liegen und suche<br />

einen schlichten heraus, der auch<br />

darunter sein muß, und bring ihn zu mir<br />

her, so geschwind du kannst."<br />

Das Mädchen ging zu<br />

dem Häuschen und trat<br />

zu der Türe ein; da saß<br />

eine Alte, die machte<br />

große Augen, wie sie<br />

e s e r b l i c k t e , u n d<br />

sprach: "Guten Tag,<br />

mein Kind." Es gab ihr<br />

aber keine Antwort und<br />

ging auf die Türe zu.<br />

"Wohinaus?" rief sie<br />

und faßte es beim Rock<br />

und wollte es festhalten,<br />

"das ist mein<br />

Haus, da darf niemand<br />

herein, wenn ich's nicht<br />

haben will." Aber das<br />

Mädchen schwieg still,<br />

machte sich von ihr los<br />

und ging gerade in die<br />

Stube hinein. Da lag<br />

nun auf dem Tisch eine<br />

übergroße Menge von<br />

Ringen, die glitzten und<br />

glimmerten ihm vor den<br />

Augen; es warf sie<br />

herum und suchte nach<br />

dem schlichten, konnte<br />

ihn aber nicht finden.<br />

Wie es so suchte, sah<br />

es die Alte, wie sie daherschlich und<br />

einen Vogelkäfig in der Hand hatte und<br />

damit fort wollte. Da ging es auf sie zu<br />

und nahm ihr den Käfig aus der Hand,<br />

und wie es ihn aufhob und hineinsah, saß<br />

ein Vogel darin, der hatte den schlichten<br />

Ring im Schnabel. Da nahm es den Ring<br />

und lief ganz froh damit zum Haus hinaus<br />

und dachte, das weiße Täubchen würde<br />

kommen und den Ring holen, aber es<br />

kam nicht. Da lehnte es sich an einen<br />

Baum und wollte auf das Täubchen<br />

warten, und wie es so stand, da war es,<br />

als wäre der Baum weich und biegsam<br />

und senkte seine Zweige herab.<br />

Und auf einmal schlangen sich die<br />

Zweige um es herum und waren zwei<br />

Arme, und wie es sich umsah, war der<br />

Baum ein schöner Mann, der es umfaßte<br />

und herzlich küßte und sagte: "Du hast<br />

mich erlöst und aus der Gewalt der Alten<br />

befreit, die eine böse Hexe ist. Sie hatte<br />

mich in einen Baum verwandelt, und alle<br />

Tage ein paar Stunden war ich eine<br />

weiße Taube, und solang sie den Ring<br />

besaß, konnte ich meine mensch-liche<br />

Gestalt nicht wiedererhalten."<br />

Da waren auch seine Bedienten und<br />

Pferde von dem Zauber frei, die sie auch<br />

in Bäume verwandelt hatte, und standen<br />

neben ihm. Da fuhren sie fort in sein<br />

Reich, denn er war eines Königs Sohn,<br />

und sie heirateten sich und lebten<br />

glücklich.


Der Brief an das Christkind<br />

Felix ist sieben Jahre alt und kann heuer<br />

zum ersten Mal seinen Brief an das<br />

Christkind selber schreiben. Lange sitzt<br />

er da und schreibt, endlich aber ist er<br />

fertig. Seine Mutter soll den Brief lesen,<br />

bevor er ihn ins Fenster legt. Da steht:<br />

»Liebes Christkind, ich wünsche mir von<br />

Dir eine elektrische Eisenbahn, ein<br />

Tretauto, eine Skiausrüstung, ein<br />

spannendes Buch, einen Zauberkasten,<br />

Malstifte, Pfeil und Bogen, Boxhandschuhe<br />

und viele Süßigkeiten. Dein<br />

Felix.« Die Mutter schüttelt den Kopf und<br />

sagt: »Ist das nicht ein bisschen zuviel,<br />

Felix?« Doch das findet er nicht, und er<br />

legt am Abend den Brief ins Fenster.<br />

Dann wartet er ungeduldig auf Weihnachten.<br />

Als am Heiligen Abend die<br />

Weihnachtsglocke leise durch das Haus<br />

bimmelt, stürmt Felix ins Wohnzimmer,<br />

wo der Christbaum und die Geschenke<br />

stehen. Da liegen für ihn ein Paar Ski und<br />

ein Zauberkasten - und ein Brief. Hastig<br />

reißt Felix den Umschlag auf und liest:<br />

»Lieber Felix, in Deinem Brief waren so<br />

viele Geschenkvorschläge, dass es für<br />

drei Kinder zum Beschenken gereicht<br />

hat. Ich danke Dir dafür. Fröhliche<br />

Weihnachten wünscht Dir das Christkind.«<br />

Felix ist ganz still geworden. Er<br />

schämt sich ein bisschen. Ob er im<br />

nächsten Jahr wohl noch einmal so viele<br />

Sachen auf die Wunschliste schreibt?<br />

Der Christbaumständer<br />

Beim Aufräumen des Dachbodens, ein<br />

paar Wochen vor Weihnachten,<br />

entdeckte ein Familienvater in einer Ecke<br />

einen ganz verstaubten, uralten<br />

Christbaumständer. Es war ein ganz<br />

besonderer Ständer, mit einem Drehmechanismus<br />

und einer eingebauten<br />

Spielwalze. Beim vorsichtigen Drehen<br />

konnte man das Lied „Oh du fröhliche"<br />

erkennen. Das musste der Christbaumständer<br />

sein, von dem Großmutter<br />

immer erzählte, wenn die Weihnachtszeit<br />

herankam. Das Ding sah zwar<br />

fürchterlich aus, doch da kam ihm ein<br />

wunderbarer Gedanke. Wie würde<br />

Großmutter sich freuen,<br />

wenn sie am Heiligabend<br />

vor dem Baum<br />

säße und dieser sich auf<br />

einmal wie in uralter Zeit<br />

zu drehen begänne und<br />

dazu „Oh du fröhliche"<br />

spielte. Nicht nur Großmutter,<br />

die ganze Familie<br />

würde staunen.<br />

Es gelang ihm. mit dem<br />

antiken Stück ungesehen<br />

in den Bastelraum<br />

zu verschwinden. Gut<br />

gereinigt, eine neue Feder, dann müsste<br />

der Mechanismus wieder funktionieren,<br />

überlegte er. Abends zog er sich dann<br />

geheimnisvoll in seinen Hobbyraum<br />

zurück, verriegelte die Tür und werkelte.<br />

Auf neugierige Fragen antwortete er<br />

immer nur: „Weihnachtsüberraschung".<br />

Kurz vor Weihnachten hatte er es<br />

geschafft. Wie neu sah der Ständer aus.<br />

nachdem er auch noch einen neuen<br />

Anstrich erhalten hatte.<br />

Jetzt aber gleich los und einen prächtigen<br />

Weihnachtsbaum besorgen, dachte er.<br />

Mindestens zwei Meter sollte der<br />

messen. Mit einem wirklich schön<br />

gewachsenen Exemplar verschwand<br />

Vater dann in seinem Hobbyraum, wo er<br />

auch gleich einen Probelauf startete. Es<br />

funktionierte alles bestens. Würde<br />

Großmutter Augen machen!<br />

Endlich war Heiligabend. "Den Baum<br />

schmücke ich alleine" tönte Vater. So<br />

aufgeregt war er lange nicht mehr. Echte<br />

Kerzen hatte er besorgt, alles sollte<br />

stimmen. „Die werden Augen machen",<br />

sagte er bei jeder Kugel, die er in den<br />

Baum hing. Vater hatte wirklich an alles<br />

gedacht. Der Stern von Bethlehem saß<br />

oben auf der Spitze, bunte Kugeln.<br />

Naschwerk und Wunderkerzen waren<br />

untergebracht. Engelshaar und Lametta<br />

dekorativ aufgehängt, die Feier konnte<br />

beginnen.<br />

Vater schleppte für Großmutter den<br />

großen Ohrensessel herbei. Feierlich<br />

wurde sie geholt und zu ihrem Ehrenplatz<br />

geleitet. Die Stühle hatte er in einem<br />

Halbkreis um den Tannenbaum gruppiert.<br />

Die Eltern setzten sich rechts und<br />

links von Großmutter, die Kinder nahmen<br />

außen Platz. Jetzt kam Vaters großer<br />

Auftritt. Bedächtig zündete er Kerze um<br />

Kerze an. dann noch die Wunderkerzen.<br />

„Und jetzt kommt die große Überraschung!"<br />

verkündete er. löste die<br />

Sperre am Ständer und nahm ganz<br />

schnell seinen Platz ein.<br />

Langsam drehte sich der Weihnachtsbaum,<br />

hell spielte die Musikwalze „Oh du<br />

fröhliche". War das eine Freude! Die<br />

Kinder klatschten vergnügt in die Hände.<br />

Oma hatte Tränen der Rührung in den<br />

Augen. Immer wieder sagt sie: „Wenn<br />

Großvater das noch erleben könnte,<br />

dass ich das noch erleben darf." Mutter<br />

war stumm vor Staunen.<br />

Eine ganze Weile schaute die Familie beglückt<br />

und stumm auf den sich im<br />

Festgewand drehenden Weihnachtsbaum,<br />

als ein schnarrendes Geräusch<br />

sie jäh aus ihrer Versunkenheit riss. Ein<br />

Zittern durchlief den Baum, die bunten<br />

Kugeln klirrten wie Glöckchen. Der Baum<br />

fing an, wie verrückt sich zu drehen. Die<br />

Musikwalze hämmerte los. Es hörte sich<br />

an als wollte „Oh du fröhliche" sich selbst<br />

überholen. Mutter rief mit überschnappender<br />

Stimme: "So tu doch was"! Vater<br />

saß wie versteinert, was den Baum nicht<br />

davon abhielt, seine Geschwindigkeit zu<br />

steigern. Er dreht sich so rasant, dass die<br />

Flammen hinter ihren Kerzen herwehten.<br />

Oma bekreuzigte sich und betete. Dann<br />

murmelte sie:" Wenn Großvater das noch<br />

erlebt hätte".<br />

Als erstes löste sich der Stern von<br />

Bethlehem, sauste wie ein Komet durchs<br />

Zimmer, klatschte gegen den Türrahmen<br />

und fiel dann auf Felix, den Dackel, der<br />

dort ein Nickerchen hielt. Der arme Hund<br />

flitzte wie von der Tarantel gestochen aus<br />

dem Zimmer in die Küche, wo man von<br />

ihm nur noch die Nase und ein Auge um<br />

die Ecke schielen sah. Lametta und<br />

Engelshaar hatten sich erhoben und<br />

schwebten wie ein Kettenkarussell am<br />

Weihnachtsbaum. Vater gab das<br />

Kommando: " Alles in Deckung!" Ein<br />

Rauschgoldengel trudelte losgelöst<br />

durchs Zimmer, nicht wissend, was er mit<br />

seiner plötzlichen Freiheit anfangen<br />

sollte. Weihnachtskugeln, gefüllter<br />

Schokoladenschmuck und andere<br />

Anhängsel sausten wie Geschosse<br />

durch das Zimmer und platzten beim<br />

Aufschlagen auseinander.<br />

Die Kinder hatten hinter Omas Sessel<br />

Schutz gefunden. Vater und Mutter lagen<br />

flach auf dem Bauch, den Kopf mit den<br />

Armen schützend. Mutter jammerte in


den Teppich hinein:'" Alles umsonst, die<br />

viele Arbeit, alles umsonst". Vater war<br />

das alles sehr peinlich. Oma saß immer<br />

noch auf ihrem Logenplatz, wie erstarrt,<br />

von oben bis unten mit Engelshaar und<br />

Lametta geschmückt. Ihr kam Großvater<br />

in den Sinn, als dieser 14/18 in den<br />

Ardennen in feindlichem Artilleriefeuer<br />

gelegen hatte. Genauso musste es gewesen<br />

sein. Als gefüllter Schokoladenbaumschmuck<br />

an ihrem Kopf explodierte,<br />

registrierte sie trocken: "Kirschwasser"<br />

und murmelte ..Wenn Großvater<br />

das noch erlebt hätte". Zu allem jaulte die<br />

Musikwalze im Schlussakkord ..Oh du<br />

fröhliche", bis mit einem ächzenden Ton<br />

der Ständer seinen Geist aufgab. Durch<br />

den plötzlichen Stopp neigte sich der<br />

Christbaum in Zeitlupe, fiel aufs kalte<br />

Büffet, die letzten Nadeln von sich<br />

gebend. Totenstille!<br />

Großmutter, geschmückt wie nach einer<br />

New Yorker Konfettiparade, erhob sich<br />

schweigend. Kopfschüttelnd sagte sie:"<br />

Wie gut. dass Großvater das nicht mehr<br />

erlebt hat". Mutter völlig aufgelöst zu<br />

Vater:" Wenn ich mir diese Bescherung<br />

ansehe, dann ist deine große Weihnachtsüberraschung<br />

wirklich gelungen".<br />

Andreas meinte: "Du Babbe. des war<br />

echt staak. mache mer des jetzt immer an<br />

Woinachde"?<br />

Der Nikolaus und der Polizist<br />

Es war am 6. <strong>Dezember</strong>, und der heilige<br />

Nikolaus hatte es sehr eilig. Er fuhr mit<br />

seinem vollbeladenen Schlitten durch die<br />

Straßen der Stadt und dachte sich: »Nur<br />

gut, dass der Hilfsmotor für meinen<br />

Schlitten vom heiligen Petrus genehmigt<br />

worden ist, so komme ich wenigstens<br />

schneller zu den Kindern.«<br />

Zu den ganz kleinen, bei denen er noch<br />

persönlich erschien, und zu den<br />

größeren, denen er in der Nacht seine<br />

Gaben in die Stiefel stecken wollte. Jetzt<br />

stellte der Nikolaus seinen Schlitten am<br />

Straßenrand ab und trug seinen schweren<br />

Sack in ein großes Haus, in dem es<br />

viele Wohnungen und viele Kinder gab.<br />

Als er nach einer halben Stunde mit dem<br />

leeren Sack wieder herauskam, sah er<br />

einen Polizisten, der mit strenger Miene<br />

um seinen Schlitten herumging und<br />

dabei etwas in sein Notizbuch schrieb.<br />

»Guten Abend«, grüßte der Nikolaus<br />

freundlich und wollte gerade seinen<br />

Schlitten besteigen, da sagte der Polizist:<br />

»Augenblick, mein Herr, Sie stehen im<br />

Halteverbot -«, doch dann brach er mitten<br />

im Satz ab, denn jetzt erst sah er, wen er<br />

da vor sich hatte. »Entschuldigen Sie,<br />

Herr Heiliger, ähem, Herr Nikolaus, Herr<br />

Weihnachtsmann«, brachte er hervor<br />

und schämte sich, weil er diesen<br />

himmlischen Mann mit einem irdischen<br />

Strafzettel hatte belästigen wollen. »Die<br />

Sache geht natürlich in Ordnung«, sagte<br />

er und nahm Haltung an. Der Nikolaus<br />

fuhr freundlich winkend davon. »Deshalb<br />

hatte das Fahrzeug kein Nummernschild«,<br />

dachte der Polizist und schaute<br />

ihm noch lange nach.<br />

Der Schneemann<br />

Hans Christian Andersen<br />

"Eine so wunderbare Kälte ist es, das mir<br />

der ganze Körper knackt!" sagte der<br />

Schneemann. "Der Wind kann einem<br />

wirklich Leben einbeißen. Und wie die<br />

Glühende dort glotzt!" Er meinte die<br />

Sonne, die gerade im Untergehen<br />

begriffen war. "Mich soll sie nicht zum<br />

Blinzeln bringen, ich werden schon die<br />

Stückchen festhalten."<br />

Er hatte nämlich statt der Augen zwei<br />

große, dreieckige Stückchen von einem<br />

Dachziegel im Kopf; sein Mund bestand<br />

aus einem alten Rechen, folglich hatte<br />

sein Mund auch Zähne.<br />

Geboren war er unter dem Jubelruf der<br />

Knaben, begrüßt vom Schellengeläut<br />

und Peitschenknall der Schlitten.<br />

Die Sonne ging unter, der Vollmond ging<br />

auf, rund, groß, klar und schön in der<br />

blauen Luft.<br />

"Da ist sie wieder von einer anderen<br />

Seite!" sagte der Schneemann. Damit<br />

wollte er sagen: die Sonne zeigt sich<br />

wieder. "Ich habe ihr doch das Glotzen<br />

abgewöhnt! Mag sie jetzt dort hängen<br />

und leuchten, damit ich mich selber<br />

sehen kann. Wüsste ich nur, wie man es<br />

macht, um von der Stelle zu kommen! Ich<br />

möchte mich gar zu gern bewegen!<br />

Wenn ich es könnte, würde ich jetzt dort<br />

unten auf dem Eis hingleiten, wie ich die<br />

Knaben gleiten gesehen habe; allein ich<br />

verstehe mich nicht darauf, weiß nicht,<br />

wie man läuft."<br />

"Weg! weg!" bellte der alte Kettenhund;<br />

er war etwas heiser und konnte nicht<br />

mehr das echte "Wau! wau!" aussprechen;<br />

die Heiserkeit hatte er sich<br />

geholt, als er noch Stubenhund war und<br />

unter dem Ofen lag. "Die Sonne wird dich<br />

schon laufen lehren! Das habe ich<br />

vorigen Winter an deinem Vorgänger und<br />

noch früher an dessen Vorgänger<br />

gesehen. Weg! weg! Und weg sind sie<br />

alle!"<br />

"Ich verstehen dich nicht, Kamerad",<br />

sagte der Schneemann. "Die dort oben<br />

soll mich laufen lehren?" Er meinte den<br />

Mond; "ja, laufen tat sie freilich vorhin, als<br />

ich sie fest ansah, jetzt schleicht sie<br />

heran von einer anderen Seite."<br />

"Du weißt gar nichts!" entgegnete der<br />

Kettenhund, "du bist aber auch eben erst<br />

aufgekleckst worden. Der, den du da<br />

siehst, das ist der Mond; die, welche<br />

vorhin davongegangen ist, das war die<br />

Sonne; die kommt morgen wieder, die<br />

wird dich schon lehren, in den<br />

Wallgraben hinabzulaufen. Wir kriegen<br />

bald anderes Wetter, ich fühle es schon in<br />

meinem linken Hinterbein, es sticht und<br />

schmerzt; das Wetter wird sich ändern!"<br />

"Ich verstehe ihn nicht", sagte der<br />

Schneemann, "aber ich habe es im<br />

Gefühl, dass es etwas Unangenehmes<br />

ist, was er spricht. Sie, die so glotzte und<br />

sich alsdann davonmachte, die Sonne,<br />

wie er sie nennt, ist auch nicht meine<br />

Freundin, das habe ich im Gefühl!"<br />

"Weg! weg!" bellte der Kettenhund, ging<br />

dreimal um sich selbst herum und kroch<br />

dann in seine Hütte um zu schlafen.<br />

Das Wetter änderte sich wirklich. Gegen<br />

Morgen lag ein dicker, feuchter Nebel<br />

über der ganzen Gegend; später kam der


Wind, ein eisiger Wind; das Frostwetter<br />

packte einen ordentlich, aber als die<br />

Sonne aufging, welche Pracht! Bäume und<br />

Büsche waren mit Reif überzogen, sie<br />

glichen einem ganzen Wald von Korallen,<br />

alle Zweige schienen mit strahlend<br />

weißem Blüten über und über besät. Die<br />

vielen und feinen Veräs-telungen, die der<br />

Blätterreichtum wäh-rend der Sommerzeit<br />

verbirgt, kamen jetzt alle zum Vorschein.<br />

Es war wie ein Spitzengewebe, glänzend<br />

weiß, aus jedem Zweig strömte ein weißer<br />

Glanz. Die Hängebirke bewegte sich im<br />

Wind, sie hatte Leben wie alle Bäume im<br />

Sommer; es war wunderbar und schön!<br />

Und als die Sonne schien, nein, wie<br />

flimmerte und funkelte das Ganze, als läge<br />

Diamantenstaub auf allem und als<br />

flimmerten auf dem Schneeteppich des<br />

Erdbodens die großen Diamanten, oder<br />

man konnte sich auch vorstellen, dass<br />

unzählige kleine Lichter leuchteten,<br />

weißer selbst als der weiße Schnee.<br />

"Das ist wunderbar schön!" sagte ein<br />

junges Mädchen, das mit einem jungen<br />

Mann in den Garten trat. Beide blieben in<br />

der Nähe des Schneemanns stehen und<br />

betrachteten von hier aus die flimmernden<br />

Bäume. "Einen schöneren Anblick<br />

gewährt der Sommer sicht!" sprach sie,<br />

und ihre Augen strahlten.<br />

"Und so einen Kerl wie diesen hier hat man<br />

im Sommer erst recht nicht", er-widerte der<br />

junge Mann und zeigte auf den<br />

Schneemann. "Er ist hübsch".<br />

Das junge Mädchen lachte, nickte dem<br />

Schneemann zu und tanzte darauf mit<br />

ihrem Freund über den Schnee dahin, der<br />

unter ihren Schritten knarrte und pfiff, als<br />

gingen sie auf Stärkemehl.<br />

"Wer waren die beiden?" fragte der<br />

Schneemann.<br />

„Liebesleute!" Gab der Kettenhund zur<br />

Antwort. "Sie werden in eine Hütte ziehen<br />

und zusammen am Knochen nagen. Weg!<br />

weg!"<br />

"Sind denn die beiden auch solche Wesen<br />

wie du und ich?" fragte der Schneemann.<br />

"Die gehören ja zur Herrschaft!" ver-setzte<br />

der Kettenhund, "freilich weiß man<br />

sehr wenig, wenn man den Tag zuvor erst<br />

zur Welt gekommen ist. Ich merke es dir<br />

an! Ich habe das Alter, auch die<br />

Kenntnisse; ich kenne alle hier im Haus,<br />

und auch eine Zeit habe ich gekannt, da<br />

lag ich nicht hier in der Kälte und an der<br />

Kette. Weg! weg!"<br />

"Die Kälte ist herrlich!" sprach der<br />

Schneemann. "Erzähle, erzähle! Aber du<br />

darfst nicht mit den Ketten rasseln; es<br />

knackt in mir, wenn du das tust."<br />

"Weg! weg!" bellte der Kettenhund. "Ein<br />

Am Morgen waren die Fensterscheiben<br />

der Kellerwohnung mit Eis bedeckt; sie<br />

trugen die schönsten Eisblumen, die nur<br />

ein Schneemann verlangen konnte, allein<br />

sie verbargen den Ofen. Die Fensterkleiner<br />

Junge bin ich gewesen, klein und<br />

niedlich, sagte man; damals lag ich auf<br />

einem mit Sammet überzogenen Stuhl<br />

dort oben im Herrenhaus, im Schoß der<br />

obersten Herrschaft; mir wurde die<br />

Schnauze geküsst, und die Pfoten wurden<br />

mir mit einem gestickten Taschentuch<br />

abgewischt, ich hieß Ami! lieber Ami! süßer<br />

Ami! Aber später wurde ich ihnen dort oben<br />

zu groß, und sie schenkten mich der<br />

Haushälterin. Ich kam in die Kellerwohnung!<br />

Du kannst dorthin hinunterschauen,<br />

wo ich Herrschaft gewesen bin,<br />

denn das war ich bei der Haushälterin. Es<br />

war zwar ein geringerer Ort als oben, aber<br />

er war gemütlicher, ich wurde nicht in<br />

einem fort von Kindern angefasst und<br />

gezerrt wie oben. Ich bekam ebenso gutes<br />

Futter wie früher, ja besseres noch! Ich<br />

hatte mein eigenes Kissen, und ein Ofen<br />

war da, der ist um diese Zeit das Schönste<br />

von der Welt! Ich ging unter den Ofen,<br />

konnte mich darunter ganz verkriechen.<br />

Ach, von ihm träume ich noch. Weg! weg!"<br />

"Sieht denn ein Ofen so schön aus?" fragte<br />

der Schneemann. "Hat er Ähnlichkeit mit<br />

mir?"<br />

"Der ist gerade das Gegenteil von dir!<br />

Rabenschwarz ist er, hat einen langen<br />

Hals mit Messingtrommel. Er frisst<br />

Brennholz, dass ihm das Feuer auf dem<br />

Munde sprüht. Man muss sich an der Seite<br />

von ihm halten, dicht daneben, ganz unter<br />

ihm, da ist es sehr angenehm. Durch das<br />

Fenster wirst du ihn sehen könne, von dort<br />

aus, wo du stehst."<br />

Und der Schneemann schaute danach<br />

und gewahrte einen blank polierten<br />

Gegenstand mit messingner Trommel; das<br />

Feuer leuchtete von unten heraus. Dem<br />

Schneemann wurde ganz wunderlich<br />

zumute, es überkam ihn ein Gefühl, er<br />

wusste selber nicht welches, er konnte<br />

sich keine Rechenschaft darüber ablegen;<br />

aber alle Menschen, wenn sie nicht<br />

Schneemänner sind, kennen es.<br />

"Und warum verließest du sie?" fragte der<br />

Schneemann. Er hatte es im Gefühl, dass<br />

es ein weibliches Wesen sein musste.<br />

"Wie konntest du nur einen solchen Ort<br />

verlassen?"<br />

"Ich musste wohl!" sagte der Kettenhund.<br />

"Man warf mich zur Tür hinaus und legte<br />

mich hier an die Kette. Ich hatte den<br />

jüngsten Junker ins Bein gebissen, weil er<br />

mir den Knochen wegstieß, an dem ich<br />

nagte: Knochen um Knochen, so denke<br />

ich! Das nahm man mir aber sehr übel, und<br />

von dieser Zeit an bin ich an die Kette<br />

gelegt worden und habe meine Stimme<br />

verloren, hörst du nicht, dass ich heißer<br />

bin? Ich kann nicht mehr so sprechen wie<br />

die anderen Hunde: weg! weg! Das war<br />

das Ende vom Lied!"<br />

Der Schneemann hörte ihm aber nicht<br />

mehr zu, er schaute immerfort in die<br />

Kellerwohnung der Haushälterin, in ihre<br />

Stube hinein, wo der Ofen auf seinen vier<br />

eisernen Beinen stand und sich in<br />

derselben Größe zeigte wie der Schneemann.<br />

"Wie das sonderbar in mir knackt!" sagte<br />

er. "Werde ich nie dort hineinkommen? Es<br />

ist doch ein unschuldiger Wunsch, und<br />

unsere unschuldigen Wünsche werden<br />

gewiss in Erfüllung gehen. Ich muss dort<br />

hinein, ich muss mich an sie anlehnen, und<br />

wollte ich auch das Fenster eindrücken!"<br />

"Dort hinein wirst du nie gelangen!" sagte<br />

der Kettenhund, "und kommst du an den<br />

Ofen hin, so bist du weg! weg!"<br />

Ich bin schon so gut wie weg!" erwiderte<br />

der Schneemann, "ich breche zusammen,<br />

glaube ich."<br />

Den ganzen Tag stand der Schneemann<br />

und schaute durchs Fenster hinein; in der<br />

Dämmerstunde wurde die Stube noch<br />

einladender; vom Ofen her leuchtete es<br />

mild, gar nicht wie der Mond, nicht wie die<br />

Sonne; nein, wie nur der Ofen leuchten<br />

kann, wenn er etwas zu verspeisen hat.<br />

Wenn die Stubentür aufging, hing ihm die<br />

Flamme zum Munde heraus, diese<br />

Gewohnheit hatte der Ofen; es flammte<br />

deutlich rot auf um das weiße Gesicht des<br />

Schneemannes, es leuchtete rot seine<br />

ganze Brust herauf.<br />

"Ich halte es nicht mehr aus!" sagte er.<br />

"Wie schön es ihr steht, die Zunge so<br />

herauszustrecken!"<br />

Die Nacht war lang, dem Schneemann<br />

ward sie aber nicht lang, er stand in seine<br />

eigenen schönen Gedanken vertieft, und<br />

die froren, dass es knackte.


scheiben wollten nicht auftauen; er konnte<br />

den Ofen nicht sehen, den er sich als ein<br />

so liebliches weibliches Wesen dachte. Es<br />

knackte und knickte in ihm und rings um<br />

ihn her; es war gerade so ein Frostwetter,<br />

an dem ein Schneemann seine Freude<br />

haben musste. Er aber freute sich nicht -<br />

wie hätte er sich auch glücklich fühlen<br />

können, er hatte Ofensehnsucht.<br />

"Das ist eine schlimme Krankheit für einen<br />

Schneemann", sagte der Kettenhund, "ich<br />

habe an der Krankheit gelitten; aber ich<br />

habe sie überstanden. Weg! weg!" bellte<br />

er. "Wir werden anderes Wetter bekommen!"<br />

fügte er hinzu.<br />

Und das Wetter änderte sich; es wurde<br />

Tauwetter. Das Tauwetter nahm zu, der<br />

Schneemann nahm ab. Er sagte nichts, er<br />

klagte nicht, und das ist das richtige<br />

Zeichen.<br />

Eines Morgens brach er zusammen. Und<br />

sieh, es ragte so etwas wie ein Besenstiel<br />

da, wo er gestanden hatte, empor. Um den<br />

Stiel herum hatten die Knaben ihn<br />

aufgebaut.<br />

"Ja, jetzt begreife ich es, jetzt verstehe ich<br />

es, dass er die große Sehnsucht hatte!"<br />

sagte der Kettenhund. "Da ist ja ein Eisen<br />

zum Ofenreinigen an dem Stiel, der<br />

Schneemann hat einen Ofenkratzer im<br />

Leib gehabt! Das ist es, was sich in ihm<br />

geregt hat, jetzt ist das überstanden; weg!<br />

weg!"<br />

Und bald darauf war auch der Winter<br />

überstanden.<br />

"Weg! weg!" bellte der heisere Kettenhund;<br />

aber die Mädchen aus dem Hause<br />

sangen:<br />

Waldmeister grün! Hervor aus dem Haus,<br />

Weide! Die wollenen Handschuhe aus;<br />

Lerche und Kuckuck! Singt fröhlich drein,<br />

Frühling im Februar wird es sein!<br />

Ich singe mit: Kuckuck" Kiwitt“<br />

Komm, liebe Sonne, komm oft - kiwitt!<br />

Und dann denkt niemand an den<br />

Schneemann.<br />

Der Tannenbaum<br />

Hans Christian Andersen<br />

Draußen im Walde stand ein niedlicher,<br />

kleiner Tannenbaum; er hatte einen guten<br />

Platz, Sonne konnte er bekommen, Luft<br />

war genug da, und ringsumher wuchsen<br />

viel größere Kameraden, sowohl Tannen<br />

als Fichten. Aber dem kleinen Tannenbaum<br />

schien nichts so wichtig wie das<br />

Wachsen; er achtete nicht der warmen<br />

Sonne und der frischen Luft, er kümmerte<br />

sich nicht um die Bauernkinder, die da<br />

gingen und plauderten, wenn sie heraus-<br />

gekommen waren, um Erdbeeren und<br />

Himbeeren zu sammeln. Oft kamen sie mit<br />

einem ganzen Topf voll oder hatten<br />

Erdbeeren auf einen Strohhalm gezogen,<br />

dann setzten sie sich neben den kleinen<br />

Tannenbaum und sagten: "Wie niedlich<br />

klein ist der!" Das mochte der Baum gar<br />

nicht hören.<br />

Im folgenden Jahre war er ein langes Glied<br />

größer, und das Jahr darauf war er um<br />

noch eins länger, denn bei den Tannenbäumen<br />

kann man immer an den vielen<br />

Gliedern, die sie haben, sehen, wie viele<br />

Jahre sie gewachsen sind.<br />

"Oh, wäre ich doch so ein großer Baum wie<br />

die andern!" seufzte das kleine Bäumchen.<br />

"Dann könnte ich meine Zweige so weit<br />

umher ausbreiten und mit der Krone in die<br />

Welt hinausblicken! Die Vögel würden<br />

dann Nester zwischen meinen Zweigen<br />

bauen, und wenn der Wind weht, könnte<br />

ich so vornehm nicken, gerade wie die<br />

andern dort!"<br />

Er hatte gar keine Freude am Sonnenschein,<br />

an den Vögeln und den roten<br />

Wolken, die morgens und abends über ihn<br />

hinsegelten.<br />

War es nun Winter und der Schnee lag<br />

ringsumher funkelnd weiß, so kam häufig<br />

ein Hase angesprungen und setzte gerade<br />

über den kleinen Baum weg. Oh, das war<br />

ärgerlich! Aber zwei Winter vergingen, und<br />

im dritten war das Bäumchen so groß,<br />

dass der Hase um es herumlaufen musste.<br />

"Oh, wachsen, wachsen, groß und alt<br />

werden, das ist doch das einzige Schöne<br />

in dieser Welt!" dachte der Baum.<br />

Im Herbst kamen immer Holzhauer und<br />

fällten einige der größten Bäume; das<br />

geschah jedes Jahr, und dem jungen<br />

Tannenbaum, der nun ganz gut gewachsen<br />

war, schauderte dabei; denn die<br />

großen, prächtigen Bäume fielen mit<br />

Knacken und Krachen zur Erde, die<br />

Zweige wurden abgehauen, die Bäume<br />

sahen ganz nackt, lang und schmal aus;<br />

sie waren fast nicht zu erkennen. Aber<br />

dann wurden sie auf Wagen gelegt, und<br />

Pferde zogen sie davon, aus dem Walde<br />

hinaus.<br />

Wohin sollten sie? Was stand ihnen<br />

bevor?<br />

Im Frühjahr, als die Schwalben und<br />

Störche kamen, fragte sie der Baum:<br />

"Wisst ihr nicht, wohin sie geführt wurden?<br />

Seid ihr ihnen begegnet?"<br />

Die Schwalben wussten nichts, aber der<br />

Storch sah nachdenkend aus, nickte mit<br />

dem Kopfe und sagte: "Ja, ich glaube wohl;<br />

mir begegneten viele neue Schiffe, als ich<br />

aus Ägypten flog; auf den Schiffen waren<br />

prächtige Mastbäume; ich darf annehmen,<br />

dass sie es waren, sie hatten Tannengeruch;<br />

ich kann vielmals von ihnen<br />

grüßen, sie sind schön und stolz!"<br />

"Oh, wäre ich doch auch groß genug, um<br />

über das Meer hinfahren zu können! Was<br />

ist das eigentlich, dieses Meer, und wie<br />

sieht es aus?"<br />

"Ja, das ist viel zu weitläufig zu erklären!"<br />

sagte der Storch, und damit ging er.<br />

"Freue dich deiner Jugend!" sagten die<br />

Sonnenstrahlen; "freue dich deines<br />

frischen Wachstums, des jungen Lebens,<br />

das in dir ist!"<br />

Und der Wind küsste den Baum, und der<br />

Tau weinte Tränen über ihn, aber das<br />

verstand der Tannenbaum nicht.<br />

Wenn es gegen die Weihnachtszeit war,<br />

wurden ganz junge Bäume gefällt, Bäume,<br />

die oft nicht einmal so groß oder gleichen<br />

Alters mit diesem Tannenbäume waren,<br />

der weder Rast noch Ruhe hatte, sondern<br />

immer davon wollte; diese jungen Bäume,<br />

und es waren gerade die allerschönsten,<br />

behielten immer alle ihre Zweige; sie<br />

wurden auf Wagen gelegt, und Pferde<br />

zogen sie zum Walde hinaus.<br />

"Wohin sollen diese?" fragte der Tannenbaum.<br />

"Sie sind nicht größer als ich, einer<br />

ist sogar viel kleiner; weswegen behalten<br />

sie alle ihre Zweige? Wohin fahren sie?"<br />

"Das wissen wir! Das wissen wir!"<br />

zwitscherten die Meisen. "Unten in der<br />

Stadt haben wir in die Fenster gesehen!<br />

Wir wissen, wohin sie fahren! Oh, sie<br />

gelangen zur größten Pracht und Herrlichkeit,<br />

die man sich denken kann! Wir<br />

haben in die Fenster gesehen und erblickt,<br />

dass sie mitten in der warmen Stube<br />

aufgepflanzt und mit den schönsten


Sachen, vergoldeten Äpfeln, Honigkuchen,<br />

Spielzeug, und vielen hundert<br />

Lichtern geschmückt werden."<br />

"Und dann?" fragte der Tannenbaum und<br />

bebte in allen Zweigen. "Und dann? Was<br />

geschieht dann?" "Ja, mehr haben wir<br />

nicht gesehen! Das war unvergleichlich<br />

schön!"<br />

"Ob ich wohl bestimmt bin, diesen<br />

strahlenden Weg zu betreten?" jubelte der<br />

Tannenbaum. Das ist noch besser als über<br />

das Meer zu ziehen! Wie leide ich an<br />

Sehnsucht! Wäre es doch Weihnachten!<br />

Nun bin ich hoch und entfaltet wie die<br />

andern, die im vorigen Jahre davongeführt<br />

wurden! Oh, wäre ich erst auf dem Wagen,<br />

wäre ich doch in der warmen Stube mit all<br />

der Pracht und Herrlichkeit! Und dann? Ja,<br />

dann kommt noch etwas Besseres, noch<br />

Schöneres, warum würden sie mich sonst<br />

so schmücken? Es muss noch etwas<br />

Größeres, Herrlicheres kommen! Aber<br />

was? Oh, ich leide, ich sehne mich, ich<br />

weiß selbst nicht, wie mir ist!"<br />

"Freue dich unser!" sagten die Luft und das<br />

Sonnenlicht; "freue dich deiner frischen<br />

Jugend im Freien!"<br />

Aber er freute sich durchaus nicht; er<br />

wuchs und wuchs, Winter und Sommer<br />

stand er grün; dunkelgrün stand er da, die<br />

Leute, die ihn sahen, sagten: "Das ist ein<br />

schöner Baum!" und zur Weihnachtszeit<br />

wurde er von allen zuerst gefällt. Die Axt<br />

hieb tief durch das Mark; der Baum fiel mit<br />

einem Seufzer zu Boden, er fühlte einen<br />

Schmerz, eine Ohnmacht, er konnte gar<br />

nicht an irgendein Glück denken, er war<br />

betrübt, von der Heimat scheiden zu<br />

müssen, von dem Flecke, auf dem er<br />

emporgeschossen war; er wusste ja, dass<br />

er die lieben, alten Kameraden, die kleinen<br />

Büsche und Blumen ringsumher nie mehr<br />

sehen werde, ja vielleicht nicht einmal die<br />

Vögel. Die Abreise hatte durchaus nichts<br />

Behagliches.<br />

Der Baum kam erst wieder zu sich selbst,<br />

als er im Hofe mit andern Bäumen abgeladen<br />

wurde und einen Mann sagen hörte:<br />

"Dieser hier ist prächtig! Wir wollen nur<br />

den!"<br />

Nun kamen zwei Diener im vollen Staat<br />

und trugen den Tannenbaum in einen<br />

großen, schönen Saal. Ringsherum an<br />

den Wänden hingen Bilder, und bei dem<br />

großen Kachelofen standen große<br />

chinesische Vasen mit Löwen auf den<br />

Deckeln; da waren Wiegestühle, seidene<br />

Sofas, große Tische voll von Bilderbüchern<br />

und Spielzeug für hundertmal<br />

hundert Taler; wenigstens sagten das die<br />

Kinder. Der Tannenbaum wurde in ein<br />

großes, mit Sand gefälltes Fass gestellt,<br />

aber niemand konnte sehen, dass es ein<br />

Fass war, denn es wurde rundherum mit<br />

grünem Zeug behängt und stand auf<br />

Dann landete der Schlitten auf einem<br />

krummen Häuschen. Die Tür bog sich in<br />

eine Richtung, das Fenster in die andere.<br />

Sogar der Schornstein war verdreht, so<br />

wie ein Korkenzieher. Bevor der Weiheinem<br />

großen, bunten Teppich. Oh, wie<br />

der Baum bebte! Was würde da wohl<br />

vorgehen? Sowohl die Diener als die<br />

Fräulein schmückten ihn. An einen Zweig<br />

hängten sie kleine, aus farbigem Papier<br />

ausgeschnittene Netze, und jedes Netz<br />

war mit Zuckerwerk gefüllt. Vergoldete<br />

Apfel und Walnüsse hingen herab, als<br />

wären sie festgewachsen, und über<br />

hundert rote, blaue und weiße kleine<br />

Lichter wurden in den Zweigen festgesteckt.<br />

Puppen, die leibhaft wie die<br />

Menschen aussahen - der Baum hatte<br />

früher nie solche gesehen -, schwebten im<br />

Grünen, und hoch oben in der Spitze<br />

wurde ein Stern von Flittergold befestigt.<br />

Das war prächtig, ganz außerordentlich<br />

prächtig!<br />

"Heute abend", sagten alle, "heute abend<br />

wird er strahlen!" und sie waren außer sich<br />

vor Freude.<br />

"Oh" dachte der Baum, "wäre es doch<br />

Abend! Würden nur die Lichter bald<br />

angezündet! Und was dann wohl<br />

geschieht? Ob da wohl Bäume aus dem<br />

Walde kommen, mich zu sehen? Ob die<br />

Meisen gegen die Fensterscheiben<br />

fliegen? Ob ich hier festwachse und Winter<br />

und Sommer geschmückt stehen werde?“<br />

Der vielbeschäftigte Nikolaus<br />

»Es ist schon manchmal zum Auswachsen«,<br />

stöhnt Sankt Nikolaus und<br />

setzt sich für eine kleine Rast auf seinen<br />

Schlitten, »immer diese Hetze, immer<br />

dieser Stress! Ich weiß nicht, wo mir der<br />

Kopf steht vor lauter Arbeit! Da soll es ja<br />

Leute geben, die behaupten, ich würde nur<br />

an einem Tag im Jahr arbeiten und sollte<br />

mich nicht so anstellen! Ich arbeite aber<br />

schon viele Tage vor dem 6. <strong>Dezember</strong>,<br />

schließlich muss so ein Tag gründlich<br />

vorbereitet werden! Ich muss Tausende<br />

von Paketen machen, Gedichte und<br />

Sprüche über die Kinder in mein dickes<br />

Buch eintragen, meinen Schliffen ölen, die<br />

Begleitenglein unterweisen und so weiter<br />

und so fort! Außerdem bin ich der<br />

Schutzpatron der Schilfs-Leute, da habe<br />

ich eigentlich nie frei, weil doch ständig<br />

Schiffe auf allen Weltmeeren unterwegs<br />

sind und alle beschützt werden wollen.<br />

Also, ich muss schon sagen, ich bin ein<br />

vielbeschäftigter Mann, bei aller Bescheidenheit!<br />

Aber ich weil mich nicht beklagen,<br />

es macht jedes Jahr wieder Spaß, die<br />

leuchtenden Kinderaugen zu sehen. Dafür<br />

nehme ich gerne Arbeit und Mühe auf<br />

mich. Nun will ich mich aber nicht mehr<br />

länger aufhalten, sondern endlich mit dem<br />

Verteilen der Gaben beginnen!«<br />

Die Bescherung<br />

Der Weihnachtsmann putzte seine großen<br />

schwarzen Stiefel so blank, dass sich sein<br />

lächelndes Gesicht darin spiegelte.<br />

„Heiligabend muss ich sehr gut aussehen“,<br />

sagte der Weihnachtsmann. „Auch wenn<br />

ich am Weihnachtstag ganz mit Ruß<br />

beschmiert bin.“ Er zog sich die Stiefel und<br />

den roten Mantel an. „Los geht’s“, sagte er.<br />

Herr Grün war sein Helfer. Er war groß und<br />

dünn und trug ein Gewand aus<br />

Stechpalmenblättern. Herr Grün suchte<br />

seinen Hut. Wo war der nur? Er hob<br />

Schneeflöckchen, die Katze, hoch. Da war<br />

sein Hut! Schnell bürstete er ihn und setzte<br />

ihn auf. „Los geht’s!“ sagte Herr Grün.<br />

Draußen warfen die Rentiere die Köpfe hin<br />

und her und stampften mit den Hufen. Sie<br />

konnten es nicht erwarten! So aufregend<br />

war es in keiner anderen Nacht. Der<br />

Weihnachtsmann und Herr Grün beluden<br />

den Schlitten mit Spielzeug. Bald war der<br />

Schlitten vollgepackt. „Los geht’s!“ sagten<br />

alle.<br />

Herr Grün saß neben dem Weihnachtsmann<br />

und sah auf die Karte. Endlich<br />

schüttelte der Weihnachtsmann die Zügel,<br />

und der Schlitten erhob sich in die Nacht.<br />

Es war Vollmond, die Sterne blinkten hell<br />

am Himmel. „Ein richtiger Heiligabend“,<br />

sagte der Weihnachtsmann. Die Rentiere<br />

nickten, und die Schlittenglöckchen<br />

klingelten in der eisigen Luft.<br />

Bald erreichten sie das erste Haus. Der<br />

Weihnachtsmann kletterte den Schornstein<br />

hinunter. Er lass den Wunschzettel,<br />

der am Kamin hing. „Anna wünscht sich<br />

einen Teddy und eine Uhr“, rief er den<br />

Schacht hinauf. Herr Grün suchte in den<br />

Säcken und fand die richtigen Geschenke.<br />

Er reichte sie hinunter, und der Weihnachtsmann<br />

steckte alles in die Strümpfe.<br />

Als der Weihnachtsmann Peters Schornstein<br />

hinabkletterte, fiel er in einen riesigen<br />

Sack, der vor den Kamin gespannt war.<br />

„Nanu!“ rief der Weihnachtsmann überrascht.<br />

Er strampelte sich frei und<br />

verwickelte sich dabei in die längste<br />

Wunschliste, die er je gesehen hatte. „Na,<br />

so ein gieriger Junge“, sagte er. „Wenn ich<br />

ihm alle Wünsche erfülle, bekommen<br />

andere Kinder gar nichts.“<br />

„Gib mir mal den Sack“, sagte Herr Grün.<br />

Er fand ein Nähkästchen und machte sich<br />

ans Werk. Schnipp, schnapp, machte die<br />

Schere. Rein und raus ging die Nadel.<br />

Endlich hielt Herr Grün einen winzigen<br />

Strumpf hoch, den er aus dem riesigen<br />

Sack geschnitten hatte. „Der ist bestimmt<br />

gerade groß genug für ein einziges<br />

Geschenk“, sagte er.


nachtsmann hinunterging, holte er tief Luft.<br />

Doch schon bald steckte er fest. „Hilfe!<br />

Hilfe!“ schrie er.<br />

Herr Grün zog. Die Rentiere zogen. Wie<br />

einen Korken zogen sie den Weihnachtsmann<br />

heraus. „Was sollen wir tun?“<br />

fragte er. Herr Grün holte eine Angelrute<br />

vom Schlitten. Er warf die Schnur den<br />

Schornstein hinab, dann fischte er einen<br />

gelben Strumpf heraus. „Paul wünscht<br />

sich eine Uhr“, sagte Herr Grün. Der<br />

Weihnachtsmann füllte den Strumpf und<br />

ließ ihn hinunter.<br />

Weiter ging es durch die Nacht, von einem<br />

Kamin zum nächsten, von Strumpf zu<br />

Strumpf. Endlich kamen sie zum letzten<br />

Haus. Da wohnten die Zwillinge Karin und<br />

Jan. Herr Grün suchte zwischen den<br />

Säcken. „Weihnachtsmann“, rief Herr<br />

Grün den Schornstein hinunter, „die<br />

Geschenke sind leider ausgegangen!“<br />

Der Weihnachtsmann half suchen. „Das<br />

gibt es doch gar nicht!“ sagte er. „Dem<br />

Weihnachtsmann dürfen die Geschenke<br />

nicht ausgehen. Herr Grün, was sollen wir<br />

machen? Karin und Jan finden morgen<br />

nichts im Strumpf.“ Beide setzten sich auf<br />

das Dach und dachten angestrengt nach.<br />

„Was wünschen sich die Zwillinge denn?“<br />

fragte Herr Grün. Der Weihnachtsmann<br />

las den Wunschzettel und klatschte in die<br />

Hände. „Lesen Sie mal, Herr Grün!“ Herr<br />

Grün setzte sich die Brille auf. „Lieber<br />

Weihnachtsmann“, las er, „unser Vater hat<br />

einen Spielzeugladen, wir brauchen<br />

nichts. Aber dürfen wir bitte einmal mit dem<br />

Schlitten fahren? Von Karin und Jan.“<br />

Das war ein Spaß für Karin und Jan! Sie<br />

hielten abwechselnd die Zügel und fuhren<br />

dreimal um die Stadt. Sie sahen die<br />

Häuser ihrer Freunde und Omas Häuschen<br />

am See. Zum Schluss landeten sie<br />

auf dem eigenen Dach. Die Zwillinge<br />

winkten zum Abschied und klingelten mit<br />

den Schlittenglöckchen, die der Weihnachtsmann<br />

ihnen gegeben hatte. Diesen<br />

Heiligabend würden sie nie vergessen.<br />

Die Geburt Jesu<br />

Die Monate vergingen, es wurde Sommer<br />

und dann Herbst. Das Kind, das Maria<br />

trug, schlief in ihr und wuchs. Als der<br />

Winter kam, war Marias Leib schwer und<br />

von ihm erfüllt. Die Geburt des Kindes<br />

stand nahe bevor.<br />

Da Judäa ein Teil des Römischen Reiches<br />

war unterlagen sie und Joseph dem<br />

römischen Gesetz. „Alle Männer und<br />

Frauen, die in diesem Land wohnen,<br />

müssen Steuern bezahlen“, lautete der<br />

Erlass des Kaisers Augustus. „Eine Liste<br />

wird aufgestellt werden, in die der Name<br />

eines jeden Bürgers eingetragen wird. Der<br />

Kaiser wünscht, dass die gesamte<br />

Bevölkerung darin aufgeführt wird.“<br />

Als König Herodes diese Anordnung<br />

erhielt, befahl er allen in seinem Reich, an<br />

ihren Geburtsort zurückzukehren und sich<br />

dort eintragen zu lassen. Da Joseph aus<br />

dem Geschlecht Davids stammte, musste<br />

er Nazareth, wo er wohnte und arbeitete,<br />

verlassen und sich nach Bethlehem<br />

begeben, das im Süden lag und über<br />

hundert Kilometer entfernt war.<br />

Maria, seine Frau, musste sich ebenfalls<br />

dorthin begeben, obwohl sie tagtäglich mit<br />

der Geburt des Kindes rechnete.<br />

Gemeinsam machten sie sich mit ihrem<br />

Maultier auf den Weg durch die Berge<br />

nach Bethlehem. Es war Abend, als sie in<br />

die Stadt kamen, und sie versuchten, eine<br />

Unterkunft zu finden. Joseph aber war<br />

arm, und es war nicht leicht, eine einfache<br />

Herberge zu finden.<br />

„Macht, dass ihr fortkommt“, sagten die auf<br />

der Straße. „Bethlehem ist voll von<br />

Fremden wie ihr, die überall aus dem<br />

Lande herkommen, um sich eintragen zu<br />

lassen.“ Sie warfen einen Blick auf Maria,<br />

die müde und erschöpft auf dem Maultier<br />

saß. „Los, geh“, sagten sie und drängten<br />

sie fort.<br />

Die Nacht war angebrochen, und Joseph<br />

hüllte Maria in seinen Mantel und führte sie<br />

die Straße hinunter. Vor einem Haus blieb<br />

er stehen und klopfte an die Tür. Eine Frau<br />

kam an die Tür und öffnete sie einen Spalt.<br />

„Kein Zimmer frei“, sagte sie barsch und<br />

schlug ihnen die Tür vor der Nase zu.<br />

Maria ließ sich sanft von dem Maultier, das<br />

ebenfalls müde war, herab. Sie gingen<br />

weiter, bis sie an ein Gasthaus kamen. Alle<br />

Fenster waren erleuchtet, und drinnen in<br />

den Räumen saßen Leute und aßen und<br />

tranken. Auf dem Hof standen Pferde,<br />

Kamele und Esel vor Krippen voller Futter.<br />

Joseph klopfte an die Tür. Der Wirt öffnete<br />

sie. „Kein Zimmer frei!“ rief er und winkte<br />

sie fort. Als sie gingen, fiel das Licht aus<br />

der Tür auf Maria. „Ihr könnt im Stall<br />

schlafen, wenn ihr wollt. Das Stroh ist<br />

frisch aufgeschüttet“, rief der Wirt ihnen<br />

nach.<br />

Und so machte Maria sich in dem süß<br />

duftenden Heu ein Lager. Und dort brachte<br />

sie, von Ochsen und Eseln umgeben,<br />

ihren Sohn zur Welt. Sie wickelte ihn gut<br />

ein und legte ihn in eine mit Heu erfüllte<br />

Krippe. Sie nannte ihn Jesus, was „Gott ist<br />

der Retter“ bedeutet. In dieser Nacht<br />

wurde die Weissagung des Propheten<br />

Jesaja erfüllt:<br />

„...denn uns ist ein Kind geboren; uns ist<br />

ein Sohn geschenkt;<br />

und die Herrschaft wird er auf seinen<br />

Schultern tragen<br />

und sein Name wird sein Herrlichkeit,<br />

Ratgeber, Friedensfürst, der Mächtige<br />

Gott, der Immerwährende Vater.“<br />

Auf den Hügeln um Bethlehem waren<br />

Schafhirten draußen auf den Feldern, die<br />

in der Nacht ihre Herden hüteten. Plötzlich<br />

erschien ihnen ein Engel, und der Glanz<br />

Gottes umgab sie. Die Hirten erschraken,<br />

und das Licht blendete sie.<br />

„Fürchtet euch nicht“, sagte der Engel zu<br />

ihnen. „Ich habe eine frohe Botschaft für<br />

euch - heute Nacht ist euch in Bethlehem,<br />

in der Stadt Davids, der Heiland geboren<br />

worden. Sein Name ist Christus, der Herr.“<br />

Da verstärkte sich der Glanz des Lichtes,<br />

als wäre auf den Feldern heller Tag, und<br />

der Himmel war erfüllt von Engeln Gottes.<br />

Ihre Stimmen erhoben sich und wehten<br />

wie ein Wind über die Hügel und<br />

durch die Täler. sangen:<br />

„Ehre sei Gott in der Höhe und Friede<br />

Erden und den Menschen ein<br />

Wohlge-fallen!“ Dann verklang der<br />

Gesang, das Licht erlosch allmählich,<br />

und die Schafhirten sagten<br />

zueinander:<br />

„Kommt, gehen wir nach Bethlehem,<br />

um uns anzusehen, was dort Heiliges<br />

geschehen ist.“ Sie wanderten<br />

zur Stadt und kamen in den Stall, in<br />

dem Maria und Joseph nächtigten.<br />

Sie sahen das schlafende Kind in der<br />

Wiege und knieten sich hin und<br />

beteten zu ihm.<br />

Dann gingen sie hinaus und erzählten,<br />

was geschehen war, und alle<br />

Leute waren voller Staunen und<br />

Ehrfurcht. Maria aber bewegte die<br />

Worte der Engel im Herzen und<br />

dachte noch oft an sie, während<br />

Jesus aufwuchs.


FRAUENSEITE<br />

“Schön ist alles, was man mit Liebe betrachtet.”<br />

(Christian Morgenstern)<br />

KÖRPERPFLEGE<br />

Umgang mit ätherischen Ölen<br />

Ätherische Öle können auf traditionelle<br />

und natürliche Art und Weise zu einem<br />

körperlichen und seelischen Wohlbefinden<br />

verhelfen. Darüber hinaus werden<br />

sie auch als Hausmittel bei verschiedenen<br />

gesundheitlichen Beschwerden eingesetzt<br />

und sollten daher in keiner<br />

Hausapotheke fehlen. Hier einige Ideen<br />

zur Anwendung von ätherischen Ölen:<br />

ÄTHERISCHES ZITRONENÖL<br />

Der frische Duft von Zitrone lässt sich<br />

hervorragend mit Teebaumöl kombinieren<br />

-für unreine Haut und die Pickelbehandlung.<br />

Profitieren Sie von Zitronenöl<br />

als Reinigungsmittel indem Sie es in<br />

warmes Wasser geben. Mit seinem herrlichen<br />

Zitronenaroma reinigt es tief und ist<br />

sanfter als herkömmliche Reinigungsmittel.<br />

ÄTHERISCHES PFEFFERMINZÖL<br />

Diese süße Minze kann zusammen mit<br />

Lavendelöl für ein entspannendes<br />

Kinderbad gemischt werden. Wenden Sie<br />

Pfefferminzöl auch als Gesichtsdampfbad<br />

zur Hautreinigung gegen große Poren an.<br />

ÄTHERISCHESEUKALYPTUSÖL<br />

Dieses Öl kann in vielen pharmazeutischen<br />

Produkten gegen Erkältungen<br />

gefunden werden wie z.B in therapeutischen<br />

Brustbalsamen.<br />

Eukalyptusöl hat eine reini.<br />

gende Wirkung auf<br />

die Atmosphäre<br />

und<br />

negative Energien. Geben Sie es einfach<br />

in eine Duftlampe und geniessen Sie das<br />

Aroma.<br />

ÄTHERISCHES LAVENDELÖL<br />

Lavendel ist eines der meist bekannten<br />

Düfte in Badezimmern und wird auch oft in<br />

Lotionen aufgrund der beruhigenden<br />

Wirkung gefunden. Geniessen Sie ein<br />

warmes Bad indem Sie einige Tropfen<br />

Lavendelöl in Badesalz geben. Es lockert<br />

die Muskulatur und entspannt die<br />

Muskeln.<br />

Diese vierÖle in Kombination finden als<br />

sanftes Workout Spray Anwendung<br />

EUKALYPTUSÖL Workout Spray<br />

Diese aktivierende Formel ist einzigartig<br />

und darf beim Gang in das Fitnessstudio<br />

nicht fehlen. Unterstützen Sie Ihre<br />

Workout Routine indem Sie es sich sanft in<br />

das Gesicht sprühen und inhalieren Sie<br />

das erfrischende Aroma.<br />

Inhaltsstoffe:<br />

20 Tropfen ätherisches Eukalyptusöl<br />

40 Tropfen ätherisches Lavendelöl<br />

20 Tropfen ätherisches Zitronenöl<br />

10 Tropfen ätherisches Petitgrainöl<br />

10 Tropfen ätherisches Pfefferminzöl<br />

Dosierung:<br />

Geben Sie nicht mehr als 36 Tropfen in<br />

88ml Wasser. Kräftig schütteln und in eine<br />

Sprayflasche geben. Schütteln Sie die<br />

Flasche vor jeder Anwendung. Die<br />

Mischung wirkt nicht nur inspirierend<br />

sondern dient auch gegen unangenehme<br />

Gerüche.<br />

Lavendel Öl bekämpft<br />

gesundheitsschädliche<br />

Bakterien<br />

In einem aktuellen Artikel der im Journal<br />

Medical Microbiology veröffentlicht wurde,<br />

wird die Heilwirkung von Lavendel, in<br />

seiner reinen ätherischen Form, neben<br />

seiner herkömmlichen Stressabbau Funktion,<br />

geschildert.<br />

Forscher isolierten Öle aus der Lavandula<br />

viridis Pflanze in Portugal und testeten es<br />

gegen krankheitserregende Pilze. Die<br />

Ergebnisse zeigen, dass es das Wachstum<br />

von Pilzen stoppen kann und Pilzkrankheiten<br />

wie Fußpilz beseitigt, indem<br />

es die schädlichen Bakterien angreift.<br />

Weitere klinische Studien sind notwendig<br />

um das volle Potenzial von Lavendel, als<br />

natürliches antibakterielles Präparat zu<br />

ermitteln.<br />

Dieses Buch soll Balsam für die Seele eines geliebten Menschen sein.<br />

Liebe Worte für den Partner sind in der heutigen Zeit ein wenig in<br />

Vergessenheit geraten, aber sie tun auch heute noch gut.<br />

Das Buch soll Ihnen helfen, die Worte wiederzufinden.<br />

Text und Fotos von Karl Heinz Heinl - “Charly”<br />

geboren am 01. 06. 1950 in Arzberg<br />

Buchbestellungen bei: Karl Heinz Heinl,<br />

Rathausstr. 13, 95659 Arzberg<br />

Telefon: 0 92 33 / 15 67


Styling-, Schmink- und Pflegetipps<br />

neueste modetrends<br />

Placebo (kein Melatonin) erhalten haben.<br />

Die Teilnehmer führten ein Schlaftagebuch<br />

um den Schlaf der letzten Nacht zu<br />

notieren.<br />

Für den Rest der Studie hat die Melatonin<br />

Gruppe die Ergänzung weiterhin<br />

eingenommen. Bei der Placebo Gruppe<br />

wurden Teilnehmer wahllos entweder<br />

Melatonin oder Placebo für die nächsten<br />

26 Wochen gegeben.<br />

Untersuchungsergebnisse<br />

Lavendel Öl kann auch als natürliches<br />

Heilmittel gegen Husten, Grippe, Kopfschmerzen<br />

und Müdigkeit eingesetzt<br />

werden.<br />

Studien haben gezeigt<br />

dass Ballaststoffe das<br />

Leben verlängern können.<br />

Eine neue Studie im Archives of Internal<br />

Medicine berichtet dass die Einnahme von<br />

genügend Ballaststoffen das Risiko auf<br />

einen frühen Tod bis zu 22% verringern<br />

kann.<br />

In dieser Studie haben Forscher geschaut<br />

welche Rolle und Risiken Ballaststoffe in<br />

frühen Todesfällen von 219,123 Männern<br />

und 168,999 Frauen spielen die im<br />

National Institutes of Health AARP Diet<br />

and Health Study eingeschrieben sind.<br />

Forscher haben die Nahrungsmittel<br />

Fragebögen durchschaut die von den<br />

Beteiligten ausgefüllt wurden um zu<br />

beurteilen wieviele Ballaststoffe diese<br />

einnehmen und folgten ihnen dann für<br />

neun Jahre.<br />

Resultate:<br />

Frauen und Männer die am meisten<br />

Ballaststoffe zu sich genommen haben,<br />

(26 bis 29gr pro Tag) hatten ein 22%<br />

kleineres Risiko einen frühen Tod zu<br />

erleiden, als Frauen und Männer die am<br />

wenigsten zu sich genommen haben.<br />

Im Besonderen kann reichliches<br />

einnehmen von Ballaststoffen auch das<br />

Risiko auf einen Tod durch das Herz-<br />

Kreislaufsystem, Infektionen und<br />

Atemwegerkrankungen von 24% bis 56%<br />

in Männern und von 35% bis 59% in<br />

Frauen verringern. Resultate bestätigen<br />

bestehende Beweise dass die Einnahme<br />

von Ballaststoffreichen Nahrungsmittel zu<br />

einer besseren Gesundheit und einem<br />

besseren Herz führen können.<br />

Erreichen Sie einen<br />

besseren Schlaf auf<br />

natürliche Weise<br />

Viele Erwachsene haben Schwierigkeiten<br />

einzuschlafen oder durch zu schlafen. Es<br />

gibt natürliche Behandlungsmöglichkeiten<br />

für Schlaflosigkeit oder schlechte<br />

Schlafqualität. Die neuste Untersuchung<br />

deutet darauf hin, dass Melatonin eine<br />

Möglichkeit ist.<br />

Die Wirkungsmessung von Melatonin<br />

Wissenschaftler haben eine Schlafstudie<br />

mit einer Gruppe von 18 bis 80 jährigen<br />

Erwachsenen durchgeführt. Für die ersten<br />

drei Wochen wurden wahllos 791 Männer<br />

und Frauen ausgesucht die 2mg Melatonin<br />

mit verlängerter Wirkstofffreigabe oder ein<br />

Am Ende der Studie wurden die<br />

Ta g e b ü c h e r a n a l y s i e r t u n d d i e<br />

Wissenschaftler haben folgendes<br />

entdeckt:<br />

· Nach drei Wochen, bei Teilnehmern<br />

über 55 Jahren, hat Melatonin die<br />

durchschnittliche Zeit zum Einschlafen<br />

von etwas über 15 Minuten auf etwas über<br />

5 Minuten reduziert.<br />

· Die Schlafqualität hat sich bei allen<br />

Teilnehmern nach drei Wochen verbessert.<br />

· Die Schlafqualität hat sich gehalten<br />

oder nach sechs Monaten nochmals verbessert.<br />

· Die Teilnehmer haben keine Toleranz<br />

(verringerte Wirksamkeit) auf Melatonin<br />

gezeigt.<br />

· Es gab keine erheblichen Unterschiede<br />

von Nebenwirkungen in Teil-nehmern die<br />

Melatonin und Teilnehmern die Placebo<br />

eingenommen haben.<br />

· Die Melatonin Gruppe hat keine Zeichen<br />

von Entzug oder verschlechternder<br />

Schlaflosigkeit gezeigt nachdem die<br />

Studie zu Ende war und sie kein Melatonin<br />

mehr erhalten haben.<br />

Gute Nacht


Sagen und Mythen<br />

aus Bayern<br />

Der lange Mann in Hof<br />

Zu Hof ist eine Gasse, heißt die<br />

Marktgasse, in selbiger hat sich ein großer,<br />

schwarzer, langer Mann sehen lassen, der<br />

reichte mit seinem Kopf hoch über die<br />

Häuser, und seine Beine sperrte er so breit<br />

auseinander, wie die Gasse war. Eine Frau<br />

des Namens Walburg Widmännin mußte<br />

abends durch die Gasse gehen, sah ihn<br />

und wußte nicht, sollte sie durch seine<br />

Beine hindurchlaufen oder zurückweichen.<br />

Endlich faßte sie sich ein Herz,<br />

schlug ein Kreuz und schritt in Gottes<br />

Namen mitten in der Gasse unter des<br />

langen Mannes Beinen hindurch.<br />

Kaum war sie durch, so klappte der lange<br />

Mann seine Beine zusammen, daß es<br />

krachte, und ward ein Gerassel und<br />

Geprassel, als prassele die ganze<br />

Marktgasse über den Haufen. Und darauf<br />

hat sich die große Pest angehoben und hat<br />

in der Markt-gasse zuerst angefangen und<br />

sich durch das ganze Vogtland verbreitet.<br />

– In der schönen Bergkirche über Schleiz<br />

ist noch ein steinern Denkmal eines<br />

Pestmannes zu sehen, der brachte die<br />

Pest nach Schleiz, daß die Stadt fast<br />

ausstarb.<br />

Zwergenhöhle bei Naila<br />

Zwischen Selbitz und Marsreuth liegt das<br />

Dorf Naila, dort wohnten in einer noch<br />

vorhandenen Höhle vor ein paar hundert<br />

Jahren Zwerge; das Loch ist noch da, aber<br />

die Zwerge sind fort. Ein Bauer des<br />

Namens Kohmann ackerte mit zwei<br />

Pferden auf seinem Felde, und sein Weib<br />

brachte ihm ein neugebackenes Brot zum<br />

Frühstück, das sie, in ein Tüchlein<br />

gebunden, am Rain niederlegte und dann<br />

in das Gras ging. Da trat zu dem<br />

Ackersmann ein Zwergweiblein dar und<br />

sagte: Du bist noch nicht hungrig, aber<br />

meine Kinder sind hungrig; mein Brot ist<br />

noch im Backofen, leihe mir das deine für<br />

meine Kinder, bis Mittag will ich es dir<br />

erstatten. – Der Bauer überließ dem<br />

Weiblein gern das Brot und geduldete sich<br />

bis Mittag, war aber doch neugierig, ob sie<br />

Wort halten werde. Und siehe, sie kam auf<br />

den Punkt, als das Mittagsglöcklein im<br />

Dorfe ausgebimmelt hatte, brachte in<br />

einem schneeweißen Tüchlein einen noch<br />

warmen Brotkuchen und sagte: Nimm und<br />

iß es ohne Scheu, das Tuch lasse liegen,<br />

ich hole es schon ab. Wir sehen uns dann<br />

nicht wieder – die Welt wird ungut. Ihr<br />

flucht und schwört je mehr und mehr, ihr<br />

lauft in aller Sonntagsfrühe heraus auf<br />

eure Felder, die Früchte zu beschauen, ihr<br />

errichtet ein Hammerwerk nach dem<br />

andern, es ist des Schlagens und Pochens<br />

kein Ende – so müssen wir den Ort<br />

verlassen, wo wir so lange bequem<br />

gesessen. – Damit ist sie hinweg und nicht<br />

wiedergekommen; ob der Bauer im Brote<br />

oder dem Tüchlein etwas gefunden habe,<br />

wird nicht gemeldet.<br />

In das Zwergloch bei Naila sind einmal an<br />

einem Sonntagnachmittag unterschiedliche<br />

junge Bauernbursche gekrochen mit<br />

brennenden Schleißenspänen; da kamen<br />

sie durch einen Gang, der maß in paar<br />

Ackerlängen, dann in eine mannshohe<br />

Grotte mit vielen kleinen Türlein an den<br />

Seiten, wie Kämmerchen, und da grausete<br />

es sie alle mit einem Male mächtiglich, und<br />

eilten heraus, und sind ein paar Tage übel<br />

aufgewesen.<br />

Der Herrgottstein<br />

Zwischen Selb und Thierstein, nahe der<br />

Eger und nahe der Straße, ragt ein großer<br />

Stein aus dem Boden, der ist also<br />

gestaltet, daß sich ein Mann in denselben,<br />

gleichwie in eine Form, legen kann; denn<br />

alle Gliederformen sind in den schönsten<br />

Verhältnissen, wie von eines Künstler<br />

Hand wie in Wachs eingetieft, zu<br />

erschauen. Die Sage geht, daß Christus<br />

unser Herr darauf geruht und dem Stein<br />

die Gestalt seines heiligen Leibes<br />

eingedrückt habe, und wäre so dieser<br />

Stein ein wahres Gegenstück zu jenem<br />

schwarzen Teufelsabdruck am Lurleifels.<br />

Ähnliche Felseindrücke werden erschaut<br />

in der Höhle des heiligen Prokopius auf der<br />

halben Wegstrecke von Prag nach<br />

Königssaal, die tief in den Felsen<br />

hineingeht. Darinnen hauste aber freilich<br />

kein Herrgott, sondern ein ganzes Heer<br />

von Teufeln, die der heilige Prokopius alle<br />

austrieb, und da sie ausfuhren, ließen sie<br />

ihre Wahrzeichen, Hörner, Drachenkrallen,<br />

Ochsen- und Pferdeklauen und<br />

Lindwurmschweife, als ein Andenken<br />

zurück.<br />

Fichtelberg und Fichtelsee<br />

Auf dem Fichtelberge, dem Haupt und<br />

König des Fichtelgebirges, liegt –<br />

gleichwie auf dem Schneekopf im<br />

Thüringerwalde der Teufelskreis, auf dem<br />

Rhöngebirge in Franken das schwarze<br />

Moor, dem Pilatussee auf dem Frakmont<br />

der Schweiz, dem Frau-Hollenbad auf<br />

dem Meißner in Hessen u.a. – ein<br />

berufener unergründlicher See, der<br />

Fichtelsee genannt. Früher war er offen<br />

wie der Pilatussee, hernachmals aber hat<br />

er sich mit einer schwankenden Moordecke,<br />

gleich dem vorgenannten, überzogen<br />

und heißt nun die Seelohe, weil in<br />

dieser Gegend jeder Sumpf unter einer<br />

Moordecke Lohe genannt wird.<br />

Vier Flüsse rinnen vom Fichtelberge nach<br />

den vier Himmelsgegenden nieder, Main<br />

und Saale, Nab und Eger, deren Namensanfangsbuchstaben<br />

das Wort MENS<br />

bilden; davon entspringen Main und Nab<br />

unmittelbar dem Fichtelsee. Der Main<br />

fließt gen Westen, die Nab gen Süden, die<br />

Eger gen Osten und die Saale gen Norden.<br />

Der Main fällt in den Rhein, die Nab in die<br />

Donau, Eger und Saale strömen der Elbe<br />

zu.<br />

Bei Weißenstadt fließt die Eger durch<br />

einen See, in welchem ein Pfarrer<br />

vordessen, wie die Sage geht, die Frösche<br />

stumm gemacht, wie jener Arme die zu<br />

Schwante, andere aber sagen, ein<br />

kunstbegabter Vagabund habe solch<br />

Wunderwerk für den Pfarrer verrichtet, den<br />

die Frösche unter der Predigt gestört.<br />

Und ist noch dieses wundersam, daß jeder<br />

in den Weißenstädter See geworfene<br />

Frosch alsbald wieder herauseilt, und daß<br />

ein paar Eimer dieses Wassers, in andere<br />

Teiche geschüttet, die Frösche ebenfalls<br />

verstummen machen. – Die Eger hat in<br />

ihrem Sande Diamanten, der Main Perlen,<br />

die Saale Gold und die Nab silberflammige<br />

Steinlein geführt. Auch vom Fichtelberg<br />

geht das weitbekannte Sprüchwort: Oft<br />

wirft ein Hirte nach einer Kuh mit einem<br />

Steine, der mehr wert ist als die Kuh selbst.<br />

Das alles aber war und geschahe noch in<br />

der goldnen Zeit; ob und wann sie<br />

wiederkehre, bleibt in Dunkel gehüllt.<br />

In dem Fichtelsee badet sich der<br />

Nachtjäger, wie seine Sippe, Frau Holle,<br />

ihr Bad auf dem Hohen Meißner im<br />

Hessenlande hat, der Teufel das seine auf<br />

dem Schneekopf und Rübezahl seines auf<br />

dem Riesen-gebirge, und es ist nur gut,<br />

daß diese vier hohen Herrschaften ihre<br />

Badezeit nicht an einem und demselben<br />

Orte halten, dieweil sonst in der Welt noch<br />

viel mehr Schlimmes und Arges geschehen<br />

würde, als ohnehin geschieht, wenn<br />

der Teufel und seine Diplomaten in einem<br />

Bade beisammen sind.


Schätze der Luchsburg<br />

Von keinem der felsgekrönten Hochgipfel<br />

des Fichtelgebirgs, die meist alle<br />

Ritterburgen trugen, welche nun in<br />

Trümmern liegen, gehen mehr Schätzeund<br />

Schatzgräbersagen als von der<br />

Luchsburg, Lugsburg, Luxburg, Loosburg<br />

über dem Alexanderbade. Unter einer<br />

großen Stufe im verfallenen Keller liegt ein<br />

ungeheurer Schatz in einem kupfernen<br />

Kessel, der eine Elle hoch und eine Elle<br />

breit ist, der ist voll gemünzter Goldgulden.<br />

Auf dem Kessel steht ein kupfernes Gefäß,<br />

das umschließt eine goldne Königskrone,<br />

die mit den größten Perlen und wertvollsten<br />

Edelsteinen geschmückt ist. Die<br />

Raubritter, die einst in dieser Burg hausten<br />

und das Gebirge beherrschten, trugen<br />

diesen Schatz zusammen, bargen und<br />

versetzten ihn so, daß er nicht gefunden<br />

werden kann. Die Krone nahmen sie<br />

einem Könige und machten sie genau so<br />

unsichtbar wie Herrn von Kossuths<br />

Exzellenz die ungarische Königskrone.<br />

Nur durch ein Mönchlein von zwerghaftem<br />

Wuchs, in schwarzer Kutte, einäugig und<br />

hinkend, kann diese Krone, nämlich die in<br />

der Luchsburg, und der Goldkessel<br />

dereinst gefunden und der Schatz<br />

gehoben werden, und dies kann nur am<br />

Feste Epiphanias, dem goldnen oder<br />

Trinitatissonntag, an welchem sich das<br />

Mönchlein goldnen Sonntagskindern<br />

sehen läßt, durch ein golden Sonntagskind<br />

geschehen. Unzählige Male haben<br />

Schatzgräber und Bergleute die Klüfte<br />

unter der Luchsburg durchwühlt, aber<br />

ganz vergebens.<br />

Geisterkirche am<br />

Ochsenkopf<br />

Nahe dem Fichtelberge hebt der<br />

Ochsenkopf sein fels-und waldgekröntes<br />

Haupt, und die Sage nennt es gold- und<br />

schätzereich. Häufig haben die Walen des<br />

Berges Tiefen durchwühlt. In eine felsige<br />

Kluft droben kroch ein Bauer, da kam er an<br />

ein Stollenloch und fand vor demselben<br />

ein geschriebenes Buch in einer fremden<br />

Sprache samt einem Paar Handschuhe<br />

und einem Pistol. Er legte sich auf den<br />

Bauch und horchte hinein, hörte drinnen<br />

hauen und pochen, sah aber kein Licht; da<br />

nahm er alles Gefundene zu sich, schoß<br />

das Pistol ab und übergab seinen Fund<br />

dem Amt.<br />

Ein alter Fichtelberger Aschenbrenner hat<br />

erzählt: An einem goldnen Sonntagmorgen<br />

regnete es, und da lief ich hinauf<br />

auf den Ochsenkopf, die Asche zu retten,<br />

und da hörte ich drunten in Bischofsgrün<br />

mit den Glocken zusammenschlagen. Da<br />

kam ich an eine Felsenwand, die stand<br />

auf, und ich trat hinein; da hat ein Altar<br />

dringestanden, der war ganz von Gold und<br />

glänzte über und über vom Schein der<br />

Kerzen, die auf ihm brannten. Da fiel mir<br />

bei, daß ich schon gehört hatte, allemal,<br />

wenn drunten in Bischofsgrün Kirche<br />

gehalten werde, so gehe droben die<br />

Geister-, Berg-und Waldkirche zugleich<br />

an; ich sah noch einmal hin! Gold und<br />

Silber hingen wie Eiszapfen am Gewölbe,<br />

Perlen und Edelsteine bambelten da wie<br />

die Zwiebelstränge in unserm Schlot,<br />

Geister sah ich keine – aber ich entsetzte<br />

mich, daß ich so mutterseelenallein war,<br />

lief fort und hörte hinter mir ein entsetzliches<br />

Krachen und Brechen, als ob<br />

der Berg in sich zusammenstürze. Ich<br />

holte meine Fraue, daß sie den Pracht<br />

auch sehen sollte, der nur am göldnen<br />

Sonntag und am Johannistage sich<br />

manchmal in der Frühe zeigt, aber wie wir<br />

hinkommen, war die Felsenwand zu und<br />

nichts mehr zu sehen, und meine Fraue<br />

sagte, ich sei selber ein Ochsenkopf, daß<br />

ich mir nicht aus der Geisterkirche so einen<br />

Goldeiszapfen oder Edelsteinstrang<br />

herausgelangt, denn wem der Schatz sich<br />

zeige, dem sei er auch beschert. Aber<br />

wenn der Bettelmann nichts haben soll, so<br />

verliert er das Brot aus der Tasche.<br />

Der Ziegel vom Waldstein<br />

Die schönste Trümmer auf und zwischen<br />

dem ungeheuren Felsenriesen im<br />

Fichtelgebirge ist der Waldstein, ehemals<br />

ein Sitz der Herren von Sparneck, die<br />

ringsum ihre Spartöpfe hatten, in denen<br />

sie fremder Leute Geld aufhoben, bis<br />

ihrem Treiben ein Ende mit Schrecken<br />

gemacht ward. – Ein armer Tagelöhner<br />

hieb einstmals Holz ganz nahe beim alten<br />

Gemäuer, das von der Burg Waldstein<br />

noch übrig, da trat zu ihm ein kleines<br />

Männlein, das war gar freundlich und<br />

reichte ihm einen Ziegelstein, indem es<br />

dem Mann durch Gebärden zu verstehen<br />

gab, den Ziegel mit nach Hause zu<br />

nehmen. Der Holzhauer war verdutzt und<br />

stand wie Butter an der Sonne; er sperrte<br />

das Maul auf und die Augen, drehte den<br />

Stein langsam in der Hand und beguckte<br />

ihn, und es fiel ihm endlich die große Frage<br />

ein: Warum soll ich den Backstein mit nach<br />

Hause nehmen? – und da sein hausbackener<br />

Verstand zu deren Beantwortung<br />

nicht ausreichte, so wollte er diese<br />

Frage an den Geber richten. Aber siehe<br />

da: das Männlein war verschwunden.<br />

Noch einmal wandte der Holzhauer den<br />

Backstein um und um und murmelte:<br />

Wenn's ein Backsteinkäs wäre, ließ’ ich<br />

mir’s eher gefallen. So schmiert man sich<br />

Hand und Gewand an dem Dingrich rot<br />

und hat nichts davon, geh mir einer mit<br />

solchen Narrenspossen! Und damit warf er<br />

den Ziegel in die Büsche. Als er nach<br />

Hause kam, schrie ihn seine Frau ganz<br />

verwundert an: Jo Mo! Du gleißest jo<br />

schier wie a Speckschwartn! Host dich<br />

öpper im Feuer vergulden lossen? – Und<br />

da war aller Ziegelstaub, der an Händen<br />

und Kleidern haften geblieben war, purer<br />

Goldstaub. Hui, wie fix war jetzt der<br />

Holzhauer! Wie lief er wieder zum<br />

Waldstein hinauf! Wie suchte er im<br />

Gebüsch bis in die sinkende Nacht nach<br />

dem goldnen Ziegel! – Aber prosit die<br />

Mahlzeit, er fand ihn nimmer.<br />

Der Feilenhauer von<br />

Weißdorf<br />

Zu Weißdorf hat ein Mann gelebt, der war<br />

ein gelernter Feilenhauer, gab aber das<br />

Geschäft auf und legte sich auf ein<br />

anderes, das er für einträglicher hielt,<br />

nämlich auf das Geisterbannen. Damals<br />

gab es noch Geister, die sich zitieren und<br />

bannen ließen, heutzutage wollen sie sich<br />

nicht mehr bannen lassen, und es ging<br />

dem Feilenhauer nicht wie jenem<br />

Schulmeisterlein, das, gleicher Kunst<br />

obliegend, gefragt wurde: Können Sie<br />

wirklich Geister zitieren? – mit einem<br />

stolzen O ja antwortete, aber als nun<br />

weiter gefragt ward: Kommen denn auch<br />

Geister auf Ihr Zitieren? – ein trübseliges<br />

Nein vernehmen ließ – des Feilenhauers<br />

Zitierte kamen wirklich. Der Feilenhauer<br />

war ein langer hagerer Mann, gruslich<br />

anzusehen; er trug einen abgeschabten<br />

Schinderranzen von Fischotterfell und sah<br />

einem Rattenfänger ähnlicher als einem<br />

Staatsrat, vermochte auch mehr, und<br />

gefürchtet wurde er von Alt und Jung, weil<br />

er so verrufenen Umgang hatte. Wo nun<br />

ein Poltergeist sich zeigte, da wurde der<br />

Feilenhauer hingerufen, und wo er in einen<br />

Ort kam, war auch gleich ein Poltergeist<br />

da, den jener beschwur, und da kroch der<br />

Geist so demütig in den Fischotterranzen<br />

wie im Kindermärchen vom Meisterdieb<br />

Pfarrer und Schulmeisterlein in den<br />

großen Sack. Alle die eingefangenen


Sagen und Mythen<br />

aus Bayern<br />

Poltergeister trug nun der Geisterjäger<br />

gleich gefangenen Katzen hinauf auf Burg<br />

Waldstein; dort bannte er sie alle hinein<br />

und hielt gute Zucht und Ordnung; da<br />

sitzen sie manchmal noch immer um einen<br />

großen Steintisch im Burghofe und spielen<br />

mit eisernen Karten, die der Feilenhauer<br />

selbst verfertigt hat. Die Karten müssen<br />

etwas heiß sein, denn man findet ihre<br />

Spuren dem Steine eingebrannt.<br />

Das Bimmelglöckchen<br />

Im Kapellenturme der Burg Waldstein,<br />

andere sagen auf Epprechtstein, hat ein<br />

Betglöcklein gehangen, dessen Schall hat<br />

man an bestimmten Tagen im Jahre gar<br />

deutlich gehört, daß man in Zell, am<br />

Bergesfuße, öfters geglaubt hat, es hänge<br />

im dasigen Kirchturme. Das hat zur<br />

Geisterkirche geläutet. Mancher hörte es<br />

erklingen, stieg zum Berge hinan und sah<br />

und hörte droben nichts. Eine Frau, die<br />

ihrem im Walde arbeitenden Mann das<br />

Mittagsbrot brachte, hörte den Schall und<br />

ging ihm nach. Und wie sie droben um eine<br />

Mauerecke der Burg biegt, da erblickt sie<br />

die Geisterkirche offen und in hehrer<br />

Pracht, und auf dem Turme darüber<br />

schwingt sich hin und her das bimmelnde<br />

Glöcklein. Orgelton und Chorgesang<br />

dringt aus der Kirche; dem Altare<br />

zugekehrt steht der Priester, und am<br />

Boden knieen die Geharnischten und die<br />

Frauen in weißen Schleiern. Da ergreift es<br />

die arme Frau gar mächtig, auch niederzuknieen<br />

und im Staube mit anzubeten<br />

den, welchen alle guten Geister loben,<br />

doch zugleich grauset ihr, denn sie fühlt,<br />

daß sie nicht zu dieser Gemeinde gehöre.<br />

Aber der Andacht frommer Drang zieht sie<br />

dennoch hinein in das Heiligtum, und mit<br />

Händefalten knieet sie nieder. Da wendet<br />

der Priester am Altare sich um, da fällt sein<br />

Blick eisig kalt und streng auf sie, er hebt<br />

den Arm empor und ruft mit dumpfer<br />

Stimme: Wehe! wehe! – und im Nu<br />

verschwinden Altar und Priester, Orgel und<br />

Chor, Männer und Frauen, der Kirche<br />

Schmuck; das Glöcklein sinkt vom Turme<br />

und dicht vor der Frau in den Boden – ein<br />

Wetter grollt und donnert um die Trümmer,<br />

und auf ihren Mauern stehen wieder hoch<br />

und stark die seit Jahrhunderten darauf<br />

emporgeschoßten Bäume. Ganz bestürzt,<br />

mehr tot als lebend, kommt die Frau zu<br />

ihrem Manne zurück, lange versagte ihr<br />

die Sprache. Der Mann hat nichts von<br />

Sturm und Unwetter gehört, der Himmel ist<br />

hell und klar. Bebend wankte die Frau nach<br />

Hause – nach drei Tagen lag sie auf der<br />

Bahre.<br />

Das verlorene Kind<br />

Eine andere arme Frau trug auf ihrem<br />

Arme ein kleines Kind zum Walde und kam<br />

in die Ruine Epprechtstein. Dort setzte sie<br />

ihr Kind ins Gras und suchte Waldbeeren.<br />

Mit einem Male stand vor ihrem Blick eine<br />

prächtige Kirche mit offenen Türen, und<br />

darinne stand ein Opferbecken, das war<br />

voll Goldstücke. Eilend sprang die Frau<br />

hinzu und raffelte von dem Golde in ihre<br />

Schürze, so viel als hineinging. Pfeilschnell<br />

eilte sie nach Haue, das Gold<br />

besaß sie, das Kind vergaß sie. Erst<br />

daheim gedachte sie wieder des hilflosen<br />

Kleinen; im Fluge eilte sie wieder<br />

berghinan – aber da war weder Kind noch<br />

Kirche mehr zu erblicken, und vergebens<br />

die Trümmer durchirrend und mit Klagegeschrei<br />

die Lüfte erfüllend, rief sie nach<br />

ihrem Kinde. Es war und blieb verschwunden<br />

und verloren. Täglich kam das arme<br />

Weib auf den Berg, um das Kind weinend,<br />

nach dem Kinde suchend, ihr Gold lag<br />

ruhig daheim in der Truhe, sie rührte es<br />

nicht an, sie mochte an dasselbe nicht<br />

denken – denn es kostete ihr zu viel, es<br />

kostete – ihr Kind. – So ging ein ganzes<br />

Jahr dahin, die Waldbeeren waren wieder<br />

reif; die Beerensammlerin nahete wieder<br />

der Burgtrümmer, mit doppeltem<br />

Schmerzgefühl, denn es war gerade der<br />

Jahrestag ihres Unglücks und Verlustes –<br />

da mit einem Male – kaum traut sie ihren<br />

Augen – da steht die Kirche wieder vor<br />

ihrem Blick, und neben dem Opferstock,<br />

der wieder voll vom Golde blinkt, sitzt<br />

blühend ihr Kind und reibt sich die Augen –<br />

es ist eben aufgewacht und hat sich rote<br />

Wänglein geschlafen. Mit freudigem<br />

Schreck stürzt die Mutter hinzu, ergreift's,<br />

herzt's, trägt's fort – schenkt der Goldfülle<br />

keinen Blick. – Endlich einmal wendet sie<br />

scheu sich um, ob nichts ihr folge, ob<br />

niemand ihr das Kind wieder entreißen<br />

wollte, aber da verschwand eben vor ihren<br />

Augen die Kirche wieder wie ein Nebelbild<br />

und wurde wieder die wüste Trümmer. Nun<br />

war die Mutter selig, und da das<br />

Wundergold, der Segen der Geisterwelt,<br />

ihr blieb, so lebte sie fortan ein beglücktes<br />

Leben und erzog ihr Kind zu Gottes Ehre.<br />

Es geht auch noch die Sage vom alten<br />

Bergschloß Epprechtstein, daß alle Jahre<br />

einmal, aber an keinem bestimmten Tage,<br />

wann und solange der Pfarrer auf der<br />

Kanzel drunten in Kirchenlamitz das<br />

Vaterunser betet, sich ein Fels hebt und<br />

auseinanderklafft und große Haufen<br />

Goldes blicken läßt, aber sowie das Amen<br />

schallt, schließt er sich wieder auf ein Jahr<br />

lang zu. Wer ihn offen sieht, muß schnell<br />

etwas auf das Gold werfen, dann darf er<br />

ein Vaterunser lang zulangen, muß sich<br />

aber wohl sputen, denn versäumt er sich<br />

zu lange, so schnappt der Fels zu und<br />

klemmt ihm beide Hände ab oder gar das<br />

Köpfchen.<br />

Die stille Wiese<br />

Vom Fichtelgebirge abwärts dem Maingefilde<br />

zu leiten mannigfache Pfade und<br />

Wege in ein ihm naheliegendes Bergland,<br />

das viele noch zu jenem rechnen und ob<br />

seiner Naturschönheiten die fränkische<br />

Schweiz benennen. Diese Gegend ist<br />

reich an Höhlen und reich an Sagen.<br />

Durchflossen wird es von der Wisent,<br />

einem forellen- und krebsreichen Wasser.<br />

Burgtrümmer gibt es allda in Fülle,<br />

Streitberg, Neideck, Dramaus oder<br />

Drameisel, Rabenstein und noch viele<br />

andere; da führt der Weg auch über eine<br />

schöne, sanft von umbuschten Berg--<br />

geländen umfriedete Wiese ganz nahe bei<br />

Muggendorf, welche vorzugsweise vom<br />

Volk die stille Wiese genannt wird.<br />

Die Sage meldet über den Ursprung dieser<br />

Benennung: Da Doktor Luther in Koburg<br />

weilte und seinen Freund Melanchthon<br />

zurückerwartete der auf dem Reichstag in<br />

Augsburg war (1530), so machte er einen<br />

Ausflug in diese Gegend und kam auch<br />

nach Muggendorf.<br />

Der Ruf des großen Mannes ging vor ihm<br />

her, und alles Volk eilte herbei, ihn zu<br />

sehen, womöglich auch zu hören. Endlich<br />

kam er; viele drängten sich um ihn, viele<br />

sprachen zugleich ihn an, viele trieb<br />

Ehrfurcht, andere die Neugier.<br />

Da blieb Luther auf dieser Wiese stehen,<br />

erhob die Hand und rief: Stille! – und stille<br />

ward es ringsumher wie das Grab; kein<br />

Laut, keine Lippe regte sich mehr. Und<br />

Luther sprach, der gewaltige Mann Gottes<br />

und Mann des Volkes, und in einer<br />

feurigen Rede erbaute er die Hörer, die ihn<br />

im tiefen Schweigen umstanden, und als<br />

er endete, da johlte nicht der betrunkene<br />

Beifall, der manch andern Volks-und<br />

Wiesenredner zum dritten Him-mel erhob,<br />

da lärmte kein Händeklatschen und<br />

Bravoschreien – da blieb es still – tiefstill,<br />

nach wie vor, und sie fürchteten den Herrn<br />

mit Ernst und fühlten wohl unbewußt<br />

Nehemias Prophetenwort: Seid stille,<br />

denn der Tag ist heilig. – Und da nannten<br />

sie die geweihte Stelle die stille Wiese.


Eine Wintergeschichte<br />

8. <strong>Dezember</strong> 18:00<br />

Es hat angefangen zu schneien. Der<br />

erste Schnee in diesem Jahr. Meine Frau<br />

und ich haben unsere Cocktails<br />

genommen und stundenlang am Fenster<br />

gesessen und zugesehen wie riesige,<br />

weiße Flocken vom Himmel herunter<br />

schweben. Es sah aus wie im Märchen.<br />

So romantisch - wir fühlten uns wie frisch<br />

verheiratet. Ich liebe Schnee.<br />

9. <strong>Dezember</strong><br />

Als wir wach wurden, hatte eine riesige,<br />

wunderschöne Decke aus weißem<br />

Schnee jeden Zentimeter der Landschaft<br />

zugedeckt. Was für ein phantastischer<br />

Anblick! Kann es einen schöneren Platz<br />

auf der Welt geben? Hierher zu ziehen<br />

war die beste Idee, die ich je in meinem<br />

Leben hatte. Habe zum ersten Mal seit<br />

Jahren wieder Schnee geschaufelt und<br />

fühlte mich wieder wie ein kleiner Junge.<br />

Habe die Einfahrt und den Bürgersteig<br />

freigeschaufelt. Heute Nachmittag kam<br />

der Schneepflug vorbei und hat den<br />

Bürgersteig und die Einfahrt wieder<br />

zugeschoben, also holte ich die Schaufel<br />

wieder raus. Was für ein tolles Leben!<br />

12. <strong>Dezember</strong><br />

Die Sonne hat unseren ganzen schönen<br />

Schnee geschmolzen. Was für eine<br />

Enttäuschung. Mein Nachbar sagt, daß<br />

ich mir keine Sorgen machen soll, wir<br />

werden definitiv eine weiße Weihnacht<br />

haben. Kein Schnee zu Weihnachten<br />

wäre schrecklich! Bob sagt, daß wir bis<br />

zum Jahresende so viel Schnee haben<br />

werden, daß ich nie wieder Schnee<br />

sehen will. Ich glaube nicht, daß das<br />

möglich ist. Bob ist sehr nett - ich bin froh,<br />

daß er unser Nachbar ist.<br />

14. <strong>Dezember</strong><br />

Schnee, wundervoller Schnee! 30 cm<br />

letzte Nacht. Die Temperatur ist auf -20<br />

Grad gesunken. Die Kälte läßt alles<br />

glitzern. Der Wind nahm mir den Atem,<br />

aber ich habe mich beim Schaufeln<br />

aufgewärmt. Das ist das Leben!! Der<br />

Schneepflug kam heute nachmittag<br />

z u r ü c k u n d h a t w i e d e r a l l e s<br />

zugeschoben. Mir war nicht klar, daß ich<br />

soviel würde schaufeln müssen, aber so<br />

komme ich wieder in Form. Wünschte ich<br />

würde nicht so Pusten und Schnaufen.<br />

15. <strong>Dezember</strong><br />

60 cm Vorhersage. Habe meinen Kombi<br />

verscheuert und einen Jeep gekauft.<br />

Und Winterreifen für das Auto meiner<br />

Frau und zwei Extra-Schaufeln. Habe<br />

den Kühlschrank aufgefüllt. Meine Frau<br />

will einen Holzofen, falls der Strom<br />

ausfällt. Das ist lächerlich - schließlich<br />

sind wir nicht in Alaska.<br />

16. <strong>Dezember</strong><br />

Eissturm heute Morgen. Bin in der<br />

Einfahrt auf den Arsch gefallen, als ich<br />

Salz streuen wollte. Tut höllisch weh.<br />

Meine Frau hat eine Stunde gelacht. Das<br />

finde ich ziemlich grausam.<br />

17. <strong>Dezember</strong><br />

Immer noch weit unter Null! Die Strassen<br />

sind zu vereist, um irgendwohin zu<br />

kommen. Der Strom war 5 Stunden weg.<br />

Musste mich in Decken wickeln, um nicht<br />

zu erfrieren. Kein Fernseher. Nichts zu<br />

tun als meine Frau anzustarren und zu<br />

versuchen, sie zu irritieren. Glaube, wir<br />

hätten einen Holzofen kaufen sollen,<br />

würde das aber nie zugeben. Ich hasse<br />

es, wenn sie recht hat! Ich hasse es, in<br />

meinem eigenen Wohnzimmer zu<br />

erfrieren!<br />

20. <strong>Dezember</strong><br />

Der Strom ist wieder da, aber nochmal 40<br />

cm von dem verdammten Zeug letzte<br />

Nacht! Noch mehr schaufeln. Hat den<br />

ganzen Tag gedauert. Der beschissene<br />

Schneepflug kam zweimal vorbei. Habe<br />

versucht eines der Nachbarskinder zum<br />

Schaufeln zu überreden. Aber die sagen,<br />

sie hätten keine Zeit, weil sie Hockey<br />

spielen müssen. Ich glaube, daß die<br />

lügen. Wollte eine Schneefräse im<br />

Baumarkt kaufen. Die hatten keine mehr.<br />

Kriegen erst im März wieder welche rein.<br />

Ich glaube, daß die lügen. Bob sagt, daß<br />

ich schaufeln muß oder die Stadt macht<br />

es und schickt mir die Rechnung. Ich<br />

glaube, daß er lügt.<br />

22. <strong>Dezember</strong><br />

Bob hatte recht mit weißer Weihnacht,<br />

weil heute Nacht nochmal 30 cm von<br />

dem weißen Zeug gefallen ist und es ist<br />

so kalt, daß es bis August nicht<br />

schmelzen wird. Es hat 45 Minuten<br />

gedauert, bis ich fertig angezogen war<br />

zum Schaufeln und dann mußte ich<br />

pinkeln. Als ich mich schließlich<br />

ausgezogen, gepinkelt und wieder<br />

angezogen hatte, war ich zu müde zum<br />

Schaufeln. Habe versucht für den Rest<br />

des Winters Bob anzuheuern, der eine<br />

Schneefräse an seinem Lastwagen hat,<br />

aber er sagt, daß er zu viel zu tun hat. Ich<br />

glaube, daß der Wichser lügt.<br />

24. <strong>Dezember</strong><br />

20 Zentimeter. Der Schnee ist vom<br />

S c h n e e p f l u g s o f e s t<br />

zusammengeschoben, daß ich die<br />

Schaufel abgebrochen habe. Dachte ich<br />

kriege einen Herzanfall. Falls ich jemals<br />

den Arsch kriege, der den Schneepflug<br />

fährt, ziehe ich ihn an seinen Eiern durch<br />

den Schnee. Ich weiß genau, daß er sich<br />

hinter der Ecke versteckt und wartet bis<br />

ich mit dem Schaufeln fertig bin. Und<br />

dann kommt er mit 150 km/h die Straße<br />

runtergerast und wirft tonnenweise<br />

Schnee auf die Stelle, wo ich gerade war.<br />

Heute Nacht wollte meine Frau mit mir<br />

W e i h n a c h t s l i e d e r s i n g e n u n d<br />

Geschenke auspacken, aber ich hatte<br />

keine Zeit. Mußte nach dem Schneepflug<br />

Ausschau halten.<br />

25. <strong>Dezember</strong><br />

Frohe Weihnachten. 60 Zentimeter mehr<br />

von der !*?'@$. Eingeschneit. Der<br />

Gedanke an Schneeschaufeln läßt mein<br />

Blut kochen. Gott, ich hasse Schnee!<br />

Dann kam der Schneepflugfahrer vorbei<br />

und hat nach einer Spende gefragt. Ich<br />

hab ihm meine Schaufel über den Kopf<br />

gezogen. Meine Frau sagt, daß ich<br />

schlechte Manieren habe. Ich glaube,<br />

daß sie eine Idiotin ist. Wenn ich noch<br />

einemal Wolfgang Petry anhören muß,<br />

werde ich sie umbringen.<br />

26. <strong>Dezember</strong><br />

Immer noch eingeschneit. Warum um<br />

alles in der Welt sind wir hierher<br />

gezogen? Es war alles IHRE Idee. Sie<br />

geht mir auf die Nerven.<br />

27. <strong>Dezember</strong><br />

Die Temperatur ist auf -30 Grad gefallen<br />

und die Wasserrohre sind eingefroren.<br />

28. <strong>Dezember</strong><br />

Es hat sich auf -5 Grad erwärmt. Immer<br />

noch eingeschneit. DIE ALTE MACHT<br />

MICH VERRÜCKT!!!!<br />

29. <strong>Dezember</strong><br />

Nochmal 30 Zentimeter. Bob sagt, daß<br />

ich das Dach freischaufeln muß, oder es<br />

wird einstürzen. Das ist das Dämlichste<br />

was ich je gehört habe. Für wie blöd hält<br />

der mich eigentlich?<br />

30. <strong>Dezember</strong><br />

Das Dach ist eingestürzt. Der<br />

Schneepflugfahrer hat mich auf 50.000<br />

DM Schmerzensgeld verklagt. Meine<br />

Frau ist zu ihrer Mutter gefahren. 25<br />

Zentimeter vorhergesagt.<br />

31. <strong>Dezember</strong><br />

Habe den Rest vom Haus angesteckt.<br />

Nie mehr Schaufeln.<br />

8. Januar<br />

Mir geht es gut. Ich mag die kleinen<br />

Pillen, die sie mir dauernd geben. Warum<br />

bin ich an das Bett gefesselt??


Gesundheit aus Großmutter´s Kräutergarten<br />

Anis ist eine sehr alte Heil- und Gewürzpflanze. Der Anis<br />

stammt ursprünglich aus Asien und den südöstlichen<br />

Mittelmeerländern. In unseren Breiten ist er nur in Gärten oder<br />

im landwirtschaftlichen Anbau zu finden. Wilde Pflanzen sind<br />

sehr selten. Seine süßlich schmeckenden Früchte sind in der<br />

Weihnachtsbäckerei und in Schnäpsen (z.B. Ouzo) bekannt.<br />

In der Heilkunde hilft Anis bei Husten, Blähungen und bei der<br />

Milchbildung.<br />

Pflanzenbeschreibung<br />

Heimisch ist der Anis im südöstlichen Mittelmeerraum und<br />

Asien. Nach Mitteleuropa kam der Anis durch Mönche und<br />

Nonnen in Klostergärten.<br />

Der Anis ist eine einjährige Pflanze. Er wird etwa 50 cm hoch.<br />

Die Blätter im unteren Bereich sind dreilappig, weiter oben<br />

sind sie gefiedert. Ganz oben sind die Blätter schmal gelappt.<br />

Anis (Pimpinella anisum L.)<br />

Da die Pflanze einjährig ist, muss man sie jedes Jahr neu<br />

säen, man sollte aber an gleicher Stelle nur alle 3 Jahre Anis<br />

anbauen.<br />

Ernte<br />

Sobald im Frühherbst die Samen-Früchte reif sind, werden<br />

diese geerntet, diese werden sanft nachgetrocknet und<br />

dürfen auf keinen Fall erhitzt werden, da sonst die wertvollen<br />

ätherischen Öle verloren gehen.<br />

Bei der Lagerung kann sich an den Gefäßwänden ein Teil der<br />

ätherischen Öle niederschlagen, dies ist zwar ein Zeichen für<br />

unsachgemäße Lagerung hat aber keinen großen Einfluss<br />

auf die Qualität der Samen.<br />

Im Juli und August blüht der Anis in weißen Dolden. Aus den<br />

Blüten entstehen die Früchte mit ihrer eiförmigen Form, die<br />

sich nach oben verjüngen. Vom tödlich giftigen Schierling<br />

kann man den Anis am leichtesten durch den angenehmen<br />

Duft unterscheiden.<br />

Anbau<br />

Der Standort sollte trocken, warm und sonnig sein.<br />

Der Boden sollte wasser- und luftdurchlässig sein.<br />

Im Frühjahr im Abstand von etwa 20 cm aussäen.<br />

Anwendung<br />

Anis ist Bestandteil vieler Teemischungen, weil er nicht nur<br />

eine ausgeprägte Wirkung gegen viele Beschwerden hat,<br />

Anis wertet langweilige Kräutermischungen geschmacklich<br />

auf. Anis findet sich in einigen Tee-Mischungen gegen Fieber,<br />

z.B. in Kombination mit Weidenrinde.<br />

Der Stilltee, den junge Mütter zu Beginn der Stillzeit trinken<br />

sollten, besteht aus Anis, Kümmel und Fenchel. Der Tee<br />

entfaltet seine Wirkung indirekt über die Muttermilch und wirkt<br />

gegen Blähungen des Babys. Gleichzeitig regt dieser Tee die<br />

Milchbildung an.<br />

Stillenden Müttern hilft auch<br />

reiner Anistee bei der Milchbildung,<br />

hier nimmt der Säugling<br />

ebenfalls die Inhaltsstoffe gegen<br />

Blähungen über die Muttermilch<br />

auf. Die milchbildende Wirkung<br />

beruht auf der östrogenen Wirkung<br />

des Anisöls.<br />

Die Samen sollten vor der Anwendung<br />

zerquetscht werden,<br />

z.B. mit einem Mörser, da so die<br />

Wirkstoffe besser freigesetzt<br />

werden können.<br />

Der Geschmack von Anis ist<br />

süßlich, blumig und mild. Durch<br />

seinen freundlichen Geschmack


Anis<br />

Auch die Verdauungsvorgänge<br />

werden<br />

auf milde Weise<br />

angeregt. Blähungen<br />

lösen sich durch die<br />

krampflösende Wirkung<br />

in Wohlgefallen auf.<br />

ist Anis auch besonders<br />

für Kinder geeignet.<br />

Das ätherische Öl<br />

des Anis wird nach<br />

der Einnahme über<br />

die Lunge ausgeschieden<br />

und wirkt<br />

dadurch durch die<br />

Lungenbläschen und<br />

Bronchien von innen.<br />

Das ätherische Anisöl kann man, verdünnt mit fetten Ölen<br />

oder als Salbe, zu Einreibungen verwenden. So hilft es bei<br />

Brusteinreibungen gegen Husten und bei Baucheinreibungen<br />

gegen Blähungen und Magen- und Darmkrämpfe.<br />

Für Inhalation mit Anisöl nimmt man heißes Wasser und etwa<br />

5 Tropfen Anisöl, die Dämpfe atmet man etwa 10 Minuten ein.<br />

Lindert die Beschwerden bei Erkältungen.<br />

Auf keinen Fall sollte man Anisöl unverdünnt innerlich<br />

anwenden oder in die Augen bringen. Ätherische Öle dürfen<br />

nicht bei Säuglingen eingesetzt werden.<br />

Rezepte: Blähungs-Teemischung<br />

Zutaten:<br />

40 gr Anis-Früchte (=Samen)<br />

40 gr Fenchel-Früchte (=Samen)<br />

20 gr Kamillen-Blüten<br />

Anleitung:<br />

Brüh einen Tee auf mit einem Esslöffel Teemischung pro<br />

Tasse. Lass den Tee 10-15 Minuten ziehen. Filter den Tee<br />

anschließend ab. Trink den Tee in kleinen Schlucken.<br />

125 g Zucker<br />

100 g gemahlene Mandeln<br />

2 TL gemahlener Anis<br />

Backpapier<br />

Zubereitung<br />

Eiweiß und Zitronensaft mit den<br />

Schneebesen des Handrührgerätes<br />

steif schlagen. Salz, Vanillin-Zucker<br />

und Zucker nach und nach einrieseln<br />

lassen. So lange schlagen, bis sich<br />

der Zucker gelöst hat und die Masse<br />

glänzt. 80 g gemahlene Mandeln mit<br />

Anis mischen, unterheben. Eiweißmasse<br />

in einen Spritzbeutel mit<br />

Lochtülle füllen. Auf zwei mit<br />

Backpapier ausgelegte Backbleche<br />

Kipferl spritzen. Mit 20 g Mandeln<br />

bestreuen. Blechweise im vorgeheizten<br />

Backofen (E-Herd: 150 °C/<br />

Umluft: nicht geeignet/ Gas: Stufe 1)<br />

ca. 15 Minuten backen. Auskühlen<br />

lassen<br />

Anis-Kaffee mit Mandelmilch Rezept<br />

Zutaten<br />

Für 4 Gläser<br />

100 g Mandeln mit Haut<br />

250 ml Milch<br />

4 Sternanis<br />

1 l frisch gebrühter Kaffee<br />

4 TL brauner Zucker<br />

kleine Pralinenkugeln<br />

Spieße<br />

Zubereitung<br />

Mandeln grob hacken. In einer Pfanne ohne Fett anrösten.<br />

Milch zufügen, kurz aufkochen und 15 Minuten ziehen lassen.<br />

Anschließend durch ein Sieb gießen. 1 Sternanis in jedes<br />

Glas geben. Mit Kaffee auffüllen.<br />

Milch erhitzen, nicht kochen, und kräftig aufschäumen.<br />

Schaum auf den Kaffee verteilen. Mit braunem Zucker<br />

bestreuen. Mit kleinen Pralinenspießen verziert servieren.<br />

Anis ist eine alte Gewürz- und Heilpflanze, die den Menschen<br />

schon seit vielen Jahrtausenden begleitet. Anis wurde den<br />

Göttern geopfert und ist Bestandteil vieler festlicher Gerichte.<br />

Hexen empfahlen getrocknete Anispflanzen gegen schlechte<br />

Träume.<br />

Im Herbst und Winter haben die Frauen ihren Männern<br />

anishaltige Nahrung und Getränke zubereitet, damit der müde<br />

Mann wieder munter wurde.<br />

Anis-Baiser-Kipferln mit Mandeln Rezept<br />

Zutaten<br />

Für 40 Stück<br />

2 Eiweiß (Größe M)<br />

1 TL Zitronensaft<br />

1 Prise Salz<br />

1 Päckchen Vanillin-Zucker


Inspiration für Ihren<br />

Winterurlaub?<br />

Tschechische Heilbäder und<br />

ihre berühmten Besucher!<br />

Wo haben sich Könige, Kaiserinnen,<br />

Komponisten und berühmte Dichter<br />

erholt?<br />

Sie denken über eine richtige Erholung in<br />

einem Heilbad nach und wissen noch<br />

nicht, wo sie eine solche finden? Wir<br />

können böhmische und mährische<br />

Heilbäder empfehlen. Ihre Qualität<br />

spiegelt die lange Tradition und die<br />

Zufriedenheit der Besucher wider, sowohl<br />

jetzt als auch in der Vergangenheit.<br />

Lassen Sie sich von den internationalen<br />

Berühmtheiten wie z. B. Ludwig van<br />

Beethoven, Frédéric Chopin, Johann<br />

Wolfgang von Goethe, Peter I., Kaiserin<br />

Sisi) oder vielleicht auch vom ersten<br />

tschechoslowakischen Präsidenten<br />

Tomáš Garrigue Masaryk inspirieren. Sie<br />

suchten hier sowohl Entspannung als<br />

auch Gesellschaft. Die böhmischen und<br />

mährischen Heilbäder wie Karlsbad,<br />

Marienbad und Lázně Luhačovice waren<br />

und sind immer einen Besuch wert!<br />

Die westbömischen Heilbäder als Medizin<br />

für gebrochenes Herz<br />

Die westböhmischen Kurorte, die durch<br />

ihre Lage als das Bäderdreieck bekannt<br />

sind, spielten eine wichtige Rolle in der<br />

Geschichte der Tschechischen Republik<br />

und gehören daher zu den Sehenswürdigkeiten,<br />

die als Anwärter unter den<br />

tschechischen Denkmälern, die Aufnahme<br />

in die Liste der UNESCO – Welterbestätten<br />

anstreben. Und sie spielten auch<br />

eine wichtige Rolle im Schicksal eines<br />

Komponisten und eines Dichters. Es<br />

handelt sich um das polnische Musikgenie<br />

Frédéric Chopin und um den deutschen<br />

Meister des Wortes Johann Wolfgang von<br />

Goethe. Beide haben in der Kurortatmosphäre<br />

der westböhmischen Heilbäder für<br />

ihre gebrochenen Herzen Erholung<br />

gesucht.<br />

Frédéric Chopin besuchte das Marienbad,<br />

um in der Nähe seiner Liebe, der jungen<br />

Künstlerin Maria Wodzinská, zu sein. Im<br />

malerischen Kurort, umgeben von tiefen<br />

Wäldern, hat er mehr als einen Monat<br />

verbracht und hatte dabei auf eine<br />

Vermählung gehofft. Diese haben jedoch<br />

Marias Eltern untersagt und Chopin blieb<br />

nichts anderes übrig, als dies zu<br />

akzeptieren. Marienbad pflegt die<br />

Erinnerung an ihren berühmten Besucher<br />

in Form eines Chopin-Denkmals und<br />

veranstaltet jedes Jahr Festspiele zu<br />

seinen Ehren. Der<br />

p o l n i s c h e K o m -<br />

ponist war natürlich<br />

nicht der einzige, der<br />

M a r i e n b a d b e -<br />

suchte. Auf der Liste<br />

d e r b e r ü h m t e n<br />

Gäste stehen auch<br />

Franz Kafka, Sigmund<br />

Freud oder<br />

Thomas Alva Edison.<br />

Johann Wolfgang von<br />

Goethe hat die westböhmischen<br />

Kurorte<br />

so sehr geliebt, dass<br />

er sogar einmal in<br />

Erwägung gezogen hat,<br />

direkt ins Zentrum der<br />

Kurorte umzusiedeln – nach<br />

Karlsbad. Er war sehr<br />

begeistert, wie sich die<br />

damals wilde Landschaft in<br />

frische und elegante Städte<br />

umgewandelt hatte, die von<br />

den damaligen Prominenten<br />

besucht wurden und die ein<br />

reges kulturelles Leben<br />

führten. Goethe besuchte<br />

Karlovy Vary (Karlsbad)<br />

dreizehn Mal und verbrachte<br />

hier insgesamt 3<br />

Jahre seines Lebens. Er<br />

besuchte aber auch die<br />

Kurorte Teplice, Franzensbad<br />

oder Marienbad.<br />

Und gerade dort traf er<br />

seine letzte Liebe, die<br />

siebzehnjährige Ulrika<br />

von Levetzow. Ihrer Liebe<br />

stand die Mutter der<br />

jungen Dame im Wege,<br />

die die romantischen<br />

Pläne verhinderte. Der<br />

Grund dafür war das Alter<br />

des deutschen Dichters.<br />

Zur Zeit, als er Ulrika traf,<br />

war er nämlich bereits 72 Jahre alt. Also<br />

kein Happy End, Goethe starb zehn Jahre<br />

später. Aber es ist gut zu wissen, dass die<br />

wohltuende Luft der Kurorte auch aus<br />

älteren Menschen leidenschaftliche<br />

Liebhaber machen kann.<br />

Karlsbad zieht auch heute viele<br />

Prominente an. Erholung suchen sie hier<br />

immer, in den letzten Jahrzehnten jedoch<br />

gibt es auch noch ein anderer Grund,<br />

diesen Kurort zu besuchen und zwar das<br />

Internationale Filmfestival– eines der<br />

größten Kulturereignisse in der<br />

Tschechischen Republik. Im Rahmen<br />

dieses Filmfestivals besuchten


neues aus tschechien<br />

in den letzten Jahren Karlovy Vary<br />

(Karlsbad) Anfang Juli zum Beispiel<br />

Richard Gere, Sharon Stone, Antonio<br />

Banderas, Renée Zellweger, Oliver Stone,<br />

Jamie Dornan und viele andere.<br />

Das Bäderdreieck und der<br />

gesunde Lebensstil<br />

Ludwig van Beethoven war einer unter<br />

denen, die den Kurort im Westböhmen aus<br />

gesundheitlichen Gründen besucht hatten.<br />

Im Teplice wurde seine Schwerhörigkeit<br />

behandelt. Aber das hat ihn nicht<br />

daran gehindert, dass er hier seine 7. und<br />

8. Sinfonie komponierte. Beethoven<br />

besuchte auch Karlsbad, wo jetzt ein<br />

Denkmal zu seinen Ehren in Überlebensgröße<br />

steht. Es ist zweifelsohne eines der<br />

schönsten Beethoven – Denkmäler der<br />

Welt. Zu diesem Ort führt vom Stadtzentrum<br />

ein angenehmer Spazierweg.<br />

Wegen der Gesundheit kam nach<br />

Karlsbad zweimal sogar der russische Zar<br />

Peter der Große. Zum ersten Mal im Jahre<br />

1711 und dann, da sein Kuraufenthalt<br />

erfolgreich war, noch einmal im darauffolgenden<br />

Jahr 1712. Die heimischen<br />

Bewohner überraschte er während seiner<br />

Besuche mit seiner physischen Leistungen.<br />

Einmal hat er zum Beispiel den<br />

Arbeitern mit dem Bau des Hauses Zum<br />

Pfau geholfen, wo es heute eine<br />

Erinnerungstafel gibt. Ein anderes Mal ritt<br />

er auf die Aussicht Hirschsprung auf einem<br />

Pferd ohne Sattel hinauf. Beim Besuch von<br />

Karlsbad können Sie selbst beurteilen, um<br />

was für einen anstrengenden Berg es sich<br />

handelt.<br />

Ihre physische Kondition stärkte in<br />

Westböhmen auch die legendäre und bis<br />

heute sehr populäre österreichische<br />

Kaiserin Sisi. Sie war vor allem durch ihre<br />

Schönheit und elegante schlanke Figur<br />

bekannt, an der sie ständig arbeitete. Sie<br />

liebte daher lange Ausritte und Spaziergänge.<br />

Und die Wälder um die<br />

westböhmischen Kurorte luden dazu<br />

richtig ein. Man sagt sogar, dass bei den<br />

langen Spaziergängen um Karlsbad<br />

herum die zarte Sisi ihre Beschützer<br />

immer weit hinter sich ließ. Sie wollte nicht<br />

davon laufen, aber als die gut trainierte<br />

Kaiserin dann loslegte, hat sie in einem so<br />

hohen Tempo jedwedes Hindernis<br />

überwunden, dass die Beschützer bei<br />

diesem Tempo einfach nicht mithalten<br />

konnten.<br />

Kurorte in Mähren<br />

Auch im Osten von Tschechien, in Mähren,<br />

findet man eine Vielzahl von Möglichkeiten,<br />

die Kurortathmosphäre zu<br />

genießen. So wurde der Kurort Luhačovice<br />

von Crème de la Crème der<br />

tschechoslowakischen Gesellschaft der<br />

ersten Republik besucht. Einer davon war<br />

der erste tschechoslowakische Präsident<br />

Tomáš Garrigue Masaryk, der hier auch<br />

offizielle Empfänge vereinbarte. Luhačovice<br />

besuchte auch der berühmte Architekt<br />

Dušan Jurkovič, der mit seinen Häusern<br />

dieser Stadt ein sagenhaft malerisches<br />

Antlitz verliehen hat.<br />

In Luhačovice haben ihren Kuraufenthalt<br />

auch der berühmte tschechische<br />

Komponist Leoš Janáček oder auch der<br />

beliebte Komiker Vlasta Burian genossen.<br />

In Luhačovice haben ihren Kuraufenthalt<br />

auch der berühmte tschechische Komponist<br />

Leoš Janáček oder auch der beliebte<br />

Komiker Vlasta Burian genossen.<br />

Bad Teplice<br />

Auf den Spuren<br />

berühmter Kurgäste in<br />

Teplice<br />

Entspannung pur in heißem<br />

Wasser, der berauschende<br />

Duft ätherischer Öle, Wellnesskuren<br />

und perfekte Erholung für<br />

Körper und Geist – all das und<br />

noch viel mehr haben die<br />

Kurbäder in Teplice (Teplitz-<br />

Schönau) zu bieten. Die<br />

einzigartigen Thermalquellen<br />

werden bereits seit dem 12.<br />

Jahrhundert genutzt – die Stadt<br />

gehört also zu den ältesten<br />

Kurstädten Europas. Lassen<br />

Sie sich in der schönen Landschaft<br />

unterhalb des Erzgebirges<br />

verwöhnen und merken<br />

Sie, wie angenehm langsam hier die Zeit<br />

verrinnt. Das einzigartige Flair dieses<br />

Ortes wird Sie begeistern!<br />

Die Heilquellen in Teplice dienen zur<br />

Behandlung von Erkrankungen des Bewegungsapparates,<br />

des Nervensystems, des<br />

Kreislaufs, sowie von Herz- und<br />

Gefäßkrankheiten. Die Komponisten<br />

Chopin und Liszt, sowie der berühmte<br />

Dichter Goethe entdeckten ebenfalls die<br />

einzigartige Wirkung dieser Quellen für<br />

sich. Hier schrieb übrigens Beethoven<br />

seinen berühmten Brief an die „unsterbliche<br />

Geliebte“.<br />

In der Salzhöhle ist das Meer in<br />

Reichweite<br />

Übernachten können Sie in einem der vier<br />

verschiedenen Kurhotels; das berühmteste<br />

ist das Císařské lázně, was übersetzt


so viel wie „Kaiserliches Kurbad“ bedeutet.<br />

Es wurde nämlich nach dem österreichischen<br />

Kaiser Franz Josef benannt.<br />

Im historischen Stadtkern befindet sich<br />

das Beethoven-Haus mit seinem riesigen<br />

herrlichen Park. Im Kurhotel Kamenné<br />

lázně gibt es eine einzigartige Salzhöhle.<br />

Kinder werden wiederum in Nové lázně<br />

ihren Spaß haben.<br />

Auf den Spuren der Geschichte<br />

Wie vertreibt man sich zwischen den<br />

einzelnen Behandlungen am besten die<br />

Zeit? Man entdeckt die Stadt! Falls Sie<br />

geschichtsträchtige Orte mögen, besichtigen<br />

Sie doch das örtliche Schloss. Denn<br />

hier schmiedeten Alexander I., der<br />

österreichische Kaiser Franz I., sowie der<br />

preußische Kaiser Wilhelm I. die „Heilige<br />

Allianz“ gegen Napoleon. Lassen Sie den<br />

Tag anschließend im Schlossgarten<br />

ausklingen. Falls Sie eher Aktivurlauber<br />

sind, empfehlen wir das Aquacentrum (mit<br />

Thermalwasser). Hier kann man sich auch<br />

sonnen und faulenzen. Und Wassersportliebhaber<br />

kommen auf dem Barbora-See<br />

auf ihre Kosten. Oder wie wäre es mit<br />

Golf? Sie sehen: Teplice hat viel zu bieten!<br />

Und was gibt es in der<br />

Umgebung?<br />

Geschichtsfans empfehlen wir Schloss<br />

Duchcov (Dux), in dem der berühmte<br />

Frauenheld Giacomo Casanova seinen<br />

Lebensabend verbrachte. Bemerkenswert<br />

ist auch die schöne Kirche in Dubá<br />

(Dauba) – übrigens die einzige Kirche in<br />

Mitteleuropa, die im berühmten venezianischen<br />

Stil erbaut wurde.<br />

Im November wird es Zeit<br />

für untypische Erlebnisse -<br />

nur für Abgebrühte<br />

Der Herbst in der Tschechischen<br />

muss nicht nur märchenhaft sein,<br />

sondern kann auch ein wenig<br />

Schrecken einjagen.<br />

Die Tschechische Republik lässt sich<br />

auch ganz anders, als traditionell<br />

touristisch erleben. Und der November<br />

lädt dazu ein. Außer Spaziergängen<br />

in den herbstlich gekleideten<br />

Parks, in kleinen Schänken<br />

über einer warmen<br />

Suppe herumhocken<br />

und Fotografieren der<br />

Sehenswürdigkeiten im<br />

melancholischen Nebel,<br />

sind auch Aktionen zu<br />

finden, bei denen die<br />

Tschechische Republik<br />

ein anderes Gesicht<br />

zeigt. Eine von ihnen ist<br />

zum Beispiel das Festival<br />

des abgebrühten<br />

Zuschauers, also für Menschen, die ein<br />

wenig anderes (oder sogar ganz anderes)<br />

Filmerlebnis haben wollen.<br />

Angst und Schrecken in Prag<br />

Im Kino Aero im Prager Stadtteil Žižkov<br />

wird vor der Projektion Schnaps eingeschenkt<br />

- auf Courage. Das Festival des<br />

abgebrühten Zuschauers hat Titel vorbereitet,<br />

die erschrecken und Ärgernis<br />

erregen und die man vielleicht nie wieder<br />

sehen will. Es bleibt jedoch nicht dabei -<br />

die Organisatoren haben interaktive Projektionen<br />

vorbereitet, bei denen es<br />

während des Films spukt. Und lassen Sie<br />

sich nicht überraschen, wenn die Abspanntitel<br />

zum Beispiel von einem auf<br />

Video aufgenommenen Fußballspiel<br />

unterbrochen werden. Stärken Sie sich<br />

also vor dem Film mit einem Schnaps und<br />

rüsten Sie sich mit Abstand. Sie brauchen<br />

keine Angst vor der Sprachbarriere haben,<br />

es sind Projektionen in englischer Sprache<br />

vorbereitet.<br />

Nächtliche Stadtbesichtigungen<br />

in Prag und Brünn<br />

Prag lebt auch bei Nacht. Außer in Bars<br />

und Restaurants, in denen das Leben<br />

auch am Alltag nicht verstummt, können<br />

Sie sich auch zu nächtlichen Besichtigungen<br />

dieser besten Stadt der Welt auf<br />

den Weg machen. Zum Beispiel auf eine<br />

Segway-Fahrt oder zu einem fotogra-


neues aus tschechien<br />

fischen Stadtbummel, der mit einem Kurs<br />

verbunden ist, wie man mit Ihrem<br />

Fotoapparat die besten Aufnahmen<br />

machen und so die geheimnisvollen<br />

Winkel Prags mit ihrer Atmosphäre<br />

verewigen kann. Die Altstadt, die Prager<br />

Burg oder Kampa sehen bei Nacht ganz<br />

anders aus, als tagsüber. Es gibt hier<br />

jedoch auch Sehenswürdigkeiten, die nur<br />

abends zum Leben erwachen. Zum<br />

Beispiel die Křižík Fontäne und ihre<br />

einzigartigen Vorstellungen. Durch das<br />

historische Stadtzentrum können Sie auch<br />

in Brünn spazieren. Sie erfahren interessante<br />

Geschichten sowie Legenden,<br />

die mit den bekanntesten Sehenswürdigkeiten<br />

verbunden sind.<br />

Unter der Oberfläche Pilsens<br />

Durchqueren Sie das Labyrinth von<br />

Kellern, Gängen und Brunnen. Die<br />

ausgestellten Exponate und der Vortrag<br />

illustrieren das mittelalterliche Leben in<br />

Pilsen vielleicht besser, als Sie es oben<br />

kennenlernen würden. Der Eintritt in<br />

Stöckelschuhen ist nicht empfehlenswert,<br />

warme Kleidung und Schutzhelm sind<br />

angesagt. Die abendlichen Besichtigungen<br />

der Pilsener Unterwelt sind mit<br />

einem Vortrag über die Legenden der<br />

Stadt verbunden, die auch in Audio-<br />

Stadtführern in mehreren Weltsprechen<br />

vorhanden sind. Ältere Besucher als 18<br />

Jahre erhalten nach der Besichtigung den<br />

sogenannten "Bierschein" - einen Gutschein,<br />

gegen den man ihnen ausgewählten<br />

Pilsner Gaststätten das bekannte<br />

Lagerbier Pilsner Urquell einschenkt.<br />

bereitet man sich im Nachbarland auf die<br />

festlichen Tage vor. Durch die Zentren von<br />

Prag und viele andere Städte weht in<br />

diesen Wochen der Duft von Glühwein,<br />

Punsch und Trdelník, einer altbömischen<br />

Spezialität aus warmem Hefegebäck mit<br />

Zimt, Zucker und Nüssen.<br />

Der größte und bekannteste Weihnachtsmarkt<br />

des Landes findet vom 26.<br />

November bis 1. Januar auf dem<br />

Staroměstké náměstí (Altstädter Ring) in<br />

Prag statt. Der festlich geschmückte<br />

Weihnachtsbaum neben dem Jan-Hus-<br />

Denkmal wird am 26. November um 17<br />

Uhr feierlich "entzündet". Bis ins Jahr 1925<br />

reicht die Weihnachtsbaum-Tradition dort<br />

zurück, nur während des Zweiten<br />

Weltkriegs und in der kommunistischen<br />

Zeit war sie unterbrochen. An festlich<br />

dekorierten Buden werden Speisen und<br />

Getränke, Weihnachtsschmuck und<br />

kunsthandwerkliche Produkte verkauft.<br />

Besucher können Handwerker bei ihrer<br />

Arbeit erleben und sich an weihnachtlichen<br />

Klängen erfreuen. Am Abend des 5.<br />

<strong>Dezember</strong> zieht Nikolaus mit seinen<br />

beiden Begleitern, dem Teufel und dem<br />

Engel, über den Weihnachtsmarkt, um die<br />

Entdecken Sie traditionelle<br />

Adventsmärkte in<br />

tschechischen Städten<br />

Tschechien gilt als eines der atheistischsten<br />

Länder Europas, doch die Weihnachtstradition<br />

ist dort lebendig.<br />

Mit stimmungsvollen Adventsmärkten


Kinder mit kleinen<br />

Geschenken zu beglücken.<br />

Weihnachtsmärkte finden<br />

auch in anderen<br />

Teilen Prags statt.<br />

Beliebt für das gute<br />

Angebot an Street food<br />

sind die Märkte auf dem<br />

Náměstí Republiky<br />

(Platz der Republik)<br />

und dem Náměstí Míru<br />

(Friedensplatz), die<br />

beide bis zum 24.<br />

<strong>Dezember</strong> stattfinden.<br />

Weihnachtlich präsen-<br />

tiert sich vom 26. November<br />

bis 1. Januar auch die Prager<br />

Burg. Wer auf der Suche<br />

nach einem originellen<br />

Geschenk ist, kann beim<br />

Prague Fashion Market<br />

fündig werden, der vom 25.<br />

bis 27. No-vember auf dem<br />

Gelände der Markthallen im<br />

Stadtteil Holešovice veranstaltet<br />

wird. Tschechische<br />

Modemacher, Künstler<br />

und Designer präsentieren<br />

dort ihre Arbeiten,<br />

dazu gibt es einen Kosmetik-Workshop,<br />

Musik<br />

und ein Kinderprogramm.<br />

Ähnlich vielseitig ist das<br />

Programm in der mährischen<br />

Metropole Brno<br />

(Brünn), wo ebenfalls<br />

mehrere Weihnachtsm<br />

ä r k t e v e r a n s t a l t e t<br />

werden. Ganz in Weiß<br />

präsentiert sich der<br />

größte Markt, der vom 27.<br />

November bis 23. <strong>Dezember</strong><br />

auf dem zentralen<br />

Náměstí Svobody (Freiheits-platz)<br />

stattfindet.<br />

Tausende von weißen<br />

LED-Leuchten und Weihnachtskugeln<br />

sollen eine feierliche<br />

Atmosphäre schaffen. Schon am<br />

Abend des 25. November<br />

werden die Kerzen an dem<br />

riesigen Weihnachtsbaum<br />

"entzündet". Neben dem Baum<br />

wird eine geschnitzte Weihnachtskrippe<br />

des Bildhaueres<br />

Jiří Halouzka aufgebaut.<br />

Wer ein ganz besonderes<br />

Souvenir aus Brünn mitnehmen<br />

möchte, braucht etwas Zeit oder Glück.<br />

Die moderne astro-nomische Uhr auf dem<br />

Freiheitsplatz spuckt in der Adventszeit<br />

von 11 bis 23 Uhr zu jeder vollen Stunde<br />

eine kleine Weihnachtskugel aus. Die bei<br />

Sammlern begehrten Kugeln schmückt in<br />

diesem Jahr eine blaue Glocke mit Herz<br />

und der Jahreszahl 2016. Insgesamt 351<br />

Kugeln hat die Stadtverwaltung bei einer<br />

böhmischen Manufaktur in Auftrag geben.<br />

Außerhalb der Adventszeit gibt die<br />

phallusartige Uhr jeden Tag um 11 Uhr eine<br />

etwas größere Glaskugel frei. Das soll an<br />

eine Legende aus der Zeit der Belagerung<br />

Brünns während des 30-jährigen Kriegs<br />

erinnern.<br />

Im Zentrum der mährischen Studentenstadt<br />

Olomouc (Olmütz) geht der Markt<br />

zum St.-Martinstag beinahe nahtlos in den<br />

Christkindlmarkt über. Vom 20. November<br />

bis 23. <strong>Dezember</strong> duftet es auf dem Horní<br />

náměstí (Oberer Platz) rund um die als<br />

UNESCO-Welterbe geschützte Dreifaltigkeitssäule<br />

nach Glühwein und Punsch.<br />

Olmütz rühmt sich der größten Vielfalt an<br />

Punschsorten in Tschechien. Auf den<br />

Markt kann man sie in verschiedenen<br />

Geschmacksrichtungen von süß bis bitter<br />

probieren. Neben weihnachtlichen Liedern<br />

erklingen von der Bühne auch Swing,<br />

Rock- oder Popmusik.<br />

Die südböhmische Welterbestadt Český<br />

Krumlov (Krumau) mit ihren mittelalterlichen<br />

Gassen präsentiert sich bei<br />

weihnachtlicher Beleuchtung noch ein<br />

wenig romantischer als im Rest des<br />

Jahres. Der Weihnachtsmarkt findet dort<br />

vom 27. November bis zum 6. Januar statt.<br />

Unter dem Weihnachtsbaum am Náměstí<br />

Svornosti erklingen Weihnachtslieder und<br />

Besucher können ihre Post an den<br />

Weihnachtsmann abgeben. Zu den<br />

Attraktionen der Kleinstadt gehört die<br />

lebendige Krippe, wo mit Tanz und Gesang<br />

die Weihnachtsgeschichte präsentiert<br />

wird. Tradition haben auch die Adventsfotos<br />

im Museum Fotoatelier Seiler oder<br />

die weihnachtlichen Floßfahrten auf der<br />

Moldau. Am 24. <strong>Dezember</strong> zieht es viele<br />

Familien mit Kindern zur Bärenweihnacht<br />

auf das Schloss. Als Eintritt bringen sie<br />

Obst, Gemüse oder Süßigkeiten für das<br />

Festmahl der Bären mit. Aber auch den<br />

Kindern winken dort kleine Geschenke.<br />

Weihnachtsmärkte finden auch in zahlreichen<br />

anderen Städten Tschechiens<br />

statt, zum Beispiel in den böhmischen<br />

Biermetropolen Plzeň (Pilsen) und České<br />

Budějovice (Budweis), der mährischen<br />

Weinstadt Znojmo (Znaim), in Cheb<br />

(Eger), Liberec (Reichenberg) oder<br />

Ostrava (Ostrau). Das älteste Freilichtmuseum<br />

Mitteleuropas in Rožnov pod<br />

Radhoštěm (Rosenau) in der Mährischen


Weihnachtsmarkt in Eger<br />

vom 26. 11. - 26. 12. 2016<br />

neues aus tschechien<br />

Kursanatorium Dr. Petak - Franzensbad<br />

Alles unter einem Dach,<br />

Schwimmbecken<br />

6 KM von der Grenze bietet<br />

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Inspiration für Ihren<br />

Winterurlaub?<br />

Tschechische Heilbäder und<br />

ihre berühmten Besucher!<br />

Prager Impressionen<br />

Wo haben sich Könige, Kaiserinnen,<br />

Komponisten und berühmte Dichter<br />

erholt?<br />

Sie denken über eine richtige Erholung in<br />

einem Heilbad nach und wissen noch<br />

nicht, wo sie eine solche finden? Wir<br />

können böhmische und mährische<br />

Heilbäder empfehlen. Ihre Qualität<br />

spiegelt die lange Tradition und die<br />

Zufriedenheit der Besucher wider, sowohl<br />

jetzt als auch in der Vergangenheit.<br />

Lassen Sie sich von den internationalen<br />

Berühmtheiten wie z. B. Ludwig van<br />

Beethoven, Frédéric Chopin, Johann<br />

Wolfgang von Goethe, Peter I., Kaiserin<br />

Sisi) oder vielleicht auch vom ersten<br />

tschechoslowakischen Präsidenten<br />

Tomáš Garrigue Masaryk inspirieren. Sie<br />

suchten hier sowohl Entspannung als<br />

auch Gesellschaft. Die böhmischen und<br />

mährischen Heilbäder wie Karlsbad,<br />

Marienbad und Lázně Luhačovice waren


Städtisches Museum<br />

Franzensbad<br />

Seit mehr als 100 Jahren gibt es in Franzensbad ein Museum. Hier wird das historische Erbe der schönen Egerländer Kurstadt<br />

bewahrt. Seit 2008 wird im ehemaligen Kurhaus des deutschen Feuerwehr-Landesverbandes eine umfangreiche Ausstellung<br />

zur Geschichte und Architektur des Kurortes, aber auch zur Entwicklung balneologischer Heilmethoden gezeigt. Regelmäßige<br />

Sonderausstellungen, Vorträge und Filmvorführungen ergänzen das Angebot für Besucher. Das Franzensbader Museum<br />

verantwortet auch die ethnographische Exposition zur Egerländer Volkskultur in der sehenswerten Burg Seeberg und das<br />

einzigartige Naturreservat Soos. Deshalb gehört es zu den bedeutendsten Museen des Egerlandes und Westböhmens.<br />

Infos: www.muzeum-frantiskovylazne.cz


Bernsteinketten für Hunde<br />

Sind Sie auch auf der Suche nach einem<br />

natürlichen Mittel gegen Zecken für Ihren<br />

Hund?<br />

Die üblichen Spot-on-Mittel enthalten den<br />

chemischen Wirkstoff Fipronil. Dieser<br />

gehört zur Gruppe der sogenannten<br />

Phenylpyrazole. Es handelt sich bei<br />

Fipronil um reines Nervengift. In vielen<br />

Ländern wird Fipronil in Pflanzenschutzmitteln<br />

und Bioziden eingesetzt,<br />

dafür ist es in Deutschland und Österreich<br />

jedoch nicht zugelassen. Mit der Zeit lagert<br />

sich das Nervengift in Leber und Nieren<br />

ein, da es vom Hundeorganismus auch in<br />

geringen Mengen nicht vollständig abgebaut<br />

werden kann. Allergische<br />

Hautreaktionen oder eine Übersäuerung<br />

der Organe können die Folge sein. Fipronil<br />

wirkt bei Kontakt mit der Zecke nur sehr<br />

langsam und schützt deshalb nicht vor<br />

Zeckenbissen, d.h. die Zecken sterben<br />

erst ab wenn sie eventuell bereits<br />

Krankheiten auf den Hund übertragen<br />

haben.<br />

Bernstein hingegen wirkt rein natürlich: er<br />

enthält ätherische Öle und entfaltet<br />

dadurch einen harzig-würzigen Geruch,<br />

vor allem bei längerem Tragen und die<br />

dadurch entstehende Reibung am Fell der<br />

Hunde. Dieser für uns Menschen als<br />

angenehm empfundene Geruch wird von<br />

Zecken als abstoßend empfunden und<br />

kann diese dauerhaft von Ihrem Hund<br />

fernhalten. Dazu kommt die einzigartige<br />

statische Aufladung des Bernsteins, die<br />

durch die ständige Reibung am Fell der<br />

Hunde entsteht, welches die kleinen<br />

Plagegeister ebenfalls von Ihrem Hund<br />

abhält. Diese Reibungselektrizität wurde<br />

bereits von den alten Griechen entdeckt<br />

(Griechisch: Elektron = Bernstein). Übrigens:<br />

Zecken können sehr wohl riechen.<br />

Zwar haben Sie keine Nase im eigentlichen<br />

Sinne, jedoch verfügt die Zecke<br />

über das sogenannte Hallersche Organ,<br />

welches sich an den Vorderbeinen der<br />

Zecken befindet. Über dieses Organ kann<br />

die Zecke den Geruch eines potenziellen<br />

Opfers wahrnehmen.<br />

Die Bernsteinketten sind naturbelassen<br />

und unbehandelt, d.h. weder geschliffen<br />

noch poliert. Dies würde sonst dazu<br />

führen, dass sich die sonst rauhe und<br />

durchlässige Oberfläche des Bernsteins<br />

verschließt und keinerlei Düfte am Fell<br />

mehr freigesetzt werden.<br />

Hundeknigge<br />

Viele Unannehmlichkeiten, die zwischen<br />

Mensch und Hund entstehen, könnten mit<br />

Verständnis füreinander und ein wenig<br />

Fachwissen vermieden werden. Daher<br />

führe ich hier einige Alltagssituationen auf,<br />

die zu einem respektvollen Umgang<br />

miteinander beitragen sollen.<br />

Begegnungen mit Hunden<br />

Kommt Ihnen ein Hundehalter entgegen,<br />

der seinen Hund frei laufen lässt, können<br />

Sie Ihren ebenfalls laufen lassen. Nimmt<br />

jener aber seinen Hund an die Leine oder<br />

hält ihn bei Fuß, so hat dies für gewöhnlich<br />

einen Grund. Vielleicht ist dessen Hündin<br />

läufig oder der Hund ist ängstlich,<br />

aggressiv oder krank. Auch kann es sein,<br />

dass gerade trainiert wird. Durch unvorhersehbare<br />

Situation kann dies den Hund<br />

enorm in seinem Trainingsfortschritt<br />

zurückwerfen. Bei einer Begegnung an der<br />

Leine ist es von Vorteil wenn der eigene<br />

Hund in einem großen Bogen an dem<br />

anderen vorbei geführt wird, denn Hunde,<br />

die an der Leine sind, können nicht<br />

artgerecht reagieren und dadurch unter<br />

Stress geraten.<br />

Mobbing auf der Hundewiese<br />

Auf einer Hundewiese stürmt ein großer<br />

Hund auf einen jungen und ängstlichen<br />

Hund. Dieser reagiert eingeschüchtert und<br />

versteckt sich schutzsuchend hinter<br />

seinem Menschen. Ein anderer Hundebesitzer<br />

sagt: „Das muss er lernen, das<br />

klären die unter sich.“ Ganz klar: Ignorieren<br />

Sie diese Aussage, denn sie ist<br />

falsch. Schicken Sie den großen Hund<br />

weg, indem Sie die Hand heben und ihn<br />

verscheuchen. Lassen sie ihn wissen,<br />

dass er weggehen soll, bis er dies<br />

akzeptiert hat. Damit zeigen Sie ihrem


"Der Wunsch, ein Tier zu halten,<br />

entspringt einem uralten Grundmotiv<br />

- nämlich der Sehnsucht des Kulturmenschen<br />

nach dem verlorenen Paradies."<br />

(Konrad Lorenz)<br />

Hund, dass Sie ihn beschützen und er sich<br />

bei Ihnen sicher fühlen kann, denn Sie<br />

übernehmen die Verantwortung für solche<br />

Situationen. Es handelt sich schließlich bei<br />

der Meute auf der Hundewiese nicht um<br />

ein Rudel mit einer festen Sozialstruktur,<br />

sondern um eine wild gemischte Zufallsgruppe.<br />

Wenn hier jemand das Sagen<br />

hat, dann die Menschen. Und Mobbing<br />

unter Hunden kann schnell nach hinten<br />

losgehen, nämlich dann, wenn sich<br />

mehrere verbünden und einen Schwächeren<br />

jagen. Ersparen Sie Ihrem Hund<br />

diese Erfahrung. Besser ist es, wenn Sie<br />

sich mit netten Menschen und gut<br />

sozialisierten Hunden im Park zu einem<br />

entspannten Spaziergang verabreden.<br />

Dann können die Hunde Freundschaften<br />

und Feindschaften in gesunder Atmosphäre<br />

pflegen lernen.<br />

Mit Hund durch die Stadt<br />

Sie schlendern mit Ihrem Hund durch die<br />

Einkaufszone. Plötzlich taucht ein anderer<br />

Hund auf, die beiden würden sich gerne<br />

beschnüffeln. Generell gilt: Einkaufszonen<br />

sind keine Spielwiesen! Hier drängeln sich<br />

Menschen aneinander vorbei, der Stresspegel<br />

des Hundes ist bei der Reizüberflutung<br />

schon überstapaziert und die<br />

meisten Hunde wollen selber keinen<br />

Kontakt in dieser Situation. Stadtgedrängel<br />

ist aufregend genug und nicht der<br />

ideale Ort, um einen fremden Hund<br />

kennen zu lernen. Aus Stress reagieren<br />

viele Hunde deshalb mit überzogenem<br />

Gebell und Leinenzerren. Bringen Sie<br />

Ihrem Hund von Anfang an bei, dass es<br />

Orte gibt, an denen man mit fremden<br />

Hunden Kontakt aufnehmen kann und<br />

welche, an denen das<br />

nicht geschieht. Manchmal<br />

ist es auch sinnvoll<br />

wenn der Hund einfach<br />

Daheim bleibt und nicht<br />

diesen Menschenmengen<br />

ausgesetzt wird.<br />

Wenn Fremde Ihren<br />

Hund streicheln wollen<br />

Man trifft in der Regel auf<br />

viele Hundefreunde. Diese<br />

sind über den Anblick<br />

eines lebendigen Tieres<br />

mit flauschigem Fell meist<br />

so entzückt, dass Sie es<br />

sofort streicheln wollen.<br />

Was also tun?<br />

Wenn jemand höflich fragt,<br />

dann ent-scheiden Sie je nach Gemüt<br />

Ihres Tieres. Handelt es sich beispielsweisel<br />

um einen gutmütigen und<br />

ausgeglichenen Hund, dann darf er – nach<br />

Erlaubnis des Besitzers- gestreichelt<br />

werden. Erklären Sie der Person, dass er<br />

sich nicht von oben<br />

über den Hund beugen soll, sondern sich<br />

hinhocken, erst schnuppern lassen soll,<br />

dann die Hand hinhalten und schließlich<br />

an der Seite streicheln soll.<br />

Das gilt vor allen Dingen für fremde Kinder!<br />

Wird einfach ohne zu fragen von oben<br />

herab der Kopf getätschelt, dann sollten<br />

Sie auf die gute Sozialisation Ihres Tieres<br />

bauen. Bleiben Sie ruhig und freundlich<br />

und erklären Sie gleichzeitig, dass der<br />

große Hundefreund das nächste Mal<br />

vorher fragen sollte. Erklären Sie ihm,<br />

dass nicht jeder Hund so menschenfreundlich<br />

ist und man ja auch nicht einfach<br />

einen fremden Menschen anfasst. Geben<br />

Sie Ihrem Hund das Gefühl, dass die<br />

Situation entspannt ist, auch wenn Sie sich<br />

ärgern. Die Welt ist zum Glück voller<br />

hundebegeisterter Menschen und ähnliche<br />

Situationen werden Ihnen wahrscheinlich<br />

noch oft passieren. Da ist es<br />

doch angenehm wenn Sie wissen, dass Ihr<br />

Hund auch bei aufdringlichen Menschen<br />

gelassen bleibt, genau wie Sie.<br />

Die 10 Gesetze, wie Hunde ihr<br />

Eigentum regeln<br />

1. Wenn ich's mag, ist es meins.<br />

2. Wenn ich's im Maul habe, ist es<br />

meins.<br />

3. Wenn ich's Dir wegnehmen kann,<br />

ist es meins.<br />

4. Wenn ich's vor 'ner Weile schon<br />

mal gehabt habe, ist es meins.<br />

5. Wenn's meins ist, hast Du nie<br />

wieder eine Chance, dass es Deins<br />

wird.<br />

6. Wenn ich was zerkaue, sind alle<br />

Teile meins.<br />

7. Wenn's so aussieht, als ob es<br />

meins wäre, dann ist es meins.<br />

8. Wenn ich's zuerst gesehen habe,<br />

ist es meins.<br />

9. Wenn Du etwas weglegst, mit<br />

dem Du gespielt hast, ist es<br />

automatisch meins.<br />

10. Wenn's kaputt ist, ist es Deins.<br />

Regeln für ein Leben mit dem Hund<br />

Der Hund darf nicht ins Haus.<br />

OK, der Hund darf ins Haus, aber<br />

nur in bestimmte Räume.<br />

Der Hund darf in alle Räume, aber<br />

nicht auf die Möbel.<br />

Der Hund darf nur auf alte Möbel.<br />

Also gut, der Hund darf auf alle<br />

Möbel, aber nicht mit ins Bett.<br />

OK, der Hund darf ins Bett, aber nur<br />

manchmal.<br />

Der Hund kann im Bett schlafen,<br />

wann immer er möchte, aber nicht<br />

unter der Decke.<br />

Der Hund darf nur manchmal unter<br />

der Decke schlafen.<br />

Der Hund kann jede Nacht unter der<br />

Decke schlafen.<br />

Menschen müssen um Erlaubnis<br />

bitten, wenn sie mit dem Hund unter<br />

der Decke schlafen möchten.


Heißer Genuß<br />

an kalten Tagen<br />

Sieb geben, um die Gewürze<br />

und Früchte zu entfernen. Mit<br />

Zucker abschmecken und mit<br />

einer Scheibe einer zweiten<br />

Orange garniert servieren. Wer<br />

es gerne alkoholisch möchte,<br />

fügt einen Schuss Rum hinzu.<br />

Teepunsch „Exotica“<br />

Zutaten für 4 Portionen<br />

Orangen-Glühwein<br />

Kategorien Heißgetränke, Punsch<br />

Menge Zutat<br />

3/4 l Rotwein (z.B. Côtes- du- Rhone)<br />

1/4 l Wasser<br />

4 EL Glühweingewürz<br />

1 Zitrone, ungespritzt<br />

2 Orangen, ungespritzt<br />

3 EL Zucker<br />

3 EL Rum, nach Belieben<br />

Zubereitung<br />

Wein und Wasser mit dem<br />

Glühweingewürz in einen Topf<br />

geben. Die Zitrone und eine Orange<br />

in Scheiben schneiden und<br />

hinzufügen. Langsam erhitzen und<br />

bei schwacher Hitze für ungefähr<br />

eine Stunde ziehen lassen - dabei<br />

nicht kochen (die Temperatur sollte<br />

70° Grad nicht übersteigen).<br />

Danach den Glühwein durch ein<br />

400 g kräftiger, schwarzer<br />

Tee<br />

200 g Weißwein<br />

30 g Litchisirup<br />

40 g Macadamiasirup<br />

80 g weißer Rum<br />

50 g Bananensirup<br />

Zubereitung<br />

Alle Zutaten, bis auf den Tee,<br />

zusammen auf gut 70°C<br />

erhitzen. Auf keinen Fall<br />

kochen lassen!<br />

Dann den heißen Tee zufügen<br />

und das Getränk in 4 Gläser<br />

verteilen.<br />

Aus dem Teepunsch kann man<br />

eine heiße Teebowle machen,<br />

in dem man je Glas 2 EL sehr<br />

klein geschnittene gemischte<br />

Früchte zugibt. Dann mit einem<br />

Jogurtlöffel servieren.<br />

Glühwein und Fruchtpunsch<br />

sind in der kalten Jahreszeit<br />

beliebt. Die würzigen<br />

Heißgetränke lassen sich<br />

auch leicht selbst herstellen.<br />

Winterliche Köstlichkeiten<br />

selber machen<br />

Glühwein<br />

Für die Zubereitung von<br />

Glühwein eignen sich kräftige<br />

rote und weiße Weine. Mit<br />

Zimtstangen, ein paar<br />

Gewürznelken, Kardamon,<br />

Koriander und Sternanis wird<br />

der Wein im Topf lediglich<br />

erhitzt und nach Geschmack<br />

mit einem Schuss<br />

Zitronensaft, etwas Honig<br />

oder Kandis verfeinert.<br />

Agavensirup ist eine<br />

kalorienärmere Alternative zu<br />

Zucker, denn ein Becher<br />

Glühwein kann rund 260<br />

Kilokalorien haben.<br />

Verwenden Sie möglichst<br />

ganze Gewürze, damit das<br />

Getränk nicht trüb wird. Der<br />

Glühwein sollte außerdem<br />

nicht kochen und auch nicht<br />

zu lange warmgehalten<br />

werden, da ansonsten<br />

Schadstoffe entstehen<br />

können.<br />

Punsch oder Glögg<br />

Für einen einfachen<br />

Teepunsch wird Schwarzer<br />

Tee mit Weißwein,<br />

Orangenlikör und<br />

Orangenspalten vermischt<br />

und erhitzt. Eine Besonderheit<br />

ist der Schwedenpunsch,<br />

auch "Glögg" genannt:<br />

Rotwein wird mit etwas Rum,<br />

Zucker und einer Zimtstange,<br />

Kardamom, frischem Ingwer,<br />

Nelken und Rosinen erwärmt,<br />

bis sich der Zucker aufgelöst<br />

hat. Dann lässt man den<br />

"Glögg" über Nacht ziehen,<br />

gibt die Gewürze durch ein<br />

Sieb und serviert ihn heiß mit<br />

Mandelsplittern und Rosinen.<br />

Ohne Promille<br />

Auch ohne Alkohol lässt sich<br />

ein leckerer Wintertrunk<br />

zaubern. Für einen<br />

Fruchtpunsch eignen sich<br />

neben Apfel-, Trauben- und<br />

Kirschsaft auch exotischere<br />

Varianten wie Cranberry und<br />

Guave. Besonders fruchtig<br />

wird das Getränk mit frisch<br />

ausgepressten Früchten wie<br />

Orange und Zitrone. Eine<br />

köstliche Mischung ist heißer<br />

Traubensaft mit Rosinen und<br />

Mandeln - gewürzt mit Zimt,<br />

Nelken und Kardamom.<br />

Bei Kindern beliebt<br />

Ein Kinderpunsch lässt sich<br />

aus Früchtetee und Apfelsaft<br />

im gleichen Verhältnis<br />

zubereiten. Die Mischung wird<br />

einfach erhitzt und mit etwas<br />

Zitronensaft und Honig<br />

abgeschmeckt.<br />

Das Wort "Punsch" kommt<br />

übrigens von Hindi "panch"<br />

und bedeutet "fünf": In Indien<br />

trank man bereits vor<br />

Jahrhunderten ein Gemisch<br />

aus fünf Zutaten, nämlich dem<br />

Branntwein Arrak, Zucker,<br />

Zitronensaft, Gewürzen und<br />

Wasser.


Der Weihnachtsauszug<br />

Bald kommt die liebe Weihnachtszeit,<br />

worauf die ganze Welt sich freut,<br />

das Land, soweit man sehen kann,<br />

sein Winterkleid hat angetan.<br />

Schlaf überall, es hat die Nacht,<br />

die laute Welt zur Ruh gebracht,<br />

kein Sternenlicht, kein grünes Reis,<br />

der Himmel schwarz, die Erde weiß.<br />

Da blinkt von fern ein heller Schein.<br />

Was mag das für ein Schimmer sein?<br />

Weit übers Feld zieht es daher,<br />

als ob´s ein Kranz von Lichtern wär.,<br />

und näher rückt es hin zur Stadt,<br />

obgleich verschneit ist jeder Pfad.<br />

Ei seht, ei seht! Es kommt heran!<br />

O, schauet doch den Aufzug an!<br />

Zu Ross ein wunderlicher Mann<br />

mit langem Bart und spitzem Hute,<br />

in seinen Händen Sack und Rute.<br />

Sein Gaul hat gar ein bunt Geschirr,<br />

von Schellen dran ein blank Gewirr,<br />

am Kopf des Gauls, statt Federzier,<br />

ein Tannenbaum voll Lichter hier,<br />

der Schnee erglänzt in ihrem Schein,<br />

als wär´s ein Meer voll Edelstein.<br />

Wer aber hält den Tannenzweig?<br />

Ein Knabe, schön und wonnereich,<br />

`s ist nicht ein Kind von unsrer Art,<br />

hat Flügel an den Rücken zart.<br />

Das kann fürwahr nicht anders sein,<br />

als vom Himmel ein Engelein!<br />

Nun sagt mir Kinder, was bedeut`` t<br />

ein solcher Zug in solcher Zeit?<br />

Was das bedeut´t ? Ei, seht doch an,<br />

da frag ich grad beim Rechten an!<br />

Ihr schelmischen Gesichterchen,<br />

ich merk´s , ihr kennt die Lichterchen,<br />

kennt schon den Mann mit spitzem Hute,<br />

kennt auch den Baum, den Sack, die Rute.<br />

Der alte bärt´ ge Ruprecht hier,<br />

er pocht schon oft an eure Tür,<br />

droht mit der Rute bösen Buben,<br />

warf Nüss und Äpfel in die Stuben<br />

für Kinder, die da gut gesinnt.<br />

Doch kennt ihr auch das Himmelskind?<br />

Oft bracht´ es ohne euer Wissen,<br />

wenn ihr noch schlieft in weichen Kissen,<br />

den Weihnachtsbaum zu euch ins Haus,<br />

putzt` wunderherrlich ihn heraus;<br />

Geschenke hing es bunt daran<br />

und steckt die vielen Lichter an,<br />

flog himmelwärts und schaute wieder<br />

von dort auf euren Jubel nieder.<br />

O Weihnachtszeit, du schöne Zeit,<br />

so überreich an Lust und Freud`!<br />

Hör doch der Kinder Wünsche an<br />

und komme bald, recht bald heran,<br />

und schick` uns doch, wir bitten sehr,<br />

mit vollem Sack den Ruprecht her.<br />

Wir fürchten seine Rute nicht<br />

wir taten allzeit unsre Pflicht.<br />

Drum schick uns auch den Engel gleich,<br />

mit seinem Baum, an Gaben reich.<br />

O Weihnachtszeit, du schöne Zeit,<br />

worauf die ganze Welt sich freut.<br />

Robert Reinick 1805-1852


Graviola<br />

Die Stachelannone<br />

Wirkung & Anwendung<br />

empfindlich ist und sich daher nur schwer<br />

transportieren lässt.<br />

geschmacklich zwischen Kaffee und<br />

schwarzem Tee liegt.<br />

Graviola, hierzulande auch als Stachelannone<br />

oder Sauersack bekannt, ist eine<br />

hauptsächlich in Mittel- und Südamerika<br />

vorkommende Heilpflanze. Vielleicht<br />

haben Sie schon davon gehört: Die<br />

Tropenfrucht soll gegen Krebs helfen!´<br />

Darüber hinaus soll sie gegen Bakterien<br />

und Parasiten, Entzündungen, Husten<br />

und vielem mehr helfen. Bei den<br />

indigenen Völkern Mittel- und Südamerikas<br />

wird die Frucht für eine ganze Reihe<br />

von Krankheiten und Beschwerden als<br />

Heilmittel angewendet.<br />

Merkmale<br />

Die Stachelannone ist ein immergrüner<br />

Baum, der unter normalen Bedingungen<br />

Wuchshöhen von 8 bis 12 Meter erreicht.<br />

Er besitzt eine nur wenig verzweigte<br />

Baumkrone. Die Laubblätter ähneln<br />

Lorbeerblättern und sitzen wechselständig<br />

an den Zweigen.<br />

Die Blüten enthalten drei Kelch- und<br />

Kronblätter, sind länglich und von<br />

grüngelber Farbe. Sie verströmen einen<br />

aasartigen Geruch und locken damit<br />

Fliegen zur Bestäubung an.<br />

Die Frucht der Stachelannone ist<br />

botanisch gesehen eine große Beere. Sie<br />

wird bis zu 40 Zentimeter lang und bis zu 4<br />

Kilogramm schwer. In dem weichen,<br />

weißen Fruchtfleisch sitzen große,<br />

schwarze (giftige) Samen. Die Fruchthülle<br />

ist mit weichen Stacheln besetzt, welche<br />

die Überreste des weiblichen Geschlechtsapparates<br />

bilden. Die Stacheln<br />

haben damit keine Schutzfunktion<br />

gegenüber Fraßfeinden.<br />

Verbreitung<br />

Die Stachelannone kommt ursprünglich<br />

aus Südamerika und der Karibik. Sie<br />

wächst in Tieflandwäldern mit semiaridem<br />

Klima. Vom Menschen wurde sie als<br />

Obstbaum in alle tropischen Regionen<br />

eingeführt, andere Arten der Annona<br />

gelangten auch zum Anbau nach<br />

Palästina und Spanien.<br />

Nutzen<br />

Das saftige gelblichweiße Fruchtfleisch<br />

schmeckt charakteristisch sauer. Für den<br />

Export hat diese Exotenfrucht kaum<br />

Bedeutung erlangt, zumal ihr Fruchtkörper<br />

im reifen Zustand sehr druck-<br />

Annona muricata lässt sich sehr gut<br />

industriell verarbeiten: Das Fruchtfleisch<br />

wird ausgeschabt und durch Sieben von<br />

den schwarzen Samen getrennt. Der<br />

Schalenanteil (und damit der Abfall) ist<br />

gering, während die saftige Beschaffenheit<br />

eine hohe Ausbeute an Saft oder<br />

Püree ermöglicht, ihr Ausnutzungsgrad ist<br />

damit recht hoch. Die so gewonnenen<br />

Auszüge des Sauersacks werden<br />

regional unterschiedlich genutzt:<br />

In den südamerikanischen Ländern wird<br />

der Sauersack gerne ausgepresst und als<br />

vielseitiger, sehr fruchtiger Grundstoff für<br />

Erfrischungsgetränke, Eiscreme oder<br />

Marmelade benutzt. In Kolumbien wird<br />

das weiße Fruchtfleisch mit Wasser und<br />

Zucker versetzt püriert und als Getränk<br />

konsumiert. Fertig püriertes gekühltes<br />

Fruchtfleisch wird auch schon in Folie<br />

eingeschweißt als „pulpa de guanábana“<br />

in Gemüseläden und Supermärkten<br />

verkauft. In Indonesien kocht man das<br />

Püree des Sauersacks mit Zucker zu<br />

einer Art Pudding („dodol sirsak“) oder<br />

macht daraus Süßigkeiten. Auf den<br />

Philippinen verzehrt man die unreifen<br />

Früchte gerne als Gemüse; sie schmecken<br />

dann ähnlich wie gerösteter Mais.<br />

Auf vielen karibischen Inseln (Curaçao,<br />

Saint Thomas, Barbados, Kuba)<br />

verzichtet man auf die Früchte und<br />

verwendet stattdessen die fermentierten<br />

Blätter zur Zubereitung eines Tees, der<br />

Kulturgeschichte<br />

Die harten, schwarzglänzenden Samen<br />

wurden in altperuanischen Hochkulturen<br />

bei Gräbern gefunden. Entweder hat man<br />

die Samen direkt – oder aber die Früchte<br />

den Verstorbenen beigelegt. Die – je<br />

nach Art variablen – Vorzüge der Annona-<br />

Arten haben dafür gesorgt, dass der<br />

Mensch Annona auch außerhalb seines<br />

Ursprungslandes kultiviert hat. Als die<br />

Frucht nach Spanien kam, nannte man<br />

sie dort Guanábana, in Frankreich<br />

Corossol. Der eigentliche Name stammt<br />

aber aus Haiti, wo man die Frucht als<br />

„Anon“ (Rahmapfel) bezeichnete. Linné<br />

latinisierte den Namen später zu<br />

„Annona“. Die korrekte Bezeichnung ist<br />

also Annona muricata Linné.<br />

Wirkung von Graviola<br />

Die Regenwaldfrucht ist seit Jahrhunderten<br />

Teil der Medizin Zentral- und<br />

Südamerikas. Dabei werden nicht nur die<br />

Frucht, sondern nahezu alle Teile der<br />

Pflanze verwendet. Die beliebteste Form,<br />

in der Graviola traditionell konsumiert<br />

wird, ist als Tee oder als Saft. In dieser<br />

Form wird die Stachelannone gegen<br />

Fieber, Durchfall, Würmer und Parasiten<br />

verwendet. Auch die Samen haben antiparasitäre<br />

Effekte.<br />

Aus der Forschung bislang Hinweise zur


Wirkung der Stachelanone bei folgenden<br />

Krankheiten bekannt: Krebs: Es gibt<br />

Hinweise, dass manche Stoffe in Graviola<br />

gegen Krebszellen wirken. Auch gibt es<br />

Anzeichen, dass manche Stoffe in der<br />

Pflanze Medikamente gegen Krebs<br />

unterstützen können.Bakterielle Infektionen,<br />

Parasitäre Infektionen, Husten.<br />

Entzündungen des Nasen- und Rachenraums,<br />

Herpes, Flohbefall, Stress<br />

Graviola besitzt vielfältige<br />

gesunde Eigenschaften<br />

Die Pflanze produziert eine Frucht mit<br />

weißem Fruchtfleisch, großen Samen und<br />

einem sehr süßen, leicht säureartigen<br />

Geschmack. Da die Frucht schwer zu<br />

essen ist, wird sie normalerweise zu Saft<br />

oder Tee weiter verarbeitet. Im typischen<br />

Supermarkt sind diese Produkte aber<br />

eher selten zu finden. Nicht nur die Frucht<br />

der Stachelannone, sondern auch die<br />

Blätter, der Stängel, die Wurzel und die<br />

Samen werden seit vielen Generationen,<br />

manche Forsche gehen von Jahrhunderten<br />

aus, in Lateinamerika als medizinisches<br />

Mittel angewendet. Die Stachelannone<br />

wird als pflanzliches Mittel gegen<br />

Infektionen, Fieber, Verdauungsprobleme<br />

und hohen Blutdruck verwendet. Forscher<br />

berichten noch von vielen weiteren Anwendungsgebieten<br />

der Graviola Frucht<br />

bei den indigenen Völkern der Anden, der<br />

Karibik und des Amazonasgebietes.<br />

Die Frucht liefert einzigartige<br />

bioaktive Substanzen<br />

Erst seit kurzem begannen Forscher<br />

damit, die möglichen Wirkungsweisen der<br />

bioaktiven Stoffe in den Blättern, Stängeln<br />

und Samen der Stachelannone zu<br />

untersuchen. Diese bioaktiven Chemikalien<br />

haben den Fachausdruck Annonaceous<br />

Acetogenins. Die Stoffe scheinen<br />

gegen Krebs und die Bildung von<br />

Tumoren zu wirken. Manche Untersuchungen<br />

brachten zu Tage, dass<br />

Bestandteile in der Graviola Frucht direkt<br />

gegen Krebszellen wirken, sogar bei<br />

solchen Zellen, die gegen übliche<br />

Medikamente resistent sind. Dabei soll es<br />

keine schädigenden<br />

Effekte auf gesunde<br />

Zellen geben. Ergebnisse<br />

wie diese haben<br />

in diversen Zeitschriften,<br />

Blogs und<br />

Foren für großes<br />

Aufsehen gesorgt.<br />

Es gibt natürlich auch<br />

Skeptiker, wie den<br />

amerikanischen Gesundheitsguru<br />

Andrew<br />

Weil, die Zweifel<br />

an den Forschungsergebnissen<br />

verlautbaren.<br />

Die Forschung<br />

steckt leider noch in<br />

den Kinderschuhen,<br />

sodass es wohl noch<br />

eine Weile dauern<br />

wird, bis mehr Untersuchungen<br />

zur Stachelannone durchgeführt<br />

wurden und die Wirkungsweise<br />

detaillier-ter erforscht ist.<br />

Die Stachelannone im Kampf<br />

gegen Krebs<br />

Dass die Stachelannone Krebs bekämpfen<br />

kann bzw. unterstützend im<br />

Kampf gegen Krebs sein kann, ist<br />

eine Vermutung, für die Graviola<br />

berühmt geworden ist. Eine Studie<br />

von Maria P. Torres und Kollegen hat<br />

die Effekte der Frucht im Einsatz<br />

gegen Zellen von Bauchspeicheldrüsenkrebs<br />

untersucht. Diese<br />

Krebszellen sind gegen die übliche<br />

Chemotherapie resistent. Ein<br />

Extrakt aus der Stachelannone<br />

wurde hinsichtlich Toxizität, Zellmetabolismus,<br />

krebsrelevanter<br />

Protein- und Genexpression und<br />

weiteren Effekten auf Bauchspeichel-drüsenkrebs<br />

untersucht Die<br />

Forscher kamen zu dem Ergebnis, dass<br />

das Graviola Extrakt den Zellstoffwechsel<br />

der Krebszellen verlangsamt, die<br />

Zellkom-munikation behindert und die<br />

Krebszellen abtöten ließ.<br />

Die Forscher kommen zu dem Schluß,<br />

dass Graviola gegen Krebs eingesetzt<br />

werden kann. Studien an der Purdue<br />

Universität in Indiana, USA waren mit die<br />

ersten, die die Wirkung von Graviola<br />

gegen Krebs untersuchten. 1997 gaben<br />

die Forscher bekannt, dass Chemikalien<br />

aus der Pflanze besonders gegen solche<br />

Krebszellen wirksam sind, die gegen<br />

übliche Medikamente resistent sind.<br />

Diese Ergebnisse führten zu großem<br />

Interesse an Graviola und zur Kommerzialisierung<br />

der Pflanze. Kritiker kamen zu<br />

Wort, welche die Forschungsergebnisse<br />

noch als zu früh für generelle Aussagen<br />

bezeichneten.<br />

Alles in allem deutet viel darauf hin, dass<br />

Graviola im Kampf gegen Krebs helfen<br />

kann. Es sollte bei einer Erkrankung aber<br />

nicht ausschließlich auf die Stachelannone<br />

vertraut werden. Es ist noch mehr<br />

Forschungsarbeit auf diesem Gebiet<br />

notwendig.<br />

Weitere berichtete<br />

Wirkungsweisen der<br />

Stachelannone<br />

Traditionell wird die Stachelannone als<br />

hypotensives Mittel angewendet. Hypotensiv<br />

bedeutet blutdrucksenkend. Weiter<br />

wird die Pflanze von indigenen<br />

Völkern als Mittel gegen Fieber und zur<br />

Förderung der Wundheilung angewendet.<br />

Auch bei Arthritis und Rheuma findet<br />

Graviola Verwendung.<br />

Ebenfalls gibt es Berichte, dass stillende<br />

Mütter Graviola als Tee oder Saft trinken,<br />

um die Milchproduktion zu unterstützen.<br />

Nebenwirkungen<br />

Es gibt Berichte von Nebenwirkungen im<br />

Zusammenhang mit der Stachelannone<br />

aufgrund der bioaktiven Komponenten<br />

der Pflanze. In Studien an Tieren wurde<br />

festgestellt, dass Graviola die Blutgefäße<br />

erweitern kann und den Blutdruck senken<br />

kann. Personen, die bereits sehr niedrigen<br />

Blutdruck haben oder Medikamente<br />

für niedrigen Blutdruck einnehmen,<br />

sollten sich daher zunächst mit ihrem Arzt<br />

in Verbindung setzen, bevor sie Graviola<br />

einnehmen. Sehr große Mengen Graviola,<br />

die auf einen Schlag konsumiert<br />

werden, können darüber hinaus zu<br />

Übelkeit und Brechreiz führen.<br />

Die viel besprochene Anti-Krebs Wirkung<br />

kommt vor allem davon, dass die Pflanze<br />

die Versorgung der Krebszellen mit Adenosintriphosphat<br />

(ATP) blockiert. ATP<br />

versorgt gesunde Zellen mit Energie.<br />

Manche Nahrungsergänzungsmittel, wie<br />

das Coenzym Q10, erhöhen die ATP-<br />

Versorgung. Coenzym Q10 kann daher<br />

die Wirkung von Graviola neutralisieren.<br />

Aus diesem Grund sollten beide Mittel<br />

nicht gleichzeitig eingenommen werden.


ALT EGER


Altes Kloster Eger


Ratschläge für die kalte Jahreszeit<br />

Eisige Kälte und dazu trockene, überheizte Räume<br />

- da streikt das Immunsystem schon mal. Aber man<br />

kann seinem Körper ordentlich einheizen, damit er<br />

den widrigen Witterungsverhältnissen stand hält.<br />

eine größere Menge des Stoffes, der den Blutdruck sinken<br />

lässt. Tatsächlich wurden sie fündig und konnten diesen<br />

natürlich vorkommenden Stoff, ein sogenanntes Kollagen-<br />

Hydrolysat, extrahieren.<br />

Die Testphase zeigte, dass die tägliche Dosis von nur drei<br />

Gramm, also einer Messerspitze, für einen positiven Effekt<br />

genügt. Selbst hoher Blutdruck wird effektiv gesenkt.<br />

Das Geheimnis der Hühnersuppe<br />

Winterzeit ist Erkältungszeit. Und wen es erwischt hat, sollte<br />

nicht murren, wenn Oma mit ihrer hausgemachten<br />

Hühnersuppe kommt. Denn die hilft tatsächlich bei Infekten.<br />

Und sie kann sogar noch viel mehr ... kein Märchen!<br />

Es war einmal ein König, der hatte eine schreckliche<br />

Erkältung. Und selbst der beste Arzt seines Reiches konnte<br />

ihm nicht helfen. Die Sache hätte übel ausgehen können,<br />

wäre da nicht die Magd des Königs gewesen. Sie erinnerte<br />

sich an ein wundersames Heilmittel ihrer Großmutter, das<br />

auch schon deren Großmutter zubereitet hatte: eine kräftige<br />

Suppe! Sofort besorgte sie die wichtigste Zutat, deren<br />

erstaunliche Wirkung den Menschen bis in unsere heutige<br />

Zeit noch viele Rätsel aufgeben sollte ...<br />

Hühnersuppe lässt Schleimhäute abschwellen<br />

Dr. Stephen Rennard, Lungenspezialist an der Universität<br />

Nebraska, entschlüsselte das Geheimnis der Hühnersuppe.<br />

Er analysierte das Familienrezept seiner Frau und fand<br />

heraus: Zu Beginn einer Erkältung werden viel zu viele weiße<br />

Blutzellen in die Nasenschleimhäute transportiert. Und<br />

genau hier greift die Hühnersuppe ein. Der Forscher konnte<br />

herausfinden, dass Hühnersuppe eine leichte, aber deutlich<br />

messbare Fähigkeit hat, den Transport dieser Zellen zu<br />

reduzieren. Die Schleimhäute schwellen wieder ab. So<br />

lindert die Suppe tatsächlich Erkältungs-Symptome. Doch<br />

welcher Stoff genau dafür verantwortlich ist, blieb ein Rätsel.<br />

Hühnersuppe gegen Bluthochdruck<br />

Zurück zu unserem König. Der hatte seine Erkältung<br />

erfolgreich auskuriert. Aber er litt des öfteren an<br />

Kopfschmerz, schrecklichem Schwindel und Ohrensausen.<br />

Und wieder war sein Leibarzt ganz ratlos. Denn der König litt<br />

an zu hohem Blutdruck. Weltweit leiden heute über ein<br />

Milliarde Menschen daran - Herz und Gefäße werden ständig<br />

zu stark beansprucht, es droht ein vorzeitiger Tod.<br />

Hier hilft das Huhn<br />

Und siehe da - auch hier hilft das Huhn. Denn japanische<br />

Wissenschaftler haben eine verblüffende Entdeckung<br />

gemacht: Vor einigen Jahren tauchten erste Hinweise auf,<br />

dass Hühnerfleisch eine leicht blutdrucksenkende Wirkung<br />

haben kann. Das Forscherteam vermutete in Hühnerfüßen<br />

Größter Vorteil des Blutdrucksenkers aus Hühnerfüßen: Er<br />

hat absolut keine Nebenwirkungen, die bei Medikamenten<br />

durchaus auftreten können.<br />

"Ehrlich gesagt, waren die Ergebnisse auch für mich eine<br />

große Überraschung. Aber in Japan und generell im Orient ist<br />

es Tradition, dass man bei Kreislaufproblemen oder<br />

Schlaganfällen Hühnersuppe trinkt."<br />

Dr. Ai Saiga-Egusa, Nipponham meat packers Inc., Tsukuba,<br />

Ibaraki, Japan<br />

Dr. Saiga-Egusa und ihr Team bieten den Stoff als natürlichen<br />

Blutdrucksenker der Lebensmittelindustrie an. Etwa als<br />

Beimischung für Erfrischungsgetränke. Solche funktionellen<br />

Lebensmittel, denen gesundheitsfördernde Stoffe zugesetzt<br />

werden, sind in Japan sehr beliebt. Die Auflagen sind streng,<br />

erlaubt sind nur natürliche Zusätze, die nachweislich die<br />

Gesundheit verbessern müssen.<br />

In Europa hingegen sind funktionelle Lebensmittel<br />

umstritten. Dabei gäbe es dafür Bedarf: Allein in Deutschland<br />

nehmen 20 Prozent der Bevölkerung blutdrucksenkende<br />

Medikamente ein. Blutdrucksenkende Lebensmittel wären<br />

für Pharmafirmen eine ernsthafte Konkurrenz.<br />

Und wer weiß - hätte unser König japanische Hühnerfuß-<br />

Suppe einfach so im Laden kaufen können, dann wäre er<br />

vielleicht nicht gestorben und lebte auch noch heute ...<br />

Info<br />

Bereits im Altertum wird die Heilwirkung der Hühnersuppe<br />

beschrieben. Als Stärkungsmittel empfehlen Hebammen den<br />

Wöchnerinnen diese Suppe bis heute. In Amerika gibt es<br />

sogar einen Begriff, der synonym für Hühnersuppe gebraucht<br />

wird und den jeder kennt. "Jewish Penicillin" nennt man dort<br />

Hühnersuppe.<br />

Stimmungsmacher<br />

Süße Sünde Schokolade<br />

Man nennt sie auch "die Speise der Götter" - und das ganz<br />

sicher nicht zu Unrecht. Vollmilchig-süß oder zart-bitter,<br />

gefüllt oder pur, Schokolade gibt es in tausenderlei Varianten.<br />

Im Winter ist der Konsum am höchsten - wenn der<br />

Glücklichmacher die Sonne ersetzen muss.<br />

Der Gipfel des Schokoladenkonsums liegt im Winter - in der<br />

Advents- und Weihnachtszeit. Und das hat seinen Grund: Es<br />

ist eine Zeit, in der so manch Einer nicht ganz so "gut drauf" ist<br />

wie im Sommer. Dieses winterliche Stimmungstief wird


(mit)verursacht durch einen erniedrigten Spiegel des<br />

Glückshormones Serotonin im Gehirn.<br />

Glücklichmacher Schokolade?<br />

Prinzipiell ist Schokolade relativ einfach aufgebaut - aus den<br />

beiden Bestandteilen Fett und Zucker. Das begründet ihren<br />

hohen Nährwert - in hundert Gramm dieser dunklen Köstlichkeit<br />

stecken viele hundert Kalorien.<br />

Es wird angenommen, dass Schokolade den Serotoninspiegel<br />

im Gehirn anhebt - und so ein ebenso angenehmes<br />

wie mildes "Antidepressivum" in der düsteren Winterzeit<br />

darstellen kann. Das liegt vermutlich an ihrem hohen<br />

Zuckergehalt. Zucker ist der Treibstoff unseres Gehirns. Er<br />

stimuliert die Umwandlung von Tryptophan, einem<br />

Bestandteil der Schokolade, in das Glückshormon Serotonin.<br />

Schokolade macht also tatsächlich glücklich - kann aber<br />

gleichzeitig auch sehr unglücklich machen, wenn sich der<br />

hohe Energiegehalt in Polstern auf unsere Hüften legt.<br />

Sonne täte es auch<br />

Kindern ist Schokolade wohl lieber als Sonne.<br />

Eigentlich hängt der Serotoninspiegel im Gehirn von der<br />

Intensität des Lichtes und von der Dauer der hellen<br />

Tagesstunden ab. Im schauerlichen Winterwetter bekommen<br />

wir davon häufig nicht genug ab, aber dafür haben wir ja die<br />

Schokolade. Allerdings: Schokolade ist (nur) ein Genussmittel.<br />

Man sollte sie genießen und nicht große Mengen in<br />

sich hineinstopfen. Denn, das kennen wir aus leidvoller<br />

Erfahrung, das schlechte Gewissen kommt spätestens dann,<br />

wenn wir die Hose nicht mehr zubekommen.<br />

Schokolade macht schlau<br />

Essen Sie gern Schokolade? Können Sie das<br />

Gelaber Ihrer Freunde und Kollegen wegen Ihres<br />

Übergewichts nicht mehr hören?<br />

Dann wird Sie eine wissenschaftliche Studie<br />

interessieren, die im Auftrag des Fachmagazins<br />

„English Journal of Medicine“ von Franz Messerli<br />

(Columbia University New York) durchgeführt<br />

wurde. Der Wissenschaftler hat herausgefunden,<br />

dass die Verleihung von Nobelpreisen in direktem<br />

Zusammenhang mit dem Schokoladenkonsum<br />

steht. Staaten mit sehr hohem Pro-Kopf-<br />

Verbrauch von Schokolade haben demnach viele<br />

Nobelpreisträger vorzuweisen, Menschen in<br />

Ländern mit wenig Schokoladenverbrauch<br />

kriegen selten oder nie Post vom Nobelkomitee.<br />

Spitzenreiter beim Schokomampfen und<br />

Nobelpreiskriegen ist die Schweiz, danach<br />

kommen die USA, Frankreich und Deutschland.<br />

Länder wie China, Japan und Brasilien dagegen<br />

sind absolute Schokomuffel und gucken bei<br />

Nobelpreisverleihungen fast immer in die Röhre.<br />

Wenn Sie also wieder einmal im Büro von<br />

Kollegen beim Schokolade Naschen erwischt<br />

worden sind, können Sie die Hänseleien im Keim<br />

ersticken. Sagen Sie einfach ganz cool: „Ich<br />

arbeite an meinem nächsten Nobelpreis.“<br />

Papi - will auch<br />

Schokolade haben<br />

Lassen Sie es sich gut gehen<br />

Trotzdem: Fühlen Sie sich unglücklich, greifen Sie doch ab<br />

und an mal zu einem Stück Schokolade und vertreiben Sie<br />

die düstere Winterstimmung. Spätestens im Frühling gilt<br />

dann aber: Raus an die Sonne und den Körper wieder in<br />

Schwung bringen. Denn auch Bewegung und Licht sind gute<br />

Mittel, etwas für die Stimmung zu tun ...<br />

Wie viele Nobelpreise die wohl hat?


Die 30 Besten Weihnachts- und Winterlieder<br />

Empfohlen für Hörer ab 3 Jahren.<br />

Auf die Weihnachtszeit freuen sich besonders Kinder wohl am allermeisten.<br />

Jetzt gibt es endlich eine Weihnachts-CD für Kinder, die nicht nur die<br />

klassischen, traditionellen Lieder wie z.B. Kling Glöckchen Klingelingeling,<br />

Ihr Kinderlein kommet, Morgen kommt der Weihnachtsmann, Lasst uns froh<br />

und munter sein oder Oh, Du Fröhliche beinhaltet, sondern auch Titel, die<br />

erst in den letzten Jahren und Jahrzehnten entstanden und heute aus den<br />

Kinderzimmern nicht mehr wegzudenken sind.<br />

Da natürlich an erster Stelle In der Weihnachtsbäckerei. Darüber hinaus<br />

bietet DIE 30 BESTEN WEIHNACHTS- UND WINTERLIEDER, wie der<br />

Titel schon verrät, auch ein paar echte, musikalische Klassiker für die kalte<br />

Jahreszeit wie Es schneit, Schlittenfahrt oder Schneeflöckchen,<br />

Weißröckchen. Jede Menge Abwechslung also und das in bester<br />

Produktionsqualität wie man sie von Deutschlands aktuell erfolgreichster<br />

Kinderliederserie und den Interpreten Simone Sommerland, Karsten<br />

Glück & den Kita-Fröschen gewöhnt ist.<br />

Diese CD ist damit genauso empfehlenswert wie die anderen Die 30<br />

besten Ausgaben Spiel- und Bewegungslieder, traditionelle Kinderlieder oder auch<br />

Lernlieder zum Mitsingen. Natürlich gibt es wieder jede Menge Liedtexte in der CD und auch ein paar leckere<br />

Keksrezepte, die das Ganze dann noch perfekt abrunden!<br />

Die 30 Besten Neuen Weihnachts-Und Winterlieder<br />

Die 30 besten Weihnachts- und Winterlieder ist das beliebteste<br />

Weihnachtsalbum der letzten Jahre, denn von den Klassikern kann man<br />

eigentlich nie genug bekommen. Wer allerdings zu diesem wunderbaren<br />

Fest einmal ganz neue Lieder hören möchte, dem sei das Album DIE 30<br />

BESTEN NEUEN WEIHNACHTS- UND WINTERLIEDER wärmstens<br />

empfohlen.<br />

Alle Titel wurden extra für diese Ausgabe neu geschrieben. Dabei wurde<br />

sowohl musikalisch als auch textlich auf eine abwechslungsreiche<br />

Mischung Wert gelegt. Entdecken Sie viele neue Ohrwürmer: von<br />

besinnlichen bis hin zu fröhlichen, von kirchlichen bis hin zu modernen<br />

Liedern<br />

Viele dieser neuen Titel, wie z.B. OH WIE SCHÖN DAS DUFTET, HAST DU<br />

DEN WEIHNACHTSMANN GESEHEN, 24 KLEINE TÜRCHEN oder EIN<br />

SCHNEEMANNSLIED könnten schon bald die Klassiker von Morgen sein.<br />

Auch zwei der berühmtesten Gedichte zur Weihnachtszeit LIEBER GUTER<br />

WEIHNACHTSMANN und VON DRAUSS VOM WALDE KOMM ICH HER<br />

sowie DIE WEIHNACHTSGESCHICHTE nach dem Lukas-Evangelium<br />

wurden für dieses Album wundervoll neu vertont.<br />

Für alle, die zum Weihnachtsfest nach schöner neuer Weihnachtsmusik suchen, ist dieses Album genau richtig. Es wurde in<br />

Die 30 besten Schlaflieder für Kinder - zum Entspannen und Einschlafen<br />

Empfohlen für Hörer ab 3 Jahren.<br />

Die Erfolgsserie geht weiter! Diesmal mit den "30 besten Schlafliedern für<br />

Kinder".Kinder mögen es, beim Einschlafen noch etwas Musik zu hören. Es gibt<br />

Ihnen das Gefühl von Geborgenheit und lässt sie nach einem aufregenden Tag<br />

zur Ruhe kommen. Oftmals singen Mütter und Väter selber, aber daneben gibt<br />

es auch jede Menge bestehende Musik, die für diesen Anlass genutzt wird.<br />

Die neue Ausgabe der erfolgreichsten Kindermusik-Serie Deutschlands<br />

widmet sich nun auf "Die 30 besten Schlaflieder für Kinder" genau diesem<br />

Thema. Die Auswahl der Titel basiert auf einer ausführlichen Recherche und<br />

bietet die gewohnte Abwechslung aus traditionellem Repertoire und<br />

moderneren Werken. Alle Lieder wurden wieder neu eingesungen von Simone<br />

Sommerland, Karsten Glück und die Kita-Frösche. Als Bonus befinden sich<br />

diesmal 10 exklusive wunderschöne Einschlafgeschichten im Textheft dieser<br />

CD.


The Rolling Stones - Blue And Lonesome<br />

Das Warten hat ein Ende! Die Rolling Stones sind nach<br />

über 10 Jahren endlich mit einem brandneuen Album<br />

zurück - hier kommt Blue & Lonesome! Die Stones<br />

präsentieren 12 handverlesene Blues-Klassiker der<br />

50er und 60er Jahre und gehen damit zurück zu ihren<br />

Wurzeln als Band.<br />

Innerhalb weniger Tage im vergangenen <strong>Dezember</strong><br />

nahmen The Rolling Stones Blue & Lonesome in den British Grove Studios in<br />

West London auf - nur einen Steinwurf entfernt von Richmond und Eel Pie Island,<br />

wo sie als junge Bluesband in Pubs und Clubs ihre Karriere begannen. Der<br />

Ansatz bei den Album-Aufnahmen war, dass alles spontan und live eingespielt<br />

werden sollte. Die Band - Mick Jagger (Vocals & Harve), Keith Richards (Gitarre),<br />

Charlie Watts (Schlagzeug) und Ronnie Wood (Gitarre) - wurde dabei von ihren langjährigen Tour-<br />

Musikern Darryl Jones (Bass), Chuck Leavell (Keyboards) und Matt Clifford (Keyboards) unterstützt. Bei zwei der zwölf<br />

Tracks ist zudem ihr Freund Eric Clapton dabei, der zur gleichen Zeit im Studio nebenan sein eigenes Album aufgenommen<br />

hat.<br />

Das Album ist ein Manifest der Reinheit ihrer Liebe zum Musikmachen. Blues ist die Quelle von allem, das die Stones tun, so<br />

Don Was, Co-Producer von Blue & Lonesome über das neue Werk.<br />

Das neue Album wurde von The Glimmer Twins (aka Mick Jagger und Keith Richards) und Don Was gemeinsam produziert.<br />

Letzterer war ebenfalls bereits am letzten Album A Bigger Bang (2005) beteiligt.<br />

Im Jahre 1962 gegründet zählen die Stones zu den erfolgreichsten und langlebigsten Rockbands der gesamten<br />

Rockgeschichte und sitzen seit 1989 völlig zu Recht im heiligen Olymp der Rock And Roll Hall Of Fame. Auf Blue &<br />

Lonesome verneigen sie sich jetzt vor den Ikonen ihrer Jugend und präsentieren die Songs von Jimmy Reed, Willie Dixon,<br />

Eddie Taylor, Little Walter und Howlin Wolf.<br />

Das Album erscheint als Standard CD und als Deluxe-Set. Das Deluxe-Set besteht aus einer Standard CD und exklusivem<br />

Bonusmaterial (u.a. Postkarten und ein exklusives Stones-Minibuch über die Entstehung des Albums).<br />

Von Mensch Zu Mensch<br />

Die Emotionen und vielen "Danksagungen" für eine tolle Zeit der über 300.000<br />

Konzertbesucher der finalen Konzertreise sind nicht spurlos am Grafen vorbei<br />

gegangen. Seit Bekanntwerden seines musikalischen Abschieds haben die<br />

Fans ihren Emotionen freien Lauf gelassen und hunderte Geschenke und<br />

Danksagungen geschickt. Einfach nur mit Worten "Danke sagen" wäre nicht<br />

die Art des Grafen, daher hat er sich zusammen mit Henning während der<br />

letzten Konzerte noch einmal ins Studio begeben und einige Songs<br />

komponiert. Mit diesen Titeln thematisiert Der Graf das Thema Abschied und<br />

sagt auf seine musikalische Art und Weise den Fans "Danke". Musik ist immer<br />

die Sprache des Grafen gewesen und mit diesem großartigen Album<br />

verabschiedet sich eine der erfolgreichsten deutschen Musikbands.<br />

UNHEILIG bedankt sich bei allen Menschen, die ihnen über all die Jahre<br />

gefolgt sind und die Sprache des Grafen lieben. Mit Blick auf eine 17 Jahre<br />

währende, großartige Karriere, ist dies ein letztes musikalisches Geschenk an<br />

die Fans.<br />

This House Is Not For Sale<br />

Bei der Produktion ihres mittlerweile 14. Studioalbums "This House Is Not for<br />

Sale" wurde Jon Bon Jovi erneut von Grammy-Gewinner John Shanks<br />

unterstützt, der im Jahr 2005 schon das "Have A Nice Day" produziert hatte, das<br />

in Deutschland und 14 weiteren Ländern auf Platz 1 der Albumcharts landete.<br />

Große Teile des neuen Longplayers wurden im New Yorker Studio Avatar<br />

aufgenommen, wo die Band schon 1983 ihr allererstes Album "Bon Jovi"<br />

aufnahm. Der neue Longplayer entstand aus und in einer Phase des Umbruchs,<br />

der Unsicherheit und hat für die Band eine ganz besondere Bedeutung:<br />

"Aufgrund der ganzen Dinge, die wir in den letzten Jahren durchgemacht haben,<br />

sind wir als Band heute sogar noch eingeschworener als früher. [...] Jetzt haben<br />

wir ein fantastisches Album, das etwas aussagt und zugleich nichts beweisen<br />

muss", so Jon Bon Jovi. Für Bon Jovi gab es allerdings schon immer nur eine<br />

Antwort auf derartige Situationen: Gas geben. Und zwar richtig.


BÜ<br />

CHE<br />

R ECKE<br />

nun weihnachtet es wieder und zu diesen Tagen voller Kerzenschein,<br />

Tannenduft und Liedern, gehören auch weihnachtliche Geschichten. Diese<br />

Tradition erfüllt der Zeitgut Verlag alljährlich mit einem weiteren Band seiner<br />

beliebten Reihe „Unvergessene Weihnachten“.<br />

Wie alle Geschichten des Zeitgut Verlages sind auch die<br />

Weihnachtsgeschichten nicht erfunden. Menschen wie du und ich haben sie<br />

erlebt und zumeist Jahrzehnte später aufgeschrieben. Wie das Leben selbst<br />

sind auch diese Erinnerungen: Mal stimmungsvoll, mal ernst und zum<br />

Nachdenken anregend, manchmal komisch oder ganz oft einfach fröhlich und<br />

voller ansteckender Festtagsfreuden.<br />

Erneut ist aus persönlichen Erinnerungen ein unterhaltsames Kaleidoskop<br />

winterlicher Erzählungen des 20. und des frühen 21. Jahrhunderts entstanden,<br />

die zugleich ein Stück Zeitgeschichte von bleibendem Wert geschaffen haben.<br />

Gregs Tagebuch 11 - Alles Käse!<br />

Greg steht mächtig unter Druck. Seine Mom möchte unbedingt, dass er sich ein Hobby<br />

sucht, um "seinen Horizont zu erweitern". Aber das Einzige, was Greg wirklich gut kann, ist<br />

Videospiele spielen. So ein Käse! Doch als Greg im Keller eine alte Videokamera findet,<br />

hat er die Idee: Zusammen mit seinem besten Freund Rupert will er einen Horrorfilm<br />

drehen und allen beweisen, was für ein großes Talent in ihm steckt. Sein Ziel: eines Tages<br />

reich und berühmt zu werden. Aber ob der Plan wirklich aufgeht?<br />

Portrait: Jeff Kinney ist New York Times-Bestsellerautor und fünfmaliger Nickelodeon<br />

Kids´ Choice Award-Gewinner in der Kategorie Lieblingsbuch. Das Time Magazine<br />

zählte ihn zu den hundert einflussreichsten Menschen der Welt. Er ist außerdem<br />

Gründer von Poptropica, die vom Time Magazine zu den fünfzig besten Websites<br />

gewählt wurde. Jeff Kinney verbrachte seine Kindheit in der Nähe von Washington,<br />

D.C., und zog 1995 nach Neuengland. Mit seiner Frau und seinen beiden Söhnen lebt<br />

er in Massachusetts, wo sie die Buchhandlung An Unlikely Story besitzen.<br />

The Chemist - Die Spezialistin - Roman<br />

Nach dem sensationellen Welterfolg ihrer »Twilight«-Serie mit weltweit<br />

über 155 Millionen verkauften Exemplaren nun der neue Ausnahme-<br />

Pageturner der Weltbestsellerautorin Stephenie Meyer – knallhart,<br />

kompromisslos und ultraspannend. Sie hat für eine geheime<br />

Spezialeinheit der US-Regierung als Verhörspezialistin gearbeitet. Sie<br />

weiß Dinge. Zu viele Dinge. Deshalb wird sie jetzt selbst gejagt, bleibt nie<br />

länger an einem Ort, wechselt ständig Name und Aussehen. Drei<br />

Anschläge hat sie knapp überlebt. Die einzige Person, der sie vertraut<br />

hat, wurde umgebracht. Doch jetzt hat sie die Chance, wieder ein<br />

normales Leben zu führen. Dafür soll sie einen letzten Auftrag ausführen.<br />

Was sie dabei herausfindet, bringt sie jedoch in noch größere Gefahr,<br />

macht sie verwundbar. Denn zum ersten Mal in ihrem Leben gibt es<br />

einen Mann an ihrer Seite, der ihr wirklich etwas bedeutet. Und sie muss<br />

alles dafür tun, damit sie beide am Leben bleiben – mit ihren ganz<br />

eigenen Mitteln …<br />

Portrait: Stephenie Meyer, geboren 1973 in Connecticut, ist<br />

Weltbestsellerautorin. Ihre vierbändige »Twilight«-Serie verkaufte sich<br />

weltweit über 155 Millionen Mal, erschien in 50 Ländern und wurde in 37<br />

Sprachen übersetzt. Die Verfilmungen sind Hollywood-Blockbuster. Jetzt<br />

hat sie mit »The Chemist – Die Spezialistin« einen neuen großen Roman<br />

geschrieben. Sie lebt mit ihrem Mann und drei Söhnen in Phoenix,<br />

Arizona.


Die Prophezeiungen für die Zeit ab 2015<br />

Sehen wir gerade die Vorzeichen der Apokalypse?<br />

Nie zuvor war der große Prophet Nostradamus so aktuell wie in diesen Tagen.<br />

Angesichts der neuesten Ereignisse hat der Nostradamus-Experte Kurt Allgeier<br />

die Vorhersagen des Propheten für die Jahre ab 2015 neu ausgewertet und in<br />

diesem Buch zusammengefasst. Dabei macht er deutlich: durch die Islamisten<br />

wird sich unser Leben dramatisch verändern. Denn der »Islamische Staat« wird<br />

weiter massiv Zulauf finden. Mehr noch: Er wird ein islamisches Land nach dem<br />

anderen in einen »Gottesstaat« verwandeln. Angeführt von einem fanatischen<br />

Diktator, den Nostradamus »Antichrist« nennt, überzieht dieses Reich die Welt<br />

mit Terror. Denn das Ziel der Extremisten ist, die »Ungläubigen« zu unterjochen<br />

und auszurotten. Nostradamus beschreibt die Ausbreitung der<br />

Terrororganisation in seinen Prophezeiungen in aller Ausführlichkeit.<br />

Auch für uns in Europa ist Schlimmes zu erwarten, denn »Verbündete« des<br />

»Antichristen« werden bei uns Gräueltaten im Auftrag der Fundamentalisten<br />

verüben. Nostradamus beschreibt die Banden, die, von Südfrankreich und<br />

Oberitalien kommend, plündernd und mordend durch Europa ziehen, in allen<br />

Einzelheiten. Doch es kommt noch Beängstigenderes auf uns zu.<br />

Der Dritte Weltkrieg und der Einsatz von Atomwaffen<br />

Nach den Aufzeichnungen des Propheten wird der Konflikt zwischen dem<br />

»Gottesstaat« und dem Rest der Welt in den Dritten Weltkrieg münden - in eine<br />

Katastrophe, die die beiden vorangegangenen noch übertrifft. Denn dieser Krieg<br />

wird mit Atomwaffen geführt. Dabei werden mehrere Städte in Europa vernichtet.<br />

Und Nostradamus sagt weitere Schrecken voraus: Neben dem Albtraum des<br />

Krieges kommen verheerende Naturkatastrophen auf uns zu. Den Schlusspunkt<br />

setzt eine Verschiebung der Erdachse. Sie wird fatale Folgen haben.<br />

Nostradamus sieht hinter all diesen Schrecken, die uns erwarten, jedoch einen Sinn, einen höheren Plan. Und in seinen<br />

Vorhersagen macht er uns auch Hoffnung: Denn dem Grauen, das vor uns liegt, wird ein tausendjähriges Reich des Friedens<br />

folgen.<br />

Weil nicht sein kann, was nicht sein darf: Wenn Forschung zum Tabu wird...und<br />

welchen Preis wir dafür zahlen!<br />

Heutzutage werden massenweise experimentelle Fakten von der Mainstream-<br />

Wissenschaft ignoriert oder abgelehnt: kontroverse Themen wie die Kalte Fusion,<br />

Psychokinese, alternative Medizin und viele andere.<br />

Die brisanten Hintergründe liefert Ihnen der britische Fachjournalist und Autor<br />

Richard Milton in dieser Sonderausgabe seines spannenden Enthüllungsbuches<br />

Verbotene Wissenschaften - und schreibt Klartext: »In mancherlei Hinsicht hat die<br />

institutionalisierte Wissenschaft vieles mit der Diktatur einer Bananenrepublik<br />

gemein.«<br />

Durch die Darstellung der vom wissenschaftlichen Establishment geschaffenen<br />

Tabuzonen zeigt Milton, wie diejenigen Forschungsergebnisse und Forscher, die<br />

die Mainstream-Wissenschaft infrage stellen, systematisch missachtet, lächerlich<br />

gemacht und finanziell ruiniert werden. Wie eine Kaste von Priestern wachen<br />

Mainstream-Wissenschaftler über die Einhaltung ihrer Glaubensbekenntnisse.<br />

Sie bestimmen, in welchen Bereichen geforscht wird und welche tabu sind.<br />

Warum aber kann nicht sein, was nicht sein darf?<br />

Weil es Jahr für Jahr um Milliardensummen an Forschungsgeldern geht, die im<br />

Kartell der etablierten Wissenschaft bleiben sollen.<br />

Weil alternative Konzepte, zum Beispiel in der Energieerzeugung, politisch<br />

unerwünscht sind.<br />

Weil mangelnder Mut, Eitelkeit und »Futterneid« vieler etablierter Wissenschaftler<br />

es nicht zulassen, alternative Erkenntnisse weiterzuverfolgen.<br />

Der Wissenschaftsbetrieb ist voll von Machtspielchen und kleinen Königreichen.<br />

Egal wie trivial es sein mag, so schmeichelt es doch dem Ego und man fühlt sich<br />

wohl in seinem Elfenbeinturm. Übertreibt Milton hier? Keineswegs!<br />

Anhand erschreckender Beispiele berichtet Richard Milton über atemberaubende Forschungsergebnisse, die zu Tabuthemen<br />

erklärt wurden. Und er nennt den Preis, den die Gesellschaft für die »wissenschaftliche Korrektheit« zahlen muss.<br />

In diesem Buch erfahren Sie, was wir eigentlich gar nicht wissen sollen!


MYTHOS UND WAHRHEIT<br />

Weihnachten - Das Fest der Suizide<br />

Einsamkeit ist ansteckend<br />

Wer alleine ist, fühlt sich nicht automatisch einsam. Oft fühlen<br />

wir uns einsam, wenn wir innerhalb einer Gruppe sind. Und wir<br />

können die anderen Gruppenmitglieder sogar mit der Einsamkeit<br />

anstecken.<br />

Jeder fühlt sich mal einsam. Ob alleine zu Hause oder mitten<br />

im Einkaufsrummel unter tausenden anderen Miteinkäufern.<br />

Es gibt Menschen, die fühlen sich schneller und öfter einsam<br />

als andere. Bislang ging man davon aus, dass dieses Gefühl<br />

durch ein Ereignis ausgelöst werden kann oder durch die<br />

Lebensumstände, sogar durch eine Veranlagung in der<br />

eigenen Persönlichkeit. Aber eine Studie aus den USA zeigt,<br />

dass Einsamkeit etwas ist, was über diese Erkenntnisse noch<br />

hinaus geht.<br />

Einsamkeit an Weihnachten: Soziale Kontakte verhindern in<br />

der Adventszeit Suizide. Weihnachten - ein Fest der Liebe und<br />

vor allem der Familie. Doch nicht für jeden verspricht es das zu<br />

werden. Menschen, die die Festtage allein verbringen müssen,<br />

sollen an Weihnachten suizidgefährdeter sein als in den<br />

Sommermonaten. Weihnachten ist das Fest der Liebe.<br />

Traditionell verbringt man wenigstens diese Tage im Jahr mit<br />

der Familie. Gemeinsam isst man den Festtagsschmaus, sitzt<br />

besinnlich unter dem Weihnachtsbaum und im Fernseher läuft<br />

einmal mehr die Schmonzette Sissi.<br />

Doch was ist mit denen, die dieses perfekte Bild an den<br />

Festtagen nicht erleben? Einsame, verzweifelte Menschen<br />

sollen in diesen Tagen besonders suizidgefährdet sein.<br />

Der Mythos vom weihnachtlichen Freitod<br />

Stimmt aber nicht. Laut Statistischem Bundesamt werden<br />

ausgerechnet im <strong>Dezember</strong> wesentlich weniger Selbstmorde<br />

begangen, als in anderen Monaten. Auch wenn die Herbstund<br />

Wintermonate dunkel und trüb sind, nehmen sich<br />

tendenziell sogar mehr Menschen im Frühjahr und Sommer<br />

das Leben. 2008 wählten 9571 Menschen den Freitod; die<br />

meisten im April und Mai. Im <strong>Dezember</strong> und im Februar hingegen<br />

war die niedrigste Selbstmordrate. Warum?<br />

Gerade in der Adventszeit werden Suizide verhindert. In<br />

keinem anderen Monat ist der Terminkalender so voll gepackt:<br />

da gibt es hier eine Unternehmens-Weihnachtsfeier, dort ein<br />

Wichtelabend vom Verein. Für Psychologen sind solche<br />

Verpflichtungen präventive Maßnahmen, die der <strong>Dezember</strong><br />

automatisch mit sich bringt.<br />

Aber warum sollen ausgerechnet in den schönen<br />

Sommermonaten die meisten Selbstmorde geschehen?<br />

Forscher versuchen schon lange Antworten darauf zu finden.<br />

So erklärt Professor Th. Bronisch vom Max-Planck-Institut für<br />

Psychiatrie in München: «Biologisch fällt in den sonnigen und<br />

warmen Monaten der Serotoninspiegel ab. Da Serotonin aber<br />

impulsives und aggressives beziehungsweise autoaggressives<br />

Verhalten dämpft, spielt das oft bei suizidalen Handlungen<br />

eine bedeutende Rolle.» Einen unmittelbaren<br />

Zusammenhang sieht Bronisch zwischen der ebenfalls<br />

erhöhten Depressionsrate in den Frühlings- und Sommermonaten.<br />

Er geht davon aus, dass es ohne depressive Stimmung<br />

auch selten zu einem Suizid komme.<br />

Aus psychologischer Sicht wird angenommen, dass<br />

gefährdete Menschen die dunkler werdende Jahreszeit als<br />

natürlich bewerten. Erst ab dem Frühjahr, wenn sich die<br />

Gemütsstimmung mit dem Sonnenschein und der Wärme<br />

nicht wie erwartet verbessert, sind sie enttäuscht. Entgegen<br />

weitläufiger Meinung besteht also kein direkter Zusammenhalt<br />

zwischen trüber Jahreszeit und traurig-depressiver<br />

Stimmungslage.<br />

Männer und Senioren sind am meisten gefährdet<br />

Besonders Männer sehen oft keinen anderen Ausweg. 2008<br />

waren laut Statistischen Bundesamt Dreiviertel der Selbstmörder<br />

Männer. Eine besonders gefährdete Personengruppe<br />

stellen auch die älteren Menschen dar: So war jeder Dritte, der<br />

sich 2008 das Leben nahm, zwischen 45 und 60 Jahre alt.<br />

Auch Pastor Bernd Blömeke von der Telefonseelsorge im<br />

Diakonischen Werk der EKD meint, dass die Suizidgefährdung<br />

mit dem Alter zunimmt.<br />

Die Suizidrate ist zwar in den letzten Jahren kontinuierlich<br />

gesunken. Doch Psychologen warnen vor einer hohen<br />

Dunkelziffer bei den Selbstmorden älterer Menschen. So sei<br />

beispielsweise der sogenannte «stille Suizid» ein Phänomen<br />

in den Pflegeheimen. Alte und gebrechliche Menschen nehmen<br />

beispielsweise unbemerkt eine Überdosis von Medikamenten<br />

ein oder lassen notwendige weg.<br />

Ein Suizid kann nicht rückgängig gemacht werden. Und viele<br />

derjenigen, die sich umbringen wollten, distanzieren sich<br />

innerhalb von Stunden und Tagen wieder davon. Bronisch<br />

empfiehlt deshalb Angehörigen und Freunden von selbstmordgefährdeten<br />

Menschen persönlichen und anteilnehmenden<br />

Kontakt herzustellen - dies sei die erste und wichtigste<br />

Hilfe.<br />

Suizid - Zahlen und Fakten<br />

» Es ist falsch zu glauben, dass Menschen, die von Selbstmord<br />

sprechen, es nie tun!<br />

» In Deutschland nehmen sich jedes Jahr etwas mehr als<br />

10.000 Menschen das Leben.<br />

» Pro Jahr unternehmen 100.000 bis 150.000 Deutsche einen<br />

Selbstmordversuch.<br />

» Selbstmord ist die zweithäufigste Todesursache bei jungen<br />

Menschen zwischen 10 und 24 Jahren (WHO 2009).<br />

» Etwa alle 53 Minuten nimmt sich in Deutschland ein Mensch<br />

das Leben, alle 5 Minuten, schätzen Fachleute, versucht es<br />

jemand.<br />

» In Deutschland sterben mehr als doppelt so viele Menschen<br />

durch Selbstmord als durch einen Verkehrsunfall.<br />

» Weitaus mehr Jungen und Männer begehen tatsächlich<br />

Suizid.<br />

» Knapp zwei Drittel aller Selbstmörder sind männlich. Dafür<br />

ist die Rate der Selbstmordversuche bei Mädchen und Frauen<br />

viel höher.<br />

» Von einem Suizid sind etwa sechs Menschen (Angehörige,<br />

Freunde, Bekannte) direkt betroffen, die oftmals kaum wissen,<br />

wie sie weiterleben können.<br />

» Laut Schätzungen der Weltgesundheitsorganisation nehmen<br />

sich jährlich etwa 1 Million Menschen weltweit das Leben.<br />

Dies entspricht fast 2.800 Selbstmorden pro Tag.<br />

» Schätzungen zufolge liegt die Zahl der Suizidversuche bei<br />

Jugendlichen um ein Zehnfaches höher als der eigentliche<br />

Suizid.<br />

» In acht von zehn Fällen kündigt der Betroffene seine<br />

Suizidabsichten vorher an.


MEDIENHAUS<br />

schirnding.de<br />

Nachrichten<br />

Familienmagazine<br />

für Franken und Oberpfalz (mit Tschechien)<br />

Oberbayern, Niederbayern und Schwaben<br />

rathausstr. 25 a, 95659 arzberg, tel. 0049 157 83 43 93 53<br />

Redaktion-Magazine, Anzeigenleitung für Nachrichten und Magazine:<br />

Dieter Sterlepper, Tel. 0049 157 83 43 93 53, e-mail: sterlepper@web.de<br />

und<br />

in den Vertriebsgebieten:<br />

Wir suchen für unsere erfolgreichen und stark expandierenden Internet-Tageszeitungen<br />

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Wir bieten sehr gute Verdienstmöglichkeiten und qualifizierte Einarbeitung - auch für Branchenfremde.<br />

Achtung: Auch Bewerber/Innen über 50 sind in unserem Team herzlich willkommen.<br />

Wenn Sie arbeiten wollen, kontaktfreudig und sicher im Umgang mit Menschen sind, dann erwartet Sie eine<br />

abwechslungsreiche Tätigkeit. Für nähere Auskünfte steht Ihnen Herr Sterlepper gerne zur Verfügung.<br />

Lázeňský hotel PYRAMIDA, a.s.<br />

Slatina 91 - 351 01 Františkovy Lázně<br />

Telefon: +420 354 401 581<br />

E-mail: info.mtt@hotelpyramida.com<br />

Internet: www. hotel-pyramida.cz<br />

Wie wir Ihnen bei Rückenschmerzen helfen können<br />

Unsere neue Therapie heißt Medizinische Trainingstherapie<br />

(MTT). Ihre Einzigartigkeit liegt in der<br />

Stärkung der tiefligenden Rückenmuskulatur, die<br />

durch die klassische Traningmethoden nicht möglich<br />

ist. Wir haben zwei speziell entwickelte<br />

Trainingsmaschinen, die Geräte ILE und ICE. Beide<br />

Geräte ermöglichen dank der besonderer Fixierung<br />

die oberflächliche Muskulatur zu isolieren und ein<br />

isoliertes Training der Halswirbelsäulen- und Lendenwirbelsäulenstreckmuskulatur<br />

die tiefliegende<br />

Rückenmuskulatur durchzuführen, die für die<br />

meisten Rückenschmerzen verantwortlich sind.<br />

Vorteile der Medizinischen Trainingstherapie<br />

Die Therapie beginnt mit einer gründlichen Entrittsuntersuchung<br />

und mit dem isokinetschen diagnostischen<br />

Test (Rückensanalyse). Die gründliche Erkennung<br />

der Schmerzursache ermöglicht, die<br />

Therapie gezielt durchzuführen.<br />

Mit den medizinischen Therapiegeräten wird ein<br />

gezieltes, isoliertes und kontrolliertes Training der<br />

tiefliegenden Muskulatur ermöglicht.<br />

Durch eine effektive Therapie wird oftmals eine<br />

Operation an der Wirbelsäule vermeiden<br />

Im Vergleich zu einem operativen Eingriff ist die<br />

Behandlung fast risikofrei<br />

Program für die Rückentherapie<br />

im Kurhotel Pyramida<br />

– ein richtiger Genesungsurlaub<br />

Für wenn ist die MTT geeignet<br />

In den meisten Fällen ist für das Entstehen der<br />

Rückenschmerzen die schwach ausgebildete<br />

autochtone Rückenmuskulatur verantwortlich.<br />

Mit einer isometrischen Kraftmessung wird<br />

festgestellt, ob eine Atropie und/oder eine<br />

intramuskuläre Dysbalanz wirklich als<br />

Schmerzursache vorliegen, und ob die MTT für<br />

Sie die richtige Lösung ist. Wir können dann<br />

einen persönlichen Therapieplan erstellen. Bei<br />

folgenden Indikationen kann Ihnen die MTT-<br />

Therapie helfen:<br />

Rückenschmerzen in allen Formen<br />

Verspannungsschmerzen in der Hals- und<br />

Nackenmuskulatur<br />

Kopfschmrezen, Migräne, Tinnitus<br />

Muskuläre Insuffizienzen und muskuläre<br />

Dysbalanzen<br />

Zustand nach Operation an der Wirbelsäule<br />

(ab 6 Wochen nach OP)<br />

Degenerative Veränderungen der Wirbelsäule<br />

(Osteochondrose, Spondylose, Spinalstenose)<br />

Bandscheibverwölbungen und<br />

Bandscheibenvorfälle, die nicht operiert<br />

werden müssen<br />

Haltungsschwäche und -Fehler<br />

Erkrankungen aus dem rheumatoiden<br />

Formenkreis (chronische Polyartritis, Morbus<br />

Bechterev, Fibromyalgie etc.)


Chinesisches Horoskop<br />

Das chinesische Horoskop gehört zu<br />

den ältesten Horoskopen. In der<br />

chinesischen Astrologie gibt es zwölf<br />

Zeichen, diese werden vom Mond beeinflusst,<br />

während unsere Sternzeichen<br />

des westlichen Horoskops<br />

durch die Sonne beeinflusst werden.<br />

Die chinesischen Zeichen wechseln<br />

jährlich zum chinesischen Neujahr.<br />

Das chinesische Neujahr beginnt<br />

immer zum zweiten, seltener zum<br />

dritten Neumond des Kalenderjahrs.<br />

Das ist der Zeitraum zwischen Ende<br />

Januar und Mitte Februar. Nach der<br />

Überlieferung lud Buddha die Tiere zu<br />

einem Fest ein, um mit ihnen<br />

gemeinsam in das Neue Jahr zu feiern.<br />

Buddha bedankte sich bei den Tieren<br />

für ihr Kommen und gab ihnen ihre<br />

Namen nach der Reihenfolge Ihrer<br />

Ankunft: Ratte, Büffel, Tiger, Hase,<br />

Drache, Schlange, Pferd, Schaf, Affe,<br />

Hahn, Hund und Schwein.<br />

Ratte<br />

(1924, 1936, 1948, 1960, 1972,<br />

1984, 1996, 2008)<br />

Kreative Sucher<br />

Die Ratte ist zu klug, um sich mit<br />

Diskussionen aufzuhalten. Sie weiß,<br />

was sie will! Das Leben ist zu kurz, um<br />

sich zu grämen. "Mein Schatz, ich bin<br />

mal weg! Meine Kreativität kann ich in<br />

Australien beim Surfen ausleben und<br />

zum Künstler bin ich geboren." Zum<br />

Glück machen Rattenkinder gerne mit.<br />

Büffel<br />

(1925, 1937, 1949, 1961, 1973,<br />

1985, 1997, 2009)<br />

Ritterliche Festung<br />

"Ein behäbiger Zeitgenosse", denkt so<br />

mancher aus der Entfernung. Und<br />

wundert sich, wenn die Büffel ihm dank<br />

ihrer Ausdauer locker aus der Ferne<br />

zuwinken. Frau und Herr Büffel bleiben<br />

sich treu. "Was soll die ganze<br />

Aufregung? Das Leben ist doch kein<br />

Affen-, sondern ein Kuhstall!"<br />

Tiger<br />

(1926, 1938, 1950, 1962, 1974,<br />

1986, 1998, 2010)<br />

Wilde Romantiker<br />

Diese Wildkatzen sind im Dschungel<br />

zu Hause. Da wird das Anschleichen<br />

geübt, und aus einem putzigen<br />

Kätzchen wird schnell ein richtiges<br />

Raubtier. Tiger mögen die Abwechslung.<br />

Ganz entspannt spielen<br />

sie ein bisschen herum. Eine Prise<br />

Leidenschaft darf nicht fehlen, in der<br />

Liebe und im Beruf.<br />

Hase<br />

(1927, 1939, 1951, 1963, 1975,<br />

1987, 1999, 2011)<br />

Kluge Diplomaten<br />

Charmante Zeitgenossen! Hinter dem<br />

harmlosen Äußeren kann sich ein<br />

Casanova verstecken, und Frau Hase<br />

wird zur Femme fatale mit einer Prise<br />

Ökoflitter. Haben sich die Langohren<br />

einmal entschieden, hüten sie ihr<br />

Familienglück. Die Kinder sollen doch<br />

im Grünen aufwachsen.<br />

Drache<br />

(1928, 1940, 1952, 1964,<br />

1976, 1988, 2000, 2012)<br />

Achtung, Boss!<br />

Drachen sind geborene Führer, egal ob<br />

Frau oder Mann. "Folgt mir zu neuen<br />

Ufern oder zumindest auf mein<br />

Schloss." Der Drache gibt sich gerne<br />

wählerisch und will ausdauernd<br />

umworben werden. "Was gibt es denn<br />

hier zu präsentieren?" Der breite<br />

Rücken eines Drachen wirft große<br />

Schatten.<br />

Schlange<br />

(1929, 1941, 1953, 1965,<br />

1977, 1989, 2001, 2013)<br />

Charmantes Schlängeln<br />

Schlangen sind kreative Geister, wenn<br />

es darum geht, ihre Ziele zu erreichen.<br />

Im Verborgenen ziehen sie die<br />

Strippen, um zur rechten Zeit elegant<br />

die Lorbeeren einzuheimsen. Frau<br />

Schlange ist die geborene Diplomatin.<br />

Herr Schlange nutzt die Kunst der<br />

Rede, um die Damen zu bezirzen.<br />

Pferd<br />

(1930, 1942, 1954, 1966, 1978,<br />

1990, 2002, 2014)<br />

Wilde Zeiten<br />

Pferde sind wilde Zeitgenossen, wenn<br />

sie das Gefühl haben, jemand will sie<br />

im Stall einsperren. Immer auf der<br />

Suche, etwas Neues zu erleben, sind<br />

sie mit Alltagstrott nicht zu beglücken.<br />

Die Pferde gehen . mit ihnen durch,<br />

wenn sie auf langweilige Buchhaltertypen<br />

treffen. Treckerfahrer!<br />

Ziege<br />

(1931, 1943, 1955, 1967, 1979,<br />

1991, 2003, 2015)<br />

Freundliches Meckern<br />

Ziegen sind freundliche Wesen mit<br />

dem Hang, immer ein wenig pingelig zu<br />

wirken. Dabei wollen sie doch nur<br />

niemandem auf die Füße treten!<br />

Schaut man großzügig über ihre<br />

kleinen Marotten hinweg, sind sie treue<br />

Freunde und dank ihrer Liebenswürdigkeit<br />

echte Kummervertreiber.<br />

Affe<br />

(1932, 1944, 1956, 1968, 1980,<br />

1992, 2004, 2016)<br />

Sexy Grenzgänger<br />

Affen sind mutige Kletterer. Je höher<br />

ein Ziel in den Baumwipfeln verborgen<br />

liegt, desto klügere Strategien entwickeln<br />

diese kreativen Köpfe. Neue<br />

Ideen braucht das Land! Familie Affe<br />

bricht gerne auf zu neuen Ufern. "Auswandern,<br />

wunderbar, endlich freies<br />

Land für freie Bürger." Monkeytown!<br />

Hahn<br />

(1933, 1945, 1957, 1969, 1981,<br />

1993, 2005, 2017)<br />

Zirkusreife Vorstellung<br />

Dieses Federvieh glitzert gerne in allen<br />

Farben. Noch mehr zu scheinen, kann<br />

doch nicht schaden. Hähne sind sich<br />

ihres Wertes sehr bewusst und suchen<br />

immer das Besondere. Sie lieben die<br />

neuesten Trends, und das Smartphone<br />

muss schon einen Apfel auf der Rückseite<br />

haben. "Guten Appetit!"<br />

Hund<br />

(1934, 1946, 1958, 1970, 1982,<br />

1994, 2006, 2018)<br />

Treue Begleiter<br />

Das Leben kann ganz einfach sein, mit<br />

treuen Freunden an der Seite. Hunde<br />

sind gerne in der Natur und lieben es,<br />

einen großen Freundeskreis zu haben.<br />

Sie wissen ganz genau, auf wen sie<br />

sich verlassen können. Schnickschnack<br />

ist ihre Sache nicht. Es darf<br />

gerne einfach und solide sein, aber nur<br />

das Beste!<br />

Schwein<br />

(1935, 1947, 1959, 1971,<br />

1983, 1995, 2007, <strong>2019</strong>)<br />

Schwein gehabt<br />

Diese entspannten Genießer sind<br />

echte Rudeltiere. Macht doch mehr<br />

Spaß, gemeinsam die Sau rauszulassen.<br />

Schweine sind sehr fürsorglich.<br />

Unter ihren Fittichen setzt<br />

man dank ihres heiteren Umsorgens<br />

schnell einige Speckrollen an. Man<br />

arbeitet doch, um glücklich und heiter<br />

zu leben!


Der Steinengel<br />

Unbeweglich und kalt sitzt sie dort auf dem<br />

Friedhof, unter den großen Kastanienbäumen.<br />

Unbeweglich und kalt, die Miene von Trauer<br />

verzerrt. Und nie wird sie lächeln können, auch<br />

nur einen Funken Freude in sich spüren.<br />

Niemals.<br />

Denn sie wurde geschaffen um zu<br />

trauern. Ihr Gesicht in Stein<br />

gehauen, wurde sie bereits weinend<br />

geboren. Und immerfort sieht sie auf<br />

das Grab hinab, das Grab aus<br />

schwarzem Marmor. Wird nie ihren<br />

Kopf wenden können, ihre Augen<br />

rühren, wird niemals etwas anderes<br />

sehen, als schwarzen Stein. Wird<br />

nie etwas anderes riechen können<br />

als Moder und den Geruch toter<br />

Erde.<br />

So sitzt sie stumm da, die sanften<br />

Lippen zu einem leisen Schrei<br />

geöffnet, ein Schrei, der niemals<br />

erklingen wird. Die Tauben sitzen zu<br />

ihren Füßen, auf ihren Schultern,<br />

auf ihrem Haupt. Sie spürt ihre<br />

scharfen Krallen, wie sie ihr<br />

steinernes Fleisch zerkratzen. Sie<br />

fühlt den Schmerz, doch ist<br />

gefangen in ihrem starren Körper,<br />

unfähig sich zu rühren, einen<br />

erlösenden Scherzens-schrei über<br />

ihre Lippen gleiten zu lassen.<br />

Und im Herbst weinen die Bäume<br />

mit ihr. Wei-nen Blättertränen, die im<br />

Wind rascheln. Und sie ächzen, weil<br />

sie den Schmerz begreifen, den sie<br />

stumm leidend erträgt. Den<br />

Schmerz, dessen Herkunft Sie sich<br />

nicht erklären kann. Er ist einfach in<br />

ihr, wurde mit ihrer Schaffung in sie<br />

hineingelegt. Und lässt sie leiden<br />

immerfort.<br />

Und wenn es regnet und der Himmel sich in<br />

Trauer ergießt, so fallen die Tropfen in ihre<br />

Augen, vermischen sich mit ihrem Herzblut und<br />

gleiten ihre glatten, unsterblichen Wangen<br />

hinab. Fallen auf das Grab und benetzen den<br />

schwarzen, glatten Stein. Ihre Flügel an den<br />

Rücken gefaltet, wird sie niemals fliegen, nie<br />

den Himmel sehen, die Wolken zählen, die Welt<br />

von oben betrachten.<br />

Und wenn dann der erste Schnee fällt, die<br />

ersten Flocken auf ihren zarten, feingliedrigen<br />

Körper fallen, so färbt sich ihre graue Haut weiß<br />

und eine glitzernde Schicht von Zucker<br />

überzieht sie und hüllt sie in eine melancholische<br />

Aura aus weißem Schnee. Und sie friert<br />

und ihr ist kalt, doch sie kann nicht zittern,<br />

erträgt die Kälte ohne ein Wort. Und wartet auf<br />

den Sommer, auf den strahlenden Sonnenschein,<br />

damit er die Kälte und das Eis von ihrer<br />

Haut vertreibt und ihr gefrorenes Herz auftaut.<br />

Wie gerne würde sie nur einmal Liebe<br />

empfinden. Ein so seltsames Wort. Sie wusste<br />

noch, wie sich zwei junge Mädchen zu ihren<br />

Füßen niedersetzten und begannen, darüber<br />

zu reden, was die Liebe mit ihnen machte.<br />

Erzählten, wie ihr Herz anfinge zu klopfen und<br />

sie Schmetterlinge in ihrem Bauch fühlten.<br />

Schmetterlinge... sie wusste, was das war. Der<br />

Name passte zu dem kleinen Wesen, das sich<br />

einmal auf ihre Hand gesetzt hatte, ganz weiß<br />

war der Schmetterling und wenn seine Flügel<br />

still waren und er sich von der Sonne bescheinen<br />

ließ, so sah er fast aus wie eine zarte<br />

Blüte, die aus ihrer Steinhand emporsproß.<br />

Und fast entlockte ihr der Anblick ein Lächeln.<br />

Und wäre ein Mensch in diesem Augenblick bei<br />

ihr gestanden, so hätte er schwören können,<br />

ihre Mundwinkel hätten sich kaum merklich ein<br />

wenig nach oben verzogen.<br />

Liebe... Freude... Glück.<br />

Sie spürt diese schreckliche Leere in sich, wie<br />

ein klaffendes Loch. Und sie weiß, diese<br />

Gefühle würden ihr Loch schließen, würden sie<br />

glücklich machen. Würden ihr Leben einhauchen.<br />

Vielleicht könnte sie dann fliegen. Sie<br />

stellt es sich vor, wie es wohl wäre, mit ihren<br />

Flügeln zu schlagen und davon zu fliegen,<br />

hinfort von diesem Ort der Trauer.<br />

Wie oft versank sie schon in solche Träumereien<br />

voller Sehnsucht und süßer Qual. Und<br />

jedes mal erwacht sie und spürt den Abgrund,<br />

der sich in ihr auftut. Wie oft fragte sie sich,<br />

warum gerade sie bis in alle Ewigkeit verdammt<br />

war. Und nie war es ihr möglich, eine Antwort zu<br />

finden. Kein menschlicher Verstand könnte je<br />

das Ausmaß dieses Schmerzes begreifen,<br />

könnte auch nur ansatzweise verstehen, welch<br />

tiefe Kluft in einer solchen Seele herrscht. Der<br />

Verstand des Menschen ist zu eingeschränkt in<br />

seiner Denkweise und seinem Begreifen. Zu<br />

eingeschränkt ist ihre Welt der Gefühle, der<br />

Farben und des Empfindens.<br />

Sie kann nicht sagen, wie lange sie schon so da<br />

sitzt. Es könnten zwei oder zwei-hundert Jahre<br />

sein. Es könnten zwei oder zwei-tausend Jahre<br />

sein. Sie hat ihr Zeitgefühl verloren. Zählte die<br />

Nächte und Tage nicht mehr mit. So sitzt sie da,<br />

ohne zu wissen, wie lange. Und verzweifelt<br />

immer mehr und mehr an ihrer<br />

Einsamkeit. Und wartet auf Erlösung,<br />

auf den Weltuntergang und auf ihr<br />

Ende.<br />

Eines Nachts geschah es.<br />

Es war eine kühle, klare Nacht und die<br />

Sterne leuchteten hell. Der Mond war<br />

voll und beschien die Gräber. Noch<br />

immer sitzt sie da, versunken in Trauer<br />

und Verzweiflung.<br />

Und plötzlich fällt ein Rabe vom Himmel<br />

herab, direkt vor ihre Füße. Seine<br />

Flügel sind gebrochen und blutig und<br />

einige Federn fehlen. Er hat nur noch<br />

ein einziges Auge und sein Körper ist<br />

völlig zerbissen und zerkratzt. Ganz<br />

zerschlissen und zerrupft sieht er aus<br />

und sie hört sein kleines Herz aufgeregt<br />

schlagen vor Angst. Der Rabe blickt sie<br />

flehend an und sie weiß, was er von ihr<br />

verlangt. Ohne Worte teilt sie dem<br />

Raben mit, sie würde ihm Schutz und<br />

Geborgenheit spenden, solange er es<br />

nötig haben würde und fragt ihn nicht<br />

nach seinem Schicksal.<br />

Dankbar klappert der schwarze Vogel<br />

mit seinem Schnabel, faltet die Flügel<br />

und schließt die Augen. Sie fühlt, wie<br />

sein kleines Raben-herz immer<br />

schwächer wird, immer langsamer und<br />

unregelmäßiger schlägt. Sein Atem<br />

wird immer zögerlicher. Und schließlich<br />

steht das Herz still und mit seinem<br />

letzten Atemzug schenkt der Vogel dem<br />

Steinengel all die Liebe, die noch in ihm<br />

wohnte, zum Dank dafür, dass er in<br />

Geborgenheit sterben konnte.<br />

Geborgenheit, die ihm noch niemand vorher<br />

entgegenbrachte.<br />

Ganz ergriffen blinzelt sie und fasst sich an die<br />

Brust. Langsam bückt sie sich hinab, hebt den<br />

leblosen Rabenkörper behutsam hoch und<br />

stellt mit einem mal fest, dass die Liebe ihre<br />

Fesseln gelöst hat. Dass sie nun lächeln kann,<br />

dazu fähig ist mit ihren Flügeln zu schlagen,<br />

endlich die Welt erblicken darf.<br />

Ihre Haut wird nun vom warmen Blut gerötet,<br />

ihre Lippen sind nicht länger reglos und der<br />

Stein hält sie nicht länger umschlossen.<br />

Sie begreift, dass sie nun erlöst ist, erlöst von<br />

Schmerz und Verzweiflung.<br />

In dieser Nacht tönt ein glockenhelles<br />

Engelslachen über den Friedhof und erfüllt die<br />

sternenklare Nacht. Es ist die Verkörperung<br />

puren Glücks und jedes Lebewesen, das es<br />

hören darf, fühlt das selbige Glück in sich, spürt<br />

die höchste und reinste Form der Fröhlichkeit.<br />

Das Mädchen schlägt mit den Flügeln und<br />

steigt hinauf zu den Sternen, den Raben in<br />

zarten Engelshänden haltend, und fliegt mit<br />

seiner Seele dem Paradies entgegen.


Weihnachten (nach Hartz IV)<br />

Morgen, Kinder, wird’s nichts geben!<br />

Nur wer hat, kriegt noch geschenkt.<br />

Mutter schenkte euch das Leben:<br />

Das genügt, wenn man’s bedenkt.<br />

Einmal kommt auch eure Zeit.<br />

Morgen ist’s noch nicht soweit.<br />

Doch ihr dürft nicht traurig werden.<br />

Reiche haben Armut gern.<br />

Gänsebraten macht Beschwerden.<br />

Puppen sind nicht mehr modern.<br />

Morgen kommt der Weihnachtsmann.<br />

Allerdings nur nebenan.<br />

Lauft ein bißchen durch die Straßen!<br />

Dort gibt’s Weihnachtsfest genug.<br />

Christentum, vom Turm geblasen,<br />

macht die kleinsten Kinder klug.<br />

Kopf gut schütteln vor Gebrauch!<br />

Ohne Christbaum geht es auch.<br />

Tannengrün mit Osrambirnen -<br />

lernt drauf pfeifen! Werdet stolz!<br />

Reißt die Bretter von den Stirnen<br />

denn im Ofen fehlt’s an Holz!<br />

Stille Nacht und heil’ge Nacht -<br />

weint, wenn’s geht, nicht, sondern lacht!<br />

Morgen Kinder wird’s nichts geben!<br />

Wer nichts kriegt, der kriegt Geduld!<br />

Morgen, Kinder, lernt fürs Leben!<br />

Gott ist nicht allein dran schuld.<br />

Gottes Güte reicht soweit ...<br />

Ach du liebe Weihnachtszeit!

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