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Familienmagazin Oktober 2020

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SECHSÄMTER<br />

MAGAZIN<br />

mit tschechien<br />

Ausgabe Nr. 81<br />

oktober <strong>2020</strong><br />

familien-magazin für bayern<br />

MEDIENHAUS<br />

schirnding.de


Fritzchen verlangt in der Drogerie Insektenpulver. „Für wieviel?“<br />

fragt der Verkäufer. „Ick habe se nich jezählt“, sagt Fritzchen.<br />

Ist Fritzchen mit seiner Oma auf einem Markt. Da sagt eine<br />

F r a u : " I c h v e r k a u f e P a m p e l m u s e n , i c h v e r k a u f e<br />

Pampelmusen." Da versteht Fritzchen "grabsch mir an die<br />

Busen, grabsch mir an die Busen" also geht Fritzchen zu der<br />

Frau und grabschte ihr an die Busen. Die Frau: "Wenn du das<br />

noch einmal machst dann stecke ich dich in meine Unterhose."<br />

Fritzchen tat es nochmal also kam Fritzchen in die Unterhose.<br />

Fritzchens Oma suchte ihn und fand ihn in der Unterhose, da<br />

sagte die Oma zu Fritzchen: "Du musst heute noch duschen!"<br />

Sagte Fritzchen: "Habe heute schon geduscht."<br />

Fritzchen steht im Kaufhaus vor einer Rolltreppe und schaut<br />

dauernd auf die Stufen. "Kann ich dir helfen mein kleiner?" fragt<br />

eine freundliche Verkäuferin. "Nein, nein, ich warte nur, dass<br />

mein Kaugummi wieder kommt!"<br />

Der kleine Fritz geht zur Mutter: "Du, der Papa hat sich am<br />

Dachboden erhängt!" Schockiert rennt die Mutter auf den<br />

Dachboden. "Das ist ja gar nichts!" - "April, April, er hängt im<br />

Keller!!"<br />

Fritzchen sitzt neben seiner Lehrerin und schaut ihr in den<br />

Ausschnitt. Wütend sagt die Lehrerin: "Du kriegst gleich eine!"<br />

Fritzchen darauf: "Und wer kriegt die Andere?"<br />

Fritzchen fragt seinen Vater: "Kann man denn mit dem Ding<br />

eigentlich nur pinkeln?" - "Natürlich", antwortet der Vater, "damit<br />

kann man nur pinkeln." - "Das stimmt aber nicht", meint<br />

Fritzchen, "ich habe neulich gesehen, wie die Mama sich die<br />

Zähne damit geputzt hat..."<br />

das Geld nach Hause, das ist der Kapitalismus. Deine Mutter<br />

verwaltet das Geld, das ist die Regierung. Wir beide kümmern<br />

uns fast ausschließlich um dein Wohl, also bist du das Volk.<br />

Unser Dienstmädchen ist die Arbeiterklasse und dein kleiner<br />

Bruder, der noch in den Windeln liegt, ist die Zukunft. Hast Du<br />

das verstanden? Der Sohn ist sich nicht ganz sicher und möchte<br />

erst mal eine Nacht darüber schlafen. In der Nacht erwacht er,<br />

weil sein kleiner Bruder in die Windeln gemacht hat und nun<br />

schreit. Er steht auf und klopft an das Eltern-Schlafzimmer, doch<br />

seine Mutter liegt im Tiefschlaf und lässt sich nicht wecken. Also<br />

geht er zum Dienstmädchen und findet dort seinen Vater bei ihr<br />

im Bett. Doch die beiden lassen sich nicht stören. So geht er halt<br />

wieder ins Bett und schläft weiter. Am Morgen fragt ihn sein<br />

Vater, ob er nun wisse, was Politik sei und er es mit eigenen<br />

Worten erklären könne. Der Sohn antwortet: Ja, jetzt weiß ich<br />

es. Der Kapitalismus missbraucht die Arbeiterklasse während<br />

die Regierung schläft. Das Volk wird total ignoriert und die<br />

Zukunft ist voll Scheiße!<br />

Fritzchen sitzt mit seinen Eltern in der Oper. Plötzlich fragt er:<br />

"Warum droht der Mann denn der Frau mit seinem Stock?" -<br />

"Aber Junge, der droht nicht, das ist der Dirigent!" - "Und warum<br />

schreit sie dann so?"<br />

Fritz geht mit seinem Vater spazieren. Sie sehen auf einer<br />

Wiese 2 Hunde aufeinander. Fritz fragt, was sie denn da<br />

machen, der Vater antwortet: "Die machen ein kleines<br />

Hündchen" Als Fritz abends ins Elternschlafzimmer reinplatzt<br />

und die Eltern aufeinander erwischt. Fragt er: "Papa was macht<br />

ihr denn da??" Der Vater antwortet: "Wir machen ein kleines<br />

Geschwisterchen für Dich" Sagt Fritz: "Ach Papa, kannst Du<br />

Mama nicht umdrehen, ich hätte so gerne ein Hündchen!"<br />

Fritzchen steht auf der Brücke und weint. Ein Fußgänger kommt<br />

vorbei und fragt ihn: "Warum weinst du denn?" - "Ach, da waren<br />

böse Kerle, die haben mein Schulbrot in den Fluss geworfen." -<br />

"War es mit Absicht?" - "Nein, mit Käse.“<br />

Fritzchen und Peterchen spielen bei Peterchen zuhause<br />

Wilhelm Tell. Fritzchen steht mit einem Apfel auf dem Kopf an<br />

der Wand, Peterchen zielt - doch er schießt daneben und trifft in<br />

Fritzchens rechtes Auge. Peterchen zielt nochmals - doch er<br />

schießt erneut daneben und trifft Fritzchens linkes Auge. Da<br />

sagt Fritzchen: "Ich muss jetzt nach Hause gehen!" Peterchen:<br />

"Du Spielverderber! Nur weil ich danebengetroffen habe?"<br />

Fritzchen: "Nein - meine Mama hat gesagt, ich solle<br />

heimkommen, wenn es dunkel ist..."<br />

Fritzchen läuft zu seinem Vater: "Papa, ich habe einen Hund<br />

gesehen, der war so groß wie ein Elefant!" Da schreit der Vater:<br />

"Du kriegst gleich was hinter die Löffel, Bengel! Ich habe dir<br />

schon hundertmilliardenmal gesagt, dass du nicht so schamlos<br />

übertreiben sollst!"<br />

Klein Fritzchen geht zum Vater und fragt ihn, ob er ihm erklären<br />

kann, was Politik ist. Der Vater meint: Natürlich kann ich Dir das<br />

erklären. Nehmen wir zum Beispiel unsere Familie: Ich bringe<br />

Ein Beamter kommt zum Fritzchen aufs Land und fragt ihn:<br />

"Hallo Fritzchen, sind deine Eltern zufällig zu Hause?"<br />

Fritzchen: "Vom Trecker überfahren..." Beamter: "Wirklich? Das<br />

ist ja schrecklich! Sind vielleicht deine Geschwister zu Hause?"<br />

Fritzchen: "Vom Trecker überfahren..." Beamter: "Oh mein Gott!<br />

Das ist ja schrecklich! Sind vielleicht deine Großeltern oder<br />

deine Onkels oder Tanten oder irgendjemand von deinen<br />

Verwandten zu Hause?" Fritzchen: "Nein! Alle vom Trecker<br />

überfahren..." Beamter: "Was machst du denn dann den<br />

ganzen Tag?" Fritzchen: "Trecker fahren!“<br />

Fritzchen war lieb und kriegt zur Belohnung ein Schoko Auto<br />

geschenkt. Er soll es aber erst nach dem Mittagessen essen.<br />

Fritzchen kann natürlich nicht widerstehen und ist es schon<br />

vorher. Leider bemerkt seine Mutter, wie er gerade den letzten<br />

Rest runterschluckt und sagt zu ihm: "Fritzchen, ich bin<br />

enttäuscht von dir. Du setzt dich jetzt so lange aufs Klo, bis es<br />

wieder rauskommt." Nach einer Stunde hat sie Mitleid mit ihm<br />

und fragt ob es noch immer nicht rausgekommen ist. Da<br />

antwortet Fritzchen: "Nein, aber gehupt hat es schon!"


Die Entdeckung der jenseitigen Welten.<br />

AM ENDE DES LEBENS ... LÜFTET SICH DER SCHLEIER<br />

Die eine Welt blendet sich aus, eine andere, von der wir uns einst ins Leben haben fallen lassen,<br />

wird zunehmend sichtbarer.<br />

Menschen im Sterbeprozess sehen häufig wunderschöne Landschaften, aber auch Menschen,<br />

welche bereits verstorben sind und sie abholen und begleiten möchten. Sehr oft aus der eigenen<br />

Familie. Diese erscheinen häufig um Jahrzehnte verjüngt und wollen beim nahenden Übergang<br />

helfen. Manchmal wird auch ein warmes Licht gesehen, welches als aufnehmendes Wesen<br />

wahrgenommen wird.<br />

Wenn der Mensch noch<br />

kommunizieren kann, teilt er<br />

dies nicht selten seinem<br />

anwesenden Umfeld mit.<br />

Dieses nimmt dann häufig<br />

an, dass der Sterbende nun<br />

beginnt zu halluzinieren.<br />

Welch ein Unsinn.<br />

Warum?<br />

Ganz einfach, es sind nie (!)<br />

noch Lebende, von denen<br />

der Mensch da „halluziniert“.<br />

Das lässt eine „Fehlfunktion“<br />

des Gehirns im Sterbeprozess<br />

als reichlich schwache<br />

Erklärung dastehen.<br />

Es liegt auf der Hand, dass<br />

ein sterbender Mensch (im<br />

Ausnahmezustand), welcher<br />

vielleicht noch unter Medikamenteneinfluss steht, gar nicht in der Lage ist, unbewusst zwischen<br />

lebenden und bereits verstorbenen Menschen zu unterscheiden. Wäre alles zufällig, so müssten<br />

hier tote, aber auch noch lebende Menschen „erscheinen“.<br />

Um das zu unterstreichen: Bei Kindern in einer vergleichbaren Situation sollte man doch<br />

annehmen, dass sie von ihren wichtigsten Bezugspersonen „träumen“ oder „halluzinieren“, den<br />

Eltern oder nahen Verwandten eben.<br />

Aber nein, auch hier ist es ein warmes Licht oder aber, es sind Verwandte aus der eigenen Linie, die<br />

lange zuvor verstorben sind und erst über Beschreibungen oder alten Fotos identifiziert werden. In<br />

jedem Fall aber, sind es nie noch lebende Menschen.<br />

Menschen, die das erfahren, gehen gelassen und erleichtert dem vermeintlichen „Ende“ entgegen.<br />

Nicht wenige versuchen sich noch einmal final im Bett (und das mit offenen Armen) aufzurichten,<br />

um den Menschen zu empfangen, der sie abholen will - bevor sie dann leblos zurück ins Bett fallen.<br />

Das sollte uns zu denken geben.<br />

Der Tod ist nicht das Ende.<br />

Lesen Sie sehr persönliche und spannende Erfahrungsberichte zu diesem und vielen weiteren<br />

Themen, welche die Grenzbereiche unseres Seins betreffen.<br />

Das neue BUCH von Martin Heyden:<br />

„Jenseitige Welten – Berührungspunkte“<br />

Dieter Sterlepper


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Diese Tiere suchen ein neues und liebevolles Zuhause<br />

Herzlich willkommen auf der Homepage www.utulek-cheb.estranky.cz des Tierheimes<br />

und Hundehotel Eger, das nahe der Grenze zu Deutschland liegt. Unsere Hunde<br />

können Sie im Angebot unter: Psi k adopci finden. Beim anklicken des kleinen Fotos,<br />

öffnet sich eine Seitenvergrößerung. Die Hunde werden kostenlos zur Adoption<br />

freigegeben. Möchten Sie allerdings einen bestimmten Spendenbeitrag leisten, so wird<br />

gewähr-leistet, daß jeder Euro direkt den Tieren zu Gute kommt. Unter dem Angebot<br />

Našli domov sind Informationen zu den freigegebenen Tieren aus ihrem neuen Heim.<br />

Das Angebot Fotky utulku zeigt unsere Einrichtung. Bei Fragen zu einzelnen Tieren<br />

schreiben Sie bitte an Herrn Zahourek unter e-mail: zahourek@safeguard.cz.<br />

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Die Vermittlung unserer Tiere an neue<br />

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Bitte besuchen Sie uns !<br />

Kontakt: Marie Lokingova, Tel. 00420 732 156 634 oder 00420 354 434 722<br />

Wenn Sie uns besuchen wollen vereinbaren Sie bitte vorher einen Termin.<br />

Unsere Öffnungszeiten: Mo. - Do. 8.00 - 15.30 Uhr; Frei. 8.00 - 14.00 Uhr und<br />

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MEDIENHAUS<br />

schirnding .de<br />

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rathausStr. 25 a, 95659 arzberg<br />

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Inhalt<br />

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Redaktion-Magazine: Dieter Sterlepper<br />

Rathausstr. 25 a, 95659 Arzberg<br />

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e-mail: sterlepper@web.de<br />

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Eichhörnchen<br />

drohen zu<br />

sterben, wenn ...<br />

VATER UNSER<br />

Wasser<br />

das<br />

Lebenseliier<br />

Vater Unser<br />

Bilder: Der Herbst kommt - Horoskop<br />

Aprikosen - Holunder - Länger jung bleiben<br />

So bleibt ihr als Paaar immer frisch verliebt<br />

Eichhörnchen drohen zu sterben, wenn ...<br />

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Flora und Fauna in Bayern und Tschechien<br />

Gesundheit aus Großmutters Garten


aprikosen<br />

Aprikose: Sonnengelbe<br />

Sommerfrucht<br />

Aprikosen haben von Mai bis September<br />

Saison. Reife Früchte sollte man schnell<br />

verzehren, sie halten sich auch gekühlt<br />

nicht sehr lange. Alles über Inhaltsstoffe,<br />

Herkunft und Zubereitung<br />

Inhaltsstoffe: Da steckt viel Gesundes drin<br />

Mit 280 Milligramm Kalium, 0,7 Milligramm<br />

Eisen und 1,6 Milligramm<br />

Provitamin A (Carotin) pro 100 Gramm<br />

liefert die Aprikose reichlich Nährstoffe.<br />

Carotin kann der Körper in Vitamin A<br />

umwandeln – wichtig unter anderem für<br />

Haut und Augen.<br />

Aprikosen enthalten außerdem Vitamin<br />

B1, B2, Vitamin C, Kalzium und Phosphor.<br />

Diese Stoffe sind zum Beispiel wichtig für<br />

den Kohlenhydratstoffwechsel, den<br />

Energiestoffwechsel, das Immunsystem<br />

sowie für Zähne und Knochen.<br />

Herkunft: Wahrscheinlich aus<br />

Armenien<br />

Bereits in der Antike soll es Aprikosen in<br />

Armenien, Nordchina und Indien gegeben<br />

haben. Über den genauen Ursprung des<br />

Steinobsts sind sich die Wissenschaftler<br />

jedoch nicht einig, weil in historischen<br />

Quellen alle drei Regionen auftauchen.<br />

Der botanische Name der Aprikose<br />

gründet allerdings auf der Annahme, die<br />

Frucht stamme aus Armenien: prunus<br />

armeniaca. Dort fanden Forscher etwa<br />

4000 Jahre alte Aprikosenkerne. Alexander<br />

der Große brachte die Aprikose<br />

angeblich um 400 vor Christus in den<br />

Mittelmeerraum, die Römer verbreiteten<br />

sie in Nordeuropa. Im 18. Jahrhundert<br />

machten die Spanier sie in Amerika<br />

bekannt. Heute befindet sich das größte<br />

Anbaugebiet der Welt in der Türkei. Die<br />

Frucht hat auch mystische Bedeutung: In<br />

Europa hielt man sie früher für ein<br />

Aphrodisiakum, in China symbolisiert sie<br />

ein junges Mädchen oder den Wunsch<br />

nach Kindern.<br />

Achtung, Blausäure! Warnung<br />

vor bitteren Aprikosenkernen<br />

Vorsicht: Bittere Aprikosenkerne<br />

enthalten den Inhaltsstoff Amygdalin.<br />

Daraus wird während der Verdauung im<br />

Körper Blausäure (Cyanid) freigesetzt.<br />

Größere Mengen führen zu Vergiftungen,<br />

die schlimmstenfalls sogar tödlich sein<br />

können. Das Bundesinstitut für Risikobewertung<br />

rät deshalb dazu, maximal ein<br />

bis zwei Kerne am Tag zu essen, am<br />

besten verzichten Sie aber ganz auf<br />

bittere Kerne. Im normalen Lebensmittelhandel<br />

befindliche süße Aprikosenkerne<br />

sollten dagegen keine bedenklichen<br />

Blausäurewerte aufweisen.<br />

Botanik: Die Sonnenanbeterin<br />

Aprikosen oder Marillen gehören zur<br />

Familie der Rosengewächse. Prunus<br />

armeniaca ist eine Steinfrucht mit großem<br />

Kern. Im Kern befindet sich ein mandelförmiger<br />

Samen. Zerstößt man ihn,<br />

entfaltet er Marzipan-Aroma. Aber<br />

Vorsicht, der Kern kann giftig sein .<br />

Der Aprikosenbaum ist ein bis zu sechs<br />

Meter hoher Baum, der wie ein Strauch<br />

aussieht. Er gedeiht gut bei hohen<br />

Temperaturen und auf sandigem Boden.<br />

Seine rundliche Frucht ist vier bis acht<br />

Zentimeter groß und hat eine Naht, die<br />

vom Blütenende bis zum Stiel verläuft.<br />

Das Fruchtfleisch ist weich, bei überreifen<br />

Früchten mehlig. Bei reifen Früchten lässt<br />

sich das Fleisch leicht vom Kern lösen.<br />

Fruchtfleisch und Haut der Aprikose sind<br />

hellgelb bis orangerot. Die Seite, die der<br />

Sonne zugewandt war, ist rötlich gefärbt.<br />

Die Haut ist mit feinen Härchen<br />

überzogen, sie fühlt sich weich und samtig<br />

an. Das Fruchtfleisch schmeckt zuckersüß<br />

bis aromatisch süß-säuerlich. Unter<br />

den Aprikosen gibt es eine große Sortenvielfalt<br />

mit Arten, die zu unterschiedlichen<br />

Zeitpunkten reifen und sich<br />

in Größe, Farbe, Konsistenz der Haut und<br />

im Geschmack unterscheiden.


holunder<br />

Holunder<br />

Ob als Gelee, Sirup, Wein oder<br />

Tee: Der schwarze Holunder ist<br />

vielseitig verwendbar. Dank<br />

seiner Inhaltsstoffe wie der<br />

ätherischen Öle gilt Holunder<br />

auch als Heilpflanze<br />

Inhaltsstoffe: Heilpflanze mit<br />

ätherischen Ölen<br />

Holunderbeeren enthalten verschiedene<br />

Mineralstoffe und Vitamine. Holunder<br />

verfügt etwa über 18 Milligramm Vitamin<br />

C pro hundert Gramm.<br />

Wegen seiner Inhaltsstoffe wie ätherischer<br />

Öle gilt Holunder als Heilpflanze: Er<br />

soll angeblich schweißtreibend und<br />

schleimlösend wirken und die Abwehrkräfte<br />

stärken. Holunderbeersaft hat<br />

einen Eisen-Anteil von 1,8 Milligramm pro<br />

hundert Gramm. Eisen ist für die<br />

Blutbildung wichtig.<br />

Herkunft des Holunders: Sagenumwoben<br />

Über den Holunderstrauch gibt es viele<br />

Sagen und Mythen. So soll sein Laub<br />

unangenehm riechen, weil sich der<br />

Apostel Judas an einem Holunderbaum<br />

erhängt haben soll. Gleichzeitig galt<br />

Holunder als Baum des Lebens. Auch<br />

glaubten die Menschen, er schütze gegen<br />

schwarze Magie, Hexen, Feuer und<br />

Blitzeinschlag.<br />

Es sollte Unheil bringen, wenn man einen<br />

Holunderbaum beschnitt, weil in ihm gute<br />

Hausgeister wohnten. Deshalb zog man<br />

seinen Hut, wenn man an einem<br />

Holunderbaum vorbei kam. Als Sitz ihrer<br />

Schutzgöttin Holda brachten bereits die<br />

Germanen unter dem Holunderbaum ihre<br />

Opfer dar. Bei den Gebrüdern Grimm<br />

taucht Holda als "Frau Holle" wieder auf.<br />

Botanik: Holunderbeeren sind<br />

Steinfrüchte<br />

Als Holunder bezeichnet man botanisch<br />

eine Gattung in der Familie der<br />

Moschuskrautgewächse. Zu ihr zählen<br />

weltweit etwa zehn Arten. Umgangssprachlich<br />

meinen wir den schwarzen<br />

Holunder, wenn wir von Holunder<br />

sprechen. Er ist auch als Holler oder in der<br />

Schweiz als Holder bekannt.<br />

Sambucus nigra findet man häufig in<br />

Hecken, Gärten und Wäldern. Der sehr<br />

robuste Strauch oder kleine Baum ist nicht<br />

frostanfällig, er entwickelt sich gut im<br />

Halbschatten. Er ist in ganz Europa beheimatet.<br />

Man findet ihn auch in Westsibirien,<br />

im nördlichen Indien, in Kleinasien,<br />

dem Kaukasus und Nordafrika.<br />

Der Holunderbaum wächst bis zu sieben<br />

Meter hoch. Seine gelblich weißen Blüten<br />

verströmen ab Juni den betörenden,<br />

intensiv-bekannten Duft. Bis September<br />

entwickeln sich aus den in schirmförmigen<br />

Trugdolden angeordneten Blüten<br />

fünf bis sechs Millimeter große,<br />

kugelförmige dunkelviolett bis schwarze<br />

Steinfrüchte – was die korrekte botanische<br />

Bezeichnung ist, auch wenn uns<br />

die Früchte als Holunderbeeren geläufig<br />

sind. Ihr Saft schmeckt herb säuerlich<br />

und färbt stark.<br />

Holunder-Saison: Vor allem im<br />

September und <strong>Oktober</strong><br />

Holunderdolden findet man auf Wochenmärkten<br />

und in Hofläden. Das Obst hat im<br />

September und <strong>Oktober</strong> Saison. Von Juni<br />

bis August und im November ist das<br />

Angebot geringer und die Früchte sind<br />

teurer.<br />

Tipps zur Zubereitung<br />

Achtung: Holunder sollte man nicht roh<br />

genießen. Rohe Früchte generell, aber<br />

auch unreife Früchte, können Erbrechen<br />

und Durchfall auslösen. Denn unreife<br />

Früchte und die Samen (auch des reifen<br />

Holunders) enthalten giftiges Sambunigrin.<br />

Kochen zerstört den giftigen Stoff.<br />

In Teig herausgebacken schmecken<br />

Holunderblüten gut als Holunderküchlein.<br />

Kocht man die Blüten in Zuckerwasser,<br />

erhält man Holunderblütensirup, das im<br />

Sommer mit Wasser vermischt ein<br />

erfrischendes Getränk ergibt oder in<br />

Aperitifs und Cocktails zum Einsatz<br />

kommt. Aus Holunderbeeren kocht man<br />

zum Beispiel Gelee oder verarbeitet sie<br />

zu Wein. Holunderblütentee trinken viele<br />

bei Fieber oder bei Erkältungen.


So bleibt<br />

Ihr als Paar<br />

für immer<br />

wie frisch<br />

verliebt ...<br />

Liebe ist die stärkste<br />

Zuneigung und<br />

Wertschätzung, die wir<br />

Menschen für Jemanden<br />

empfinden können.<br />

Liebesgefühle<br />

Unter Liebesgefühlen versteht man ein<br />

komplexes, vielfältiges Spektrum<br />

unterschiedlicher Empfindungen und<br />

Haltungen gegenüber verschiedenen<br />

Arten möglicher Liebesobjekte, in denen<br />

die sinnlich-erotische Komponente nur<br />

sekundär von Bedeutung ist.<br />

Sie führen zu einer Hinwendung und<br />

Zuwendung zum Anderen, dem Wertschätzung,<br />

Aufmerksamkeit und Zärtlichkeit<br />

geschenkt werden.<br />

Sympathie, Freundschaft, Fürsorge und<br />

emotionale Liebe sind Erscheinungen, in<br />

denen Liebesgefühle eine große Rolle<br />

spielen. Ebenso können die kontemplative<br />

Liebe (zum Beispiel zur Natur), die<br />

aktive sorgende Liebe um den Nächsten<br />

(Karitas), die religiöse bzw. mystische<br />

Liebe und das Mitleid hierzu gerechnet<br />

werden.<br />

Wir alle kennen und lieben es: Dieses<br />

wunderbare Gefühl, wenn man sich frisch<br />

kennengelernt hat als Paar, die ersten<br />

Dates, man macht sich schick und fein,<br />

alles ist wunderbar aufregend und die<br />

Welt sieht einfach nur schön aus.<br />

Aber dann geht es oft los, man ist eine<br />

Weile zusammen, die Eintönigkeit kommt<br />

rein, die Verliebtheit verfliegt.<br />

schnell zu zerbrechen. Aber wie kann man<br />

hier gegensteuern? Gibt es eine Formel,<br />

die das verhindern kann, dass alles öde<br />

wird? JA! Eine ganz simple Formel kann<br />

dafür sorgen, dass Ihr auf ewig so verliebt<br />

bleibt, wie am ersten Tag!<br />

Es ist die 2/2/2 Formel.<br />

Mit ihr kannst Du dauerhaft glücklich sein<br />

in Deiner Beziehung und Dein Partner<br />

oder Deine Partnerin natürlich auch.<br />

Die erste 2 steht für:<br />

Alle 2 Wochen geht Ihr gemeinsam aus!<br />

Geht an den Platz, wo Ihr Euer erstes<br />

Date hattet, oder sucht Euch ständig neue<br />

aufregende Orte, die Ihr zusammen erkunden<br />

könnt.<br />

Die zweite 2 steht für:<br />

Ab mit Euch! Alle 2 Monate wird ein<br />

Wochenende ausserhalb verbracht.<br />

Bucht Euch ein Zimmer in einer anderen<br />

Stadt, wenn Ihr nicht so viel Geld habt,<br />

geht einfach in den Nebenort, Hauptsache<br />

raus aus dem Alltag.<br />

Die dritte 2 steht für:<br />

die Reise, alle 2 Jahre für 1 Woche! Erkundet<br />

die Welt gemeinsam, habt aufregende<br />

Erlebnisse, die nur Ihr beide<br />

kennt! Die restliche Zeit könnt Ihr natürlich<br />

mit anderen verbringen. Aber diese Formel<br />

sorgt für ein Band nur zwischen Euch<br />

beiden. Und dieses sorgt dafür, dass Eure<br />

Liebe für immer frisch bleibt.<br />

Es ist gar nicht so schwer, wenn man<br />

aufeinander eingeht, auf Dauer glücklich<br />

zu sein! Diese Auszeiten, die nur Euch<br />

beiden gehören, erhalten Euch die<br />

Frische Eurer Liebe und sorgen für<br />

aufregende Momente. Und dies, wenn Ihr<br />

wollt, ein Leben lang.<br />

Das ist schade, es fehlt ein wichtiger Teil<br />

und die Beziehung droht dann auch<br />

... ein Leben lang


Empfehlenswerte Wochenend-Ausflüge nach Tschechien<br />

Empfehlung der Redaktion: Lende vom Angus-Rind


VATER UNSER<br />

Die Malerin und Graphikerin Erika Klos wurde 1936 in<br />

Marktredwitz geboren. Von 1954 bis 1956 studierte sie an<br />

der Blochererschule für freie und angewandte Kunst in<br />

München.<br />

Seit 1956 lebt sie in Kaiserslautern. In den Folgejahren<br />

besuchte die Künstlerin zur Fortbildung das Atelier du Midi in<br />

Arles, die Sommerakademien Salzburg und Trier. Seit 1985<br />

nimmt Erika Klos jähr-lich an den internationalen Maler- und<br />

Bildhauersymposien (IMBS) im In- und Ausland teil.<br />

Ihre Bilder wurden in zahlreichen Einzel- und Gruppenausstellungen<br />

von öffentlichen Museen und Galerien, auch<br />

ausländischen, gezeigt.<br />

VATER UNSER<br />

Meditation zum VATER UNSER<br />

Weil wir auf dieser Erde, unter dem Himmel<br />

Gottes, geschwisterlich miteinander leben<br />

wollen und uns im Glauben verbunden<br />

wissen, auch mit denen, die vor uns da<br />

waren und nach uns kommen werden, darum<br />

beten wir: VATER UNSER<br />

GEHEILIGT WERDE DEIN NAME<br />

Weil unsere Sehnsucht nach einem<br />

menschenwürdigen Leben nicht kleiner wird<br />

im Laufe unserer Jahre; weil wir weder<br />

herrschen wollen noch Herrschaft von<br />

Menschen über Menschen zulassen können;<br />

weil wir Perspektiven haben, die bis in die<br />

Ewigkeit reichen, darum beten wir:<br />

VATER UNSER IM HIMMEL<br />

DEIN REICH KOMME<br />

Weil wir sehen, wie Menschen in den Himmel<br />

gehoben werden, die sich auf Kosten anderer<br />

einen Namen machten, und weil wir wissen,<br />

dass Überheblichkeit die häufigste Art ist,<br />

Menschen zu unterdrücken und zu verletzen,<br />

darum beten wir:<br />

GEHEILIGT WERDE DEIN NAME


Weil wir den Kreislauf fürchten von<br />

Dummheit und Gewalt, und weil wir wissen,<br />

dass diese Mächte uns überwältigen können;<br />

weil wir Angst haben, sie könnten alles Leben<br />

auf dieser Erde, im Wasser und in der Luft<br />

beleidigen oder gar vernichten, darum beten<br />

wir:<br />

DEIN WILLE GESCHEHE,<br />

WIE IM HIMMEL SO AUF ERDEN<br />

DEIN WILLE GESCHEHE,<br />

WIE IM HIMMEL SO AUF ERDEN<br />

Weil wir nicht vom Brot allein leben können,<br />

doch ohne Brot können wir Tag um Tag nicht<br />

sein; weil uns bewusst ist, dass es für das<br />

Habenwollen keine Grenzen gibt und dass<br />

sich so viele einbilden, maßlos und<br />

übermäßig sein zu dürfen, darum beten wir:<br />

UNSER TÄGLICHES BROT GIB UNS<br />

HEUTE<br />

UNSER TÄGLICHES BROT GIB UNS HEUTE<br />

Weil die anderen so anders nicht sind als wir<br />

und ihre Fehler machen so wie wir, und weil<br />

wir als Erfahrung wissen, dass wir nicht<br />

leben können ohne Vergebung, denn nur das<br />

Verzeihen öffnet neue Wege und macht einen<br />

Anfang wieder möglich, darum beten wir:<br />

VERGIB UNS UNSERE SCHULD,<br />

WIE AUCH WIR VERGEBEN UNSEREN<br />

SCHULDIGERN<br />

VERGIB UNS UNSERE SCHULD;<br />

WIE WIR VERGEBEN UNSEREN SCHULDIGEN


Weil wir uns leicht verführen lassen und<br />

Persönlichkeitswerbung betreiben, allzu gern<br />

schielen nach Beifall und Größe; weil man aus<br />

uns - mit Geschick - eine Ware machen kann,<br />

die zu kaufen und zu verwalten ist; weil wir<br />

einen Hang haben hin zum Teuflischen und<br />

uns schwer tun, seinem Werben nicht zu<br />

verfallen, darum beten wir:<br />

UND FÜHRE UNS NICHT IN<br />

VERSUCHUNG<br />

FÜHRE UNS NICHT IN VERSUCHUNG<br />

Weil wir uns ständig verleiten lassen, uns<br />

vergleichen zu müssen mit anderen; weil wir es<br />

nie gelernt haben, Herrschaft zu begrenzen<br />

und dem Bösen zu widerstehen; weil wir<br />

meinen, auf Zehenspitzen gehen zu müssen,<br />

nur um zu beweisen, dass wir berechtigt sind,<br />

da zu sein, darum beten wir<br />

ERLÖSE UNS VON DEM BÖSEN<br />

DEIN IST DAS REICH<br />

Weil wir uns weigern zu glauben, dass die<br />

Herren dieser Welt alle Fäden in der Hand<br />

haben; weil wir davon überzeugt sind, dass<br />

kein Mensch das Recht hat und das<br />

Vermögen, wie Gott sein zu wollen; weil wir<br />

nicht ohne Glauben sind und wissen, was wir<br />

wem zu verdanken haben, darum beten wir:<br />

DENN DEIN IST DAS REICH UND DIE<br />

KRAFT UND DIE HERRLICHKEIT<br />

Weil die Erfahrung des Glaubens uns lehrt,<br />

dass alles unter dem Himmel Gottes seine Zeit<br />

hat; weil wir Visionen brauchen, um in<br />

größeren Zusammenhängen denken zu können;<br />

weil wir nichts vollenden müssen und daran<br />

glauben, dass mit unserem Leben nicht alles<br />

aus ist, darum beten wir:<br />

IN EWIGKEIT: AMEN<br />

IN EWIGKEIT: AMEN


Über einige Jahrhunderte hinweg haben Künstler<br />

immer wieder versucht, Themen und Inhalte des<br />

christlichen Glaubens zu verbildlichen. Die übliche<br />

Kirchenkunst hat aber meist den Anschluss an die<br />

künstlerischen Ausdrucksformen unserer Zeit und<br />

damit an den Zeitgeist verloren.<br />

Nur selten treffen wir auf zeitgenössische Kunst im<br />

Kirchenraum, die sich unabhängig von traditionellen<br />

Glaubensbildern bewegt. Die moderne<br />

zeitgenössische Kunst hat keine Heimstatt mehr in<br />

der Kirche. Beide, Kunst und Kirche, haben sich<br />

voneinander entfernt, beide verstehen einander<br />

nicht mehr ohne weiteres, jedoch wollen beide den<br />

Menschen auf etwas verweisen, was nicht Ware ist,<br />

sondern eine Wahrnehmung des geistig Lebendigen.<br />

VATER UNSER<br />

Zum Vater-unser-Bilder-Zyklus<br />

von Erika Klos<br />

Der Dialog zwischen Kunst und Kirche scheint<br />

gestört, und nur wenige haben den Mut, sich dem<br />

Gespräch zwischen Kunst und Kirche zu stellen:<br />

Die Kunst bietet der Kirche eine Chance, aber auch<br />

die Kirche hat der Kunst etwas zu bieten. Kirche ist<br />

öffentlicher Raum im Herzen der Städte, und im<br />

Raum der Kirche bewegen sich Menschen, die es<br />

mit der Bibel, dem Wort Gottes und dem Vaterunser<br />

zu tun haben.<br />

Die 1936 in Marktredwitz/Oberfranken geborene<br />

und seit 1956 in Kaiserslautern lebende und<br />

arbeitende Malerin und Grafikerin Erika Klos hat im<br />

Jahr 1994 neun große Bildtafeln (je 120 x 100 cm) in<br />

Acryltechnik auf Holz zum Vater-unser geschaffen,<br />

die an den drei Seitenemporen in der Apostelkirche<br />

ihren Platz gefunden haben.<br />

Zu dieser Aufgabe kam die Künstlerin, als an sie die<br />

Bitte herangetragen wurde, aus Anlaß der<br />

50jährigen Wiederkehr der Zerstörung der Kirche,<br />

religiöse themenbezogene Bilder zu malen. Sie<br />

entschied sich dabei für das Vaterunser, denn die<br />

Sätze dieses Gebetstextes sind für die Malerin<br />

nichts Sichtbares, eher etwas Spürbaren. Die<br />

Abstraktion erschien ihr dabei die geeignetste<br />

Form, diesen geistigen Inhalt in ihre Bildsprache zu<br />

übersetzen, weil so der Betrachter frei ist von jeder<br />

Einengung und seinen eigenen Assoziationen zu<br />

den Bildinhalten freien Lauf lassen kann.<br />

Bilder sollen herausfordern, aufwühlen, aufreißen,<br />

zur Beteiligung, zur Definition der eigenen Position<br />

anregen. Erika Klos künstlerische Mittel, ihre Farb-<br />

Zeichen, ihre Farb-Formen-Gesten, sind die des<br />

abstrakten Expressionismus. Ihr Naturell verlangt<br />

nach einem spontanen, in unmittelbarer Aktion<br />

hingesetzten und im heftigen Dialog mit der<br />

Malfläche provozierten Schriftduktus.<br />

Die Farbe steht dabei in der härtesten Spannung<br />

des Weiß und Schwarz, die Licht und Finsternis,<br />

Gut und Böse dramatisch repräsentieren. Da und<br />

dort leuchtet ein reines Gelb oder Rot in schaft<br />

suggestiver Kraft und wirkt dann wie ein Aufschrei<br />

oder eine Verwundung, die der Kampf der Farben<br />

und Formen hervorbringt.<br />

Die Bilder sind Zeichen erfahrenen Seins, alles<br />

kreist und dreht sich ohne faßbares Ziel, alles ist in<br />

Bewegung und fließt. Erdhaft braune Farbtöne<br />

korrespondieren mit himmelblauen Farb-Gesten<br />

und Flächen, immer durchdrungen vom geistigen<br />

Inhalt des Vaterunser. „Am Anfang bestimmt der<br />

Inhalt die Form. Beim Arbeiten kehrt es sich um, die<br />

Form wird zum Inhalt. Dann muß die Form eine<br />

eigenständige Gültigkeit haben und dennoch den<br />

Inhalt vermitteln“, so die Künstlerin selbst.<br />

Am Anfang waren die Worte des Vaterunser. Nun<br />

sind diese Worte zu Bildern geworden. Erika Klos<br />

Bilder zeigen mehr, als Worte sagen können.


Länger jung bleiben<br />

10 Tipps, um das<br />

biologische Alter zu senken<br />

Im Alter braucht jeder seinen<br />

persönlichen Jungbrunnen.<br />

Die Bedürfnisse des Körpers ändern sich<br />

mit steigendem Alter. Wenn Sie länger<br />

jung aussehen und bleiben wollen, gibt es<br />

Dinge die Frauen und Männer beachten<br />

sollten. Die wichtigsten Infos finden Sie<br />

hier.<br />

Die Menschen in Deutschland werden<br />

immer älter. Pro Jahrzehnt gewinnen wir<br />

zwei bis drei Lebensjahre. Mädchen und<br />

Buben, die heute geboren werden, haben<br />

eine Lebenserwartung von 83 bzw. 78<br />

Jahren. Immer mehr dieser Lebensjahre<br />

verbringen wir bei guter Gesundheit.<br />

Während man früher mit 75 Jahren schon<br />

zu den alten Alten zählte, liegt diese<br />

Grenze heute zehn Jahre später.<br />

Für ein junges biologisches Alter sind die<br />

beliebten guten Gene und der Lebensstil<br />

verantwortlich. Neben Bewegung und<br />

dem Verzicht auf Nikotin und übermäßigen<br />

Alkohol, spielt die Ernährung<br />

eine wesentliche Rolle. Doch vielen<br />

älteren Menschen ist nicht bewusst, dass<br />

sie mehr darauf achten müssen, was sie<br />

essen. Denn im Alter verändert sich der<br />

Körper und hat andere Ansprüche, um fit<br />

und gesund zu bleiben. Dr. Andrea<br />

Flemmer erklärt die neuesten Erkenntnisse<br />

zu dem Thema.<br />

Warum müssen wir im Alter anders<br />

essen?<br />

Der Körper verändert sich, ab dem 30.<br />

Lebensjahr schrumpft die Muskelmasse<br />

abhängig davon, wie viel Sport wir treiben.<br />

Doch bis zum 80. Lebensjahr sind etwa<br />

ein Drittel der Muskeln eingeschmolzen.<br />

Damit sinkt der Grundumsatz unseres<br />

Stoffwechsels.<br />

Im Klartext: Wir brauchen einfach weniger<br />

Energie bzw. Kalorien. Allerdings bleibt<br />

der Bedarf des Körpers an Vitaminen und<br />

Mineralstoffen praktisch gleich oder steigt<br />

sogar leicht an.<br />

Andrea Flemmer: „In den Zellen sind<br />

Reparaturleistungen nötig, dazu müssen<br />

die nötigen Bausteine bereit stehen.“<br />

Mangelernährung im Alter ist ein weit<br />

verbreitetes Problem. Allerdings rät die<br />

Biologin davon ab, gleich Vitaminpillen zu<br />

schlucken: „Jeder sollte beim Arzt seine<br />

Blutwerte und auch Vitamin- und Mineralspiegel<br />

bestimmen lassen und erst, wenn<br />

wirklich ein Mangel vorliegt, zu Präparaten<br />

greifen.“<br />

Generell plädiert Andrea Flemmer für eine<br />

vollwertige möglichst vegetarische Ernährung<br />

mit viel Gemüse und Obst und sehr<br />

wenig Fleisch. So bekommt der Körper<br />

alle nötigen Vitamine und sekundäre<br />

Pflanzenwirkstoffe. Sie rät zu Bio-Ware,<br />

um die Pestizidbelastung so gering wie<br />

möglich zu halten, und gibt zu bedenken:<br />

„Pestizide sind fettlöslich, gelangen also<br />

bis ins Gehirn. Diese Belastung sollte man<br />

sich nicht zumuten.“<br />

Skeptisch steht sie einer komplett<br />

veganen Ernährung gegenüber: „Man<br />

kann sich leicht einen Vitamin-B12-<br />

Mangel einhandeln.“ Vitamin-B12 ist<br />

wichtig für die Blutbildung und die<br />

Zellerneuerung. Übrigens eine gute<br />

Nachricht: Von einer hochwertigen Ernährung<br />

profitiert der Körper in jedem Alter.<br />

Andrea Flemmer: „Es ist nie zu spät.“<br />

Frühstücken wie ein Kaiser ...<br />

... Mittagessen wie ein König und<br />

Abendessen wie ein Bettelmann? Andrea<br />

Flemmer lacht über diese Frage: „Diesen<br />

Spruch kann man gut ins Reich der<br />

Legenden verbannen.“ Interessant ist<br />

eben, wie viele Kalorien man am Tag zu<br />

sich nimmt.<br />

Flemmer: „Ich staune immer über den<br />

Erfindungsreichtum derjenigen, die sich<br />

Diäten ausdenken.“ Der Magen müsse<br />

gefüllt, ein Sättigungsgefühl erreicht<br />

werden: „Sonst zieht man ewig ein


Hungergefühl nach sich, und das bringt<br />

gar nichts.“ Womit mit einem anderem<br />

Mythos auch gleich aufgeräumt werden<br />

kann: „Fünfmal essen am Tag, was lange<br />

Zeit als das Optimum galt, bringt daher<br />

auch nichts. Besser ist es, sich dreimal am<br />

Tag satt zu essen.“ Wobei man das<br />

Abendessen, so man es aushält, ab und<br />

zu ausfallen lassen kann. Denn dann soll<br />

der Körper im Schlaf zur Hochform<br />

auflaufen und besonders viel vom<br />

Schlafhormon Melatonin und das Wachstumshormon<br />

Somatrophin ausschütten,<br />

die beide auch als Jungbrunnen des<br />

Körpers bezeichnet werden.<br />

Andrea Flemmer sieht die Studienergebnisse<br />

allerdings kritisch: „Ich bezweifle,<br />

dass man Freiwillige findet, die<br />

jahrelang auf das Abendessen verzichten.“<br />

Aber weniger oft essen, schont<br />

auf jeden Fall die Bauchspeicheldrüse,<br />

die dann weniger oft aktiv werden muss.<br />

Flemmer: „Die Bauchspeicheldrüse ist so<br />

empfindlich und gibt so schnell auf und<br />

dann hat man Diabetes. Je weniger man<br />

sie reizt, umso besser.“<br />

100 Jahre – wie wird man so alt?<br />

Es gibt keinen Hundertjährigen mit<br />

Übergewicht. Aus Tierversuchen weiß<br />

man, dass magere Mäuse, Ratten und<br />

Fruchtfliegen länger leben als ihre<br />

Artgenossen mit Pölsterchen. Ob das auf<br />

Menschen übertragbar ist, ist zweifelhaft.<br />

Wer lange leben will, muss Spaß haben.<br />

Dazu passen Studienergebnisse, dass<br />

Menschen mit etwas Hüftgold gesünder<br />

sind als die ganz Schlanken.<br />

Andrea Flemmer: „Appetit zu haben, ist<br />

wichtig. Appetitlosigkeit ist ein Anzeichen<br />

für eine Depression.“ Man muss Freude<br />

haben am Leben, dazu gehören soziale<br />

Kontakte. Der tägliche Ratsch ist ein<br />

Jungbrunnen und absolut zu empfehlen.<br />

Ebenso wie Beschäftigung. Flemmer: „In<br />

Japan, in Okinawa, wo es viele sehr alte<br />

Menschen gibt, arbeiten die Alten bis<br />

zuletzt. Sich hinzusetzen und ewig<br />

fernzuschauen, lässt uns also schneller<br />

alt aussehen.<br />

Wie verzichtet man auf Zucker und<br />

Fette?<br />

Flemmer: „Es gibt Ersatzstoffe für Zucker,<br />

die schmecken fast genauso und haben<br />

keine Kalorien z. B. Erythrit. Das ist ideal.<br />

Ich backe damit Kuchen und spare damit<br />

viele Kalorien. Erythrit kann man leider<br />

hauptsächlich übers Internet bestellen. Im<br />

normalen Handel weit verbreitet ist<br />

Stevia, manche mögen allerdings den<br />

leichten Nachgeschmack nicht. Bei<br />

Fetten gilt, dass man nicht auf alles<br />

verzichten muss. Das Asketische,<br />

Spartanische ist einfach nicht angesagt.<br />

Ein hoher Cholesterinspiegel ist z. B. zum<br />

sehr großen Teil genetisch bedingt und<br />

nur zu einem kleinen Teil über die<br />

Nahrung zu beeinflussen. Wer also nicht<br />

auf das Butterbrot verzichten mag, soll es<br />

einfach genießen.“<br />

Muss man wirklich 2,5 Liter am Tag<br />

trinken?<br />

Diese Angabe ist absolut überholt. Andrea<br />

Flemmer: „Man will ja auch was anderes<br />

machen, als den ganzen Tag zur Toilette<br />

zu laufen.“ Und wenn man wirklich so viel<br />

trinken will, sollte man manchmal sogar<br />

mit dem Arzt reden. Flemmer: „Wenn man<br />

Herzprobleme hat, darf man nicht zu viel<br />

trinken.“ Als gesunder Mensch sollte man<br />

versuchen, 1,5 Liter am Tag zu trinken.<br />

Ältere sollten sich regelmäßig daran<br />

erinnern. Das Durstgefühl lässt nach, und<br />

der Mensch trocknet aus, ohne dass er es<br />

bemerkt.<br />

Ab wann ist man zu dick?<br />

Das Konzept vom BodyMassIndex gilt<br />

langsam als überholt, denn nicht das<br />

Körpergewicht geteilt durch die Körpergröße<br />

entscheidet über das Gesundheitsrisiko,<br />

sondern eher ob die Kilos aus<br />

Muskelbergen oder Fettpölsterchen<br />

bestehen. Daher wird jetzt immer öfter der<br />

Taillenumfang gemessen. Frauen sind ab<br />

85 bis 90 Zentimeter Umfang zu dick,<br />

ideal gilt ein Umfang von 80 Zentimetern.<br />

Für Männer sind 90 Zentimeter ideal, mit<br />

einem Umfang ab circa 100 Zentimeter<br />

sollten sie ein paar Kilo abspecken.<br />

10 Tipps, um das biologische Alter zu<br />

senken<br />

Stress reduzieren: Ob durch Atmung,<br />

entspannende Bäder oder Musik –<br />

Stressmanagement kann man lernen und<br />

so die schädlichen Stresshormone im Blut<br />

senken.<br />

Sport treiben: Schon mäßige Bewegung<br />

hilft dem Körper, stärkt das Herz und hält<br />

schlank.<br />

Gesund essen: Besonders pflanzliche<br />

I n h a l t s s t o f f e u n t e r s t ü t z e n d e n<br />

Stoffwechsel.<br />

Gut schlafen: Im Schlaf regeneriert sich<br />

der gesamte Organismus.<br />

Nicht zunehmen: Wer schlank ist, belastet<br />

seinen Organismus am wenigsten.<br />

Nicht rauchen: Rauchen macht alt und ist<br />

Ursache vieler Krankheiten.<br />

Die Haut pflegen: Sonnenschutz ist hier<br />

ein wichtiger Punkt.<br />

Das Gehirn trainieren: Routinen mal<br />

durchbrechen, gesund essen und aktiv<br />

am Leben teilnehmen, das hält das<br />

Gehirn jung.<br />

Soziale Kontakte pflegen: Freunde,<br />

Familie, Hobbys – all das hält uns jung.<br />

Lieben und Sex haben: Eine erfüllte<br />

Beziehung macht glücklich.


Die 3 einfachsten und komplett<br />

natürlichen Möglichkeiten,<br />

Wassereinlagerungen und<br />

Blähungen zu reduzieren<br />

Wasser im Körper<br />

rungen geht, wenn sie schwanger ist oder<br />

ihre Tage hat. Es kann jedoch auch<br />

ernstere Ursachen geben, wie zum<br />

Beispiel Nierenversagen oder Herzversagen.<br />

Wasseransammlung zu verhindern. Der<br />

Wechsel von Würzmitteln auf Salzbasis<br />

zu Kräutern und Gewürzen kann auch<br />

helfen, die Flüssigkeitsansammlung zu<br />

verringern.<br />

Das Thema Flüssigkeitsansammlung<br />

bezieht sich auf den Prozess der<br />

Flüssigkeitsbildung in Deinen Organen<br />

und auch in Deinem Gewebe. Wasser ist<br />

wichtig für das Überleben des Menschen,<br />

aber es gibt Zeiten, in denen Dein Körper<br />

eine übermässige Menge an Wasser<br />

aufbauen kann. Diese Art von unerwünschtem<br />

Effekt bewirkt, dass eine Person<br />

als entzündet und auch visuell als<br />

"aufgebläht" angesehen wird. Normalerweise<br />

hat der Zustand der Flüssigkeitsansammlung<br />

Auswirkungen auf Füsse<br />

und Beine, jedoch kann sich überschüssige<br />

Flüssigkeit auch in anderen<br />

Teilen Deines Körpers aufbauen.<br />

Viele Dinge können Wassereinlagerungen<br />

in Deinem Körper verursachen.<br />

Einige Ursachen sind nicht gefährlich für<br />

Deine Gesundheit, zum Beispiel wenn<br />

eine Frau durch hormonelle Verände-<br />

Falls Wassereinlagerungen in Deinem<br />

Körper wie aus dem Nichts auftauchen,<br />

und mit anderen einzigartigen Symptomen<br />

begleitet sind, ist es an der Zeit, so<br />

schnell wie möglich Deinen Arzt zu<br />

besuchen. Wenn Du jedoch eine mildere<br />

Form der Wassereinlagerung hast, kannst<br />

Du das medizinische Problem mit zu<br />

Hause gezauberten Mitteln, wie den<br />

unten aufgeführten, reduzieren.<br />

1. Minimiere Deine<br />

Salzaufnahme<br />

Zu viel Salz in Deinem Körper und auch<br />

eine grosse Menge an Natrium ist ein sehr<br />

häufiger Grund für Wassereinlagerungen.<br />

Der Grossteil der verarbeiteten Lebensmittel<br />

hat eine grosse Menge an Natrium,<br />

daher würde die Vermeidung von<br />

Lebensmitteln wie dieser helfen, die<br />

Hier ist ein Tipp: Um Wassereinlagerungen<br />

zu vermeiden, stelle sicher,<br />

dass Du weniger als 2.300 Milligramm<br />

Natrium pro Tag verbrauchst. Die<br />

optimalste Menge ist 1.500 Milligramm<br />

täglich.<br />

2. Wenn Du durstig bist, trinke<br />

einfach Wasser<br />

Wenn Du während des Tages Wasser<br />

trinkst, kann es helfen, Deinen Körper von<br />

überschüssigem Natrium zu entgiften und<br />

ihn daran zu hindern, Wasser zu halten,<br />

wenn Du dehydriert bist. Im Durchschnitt<br />

sollte ein normaler Erwachsener mindestens<br />

1,5 Liter Wasser täglich trinken.<br />

Eine gute Idee ist es, auf Getränke zu<br />

verzichten, die Dehydration fördern, wie<br />

Kaffee oder Tee.


3. Fang an, Cranberry-Saft<br />

anstelle von sodahaltigen<br />

Getränken zu trinken<br />

Cranberry-Saft ist für seine harntreibenden<br />

Wirkungen auf den Körper<br />

bekannt. Wenn Du jeden Tag eine oder<br />

zwei Tassen reinen, nicht-künstlichen<br />

Cranberry-Saft trinkst, wirst Du Deine<br />

Wassereinlagerungen stark mindern. Als<br />

Alternative kannst Du auch die tatsächliche<br />

Cranberry-Frucht (etwa eine Handvoll)<br />

täglich zum gleichen Zweck essen.<br />

Hier sind einige<br />

letzte Tipps, die<br />

auch effektiv<br />

sind, um<br />

Wassereinlagerungen<br />

in<br />

Deinem Körper<br />

zu verhindern:<br />

Mach Pausen bei der Arbeit, um ein<br />

bisschen herum-zuspazieren.<br />

Der Konsum von frischem Knoblauch<br />

kann auch bei der Wasseransammlung<br />

helfen.<br />

Trinke eine Tasse Hibiskustee, das kann<br />

eine harntreibende Wirkung haben.


Eichhörnchen<br />

drohen zu sterben,<br />

wenn wir<br />

nichts unternehmen!<br />

Der Sommer in Jahr 2018 war super warm<br />

u n d v i e l w ä r m e r a l s d a s L a n d<br />

Deutschland es kennt. Gerade die Tier-<br />

und Pflanzenwelt litt unter der enormen<br />

Hitze. Viele Menschen denken, dass die<br />

Gefahr nun vorüber ist, da sich das Jahr<br />

so leicht dem Ende zuneigt. Doch diese<br />

Annahme ist falsch.<br />

Ganz im Gegenteil jetzt droht gerade<br />

den Eichhörnchen eine enorme<br />

Bedrohung. Jeder liebt sie, die kleine<br />

süßen Lebewesen namens Eichhörnchen.<br />

Genau diese kleinen<br />

Tierchen droht jetzt der Hungertod,<br />

wenn die Menschheit ihnen nicht helfen<br />

kann.<br />

Schuld an der Bedrohung der<br />

Eichhörnchen ist eindeutig der viel zu<br />

heiße Sommer. Wälder und Waldgebiete<br />

sind im Sommer 2018 bis ins<br />

Letzte ausgetrocknet und die langen<br />

Hitzeperioden haben dazu geführt,<br />

dass die Eichhörnchen viel zu wenig<br />

Nahrung zu sich nehmen konnten.<br />

Außerdem, konnten die kleinen Tierchen<br />

keine Nahrungsvorräte einlagern,<br />

um sich auf den Winter vorzubereiten.<br />

Die Ursachen der Bedrohung<br />

An all dem ist die Hitze dieses Sommers<br />

schuld. Denn diese, hat die ganze Natur<br />

durcheinander gebracht und sorgt nun<br />

dafür, dass etlichen Eichhörnchen der Tod<br />

droht. Nüsse, sind eines der wichtigsten<br />

Lebensmittel, die ein Eichhörnchen<br />

konsumiert. Diese sind in diesem Jahr viel<br />

zu früh gereift. Sie fallen demnach viel zu<br />

schnell von den Bäumen und Ästen. Das<br />

hat den Nachteil, dass die Autos einfach<br />

ohne nachzudenken über die Nüsse<br />

fahren und die Eichhörnchen keine<br />

Chance mehr haben an ihre Nahrung zu<br />

kommen.<br />

Werden die Nüsse nicht von Autos überfahren,<br />

verfaulen sie bis zu den Wintermonaten,<br />

sodass die Eichhörnchen auch<br />

dann keine Chance haben sich ihre<br />

Nahrung anzusammeln.<br />

Um diese Problematik zu beseitigen,<br />

muss sich die Menschheit unbedingt<br />

etwas einfallen lassen. Dieser Einfall darf<br />

nicht mehr lange hinausgezögert werden<br />

denn das Ende des Jahres steht vor der<br />

Tür. Bis dahin, muss unbedingt eine<br />

Lösung für die Tiere gefunden werden.<br />

Das Problem daran ist, dass die kleinen<br />

Eichhörnchen im Sommer noch gar nicht<br />

auf "Sammeltripp" sind.


Wenn sie ihren Instinkt im Winter folgen<br />

und sich auf Nusssuche begeben, werden<br />

nicht mehr genug Nüsse da sein um die<br />

Tiere am Leben halten zu können. Genau<br />

aus diesem Grund sollte bereits jetzt dafür<br />

gesorgt werden das den Eichhörnchen<br />

geholfen wird und sie nicht einen<br />

elendigen Hungertod erleiden müssen.<br />

Dein Wille zählt<br />

Du bist bereit sich für die Eichhörnchen<br />

einzusetzen und sie vor dem Hungertod<br />

zu bewahren? Dann kannst du durchaus<br />

was tun! Denn wenn die Eichhörnchen<br />

sich nicht selbst auf Nahrungssuche<br />

machen können, müssen wir diese<br />

Aufgabe für sie unternehmen. Es genügt,<br />

wenn jede Nuss, die gefunden wird<br />

aufgesammelt und trocken gehalten wird.<br />

Machen genug Menschen bei dieser<br />

"Hilfsaktion" für die Rettung der Eichhörnchen<br />

mit, wird ein großer Teil der<br />

Eichhörnchen Bevölkerung am Leben<br />

gehalten. Die gesammelten Nüsse<br />

müssen lediglich bis zum Herbst oder<br />

Winter eingelagert werden und wenn die<br />

Zeit gekommen ist, an die Tiere verfüttert<br />

werden. Denn eins steht fest, ohne unsere<br />

Hilfe werden eine Menge Eichhörnchen<br />

den Winter 2018 nicht überstehen!<br />

Verkauf von Musikinstrumenten und Zubehör<br />

Servis und Reparatur von Saiteninstrumenten<br />

Verkauf und Einrichtung von Ton und Beschallung<br />

(Clubs, Schulen, Hotels, Fitness-Center und andere)<br />

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Mata Hari<br />

die größte Femme fatale<br />

ihrer Zeit.<br />

hat seine Affäre mit einer<br />

Minderjährigen, die unter<br />

seiner Aufsicht stand, keine<br />

Konsequenzen, er bleibt ein<br />

geachteter Schulleiter.<br />

tion ab, indem sie die Landessprache<br />

erlernt und sich in den traditionellen<br />

Tänzen unterrichten lässt. Solche Freude<br />

findet sie am Tanz, dass sie sich bald den<br />

Künstlernamen zulegt, unter dem sie in die<br />

Geschichte eingehen wird: „Mata Hari“,<br />

„das Auge des Tages“.<br />

Die Frau steht vor dem Erschießungskommando<br />

und lehnt eine Augenbinde ab.<br />

Aber was sie dann tut, ist sogar noch<br />

unglaublicher.<br />

Im Jahr 1891 ist Margaretha Geertruida<br />

Zelle aus Leuwardeen in den Niederlanden<br />

erst 15 Jahre alt, als ihre Mutter<br />

stirbt und das Mädchen allein zurückbleibt.<br />

Ihr Vater, ein Hutmacher, hatte die Familie<br />

bereits vor einer Weile verlassen. Margaretha<br />

hat Glück, denn die Eltern ihrer<br />

Mutter nehmen sich ihrer an und schicken<br />

sie zur Schule, um sie zur Kindergärtnerin<br />

ausbilden zu lassen.<br />

Doch ihr Leben sollte einen anderen Weg<br />

nehmen. Wybrandus Haanstra, der<br />

Direktor der Schule, sieht, dass die junge<br />

Margaretha sich nach Zuwendung und<br />

Aufmerksamkeit sehnt und nutzt ihre<br />

Einsamkeit aus. Schon bald kursieren<br />

böse Gerüchte über den älteren Mann und<br />

die 15-jährige Schülerin, und Margaretha<br />

wird der Schule verwiesen. Für Haanstra<br />

Margaretha wird nach Den<br />

Haag geschickt, wo sie bei<br />

einem Verwandten unterkommt.<br />

Einige Jahre später<br />

meldet sie sich auf eine<br />

Heiratsanzeige, die sie in<br />

der Zeitung gelesen hat.<br />

Rudolf MacLeod, ein Marineoffizier,<br />

sucht eine Ehefrau,<br />

und die beiden werden<br />

sich schnell einig – Margaretha<br />

ist 19 Jahre alt, als sie<br />

ihn heiratet und mit ihm zu<br />

seinem Einsatzort Indonesien<br />

reist.<br />

Ihr Ehemann aber ist nicht<br />

der Mensch, als der er sich<br />

ihr vorgestellt hat. Der 20<br />

Jahre ältere Mann ist<br />

Alkoholiker und hat eine<br />

Syphiliserkrankung, die er<br />

ihr verschwiegen hatte. Er<br />

schlägt und betrügt seine<br />

Frau regelmäßig und gibt<br />

ihr die Schuld daran, dass<br />

er nicht befördert wird.<br />

Margaretha lenkt sich von<br />

ihrer unglücklichen Situa-<br />

1902 hat sie genug von ihrem Mann und<br />

verlässt ihn. Um ganz neu anzufangen,<br />

reist sie nach Paris, wo sie als Model und<br />

Tänzerin arbeitet, um sich über Wasser zu<br />

halten.<br />

Ihr exotischer Tanzstil und ihre dunkelhaarige<br />

Schönheit treffen genau den<br />

Geschmack der Zeit um die Jahrhundertwende.<br />

Schnell wird sie zu einer<br />

Berühmtheit. Ihre skandalumwitterten<br />

Auftritte werden zu gefragten Treffpunkten<br />

der feinen Gesellschaft von Paris.<br />

Margaretha ist der Star des Nachtlebens,<br />

ihre Bewunderer schwärmen von ihrer<br />

„katzenhaften Anmut“ und den „Bewegungen<br />

ihrer tausend Kurven“.<br />

Für die Sittenvorstellungen ihrer Zeit ist<br />

ihre Darbietung extrem gewagt. Mata Hari


nutzen die Notlage der weltberühmten<br />

Tänzerin aus: Sie bieten<br />

ihr ein Visum an, wenn sie im<br />

Gegenzug die deutsche Seite<br />

ausspioniert. Mata Hari bleibt<br />

keine Wahl, wenn sie Wladimir<br />

wiedersehen will.<br />

Sie belebt eine alte Bekanntschaft<br />

aus ihren erfolgreichsten Tänzerzeiten<br />

wieder: Prinz Wilhelm,<br />

den Sohn des deutschen Kaisers.<br />

Der trifft sich auch gerne wieder<br />

mit der schönen Kurtisane, nur<br />

weiß er nichts über Kriegsgeheimnisse<br />

und militärische<br />

Strategien. Er hat überhaupt kein<br />

Interesse an Politik. Bei ihm kann<br />

Mata Hari keine Informationen<br />

bekom-men.<br />

Zu allem Übel bemerkt der<br />

deutsche Spionagedienst ihre<br />

Bemühungen und stellt sie<br />

ebenfalls vor eine unmögliche<br />

Wahl – vor Gericht gestellt zu<br />

werden oder aber für die deutsche<br />

Seite zu spionieren.<br />

Aus dieser Lage heraus<br />

kann es kein<br />

gutes Ende mehr mit<br />

Mata Hari nehmen.<br />

Als von beiden Seiten<br />

benutzte Doppelagentin<br />

muss ihr gefährliches<br />

Spiel früher<br />

oder später auffliegen.<br />

Bald schon werden<br />

die französischen<br />

Geheimdienste misstrauisch<br />

und locken<br />

sie in eine<br />

Falle.<br />

vor ein zwölfköpfiges Erschießungskommando<br />

geführt.<br />

Die ihr angebotene Augenbinde lehnt sie<br />

ab. Als die Schützen ihre Gewehre heben,<br />

sagt sie zu dem diensthabenden Offizier<br />

noch: „Monsieur, ich danke Ihnen.“ Es sind<br />

ihre letzten Worte. Dann hallen zwölf<br />

Schüsse durch den kalten Morgen.<br />

Um Mata Haris Leben und ihren Tod<br />

ranken sich bis heute unzählige Geschichten<br />

und Legenden. Angeblich hat sie den<br />

Soldaten, die sie erschossen haben, zuvor<br />

Küsse zugeworfen oder sich sogar vor<br />

ihnen entkleidet haben. Angeblich wurde<br />

nach ihrem Tod ihr Kopf konserviert und im<br />

Pariser Anatomiemuseum ausgestellt, aus<br />

dem er dann unter rätselhaften Umständen<br />

verschwunden sein soll.<br />

Andere behaupten, sie habe ihren Tod nur<br />

vorgetäuscht und sei mit Hilfe eines<br />

russischen Adeligen geflohen.<br />

Fest steht nur, dass Mata Hari eine Frau<br />

war, deren Freiheitsliebe, Abenteuerlust<br />

und glamouröse Erscheinung Hunderte<br />

von Geschichten inspirierten und die bis<br />

heute die Phantasie von Historikern,<br />

Regisseuren und Schriftstellern beflügelt.<br />

Ob sie eine gewissenlose Person war, die<br />

andere nach Lust und Laune ins Verderben<br />

stürzte, oder ein bloßer Spielball der<br />

Geheimdienste oder von beidem etwas –<br />

sie ist unter dem Namen unsterblich<br />

geworden, den ihr niemand gegeben hat,<br />

sondern den sie für sich selbst gewählt hat:<br />

Mata Hari – die größte Femme fatale ihrer<br />

Zeit.<br />

erscheint beinahe nackt auf der Bühne,<br />

trägt nur hauchzarte Schleier und exotischen<br />

Schmuck. Ihre sinnlichen Tanzbewegungen<br />

entrüsten Moralisten und<br />

begeistern die wohlhabendsten und<br />

einflussreichsten Männer des Landes.<br />

Bald ist sie die berühmteste Kurtisane<br />

Europas. Ihr Ruf reicht um die ganze Welt.<br />

Nach einigen Jahren des Lebens in Saus<br />

und Braus beschließt sie 1915, sich mit<br />

ihrem Geliebten Wladimir Masloff in ihrer<br />

Heimat, den Niederlanden, zur Ruhe zu<br />

setzen. Aber wieder macht das Schicksal<br />

ihre Pläne zunichte. Wladimir wird als<br />

Soldat des Ersten Weltkrieges eingezogen.<br />

Wenig später erhält sie böse<br />

Nachrichten von der Front: Er ist<br />

verwundet worden und liegt in einem<br />

Krankenhaus in Frankreich.<br />

Sie beantragt ein Visum, um ihn besuchen<br />

zu können. Die französischen Behörden<br />

Obwohl sie nie<br />

e r f o l g r e i c h<br />

spioniert oder<br />

e t w a s<br />

Wichtiges herausgefunden<br />

hat, gilt sie als eine<br />

überaus gefährliche Spionin im<br />

Dienste der Deutschen und wird<br />

am 13. Februar 1917 verhaftet. In<br />

einem Gerichts-prozess, von dem<br />

die Öffentlichkeit wegen „Gefährdung<br />

des Landes“ ausgeschlossen,<br />

der aber von der<br />

Presse fasziniert verfolgt wird, wird<br />

sie des Hochverrats für schuldig<br />

befunden und zum Tode ver-urteilt.<br />

Am frühen Morgen des 15.<br />

<strong>Oktober</strong>s 1917 wird Mata Hari nur<br />

eine Stunde vor dem angesetzten<br />

Termin davon informiert, dass der<br />

Zeitpunkt ihrer Hinrichtung gekommen<br />

ist.<br />

Sie darf noch drei Abschiedsbriefe<br />

schreiben und sie dem Gefängnisdirektor<br />

übergeben, dann wird sie


Haferflocken<br />

Haferflocken sind ein<br />

Grundnahrungsmittel, das aus<br />

Saat-Hafer hergestellt wird.<br />

Sie werden aus dem vollen Korn<br />

hergestellt und es werden nur nichtessbare<br />

Teile entfernt, damit sind sie<br />

Vollkorn.<br />

Sie enthalten einen hohen Anteil an<br />

Kohlenhydraten (≈70 %), Eiweiß (≈15 %),<br />

einen hohen Gehalt an ungesättigten<br />

Fettsäuren, an löslichen Ballaststoffen (≈<br />

10 g/100 g), an Glucanen, wie zum<br />

Beispiel dem Schleimstoff Lichenin,<br />

Vitamin B1, B6 und E, Zink, Eisen,<br />

Calcium, Magnesium und Phosphor.<br />

Das im Hafer enthaltene Beta-Glucan<br />

kann den Cholesterinspiegel senken und<br />

hat positive Auswirkungen auf den<br />

Blutzuckerspiegel.<br />

Herstellung<br />

Zunächst wird der Rohhafer z. B. von Stroh<br />

gereinigt und danach mehrere Stunden<br />

lang erst mit Dampf, dann mit trockener<br />

Hitze (Darre) behandelt. Bei dieser Behandlung<br />

bildet sich das typische nussartige<br />

Aroma der späteren Haferflocken.<br />

Durch die Hitze wird auch die Aktivität bestimmter<br />

Enzyme (Lipasen) geschwächt,<br />

die sonst später bei der Lagerung einen<br />

ranzigen, bitteren Geschmack verursachen<br />

würden. Die Spelzen lockern sich<br />

im Trocknungsverfahren und werden dann<br />

in einem Trommelschäler oder Fliehkraftschäler<br />

(früher: zwischen Mahlsteinen<br />

in einem Gerbgang) vom Haferkern<br />

abgetrennt. Nach dem Schälvorgang<br />

werden die Haferkerne maschinell auf<br />

einem Paddy-Tischausleser ausgelesen.<br />

Die Haferkerne, die für Zarte Flocken oder<br />

Kleinblatt-Flocken vorgesehen sind,<br />

werden nun zu Hafergrütze verarbeitet<br />

und gehen dazu auf einen Grützeschneider,<br />

in welchem sie zerkleinert<br />

werden. Ihre endgültige Form erhalten die<br />

Haferflocken auf einem Flockierstuhl, in<br />

dem die Haferkerne unter großem Druck<br />

zwischen zwei Glattwalzen plattgedrückt<br />

werden. Durch den Herstellungsprozess<br />

sind alle Haferflockenarten Vollkorn, da sie<br />

aus dem vollen Korn gewonnen werden.<br />

Es sind außer dem Mehlkörper auch der<br />

Keimling, die Samenschale, sowie<br />

weitgehend alle Nährstoffe erhalten.<br />

Die Forschung zeigt, was mit<br />

Deinem Körper geschieht, wenn<br />

Du jeden Tag Haferflocken isst<br />

Haferflocken sind ein toller Snack für<br />

zwischendurch, doch um all ihre Vorteile<br />

zu nutzen, sollte man sie jeden Tag essen.<br />

Es ist bekannt, dass Haferflocken gesund<br />

sind. Sie sind in letzter Zeit ein ziemlich<br />

beliebtes Nahrungsmittel geworden. Denn<br />

sie stecken voller Ballaststoffe und<br />

beinhalten eine besondere Zutat, nämlich<br />

Avenanthramid. Avenanthramid bietet<br />

viele Vorteile; zum einen hat es entzündungshemmende<br />

Eigenschaften, zum<br />

anderen kann es Deinen Blutdruck auf<br />

einem gesunden und stabilen Level<br />

halten. Außerdem hilft es bei Hautirritationen.<br />

Während Haferflocken ein toller<br />

Snack für zwischendurch sind, sollte man<br />

sie jeden Tag essen, um all ihre Vorteile<br />

nutzen zu können.


Haferflocken tatsächlich einen großen<br />

Effekt haben können, wenn es darum geht,<br />

die Sättigung, die Verdauung, und die<br />

allgemeine Qualität Deiner Ernährung zu<br />

verbessern. Sie sorgen dafür, dass Du<br />

Dich schneller voll fühlst, und geben<br />

Deinem Körper somit mehr Zeit, um richtig<br />

zu verdauen. Denn die meisten Menschen<br />

essen zu schnell, und wissen nicht, wann<br />

sie eigentlich schon voll sind, dann neigen<br />

sie dazu, zu viel zu essen und schaden<br />

ihrer Verdauung.<br />

Sie helfen beim Abnehmen<br />

Jeder kann etwas Hilfe gebrauchen, wenn<br />

es darum geht abzunehmen. Haferflocken<br />

können dabei unterstützen. Gemäß einer<br />

Studie, die 2009 veröffentlicht wurde vom<br />

Molecular Nutrition & Food Research, ist<br />

es ein spezieller Wirkstoff, bekannt als β-<br />

Glucan, der dafür verantwortlich ist, dass<br />

Du dank der leckeren Haferflocken abnehmen<br />

kannst. Dieser Wirkstoff verursacht<br />

einen Anstieg an Cholecystokinin,<br />

ein Hormon, das mit der Unterdrückung<br />

der Hungergefühls und damit auch mit<br />

Gewichtsabnahme in Verbindung steht.<br />

Weniger Hunger zu haben ist der erste<br />

Schritt um abzunehmen.<br />

Sie senken den Blutdruck<br />

Herzkrankheiten sind lebensgefährlich.<br />

Ta t s ä c h l i c h g e h ö r e n s i e z u d e n<br />

Haupttodesursachen. Den Blutdruck zu<br />

senken, wird Dein Risiko verringern, eine<br />

Herzkrankheit zu erleiden.In einer Studie<br />

vom American Journal of Clinical Nutrition,<br />

wurde herausgefunden, dass eine Ernährung,<br />

die reich an Vollkorn ist, genauso<br />

effektiv ist, wie die Einnahme blutdrucksenkender<br />

Medikamente, wenn Du versuchst,<br />

Deinen Blutdruck zu senken.<br />

Sie stabilisieren deinen<br />

Blutzucker-Level<br />

Ein Zuckerschock kommt nicht selten vor;<br />

es kann sogar sehr gut sein, dass auch Du<br />

das schon erlebt hast. Gott sei Dank gibt<br />

es Haferflocken, denn sie senken das<br />

Risiko, dass so etwas passiert. Der Grund<br />

da-für ist, dass Haferflocken viele Ballaststoffe<br />

besitzen und der Zucker so<br />

langsamer in den Blutkreislauf abgegeben<br />

wird. Im Grunde bedeutet das, dass Haferflocken<br />

einen geringen glykämischen<br />

Index haben. Eine Studie des Journal of<br />

Clinical Nutritionbehauptet, dass eine geringe<br />

glykämische Ernährung mit niedriger<br />

Insulin-Resistenz in Verbindung steht und<br />

sie außerdem das Risiko für die<br />

Entwicklung einer Typ 2 Diabetes oder ein<br />

metabolisches Syndrom senkt.<br />

Verdauung<br />

Haferflocken helfen bei der Verdauung,<br />

und davon profitiert jeder. Dasbritische<br />

Journal of Nutrition behauptet, dass<br />

Dickdarm-Krebs<br />

Haferflocken besitzen viele Ballaststoffe<br />

und es stellt sich heraus, dass diese das<br />

Risiko senken können, an Dickdarm-<br />

Krebs zu erkranken. In einer Untersuchung,<br />

veröffentlicht imThe BMJ von<br />

britischen und holländischen Wissenschaftlern,<br />

wurden etwa zwei Millionen<br />

Menschen untersucht, um herauszufinden,<br />

ob eine Ernährung, die reich an<br />

Ballaststoffen ist, in Zusammenhang mit<br />

einem geringeren Dickdarm-Krebs-Risiko<br />

steht. Sie fanden heraus, dass zusätzliche<br />

10 Gramm an Ballaststoffen am Tag das<br />

Risiko auf Dickdarm-Krebs um 10 %<br />

reduziert.<br />

Sie fördern die Aktivität von<br />

Antioxidationsmitteln<br />

Wir kommen nochmal zum wunderbaren<br />

Antioxidationsmittel Avenanthramid<br />

zurück, das Entzündungen verringern<br />

kann, während es gleichzeitig die Produktion<br />

von Stickstoffmonoxid ankurbelt,<br />

welches wiederum Deine Arterien davon<br />

abhält, zu verhärten. Antioxidationsmittel<br />

bewirken allerdings noch mehr als das. Sie<br />

schützen Deine Zellen vor freien Radikalen.<br />

Freie Radikale sind schlecht für Dich,<br />

denn sie erhöhen Dein Risiko auf Krebs<br />

und Herzerkrankungen. Gemäß Nutrition<br />

and Cancer, senken Avenanthramide die<br />

Verbreitung von Krebszellen im Dickdarm.


WASSER<br />

das Lebenselixier<br />

Sind zwei Liter Wasser wirklich<br />

die richtige Menge?<br />

Der menschliche Körper besteht<br />

ungefähr 70 Prozent aus Wasser.<br />

Durch Flüssigkeitsverluste aller<br />

Art ist es wichtig für den Menschen,<br />

genug davon im Alltag<br />

wieder zu sich zu nehmen. Doch<br />

wie viel ist eigentlich richtig?<br />

Was ist die empfohlene Menge an<br />

Wasser, die Du trinken solltest?<br />

Wie viel ist zu viel? Das fragst Du<br />

Dich wahrscheinlich, wie die<br />

meisten anderen Menschen, seit<br />

vielen Jahren. Die Debatte über<br />

diese Thematik scheint nicht zu<br />

enden. Australische Forscher<br />

veröffentlichten ihre neusten<br />

Ergebnisse und klären auf!<br />

Die Regel lautet:<br />

Als Frau solltest Du durchschnittlich<br />

2,2 Liter und als Mann<br />

rund 3 Liter trinken pro Tag<br />

trinken. Wasser oder Getränke<br />

anderer Art begleitet uns täglich<br />

und rund um die Uhr. Trotzdem<br />

sind viele Menschen überfordert<br />

mit der empfohlenen Tagesmenge<br />

und schaffen es nur an<br />

wenigen Tagen, sich an dieser zu<br />

orientieren und sie zu erreichen.<br />

Viele trinken ohne Durst und weil<br />

sie es „müssen“ – So geht es<br />

dann besonders Menschen ohne<br />

viel körperliche Belastung, die<br />

demnach kaum schwitzen. So<br />

ungesund ein Leben, in dem man<br />

zu wenig trinkt, auch zu sein<br />

scheint, fragt man sich, wie<br />

ungesund ein Körper lebt, der<br />

sich das Wasser aus Pflichtgefühl<br />

einflößt?<br />

Mit dieser Frage beschäftigten<br />

sich australische Forscher von<br />

der Monash University. Sie<br />

verglichen das Trinkverhalten<br />

von Menschen, die zum einen<br />

nach einer ausgiebigen Sporteinheit<br />

sehr durstig waren und zum<br />

anderen Menschen ohne Bewegung<br />

und ohne Durst, später am<br />

Tag. Das angenehme Empfinden<br />

danach, wie es war, Wasser zu<br />

sich zu nehmen, war wie erwartet<br />

bei den schwitzenden Probanden<br />

wesentlich höher. Auch im<br />

Gehirn konnten unterschiedliche<br />

Beobachtungen gemacht werden.<br />

Es wurde per Magnetresonanztomo-graphie<br />

untersucht, was<br />

mit und ohne Durst kurz vor dem<br />

Trinken im Gehirn zu beobachten<br />

ist. Bei sitten Probanden kam es<br />

beim Trinken zu deutlichen Aktivitäten,<br />

die darauf hinwiesen,<br />

das Schlucken des Wassers<br />

verhindern zu wollen. Ein Forscher<br />

erklärt das mit einem<br />

Aufhalten des Schluckreflexes,<br />

das das Gehirn durchsetzen will.<br />

Trinken sollte man<br />

nur bei Durst.<br />

Dies ist das grundlegende Ergebnis<br />

aus den Untersuchungen der<br />

Australier. Ein Zeitplan für das<br />

Zunehmen von Flüssigkeit ist<br />

nicht angebracht. Ungesund ist<br />

auf der anderen Seite nämlich<br />

auch, wenn man zu viel trinkt.<br />

Das lässt den Natriumspiegel im<br />

Blut sinken und führt zu Übelkeit,<br />

Krämpfe, Ohnmacht oder sogar<br />

zur tödlichen Gehirnschwellung.<br />

Durst ist also entscheidend für<br />

das Trinken und dann reicht auch<br />

eine geringe Trinkmenge, solange<br />

dieser stets gestillt wird.<br />

Durch das tägliche Essen wird<br />

schon viel Flüssigkeit zu sich<br />

genommen. Viele Obst- und<br />

Gemüsesorten wie auch Fleisch<br />

enthalten Wasser und geben es<br />

dem menschlichen Körper bei<br />

Nahrungsaufnahme. Folgestudien<br />

sollen weiter aufklären,<br />

ob die Anweisung, erst zu<br />

trinken, wenn der Durst da ist,<br />

tatsächlich ratsam ist und auf<br />

den Großteil der Menschen<br />

zutrifft.


Wie man alle Lebensmittel ohne Technik<br />

vakuumieren kann, ist so einfach.<br />

Ich mache es nur noch auf diese Weise.<br />

Es lässt sich einfach nicht vermeiden:<br />

Beim Essen bleibt gelegentlich etwas<br />

übrig. In Zeiten von Gefrierbeutel und<br />

Tiefkühltruhe macht das aber gar nichts,<br />

denn das Steak vom letzten Grillabend<br />

schmeckt noch Monate später. Wenn es<br />

so weit ist und das gute Stück auf den<br />

Teller soll, können unangenehme dunkle<br />

Flecken dem Genuss schnell einen Strich<br />

durch die Rechnung machen. Gib<br />

Gefrierbrand keine Chance, indem du ihn<br />

schon im Keim erstickst.<br />

Gefrierbrand verdirbt die Lebensmittel<br />

zwar nicht, verändert jedoch ihren<br />

Geschmack und die Konsistenz. Er<br />

entsteht meist,<br />

w e n n Ve r p a c -<br />

k u n g e n n i c h t<br />

l u f t d i c h t v e r -<br />

schlossen sind.<br />

Willst du deine<br />

L e b e n s m i t t e l<br />

ordentlich sichern,<br />

brauchst du lediglich<br />

ein mit Wasser<br />

gefülltes Gefäß. So groß wie hier im Bild<br />

muss es freilich nicht sein.<br />

Gib die einzufrierende Ware in einen<br />

verschließ-baren Beutel, den du bis auf<br />

wenige Zentimeter zumachst.<br />

Den Beutel tauchst du langsam immer<br />

weiter ins Wasser ein. Dabei wird durch<br />

den Wasserdruck die Luft aus dem Beutel<br />

gepresst. Achte jedoch gut darauf, dass<br />

die offene Stelle des Beutels immer über<br />

dem Wasser bleibt und nichts hineinläuft.<br />

Jetzt verschließt du nur noch das letzte<br />

Stückchen des Beutels. Bevor die Reste<br />

ins Tiefkühlfach wandern, wird der Beutel<br />

noch abgetrocknet. Du willst schließlich<br />

kein unnötiges Eis in deinem Fach<br />

entstehen lassen.<br />

Besser schafft es auch ein Vakuumiergerät<br />

nicht. Und platzsparend ist diese<br />

Methode auch noch.<br />

Und du warst schon drauf und dran, dir ein<br />

teures Vakuumiergerät zu kaufen. Dann<br />

doch lieber einmal den Wasserhahn<br />

anstellen und raus mit der Luft. Jetzt<br />

bleiben deine tiefgekühlten Lebensmittel<br />

noch länger frisch, und Gefrierbrand ist<br />

endlich Geschichte.


Naturheilmethoden<br />

Alt werden durch Gene<br />

oder gesundes Leben ?<br />

Methusalem in der Bibel soll 979 Jahre alt<br />

geworden sein. So alt wird kein wirklicher<br />

Mensch, aber Camelo Flores aus Bolivien<br />

erreichte immerhin 123 Jahre, nachdem er<br />

am 16. Juli 1890 zur Welt kam; er lebte<br />

somit zwölf Jahre mehr als der älteste US-<br />

Amerikaner, Alexander Imich, der mit 111<br />

Jahren starb. Doch zweifelsfrei belegt ist<br />

Flores Alter nicht – im Unterschied zur<br />

Französin Jeanne Calment, die 1997 im<br />

Alter von 122 Jahren starb. Heute gilt die<br />

US-Amerikanerin Susannah Mushatt<br />

Jones, geboren am 6. Juli 1899, als<br />

ältester Mensch.<br />

Mythische Methusalems<br />

Viele Menschen sollen angeblich wesentlich<br />

älter geworden sein: Der Engländer<br />

Thomas Parr starb 1635 nach<br />

Angaben seiner Zeitgenossen mit 152<br />

Jahren; der Deutsche Martin Kaschke<br />

1727 laut den Quellen mit 117. Joseph<br />

Brunner segnete 1827 mit vermeintlich<br />

120 Jahren das Zeitliche, und Therese<br />

Fiedler von Hülsenstein soll 1876<br />

immerhin 119 Jahre geschafft haben.<br />

Warum werden manche Menschen<br />

"steinalt"? Bild: Robert Kneschke - fotolia<br />

Warum werden manche Menschen<br />

„steinalt“? Bild: Robert Kneschke – fotolia<br />

Historiker fanden indessen heraus, dass<br />

Brunner in Wirklichkeit nur 88 wurde. Erst<br />

seit dem 19. Jahrhundert gibt es in vielen<br />

Staaten Geburtsurkunden, die ein hohes<br />

Alter vom Reich der Mythen auf den Boden<br />

der Realität stellen.<br />

Der erste Mensch, der zweifelsfrei 110<br />

Jahre alt wurde, war der Holländer Geert<br />

Adriaas Boomgard. Er kam 1788 in<br />

Groningen zur Welt und starb 1899 in<br />

seinem Geburtsort. 1792 erblickte<br />

Margaret Ann Neve in Guernsey zur Welt<br />

und starb 1903 – damit ist sie die erste<br />

belegte 110jährige Frau. Delina Filkins aus<br />

New York starb 1928 im Alter von 113<br />

Jahren und hielt diesen Rekord 50 Jahre.<br />

Doch auch im 20. Jahrhundert ließen sich<br />

manche Rekorde nicht aufrechterhalten.<br />

So nannte das Guiness-Buch der Rekorde<br />

1980 den US-Amerikaner Charlie Smith<br />

als ältesten Menschen. Er gab an, dass ihn<br />

Sklavenhändler 1854 aus Afrika in die USA<br />

verschleppt hätten – ein Urkunde von 1854<br />

schien das zu bestätigten. 1980 tauchte<br />

aber Smith Heiratsurkunde auf, die sein<br />

Alter auf 104 korrigierte.<br />

Manche Altersrekorde fallen in das Milieu<br />

von Ufo-Gläubigen, denen auf obskure Art<br />

das angebliche Foto verschwindet, das die<br />

vermeintlichen Außerirdischen zeigt: Die<br />

Indonesierin Turinah Masih Sehat Sehat<br />

zum Beispiel machte sich 2010 als<br />

angeblich 157jährige einen Namen. Doch<br />

ihre Dokumente hatte sie angeblich 1965<br />

zerstört, um nicht als vermeintliche<br />

Kommunistin im Gefängnis zu landen.<br />

Die Kubanerin Juana Bautista de la<br />

Candelaria hingegen hatte einen Ausweis<br />

mit dem Geburtsjahr 1885 – eine plumpe<br />

Fälschung. Unter der 1885 ließ sich<br />

unschwer das überschriebene 1913<br />

erkennen.<br />

Gesund bis ins höchste Alter<br />

Einige tausend Menschen, die über 110<br />

wurden, sind jedoch historisch belegt –<br />

und es dürfte viel mahr gegeben haben.<br />

Diese ältesten Menschen beschäftigen die<br />

Wissenschaft. Enthalten ihre Lebensweise,<br />

ihre Umwelt und ihre Gene<br />

vielleicht Informationen, die auch anderen<br />

Menschen zu einem längeren Leben<br />

verhelfen?<br />

Generell werden die ältesten Frauen älter<br />

als die ältesten Männer. Wissenschaftler<br />

erklären dies mit den gleichen Ursachen<br />

wie die durchschnittliche Lebenserwartung,<br />

die bei Frauen ebenfalls höher<br />

ist.<br />

Biologische Ansätze sehen die männlichen<br />

Hormone am Werk, die den Körper<br />

schneller verschleißen. Dafür spricht, dass<br />

Eunuchen, denen das Testosteron fehlt, im<br />

Schnitt länger leben als potente Männer.


Wachstumshormone und männliche<br />

Geschlechtshormone verkürzen demnach<br />

das Leben. Eine These sagt zudem, dass<br />

die weibliche Menstruation Schadstoffe,<br />

Schwermetalle und Eisen aus dem Körper<br />

entfernt. Außerdem soll das doppelte X-<br />

Chromosom der Frauen vor Erbkrankheiten<br />

und frühzeitigem Tod schützen.<br />

Soziologische und psychologische<br />

Theorien vermuten eher die traditionelle<br />

Rollenverteilung. Männer leiden demnach<br />

unter Tätigkeiten, die dem Köper schaden:<br />

Sie verzehren ihre Kräfte in ihrer Rolle als<br />

Versorger, sie sterben und ziehen sich<br />

Verletzungen im Krieg zu, sie übernehmen<br />

gefährliche Arbeiten mit Langzeitfolgen für<br />

die Gesundheit; sie gehen bei Krankheiten<br />

seltener zum Arzt; sie rauchen und trinken<br />

mehr.<br />

Wo leben die ältesten<br />

Menschen?<br />

Die meisten Uralten kommen aus den<br />

reichen Ländern, aus Europa, den USA<br />

und Japan. In den Entwicklungsländern<br />

sind wenig Altersrekorde bekannt – mit<br />

Einschränkungen. Bergregionen Chinas,<br />

Aserbaidschan und andere Regionen des<br />

Kaukasus sind seit Jahrhunderten für ihre<br />

hohe Anzahl an extrem Alten berühmt, und<br />

auch Abchasien ist für seine Greise und<br />

uralten Frauen bekannt.<br />

Allerdings sind zum Beispiel in Aserbeidschan<br />

die Angaben fraglich. So behauptete<br />

der Schäfer Shirali Muslimov<br />

1973 168 Jahre alt zu sein. Als Beleg<br />

diente eine Geburtsurkunde von 1805.<br />

In der Provinz Nuoro auf Sardinien leben<br />

besonders viele sehr alte Menschen,<br />

ebenso in Oinawa und Kyotango in Japan.<br />

Für die Altersrekorde in den Industrieländern<br />

gibt es vermutlich ähnliche<br />

Ursachen wie für die durchschnitllich<br />

ebenfalls sehr hohe Lebenserwartung.<br />

Wer heute in Spanien, Deutschland oder<br />

den Niederlanden zur Welt kommt, hat<br />

statistisch gute Chancen, 20 Jahre älter zu<br />

werden als seine Urgroßeltern – die<br />

durchschnittliche Lebenserwartung liegt<br />

bei über 80 Jahren. In Bangladesch oder<br />

Tansania beträgt sie nicht einmal die<br />

Hälfte.<br />

In Deutschland verdoppelte sich die<br />

durchschnittliche Lebenserwartung von<br />

1880 bis 2007, mehr noch: Männer werden<br />

heute 76, 6 Jahre im Durchschnitt statt<br />

35,6, Frauen sogar 82,1 statt 38,5. Jedes<br />

Jahr steigt die Lebenserwartung um drei<br />

Monate. Die Ursachen sind unbestritten<br />

medizinische Fortschritte und besssere<br />

Hygiene sowie gesündere Arbeitsbedingungen.<br />

Mangelhafte medizinische Versorgung,<br />

Krankheiten, defizitäre Ernährung,<br />

fehlende Aufklärung, Kriege und schlechte<br />

hygienische Verhältnisse sorgen dafür,<br />

dass in der Dritten Welt nur wenige 100<br />

Jahre alt werden und somit viel weniger als<br />

in den Industrieländern überhaupt in den<br />

Kreis der Superalten gelangen können:<br />

Gegen Völkermord hätten auch die Gene<br />

von Alexander Imich nichts ausrichten<br />

können, und Jeanne Calment hätte ihr


Alter nie erreicht, wenn sie bei einem<br />

Tsunami ertrunken wäre.<br />

Auch die mangelnde Datenbasis spielt<br />

eine Rolle. Geburts- und Todesjahr<br />

werden in den Industriestaaten akribisch<br />

erfasst, im Kongo, Kambodscha oder bei<br />

den Yanomani im Amazonasbecken ist<br />

das nicht der Fall.<br />

Die generell besseren Bedingungen in den<br />

Industrieländern erklären aber nicht Uralte<br />

in Pakistan oder dem Kaukasus. Denn hier<br />

herrscht das Gegenteil von umfassender<br />

medizinischer Versorgung und guter<br />

Hygiene.<br />

Genetische Dispositionen?<br />

Sehr alte Menschen gab es in allen<br />

Gesellschaften und in allen Jahrhunderten.<br />

In Familien von Hundertjährigen<br />

erreichen viele Angehörige ebenfalls ein<br />

hohes Alter – das spricht für eine<br />

genetische Disposition. So wurde die US-<br />

Amerikanerin Rosabell Zielke Champion<br />

Fenstemaker 111 Jahre als, bals sie 2005<br />

starb. Ihre Mutter, Mary P. Romeri Zielke<br />

Cota, starb im gleichen Alter 1982.<br />

Rosabells Schwestern Edna, Edith und<br />

Marjoire wurden 99, 100 und 102 Jahre alt.<br />

Die „Methusalems“ in den Industriestaaten<br />

sprechen jedoch gegen eine ethnische<br />

Disposition zum langen Leben: Es gibt<br />

zwar proportional mehr superalte US-<br />

Amerikaner als Staatsbürger Ugandas,<br />

doch darunter fallen Hispanics ebenso wie<br />

Afroaamerikaner, US-Bürgerinnen mit<br />

japanischen Wurzeln ebenso wie Native<br />

Americans.<br />

Über Hundertjährige durchbrechen die<br />

Regeln des Alterns. Generell zählen<br />

Krebs, Demenz, Alzheimer, Parkinson<br />

oder Herzkrankheiten zu den typischen<br />

Krankheiten der späten Lebensphasen.<br />

Nicht aber bei den Uralten: Ab dem Alter<br />

von 85 nimmt die Zahl der Krankheiten ab<br />

– die extrem Alten altern dann offenbar<br />

langsamer als die normal Alten. Sie<br />

bleiben meist von den altersbedingten<br />

Krankheiten verschont.<br />

Manche von ihnen verhöhnen sogar die<br />

Lehren für ein gesundes Leben, das zu<br />

hohem Alter führt: Jeanne Calment starb<br />

mit 122 und hatte doppelt so lange<br />

geraucht, wie viele Menschen, die ein<br />

gesundes Leben führen, leben. Dazu trank<br />

sie Portwein in Mengen.<br />

Wissenschaftler der Universität Boston<br />

verglichen das Genmaterial von Uralten<br />

mit „normal Alten“ und fanden 150<br />

Unterschiede im Genom. Diese Mutationen<br />

gehörten zudem zu 19 genetischen<br />

Signaturen, die viele dieser extrem Alten<br />

gemeinsam hatten. Einige dieser<br />

Signaturen sind bekannt für das Entstehen<br />

altersbedingter Krankheiten.<br />

Die über Hundertjährigen brechen aus den<br />

generellen genetischen Dispositionen<br />

aus. Bei „Normalmenschen“ spielt die<br />

genetische Basis nur zu circa 20 % eine<br />

Rolle. Viel wichtiger ist die Lebensführung:<br />

Wer nicht raucht, sich gesund ernährt,<br />

nicht zuviel isst und wenig Alkohol<br />

konsumiert, außerdem regelmäßig, aber<br />

nicht extrem Sport treibt, stellt damit die<br />

Weichen über 80 zu werden – nicht aber<br />

über 100.<br />

Über-Hundertjährige werden nicht nur<br />

sehr alt, sondern auch selten krank. Dabei<br />

haben sie ebenso krankheitsassoziierte<br />

Gene wie die Frühsterblichen. Doch<br />

setzen sich vermutlich die genetischen<br />

Dispositionen für ein langes Leben<br />

gegenüber den Genen durch, die<br />

Krankheiten begünstigen. Zum Beispiel<br />

trug eine Hundertjährige das „Brustkrebsgen“<br />

BRCA-1. Davon Betroffene<br />

erkranken mit hoher Wahrscheinlichkeit ab<br />

dem 40. Lebensjahr an Brustkrebs – sie<br />

nicht.<br />

Gesundes Leben?<br />

Besonders viele Uralte gibt es auf der<br />

griechischen Insel Ikaria, auf Sardinien<br />

und im japanischen Okinawa.<br />

Rembrandt Scholz vom Max-Planck-<br />

Institut in Rostock sagt: „Auffallend viele<br />

hochaltrige Menschen gibt es in einigen<br />

Gegenden von China, in Japan oder im<br />

Hunza-Tal in Pakistan, auch in Sardinien<br />

leben extrem viele sehr alte Männer.“<br />

Die Menschen in diesen Regionen haben<br />

einige Gemeinsamkeiten:<br />

– Die Rate an Herzkreislauf-Versagen ist<br />

sehr gering.<br />

– Auch sehr alte Menschen arbeiten und<br />

leben im eigenen Haushalt, ein Drittel lebt<br />

in der Familie und nur jeder dritte


100jährige ist pflegebedürftig.<br />

– Die Uralten sind also nicht nur alt,<br />

sondern auch in ihrer letzten Lebensphase<br />

meist noch gesund und selbstständig.<br />

Die uralten Menschen leben vor allem in<br />

Dorfgemeinschaften. Sie haben weder<br />

die Möglichkeiten der modernen<br />

Apparatemedizin, noch suchen sie häufig<br />

einen Arzt auf.<br />

Sehr alte Menschen in traditionellen<br />

Gesellschaften ähneln sich in Bewegung,<br />

sozialem Umfeld und Ernährung. Zum<br />

Beispiel handelt es sich oft um Hirten und<br />

Bauern in Bergregionen. Diese Menschen<br />

arbeiten jeden Tag körperlich im Freien –<br />

und das seit ihrer Kindheit.<br />

Ihre Möglichkeiten, den Lebensweg zu<br />

wählen, sind eingeschränkt. Bei Krankheiten<br />

vertrauen sie auf Hausmittel und<br />

mündlich überlieferte Methoden, die wir<br />

hier als Naturheilkunde bezeichnen. Ihre<br />

Nahrung besteht aus Feldfrüchten und<br />

wenig Fleisch; sie nehmen kaum<br />

industriell hergestellte Lebensmittel zu<br />

sich, sondern Tomaten, Kartoffeln und<br />

Erbsen vom eigenen Hof.<br />

Die Täler des Kaukasus, die Berge<br />

Sardiniens und die Dörfer Ithakas ähneln<br />

sich: Sie haben ein mildes Mikroklima,<br />

eine regionale Kücke mit wenig Fleisch,<br />

viel Obst und Gemüse und ein Lebensstil<br />

ohne der Stress der modernen Großstädte.<br />

In Sardinien besteht die Nahrung zum<br />

Beispiel aus der mediterranen Küche, die<br />

Ernährungswissenschaftler empfehlen:<br />

Vollkornbrot, Schafs- und Ziegenkäse,<br />

Oliven, Zucchini, Zwiebeln und Hülsenfrüchte,<br />

Oregano und Rosmarin, gelegentlich<br />

Fisch und selten Lamm-, Ziegenoder<br />

Schweinefleisch.<br />

Im Kaukasus sind Gemüseeintöpfe<br />

die Regel, Äpfel, Granatäpfel,<br />

Oliven, Knoblauch und frische<br />

Kräuter, dazu geschmolzene<br />

Butter, Joghurt, Schafs-käse und<br />

Buttermilch. Allerdings ernähren<br />

sich die für ihr hohes Alter<br />

legendären Talyschen in Aserbeidschan<br />

kalorien-reich. Auf dem<br />

Speiseplan stehen vor allem fettes<br />

Hammelfleisch, Brot und vor allem<br />

Milchprodukte.<br />

Der sehr alte Sohn der noch viel<br />

älteren Talyschin Mizayeva erklärt<br />

das lange Leben mit der sozialen<br />

Geborgenheit: „Die Alten genießen<br />

in unserer Kultur Hochachtung. Sie<br />

leben inmitten der Großfamilie,<br />

werden geliebt, umsorgt und sind<br />

glücklich.“<br />

Die Psyche spielt eine wesentliche<br />

Rolle dabei, ob wir gesund sind – an<br />

Körper und Seele. Das ist unbestritten.<br />

Die Lebenserwartung von Menschen aus<br />

dysfunktionalen Beziehungen leidet: Sie<br />

entwickeln psychosomatische Symptome,<br />

darunter Störungen wie Borderline<br />

oder Depressionen, die sie wiederum in<br />

die Selbstzerstörung treiben. Auch<br />

starben diverse Alte kurz nachdem ihr<br />

Ehepartner verschied.<br />

Leben Uralte in traditionellen Gesellchaften<br />

also so lange, weil sie sozial<br />

integriert sind, einen Sinn im Leben finden<br />

und eine Aufgabe haben?<br />

Diese Vorstellung entspricht zwar den<br />

Sehnsüchten postmoderner Neurotiker,<br />

die diese soziale Wärme vermissen –<br />

empirische Untersuchungen stehen aber<br />

aus.<br />

Logisch ist lediglich, dass den Methusalems,<br />

deren Alter einen Wert hat, ein<br />

Motiv fehlt, ihr Leben aktiv oder passiv zu<br />

beenden; dass sie nicht dahin siechen,<br />

weil ihre Angehörigen sie vernachlässigen,<br />

und dass sie psychisch gesund<br />

bleiben, weil sie nicht unter dem Stigma<br />

der Überflüssigen leiden.<br />

Die Uralten in Okinawa, Sardinien,<br />

Pakistan und Aserbeidschan haben<br />

jedenfalls alle viele soziale Kontakte. Ob<br />

dies aber ein entscheidender Faktor im<br />

Vergleich zu unter Hundertjährigen ist, die<br />

isoliert im Altersheim leben, ist nicht<br />

belegt. Dafür wären tragfähige Studien<br />

vonnöten, die das Ausmaß und die<br />

Qualität sozialer Kontakte zwischen<br />

diesen Uralten und Alten in den Industrieländern<br />

vergleichen.<br />

Die wissenschaftliche Erforschung des<br />

„Methusalem-Komplexes“ steht also am<br />

Anfang. Sie verspricht nicht nur Erkenntnisse<br />

über die Uralten, sondern<br />

auch über Faktoren, die bei den<br />

„Normalen“ Krankheiten beeinflussen, die<br />

letztlich zu einem früheren Tod führen. So<br />

hilft sie vielleicht auch uns Normalsterblichen<br />

zu einem längeren Leben.


Oberpfälzer Küche<br />

Oberpfälzer Maultaschen<br />

Apfelmaultaschen<br />

Zutaten für 6 Portionen<br />

300 g Mehl<br />

150 g Butter<br />

125 ml heiße Milch<br />

750 g Äpfel<br />

250 ml Sahne<br />

2 Eier<br />

75 g Zucker oder Zimtzucker<br />

1 Prise Salz<br />

Zubereitung<br />

Die Äpfel waschen, schälen, entkernen,<br />

vierteln und in kleine Scheibchen<br />

schneiden. In einer Schüssel mit ca. 50 g<br />

des Zuckers oder Zimtzuckers bestreuen,<br />

vermischen und etwas einziehen lassen.<br />

Wer es mehr oder weniger süß mag, kann<br />

entsprechend die Zuckermenge nach<br />

oben oder unten korrigieren.<br />

In der Zwischenzeit den Backofen auf<br />

220°C (Ober-/Unterhitze, Umluft: 200°C)<br />

vorheizen. Jeder Backofen ist anders,<br />

d a h e r h a n d e l t e s s i c h b e i d e n<br />

Temperaturangaben nur um Richtwerte.<br />

In einer Fettpfanne oder einem Schmortopf<br />

ca. 50 g der Butter in Flöckchen auf<br />

dem Boden verteilen. Wichtig ist, dass die<br />

Fettpfanne einen mindestens 3 cm hohen<br />

Rand hat. Die Fettpfanne beiseite stellen.<br />

Für den Teig das Mehl mit 75 g<br />

zerlassener Butter, Salz und heißer Milch<br />

vermengen und zu einem festen,<br />

geschmeidigen Teig kneten. Den Teig in 6<br />

etwa gleichgroße Portionen teilen und<br />

jeweils dünne, ovale oder runde<br />

Teigscheiben ausrollen.<br />

Die restlichen 25 g Butter zerlassen und<br />

die Teigplatten mit einem Pinsel damit<br />

bestreichen. Die klein geschnittenen,<br />

gezuckerten Äpfel gleichmäßig in der<br />

Mitte der Teigplatten verteilen und<br />

aufrollen, sodass sie gut verschlossen<br />

sind. Hier darf man gerne kreativ sein.<br />

Die vorbereitete Fettpfanne kurz in den<br />

Backofen schieben, bis die Butterflöckchen<br />

geschmolzen sind. Dann aus dem<br />

O f e n n e h m e n u n d d i e<br />

Maultaschen darin gleichmäßig<br />

verteilen. Wieder in<br />

den Ofen schieben und ca.<br />

20 Min. ohne Deckel backen.<br />

In einer Schüssel die Sahne<br />

mit den Eiern verquirlen, den<br />

restlichen Zucker oder Zimtzucker (25 g)<br />

dazugeben. Die Maultaschen nach ca. 20<br />

Min. aus dem Ofen holen, wenn sie ganz<br />

leicht goldbraun sind, die Eier-Sahne<br />

darüber-gießen und für weitere 10 - 15<br />

Min. in den Ofen, die Temperatur ggf.<br />

etwas redu-zieren, die Maultaschen<br />

sollen nicht dunkel werden.<br />

Wenn die Eiersahne gut gestockt ist, von<br />

den Maultaschen etwas aufgesogen<br />

wurde und diese goldbraun sind, die<br />

Fettpfanne aus dem Ofen nehmen, in eine<br />

Schüssel stürzen und zugedeckt etwas<br />

ziehen lassen. Die Maultaschen heiß<br />

servieren, sie schmecken jedoch auch<br />

kalt einfach köstlich.<br />

Die Maultaschen mit auch jedem anderen<br />

Obst (Birnen, Zwetschgen, Heidelbeeren<br />

etc.) je nach Saison und persönlichen<br />

Vorlieben gefüllt werden.<br />

Oberpfälzer Bauernpfanne<br />

Zutatenfür 4 Portionen<br />

5 mittelgroße Kartoffel(n)<br />

250 g Bauchspeck, geräuchert, in<br />

Würfel geschnitten<br />

2 Zwiebeln, klein geschnitten<br />

4 Eier<br />

200 ml Milch<br />

50 g Pilze (Mischpilze), getrocknet<br />

Salz und Pfeffer, Knoblauchpulver<br />

Butterschmalz<br />

Zubereitung<br />

Am Vortag die Kartoffeln dämpfen,<br />

schälen und über Nacht auskühlen<br />

lassen. Die Pilze einweichen und über<br />

Nacht quellen lassen.<br />

Die Kartoffeln in Stücke schneiden. Die<br />

Pilze gut ausdrücken und evtl. noch etwas<br />

klein schneiden.<br />

Etwas Butterschmalz in einer Pfanne<br />

erhitzen und die Speck-würfel darin braun<br />

rösten. Den Speck aus der Pfanne<br />

nehmen und warm stellen. Im selben Fett<br />

die Kartoffeln und die Zwiebeln braun<br />

rösten und mit Pfeffer und etwas Salz<br />

würzen. Den Speck und die Pilze zugeben<br />

und kurz mit rösten.<br />

Die Eier und die Milch verquirlen und mit<br />

Pfeffer, etwas Salz und etwas Knoblauchpulver<br />

würzen. Die Eiermilch über die<br />

Kartoffelmischung geben und zugedeckt<br />

stocken lassen.<br />

Dazu passen Blattsalate.


Unser besonderes Angebot des Monats<br />

Abbildung ähnlich<br />

Es handelt sich um einen<br />

Super7 von Westfield<br />

Er hat einen 3500 ccm-V8 Motor.<br />

Die Laufleistung beträgt 18.000<br />

Meilen.<br />

Farbe: British Racing-Green.<br />

Die Sitze sind in Leder gehalten<br />

Es ist jedoch ein Rechtslenker.<br />

Ich werde die Hauptuntersuchung<br />

auf jeden Fall neu machen.<br />

Es gibt dieses Fahrzeug in dieser<br />

Ausführung<br />

nur 3 Mal in Deutschland.<br />

Die Leistung: 190 PS bei 670 Kg<br />

Fahrzeuggewicht. Baujahr: 1993.<br />

Das Fahrzeug ist bei mir in 2.Hand.<br />

Preisvorstellung: 28.000 Euro.<br />

Nähere Auskunft unter der Tel.-Nr. 0176-49444934<br />

Lázeňský hotel PYRAMIDA, a.s.<br />

Slatina 91 - 351 01 Františkovy Lázně<br />

Telefon: +420 354 401 581<br />

E-mail: info.mtt@hotelpyramida.com<br />

Internet: www. hotel-pyramida.cz<br />

Wie wir Ihnen bei Rückenschmerzen helfen können<br />

Unsere neue Therapie heißt Medizinische Trainingstherapie<br />

(MTT). Ihre Einzigartigkeit liegt in der<br />

Stärkung der tiefligenden Rückenmuskulatur, die<br />

durch die klassische Traningmethoden nicht möglich<br />

ist. Wir haben zwei speziell entwickelte<br />

Trainingsmaschinen, die Geräte ILE und ICE. Beide<br />

Geräte ermöglichen dank der besonderer Fixierung<br />

die oberflächliche Muskulatur zu isolieren und ein<br />

isoliertes Training der Halswirbelsäulen- und Lendenwirbelsäulenstreckmuskulatur<br />

die tiefliegende<br />

Rückenmuskulatur durchzuführen, die für die<br />

meisten Rückenschmerzen verantwortlich sind.<br />

Vorteile der Medizinischen Trainingstherapie<br />

Die Therapie beginnt mit einer gründlichen Entrittsuntersuchung<br />

und mit dem isokinetschen diagnostischen<br />

Test (Rückensanalyse). Die gründliche Erkennung<br />

der Schmerzursache ermöglicht, die<br />

Therapie gezielt durchzuführen.<br />

Mit den medizinischen Therapiegeräten wird ein<br />

gezieltes, isoliertes und kontrolliertes Training der<br />

tiefliegenden Muskulatur ermöglicht.<br />

Durch eine effektive Therapie wird oftmals eine<br />

Operation an der Wirbelsäule vermeiden<br />

Im Vergleich zu einem operativen Eingriff ist die<br />

Behandlung fast risikofrei<br />

Program für die Rückentherapie<br />

im Kurhotel Pyramida<br />

– ein richtiger Genesungsurlaub<br />

Für wenn ist die MTT geeignet<br />

In den meisten Fällen ist für das Entstehen der<br />

Rückenschmerzen die schwach ausgebildete<br />

autochtone Rückenmuskulatur verantwortlich.<br />

Mit einer isometrischen Kraftmessung wird<br />

festgestellt, ob eine Atropie und/oder eine<br />

intramuskuläre Dysbalanz wirklich als<br />

Schmerzursache vorliegen, und ob die MTT für<br />

Sie die richtige Lösung ist. Wir können dann<br />

einen persönlichen Therapieplan erstellen. Bei<br />

folgenden Indikationen kann Ihnen die MTT-<br />

Therapie helfen:<br />

Rückenschmerzen in allen Formen<br />

Verspannungsschmerzen in der Hals- und<br />

Nackenmuskulatur<br />

Kopfschmrezen, Migräne, Tinnitus<br />

Muskuläre Insuffizienzen und muskuläre<br />

Dysbalanzen<br />

Zustand nach Operation an der Wirbelsäule<br />

(ab 6 Wochen nach OP)<br />

Degenerative Veränderungen der Wirbelsäule<br />

(Osteochondrose, Spondylose, Spinalstenose)<br />

Bandscheibverwölbungen und<br />

Bandscheibenvorfälle, die nicht operiert<br />

werden müssen<br />

Haltungsschwäche und -Fehler<br />

Erkrankungen aus dem rheumatoiden<br />

Formenkreis (chronische Polyartritis, Morbus<br />

Bechterev, Fibromyalgie etc.)


GESUNDHEIT<br />

GESUNDHEIT<br />

des Menschen<br />

höchstes Gut<br />

Unterschätzte Krankheit:<br />

Depression<br />

Noch immer werden Depressionen nicht<br />

wirklich ernst genommen. In gewissen und<br />

aufgeklärten Kreisen ja, aber der<br />

durchschnittliche Bürger, welcher sich<br />

noch nie intensiv mit dieser anhaltenden<br />

psychischen Erkrankung auseinandergesetzt<br />

hat, belächelt und verspottet sie<br />

noch allzu oft. Es ist an der Zeit, dass wir<br />

uns intensiver mit den Problematiken einer<br />

schweren Depression auseinandersetzen<br />

und die unterschätzte und unterdrückte<br />

Traurigkeit besser verstehen lernen.<br />

Eine Depression gibt es in<br />

verschiedenen Stufen<br />

Ohne weiter in größere psychologische<br />

Analysen gehen zu wollen und alle<br />

möglichen Varianten aufzulisten sei<br />

einfach mal grob zusammengefasst: Nicht<br />

jede Depression ist die selbe und nicht<br />

jede hält ein Leben lang an. Es gibt so<br />

unendlich viele Formen einer Depression,<br />

welche sich individuell bei jedem anders<br />

äußert.<br />

E s g i b t d i e s o g e n a n n t e " l e i c h t e<br />

Depression". Diese Phase macht wohl fast<br />

jeder Mensch einmal im Leben durch. Sie<br />

entsteht aus tragischen Schicksalsschlägen,<br />

Misserfolgen und schweren<br />

Zeiten (Todesfall, Stress im Beruf,<br />

Trennungsschmerz usw). Jene legt sich in<br />

der Regel nach einiger Zeit wieder und die<br />

Psyche wird wieder stabiler. Während<br />

einer leichten Depression ist es unter<br />

anderem noch möglich, dem Alltag wie<br />

gewohnt nachzugehen.<br />

Dann gibt es die "mittelschwere und die<br />

schwere Depression", welche schon<br />

deutlich extremer ausfallen. Man ist fast<br />

oder sogar gar nicht mehr in der Lage<br />

seinen Alltag zu stemmen. Anhaltende und<br />

immer wiederkehrende Symptome wie<br />

andauernde Traurigkeit, Antriebslosigkeit,<br />

Desinteresse, kein oder übertriebenes<br />

Hungergefühl, vermehrte Isolation, große<br />

Unsicherheit bezüglich der eigenen<br />

Fähigkeiten und Kompetenzen, keine<br />

freudigen Empfindungen, starke Müdigkeit<br />

und Gedanken an den Tod sind nur einige<br />

von vielen.<br />

Jeder empfindet anders. Man fühlt sich<br />

überwiegend wertlos, das Selbstbewusstsein<br />

geht immer mehr kaputt und man<br />

schämt sich für alles, was man tut.<br />

Schwarzer Tunnelblick, keine Besserung<br />

in Sicht, wozu noch großartig Energie<br />

investieren? Macht doch eh alles keinen<br />

Sinn...<br />

Depressionen entstehen durch die<br />

unterschiedlichsten Gründe, viele daraus<br />

resultieren aus früheren Zeiten der<br />

Kindheit. Vernachlässigung, Missbrauch<br />

(körperlich oder seelisch), Druck dem man<br />

nicht gerecht werden kann, Schuldgefühle,<br />

Beleidigungen, Mobbing sind<br />

einige potenzielle Gründe, aus welchen<br />

eine Depression resultieren kann. Obwohl<br />

das Erlebte teilweise schon sehr weit<br />

zurückliegen kann... so vergisst die Seele<br />

doch nie...<br />

War oder ist ein Eltern- oder Großelternteil<br />

depressiv, so steigt die Wahrscheinlichkeit,<br />

dass auch das Kind eine<br />

Depression bekommen kann. Denn was<br />

viele nicht wissen, Depressionen sind<br />

vererbbar!<br />

Eine genauere Analyse, beispielsweise<br />

bei einem Therapeuten kann möglicherweise<br />

genaueres herausfinden und der<br />

Wurzel kann auf den Grund gegangen<br />

werden. Anschließend können eine<br />

individuelle Therapie oder unterstützende<br />

Medikamente ein dauerhaftes Leiden<br />

lindern und die Depression kann ganz<br />

oder zumindest zum Großteil geheilt<br />

werden.<br />

Einige Therapien dauern Wo-chen,<br />

manche Monate und andere wiederum<br />

Jahre, das ist immer verschie-den, je nach<br />

Schwere der Depression.<br />

"Gute Ratschläge" sind Gift<br />

Und dann gibt es wiederum jene<br />

Menschen, die diese ganze "psychologische<br />

Schiene" einfach nicht ernst<br />

nehmen und dann sogar verhöhnen. Es<br />

fallen regelmäßig Sprüche wie "Stell Dich<br />

doch nicht so an, jeder ist mal traurig" oder<br />

"Schlaf Dich einfach mal ein bisschen aus<br />

und lächle, denk mal wie gut es Dir geht,<br />

andere sind da viel schlimmer dran".


Kennst Du auch jemanden, der mit einer<br />

Depression zu kämpfen hat? Biete ihm<br />

oder ihr Deine Unterstützung an. Es gibt<br />

Hilfe und zeig diesen Artikel auch Deinen<br />

Freunden, damit sie sich bewusst werden,<br />

dass Depressionen eine ernste Krankheit<br />

sind!<br />

Solche Sätze sind natürlich Gift für die<br />

Seele und machen alles nur noch<br />

schlimmer.<br />

Man muss ja kein Experte auf dem Gebiet<br />

sein, aber einen depressiven Menschen<br />

mit solchen Sätzen noch zu "sticheln" ist<br />

keinesfalls fördernd für seine Lage. Daher<br />

wäre es angebracht, wenn man keine<br />

Ahnung von der Thematik hat, einfach mal<br />

die Klappe zu halten.<br />

Auch wenn es vielleicht gar nicht böse<br />

sondern eher aufbauend gemeint ist;<br />

Wenn Ihr noch nie in dieser Situation wart,<br />

erspart Euch die "guten Ratschläge".<br />

Man kann schließlich zu einem Menschen<br />

mit Grippe auch nicht sagen: "Hör auf zu<br />

husten, das bringt doch nichts!"<br />

Stomatologická<br />

laboratoř<br />

Dentallabor<br />

Jitka Taušová<br />

Zahnersatz, Zahnprothesen, Implantate und mehr<br />

Unser privates Dentallabor befindet sich seit 2004 im Zentrum<br />

von Karlovy Vary. Wir fertigen ästhetischen Zahnersatz nach<br />

neuesten Erkenntnissen. Vertrauen Sie auf die Handwerkskunst<br />

einer zertifizierten Zahntechnikerin. Wir arbeiten mit namenhaften<br />

Herstellern von Verbrauchsmaterialien und erstellen Ihnen gerne<br />

ein individuelles Angebot aus unserem Leistungsspektrum.<br />

T.G.Masaryka 54/21 Tel.: +420 353 815 534<br />

360 01 Karlovy Vary mobil.: +420 606 504 048<br />

e -mail: j.tausova@volny.cz


wespen<br />

5000 Euro Strafe für das<br />

Töten von Wespen<br />

Wespen können richtige Plagegeister<br />

sein, wenn der Biergarten im Sommer<br />

lockt oder es beim Picknick unangenehm<br />

wird. Trotzdem dürfen Wespen nicht<br />

einfach getötet und erschlagen werden.<br />

Viele wissen gar nicht, dass beim Töten<br />

von Wespen Strafen drohen.<br />

Wespen gehören zu den besonders<br />

nervigen Plagegeistern im Frühjahr und im<br />

Sommer, bzw. im Herbst, obwohl sie für die<br />

Natur sehr wichtig sind. Für den Menschen<br />

sind sie allerdings sehr nervenaufreibend.<br />

Sehr viele fürchten sich vor den Insekten<br />

und wünschen sich, die Wespen am<br />

besten Tod zu sehen.<br />

Wespen stehen unter<br />

Naturschutz<br />

Nicht nur aus moralischer Sicht, sondern<br />

auch, weil Strafen drohen, ist es nicht gut,<br />

Wespen einfach so zu töten. Immerhin<br />

stehen diese Insekten auch unter<br />

Naturschutz und man darf sie deshalb<br />

nicht umbringen.<br />

Dieses Verbot, Wespen zu töten wird vom<br />

Deutschen Naturschutzbund bestätigt.<br />

Wird ohne Not die Deutsche Wespe, bzw.<br />

die Gemeine Wespe getötet, ist eine Strafe<br />

von bis zu 5000 Euro fällig.<br />

Handelt es sich sogar um die Kreiselwespe,<br />

die vom Aussterben bedroht ist,<br />

können Strafen von bis zu 65 000 Euro<br />

anfallen.<br />

Wie realistisch sind diese<br />

Höchststrafen?<br />

Bisher musste allerdings noch niemand<br />

wirklich als Wespenkiller die Strafe<br />

bezahlen, außerdem bestehen Ausnahmen.<br />

Allergiker, die sich gegen die<br />

Wespen wehren, weil sie sich vor einem<br />

Stich schützen wollen, handeln quasi aus<br />

Notwehr und werden deshalb freigesprochen.<br />

Lasst die Insekten leben<br />

Auch dann, wenn die Wespen im Sommer<br />

besonders nerven, sollten sie nicht getötet<br />

werden. Dabei spielt es gar keine große<br />

Rolle, ob Geldstrafen fällig werden oder<br />

nicht. Immerhin sind diese Insekten sehr<br />

wichtig, um das Gleichgewicht in der Natur<br />

aufrechtzuerhalten. Bevor Wespen<br />

einfach so umgebracht werden, sollte man


Kreiselwespe<br />

klatsche oder zur Zeitung gegriffen oder<br />

derjenige ergreift die Flucht. Im<br />

schlimmsten Fall wird mit den Händen<br />

umher gewedelt. Trotzdem sollte immer<br />

Ruhe bewahrt werden, denn die Wespen<br />

sind ausschließlich auf der Suche nach<br />

Nahrung.<br />

Für eine Wespe riechen süße Limonaden,<br />

Kuchen und Grillfleisch ganz besonders<br />

lecker. Besonders dann, wenn die<br />

Pflanzenblüte im späten Sommer zu Ende<br />

geht, machen sich die Insekten auf die<br />

Suche nach Nahrung.<br />

Zu den besonders geschützten Wespenarten<br />

gehören, wie bereits oben genannt<br />

die so genannte Kreiselwespe oder auch<br />

die Knopfhornwespe.<br />

am besten damit leben, dass sie umher<br />

schwirren. Es gilt, keine hektischen<br />

Bewegungen zu machen, danach<br />

verschwinden die Insekten nämlich<br />

meistens wie von selbst.<br />

Knopfhornwespe<br />

Bei den oben genannten Bußgeldern, die<br />

von Naturschutzbehörden als Strafe<br />

verhängt werden können, handelt es sich<br />

übrigens um die gesetzlichen Höchstsätze.<br />

Werden einzelne Wespen getötet,<br />

gibt es solche Strafen in der Praxis eher<br />

nicht. Diese Regel bezieht sich eher auf<br />

besondere Wespen.<br />

Richtig reagieren<br />

Viele Menschen reagieren auf Wespen mit<br />

Panik. Entweder wird beherzt zur Fliegen-<br />

Ruhestätten und<br />

Fortpflanzungsstädten nicht<br />

zerstören<br />

Bußgelder werden nicht nur fällig, wenn<br />

Wespen getötet werden, sondern auch<br />

dann, wenn die Ruhestätten und<br />

Fortpflanzungsstädten beschädigt und<br />

zerstört werden. Dasselbe gilt für<br />

Hummeln, Hornissen und Bienen. Diese<br />

zählen nämlich auch zu den besonders<br />

geschützten Tierarten.<br />

Je nach Bundesland können die Strafen<br />

variieren.<br />

Wespen sind wichtig für die<br />

Bestäubung<br />

Vielen Menschen ist nicht bewusst, dass<br />

Wespen für die Bestäubung genauso<br />

wichtig sind, wie Bienen. Manche Blumen<br />

werden nämlich von Bienen oder<br />

Hummeln gar nicht angeflogen. Die<br />

Bestäubung erfolgt dann ausschließlich<br />

durch die Wespen.


is Kriegsende hier versorgt worden sein,<br />

die Dunkelziffer der Toten ist unbekannt.<br />

Auch Adolf Hitler wurde als Gefreiter hier<br />

behandelt.<br />

I m J a h r 1 9 2 0 w a r d i e Z a h l d e r<br />

Behandlungsanfragen so groß, dass man<br />

nur noch Frauen und Kinder aufnehmen<br />

konnte. Eine Sensation war damals eine<br />

Art Klimaanlage, die saubere Luft aus<br />

dem Wald über Rohre direkt in die<br />

Krankenzimmer pusten konnte.<br />

Beelitz-Heilstätten<br />

Deutschlands gruseligstes Krankenhaus<br />

Die Beelitz-Heilstätten waren einst<br />

Deutschlands Vorzeige-Tuberkuloseklinik<br />

– heute sind die verfallenen Gebäude nur<br />

noch ein Magnet für Fans verlassener<br />

Orte. Doch es gibt wieder Hoffnung dank<br />

einiger ungewöhnlicher Ideen. Was aus<br />

den Heilstätten werden soll.<br />

Wer die Beelitz-Heilstätten betritt, glaubt<br />

kaum, dass er sich in einem ehemaligen<br />

Vorzeige-Krankenhaus befindet. Die<br />

Gebäude verfallen, die Wände sind mit<br />

Graffiti überzogen, die Fenster entweder<br />

vernagelt oder eingeworfen. Regen tropft<br />

durch die Dächer, sodass bei Unwetter in<br />

den einst so prunkvollen Räumlichkeiten<br />

Pfützen von dreckigem Wasser stehen.<br />

An den Eingangsbereich der Notaufnahme<br />

hat jemand ein Pentagramm<br />

geschmiert, und von den Wänden<br />

bröckelt der Putz – die verlassenen,<br />

riesigen Räume und Hallen wirken, man<br />

kann es nicht anders sagen, wahrhaft<br />

gespenstisch. Und tatsächlich sind hier in<br />

der Vergangenheit teils gruselige Dinge<br />

geschehen.<br />

Dabei waren die Heilstätten einst ein<br />

mustergültiger Betrieb, in dem die<br />

Landesversicherungsanstalt Berlin von<br />

1898 bis 1930 eine Tuberkulose-Klinik<br />

betrieb. Es war der Kampf gegen eine<br />

verheerende Krankheit, die vor allem<br />

aufgrund der katastrophalen hygienischen<br />

Zustände in den Berliner Mietskasernen<br />

immer mehr um sich griff und<br />

außer Kontrolle zu geraten drohte – allein<br />

im letzten Jahrzehnt des 19. Jahrhunderts<br />

ging bereits jeder dritte Todesfall auf<br />

Tuberkulose zurück. Und so entstand mit<br />

den Beelitz-Heilstätten im Laufe der Jahre<br />

ein moderner Klinik-Komplex mit bis zu<br />

1200 Betten, eigenen Waschhäusern und<br />

einem Heizhaus, sogar ein Badehaus und<br />

eine klinik-eigene Kirche gab es.<br />

Verwüstung und Zerstörung<br />

durch zwei Kriege<br />

Dann brach der Erste Weltkrieg los, und<br />

das Militär zweckentfremdete die Einrichtungen<br />

als Lazarett für verwundetet<br />

Soldaten – mehr als 12.500 Mann sollen<br />

Doch dunklere Zeiten kündigten sich<br />

bereits an, als der Komplex nach dem<br />

Zweiten Weltkrieg zum militärischen<br />

Sperrgebiet erklärt und von der<br />

Sowjetarmee besetzt wurde. Er war<br />

damals das größte russische Militärhospital<br />

außerhalb der Sowjetunion. Auch<br />

hatte der Krieg Verwüstungen an den<br />

Heilstätten hinterlassen, so war die Kirche<br />

zerbombt und auch das ehemalige Ärzte-<br />

Wohnhaus nur noch eine Ruine (die<br />

übrigens bis heute steht).<br />

Satanische Messen und zwei<br />

grausame Mordfälle<br />

Seit 1994 liegt der Großteil des Geländes<br />

brach – und die Einrichtungen verfallen:<br />

Diebe haben bereits so viel Metall aus den<br />

denkmalgeschützen Wänden gerissen,<br />

dass die Gebäude bis zur Unkenntlichkeit<br />

verunstaltet sind. Immer wieder finden<br />

illegale Partys statt, angeblich auch Geister-Séancen<br />

und satanische Messen.<br />

Beklemmend und finster wirken die<br />

Heilstätten angesichts ihres Verfalls. Fast<br />

zwangsläufig glauben manche, Unheimliches<br />

zu vernehmen. Besucher berichten<br />

von Schritten in den Gängen, sich wie von<br />

Geisterhand öffnenden Türen und sogar<br />

von Schreien aus dem Chirurgie-<br />

Gebäude. In Internetforen werden diese<br />

Themen heiß diskutiert.


„Natürlich hat es hier nie Geister<br />

gegeben“<br />

Investor Hans-Georg Hoffmann, Geschäftsführer<br />

der HPG Projektentwicklungs<br />

GmbH, verweist solche Geschichten<br />

aber energisch ins Reich der<br />

Märchen: „Natürlich hat es hier nie Geister<br />

gegeben, aber dadurch, dass die<br />

Zeitungen das Thema immer wieder<br />

hochschreiben, entsteht uns ein enormer<br />

wirtschaftlicher Schaden“.<br />

Denn Sensationstouristen aus ganz<br />

Europa kämen auf das Gelände der<br />

Heilstätten, sogar illegale Führungen<br />

habe es hier schon gegeben. Dabei käme<br />

es auch immer wieder zu mutwilligem<br />

Vandalismus. Hoffmann fordert daher<br />

solche Leute vehement auf, den Heilstätten<br />

fernzubleiben, notfalls werde man<br />

auch die Polizei gegen Störenfriede<br />

einsetzen – ein firmeneigener Wachdienst<br />

patroulliert bereits.<br />

Ganz real, und daher umso grausamer<br />

sind zwei Mordfälle, die sich hier auf dem<br />

Gelände der Beelitz-Heilstätten ereignet<br />

haben.<br />

Der erste geschah 1991, als ein<br />

Serienmörder, der als „die Bestie von<br />

Beelitz“ schaurige Berühmtheit erlangte,<br />

in den Wäldern um die Klinik herum die<br />

Frau eines russischen Chefarztes und<br />

deren Baby ermordete. Die Mordserie des<br />

ehemaligen Polizisten wurde sogar in<br />

Dokumentarfilmen und Theaterstücken<br />

festgehalten. 2008 dann erwürgte ein<br />

Hobby-Fotograf in einem ehemaligen<br />

Pförtnerhaus ein Fotomodell, das er im<br />

Internet kennengelernt hatte.<br />

Im Mai 2010 stürzte hier außerdem ein 25-<br />

jähriger Mann aus dem vierten Stock zu<br />

Tode, nur wenige Tage später wurde ein<br />

32-Jähriger schwer verletzt geborgen,<br />

nachdem er in einen Schacht gefallen<br />

war.<br />

Hoffnung für Deutschlands<br />

unheimlichste Klinik<br />

Trotz der düsteren Vergangenheit soll es<br />

für Deutschlands unheimlichste Klinik<br />

eine Zukunft geben: Der Immobilienentwickler<br />

Frank Duske hat sich des<br />

Komplexes angenommen und plant, den<br />

Quadrant D der ehemaligen Lungenheilanstalt<br />

zu einem „Creative Village“<br />

umzubauen, mit 6200 Quadratmeter<br />

Nutzfläche und 46 Ateliers für Kreative.<br />

„Die Genehmigungsplanung ist abgeschlossen<br />

und die Vergabe voll im Gange.<br />

Die erste Baugenehmigung wurde<br />

mittlerweile erteilt, die ersten Atelierwohnungen<br />

sollen im Frühjahr 2017<br />

bezugsfertig sein“, heißt es auf der<br />

Webseite zum Projekt „Refugium Beelitz-<br />

Heilstätten“.<br />

Im Spätsommer 2015 hat auch Hans-<br />

Georg Hoffmann hier für eine Millionensumme<br />

den Baumkronenpfad „Baum &<br />

Zeit“ installiert – den ersten seiner Art in<br />

Brandenburg: 20 Meter hoch, mit einem<br />

noch einmal doppelt so hohen Aussichtsturm<br />

und einer Hängebrücke über der<br />

Ruine des ehemaligen Frauen-sanatoriums.<br />

Nach vollständiger Fertig-stellung<br />

soll die Strecke stolze 1000 Meter<br />

umfassen. Das Projekt schließt die<br />

Sanierung der denkmalgeschützten<br />

Häuser im Quadrant A ein und widmet sich<br />

dem „sanften Tourismus“.<br />

Es scheint also, als wäre nun endlich Leben<br />

in diesen verlassenen Ort gekommen<br />

– womit die Gruselgeschichten und die<br />

negative Publicity rund um die einstige<br />

Vorzeigeklinik auch ein Ende finden<br />

werden.


Flora und Fauna<br />

in Bayern<br />

Das Auerhuhn ist eine Vogelart aus der<br />

Familie der Fasanenartigen und der<br />

Ordnung der Hühnervögel . Es ist zugleich<br />

der größte Hühnervogel Europas. Es<br />

besiedelt Nadel-, Misch- und Laubwaldzonen<br />

von Schottland über Nordeuropa<br />

bis in den Osten Zentralsibiriens. In<br />

Europa besiedelt es boreale und gemäßigte<br />

Zonen oberhalb von 1000 Meter<br />

über dem Meeresspiegel. Nur sehr<br />

vereinzelt kommt es auch in tieferen<br />

Lagen vor wie beispielsweise in Polen und<br />

der Niederlausitz.<br />

Es ist sehr scheu und stellt große<br />

Anforderungen an seine Umgebung. In<br />

Mitteleuropa ist es nur noch selten und nur<br />

in alten, unberührten Bergwaldregionen<br />

anzutreffen, z.B. in Österreich, der<br />

Schweiz, Slowenien, im südlichen<br />

Berchtesgadener Land, im Schwarzwald,<br />

im Bayerischen Wald, und im Fichtelgebirge.<br />

Da es ein sehr geringes Ausbreitungspotenzial<br />

hat, sind Kleinpopulationen<br />

rasch isoliert.<br />

Verbreitungsgebiet in Europa<br />

Das Auerhuhn ist ein Standvogel der<br />

großen, lichten Waldgebiete Europas und<br />

Nordasiens. Sein ursprünglicher Lebensraum<br />

umfasst in erster Linie die Taiga<br />

Nord- und Osteuropas, daneben auch die<br />

ursprüngliche Nadelwaldzone der Alpen<br />

und Mittelgebirge. Als wesentliche Ursachen<br />

des Rückgangs werden Einflüsse<br />

aus der modernen Forstwirtschaft<br />

angegeben, die die Waldstruktur für die Art<br />

nachteilig verändert. Obwohl die Jagd auf<br />

Auerhühner in allen Ländern reguliert oder<br />

verboten ist, werden, insbesondere in<br />

Teilen von Süd- und Osteuropa, erhebliche<br />

Verluste durch Wilderei angenommen.<br />

Eine moderate, regulierte<br />

B e j a g u n g , i n s b e -<br />

sondere im Herbst, gilt<br />

den Modellannahmen<br />

n a c h a l s m i t d e r<br />

Erhaltung der Bestände<br />

verträglich, wenn hier<br />

auch teilweise noch<br />

Wissenslücken bestehen.<br />

In Deutschland steht<br />

das Auerhuhn bund<br />

e s w e i t a l s v o m<br />

Aussterben bedrohte<br />

Vogelart auf der „Roten<br />

Liste“ und unterliegt<br />

einer ganzjährigen<br />

Schonzeit. Neben der alpinen Population<br />

im Nationalpark Berchtesgaden besiedelt<br />

es hauptsächlich den Schwarzwald, den<br />

Bayerischen Wald und das Fichtelgebirge.<br />

Im Nationalpark Schwarzwald hat sich ein<br />

in der Summe relativ stabiler größerer<br />

Bestand erhalten, während die Gesamtpopulation<br />

im Schwarzwald weiterhin<br />

rückläufig ist. Im Nationalpark Bayerischer<br />

Wald existiert eine überlebensfähige, im<br />

Fichtelgebirge eine kleine, aber stabile<br />

Population.<br />

In weiteren Gegenden wie im Erzgebirge,<br />

im Frankenwald, im Oberpfälzer Wald, im<br />

Odenwald oder im Spessart stirbt die Art<br />

aus oder ist bereits verschwunden. Im<br />

Harz und im Hochsauerland wurden die<br />

Auswilderungsprogramme eingestellt, die<br />

Restpopulationen gelten als erloschen.<br />

Ein Bestand im Thüringer Schiefergebirge<br />

schrumpfte jahrzehntelang auf eine<br />

kritische Zahl, aktuell gibt es jedoch erste<br />

Anzeichen einer Erholung. Eine Ansiedlung<br />

von Tetrao urogallus urogallus in der<br />

Niederlausitz scheint erfolgreich. Beide<br />

Kleinpopulationen wer-den auf absehbare<br />

Zeit nicht die kritische<br />

Größe, die zu einer<br />

Selbsterhaltung notwendig<br />

ist, erreichen<br />

und auf aufwändige<br />

stützende Maßnahmen<br />

angewiesen sein.<br />

Hauptgrund für das<br />

Z u r ü c k g e h e n d e r<br />

Auerhuhnvorkommen<br />

ist der Verlust von<br />

geeigneten Lebensräumen.<br />

Da das Auerhuhn<br />

hohe Ansprüche<br />

an sein Habitat stellt,<br />

sind Schutzmaßnah-<br />

men schwer zu realisieren. Für eine stabile<br />

Population werden etwa 50.000 ha<br />

zusammen-hängende und ausreichend<br />

strukturierte Fläche benötigt. Die<br />

Populationen verhalten sich äußerst labil<br />

gegenüber Infrastrukturprojekten, welche<br />

sie in ihrem Lebensraum einschränken,<br />

die Tiere bis hin zum Stresstod (im Winter)<br />

stören können.<br />

Des Weiteren spielt in Mitteleuropa die<br />

gegenüber den Populationen relativ hohe<br />

Prädatorenzahl (Fuchs, Baummarder,<br />

Habicht, Schwarzwild u.v.m.) eine stark<br />

einschränkende Rolle. In integrativen<br />

Jagdkonzepten muss daher versucht<br />

werden, deren Zahl gering zu halten, was<br />

sich in der Praxis primär durch veränderte<br />

Jagdgesetze bedingt, als schwierig herausstellt.<br />

Der Tourismus und zunehmender<br />

Besucherdruck in den Verbreitungsgebieten<br />

sind weitere Gründe für den<br />

Rückgang. Da die hiesigen Popula-tionen<br />

voneinander isoliert sind, findet kein<br />

ausreichender genetischer Aus-tausch<br />

statt, was sich negativ auf die Konstitution<br />

auswirkt. Es wird derzeit versucht, nach<br />

dem Trittsteinkonzept einen genetischen<br />

und individuellen Austausch zu ermöglichen<br />

(dies insbesondere zwischen<br />

den Teilgebieten im Schwarzwald).<br />

Männchen und Weibchen<br />

In der Gestalt unterscheiden sich<br />

Auerhahn und Auerhenne ganz deutlich<br />

voneinander:<br />

Der auffallend größere Auerhahn – Gewicht<br />

ca. 4–5 kg, Größe 1 m, Flügelspannweite<br />

90 cm – ist dunkelgrau bis<br />

dunkelbraun gefärbt mit einem metallisch<br />

glänzenden grünen Brustschild.<br />

Die Auerhenne ist mit einem Gewicht von


auerhuhn<br />

ca. 2,5 kg bzw. einer Größe von 60 cm und<br />

einer Flügelspannweite von ca. 70 cm<br />

deutlich kleiner als der Hahn. Ihr Gefieder<br />

ist oberseits braun gefärbt mit schwarzen<br />

und silbernen Querbändern, unterseits<br />

etwas heller, gelblicher.<br />

Gemeinsam ist beiden Geschlechtern ein<br />

weißer Spiegel am Schwingenbug. Vor<br />

allem im Winter sind die Füße befiedert,<br />

seitlich der Zehen stehen kleine Hornstifte<br />

ab (Schneeschuh-Effekt), wovon die<br />

Familienbezeichnung „Raufußhühner“<br />

abgeleitet wird.<br />

Diese sog. Balzstifte bilden sich im Winter<br />

auch meistens ziemlich deutlich in der<br />

Fährte im Schnee ab. Dabei ist eine<br />

Unterscheidung der Geschlechter meist<br />

problemlos an der Größe der Trittsiegel<br />

möglich.<br />

Über den Augen zeigt sich bei Hahn und<br />

Henne beiderseits eine nackte, auffallend<br />

rote Hautstelle, die sogenannte Rose.<br />

Küken<br />

Die Auerhuhnküken sind in ihrer<br />

frühesten Jugend ähnlich gefärbt<br />

wie die Hennen und haben eine<br />

charakteristische schwarze<br />

Kopfplatte. Später, ab etwa<br />

Anfang August verändert sich die<br />

Färbung der Hahnenküken<br />

zunehmend mehr in Richtung auf<br />

das spätere Aussehen, ihr<br />

Gefieder wird dunkler, insgesamt<br />

sind sie dann auch schon<br />

deutlich größer als die Hennenküken.<br />

Auerhuhn-Eier entspre-chen in<br />

Größe und Form in etwa Hühnereiern, sie<br />

sind aber meist deutlich braun gefleckt.<br />

Lebensraum<br />

Der ursprünglichen Lebensraum des<br />

Auerhuhns sind nadelbaumreiche, lichte,<br />

stufige Wälder mit reicher Bodenvegetation<br />

aus überwiegend Heidelbeerkraut.<br />

Hieran ist es aufgrund seiner<br />

bevorzugten Nahrung, seines Sicherheitsbedürfnisses<br />

und seines Flugverhaltens<br />

hervorragend angepasst<br />

– „zu gut“ angepasst,<br />

da es letztlich<br />

nicht in der Lage ist, in<br />

a n d e r e n Wa l d a u f -<br />

bauformen zu überleben.<br />

An ihren Lebensraum<br />

stellen die Auer-hühner,<br />

insbesondere die Auerhennen,<br />

die Küken führen,<br />

folgende Ansprüche:<br />

Notwendig ist eine<br />

innige Mischung aus<br />

Nahrungsangebot – v.<br />

a. Heidelbeer-sträucher<br />

– und Deckung mit<br />

Übersicht. Diese Qualitätskriterien erfüllen<br />

norma-lerweise am besten lichte Althölzer<br />

aus Fichte und Kiefer mit reichlich Bodenvegetation<br />

und beginnender Verjüngung<br />

an nicht zu steilen, trockenen Hängen,<br />

also kurz gesagt: alte dicke Bäume,<br />

dazwischen schon stellenweise nachwachsende<br />

Verjüngung, um sich darin zu<br />

verstecken, hinreichend Sicht und<br />

Flugmöglichkeit.<br />

Als Bodenvegetation wünscht sich das<br />

Auerhuhn möglichst viele Beerensträucher,<br />

seine Lieblings-nahrung. Und<br />

das Ganze sollte vorzugsweise<br />

an einem schwach<br />

geneigten, südlich exponierten<br />

Hang liegen. In den<br />

Tieflagen sind solche<br />

Waldformen häufig durch<br />

menschliche Übernutzung<br />

der Wälder, vor allem aber<br />

durch Streunutzung entstanden.<br />

In den klimatisch rauen<br />

Hoch- und Kammlagen der<br />

Mittelgebirge und des<br />

Hochgebirges sowie in der<br />

Taigaregion in Skandinavien<br />

und Russland wachsen die Wälder<br />

von Natur aus eher lückig, so dass sich<br />

dort ganz natürlich derartige, für die<br />

Auerhühner optimal geeignete Waldstrukturen<br />

bilden. Dichte, jüngere Waldteile<br />

werden meist gemieden, da sie häufig<br />

weder Deckung noch Nahrung bieten und<br />

zudem den Flug dieses großen Vogels<br />

behindern.<br />

Nahrung<br />

Das Auerhuhn ist ein hochspezialisierter<br />

Pflanzenfresser; im Sommerhalbjahr<br />

ernährt es sich fast ausschließlich von<br />

Heidelbeerblättern und Beeren, daneben<br />

auch von Grassämerei und jungen<br />

Sprösslingen. Als Küken in den ersten<br />

Lebenswochen sind die Auerhühner auf<br />

tierisches Eiweiß in Form von Insekten<br />

angewiesen, wobei das Angebot an<br />

erreichbarer Nahrung sehr stark vom<br />

Witterungsverlauf abhängt.<br />

Im Winter besteht die Nahrung hauptsächlich<br />

aus Nadeln und Knospen von<br />

Kiefer, Fichte, Tanne und Buche. Zum<br />

Aufschließen und Zermahlen ihrer<br />

Nahrung nehmen die Auerhühner<br />

Magensteinchen, sog. Gastrolithen auf.


IGEL<br />

diese Winterquartiere teils noch bis in den<br />

Mai hinein. Da die schlafenden Tiere bei<br />

Störungen nicht reagieren, also nicht<br />

fliehen können, heißt das für den Garten:<br />

Einmal geschaffene Unterschlupfe während<br />

des Winterhalbjahres bitte nicht mehr<br />

umsetzen. Vorsicht gilt auch beim Beseitigen<br />

von Sträuchern, beim Mähen unter<br />

tief liegenden Zweigen, beim Umgang mit<br />

Motorsensen und Balkenmähern.<br />

Unterschlupf für Winterschläfer<br />

Naturnahe Gärten sind der<br />

beste Igelschutz<br />

Wer Igel fit für den Winter machen will,<br />

sollte seinen Garten fit für Igel machen,<br />

denn Gärten sind für die stacheligen Tiere<br />

wichtige Lebensräume. Das ideale<br />

Winterquartier besteht aus einem Haufen<br />

aus totem Holz, Reisig und Laub.<br />

Schon ab Mitte <strong>Oktober</strong> wird das<br />

Nahrungsangebot für Igel deutlich<br />

knapper, die Alttiere beginnen ihr<br />

Winternest zu bauen und Jungigel<br />

versuchen noch weiter an Gewicht<br />

zuzulegen. Das ideale Winterquartier<br />

besteht aus einem Haufen aus totem Holz,<br />

Reisig und Laub. Ihre Winterquartiere<br />

suchen die Igel bei anhaltenden Bodentemperaturen<br />

um null Grad auf. Schutz<br />

gegen Kälte finden sie in Erdmulden, unter<br />

Hecken oder eben in Reisighaufen. Neben<br />

natürlichen Unterschlupfmöglichkeiten<br />

kann man zusätzlich ein Igelhäuschen<br />

aufstellen. Wer Tieren einen dauerhaften<br />

Platz bieten möchte, kann den Reisighaufen<br />

mit einer Basis aus Feldsteinen<br />

versehen.<br />

Manche verspätete Jungigel sind jetzt<br />

noch tagsüber unterwegs, um sich weitere<br />

Fettreserven anzufressen. Diese Tiere<br />

sollten nicht aus falsch verstandener<br />

Fürsorge aufgenommen werden. Nur<br />

wenn ein Igel auffallend unterernährt oder<br />

krank ist, sollte er versorgt oder einer Igelstation<br />

übergeben werden. Unterkühlte<br />

Igel werden gewärmt mit einer in einem<br />

Frotteehandtuch umwickelten, lauwarmen<br />

Wärmflasche. Gefüttert werden sollte nur<br />

nicht verderbliches Feucht- oder Trockenfutter<br />

für Katzen, keinesfalls Speisereste<br />

oder Dosenfutter. Igel brauchen viel<br />

Eiweiß und Fett, die aufgenommen<br />

Kohlenhydrate durchs Insektenfressen<br />

sind unverdaulich und dienen lediglich als<br />

Ballaststoffe. Deshalb ist auch Hundefutter<br />

aufgrund seiner im Vergleich zum<br />

Katzenfutter proteinärmeren und kohlenhydratreicheren<br />

Zusammensetzung nicht<br />

geeignet. Frisst der Igel in der Nacht nach<br />

der Aufnahme nicht, muss der Tierarzt<br />

aufgesucht werden.<br />

Igel draußen lassen<br />

Ab Mitte November schlummern die<br />

meisten Igel. Von kurzen Unterbrechungen<br />

abgesehen verschlafen sie die kalte<br />

Jahreszeit bis in den März oder April. Bei<br />

Schlechtwetterperioden nutzen die eifrigen<br />

Insekten- und Schnecken-vertilger<br />

Lange Zeit galt das Einsammeln kleiner<br />

Igel im Herbst und die Überwinterung im<br />

Haus als probates Mittel, dem Wildtier Igel<br />

Überlebenshilfe zu geben. Die gut<br />

gemeinten Aktionen erwiesen sich jedoch<br />

als wenig hilfreich und werden nicht mehr<br />

praktiziert.<br />

Körperkontakt und Wärme<br />

Igel leben einzelgängerisch und sollten bei<br />

notwendiger Pflege zur Überwinterung<br />

deshalb einzeln im Gehege untergebracht<br />

werden. Dies gilt jedoch nicht für ganz<br />

junge Igel, denn Igelkinder brauchen<br />

unbedingt Körperkontakt. Igelgeschwister<br />

bis zu einem Gewicht von ungefähr 300<br />

Gramm sollten in jedem Fall auch im Gehege<br />

zusammenbleiben. Geschwisterlose<br />

Einzeltiere sollten entsprechend von der<br />

Pflegeperson umsorgt werden. Eine<br />

Fehlprägung auf den Menschen ist nach<br />

heutigem Kenntnisstand nicht zu befürchten,<br />

die Tiere werden einige Zeit nach der<br />

Auswilderung wieder scheu.<br />

Jungigel brauchen beim Aufpäppeln<br />

zudem eine Raumtemperatur von rund 15<br />

Grad Celsius. Ist es deutlich kühler,<br />

können die Tiere ihre Futteraufnahme<br />

zurückschrauben, unter Umständen<br />

stellen sie sie ganz ein – die fürs<br />

Überwintern nötige Gewichtszunahme ist<br />

also praktisch ausgeschlossen. Dieser<br />

Effekt gilt natürlich genauso für das<br />

Freiland. Jungigel unterhalb des Winter-


"Der Wunsch, ein Tier zu halten,<br />

entspringt einem uralten Grundmotiv<br />

- nämlich der Sehnsucht des Kulturmenschen<br />

nach dem verlorenen Paradies."<br />

(Konrad Lorenz)<br />

Was der Einzelne tun kann<br />

schlafgewichts, die bei bereits kalten oder<br />

frostigen Temperaturen noch herumlaufen,<br />

müssen daher unbedingt aufgenommen<br />

werden. Auch durch eine Zufütterung<br />

im Garten ist solchen Igelkindern mit<br />

Beginn der kalten Zeit nicht geholfen.<br />

Freier Zutritt in den Igelgarten<br />

Ideale Igelgärten sind naturnah gestaltet<br />

und bewirtschaftet. Das heißt: Viele<br />

Naturelemente wie Hecke, Teich, Obstbaum,<br />

Steinmauer oder Wiese finden<br />

Platz und auf Mineraldünger und chemische<br />

Bekämpfungsmittel wird verzichtet.<br />

Der Rasen wird nicht ständig gemäht,<br />

gedüngt und gewässert, die Hecke nur<br />

selten geschnitten, nicht jedes Kräutlein<br />

gejätet und jedes Laubblatt abgesaugt.<br />

Alternativ kommen „sanfte“ Methoden der<br />

Bodenbearbeitung, Düngung, Kompostierung<br />

und Schädlingsbekämpfung zum<br />

Einsatz.<br />

sie sich tagsüber oder legen ihre Winternester<br />

an. Ergänzend können selbst<br />

gezimmerte Igelhäuschen oder aus<br />

Holzbeton gefertigte Igelkuppeln angeboten<br />

werden, die mit Laub gefüllt werden.<br />

Igel sind nachts sehr mobil und brauchen<br />

freien Zutritt zu Gärten: Hermetisch<br />

schließende Zäune und Mauern müssen<br />

passierbar sein für nächtliche Streifzüge.<br />

Kellertreppen, Lichtschächte und Regensammelgefäße<br />

sind oft gefährliche Fallen,<br />

die aber einfach entschärfbar sind.<br />

Reichlich Fressbares finden Igel in<br />

Gebüschen, an Trockenmauern, unter<br />

Obstbäumen und auf Rasenflächen. Im<br />

nahrungsknappen Frühjahr und Herbst<br />

können zusätzliche Futterstellen – mit Igeltrockenfutter<br />

vermischtes Katzendosenfutter<br />

– hilfreich sein, wenn sie bestimmte<br />

Kriterien an Aufbau und Hygiene erfüllen.<br />

Und für alle Lebewesen ist Wasser<br />

lebenswichtig: Igel und viele andere Tiere<br />

profitieren von regelmäßig befüllten<br />

Vogeltränken oder Gartenteichen.<br />

Bieten Sie in Ihrem Garten Unterschlupfund<br />

Nistmöglichkeiten wie niedriges<br />

Buschwerk, Laub- und Reisighaufen für<br />

Igel an.<br />

Schaffen Sie Überwinterungsquartiere,<br />

indem Sie zum Beispiel ein Igelhäuschen<br />

bauen.<br />

Verzichten Sie auf englischen Rasen und<br />

exotische Gehölze im Garten.<br />

Gestalten sie Ihren Garten ohne kleinmaschige<br />

Zäune, damit sich Igel frei<br />

fortbewegen können.<br />

Kein Abbrennen von Reisighaufen ohne<br />

vorheriges vorsichtiges Umsetzen.<br />

Vorsicht beim Mähen sowie bei Aufräumungs-<br />

und Rodungsarbeiten: In Haufen<br />

und Holzstapeln können sich Igelnester<br />

befinden.<br />

Kellerschächte und Gruben sind Tierfallen,<br />

die abgedeckt werden sollten.<br />

Baugruben, Kabel- und ähnliche Gräben<br />

(auch an Straßen) auf hineingefallene Igel<br />

kontrollieren und Opfer aus ihrer misslichen<br />

Lage retten.<br />

Rettungsplanken für Teiche und an<br />

Wasserbecken mit steilem, glattem Rand<br />

anbringen, damit sich Igel im Notfall selbst<br />

retten können.<br />

Keine Schlagfallen aufstellen und keine<br />

Vogel-Schutznetze am oder bis zum<br />

Boden verwenden.<br />

Kein unnötiger Chemieeinsatz im Garten:<br />

Schöpfen Sie bei der Schädlingsbekämpfung<br />

umweltverträgliche Alternativen<br />

aus.<br />

Sorgen Sie regelmäßig für frisches<br />

Trinkwasser, zum Beispiel mit einem<br />

Vogelbad oder einer Tränke im Garten.<br />

Verzichten Sie auf Laubsauger.<br />

Komposthaufen<br />

Essentiell für Igel sind Unterschlupfe und<br />

Verstecke wie Holzbeigen, Geschirrhütten,<br />

Wurzelwerk, Trockenmauern,<br />

Treppenaufgänge, Kompostmieten, Hecken<br />

und Reisighaufen. Dort verkriechen<br />

Auch wenn sie noch so verlockende<br />

Hausgenossen sind, gehören<br />

sie weder als Mitbewohner<br />

noch als Pflegling in Küche, Wohnoder<br />

Kinderzimmer. Rechtfertigende<br />

Ausnahmen für die Aufnahme<br />

in menschliche Obhut sind<br />

mutterlose, unselbständige Jungtiere,<br />

verletzte und kranke Igel,<br />

sowie Tiere, die am Tag oder bei<br />

Frost und Schnee angetroffen<br />

werden. Mit Quartier und Futter ist es<br />

jedoch bei weitem nicht getan: Die fachund<br />

tiergerechte Betreuung eines Pfleglings<br />

braucht Erfahrung, tägliche Zuwendung<br />

und verursacht Mühe und Kosten,<br />

was nur zusammen mit Igelstationen und<br />

Tierärzten geleistet werden kann.<br />

Tschüss - bis nächstes Jahr


GESUNDHEIT<br />

GESUNDHEIT<br />

des Menschen<br />

höchstes Gut<br />

Omega-3-Fettsäuren<br />

Was Sie über das Gute-Laune-Fett wissen sollten<br />

Fett ist bekanntlich ungesund. Nicht<br />

aber, wenn es gesunde Fettsäuren wie<br />

z.B. Omega-3 enthält. Doch warum sind<br />

genau diese Fettsäuren so gesund?<br />

Omega-3-Fettsäuren sind ungesättigte<br />

Verbindungen, welche für uns Menschen<br />

von essenzieller Bedeutung sind, vom<br />

Körper allerdings nicht selbst produziert<br />

werden können. Bevor Omega-3-Fettsäuren<br />

ihre Bezeichnung erhielten, nannte<br />

man sie Vitamin F. In manchen Veröffentlichungen<br />

ist auch von n-3-Fettsäuren die<br />

Rede.<br />

Was sind Omega-3-Fettsäuren?<br />

Fettsäuren sind Bestandteile von Fetten.<br />

Es existieren gesättigte und ungesättigte<br />

F e t t s ä u r e n . W e l c h e F e t t s ä u r e n<br />

v o r h e r r s c h e n , k a n n a n h a n d d e r<br />

Konsistenz bestimmt werden. Fette<br />

tierischen Ursprungs, wie Butter oder zum<br />

Teil gehärtete Pflanzenfette, sind fest.<br />

F e t t e , d e r e n H a u p t b e s t a n d t e i l<br />

ungesättigte Fettsäuren sind, zum Beispiel<br />

Rapsöl oder Olivenöl, sind flüssig. Es gibt<br />

jedoch weitere Unterschiede, die sich<br />

äußerlich nicht erkennen lassen. Es<br />

existieren einfach ungesättigte Fettsäuren<br />

und mehrfach ungesättigte Fettsäuren.<br />

Omega-3- contra Omega-6-<br />

Fettsäuren<br />

Die mehrfach ungesättigten Fettsäuren<br />

sind nach Omega-3-Fettsäuren und<br />

Omega-6-Fettsäuren zu unterscheiden.<br />

Omega-3-Fettsäuren<br />

Hering, Lachs, Makrele, Thunfisch, Leinöl,<br />

Rapsöl, Walnussöl<br />

Omega-6-Fettsäuren<br />

Sonnenblumenöl, Distelöl, Fleisch, Eier,<br />

Milch<br />

Beide Fettsäuren werden vom Körper<br />

benötigt, da er sie nicht selbst herstellen<br />

kann. Allerdings sollte dies in einem<br />

entsprechenden Verhältnis geschehen.<br />

Die Empfehlungen hierzu gehen teils weit<br />

auseinander. Einige Empfehlungen lauten<br />

1:1. Oft wird auch von einem Verhältnis<br />

Omega-6 zu Omega-3 von 7:1 ausgegangen.<br />

In den USA hat sich das Verhältnis bis<br />

auf 25:1 verschoben. Auch in Japan sind<br />

Zahlen bekannt geworden, wonach der<br />

Anteil an Omega-6 weit höher als<br />

empfohlen ausfiel. Damit in Zusammenhang<br />

gebracht werden kann das Auftreten<br />

von Depressionen oder der Anstieg von<br />

Herzerkrankungen.<br />

Welche Aufgaben besitzen<br />

Omega-3-Fettsäuren im Körper?<br />

Als Bestandteile der Zellmembran wirken<br />

sich EPA und DHA unterstützend auf die<br />

Zellfunktion aus. Daraus resultiert ein<br />

breiter Aufgabenkomplex, der sich auf<br />

viele Bereiche des Organismus bezieht.<br />

Omega-3-Fettsäuren sind z.B. wichtig für:<br />

Zellstoffwechsel<br />

Hormonhaushalt<br />

Immunsystem und Abwehr<br />

gesunde Haare und reine Haut<br />

Eiweißsynthese<br />

Gelenke<br />

Omega-3-Fettsäuren für ein<br />

gesundes Herz<br />

Eine ganze Reihe von Studien hat<br />

mittlerweile bewiesen, das Omega-3-<br />

Fettsäuren die Herz-Kreislauf-Funktion<br />

unterstützen können. So kann die gezielte<br />

Zuführung von Omega-3-Fettsäuren laut<br />

einer schwedischen Studien:<br />

Entzündungen lindern<br />

den Blutdruck senken<br />

die Blutfettwerte senken<br />

den Blutfluss verbessern<br />

All diese Eigenschaften können in ihrer<br />

Komplexität das Risiko minimieren, an<br />

Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu leiden.<br />

Wer regelmäßig ausreichend Omega-3-<br />

Fettsäuren zu sich nimmt, kann die Gefahr<br />

eines Herzinfarktes minimieren. Die<br />

bereits erwähnte, an der Universität in<br />

Lund durchgeführte Studie hat bestätigt,<br />

dass sich durch die ausreichende<br />

Versorgung des Körpers mit Omega-3-<br />

Fettsäuren das Risiko, einen Herzinfarkt<br />

zu erleiden, bis um die Hälfte vermindern<br />

lässt.<br />

Omega-3-Fettsäuren gegen<br />

Entzündungen<br />

Vielen Erkrankungen liegen chronische<br />

Entzündungen zu Grunde. Dies ist zum<br />

Beispiel bei Erkrankungen wie<br />

Bluthochdruck<br />

Diabetes<br />

Parodontitis<br />

Tinnitus<br />

Multipler Sklerose<br />

nicht auf den ersten Blick ersichtlich.<br />

Omega-3-Fettsäuren können gegen<br />

Entzündungen vorgehen, indem sie<br />

ausgleichend auf das Immunsystem, den<br />

Hormonhaushalt oder den Stoffwechsel<br />

einwirken. Die Entzündungswerte im Blut<br />

lassen sich dadurch deutlich senken und<br />

damit fällt auch das Risiko, an einer der<br />

genannten Krankheiten zu erkranken,<br />

bzw. es tritt eine Verbesserung bei bereits<br />

aufgetretenen Krankheiten ein.<br />

Omega-3-Fettsäuren in der<br />

Schwangerschaft<br />

In der Schwangerschaft ist eine ausreichende<br />

Versorgung mit Omega-3-<br />

Fettsäuren besonders wichtig, denn der<br />

Körper besitzt einen erhöhten Bedarf an<br />

Nährstoffen, da der heranwachsende<br />

Fötus mitversorgt werden muss. Bei einer<br />

frühzeitigen Versorgung mit Omega-3-<br />

Fettsäuren lassen sich Frühgeburten<br />

reduzieren. Studien sprechen auch von<br />

reduzierten Wochenbettdepressionen. Es<br />

wurden auch Tests bezüglich der<br />

Hirnentwicklung des Kindes durchgeführt.<br />

Ist die Mutter ausreichend mit Omega-3-<br />

Fettsäuren versorgt, nimmt diese einen<br />

positiven Verlauf.<br />

Eine ausreichende Versorgung mit<br />

Omega-3-Fettsäuren ist auch während der<br />

Stillzeit wichtig. Studien haben Kindern,<br />

die mit Omega-3-reicher Muttermilch<br />

ernährt werden, komplexere Hirnleistungen<br />

bescheinigt. Zwei Portionen Fisch<br />

wöchentlich dürften Schwangere und


Stillende mit den notwendigen Omega-3-<br />

Fettsäuren versorgen. Fettreicher Fisch,<br />

wie Makrele oder Lachs, sind hierbei zu<br />

bevorzugen. Wer keinen Fisch isst, sollte<br />

auf Nahrungsergänzungsmittel zurückgreifen.<br />

Omega-3-Fettsäuren gegen<br />

Depressionen<br />

Das Gute-Laune-Fett Omega-3 gelangt<br />

zuerst ins Gehirn. Eine ausreichende<br />

Omega-3-Versorgung führt dann im<br />

Gehirn zur Bildung des natürlichen<br />

Antidepressivums „Dopamin“. Die Folge<br />

sind bessere Konzentration und körperliche<br />

und geistige Wachheit. Studien<br />

haben gezeigt, dass Omega-3 in der Lage<br />

ist, die MAO-Enzyme, welche Dopamin<br />

zerstören können, zu verlangsamen. Die<br />

Forschungen auf diesem Gebiet sind noch<br />

nicht abgeschlossen. Das Interesse reißt<br />

jedoch nicht ab. Es besteht Hoffnung, dass<br />

selbst schwere Depressionen mit Omega-<br />

3 behandelt werden können.<br />

Wie äußert sich ein Mangel an<br />

Omega-3-Fettsäuren?<br />

In unseren Breiten ist ein Mangel an<br />

Omega-3-Fettsäuren keinesfalls selten.<br />

Viele Menschen nehmen weit weniger<br />

Omega-3 zu sich als empfohlen. Stattdessen<br />

dominieren Omega-6-Fettsäuren,<br />

die der Körper zwar auch benötigt, aber in<br />

weit geringerem Maße. Ein Mangel<br />

entsteht zum Beispiel durch den häufigen<br />

Verzehr von Getreideprodukten wie Brot,<br />

Nudeln oder Gebäck. Ein Mangel an<br />

Omega-3 zeigt sich dann durch die<br />

folgende Symptome:<br />

Zittern<br />

Muskelschwäche<br />

Sehstörungen<br />

schuppige Haut<br />

Schlafstörungen<br />

Eine eindeutige Diagnose zu stellen, ist oft<br />

schwierig, denn die Mangelerscheinungen<br />

können besonders vielfältig in Erscheinung<br />

treten und sich bei jedem Menschen<br />

in anderen Beschwerdebildern äußern.<br />

Wie lässt sich ein Mangel an<br />

Omega-3-Fettsäuren<br />

feststellen?<br />

Für die Diagnostik ist eine Blutentnahme<br />

notwendig. Dabei wird nicht zuletzt das<br />

Verhältnis zwischen Omega-3 und<br />

Omega-6 untersucht. Dieser Wert sollte<br />

sich nicht höher als 1:4 bewegen. Werden<br />

zur Behandlung Omega-3-Nahrungsergänzungsmittel<br />

eingesetzt, dann sollten<br />

die Symptome nach einigen Wochen<br />

nachlassen, sofern ein Mangel an Omega-<br />

3 die Ursache darstellte.<br />

Zuviel des Guten – was tun bei<br />

Überversorgung?<br />

Wie bei beinahe allen Nährstoffen kann es<br />

auch bei Omega-3-Fettsäuren zu einer<br />

Überversorgung kommen. Es wird<br />

empfohlen, nicht mehr als drei Gramm<br />

Omega-3 pro Tag zu sich zu nehmen. Bei<br />

einer Überdosierung können nämlich<br />

Nebenwirkungen auftreten. Zunächst wird<br />

sich wahrscheinlich ein fischartiger<br />

Geschmack im Mund ausbreiten. Die<br />

Beschwerden durch eine Überversorgung<br />

betreffen in erster Linie den Verdauungsapparat.<br />

Es kann zu Übelkeit und<br />

Durchfall kommen.<br />

Studien haben gezeigt, dass sich bei<br />

einem Zuviel an Omega-3 auch der LDL-<br />

Cholesterin-Wert kurzzeitig erhöht. Wer<br />

stark zu Blutungen neigt, kann bei einer<br />

Überversorgung häufig Nasenbluten<br />

bekommen. Beobachtet worden sind als<br />

Nebenwirkungen auch die Verschlimmerungen<br />

von manisch-depressiven Verstimmungen<br />

oder die Glaukombildung.<br />

Omega-3-Fettsäuren in<br />

Lebensmitteln<br />

Sprechen wir von Omega-3-Fettsäuren,<br />

dann sind besonders die Eicosapentaensäure<br />

(EPA) und die Docosaherxaensäure<br />

(DHA) von Interesse. Die<br />

Säuren finden sich besonders häufig in<br />

Mikroalgen und sind daher häufig in<br />

Hering, Thunfisch, Lachs und anderen<br />

Kaltwasserfischen enthalten. Denn diese<br />

Fische nutzen diese speziellen Mikroalgen<br />

als Nahrungsquelle. Reich an Omega-3<br />

sind auch einige Pflanzenöl, wie Leinöl,<br />

Rapsöl oder Walnussöl (Lesetipp:<br />

Exklusiver Fett-Vergleich: Welches<br />

Speiseöl ist wirklich gesund?).<br />

Hier die Top 10 der Omega-3-<br />

reichen Lebensmitteln:<br />

Chiasamen<br />

Schellfisch<br />

Leinöl<br />

Walnüsse<br />

Thunfisch<br />

Makrele<br />

Lachs<br />

Forelle<br />

Ölssardinen<br />

Rapsöl<br />

Nachfolgend einige spezifische Angaben<br />

zum Omega-3-Fettsäuregehalt bei verschiedenen<br />

Pflanzenölen und Fischen.<br />

Omega-3-Gehalt in %<br />

Chiaöl 64 %, Lachs 1,8 %<br />

Leinöl 55-70 %, Sardellen<br />

1,7 %<br />

Walnussöl 12 %, Hering 1,2 %<br />

Rapsöl 9 %, Makrele 1 %<br />

Sojabohnenöl 8 %,<br />

Weißer Thunfisch 0,7 %<br />

Wie hoch ist der tägliche Bedarf<br />

an Omega-3-Fettsäuren?<br />

Beim täglichen Bedarf an Omega-3 sind<br />

keine Unterschiede zwischen Alter und<br />

Geschlecht zu machen. Laut der<br />

Deutschen Gesellschaft für Ernährung<br />

(DGE) liegt der Bedarf bei 0,5 % des<br />

täglichen Gesamtenergiebedarfs. Einfacher<br />

ausgedrückt: von den täglich<br />

aufgenommenen Kalorien sollten 0,5 %<br />

aus Omega-3-Fettsäuren bestehen. Von<br />

Bedeutung ist auch das Verhältnis der<br />

einzelnen Fettsäuren zueinander. Der<br />

Anteil an Omega-6-Fettsäuren sollte nicht<br />

mehr als drei bis fünfmal höher sein als die<br />

Menge an Omega-3.<br />

Omega-3-Fettsäuren als<br />

Nahrungsergänzung<br />

Es gibt eine ganze Reihe an Nahrungsergänzungsmitteln,<br />

die wertvolle Omega-<br />

3-Festsäuren liefern. Ein gutes Beispiel<br />

sind Fischölkapseln. Hier sind bis zu 45 %<br />

an wertvollem EPA und DHA Säuren<br />

enthalten. Da das Fischöl ansonsten<br />

schnell ranzig werden würde, ist die<br />

Darreichungsform der Kapsel weithin<br />

geläufig. Einige Nahrungsergänzungsmittel<br />

besitzen zusätzlich Vitaminzusätze.<br />

Von Vorteil sind Fischölkapsel in<br />

Verbindung mit Vitamin E, denn wenn<br />

mehr Omega-3 aufgenommen wird,<br />

meldet der Körper auch einen erhöhten<br />

Bedarf an Vitamin E an.<br />

Zur Prävention sehr gut geeignet sind<br />

Nahrungsergänzungsmittel aus langkettigen<br />

Omega-3-Fettsäuren. Diese<br />

haben einen konstanten Anteil an Omega-<br />

3. Neben Nahrungsergänzungsmitteln in<br />

Kapselform sind auch Produkte im Handel,<br />

die mit Omega-3 angereichert wurden.<br />

Dabei kann es sich um Brot, Margarine<br />

oder Öle handeln. So können auch<br />

Menschen, denen es schwerfällt, Kapseln<br />

zu sich zu nehmen, für eine ausreichende<br />

Versorgung mit Omega-3-Fettsäuren<br />

sorgen. Auf natürlichem Wege können Sie<br />

den Bedarf an Omega-3 konstant halten,<br />

indem Sie mehrmals in der Woche Fisch


Reiseziele und Sehenswürdigkeiten<br />

in Bayern und Tschechien<br />

Die Lochgefängnisse und<br />

Felsengänge in Nürnberg<br />

Wo es heute rechtsstaatlich zugeht,<br />

wurde früher kurzer Prozess gemacht:<br />

Direkt unter dem Nürnberger Rathaus<br />

befinden sich die Lochgefängnisse. Mit<br />

jedem Schritt, den man sich tiefer in das<br />

Kellergewölbe hineinwagt, riecht es<br />

muffiger. Die engen Gänge und die zwölf<br />

kleinen Zellen rufen Beklemmung hervor.<br />

Und die Gerätschaften in der Folterkammer<br />

jagen selbst dem abgebrühtesten<br />

Krimi-Fan einen kalten Schauer<br />

über den Rücken.<br />

Nur wenige Straßen weiter geht es<br />

fröhlicher zu: In den historischen Felsengängen<br />

reifte früher das traditionelle<br />

Nürnberger Rotbier. Das weitverzweigte<br />

Labyrinth wurde im Lauf vieler Jahrhunderte<br />

geschaffen.<br />

Im Zweiten Weltkrieg suchten hier viele<br />

Tausend Menschen Schutz vor den<br />

Bomben. Wer sich für die historischen<br />

Hintergründe interessiert, kann sich der<br />

Kunstbunker-Führung anschließen.<br />

Außerdem gibt es verschiedene<br />

Erlebnistouren: Bei der Dunkelführung mit<br />

Helmen und Taschen-lampen werden<br />

längst vergessene Mythen und Legenden<br />

der Stadt wieder zum Leben erweckt.<br />

Während einer anderen Tour schleichen<br />

Kellergeister um die Ecken, graben nach<br />

Schätzen und berichten von ihrem Leben.<br />

Für Kinder wird eine Schatzsuche<br />

organisiert (vorher buchen). Wem der<br />

Sinn mehr nach Genuss steht, der sollte<br />

die Führung „Rotes Bier in tiefen Kellern“<br />

mitmachen. Der Rundgang endet mit<br />

einem Besuch des Whiskeylagers und der<br />

Bierothek der Hausbrauerei Altstadthof.<br />

Und natürlich mit einer Verkostung des<br />

Nürnberger Rotbiers.


Würstlreise nach<br />

Mittelfranken<br />

Drei im Weggla – Nürnberger wissen<br />

sofort, was damit gemeint ist: drei kleine,<br />

knusprige Nürnberger Rostbratwürste.<br />

Die schmecken aber nicht nur über<br />

Buchenholz gegrillt und „im Weggla“ – im<br />

Brötchen – sondern auch mit Sauerkraut<br />

und Bauernbrot oder als „saure Zipfel“<br />

gekocht im Weinsud. Eine Institution ist<br />

das „Bratwursthäusle“. Dort gibt’s die<br />

malerische Lage im Schatten der Kirche<br />

St. Sebald kostenlos dazu.<br />

Mit dem Status der Geschützten<br />

Geografischen Angabe (g.g.A) reihen sich<br />

die traditionellen Köstlichkeiten neben<br />

anderen Spezialitäten wie Parmaschinken,<br />

Champagner und Grana<br />

Padano in die Top-Liste der europäischen<br />

Lebensmittel ein. Sie dürfen nur im<br />

Stadtgebiet Nürnberg nach der festgeschriebenen<br />

Rezeptur hergestellt werden<br />

und tragen neben dem offiziellen Zeichen<br />

der EU auch ihr eigenes Original-Siegel.<br />

Die Rezeptur der Nürnberger Bratwürste<br />

wurde bereits im Jahre 1313 vom Rat der<br />

Reichsstadt Nürnberg erstmals festgelegt<br />

und war von Anfang an auf beste Qualität<br />

des Ausgangsmaterials („sweinen<br />

lentpraten“) ausgerichtet.<br />

Da Schweinehaltung in der Stadt kaum<br />

möglich ist, wurden die Schweine so weit<br />

wie möglich importiert. Weil das Umland<br />

nach Qualität und Quantität nicht<br />

ausreichte, sind die Schweine alsbald<br />

auch aus den Haupterzeugungsgebieten<br />

Böhmen, Polen und Ungarn eingeführt<br />

worden – ab 1891 über den größten<br />

Schlacht- und Viehhof Nordbayerns in<br />

Nürnberg. Auch heute bestimmt jeder<br />

Nürnberger Bratwursthersteller selbst,<br />

von woher er das Schweinefleisch, das<br />

seinen Qualitätsansprüchen genügen<br />

muss, bezieht. Ebenso sind die wesentlichen<br />

Bestandteile wie Schafsdärme,<br />

Salz, Majoran, Pfeffer sowie weitere<br />

Gewürze nach Wahl der Hersteller<br />

historisch kein Nürnberger Gewächs<br />

sondern dem blühenden Orienthandel<br />

(über Venedig) der Stadt zu verdanken.<br />

Die Anerkennung als g.g.A. nach<br />

Europäischem Recht schützt seit 2003<br />

dieses Wissen, die Kompetenz und die<br />

langjährige Herstellungstradition Nürnbergs<br />

vor Missbrauch durch Hersteller<br />

o h n e d i e s e s W i s s e n u n d d i e s e<br />

Kompetenz und diese Tradition. Deshalb<br />

ist es für diesen Schutz auch erforderlich,<br />

dass alle Verarbeitungsschritte in<br />

Nürnberg selbst erfolgen müssen.<br />

Kleiner, feiner, Nürnberger<br />

Die herzhaften Original Nürnberger<br />

Rostbratwürste sind für „kleine“ und<br />

„große“ Genießer unverzichtbar auf dem<br />

Grill. Auch als Frühstückswurst macht sie<br />

eine exzellente Figur.


Reiseziele und Sehenswürdigkeiten<br />

in Bayern und Tschechien<br />

Im Zweiten Weltkrieg wurde die Anlage<br />

1945 stark zerstört. Vom Hauptbau<br />

blieben lediglich die westliche Hoffassade<br />

bis zum zweiten Obergeschoss mit<br />

großen Teilen des Treppenturms, die<br />

Straßenfassade mit dem Sandsteinchörlein<br />

sowie die Erdgeschossgewölbe<br />

weitgehend erhalten. Dagegen waren die<br />

Nebengebäude fast völlig zerstört.<br />

Der Wiederaufbau erfolgte 1967–69,<br />

dabei wurden die Nebengebäude in etwas<br />

veränderter Form wiedererrichtet.<br />

Museum Tucherschloss mit<br />

Hirsvogelsaal<br />

Das Tucherschloss in<br />

Nürnberg<br />

Soviel steht fest: Jeder Nürnberg-<br />

Besucher muss die Kaiserburg gesehen<br />

haben – sie ist das Wahrzeichen der<br />

fränkischen Stadt. Beim nächsten Ausflug<br />

könnten Sie aber zum Beispiel das<br />

Museum Tucherschloss besuchen. Viele<br />

Ausstellungsstücke – Möbel, Gemälde,<br />

Tafelservice und Kunsthandwerk – stammen<br />

aus dem Besitz der Patrizierfamilie<br />

Tucher. Nach dem Rundgang kann im<br />

Renaissancegarten gepicknickt werden.<br />

Tipp: Jeden Sonntag führt eine Schauspielerin<br />

als ehemalige Hausherrin<br />

„Katharina Tucher“ durch das Schloss und<br />

erzählt Geschichten von früher.<br />

Das Tucherschloss ist ein Museum in der<br />

Hirschelgasse 9/11 im Stadtteil St. Sebald<br />

der Nürnberger Altstadt.<br />

Anlehnung an französische Renaissanceschlösser<br />

entworfen hatte. Das<br />

Gebäude ist ein dreigeschossiger Bau<br />

aus Sandsteinquadern mit zur Gasse<br />

geschlossener Front. Im ersten Geschoss<br />

befindet sich zur Gasse hin ein kleiner<br />

Chor mit einer Sandsteinbrüstung, an der<br />

ein Relief des Sündenfalls angebracht ist.<br />

Der Eingang von der Hofseite weist zwei<br />

Bögen mit einer toskanischen Säule in der<br />

Mitte auf. Im Erdgeschoss befindet sich<br />

eine Halle mit einem spätgotischen<br />

Netzrippengewölbe.<br />

Das Tucherschloss ist heute Museum,<br />

gehört aber immer noch zum Besitz eines<br />

Nürnberger Zweiges der Freiherrlichen<br />

Familie Tucher von Simmelsdorf. Das<br />

Museum wird zu gleichen Teilen vom<br />

Freistaat Bayern und der Stadt Nürnberg<br />

betreut. Gezeigt werden Exponate zur<br />

Geschichte der Familie Tucher.<br />

Neben wertvollen Möbeln und Tapisserien<br />

zeigt das Museum das berühmte, eigens<br />

in Limoges emaillierte Tuchersche<br />

Gießgeschirr und einen silbernen<br />

Doppelpokal von Wenzel Jamnitzer sowie<br />

ein Porträt von Hans VI. Tucher, gemalt<br />

von Albrecht Dürers Lehrmeister Michael<br />

Wolgemut.<br />

In den Nebengebäuden ist der Verwaltungssitz<br />

der Museen der Stadt Nürnberg<br />

untergebracht.<br />

Das Tucherschloss wurde als<br />

Stadtschloss der Nürnberger<br />

Patrizierfamilie Tucher<br />

errichtet.<br />

Das Schloss wurde unter Lorenz (II.)<br />

Tucher zwischen 1533 und 1544 erbaut.<br />

Wahrscheinlich geht der Bauplan auf<br />

Paulus Beheim zurück, der ihn in


Boulderhalle E4 in<br />

Nürnberg<br />

Indoor-Kletterhalle in der<br />

Frankenmetropole<br />

Wer beim Bouldern einfach drauflos<br />

kraxeln will, kommt in der Indoor-<br />

Kletterhalle E4 vermutlich nicht weit. Auf<br />

der 3.000 Quadratmeter großen<br />

Kletterfläche ist Tüfteln gefragt. Neben<br />

Kraft und Beweglichkeit braucht es<br />

mentale Stärke und Konzentration, um<br />

entscheiden zu können, welcher Griff der<br />

richtige ist. Unweit des Nürnberger<br />

Dutzendteichs warten im E4 auf bis zu 4,5<br />

Metern Höhe interessante Routen, große<br />

Überhänge und verspielte Ecken. Damit<br />

keine Langeweile aufkommt, werden 50<br />

Boulder mit unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden<br />

jeden Donnerstag umgeschraubt.<br />

Für Anfänger gibt‘s donnerstags<br />

einen kostenlosen Einführungskurs. Auch<br />

wenn das Hauptaugenmerk auf dem<br />

Bouldern liegt, werden Toprope-Klettern<br />

und spezielle Yoga-Kurse wie Acro-Yoga<br />

angeboten. Zum Krafttanken für die<br />

nächsten Überhänge gibt’s im Bistro<br />

fränkisches Bier, ofenfrische Pizza,<br />

Snacks und Kuchen. Perfekt, um sich<br />

aufzuwärmen, ist der Spazierweg zum<br />

E4: Die Halle liegt etwa eine knappe halbe<br />

S t u n d e s ü d l i c h d e s N ü r n b e r g e r<br />

Hauptbahnhofs. Wer sich seine Kräfte<br />

lieber fürs Klettern aufsparen will, nimmt<br />

die Straßenbahn Nr. 7 vom Hauptbahnhof<br />

bis zur fünften Haltestelle Tristanstraße.<br />

Dann sind’s zu Fuß noch vier Minuten bis<br />

zum E4.<br />

Der Wöhrder See in<br />

Nürnberg<br />

Als der Wöhrder See vor vielen Jahren<br />

künstlich geschaffen wurde, hatte das vor<br />

allem einen Grund: die Nürnberger<br />

Altstadt vor Hochwasser zu schützen.<br />

Inzwischen ist aus dem zentral gelegenen<br />

Stausee ein Naherholungsgebiet für die<br />

Nürnberger geworden. Man kann<br />

Schwimmen, Tretboote und Stan-Up-<br />

Paddeling-Bretter ausleihen oder einfach<br />

herrlich faulenzen.<br />

Der Wöhrder See (nicht zu verwechseln<br />

mit dem Wörthersee) ist ein Stausee im<br />

Stadtgebiet Nürnbergs. Er ist zirka 2600<br />

m lang, durchschnittlich 100–200 m breit<br />

und umfasst eine Fläche von 52 Hektar[1].<br />

Benannt ist er nach dem Nürnberger<br />

Stadtteil Wöhrd.<br />

Der Wöhrder See im Osten Nürnbergs<br />

erstreckt sich vom Stadtteil Wöhrd bis<br />

nach Mögeldorf und Erlenstegen. Er<br />

b e s t e h t a u s z w e i m i t e i n a n d e r<br />

verbundenen Teilen, dem Unteren<br />

Wöhrder See mit einer Länge von ca.<br />

1200 und einer maximalen Breite von 450<br />

Metern, und dem Oberen Wöhrder See<br />

mit einer Länge von etwa 1400 Metern.<br />

Am unteren Ende des Sees, wo die<br />

Pegnitz wieder ausfließt, schließt sich die<br />

Wöhrder Wiese an, eine innerstädtische<br />

Grünfläche, die bis an den Altstadtring<br />

reicht. Dort befinden sich zahlreiche<br />

Gebäude verschiedener Fakultäten der<br />

Hochschule Nürnberg.<br />

Am oberen Ende des Sees am Zufluss der<br />

Pegnitz schließen sich die weitläufigen<br />

Pegnitzauen an mit dem Langsee, einem<br />

vielbesuchten Badesee.<br />

Der Wöhrder See ist gut mit öffentlichen<br />

Verkehrsmitteln erreichbar. Die Linie 5 der<br />

Straßenbahn Nürnberg (Richtung<br />

Tiergarten) hält direkt am Großparkplatz<br />

vor der Wohnanlage Norikus am Unteren<br />

Wöhrder See (Haltestelle Tullnaupark).


Reiseziele und Sehenswürdigkeiten<br />

in Bayern und Tschechien<br />

Germanisches<br />

Nationalmuseum Nürnberg<br />

Viel Spaß beim Zählen: Gut 1,3 Millionen<br />

Objekte umfasst die kulturgeschichtliche<br />

Sammlung des Museums – und ist damit<br />

die größte im deutschsprachigen Raum.<br />

Das Museumsgebäude selbst ist<br />

steingewordene Geschichte: Kern ist ein<br />

Kartäuserkloster aus dem späten<br />

Mittelalter. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts<br />

entstanden neue Gebäudeteile<br />

im neugotischen Stil. Nach Zerstörungen<br />

im Zweiten Weltkrieg erfolgte der<br />

Wiederaufbau in den 50er- und 60er-<br />

Jahren im Bauhaus-Stil: klare Linien,<br />

keine Schnörkel. In den 80er- und 90er-<br />

Jahren kamen dann der künstlerische<br />

Anbau „Straße der Menschenrechte“ und<br />

das gläserne Forum mit der weitläufigen<br />

Eingangshalle hinzu. Ein gelungener<br />

Stilmix für Architekturfans, nur zehn<br />

Minuten vom Bahnhof entfernt.<br />

Das Germanische Nationalmuseum in<br />

N ü r n b e r g i s t d a s g r ö ß t e k u l t u r -<br />

geschichtliche Museum des deutschsprachigen<br />

Raums. Es beherbergt rund<br />

1,3 Millionen Objekte (von denen 25.000<br />

ausgestellt sind] von der Frühzeit bis zur<br />

unmittelbaren Gegenwart.<br />

Das Museum ist eine Stiftung des<br />

öffentlichen Rechts und wird anteilig von<br />

der Bundesrepublik Deutschland, dem<br />

Freistaat Bayern und der Stadt Nürnberg<br />

getragen. Als Forschungseinrichtung ist<br />

es Mitglied der Leibniz-Gemeinschaft.<br />

Name, Gründungsgedanke<br />

und Leitbild<br />

Der Schriftzug „Eigenthum der deutschen<br />

Nation“ über dem Haupteingang stammt<br />

aus der Gründungszeit des Museums<br />

nach 1852 und wurde von Hans von und<br />

zu Aufseß in Auftrag gegeben<br />

Der Name Germanisches National-<br />

museum ist aus dem historischen Kontext<br />

der Gründung 1852 zu verstehen. 1846<br />

fand in Frankfurt am Main ein Kongress<br />

deutscher Sprach- und Geschichtsforscher<br />

statt, an dem u. a. die Brüder<br />

Grimm, Leopold Ranke und Jacob<br />

Burckhardt teilnahmen. Sie nannten dort<br />

ihr Studienfach Germanistik und<br />

etablierten die erste Lautverschiebung als<br />

Ausgangspunkt für ihr Forschungsfeld.<br />

Der Name des Museums repräsentiert die<br />

Idee eines sprachlich-kulturell definierten<br />

Raumes, dessen enge kulturelle Beziehungen<br />

vor dem Hintergrund der


komplexen politischen Geschichte und<br />

der gescheiterten politischen Einigung<br />

der deutschen Staaten im Jahr 1848<br />

dokumentiert werden sollten.[5]<br />

Daneben versteht sich das Museum als<br />

wichtige Forschungs- und Bildungseinrichtung,<br />

die durch Ausstellungen und<br />

Publikationen die Kulturgeschichte in<br />

fächerübergreifender Breite darstellt.<br />

Darüber hinaus betont es als dritten Punkt<br />

in seinem Leitbild den Respekt vor allen<br />

Kulturen und will die Zusammenhänge mit<br />

diesen für alle Menschen unabhängig von<br />

Alter, Herkunft, Bildung und Religion<br />

erfahrbar und erlebbar machen.[6]<br />

Struktureller Aufbau des<br />

Museums<br />

Dem eigentlichen Museum sind ein<br />

Archiv, das Deutsche Kunstarchiv, eine<br />

Bibliothek, eine Restaurierungsabteilung<br />

(Institut für Kunsttechnik und Konservierung)<br />

und ein Pädagogisches Zentrum<br />

angegliedert. Als Zweigstellen betreut das<br />

Museum unter anderem die Spielzeugsammlung<br />

in der ehemaligen Kinderbewahranstalt<br />

der Kirchengemeinde von St.<br />

Lorenz (Kartäusergasse 20), das<br />

Kaiserburg-Museum auf der Nürnberger<br />

Burg und Schloss Neunhof, einen<br />

hervorragend erhaltenen Herrensitz<br />

nördlich von Nürnberg, in dem die<br />

Jagdsammlung untergebracht ist. Das<br />

Museum ist eine Stiftung des öffentlichen<br />

Rechts, 1921 in der Neufassung der<br />

Satzung erstmals als „öffentlichrechtliche<br />

Stiftung“ genannt.<br />

Seit dem 2. Juli 1954 unterstützen<br />

Unternehmen und Einzelpersonen als<br />

Fördererkreis die Arbeit des Museums;<br />

dieser Kreis mit ca. 300 Mitgliedern ist seit<br />

1984 ein eingetragener Verein.<br />

Als Forschungseinrichtung hat das GNM<br />

auch den Auftrag, die Sammlungsgegenstände<br />

und deren geschichtliches<br />

Umfeld zu erforschen und in Publikationen<br />

und Ausstellungen zu zeigen.<br />

Darüber hinaus sind verschiedene<br />

wissenschaftliche Projekte am Museum<br />

angesiedelt<br />

- Umzüge aller Art, Z. B. Wohnungen, Büros etc.<br />

- Nationale und Internationale Transporte bis und über 3,5 t<br />

- Wohnungsauflösungen und Verwertung aller Art<br />

- Dienste: Hausmeisterdienste und Reparaturen<br />

- Nationaler und Internationaler Bus-Reisedienst<br />

Tel.: +420 720 162 900, e-mail: d.sladek@email.cz<br />

www.autodopravasladek.sluzby.cz


WAS SIE ÜBER<br />

HÜHNERFLEISCH<br />

WISSEN SOLLTEN<br />

Geflügelteilen mit Haut (jeweils pro 100<br />

Gramm). Der Brennwert von Geflügel ist<br />

ebenfalls abhängig von Geflügelart und<br />

Teilstück. Das Hühnerbrustfilet (ohne<br />

Haut) ist mit etwa 100 kcal ein echter<br />

Schlankmacher. Hähnchenschenkel<br />

schlagen mit rund der doppelten Menge<br />

zu Buche. Ein Suppenhuhn wiederum<br />

bringt sogar 250 kcal auf den Teller<br />

(jeweils pro 100 Gramm), wird aber meist<br />

mit viel Gemüse kombiniert, weshalb<br />

dieser Wert selten ins Gewicht fällt.<br />

Geflügelfleisch besitzt viel B-Vitamine<br />

und Mineralstoffe wie Kupfer, Kalium und<br />

Zink. Damit sollte es auf einem ausgewogenen,<br />

abwechslungsreichen Speiseplan<br />

nicht fehlen.<br />

Richtig einkaufen!<br />

Gewusst, wie! Gerade beim Einkauf von<br />

Hähnchen oder Hühnerfleisch ist es<br />

ratsam, genau auf das Etikett zu schauen.<br />

Wer Wert auf gute Qualität aus deutscher<br />

Produktion legt, achtet auf die Handelsklasse<br />

A und die Kennzeichnung "D/D/D".<br />

Sie garantiert, dass das Tier in Deutschland<br />

geboren, gemästet und geschlachtet<br />

wurde. Manchmal sind zusätzlich zwei<br />

weitere D vermerkt. Das bedeutet, dass<br />

auch die Elterntiere aus Deutschland<br />

kommen und dass die Futtermühle hier<br />

ihren Standort hat.<br />

Geflügel aus ökologischer Produktion<br />

trägt zudem das EU-Bio-Kennzeichen,<br />

manchmal noch zusätzlich das deutsche<br />

Bio-Siegel. Die verschiedenen Verbände<br />

des ökologischen Landbaus haben<br />

teilweise noch strengere Anforderungen<br />

und eigene Labels, die dann gut sichtbar<br />

auf der Verpackung aufgedruckt sind.<br />

Hühnerfleisch aus ökologischer Landwirtschaft<br />

wird übrigens oft direkt vermarktet.<br />

Erzeugnisse aus der Region kann man<br />

meist ab Hof kaufen oder auf Wochenmärkten,<br />

manchmal auch bei ausgewählten<br />

Metzgereien.<br />

Kleines Hühner-ABC<br />

Wie ein Geflügel genannt wird, ist<br />

abhängig von der Mastdauer und dem<br />

Gewicht der Tiere. Ganz junge Hühner<br />

kommen als Stubenküken auf den Markt.<br />

Hähnchen wiederum sind männliche oder<br />

weibliche Tiere mit einem bratfertigen<br />

Gewicht von 700 bis 1200 oder mehr<br />

Gramm. Ab 1200 Gramm heißen sie<br />

Poularde.<br />

Aus der Brust kommen die bei uns<br />

besonders beliebten Filets (Außen- und<br />

Innenfilet), deren Fleisch sehr mager ist.<br />

Die Keule besteht aus Ober- und<br />

Unterkeule. Sie besitzt viele Muskelstränge,<br />

die durch Fettschichten getrennt<br />

sind. Das Fleisch ist dunkler und hat ein<br />

stärkeres Aroma als die Brustfilets.<br />

Dasselbe gilt für die Flügel. Sie haben<br />

jedoch deutlich weniger Fleisch als die<br />

Keulen und finden sich daher oft als<br />

knusprige „Chicken Wings“ auf unseren<br />

Tellern. Auf dem Rücken, der wenig<br />

Fleisch enthält und meistens nur für<br />

Hühnerbrühe verwendet wird, liegen die<br />

so genannten „Pfaffenschnittchen“. Dabei<br />

handelt es sich um zwei kleine, besonders<br />

zarte Fleischfilets, die oberhalb der<br />

Keulen neben der Wirbelsäule liegen.<br />

Was steckt drin?<br />

Zartes, mageres Geflügelfleisch ist das<br />

Fleisch der Wahl für alle, die sich<br />

kalorienbewusst und bekömmlich ernähren<br />

wollen. Es besitzt zahlreiche wichtige<br />

Nährstoffe und leistet so einen Beitrag zu<br />

einer ausgewogenen Ernährung. Das<br />

Fleisch hat einen Eiweißanteil von rund 20<br />

Prozent, der Fettgehalt beträgt im<br />

Durchschnitt nur 9,6 Prozent. Allerdings<br />

schwankt er je nach Teilstück: Bei der<br />

Haut und dem darunter liegenden<br />

Gewebe ist er höher, das Brustfleisch<br />

besitzt dagegen kaum Fett. Dem<br />

entspricht auch der Cholesteringehalt – er<br />

reicht von 40 Milligramm bei magerem<br />

Fleisch bis zu 100 Milligramm bei<br />

Sichere Verarbeitung<br />

Geflügelfleisch ist leicht verderblich und<br />

besonders anfällig für Salmonellenbefall.<br />

Um Lebensmittelinfektionen zu verhindern,<br />

gilt es, die Küchenhygiene besonders<br />

ernst zu nehmen. Bei der Zubereitung<br />

von rohen Geflügelprodukten sollte<br />

man unbedingt vermeiden, dass eventuelle<br />

Keime auf andere Lebensmittel<br />

übertragen werden.<br />

Auf der sicheren Seite ist, wer die<br />

folgenden Hygieneregeln beachtet:<br />

Rohes Geflügelfleisch stets getrennt von<br />

anderen Lebensmitteln, möglichst in<br />

verschiedenen Gefäßen, aufbewahren.<br />

Gekochtes oder gebratenes Fleisch nicht<br />

zurück in die Behälter für das rohe Fleisch<br />

legen, sondern separat aufbewahren.Bei<br />

der Zubereitung für Geflügelfleisch eigene<br />

Gerätschaften verwenden, etwa<br />

Messer und Schneidbretter.<br />

Hände waschen! Am besten vor und nach<br />

dem Umgang mit Geflügel, und zwar<br />

möglichst gründlich mit Wasser, Seife und<br />

eventuell Bürste. Dasselbe gilt für die<br />

benutzten Schneidebretter, Oberflächen<br />

und Geräte. Heißes Wasser macht<br />

Keimen den Garaus.<br />

Bei tiefgefrorenen Produkten das Auftauwasser<br />

sofort wegschütten und alle<br />

Verpackungsmaterialien entsorgen.<br />

Geflügelfleisch sollte immer vollständig<br />

durchgegart werden. Tiefgefrorenes<br />

Fleisch vor der Zubereitung komplett<br />

auftauen. Beim Garen und Aufwärmen<br />

über mehrere Minuten eine Kerntemperatur<br />

von 70 Grad halten, damit eventuelle<br />

Keime absterben.


Horoskop<br />

Skorpion 24.10. - 22.11. - Heimliche Forscher<br />

So kann es schon mal vorkommen, dass der<br />

Lieblingsteddy aufgeschnitten wird, um<br />

nachzuschauen, wie es in seinem Innenleben<br />

aussieht - nicht um zu zerstören, sondern um zu<br />

erforschen. Diese natürliche Wissbegierde<br />

nach "mehr" kann, je nach Neigung des Kindes,<br />

unterstützt werden. Chemiebaukästen oder das<br />

Mineralisieren von Steinen finden Gefallen, und<br />

Detektivgeschichten oder Kinderkrimis haben<br />

die nötige Spannung, um ein Skorpion-Kind zu<br />

faszinieren. Außerdem haben sie den Vorteil,<br />

dass es auf diese Weise in seine eigene Welt<br />

eintauchen kann. Denn auch dies benötigt es<br />

zuweilen - einen inneren Raum, in den ihm<br />

keiner folgt.<br />

Schwangerschaft<br />

Unter die Haut<br />

Zeit für Detektivgeschichten! Ein Skorpion-Kind<br />

schaut gern hinter die Kulissen und liebt es,<br />

Geheimnissen auf die Spur kommen. Papa und<br />

Mama können sich schon mal nach Kinderkrimis<br />

umschauen oder die neuesten Forscherkästen<br />

im Spielwarenladen in Augenschein<br />

nehmen, so sind sie für später gut<br />

gewappnet. Doch am wichtigsten ist es, Baby<br />

immer wieder zu zeigen, wie einzigartig und<br />

willkommen es ist, um seine Ankunft liebevoll<br />

vorzubereiten.<br />

Babys und Kleinkinder (bis 3 Jahre)<br />

Ich schau in dein Herz hinein<br />

Das Skorpion-Baby schaut schon in der Wiege<br />

mit erstaunlicher Intensität und enormer<br />

Wachheit in die Welt. Es wartet auf Vertrautes,<br />

mag Sich-Wiederholendes: die wiederkehrende<br />

Stimme der Eltern, das immer gleiche Abendlied.<br />

Und sobald es bestimmte Fertigkeiten<br />

gelernt hat, wird es diese unermüdlich<br />

ausprobieren. Es liebt Spiele, die man aufbauen<br />

und auch wieder zerstören kann - wie Türme aus<br />

Holzklötzchen oder Puzzles, denn danach<br />

beginnt der Aufbau aufs Neue.<br />

Kinder (4 bis 13 Jahre)<br />

Es darf gegruselt werden<br />

Hineinschlüpfen in andere Rollen - das gefällt<br />

dem Skorpion-Kind, denn es möchte erfahren,<br />

wie man sich als Harry Potter oder Pippi<br />

Langstrumpf fühlt, und erst recht, wenn es die<br />

neu gelernten Zaubertricks anwenden kann und<br />

andere Kinder zum Staunen bringt. Die<br />

magischen Welten von Hexen und Zauberern<br />

begeistern, denn sie führen in fantasievolle<br />

Geschichten zwischen Grusel und Faszination,<br />

in denen Unerwartetes geschieht und der<br />

Kampf zwischen Gut und Böse zähneklappernd<br />

begleitet wird.<br />

Jungendliche (ab 14 Jahre)<br />

Ich weiß, was ich will<br />

Die Neigung des Skorpions, eine eigene,<br />

vorgefasste Vorstellung von den Dingen der<br />

Welt zu haben, kann in dieser Lebensphase sehr<br />

deutlich zu Tage treten. Nun will man sich nichts<br />

mehr sagen lassen und weiß ja sowieso schon<br />

genau, wo es langgeht. Das aufkommende<br />

Gefühl der eigenen Macht - und der Machtlosigkeit<br />

der Eltern - nimmt zu, und damit einhergehend<br />

auch Machtproben und das Austesten<br />

der Grenzen des Erlaubten. Je vertrauensvoller<br />

das Verhältnis zur Familie vorher war,<br />

umso sanfter dürfte der Prozess des Erwachsenwerdens<br />

verlaufen.<br />

Eltern<br />

Das besondere Band<br />

Skorpion-Eltern wechseln in ihrem Erziehungsverhalten<br />

zwischen Güte und Strenge, zwischen<br />

Nähe und Distanz. Instinktiv wissen sie um die<br />

Nöte ihrer Kinder und stehen fest an ihrer Seite.<br />

Sie wissen selbst, dass Krisen zum Leben<br />

dazugehören und lassen ihre Kinder mutig ihre<br />

eigenen Erfahrungen machen. Gerade dieses<br />

Verhalten unterstützt die Skorpion-Kinder in<br />

ihrem Bestreben nach früher Selbstständigkeit<br />

und kreiert ein besonderesBand des Vertrauens<br />

zwischen Eltern und Kind - nicht immer über<br />

Kuscheligkeit, aber über Verlässlichkeit.<br />

Oma und Opa<br />

Tapferkeit und Lebensmut<br />

Die Skorpion-Großeltern sind nicht so leicht aus<br />

der Ruhe zu bringen - sie sind in ihrem Leben<br />

durch so manche Widrigkeit gegangen und<br />

kennen die Technik des Wieder-Aufstehens. So<br />

geben sie ihren Enkeln viel Lebenserfahrung<br />

mit. Geschichten vom Werden und Vergehen<br />

und der Faszination eines Neuanfanges geben<br />

Lebensweisheit und Lebensmut, auch in<br />

schwierigen Zeiten seinen Weg zu gehen und<br />

am Ende zu erkennen, wozu der eine oder<br />

andere Umweg doch gut war.


Die Schneekönigin<br />

Ein Märchen von Hans Christian<br />

Andersen<br />

IN SIEBEN GESCHICHTEN<br />

Erste Geschichte,<br />

welche von dem Spiegel und den<br />

Scherben handelt.<br />

Seht, nun fangen wir an. Wenn wir am<br />

Ende der Geschichte sind, wissen wir<br />

mehr als jetzt, denn es war ein böser<br />

Kobold! Es war einer der allerärgsten, es<br />

war der Teufel! Eines Tages war er recht<br />

bei Laune, denn er hatte einen Spiegel<br />

gemacht, welcher die Eigenschaft besaß,<br />

daß alles Gute und Schöne, was sich darin<br />

spiegelte, fast zu Nichts zusammenschwand,<br />

aber das, was nichts taugte und<br />

sich schlecht ausnahm, hervortrat und<br />

noch ärger wurde. Die herrlichsten<br />

Landschaften sahen wie gekochter Spinat<br />

darin aus, und die besten Menschen<br />

wurden widerlich und standen auf dem<br />

Kopfe ohne Rumpf, die Gesichter wurden<br />

so verdreht, daß sie nicht zu erkennen<br />

waren, und hatte man einen Sonnenfleck,<br />

so konnte man überzeugt sein, daß er sich<br />

über Nase und Mund verbreitete. Das sei<br />

äußerst belustigend, sagte der Teufel.<br />

Fuhr nun ein guter frommer Gedanke<br />

durch einen Menschen, dann zeigte sich<br />

ein Grinsen im Spiegel, so daß der Teufel<br />

über seine künstliche Erfindung lachen<br />

mußte. Alle, welche die Koboldschule<br />

besuchten, denn er hielt Koboldschule,<br />

erzählten überall, daß ein Wunder<br />

geschehen sei; nun könne man erst<br />

sehen, meinten sie, wie die Welt und die<br />

Menschen wirklich aussähen. Sie liefen<br />

mit dem Spiegel umher, und zuletzt gab es<br />

kein Land oder keinen Menschen mehr,<br />

welcher nicht verdreht darin erschienen<br />

wäre. Nun wollten sie auch zum Himmel<br />

auffliegen, um sich über die Engel und den<br />

lieben Gott lustig zu machen. Je höher sie<br />

mit dem Spiegel flogen, um so mehr<br />

grinste er; sie konnten ihn kaum festhalten.<br />

Sie flogen höher und höher, Gott und den<br />

Engeln näher; da erzitterte der Spiegel so<br />

fürchterlich in seinem Grinsen, daß er<br />

ihren Händen entfiel und zur Erde stürzte,<br />

wo er in hundert Millionen, Billionen und<br />

noch mehr Stücke zersprang. Und nun<br />

grade verursachte er weit größeres<br />

Unglück als zuvor; denn einige Stücke<br />

waren kaum so groß wie ein Sandkorn,<br />

und diese flogen ringsumher in der weiten<br />

Welt, und wo jemand sie in das Auge<br />

bekam, da blieben sie sitzen, und da<br />

sahen die Menschen alles verkehrt oder<br />

hatten nur Augen für das Verkehrte bei<br />

e i n e r S a c h e ; d e n n j e d e k l e i n e<br />

Märchen von<br />

H. C. Andersen<br />

Spiegelscherbe hatte dieselben Kräfte<br />

behalten, welche der ganze Spiegel<br />

besaß. Einige Menschen bekamen sogar<br />

eine Spiegelscherbe in das Herz,m und<br />

dann war es ganz greulich; das Herz<br />

wurde einem Klumpen Eis gleich. Einige<br />

Spiegelscherben waren so groß, daß sie<br />

zu Fensterscheiben verbraucht wurden;<br />

aber durch diese Scheiben taugte es nicht,<br />

seine Freunde zu betrachten. Andere<br />

Stücke kamen in Brillen, und dann ging es<br />

schlecht, wenn die Leute diese Brillen<br />

aufsetzten, um recht zu sehen und gerecht<br />

zu sein; der Böse lachte, daß ihm der<br />

Bauch wackelte, und das kitzelte ihn so<br />

angenehm. Aber draußen flogen noch<br />

kleine Glasscherben in der Luft umher.<br />

Nun werden wir's hören!<br />

Zweite Geschichte<br />

Ein kleiner Knabe und ein kleines<br />

Mädchen<br />

Drinnen in der großen Stadt, wo so viele<br />

Menschen und Häuser sind, ja nicht<br />

einmal Platz genug ist, daß alle Leute<br />

einen kleinen Garten besitzen können,<br />

und wo sich deshalb die meisten mit<br />

Blumen in Blumentöpfen begnügen<br />

müssen, waren zwei arme Kinder, die<br />

einen etwas größeren Garten als einen<br />

Blumentopf besaßen. Sie waren nicht<br />

Bruder und Schwester, aber sie waren sich<br />

ebenso gut, als wenn sie es gewesen<br />

wären. Die Eltern wohnten einander<br />

gerade gegenüber in zwei Dachkammern,<br />

wo das Dach des einen Nachbarhauses<br />

gegen das andere stieß und die<br />

Wasserrinne zwischen den Dächern<br />

entlang lief; dort war in jedem Haus ein<br />

kleines Fenster; man brauchte nur über die<br />

Rinne zu schreiten, so konnte man von<br />

dem einen Fenster zum anderen<br />

gelangen.<br />

Die Eltern hatten draußen beiderseits<br />

einen großen hölzernen Kasten, und darin<br />

wuchsen Küchenkräuter, die sie brauchten,<br />

und ein kleiner Rosenstock. Es stand<br />

einer in jedem Kasten; die wuchsen gar<br />

herrlich! Nun fiel es den Eltern ein, die<br />

Kasten quer über die Rinne zu stellen, so<br />

daß sie fast von dem einen Fenster zum<br />

andern reichten und zwei Blumenwällen<br />

ganz ähnlich sahen. Erbsenranken hingen<br />

über die Kasten herunter, und die<br />

Rosenstöcke schossen lange Zweige, die<br />

sich um die Fenster rankten und einander<br />

entgegen bogen; es sah fast einer<br />

Ehrenpforte von Blättern und Blumen<br />

gleich. Da die Kasten sehr hoch waren und<br />

die Kinder wußten,daß sie nicht<br />

hinaufkriechen durften, so erhielten sie oft<br />

die Erlaubnis, zueinander hinauszusteigen<br />

und auf ihren kleinen Schemeln unter<br />

den Rosen zu sitzen, da spielten sie dann<br />

so prächtig.<br />

Im Winter hatte dieses Vergnügen ein<br />

Ende. Die Fenster waren oft ganz<br />

zugefroren; aber dann wärmten sie<br />

Kupferschillinge auf dem Ofen und legten<br />

den warmen Schilling gegen die gefrorene<br />

Scheibe; dadurch entstand ein schönes<br />

Guckloch, so rund, so rund; dahinter blitzte<br />

ein lieblich mildes Auge, eines vor jedem<br />

Fenster; das war der kleine Knabe und das<br />

kleine Mädchen. Er hieß Kay, und sie hieß<br />

Gerda. Im Sommer konnten sie mit einem<br />

Sprunge zueinander gelangen; im Winter<br />

mußten sie erst die vielen Treppen<br />

herunter und die Treppen hinauf; draußen<br />

stob der Schnee.<br />

"Das sind die weißen Bienen, die<br />

schwärmen," sagte die Großmutter.<br />

"Haben sie auch eine Bienenkönigin?"<br />

fragte der kleine Knabe, denn er wußte,<br />

daß unter den wirklichen Bienen eine<br />

solche ist.


"Die haben sie!" sagte die Großmutter.<br />

"Sie fliegt dort, wo sie am dichtesten<br />

schwärmen! Es ist die größte von allen,<br />

und nie bleibt sie ruhig auf Erden, sie fliegt<br />

wieder in die schwarze Wolke hinauf.<br />

Manche Mitternacht fliegt sie durch die<br />

Straßen der Stadt und blickt zu den<br />

Fenstern hinein, und dann frieren die gar<br />

sonderbar und sehen wie Blumen aus."<br />

"Ja, das habe ich gesehen!" sagten beide<br />

Kinder und wußten nun, daß es wahr sei.<br />

"Kann die Schneekönigin hier hereinkommen?"<br />

fragte das kleine Mädchen. "Laß sie<br />

nur kommen!" sagte der Knabe, "dann<br />

setze ich sie auf den warmen Ofen und sie<br />

schmilzt." Aber die Großmutter glättete<br />

sein Haar und erzählte andere Geschichten.<br />

Am Abend, als der kleine Kay zu Hause<br />

und halb entkleidet war, kletterte er auf den<br />

Stuhl am Fenster und guckte aus dem<br />

kleinen Loch. Ein paar Schneeflocken<br />

fielen draußen, und eine derselben, die<br />

allergrößte, blieb auf dem Rand des einen<br />

Blumenkastens liegen; die Schneeflocke<br />

wuchs mehr und mehr und wurde zuletzt<br />

ein ganzes Frauenzimmer, in den feinsten<br />

weißen Flor gekleidet, der wie aus<br />

Millionen sternartiger Flocken zusammengesetzt<br />

war. Sie war so schön und fein,<br />

aber von Eis, von blendendem, blinkendem<br />

Eise. Doch war sie lebendig; die<br />

Augen blitzten wie zwei klare Sterne; aber<br />

es war keine Ruhe oder Rast in ihnen. Sie<br />

nickte dem Fenster zu und winkte mit der<br />

Hand. Der kleine Knabe erschrak und<br />

sprang vom Stuhl herunter; da war es, als<br />

ob draußen vor dem Fenster ein großer<br />

Vogel vorbeiflöge.<br />

Am nächsten Tag wurde es klarer Frost –<br />

und dann kam das Frühjahr; die Sonne<br />

schien, das Grün keimte hervor, die<br />

Schwalben bauten Nester, die Fenster<br />

wurden geöffnet, und die kleinen Kinder<br />

saßen wieder in ihrem kleinen Garten hoch<br />

oben in der Dachrinne über allen<br />

Stockwerken.<br />

Die Rosen blühten diesen Sommer so<br />

prachtvoll; das kleine Mädchen hatte einen<br />

Psalm gelernt, in welchem auch von<br />

Rosen die Rede war; und bei den Rosen<br />

dachte sie an ihre eigenen; und sie sang<br />

ihn dem kleinen Knaben vor, und er sang<br />

mit:<br />

Die Rosen, sie verblüh'n und verwehen,<br />

Wir werden das Christkindlein sehen!<br />

Und die Kleinen hielten einander bei den<br />

Händen, küßten die Rosen, blickten in<br />

Gottes hellen Sonnenschein hinein und<br />

sprachen zu demselben, als ob das<br />

Jesuskind da sei. Was waren das für<br />

herrliche Sommertage; wie schön war es<br />

draußen bei den frischen Rosenstöcken,<br />

welche unermüdlich zu blühen schienen!<br />

Kay und Gerda saßen und blickten in das<br />

Bilderbuch mit Tieren und Vögeln, da war<br />

es – die Uhr schlug gerade fünf auf dem<br />

großen Kirchturm –, daß Kay sagte: "Au!<br />

Es stach mir in das Herz, und mir flog<br />

etwas in das Auge!"<br />

Das kleine Mädchen fiel ihm um den Hals;<br />

er blinzelte mit den Augen; nein, es war gar<br />

nichts zu sehen.<br />

"Ich glaube, es ist weg!" sagte er; aber weg<br />

war es nicht. Es war gerade so einer von<br />

jeden Glassplittern, welche vom Spiegel<br />

gesprungen waren, dem Zauberspiegel,<br />

wir entsinnen uns seiner wohl, dem<br />

häßlichen Glase, welches alles Große und<br />

Gute, das sich darin abspiegelte, klein und<br />

häßlich machte; aber das Böse und<br />

Schlechte trat ordentlich hervor, und jeder<br />

Fehler an einer Sache war gleich zu<br />

bemerken. Der arme Kay hatte auch ein<br />

Splitterchen gerade in das Herz hinein<br />

bekommen. Das wird nun bald wie ein<br />

Eisklumpen werden; nun tat es nicht mehr<br />

weh, aber das Splitterchen war da.<br />

"Weshalb weinst du?" fragte er. "So siehst<br />

du häßlich aus! Mir fehlt ja nichts!" – "Pfui"<br />

rief er auf einmal: "Die Rose dort hat einen<br />

Wurmstich! Und sieh, diese da ist ja ganz<br />

schief! Im Grunde sind es häßliche Rosen!<br />

Sie gleichen dem Kasten, in welchem sie<br />

stehen!" Und dann stieß er mit dem Fuß<br />

gegen den Kasten und riß die beiden<br />

Rosen ab.<br />

"Kay, was machst du?" rief das kleine<br />

Mädchen. Und als er ihren Schreck<br />

gewahr wurde, riß er noch eine Rose ab<br />

und sprang dann in sein Fenster hinein<br />

und von der kleinen lieblichen Gerda fort.<br />

Als sie später mit dem Bilderbuch kam,<br />

sagte er, daß das für Wickelkinder passe;<br />

und erzählte die Großmutter Geschichten,<br />

so kam er immer mit einem "aber" – konnte<br />

er dazu gelangen, dann ging er hinter ihr<br />

her, setzte eine Brille auf und sprach<br />

ebenso wie sie; das machte er ganz<br />

treffend, und die Leute lachten über ihn.<br />

Bald konnte er Sprache und Gang von<br />

allen Menschen in der ganzen Straße<br />

nachahmen. Alles, was an ihnen eigentümlich<br />

und unschön war, das wußte Kay<br />

nachzumachen; und die Leute sagten:<br />

"Das ist sicher ein ausgezeichneter Kopf,<br />

den der Knabe hat!" Aber es war das Glas,<br />

welches ihm in dem Herzen saß; daher


kam es auch, daß er selbst die kleine<br />

Gerda neckte, die ihm von ganzem Herzen<br />

gut war.<br />

Seine Spiele wurden nun ganz anders als<br />

früher; sie waren so verständig. An einem<br />

Wintertag, als es schneite, kam er mit<br />

einem großen Brennglas, hielt seinen<br />

blauen Rockzipfel hin und ließ die<br />

Schneeflocken darauf fallen. "Sieh nun in<br />

das Glas, Gerda!" sagte er; und jede<br />

Schneeflocke wurde viel größer und sah<br />

aus wie eine prächtige Blume oder ein<br />

zehneckiger Stern; es war schön<br />

anzusehen. "Siehst du, wie künstlich!"<br />

sagte Kay. "Das ist weit interessanter als<br />

die wirklichen Blumen! Und es ist kein<br />

einziger Fehler daran; sie sind ganz<br />

akkurat, wenn sie nur nicht schmölzen!"<br />

Bald darauf kam Kay mit großen Handschuhen<br />

und seinem Schlitten auf dem<br />

Rücken; er rief Gerda in die Ohren: "Ich<br />

habe Erlaubnis erhalten, auf dem großen<br />

Platz zu fahren, wo die anderen Knaben<br />

spielen!," und weg war er.<br />

Dort auf dem Platz banden die kecksten<br />

Knaben oft ihre Schlitten an die Wagen der<br />

Landleute fest, und dann fuhren sie ein<br />

gutes Stück Wegs mit. Das ging recht<br />

schön. Als sie im besten Spielen waren,<br />

kam ein großer Schlitten; der war ganz<br />

weiß angestrichen, und darin saß jemand,<br />

in einen rauhen weißen Pelz gehüllt und<br />

mit einer rauhen weißen Mütze; der<br />

Schlitten fuhr zweimal um den Platz<br />

herum, und Kay band seinen kleinen<br />

Schlitten schnell daran fest, und nun fuhr<br />

er mit. Es ging rascher und rascher, gerade<br />

hinein in die nächste Straße; der, welcher<br />

fuhr, drehte sich um, nickte dem Kay<br />

freundlich zu; es war, als ob sie einander<br />

kannten. Jedesmal, wenn Kay seinen<br />

kleinen Schlitten ablösen wollte, nickte der<br />

Fahrende wieder, und dann blieb Kay<br />

sitzen; sie fuhren zum Stadttor hinaus. Da<br />

begann der Schnee so hernieder zu fallen,<br />

daß der kleine Knabe keine Hand vor sich<br />

erblicken konnte; aber er fuhr weiter. Nun<br />

ließ er schnell die Schnur fahren, um von<br />

dem großen Schlitten loszukommen, aber<br />

das half nichts, sein kleines Fuhrwerk hing<br />

fest, und es ging mit Windeseile vorwärts.<br />

Da rief er ganz laut, aber niemand hörte<br />

ihn, und der Schnee stob, und der Schlitten<br />

flog von dannen; mitunter gab es einen<br />

Sprung; es war, als führe er über Gräben<br />

und Hecken. Der Knabe war ganz<br />

erschrocken; er wollte sein Vaterunser<br />

beten, aber er konnte sich nur des großen<br />

Einmaleins entsinnen.<br />

Die Schneeflocken wurden größer und<br />

größer; zuletzt sahen sie aus wie große<br />

weiße Hühner. Auf einmal sprangen sie zur<br />

Seite; der große Schlitten hielt, und die<br />

Person, die in ihm fuhr, erhob sich; der<br />

Pelz und die Mütze waren ganz und gar<br />

von Schnee; es war eine Dame, hoch und<br />

schlank, glänzend weiß; es war die<br />

Schneekönigin.<br />

"Wir sind gut gefahren!" sagte sie. "Aber<br />

wer wird frieren! Krieche in meinen<br />

Bärenpelz!" Und sie setzte ihn neben sich<br />

in den Schlitten und schlug den Pelz um<br />

ihn; es war, als versinke er in einem<br />

Schneetreiben.<br />

"Friert dich noch?" fragte sie, und dann<br />

küßte sie ihn auf die Stirn. Oh! das war<br />

kälter als Eis; das ging ihm gerade hinein<br />

bis ins Herz, welches ja doch zur Hälfte ein<br />

Eisklumpen war. Es war, als sollte er<br />

sterben; aber nur einen Augenblick, dann<br />

tat es ihm recht wohl; er spürte nichts mehr<br />

von der Kälte ringsumher.<br />

"Meinen Schlitten! Vergiß nicht meinen<br />

Schlitten!" Daran dachte er zuerst, und der<br />

wurde an eins der weißen Hühnchen festgebunden,<br />

und dieses flog hinterher mit<br />

dem Schlitten auf dem Rücken. Die<br />

Schneekönigin küßte Kay nochmals, und<br />

da hatte er die kleine Gerda, die<br />

Großmutter und alle daheim vergessen.<br />

"Nun bekommst du keine Küsse mehr!"<br />

sagte sie; "denn sonst küßte ich dich tot!"<br />

Kay sah sie an; sie war so schön; ein<br />

klügeres, lieblicheres Antlitz konnte er sich<br />

nicht denken. Nun erschien sie ihm nicht<br />

von Eis wie damals, als sie draußen vor<br />

dem Fenster saß und ihm winkte; in seinen<br />

Augen war sie vollkommen; er fühlte gar<br />

keine Furcht. Er erzählte ihr, daß er<br />

kopfrechnen könne, und zwar mit Brüchen;<br />

er wisse des Landes Quadratmeilen<br />

und die Einwohnerzahl; sie lächelte immer.<br />

Da kam es ihm vor, als sei es doch nicht<br />

genug, was er wisse; und er blickte hinauf<br />

in den großen Luftraum; und sie flog mit<br />

ihm, flog hoch hinauf auf die schwarze<br />

Wolke, und der Sturm sauste und brauste;<br />

es war, als sänge er alte Lieder. Sie flogen<br />

über Wälder und Seen, über Meere und<br />

Länder; unter ihnen sauste der kalte Wind,<br />

die Wölfe heulten, der Schnee knisterte;<br />

über demselben flogen die schwarzen,<br />

schreienden Krähen dahin; aber hoch<br />

oben schien der Mond so groß und klar,<br />

und dort betrachtete Kay die lange, lange<br />

Winternacht. Am Tage schlief er zu den<br />

Füßen der Schneekönigin.<br />

Dritte Geschichte<br />

Der Blumengarten bei der Frau,<br />

welche zaubern konnte<br />

Aber wie erging es der kleinen Gerda, als<br />

Kay nicht zurückkehrte? Wo war er nur<br />

geblieben? Niemand wußte es, niemand<br />

konnte Bescheid geben. Die Knaben<br />

erzählten nur, daß sie ihn seinen Schlitten<br />

an einen mächtig großen hätten binden<br />

sehen, der in die Straße hinein und zu dem<br />

Stadttor hinausgefahren sei. Niemand<br />

wußte, wo er war, und viele Tränen<br />

flossen. Die kleine Gerda weinte so viel<br />

und so lange, denn sagte sie, er sei tot, er<br />

sei im Fluß ertrunken, der nahe bei der<br />

Schule vorbeifloß; oh, das waren recht<br />

lange, finstere Wintertage!<br />

Nun kam der Frühling mit wärmerem<br />

Sonnenschein.<br />

"Kay ist tot und fort!" sagte die kleine<br />

Gerda.<br />

"Das glaube ich nicht!" antwortete der<br />

Sonnenschein.<br />

"Er ist tot und fort!" sagte sie zu den<br />

Schwalben.<br />

"Das glauben wir nicht!" erwiderten diese,<br />

und am Ende glaubte die kleine Gerda es<br />

auch nicht.<br />

"Ich will meine neuen roten Schuhe<br />

anziehen," sagte sie eines Morgens, "die,<br />

welche Kay nie gesehen hat, und dann will<br />

ich zum Fluß hinuntergehen und den nach<br />

ihm fragen!"<br />

Und es war noch ganz früh; sie küßte die<br />

alte Großmutter, die noch schlief, zog die<br />

roten Schuhe an und ging ganz alleine aus<br />

dem Stadttor zu dem Fluß. "Ist es war, das<br />

du mir meinen kleinen Spielkameraden<br />

genommen hast? Ich will dir meine roten<br />

Schuhe schenken, wenn du ihn mir<br />

wiedergeben willst!"<br />

Und es war ihr, als nickten die Wellen so<br />

sonderbar. Da nahm sie ihre roten Schuhe,<br />

die sie am liebsten hatte, und warf sie alle<br />

beide in den Fluß hinein; aber sie fielen<br />

dicht an das Ufer, und die kleinen Wellen<br />

trugen sie ihr wieder an das Land. Es war<br />

gerade, als wollte der Fluß nicht das<br />

liebste, was sie besaß, weil er den kleinen<br />

Kay ja nicht hatte. Aber sie glaubte nun,<br />

daß sie die Schuhe nicht weit genug<br />

hinausgeworfen habe; und so kroch sie in<br />

ein Boot, welches im Schilf lag. Sie ging<br />

ganz an das äußerste Ende desselben und<br />

warf die Schuhe von da in das Wasser;<br />

aber das Boot war nicht festgebunden, und<br />

bei der Bewegung, welche sie verursachte,<br />

glitt es vom Land ab. Sie bemerkte<br />

es und beeilte sich, herauszukommen;<br />

doch ehe sie zurückkam, war das Boot<br />

über eine Elle vom Lande, und nun trieb es<br />

schneller von dannen. Da erschrak die<br />

kleine Gerda sehr und fing an zu weinen;<br />

allein niemand außer den Sperlingen hörte<br />

sie, und die konnten sie nicht an das Land<br />

tragen. Aber sie flogen längs dem Ufer und<br />

sangen, gleichsam um sie zu trösten: "Hier<br />

sind wir, hier sind wir!" Das Boot trieb mit<br />

dem Strom; die kleine Gerda saß ganz still,<br />

nur mit Strümpfen an den Füßen; ihre<br />

kleinen roten Schuhe trieben hinter ihr her;<br />

aber sie konnten das Boot nicht erreichen,<br />

das hatte stärkere Fahrt. Hübsch war es an<br />

beiden Ufern; schöne Blumen, alte Bäume<br />

und Hänge mit Schafen und Kühen; aber<br />

nicht ein Mensch war zu erblicken.<br />

"Vielleicht trägt mich der Fluß zu dem<br />

kleinen Kay," dachte Gerda, und da wurde<br />

sie heiterer, erhob sich und betrachtete<br />

viele Stunden die grünen, schönen Ufer.<br />

Dann gelangte sie zu einem großen<br />

Kirschgarten, in welchem ein kleines Haus<br />

mit sonderbaren roten und blauen


Fenstern war; übrigens hatte es ein<br />

Strohdach, und im Garten standen zwei<br />

hölzerne Soldaten, die vor der Vorbeisegelnden<br />

das Gewehr schulterten.<br />

Gerda rief nach ihnen; sie glaubte, daß sie<br />

lebendig seien; aber sie antworteten<br />

natürlich nicht. Sie kam ihnen ganz nahe,<br />

denn der Fluß trieb das Boot gerade auf<br />

das Land zu.<br />

Gerda rief noch lauter, und da kam eine<br />

Und Gerda erzählte ihr alles; und die Alte<br />

schüttelte den Kopf und sagte: "Hm! Hm!"<br />

und als ihr Gerda alles gesagt und gefragt<br />

hatte ob sie nicht den kleinen Kay gesehen<br />

habe, sagte die Frau, daß er nicht<br />

vorbeigekommen sei, aber er werde wohl<br />

noch kommen. Sie solle nur nicht betrübt<br />

sein, sondern ihre Kirschen kosten und<br />

ihre Blumen betrachten; die seien schöner<br />

als irgendein Bilderbuch; eine jede könne<br />

eine Geschichte erzählen, und die alte<br />

Frau schloß die Tür zu.<br />

nicht. Sie zauberte nur ein wenig zu ihrem<br />

Vergnügen und wollte gern die kleine<br />

Gerda behalten. Deshalb ging sie in den<br />

Garten, steckte ihren Krückstock gegen<br />

alle Rosensträucher aus, und wie schön<br />

sie auch blühten, so sanken sie doch alle in<br />

die schwarze Erde hinunter, und man<br />

konnte nicht sehen, wo sie gestanden<br />

hatten. Die Alte fürchtete, wenn Gerda die<br />

Rosen erblickte, möchte sie an ihre<br />

eigenen denken, sich dann des kleinen<br />

Kay erinnern und davonlaufen.<br />

alte, alte Frau aus dem Hause, die sich auf<br />

einen Krückstock stützte; sie hatte einen<br />

großen Sonnenhut auf, und der war mit<br />

den schönsten Blumen bemalt.<br />

"Du armes, kleines Kind!" sagte die alte<br />

Frau; "wie bist du doch auf den großen,<br />

reißenden Strom gekommen und weit in<br />

die Welt hinausgetrieben!" Und dann ging<br />

die alte Frau ganz in das Wasser hinein,<br />

erfaßte mit ihrem Krückstock das Boot,<br />

zog es an das Land und hob die kleine<br />

Gerda heraus.<br />

Und Gerda war froh, wieder auf das<br />

Trockene zu gelangen, obgleich sie sich<br />

vor der fremden alten Frau ein wenig<br />

fürchtete.<br />

"Komm doch und erzähle mir, wer du bist<br />

und wie du hierher kommst!" sagte sie.<br />

Die Fenster lagen sehr hoch, und die<br />

Scheiben waren rot, blau und gelb; das<br />

Tageslicht schien mit allen Farben gar<br />

sonderbar herein, aber auf dem Tisch<br />

standen die schönsten Kirschen, und<br />

Gerda aß davon, soviel sie wollte, denn<br />

das war ihr erlaubt. Während sie aß,<br />

kämmte die alte Frau ihr Haar mit einem<br />

goldenen Kamm, und das Haar ringelte<br />

sich und glänzte herrlich golden rings um<br />

das kleine freundliche Antlitz, welches so<br />

rund war und wie eine Rose aussah.<br />

"Nach einem so lieben, kleinen Mädchen<br />

habe ich mich schon lange gesehnt," sagte<br />

die Alte. "Nun wirst du sehen, wie gut wir<br />

miteinander leben werden!" Und so wie sie<br />

der kleinen Gerda Haar kämmte, vergaß<br />

Gerda mehr und mehr ihren Spielgefährten<br />

Kay; denn die alte Frau konnte<br />

zaubern; aber eine böse Zauberin war sie<br />

Nun führte sie Gerda hinaus in den<br />

Blumengarten. Was war da für ein Duft und<br />

eine Herrlichkeit! Alle nur denkbaren<br />

Blumen, und zwar für jede Jahreszeit,<br />

standen hier im prächtigsten Flor; kein<br />

Bilderbuch konnte bunter und schöner<br />

sein. Gerda sprang vor Freude hochauf<br />

und spielte, bis die Sonne hinter den<br />

hohen Kirschbäumen unterging, da bekam<br />

sie ein schönes Bett mit roten Seidenkissen,<br />

die waren mit bunten Veilchen<br />

gestopft; und sie schlief und träumte so<br />

herrlich wie nur eine Königin an ihrem<br />

Hochzeitstag.<br />

Am nächsten Tag konnte sie wieder mit<br />

den Blumen im warmen Sonnenschein<br />

spielen, und so verflossen viele Tage.<br />

Gerda kannte jede Blume; aber wieviel<br />

derer auch waren, stets war es ihr doch,<br />

als ob eine fehle, allein welche, das wußte


sie nicht. Da sitzt sie eines Tages und<br />

betrachtet der alten Frau Sonnenhut mit<br />

den gemalten Blumen, und gerade die<br />

schönste darunter war eine Rose. Die Alte<br />

hatte vergessen, diese vom Hut wegzunehmen,<br />

als sie die andern in die Erde<br />

senkte. Aber so ist es, wenn man die<br />

Gedanken nicht immer beisammen hat!<br />

"Was, sind hier keine Rosen?" sagte<br />

Gerda und sprang zwischen die Beete,<br />

suchte und suchte; ach, da war keine zu<br />

finden. Nun setzt sie sich hin und weinte,<br />

aber ihre Tränen fielen gerade auf eine<br />

Stelle, wo ein Rosenstrauch verschwunden<br />

war, und als die warmen Tränen die<br />

Erde bewässerten, schoß der Strauch auf<br />

einmal empor, so blühend, wie er<br />

versunken war und Gerde umarmte ihn,<br />

küßte die Rosen und gedachte der<br />

herrlichen Rosen daheim und mit ihnen<br />

auch des kleinen Kay.<br />

"Oh, wie bin ich aufgehalten worden!"<br />

sagte das kleine Mädchen. "Ich wollte ja<br />

den kleinen Kay suchen! Wißt ihr nicht, wo<br />

er ist?" fragte sie die Rosen. "Glaubt ihr,<br />

daß er tot ist?"<br />

"Tot ist er nicht," antworteten die Rosen.<br />

"Wir sind ja in der Erde gewesen; dort sind<br />

alle Toten, aber Kay war nicht da."<br />

"Ich danke euch," sagte die kleine Gerda<br />

und ging zu den anderen Blumen hin, sah<br />

in deren Kelche hinein und fragte: "Wißt ihr<br />

nicht, wo der kleine Kay ist?"<br />

Aber jede Blume stand in der Sonne und<br />

träumte ihr eigenes Märchen oder<br />

Geschichtchen; davon hörte Gerda so<br />

viele, viele; aber keine wußte etwas von<br />

Kay.<br />

Und was sagte die Feuerlilie? "Hörst du die<br />

Trommel: bum! bum! Es sind nur zwei<br />

Töne; immer: bum! bum! Höre der Frauen<br />

Trauergesang, höre den Ruf der Priester.<br />

In ihrem langen roten Mantel steht das<br />

Hindu-Weib auf dem Scheiterhaufen; die<br />

Flammen lodern um sie und ihren toten<br />

Mann empor; aber das Hindu-Weib denkt<br />

an den Lebenden hier im Kreise, an ihn,<br />

dessen Auge heißer denn die Flammen<br />

brennen, an ihn, dessen Augenfeuer ihr<br />

Herz stärker berührt als die Flammen,<br />

welche bald ihren Körper zu Asche<br />

verbrennen. Kann die Flamme des<br />

Scheiterhaufens ersterben?" - "Das verstehe<br />

ich durchaus nicht," sagte die kleine<br />

Gerda. "Das ist mein Märchen!" sagte die<br />

Feuerlilie.<br />

Was sagte die Winde? "Über den<br />

schmalen Feldweg hinaus hängt eine alte<br />

Ritterburg; das dichte Immergrün wächst<br />

um die alten roten Mauern empor, Blatt an<br />

Blatt um den Altan herum, und da steht ein<br />

schönes Mädchen, es beugt sich über das<br />

Geländer hinaus und sieht den Weg<br />

hinunter. Keine Rose hängt frischer an den<br />

Zweigen als dasselbe, keine Apfelblüte,<br />

wenn der Wind sie dem Baume entführt<br />

schwebt leichter dahin als dieses; wie<br />

rauscht das prächtige Seidengewand.<br />

'Kommt er noch nicht?' " - "Ist es Kay, den<br />

du meinst?" fragte die kleine Gerda. "Ich<br />

spreche nur von meinem Märchen,<br />

meinem Traum," erwiderte die Winde.<br />

Was sagte die kleine Schneeblume?<br />

"Zwischen den Bäumen hängt an Seilen<br />

das lange Brett; das ist eine Schaukel.<br />

Zwei niedliche kleine Mädchen – die<br />

Kleider sind weiß wie der Schnee, lange<br />

grüne Seidenbänder flattern von den<br />

Hüten – sitzen darauf und schaukeln sich;<br />

der Bruder, welcher größer ist als sie, steht<br />

in der Schaukel. Er hat den Arm um das<br />

Seil geschlungen, um sich zu halten, denn<br />

in der einen Hand hat er eine kleine<br />

Schale, in der andern eine Tonpfeife; er<br />

bläst Seifenblasen. Die Schaukel geht,<br />

und die Blasen steigen mit schönen,<br />

wechselnden Farben empor; die letzte<br />

hängt noch am Pfeifenstiel und biegt sich<br />

im Winde. Die Schaukel geht; der kleine<br />

schwarze Hund, leicht wie die Blasen,<br />

erhebt sich auf den Hinterfüßen und will<br />

mit in die Schaukel; sie fliegt; der Hund<br />

fällt, bellt und ist böse; er wird geneckt, die<br />

Blasen bersten. Ein schaukelndes Brett,<br />

ein zerspringendes Schaumbild ist mein<br />

Gesang!" - "Es ist möglich, daß es hübsch<br />

ist, was du da erzählst; aber du sagst es so<br />

traurig und erwähnst den kleinen Kay gar<br />

nicht."<br />

Was sagten die Hyazinthen? "Es waren<br />

drei schöne Schwestern, gar durchsichtig<br />

und fein; der einen Kleid war rot, das der<br />

anderen blau, der dritten ihres ganz weiß;<br />

Hand in Hand tanzten sie beim stillen See<br />

im hellen Mondenschein. Es waren keine<br />

Elfen, es waren Menschenkinder. Dort<br />

duftete es herrlich, und die Mädchen<br />

verschwanden im Wald. Der Duft wurde<br />

stärker; drei Särge, darin lagen die<br />

schönen Mädchen, glitten von des Waldes<br />

Dickicht über den See dahin; die Johanniswürmchen<br />

flogen leuchtend ringsumher<br />

wie kleine schwebende Lichter.<br />

Schlafen die tanzenden Mädchen, oder<br />

sind sie tot? Der Blumenduft sagt, sie sind<br />

Leichen; die Abendglocke läutet den<br />

Grabgesang!" - "Du machst mich ganz<br />

betrübt," sagte die kleine Gerda. "Du<br />

duftest so stark; ich muß an die toten<br />

Mädchen denken! Ach, ist denn der kleine<br />

Kay wirklich tot? Die Rosen sind unten in<br />

der Erde gewesen, und die sagen nein!" -<br />

"Kling, klang!" läuten die Hyazinthen-<br />

Glocken. "Wir läuten nicht für den kleinen


Kay, wir kennen ihn nicht; wir singen nur<br />

unser Lied, das einzige, welches wir<br />

kennen."<br />

Und Gerda ging zur Butterblume, die aus<br />

den glänzenden, grünen Blättern<br />

hervorschien. "Du bist eine kleine helle<br />

Sonne!" sagte Gerda. "Sage mir, ob du<br />

weißt, wo ich meinen Gespielen finden<br />

kann?" Und die Butterblume glänzte so<br />

schön und sah wieder auf Gerda.<br />

Welches Lied konnte wohl die Butterblume<br />

singen? Es handelte auch nicht<br />

vom Kay. "In einem kleinen Hof schien<br />

die liebe Gottessonne am ersten<br />

Frühlingstage sehr warm; die Strahlen<br />

glitten an des Nachbarhauses weißen<br />

Wänden herab. Dicht dabei wuchs die<br />

erste gelbe Blume und glänzte golden in<br />

den warmen Sonnenstrahlen. Die alte<br />

Großmutter saß draußen in ihrem Stuhl.<br />

Die Enkelin, ein armes, schönes<br />

Dienstmädchen kehrte von einem kurzen<br />

Besuch heim. Sie küßte die Großmuter;<br />

es war Gold, Herzensgold in dem<br />

gesegneten Kuß. Gold im Munde, Gold<br />

im Grunde, Gold in der Morgenstunde!<br />

Sieh, das ist meine kleine Geschichte!"<br />

sagte die Butterblume.<br />

"Meine arme, alte Großmutter!" seufzte<br />

Gerda. "Ja, sie sehnt sich gewiß nach mir<br />

und grämt sich um mich, ebenso wie sie<br />

es um den kleinen Kay tat. Aber ich<br />

komme bald wieder nach Hause, und<br />

dann bringe ich Kay mit. Es nützt nichts,<br />

daß ich die Blumen frage, die wissen nur<br />

ihr eigenes Lied; sie geben mir keinen<br />

Bescheid!" Und dann band sie ihr kleines<br />

Kleid auf, damit sie rascher laufen könne;<br />

aber die Pfingstlilie schlug ihr über das<br />

Bein, als sie darüber hinsprang. Da blieb<br />

sie stehen, betrachtete die lange gelbe<br />

Blume und fragte: "Weißt du vielleicht<br />

etwas'?" Und sie bog sich ganz zur<br />

Pfingstlilie hinab; und was sagte die?<br />

"Ich kann mich selbst erblicken! Ich kann<br />

mich selbst sehen!" sagte die Pfingstlilie.<br />

"Oh, oh, wie ich rieche! Oben in dem<br />

kleinen Erkerzimmer steht, halb angekleidet,<br />

eine kleine Tänzerin; sie steht<br />

bald auf einem Bein, bald auf beiden. Sie<br />

tritt die ganze Welt mit Füßen; sie ist<br />

nichts als Augentäuschung. Sie gießt<br />

Wasser aus dem Teetopf auf ein Stück<br />

Zeug aus, welches sie hält; es ist der<br />

Schnürleib; Reinlichkeit ist eine schöne<br />

Sache! Das weiße Kleid hängt am<br />

Haken; das ist auch im Teetopf gewaschen<br />

und auf dem Dach getrocknet;<br />

sie zieht es an und schlägt das<br />

safrangelbe Tuch um den Hals; nun<br />

scheint das Kleid noch weißer. Das Bein<br />

ausgestreckt! Sieh, wie sie auf einem<br />

Stiele prangt! Ich kann mich selbst<br />

erblicken! Ich kann mich selbst sehen!" -<br />

"Darum kümmere ich mich gar nicht!"<br />

sagte Gerda. "Das brauchst du mir nicht<br />

zu erzählen"; und dann lief sie nach dem<br />

Ende des Gartens.<br />

Die Tür war verschlossen, aber sie<br />

drückte auf die verrostete Klinke, so daß<br />

diese abging; die Tür sprang auf, und die<br />

kleine Gerda lief barfüßig in die weite<br />

Welt hinaus. Sie blickte dreimal zurück,<br />

aber niemand war da, der sie verfolgte,<br />

zuletzt konnte sie nicht mehr laufen und<br />

setzte sich auf einen großen Stein; und<br />

als sie sich umsah, war es mit dem<br />

Sommer vorbei. Es war Spätherbst; das<br />

konnte man in dem schönen Garten gar<br />

nicht bemerken, wo immer Sonnenschein<br />

und Blumen aller Jahreszeiten<br />

waren.<br />

"Gott, wie habe ich mich verspätet!"<br />

sagte die kleine Gerda. "Es ist ja Herbst<br />

geworden! Da darf ich nicht ruhen!" Und<br />

sie erhob sich, um zu gehen.<br />

Oh, wie waren ihre kleinen Füße wund<br />

und müde! Ringsumher sah es kalt und<br />

rauh aus; die langen Weidenblätter<br />

waren ganz gelb, und der Trau tröpfelte<br />

als Wasser herab. Ein Blatt fiel nach dem<br />

andern ab; nur der Schlehdorn trug noch<br />

Früchte, die waren aber herbe und zogen<br />

ihr den Mund zusammen. Oh, wie war es<br />

grau und schwer in der weiten Welt!<br />

Vierte Geschichte<br />

Prinz und Prinzessin<br />

Gerda mußte wieder ausruhen; da hüpfte<br />

dort auf dem Schnee, der Stelle, wo sie<br />

saß, gerade gegenüber, eine große<br />

Krähe; die hatte lange ruhig gesessen,<br />

sie betrachtet und mit dem Kopf<br />

gewackelt. Nun sagte sie: "Kra! Kra – Gu'<br />

Tag! Gu' Tag." Besser konnte sie es nicht<br />

herausbringen, aber sie meinte es gut mit<br />

dem kleinen Mädchen und frage, wohin<br />

sie so allein in die weite Welt hinausginge.<br />

Das Wort allein verstand Gerda<br />

sehr wohl und fühlte recht, wieviel darin<br />

liegt; und sie erzählte der Krähe ihr<br />

ganzes Leben und Schicksal und fragte,<br />

ob sie Kay nicht gesehen habe.<br />

Und die Krähe nickte ganz bedächtig und<br />

sagte: "Das könnte sein! Das könnte<br />

sein!" - "Wie? Glaubst du?" rief das kleine<br />

Mädchen und hätte fast die Krähe tot<br />

gedrückt: so küßte sie diese. "Vernünftig,<br />

vernünftig!" sagte die Krähe. "Ich glaube,<br />

ich weiß; ich glaube, es kann sein; der<br />

kleine Kay – aber nun hat er dich sicher<br />

über der Prinzessin vergessen!" - "Wohnt<br />

er bei einer Prinzessin?" frage Gerda.<br />

"Ja, höre!" sagte die Krähe. "Aber es fällt<br />

mir so schwer, deine Sprache zu reden.<br />

Verstehst du die Krähensprache, dann<br />

will ich besser erzählen." - "Nein, die<br />

habe ich nicht gelernt," sagte Gerda;<br />

"aber die Großmutter verstand sie, und<br />

auch sprechen konnte sie diese Sprache.<br />

Hätte ich sie nur gelernt!" - "Tut gar<br />

nichts!" sagte die Krähe. "Ich werde<br />

erzählen, so gut ich kann; aber schlecht<br />

wird es gehen"; und dann erzählte sie,<br />

was sie wußte.<br />

"In diesem Königreich, in welchem wir<br />

jetzt sitzen, wohnt eine Prinzessin, die ist<br />

ganz unbändig klug; aber sie hat auch<br />

alle Zeitungen, die es in der Welt gibt,<br />

gelesen und wieder vergessen, so klug<br />

ist sie. Neulich saß sie auf dem Thron,<br />

und das ist doch nicht so angenehm, sagt<br />

man; da fängt sie an, ein Lied zu singen,<br />

und das war gerade dieses: 'Weshalb<br />

sollt' ich wohl heiraten!' 'Höre, da ist<br />

etwas daran', sagte sie, und so wollte sie<br />

sich verheiraten; aber sie wollte einen<br />

Mann haben, der zu antworten verstehe,<br />

wenn man mit ihm spräche; einen, der<br />

nicht bloß dastände und vornehm<br />

aussähe, denn das sei zu langweilig. Nun<br />

ließ sie alle Hofdamen zusammentrommeln,<br />

und als diese hörten, was sie<br />

wollte, wurden sie sehr vergnügt. 'Das<br />

mag ich leiden!' sagten sie; 'daran dachte<br />

ich neulich auch!' – Du kannst glauben,<br />

daß jedes Wort, was ich sage, wahr ist!"<br />

sagte die Krähe. "Ich habe eine zahme<br />

Geliebte, die geht frei im Schlosse<br />

umher, und die hat mir alles erzählt!" Die<br />

Geliebte war natürlicherweise auch eine<br />

Krähe. Denn eine Krähe sucht die<br />

andere, und es bleibt immer eine Krähe.<br />

"Die Zeitungen kamen sogleich mit<br />

einem Rand von Herzen und der<br />

Prinzessin Namenszug heraus; man<br />

konnte darin lesen, daß es einem jeden<br />

jungen Manne, der gut aussehe,<br />

freistehe, auf das Schloß zu kommen und<br />

mit der Prinzessin zu sprechen, und<br />

derjenige, welcher am besten und so<br />

spräche, daß man hören könne, er sei in<br />

dem, was er spräche, zu Hause, den<br />

wolle die Prinzessin zum Manne<br />

nehmen." – "Ja, Ja," sprach die Krähe,<br />

"du kannst es mir glauben, es ist so gewiß<br />

wahr, wie ich hier sitze. Junge Männer<br />

strömten herzu; es war ein Gedränge und<br />

ein Gelaufe; aber es glückte keinem,<br />

weder am ersten nach am zweiten Tag.<br />

Sie konnten alle gut sprechen, wenn sie<br />

draußen auf der Straße waren, aber<br />

wenn sie in das Schloßtor traten und dort<br />

die Gardisten in Silber sahen und auf den<br />

Treppen die Lakaien in Gold und die<br />

großen erleuchteten Säle, dann wurden<br />

sie verwirrt. Und standen sie gar vor dem<br />

Throne, wo die Prinzessin saß, dann<br />

wußten sie nichts zu sagen als das letzte<br />

Wort, das die gesprochen hatte; und das<br />

noch einmal zu hören, dazu hatte sie<br />

keine Lust. Es war gerade, als ob sie<br />

drinnen Schnupftabak auf den Magen<br />

bekommen hätten und in den Schlaf<br />

gefallen wären, bis sie wieder auf die<br />

Straße kamen, denn dann konnten sie<br />

sprechen. Da stand eine Reihe vom<br />

Stadttor bis zum Schlosse hin. Ich war<br />

selbst drinnen, um es zu sehen!" sage die<br />

Krähe. "Sie wurden hungrig und durstig,<br />

aber auf dem Schloß erhielten sie nicht<br />

einmal ein Glas laues Wasser. Zwar<br />

hatten einige der Klügsten, Butterbrot<br />

mitgebracht, aber sie teilten nicht mir<br />

ihrem Nachbarn; sie dachten so: laß ihn<br />

nur hungrig aussehen, dann nimmt ihn


die Prinzessin nicht!"<br />

"Aber Kay, der kleine Kay!" fragte Gerda.<br />

"Wann kam der? War er unter der<br />

Menge?" - "Warte! warte! jetzt sind wir<br />

gerade bei ihm! Es war am dritten Tag, da<br />

kam eine kleine Person, ohne Pferd oder<br />

Wagen, ganz fröhlich gerade auf das<br />

Schloß zumarschiert; seine Augen<br />

glänzten wie deine; er hatte schöne lange<br />

Haare, aber sonst ärmliche Kleider." -<br />

"Das war Kay!" jubelte Gerda. "Oh, dann<br />

habe ich ihn gefunden!" und sie klatschte<br />

in die Hände.<br />

"Er hatte ein kleines Ränzel auf dem<br />

Rücken!" sagte die Krähe. "Nein, das war<br />

sicher sein Schlitten!" sagte Gerda;<br />

"denn mit dem Schlitten ging er fort!" -<br />

"Das kann wohl sein," sagte die Krähe,<br />

"ich sah nicht so genau danach! Aber das<br />

weiß ich von meiner zahmen Geliebten;<br />

als er in das Schloßtor kam und die<br />

Leibgardisten in Silber sah und auf den<br />

Treppen die Lakaien in Gold, daß er nicht<br />

im mindesten verlegen wurde; er nickte<br />

und sagte zu ihnen: 'es muß langweilig<br />

sein, auf der Treppe zu stehen; ich gehe<br />

lieber hinein!'. Da glänzten die Säle von<br />

Lichtern; Geheimräte und Exzellenzen<br />

gingen mit bloßen Füßen und trugen<br />

Goldgefäße; man konnte wohl andächtig<br />

werden! Seine Stiefel knarrten gar<br />

gewaltig laut, aber ihm wurde doch nicht<br />

bange."<br />

"Das ist ganz gewiß Kay!" sagte Gerda.<br />

"Ich weiß, er hatte neue Stiefel an, ich<br />

habe sie in der Großmutter Stube<br />

knarren hören!"<br />

"Ja, freilich knarrten sie!" sagte die<br />

Krähe. "Und frischen Muts ging er gerade<br />

zur Prinzessin hinein, die auf einer<br />

großen Perle saß, welche so groß wie ein<br />

Spinnrad war; und alle Hofdamen mit<br />

ihren Jungfern und den Jungfern der<br />

Jungfern und alle Kavaliere mit ihren<br />

Dienern und den Dienern der Diener, die<br />

wieder einen Burschen hielten, standen<br />

ringsherum aufgestellt; und je näher sie<br />

der Türe standen, desto stolzer sahen sie<br />

aus. Des Dieners Diener Burschen, der<br />

immer in Pantoffeln geht, darf man kaum<br />

anzusehen wagen; so stolz steht er an<br />

der Tür!"<br />

"Das muß greulich sein!" sagte die kleine<br />

Gerda. "Und Kay hat doch die Prinzessin<br />

erhalten?"<br />

"Wäre ich nicht eine Krähe gewesen, so<br />

hätte ich sie genommen, und das<br />

ungeachtet ich verlobt bin. Er soll ebenso<br />

gut gesprochen haben, wie ich spreche,<br />

wenn ich die Krähensprache rede; das<br />

habe ich von meiner zahmen Geliebten<br />

gehört. Er war fröhlich und niedlich, Er<br />

war nicht gekommen zum Freien,<br />

sondern nur, um der Prinzessin Klugheit<br />

zu hören; und die fand er gut, und sie fand<br />

ihn wieder gut."<br />

"Ja, sicher! das war Kay!" sagte Gerda. "Er<br />

war so klug; er konnte die Kopfrechnung<br />

mit Brüchen! Oh, willst du mich nicht auf<br />

dem Schloß einführen?"<br />

"Ja, das ist leicht gesagt!" antwortete die<br />

Krähe. "Aber wie machen wir das? Ich<br />

werde es mit meiner zahmen Geliebten<br />

besprechen; sie kann uns wohl Rat<br />

erteilen; denn das muß ich dir sagen: so<br />

ein kleines Mädchen, wie du bist, bekommt<br />

nie die Erlaubnis, ganz hinein zu<br />

kommen!"<br />

"Ja, die erhalten ich!" sagte Gerda. "Wenn<br />

Kay hört, daß ich da bin, kommt er gleich<br />

heraus und holt mich!" - "Erwarte mich dort<br />

am Gitter!" sagte die Krähe, wackelte mit<br />

dem Kopfe und flog davon.<br />

Erst als es spät am Abend war, kehrte die<br />

Krähe wieder zurück. "Rar! Rar!" sagte sie.<br />

"Ich soll dich vielmal von ihr grüßen, und<br />

hier ist ein kleines Brot für dich, daß nahm<br />

sie aus der Küche; dort ist Brot genug, und<br />

du bist sicher hungrig. Es ist nicht möglich,<br />

daß du in das Schloß hineinkommen<br />

kannst: du bist ja barfuß. Die Gardisten in<br />

Silber und Lakaien in Gold würden es nicht<br />

erlauben. Aber weine nicht! Du sollst<br />

schon hinaufkommen. Meine Geliebte<br />

kennt eine kleine Hintertreppe, die zum<br />

Schlafgemach führt, und sie weiß, wo sie<br />

den Schlüssel erhalten kann."<br />

Und die gingen in den Garten hinein, in die<br />

große Allee, wo ein Blatt nach dem<br />

anderen abfiel; und als auf dem Schloß die<br />

Lichter ausgelöscht wurden, das eine nach<br />

dem andern, führte die Krähe die kleine<br />

Gerda zu einer Hintertür, die nur angelehnt<br />

war.<br />

Oh, wie Gerdas Herz vor Angst und<br />

Sehnsucht pochte! Es war gerade, als ob<br />

sie etwas Böses tun wollte; und sie wollte<br />

ja doch nur wissen, ob es der kleine Kay<br />

sei. Ja, er mußte es sein; sie gedachte so<br />

lebendig seiner klugen Augen, seines<br />

langen Haares; sie konnte ordentlich<br />

sehen, wie er lächelte, wie damals, als sie<br />

daheim unter den Rosen saßen. Er würde<br />

sicher froh werden, sie zu erblicken; zu<br />

hören, welchen langen Weg sie um<br />

seinetwillen zurückgelegt; zu wissen, wie<br />

betrübt sie alle daheim gewesen, als er<br />

nicht wiedergekommen. Oh, das war eine<br />

Furcht und eine Freude!<br />

Nun waren sie auf der Treppe; da brannte<br />

eine kleine Lampe auf einem Schrank;<br />

mitten auf dem Fußboden stand die zahme<br />

Krähe; "Ihre Vita, wie man es nennt, ist<br />

auch sehr rührend. Wollen Sie die Lampe<br />

nehmen, dann werde ich vorausgehen.<br />

Wir gehen hier den geraden Weg, denn da<br />

begegnen wir niemandem."<br />

"Es ist mir, als ginge jemand hinter uns,"<br />

sagte Gerda: und es sauste an ihr vorbei.<br />

Es war wie Schatten an der Wand: Pferde<br />

mit fliegenden Mähnen und dünnen<br />

Beinen, Jägerburschen, Herren und<br />

Damen zu Pferde.<br />

"Das sind nur Träume," sagte die Krähe;<br />

"die kommen und holen der hohen<br />

Herrschaft Gedanken zur Jagd. Das ist<br />

recht gut, dann können Sie sie besser im<br />

Bette betrachten. Aber ich hoffe, wenn Sie<br />

zu Ehren und Würden gelangen, werden<br />

Sie ein dankbares Herz zeigen."<br />

"Das versteht sich von selbst!" sagte die<br />

Krähe vom Walde. "Nun kamen sie in den<br />

ersten Saal; der war von rosenrotem Atlas<br />

mit künstlichen Blumen an den Wänden<br />

hinauf; hier sausten an ihnen schon die<br />

Träume vorbei; aber sie fuhren so schnell,<br />

daß Gerda die hohen Herrschaften nicht<br />

zu sehen bekam. Ein Saal war immer<br />

prächtiger als der andere; ja man konnte<br />

verdutzt werden." Nun waren sie im<br />

Schlafgemach. Hier glich die Decke einer<br />

großen Palme mit Blättern von Glas, von<br />

kostbarem Glase; und mitten auf dem<br />

Fußboden hingen an einem dicken<br />

Stengel von Gold zwei Betten, von denen<br />

jedes wie eine Lilie aussah; die eine war<br />

weiß, in der lag die Prinzessin; die andere<br />

war rot, und in dieser sollte Gerda den<br />

kleinen Kay suchen. Sie bog eines der<br />

roten Blätter zur Seite, und da sah sie<br />

einen braunen Nacken.<br />

Oh, das war Kay! Sie rief ganz lauf seinen<br />

Namen, hielt die Lampe nach ihm hin – die<br />

Träume sausten zu Pferde wieder in die<br />

Stube herein – er erwachte, drehte den<br />

Kopf und und – es war nicht der kleine Kay.<br />

Der Prinz glich ihm nur im Nacken; aber<br />

jung und Hübsch war er. Und aus dem<br />

weißen Lilienblatt blinzelte die Prinzessin<br />

hervor und frage, wer da sei. Da weinte die<br />

kleine Gerda und erzählte ihre ganze<br />

Geschichte und alles, was die Krähen für<br />

sie getan hätten.<br />

"Du armes Kind!" sprach der Prinz und die<br />

Prinzessin; und sie belobten die Krähen<br />

und sagten, daß sie gar nicht böse auf sie<br />

seien; aber sie sollten es doch nicht öfters<br />

tun. Übrigens sollten sie eine Belohnung<br />

erhalten.<br />

"Wollt ihr frei fliegen?" fragte die<br />

Prinzessin. "Oder wollt ihr feste Anstellung<br />

als Hofkrähen haben, mit allem, was in der<br />

Küche abfällt?" Und beide Krähen verneigten<br />

sich und baten um feste Anstellung,<br />

denn sie gedachten des Alters<br />

und sagten: "Es wäre gar schön, etwas für<br />

die alten Tage zu haben," wie sie es<br />

nannten.<br />

Und der Prinz stand aus seinem Bette auf<br />

und ließ Gerda darin schlafen, doch mehr<br />

konnte er nicht tun. Sie faltete ihre kleinen<br />

Hände und dachte: "Wie gut sind die<br />

Menschen und die Tiere!" Und dann<br />

schloß sie ihre Augen und schlief so sanft.<br />

Alle Träume kamen wieder hereingeflogen,<br />

und da sahen sie wie Gottes Engel


aus, und sie zogen einen kleinen<br />

Schlitten, auf welchem Kay saß und<br />

nickte; aber das Ganze war nur Traum,<br />

und deshalb war es auch wieder fort,<br />

sobald sie erwachte.<br />

Am folgenden Tag wurde sie von Kopf bis<br />

Fuß in Seide und Samt gekleidet; es<br />

wurde ihr angeboten, auf dem Schloß zu<br />

bleiben und gute Tage zu genießen; aber<br />

sie bat nur um einen kleinen Wagen mit<br />

einem Pferd davor und um ein Paar<br />

kleine Stiefel; dann wolle sie wieder in die<br />

weite Welt hinausfahren und Kay<br />

suchen.<br />

Und sie erhielt sowohl Stiefel als auch<br />

einen Muff; sie wurde niedlich gekleidet,<br />

und als sie fort wollte, hielt vor der Tür<br />

eine neue Kutsche aus reinem Gold; des<br />

Prinzen und der Prinzessin Wappen<br />

glänzte an derselben wie ein Stern;<br />

Kutscher, Diener und Vorreiter, denn es<br />

waren auch Vorreiter da, saßen mit<br />

Goldkronen auf dem Kopf zu Pferde. Der<br />

Prinz und die Prinzessin selbst halfen ihr<br />

in den Wagen und wünschten ihr alles<br />

Glück. Die Waldkrähe, welche nun<br />

verheiratet war, begleitete sie die ersten<br />

drei Meilen; sie saß ihr zur Seite, denn sie<br />

konnte nicht vertragen, rückwärts zu<br />

fahren. Die andere Krähe stand in der Tür<br />

und schlug mit den Flügeln; sie kam nicht<br />

mit, denn sie litt an Kopfschmerzen,<br />

seitdem sie eine feste Anstellung und<br />

zuviel zu essen erhalten hatte. Inwendig<br />

war die Kutsche mit Zuckerbrezeln<br />

gefüttert, und im Sitz waren Früchte und<br />

Pfeffernüsse.<br />

"Lebe wohl! Lebe wohl!" riefen der Prinz<br />

und die Prinzessin; und die kleine Gerda<br />

weinte, und die Krähe weinte. So ging es<br />

die ersten Meilen; da sagte auch die<br />

Krähe Lebewohl, und das war der<br />

schwerste Abschied; sie flog auf einen<br />

Baum und schlug mit ihren schwarzen<br />

Flügeln, so lange sie den Wagen,<br />

welcher wie der helle Sonnenschein<br />

glänzte, erblicken konnte.<br />

Fünfte Geschichte<br />

Das kleine Räubermädchen<br />

Sie fuhren durch den dunklen Wald, aber<br />

die Kutsche leuchtete wie eine Fackel;<br />

das stach den Räubern in die Augen, das<br />

konnten sie nicht ertragen. "Das ist Gold,<br />

das ist Gold!" riefen sie, stürzten hervor,<br />

hielten die Pferde an, schlugen die<br />

kleinen Vorreiter, den Kutscher und die<br />

Diener tot und zogen dann die kleine<br />

Gerda aus dem Wagen.<br />

"Sie ist fett, sie ist niedlich, sie ist mit<br />

Mußkernen gefüttert!" sagte das alte<br />

Räuberweib, das einen langen struppigen<br />

Bart und Augenbrauen hatte, die<br />

ihm über die Augen herabhingen.<br />

"Die ist so gut wie ein kleines fettes<br />

Lamm; wie wird die schmecken!" Und<br />

dann zog es sein blankes Messer heraus,<br />

und das glänzte, daß es gräßlich war.<br />

"Au!" sagte das Weib zu gleicher Zeit; es<br />

wurde von der eigenen Tochter, die auf<br />

dessen Rücken hing, so wild und unartig<br />

in das Ohr gebissen, daß es eine Lust<br />

war. "Du häßlicher Balg!" sagte die<br />

Mutter und hatte nicht Zeit, Gerda zu<br />

schlachten.<br />

"Sie soll mit mir spielen!" sagte das kleine<br />

Räubermädchen. "Sie soll mir ihren Muff,<br />

ihr hübsches Kleid geben, bei mir in<br />

meinem Bette schlafen!" Und dann bis<br />

sie wieder, daß das Räuberweib in die<br />

Höhe sprang und sich ringsherum<br />

drehte. Und alle Räuber lachten und<br />

sagten: "Seht, wie es mit seinem Kalbe<br />

tanzt!"<br />

"Ich will in den Wagen hinein," sagte das<br />

kleine Räubermädchen. Und es mußte<br />

und wollte seinen Willen haben, denn es<br />

war ganz verzogen und sehr hartnäckig!<br />

Es saß mit Gerda drinnen, und so fuhren<br />

sie über Stock und Stein immer tiefer in<br />

den Wald. Das kleine Räubermädchen<br />

war so groß wie Gerda, aber stärker,<br />

breitschultriger und von dunkler Haut; die<br />

Augen waren ganz schwarz; sie sahen<br />

fast traurig aus. Sie faßte die kleine<br />

Gerda um den Leib und sagte: "Sie sollen<br />

dich nicht schlachten, so lange ich dir<br />

nicht böse werde. Du bist wohl eine<br />

Prinzessin?"<br />

"Nein," sagte Gerda und erzählte ihr<br />

alles, was sie erlebt hatte und wie sehr<br />

sie den kleinen Kay lieb hätte.<br />

Das Räubermädchen betrachtete sie<br />

ganz ernsthaft, nickte ein wenig mit dem<br />

Kopf und sagte: "Sie sollen dich nicht<br />

schlachten, selbst wenn ich dir böse<br />

werde; dann werde ich es schon selber<br />

tun!" Und dann trocknete sie Gerdas<br />

Augen und steckte ihre beiden Hände in<br />

den schönen Muff, der gar weich und<br />

warm war.<br />

Nun hielt die Kutsche still; sie waren<br />

mitten auf dem Hof eines Räuberschlosses.<br />

Dasselbe war von oben bis


unten geborsten; Raben und Krähen<br />

flogen aus den offenen Löchern, und die<br />

großen Bullenbeißer, von denen jeder<br />

aussah, als könnte er einen Menschen<br />

verschlingen, sprangen hoch empor aber<br />

sie bellten nicht, denn es war verboten.<br />

In dem großen, alten, verräucherten Saal<br />

brannte mitten auf dem steinernen<br />

Fußboden ein helles Feuer; der Rauch zog<br />

unter der Decke hin und mußte sich selbst<br />

den Ausweg suchen; ein großer Braukessel<br />

mit Suppe kochte, und Hasen wie<br />

Kaninchen wurden an Spießen gebraten.<br />

"Du sollst die Nacht mit mir bei allen<br />

meinen kleinen Tiefen schlafen," sagte das<br />

Räubermädchen. Sie bekamen zu essen<br />

sie nicht ordentlich verschlossen hält; und<br />

hier steht mein alter liebster Ba!" Und sie<br />

zog ein Rentier am Horn vor, welches<br />

einen blanken kupfernen Ring um den<br />

Hals trug und angebunden war. "Den<br />

müssen wir auch in der Klemme halten,<br />

sonst springt er von uns fort. An jedem<br />

Abend kitzele ich ihn mit meinem scharfen<br />

Messer am Halse, davor furchtet er sich<br />

sehr!" Und das kleine Mädchen zog ein<br />

langes Messer aus einer Spalte in der<br />

Mauer und ließ es über des Renntiers Hals<br />

hingleiten; das arme Tier schlug mit den<br />

Beinen aus, das kleine Räubermädchen<br />

lachte und zog dann Gerda mit in das Bett<br />

hinein.<br />

"Willst du das Messer bei dir behalten,<br />

purzelte sich. Oh, es war ganz gräßlich für<br />

das kleine Mädchen mit anzusehen.<br />

Da sagten die Waldtauben: "Kurre! Kurre!<br />

wir haben den kleinen Kay gesehen. Ein<br />

weißes Huhn trug seinen Schlitten; er saß<br />

im Wagen der Schneekönigin, welcher<br />

dicht über den Wald hinfuhr, als wir im Nest<br />

lagen; sie blies auf uns Junge, und außer<br />

uns beiden starben alle. Kurre! Kurre!" -<br />

"Was sagt ihr da oben?" rief Gerda. "Wohin<br />

reiste die Schneekönigin? Wißt ihr etwas<br />

davon?"<br />

"Sie reiste wahrscheinlich nach Lappland,<br />

denn dort ist immer Schnee und Eis! Frage<br />

das Rentier, welches am Strick angebunden<br />

steht." - "Dort ist Eis und Schnee,<br />

und zu trinken und gingen dann in eine<br />

Ecke, wo Stroh und Teppiche lagen.<br />

Darüber saßen auf Latten und Stäben<br />

mehr als hundert Tauben, die alle zu<br />

schlafen schienen, sich aber doch ein<br />

wenig drehten, als die beiden kleinen<br />

Mädchen kamen.<br />

"Die gehören alle mir!" sagte das kleine<br />

Räubermädchen und ergriff rasch eine der<br />

nächsten, hielt sie bei den Füßen und<br />

schüttelte sie, daß sie mit den Flügeln<br />

schlug. "Küsse sie!" rief sie und schlug sie<br />

Gerda ins Gesicht. "Da sitzen die<br />

Waldkanaillen," fuhr es fort und zeigte<br />

hinter eine Anzahl Stäbe, die vor einem<br />

Loch oben in die Mauer eingeschlagen<br />

waren. "Das sind Waldkanaillen, die<br />

beiden; die fliegen gleich fort, wenn man<br />

wenn du schläfst?" frage Gerda und blickte<br />

es etwas furchtsam an.<br />

"Ich schlafe immer mit dem Messer!" sagte<br />

das kleine Räubermädchen. "Man weiß<br />

nie, was vorfallen kann. Aber fahre nun fort<br />

mit dem, was du mir vorhin von dem<br />

kleinen Kay erzähltest und weshalb du in<br />

die weite Welt hinausgegangen bist." Und<br />

Gerda erzählte wieder von vorn, und die<br />

Waldtauben gurrten oben im Käfig, und die<br />

andern Tauben schliefen. Das kleine<br />

Räubermädchen legte seinen Arm um<br />

Gerdas Hals, hielt das Messer in der<br />

andren Hand und schlief, daß man es<br />

hören konnte; aber Gerda konnte ihre<br />

Augen nicht schließen, sie wußte nicht, ob<br />

sie leben oder sterben würde. Die Räuber<br />

saßen rings um das Feuer, sangen und<br />

tranken, und das Räuberweib über-<br />

dort ist es herrlich und gut!" sagte das<br />

Rentier. "Dort springt man frei umher in<br />

den großen glänzenden Tälern! Dort hat<br />

die Schneekönigin ihr Sommerzelt; aber<br />

ihr festes Schloß ist oben, gegen den<br />

Nordpol zu, auf der Insel, die Spitzbergen<br />

genannt wird!" - "O Kay, kleiner Kay!"<br />

seufzte Gerda. "Du mußt still liegen!" sagte<br />

das Räubermädchen; "Sonst stoße ich dir<br />

das Messer in den Leib!"<br />

Am Morgen erzählte Gerda ihr alles, was<br />

die Waldtauben gesagt hatten und das<br />

kleine Räubermädchen sah ganz ernsthaft<br />

aus, nickte aber mit dem Kopfe und sagte:<br />

"Das ist einerlei! Das ist einerlei! – Weißt<br />

du, wo Lappland ist?" fragte sie das<br />

Rentier. "Wer könnte es wohl besser<br />

wissen als ich?" sagte das Tier, und die<br />

Augen funkelten ihm im Kopfe. "Dort bin


ich geboren und erzogen; dort bin ich auf<br />

den Schneefeldern herumgesprungen!"<br />

"Höre!" sagte das Räubermädchen zu<br />

Gerda; "du siehst, alle unsere Mannsleute<br />

sind fort, nur die Mutter ist noch hier, und<br />

die bleibt; aber gegen Mittag trinkt sie aus<br />

der großen Flasche und schlummert<br />

nachher ein wenig darauf; dann werde ich<br />

etwas für dich tun!" Nun sprang sie aus<br />

dem Bett, fuhr der Mutter um den Hals,<br />

zupfte sie am Bart und sagte: "Mein einzig<br />

lieber Ziegenbock, guten Morgen!" Und die<br />

Mutter gab ihr Nasenstüber, daß die Nase<br />

rot und blau wurde; und das geschah alles<br />

aus lauter Liebe.<br />

Als die Mutter dann aus ihrer Flasche<br />

getrunken hatte und darauf einschlief, ging<br />

das Räubermädchen zum Rentier hin und<br />

sagte: " Ich könnte große Freude daran<br />

haben, dich noch manches Mal mit dem<br />

scharfen Messer zu kitzeln, denn dann bist<br />

du so possierlich; aber es ist einerlei. Ich<br />

w i l l d e i n e S c h n u r l ö s e n u n d d i r<br />

hinaushelfen, damit du nach Lappland<br />

laufen kannst; aber du mußt tüchtig Beine<br />

machen und dieses kleine Mädchen zum<br />

Schlosse der Schneekönigin bringen, wo<br />

ihr Spielkamerad ist. Du hast wohl gehört,<br />

was sie erzählte, denn sie sprach laut<br />

genug, und du horchtest!"<br />

Das Rentier sprang vor Freude hochauf.<br />

Das Räubermädchen hob die kleine Gerda<br />

hinaus und hatte die Vorsicht, sie fest zu<br />

binden, ja sogar, ihr ein kleines Kissen zum<br />

Sitzen zu geben: "Da hast du auch deine<br />

Pelzstiefel," sagte sie, "denn es wird kalt;<br />

aber den Muff behalte ich, der ist gar zu<br />

niedlich! Darum sollst du aber doch nicht<br />

frieren. Hier hast du meiner Mutter große<br />

Fausthandschuhe, die reichen dir gerade<br />

bis zum Ellbogen hinauf. Krieche hinein:<br />

Nun siehst du an den Händen ebenso aus<br />

wie meine häßliche Mutter!"<br />

Und Gerda weinte vor Freude. "Ich kann<br />

nicht leiden, daß du weinst!" sagte das<br />

kleine Räubermädchen. "Jetzt mußt du<br />

gerade recht froh aussehen! Und da hast<br />

du zwei Brote und einen Schinken; nun<br />

wirst du nicht hungern." Beides wurde<br />

hinten auf das Rentier gebunden, das<br />

kleine Räubermädchen öffnete die Tür,<br />

lochte alle die großen Hunde herein,<br />

durchschnitt dann den Strick mit ihrem<br />

scharfen Messer und sagte zum Rentier:<br />

"Laufe nun! Aber gib auf das kleine<br />

Mädchen recht acht!"<br />

Und Gerda streckte die Hände mit den<br />

großen Fausthandschuhen gegen das<br />

Räubermädchen aus und sagte Lebewohl,<br />

und dann flog das Rentier über Stock und<br />

Stein davon, durch den großen Wald über<br />

Sümpfe und Steppen, so schnell es nur<br />

konnte. Die Wölfe heulten, und die Raben<br />

schrieen. – Fugt! Fugt! ging es am Himmel.<br />

Es war gleichsam, als ob er rot niese.<br />

"Das sind meine alten Nordlichter!" sagte<br />

das Rentier; "sieh, wie sie leuchten!" Und<br />

dann lief es noch schneller davon, Tag und<br />

Nacht. Die Brote wurden verzehrt, der<br />

Schinken auch, und dann waren sie in<br />

Lappland.<br />

Sechste Geschichte<br />

Die Lappin und die Finnin<br />

Bei einem kleinen Haus hielten sie an; es<br />

war sehr jämmerlich. Das Dach ging bis<br />

zur Erde herunter, und die Tür war so<br />

niedrig, daß die Familie auf dem Bauch<br />

kriechen mußte, wenn sie heraus oder<br />

hinein wollte. Hier war außer einer alten<br />

Lappin, die bei einer Tranlampe Fische<br />

kochte, niemand im Hause; und das<br />

Rentier erzählte Gerdas ganze Geschichte,<br />

aber zuerst seine eigene, denn<br />

diese erschien ihm weit wichtiger; und<br />

Gerda war so angegriffen von der Kälte,<br />

daß sie nicht sprechen konnte.<br />

"Ach, ihr Armen!" sagte die Lappin; "da<br />

habt ihr noch weit zu laufen! Ihr müßt über<br />

hundert Meilen weit in Finnmarken hinein,<br />

denn da wohnt die Schneekönigin auf dem<br />

Lande und brennt jeden Abend bengalische<br />

Flammen. Ich werde einige Worte<br />

auf einen trocknen Stockfisch schreiben,<br />

Papier habe ich nicht; den werde ich euch<br />

für die Finnin dort oben mitgeben. Sie kann<br />

euch besser Bescheid erteilen als ich!"<br />

Und als Gerda nun erwärmt worden war<br />

und zu essen und zu trinken bekommen<br />

hatte, schrieb die Lappin einige Worte auf<br />

einen trockenen Stockfisch, bat Gerda,<br />

wohl darauf zu achten, band sie wieder auf<br />

dem Rentier fest, und dieses sprang<br />

davon. Fugt! Fugt! ging es oben in der Luft;<br />

die ganze Nacht brannten die schönsten<br />

blauen Nordlichter. Und dann kamen sie<br />

nach Finnmarken und klopften an den<br />

Schornstein der Finnin, denn sie hatte<br />

nicht einmal eine Tür.<br />

Da war eine solche Hitze drinnen, daß die<br />

Finnin selbst fast völlig nackt ging. Sie war<br />

klein und ganz schmutzig. Sofort zog sie<br />

der kleinen Gerda die Fausthandschuhe<br />

und Stiefel aus, denn sonst wäre es ihr zu<br />

heiß geworden, legte dem Rentier ein<br />

Stück Eis auf den Kopf und las dann, was<br />

auf dem Stockfisch geschrieben stand. Sie<br />

las es dreimal, und dann wußte sie es<br />

auswendig und steckte den Fisch in den<br />

Suppenkessel, denn er konnte ja<br />

gegessen werden, und sie verschwendete<br />

nie etwas.<br />

Nun erzählte das Rentier zuerst seine<br />

Geschichte, dann die der kleinen Gerda,<br />

und die Finnin blinzelte mit den klugen<br />

Augen, sagte aber gar nichts.<br />

"Du bist sehr klug," sagte das Rentier; "ich<br />

weiß, du kannst alle Winde der Welt in<br />

einen Zwirnsfaden zusammenbinden.<br />

Wenn der Schiffer den einen Knoten löst,<br />

so bekommt er guten Wind, löst er den<br />

andern, dann weht es scharf, und löst er<br />

den dritten und vierten, dann stürmt es,<br />

daß die Wälder umfallen. Willst du nicht<br />

dem kleinen Mädchen einen Trank geben,<br />

daß sie Zwölf-Männer-Kraft erhält und die<br />

Schneekönigin überwindet?"<br />

"Zwölf-Männer-Kraft?" sagte die Finnin.<br />

"Ja, das würde viel helfen!" Und dann ging<br />

sie zu einem Bett, nahm ein großes<br />

zusammengerolltes Fell hervor und rollte<br />

es auf. Da waren wunderbare Buchstaben<br />

darauf geschrieben, und die Finnin las,<br />

daß ihr das Wasser von der Stirn<br />

herunterlief.<br />

Aber das Rentier bat wieder so sehr für die


kleine Gerda, und Gerda blickte die Finnin<br />

mit so bittenden Augen voller Tränen an,<br />

daß diese wieder mit den ihrigen zu<br />

blinzeln anfing und das Rentier in einen<br />

Winkel zog, wo sie ihm zuflüsterte,<br />

während es wieder frisches Eis auf den<br />

Kopf bekam:<br />

"Der kleine Kay ist freilich bei der<br />

Schneekönigin und findet dort alles nach<br />

seinem Geschmack und Gefallen und<br />

glaubt, es sei der beste Ort in der Welt.<br />

Aber das kommt daher, daß er einen<br />

Glassplitter in das Herz und ein kleines<br />

Glaskörnchen in das Auge bekommen hat;<br />

die müssen zuerst heraus, sonst wird er<br />

n i e w i e d e r e i n M e n s c h , u n d d i e<br />

Schneekönigin wird die Gewalt über ihn<br />

behalten!"<br />

"Aber kannst du nicht der kleinen Gerda<br />

etwas eingeben, so daß sie Gewalt über<br />

das Ganze erhält?" - "Ich kann ihr keine<br />

größere Gewalt geben als sie schon hat;<br />

siehst du nicht, wie groß die ist? Siehst du<br />

nicht, wie Menschen und Tiere ihr dienen<br />

müssen, wie sie mit bloßen Füßen so gut in<br />

der Welt fortgekommen ist? Sie kann nicht<br />

von uns ihre Macht erhalten; sie sitzt in<br />

ihrem Herzen und besteht darin, daß sie<br />

ein liebes unschuldiges Kind ist. Kann sie<br />

n i c h t s e l b s t z u r S c h n e e k ö n i g i n<br />

hineingelangen und das Glas aus dem<br />

kleinen Kay entfernen, dann können wir<br />

nicht helfen! Zwei Meilen von hier beginnt<br />

der Schneekönigin Garten, dahin kannst<br />

du das kleine Mädchen tragen. Setze sie<br />

beim großen Busch ab, welcher mit roten<br />

Beeren im Schnee steht. Halte keinen<br />

Gevatterklatsch, sondern spute dich,<br />

hierher zurückzukommen!" Und dann hob<br />

die Finnin die kleine Gerda auf das Rentier,<br />

das lief, was es konnte.<br />

"Oh, ich habe meine Stiefel nicht! Ich habe<br />

meine Fausthandschuhe nicht!" rief die<br />

kleine Gerda. Das merkte sie in der<br />

schneidenden Kälte; aber das Rentier<br />

wagte nicht, anzuhalten. Es lief, bis es zu<br />

dem Busch mit den roten Beeren gelangt.<br />

Da setzte es Gerda ab und küßte sie auf<br />

den Mund, und es liefen große, heiße<br />

Tränen über die Backen des Tieres; und<br />

dann sprang es, was es nur konnte, wieder<br />

zurück. Da stand die arme Gerda ohne<br />

Schuhe, ohne Handschuhe mitten in den<br />

fürchterlichen, eiskalten Finnmarken.<br />

Sie lief vorwärts, so schnell sie nur konnte.<br />

Da kam ein ganzes Regiment Schneeflocken;<br />

aber die fielen nicht vom Himmel<br />

herunter, denn der war ganz hell und<br />

glänzte von Nordlichtern. Die Schneeflocken<br />

liefen gerade auf der Erde dahin,<br />

und je näher sie kamen, desto größer<br />

wurden sie. Gerda erinnerte sich noch, wie<br />

groß und künstlich die Schneeflocken<br />

damals ausgesehen hatten, als sie<br />

dieselben durch ein Brennglas betrachtete.<br />

Aber hier waren sie freilich noch weit<br />

größer und fürchterlicher; sie lebten. Sie<br />

waren der Schneekönigin Vorposten; sie<br />

hatten die sonderbarsten Gestalten.<br />

Einige sahen aus wie häßliche große<br />

Stachelschweine; andere wie Knoten,<br />

gebildet von Schlangen, welche die Köpfe<br />

hervorstrecken; noch andere wie kleine<br />

dicke Bären, auf denen die Haare sich<br />

sträuben. Alle waren glänzend weiß, alle<br />

waren lebendige Schneeflocken.<br />

Da betete die kleine Gerda ihr Vaterunser.<br />

Und die Kälte war so groß, daß sie ihren<br />

eigenen Atem sehen konnte; der ging ihr<br />

wie Rauch aus dem Munde. Der Atem<br />

wurde dichter und dichter und gestaltete<br />

sich zu kleinen Engeln, die mehr und mehr<br />

wuchsen, wenn sie die Erde berührten;<br />

und alle hatten Helme auf dem Kopf und<br />

Spieße und Schilde in den Händen. Ihre<br />

Anzahl wurde größer und größer, und als<br />

Gerda ihr Vaterunser beendet hatte, war<br />

eine ganze Legion um sie. Sie stachen mit<br />

ihren Spießen gegen die greulichen<br />

Schneeflocken, so daß diese in hundert<br />

Stücke zersprangen. Und die kleine Gerda<br />

ging ganz sicher und frischen Mutes<br />

vorwärts. Die Engel streichelten ihr Hände<br />

und Füße, da empfand sie weniger, wie<br />

kalt es war und eilte zu der Schneekönigin<br />

Schloß.<br />

Aber nun müssen wir doch erst sehen, was<br />

Kay macht. Er dachte freilich nicht an die<br />

kleine Gerda, und am wenigsten, daß sie<br />

draußen vor dem Schlosse stehe.<br />

Siebente Geschichte<br />

Von dem Schloß der Schneekönigin<br />

und war sich später darin zutrug<br />

Die Wände des Schlosses waren gebildet<br />

von dem treibenden Schnee und Fenster<br />

und Türen von den schneidenden Winden.<br />

Es waren über hundert Säle darin, alle wie<br />

sie der Schnee zusammenwehte. Der<br />

größte erstreckte sich mehrere Meilen<br />

lang. Das starke Nordlicht beleuchtete sie<br />

alle, und sie waren so groß, so leer, so<br />

eisig kalt und so glänzend! nie gab es hier<br />

Lustbarkeiten, nicht einmal einen kleinen<br />

Bärenball, wozu der Sturm hätte<br />

aufspielen und wobei die Eisbären hätten<br />

auf den Hinterfüßen gehen und ihre feinen<br />

Manieren zeigen können; nie eine kleine<br />

Spielgesellschaft mit Maulklapp und<br />

Tatzenschlag; nie ein klein bißchen<br />

Kaffeeklatsch von den Weißfuchs-<br />

Fräuleins; leer, groß und kalt war es in der<br />

Schneekönigin Sälen. Die Nordlichter<br />

flammten so genau, daß man sie zählen<br />

konnte, wann sie am höchsten und wann<br />

sie am niedrigsten standen. Mitten in<br />

diesem leeren unendlichen Schneesaal<br />

war ein zugefrorener See, der war in<br />

tausend Stücke zersprungen; aber jedes<br />

Stück war dem andern so gleich, daß es<br />

ein vollkommenes Kunstwerk war. Und<br />

mitten auf dem See saß die Schneekönigin,<br />

wenn sie zu Hause war, und dann<br />

sagte sie, daß sie im Spiegel des<br />

Verstandes säße und daß dieser der<br />

einzige und der beste in der Welt sei.<br />

Der kleine Kay war ganz blau vor Kälte, ja<br />

fast schwarz; aber er merkte es nicht, denn<br />

sie hatte ihm den Frostschauer abgeküßt,<br />

und sein Herz glich einem Eisklumpen. Er<br />

schleppte einige scharfe, flache Eisstücke<br />

hin und her, die er auf alle mögliche Weise<br />

aneinanderfügte, denn er wollte damit<br />

etwas herausbringen. Es war gerade, als<br />

wenn wir kleine Holztafeln haben und<br />

diese in Figuren aneinanderlegen, was<br />

man das chinesische Spiel nennt. Kay ging<br />

auch und legte Figuren, und zwar die<br />

allerkunstvollsten. Das war das Eisspiel<br />

des Verstandes. In seinen Augen waren<br />

die Figuren ganz ausgezeichnet und von<br />

der höchsten Wichtigkeit: das machte das<br />

Glaskörnchen, welches ihm im Auge saß!<br />

Er legte vollständige Figuren, die ein<br />

geschriebenes Wort waren; aber nie<br />

konnte er es dahin bringen, das Wort zu<br />

legen, das er unbedingt haben wollte, das<br />

Wort Ewigkeit. Und die Schneekönigin<br />

hatte gesagt: "Kannst du diese Figur<br />

ausfinden machen, dann sollst du dein<br />

eigener Herr sein, und ich schenke dir die<br />

g a n z e W e l t u n d e i n P a a r n e u e<br />

Schlittschuhe." Aber er konnte es nicht.<br />

"Nun sause ich fort zu den warmen<br />

Ländern!" sagte die Schneekönigin. "Ich<br />

will hinfahren und in die schwarzen Töpfe<br />

hineinsehen!" Das waren die feuerspeienden<br />

Berge Ätna und Vesuv, wie man<br />

sie nennt. "Ich werde sie ein wenig weiß<br />

machen! Das gehört dazu; das tut den<br />

Zitronen und Weintrauben gut!" Und die<br />

Schneekönigin flog davon, und Kay saß<br />

ganz allein in dem viele Meilen großen,<br />

leeren Eissaal, betrachtete die Eisstücke<br />

und dachte und dachte, so daß es in ihm<br />

knackte. Ganz steif und still saß er, man<br />

hätte glauben können, er sei erfroren.<br />

Da geschah es, daß die kleine Gerda<br />

durch das große Tor in das Schloß trat.<br />

Hier herrschten schneidende Winde; aber<br />

sie betete ein Abendgebet, und da legten<br />

sich die Winde, als ob sie schlafen wollten.<br />

Und sie trat in die großen, leeren, kalten<br />

Säle ein – da erblickte sie Kay. Sie<br />

erkannte ihn, sie flog ihm um den Hals,<br />

hielt ihn so fest und rief: "Kay! Lieber,<br />

kleiner Kay! Da habe ich dich endlich<br />

gefunden!"<br />

Aber er saß ganz still, steif und kalt; da<br />

weinte die kleine Gerda heiße Tränen, die<br />

fielen auf seine Brust, sie drangen in sein<br />

Herz, sie tauten den Eisklumpen auf und<br />

verzehrten das kleine Spiegelstück darin.<br />

Er betrachtete sie, und sie sang:<br />

Rosen, die blüh'n und verwehen;<br />

Wir werden das Christkindlein sehen!<br />

Da brach Kay in Tränen aus. Er weinte so,<br />

daß das Spiegelsplitterchen aus dem<br />

Auge schwamm, und nun erkannte er sie<br />

und jubelte: "Gerda! Liebe, kleine Gerda!<br />

Wo bist du so lange gewesen? Und wo bin<br />

ich gewesen?" Und er blickte rings um sich<br />

her. "Wie kalt es hier ist! Wie es hier weit


und leer ist!"<br />

Und er klammerte sich an Gerda an, und<br />

sie lachte und weinte vor Freude. Das war<br />

so herrlich, daß selbst die Eisstücke vor<br />

Freude ringsherum tanzten, und als sie<br />

müde waren und sich niederlegten, lagen<br />

sie gerade in den Buchstaben, von denen<br />

die Schneekönigin gesagt hatte, daß er sie<br />

ausfindig machen sollte, dann wäre er sein<br />

eigener Herr und sie wolle ihm die ganze<br />

Welt und ein Paar neue Schlittschuhe<br />

geben.<br />

Und Gerda küßte seine Wangen, und sie<br />

wurden blühend; sie küßte seine Augen,<br />

und sie leuchteten gleich den ihrigen; sie<br />

küßte seine Hände und Füße, und er war<br />

gesund und munter. Die Schneekönigin<br />

mochte nun nach Hause kommen; sein<br />

Freibrief stand da mit glänzenden<br />

Eisstücken geschrieben.<br />

Und sie faßten einander bei den Händen<br />

und wanderten aus dem großen Schloß<br />

hinaus. Sie sprachen von der Großmutter<br />

und von den Rosen oben auf dem Dach;<br />

und wo sie gingen, ruhten die Winde und<br />

die Sonne brach hervor. Und als sie den<br />

Busch mit den roten Beeren erreichten,<br />

stand das Rentier da und wartete.<br />

Es hatte ein anderes junges Rentier mit<br />

sich, dessen Euter voll war; und dieses<br />

gab den Kleinen seine warme Milch und<br />

küßte sie auf den Mund. Dann trugen sie<br />

Kay und Gerda erst zur Finnin, wo sie sich<br />

in der heißen Stube aufwärmten und über<br />

die Heimreise Bescheid erhielten; dann<br />

zur Lappin, welche ihnen neue Kleider<br />

genäht und ihren Schlitten instand gesetzt<br />

hatte.<br />

Das Rentier und das Junge sprangen zur<br />

Seite und folgten, gerade bis zur Grenze<br />

des Landes; dort sproßte das erste Grün<br />

hervor. Da nahmen sie Abschied vom<br />

Rentier und von der Lappin. "Lebt wohl!"<br />

sagten alle. Und die ersten kleinen Vögel<br />

begannen zu zwitschern, der Wald hatte<br />

grüne Knospen, und aus ihm kam auf<br />

einem prächtigen Pferde, welches Gerda<br />

kannte – es war vor der goldenen Kutsche<br />

angespannt gewesen – , ein jungen<br />

Mädchen geritten, mit einer leuchtend<br />

roten Mütze auf dem Kopf und Pistolen im<br />

Halfter. Das war das kleine Räubermädchen,<br />

welches es satt hatte, zu<br />

Hause zu sein, und nun erst gegen Norden<br />

und später, wenn ihr das nicht zusagte,<br />

nach einer andern Weltgegend hinwollte.<br />

Sie erkannte Gerda gleich, und Gerda<br />

erkannte Sie; das war eine Freude!<br />

"Du bist ein schöner Patron mit deinem<br />

Umherschweifen!" sagte es zum kleinen<br />

Kay. "Ich möchte wissen, ob du verdienst,<br />

daß man deinethalben bis an der Welt<br />

Ende läuft!" Aber Gerde klopfte ihr die<br />

Wangen und fragte nach dem Prinzen und<br />

der Prinzessin. "Die sind nach fremden<br />

Ländern gereist!" sagte das Räubermädchen.<br />

"Aber die Krähe?" sagte Gerda. "Ja, die<br />

Krähe ist tot!" erwiderte sie. "Die zahme<br />

Geliebte ist Witwe geworden und geht mit<br />

einem Endchen schwarzen wollenen<br />

Garns um das Bein; sie klagt ganz<br />

jämmerlich, und Geschwätz ist das Ganze!<br />

– Aber erzähle mir nun, wie es dir<br />

ergangen ist und wie du ihn erwischt hast."<br />

Und Gerda und Kay erzählten.<br />

„Snipp-Snapp-Snurre-Purre-Basselurre;"<br />

sagte das Räubermädchen, nahm beide<br />

bei den Händen und versprach, daß, wenn<br />

es je durch ihre Stadt kommen sollte, es<br />

hinaufkommen werde, sie zu besuchen.<br />

Und dann ritt es in die weite Welt hinein.<br />

Aber Kay und Gerda gingen Hand in Hand,<br />

und wo sie gingen, war es herrlicher<br />

Frühling mit Blumen und mit Grün.<br />

Die Kirchenglocken läuteten, und sie<br />

erkannten die hohen Türme, die große<br />

Stadt; es war die, in der sie wohnten. Und<br />

sie gingen in dieselbe hinein und hin zur<br />

Türe der Großmutter, die Treppe hinaus, in<br />

die Stube hinein, wo alles wie früher auf<br />

derselben Stelle stand. Und die Uhr ging:<br />

"Tick! Tack!" und die Zeiger drehten sich.<br />

Aber indem sie durch die Tür gingen,<br />

bemerkten sie, daß sie erwachsene<br />

Menschen geworden waren.<br />

Die Rosen aus der Dachrinne blühten zum<br />

offenen Fenster hinein, und da standen die<br />

kleinen Kinderstühle, und Kay und Gerda<br />

setzten sich ein jeder auf den seinigen und<br />

hielten einander bei den Händen; die kalte,<br />

leere Herrlichkeit bei der Schneekönigin<br />

hatten sie gleich einem schweren Traum<br />

ver-gessen.<br />

Die Großmutter saß in Gottes hellem<br />

Sonnenschein und las laut aus der Bibel:<br />

"Werdet ihr nicht wie die Kinder, so werdet<br />

ihr das Reich Gottes nicht erben!"<br />

Und Kay und Gerda sahen einander in die<br />

Augen, und sie verstanden auf einmal den<br />

alten Gesang:<br />

Rosen, die blüh'n und verwehen;<br />

Wir werden das Christkindlein sehen!<br />

Da saßen sie beide, erwachsen und doch<br />

Kinder, Kinder im Herzen; und es war<br />

Sommer, warmer, wohltuender Sommer.


Fränkische Spezialitäten<br />

Rote-Bete-Gemüse mit<br />

Meerrettich<br />

Zutaten für 2 Personen<br />

500 grohe Rote Bete<br />

1 Stück Zwiebel, mittel bis groß<br />

2 Stück Knoblauhzehen<br />

1 Stück frische Ingwerwurzel, ca. 3 cm<br />

100 ml Rotwein<br />

100 ml Johannisbeersaft<br />

1 TL gekörnte Gemüsebrühe<br />

1 TL arabisches Kaffeegewürz<br />

Cumin, Piment, Pfeffer, Salz<br />

evtl. 1-2 EL Balsamicoessig<br />

2 EL Sahnemeerrettich aus dem Glas<br />

1 EL saure Sahne oder Creme fraiche,<br />

wenn man mag<br />

1 EL Rapsöl<br />

1 EL Holunder- oder Johannisbeergelee<br />

Zubereitung<br />

Die roten Bete schälen und grob hobeln<br />

(geht natürlich am einfachsten mit der<br />

Küchenmaschine, geht aber auch der<br />

gute alte Hobel, dann halt bitte auf die<br />

Finger aufpassen). Knoblauchzehen und<br />

Ingwerwurzel fein hacken. Zwiebel<br />

würfeln<br />

Öl in einem Topf erhitzen und Zwiebel mit<br />

Knoblauch und Ingwer darin kurz<br />

anschmoren. Die gehobelten Rote Bete<br />

dazugeben und ebenfalls kurz andünsten.<br />

Mit Wein und Johannisbeersaft ablöschen,<br />

Gemüsebrühe, Kaffegewürz,<br />

etwas gemahlenen Piment, Pfeffer,<br />

Cumin und die Holunder oder Johannisbeergelee<br />

dazugeben. Durchmischen<br />

und ca. 45 Minuten sanft köcheln lassen.<br />

Wenn die roten Bete weich sind bzw. die<br />

gewünschte Konsistenz haben, den<br />

Meerrettich (ich habe diesmal Meerrettich<br />

aus dem Glas genommen, weil ich keinen<br />

frischen zu Hause hatte; man kann aber<br />

auch frischen Meerrettich reiben und<br />

dazugeben) und wenn man mag auch<br />

etwas saure Sahne bzw. Creme fraiche<br />

unterrühren - nicht mehr kochen lassen,<br />

damit die saure Sahne nicht gerinnt. Ich<br />

hatte Sahnemeerrettich und hab deshalb<br />

die saure Sahne weggelassen.<br />

Evtl. noch mit etwas Salz und Pfeffer<br />

abschmecken.<br />

Dazu gibt es Pellkartoffeln und wenn man<br />

keinen fleischlosenTag einlegen will,<br />

gekochtes Rindfleisch.<br />

Rostige Ritter , ein Rezept<br />

meiner Kindheit.<br />

Zutaten für 3 Personen<br />

10 Stk.Milchbrötchen<br />

500 mlMilch<br />

Margarine, Zimt, Zucker<br />

Zubereitung<br />

Brötchen halbieren. Mit einer Küchenreibe<br />

die Brötchen etwas abreiben,so<br />

dass Bösel entstehen.<br />

Die Brötchen in Milch (kalt) einweichen,kurz<br />

durchziehen lassen.<br />

Brötchen ausdrücken und dann in den<br />

Bröseln wenden.Bei Bedarf zusätzliche<br />

Semmelbrösel verwenden.<br />

Die Brötchen nun in Margarine goldgelb<br />

ausbacken. Kurz auf ein Küchenpapier<br />

geben.<br />

In Zimtzucker wenden.


Böhmische Küche<br />

Leberknödel mit Kraut und<br />

Aniszwiebeln<br />

Zutaten für 4 Portionen<br />

Knödel<br />

100 ml Milch, 40 g Schalotten<br />

1 Bund Majoran (klein)<br />

200 g Rinderleber, 10 g Butter<br />

250 g Schweinemett<br />

250 g Schweinehack<br />

1 Ei (Kl. M), 1 Eigelb (Kl. M)<br />

2 El Semmelbrösel<br />

3 El Portwein, Salz, Pfeffer<br />

20 g altbackenes Brot<br />

Sauerkraut<br />

40 g durchwachsener Speck<br />

1 Dose Sauerkraut (550 g EW)<br />

10 g Schweineschmalz<br />

400 ml Gemüsefond<br />

2 Lorbeerblätter, 2 Nelken<br />

2 El Zucker, Aniszwiebeln<br />

500 g Zwiebeln, 150 g Butter<br />

2 Sternanis, Salz<br />

Zubereitung<br />

Brot in der Milch einweichen. Schalotten<br />

fein würfeln. Majoranblättchen fein hacken.<br />

Rinderleber putzen, fein schneiden<br />

und in einer Moulinette fein zerkleinern.<br />

Butter in einer Pfanne schmelzen lassen,<br />

Schalotten darin bei mittlerer Hitze 2<br />

Minuten ohne Farbe dünsten. Majoran<br />

dazugeben und erkalten lassen.<br />

Das Brot ausdrücken und in einer<br />

Schüssel mit Leber, Mett, Hack, Ei, Eigelb,<br />

Bröseln, Portwein und Schalotten<br />

mischen. Herzhaft mit Salz und Pfeffer<br />

würzen. Aus der Masse mit feuchten<br />

Hände 8 gleich große Knödel formen und<br />

abgedeckt kalt stellen.<br />

Für das Sauerkraut den Speck in feine<br />

Streifen schneiden. Sauerkraut in einem<br />

Sieb abtropfen lassen. Schmalz in einem<br />

Topf zerlassen, Speckstreifen darin bei<br />

mittlerer Hitze 2 Minuten dünsten.<br />

Sauerkraut, Gemüsefond, Lorbeer,<br />

Nelken, Zucker und 200 ml Wasser<br />

zugeben und bei mittlerer Hitze 15 Minuten<br />

zugedeckt garen. Dann in weiteren 10<br />

Minuten offen zu Ende garen.<br />

Für die Aniszwiebeln die Zwiebeln in feine<br />

Streifen schneiden. Butter in einem Topf<br />

zerlassen, Zwiebeln und Sternanis<br />

hinzufügen und offen bei mittlerer Hitze in<br />

ca. 15 Minuten goldbraun dünsten, leicht<br />

mit Salz würzen.<br />

Einen großen Topf mit Salzwasser zum<br />

Kochen bringen. Knödel hineingeben,<br />

Hitze reduzieren. Sobald die Knödel an der<br />

Oberfläche schwimmen, die Knödel noch<br />

weitere 10-12 Minuten ziehen lassen.<br />

Sauerkraut und Aniszwiebeln erwärmen.<br />

Sauerkraut und Knödel auf vorgewärmten<br />

Tellern mit Aniszwiebeln beträufelt<br />

servieren. Dazu passt Kartoffelpüree..<br />

Mirabellenknödel<br />

Zutaten für 8 Portionen<br />

Nougatsauce<br />

80 g Halbbitterkuvertüre<br />

120 g Nougat, 250 ml Schlagsahne<br />

2 El Irish Cream Liqueur, 2 El Mandellikör<br />

Knödel<br />

1 kg große mehlig kochende Kartoffeln<br />

16 Mirabellen, 40 g Marzipanrohmasse<br />

25 g Haselnüsse (gemahlen)<br />

50 g Butter, 25 g Zucker, 3 El Orangensaft<br />

125 g Semmelbrösel<br />

0.5 Tl fein abgeriebene Orangenschale<br />

(unbehandelt)<br />

50 g Mehl, 50 g Grieß, 2 Eigelb (Kl. M)<br />

Salz, Speisestärke zum Bearbeiten<br />

Zubereitung<br />

Kuvertüre grob hacken und mit dem<br />

Nougat in einem Schlagkessel über dem<br />

warmen Wasserbad auflösen. Sahne<br />

aufkochen und mit der Nougatmasse gut<br />

verrühren. Mit Irish Cream Liqueur und<br />

Mandellikör würzen. Beiseite stellen.<br />

Kartoffeln waschen und auf ein Backblech<br />

legen. Im vorgeheizten Backofen bei<br />

180 Grad auf der untersten Schiene 70<br />

Minuten garen (Gas 2-3, Umluft 60<br />

Minuten bei 170 Grad).<br />

Mirabellen waschen, abtropfen lassen und<br />

entsteinen. Marzipan zu 16 kleinen Kugeln<br />

formen. Die Mirabellen damit füllen<br />

Haselnüsse in einer Pfanne ohne Fett<br />

hellbraun rösten. Butter in einem Topf<br />

zerlassen. Zucker und Orangensaft<br />

zugeben und aufkochen. Von der Kochstelle<br />

nehmen, Nüsse, Semmelbrösel und<br />

Orangenschale einrühren. Abkühlen<br />

lassen und beiseite stellen.<br />

Kartoffeln aus dem Ofen nehmen und<br />

etwas abkühlen lassen. Dann pellen und<br />

durch die Presse drücken. Mit Mehl, Grieß,<br />

Eigelb und 1 Prise Salz zu einem<br />

geschmeidigen Teig verkneten. Den Teig<br />

zu einer Rolle formen und in 16 gleich<br />

große Stücke schneiden. Die Hände mit<br />

etwas Stärke bestäuben und jedes Stück<br />

etwas flach drücken. Mit je 1 Mirabelle<br />

füllen und zu Knödeln formen. Die Knödel<br />

auf mit Stärke bestäubtes Backpapier<br />

setzen.<br />

Leicht gesalzenes Wasser in einem<br />

großen Topf aufkochen. Die Knödel hineingleiten<br />

lassen, die Hitze reduzieren.<br />

Sobald die Knödel an die Wasseroberfläche<br />

steigen, weitere 6-8 Minuten knapp<br />

unter dem Siedepunkt gar ziehen lassen<br />

Brösel gut durchrühren und mit einer<br />

Gabel auflockern. Knödel portionsweise<br />

mit einer Schaumkelle aus dem Wasser<br />

nehmen und in den Bröseln wenden. Mit<br />

etwas Puderzucker bestäuben und sofort<br />

mit der Nougatsauce servieren.


Pfade durch Baumwipfel,<br />

hoch über dem Boden und<br />

in den Wolken<br />

Atemberaubende Ausblicke in<br />

die Umgebung, Spaß,<br />

interessante Fakten,<br />

Riesenrutschen und Schaukeln<br />

- dies alles erwartet Sie auf<br />

Baumwipfelpfaden. Machen Sie<br />

sich allein, zu zweit oder mit<br />

Ihren Kindern in die<br />

Tschechische Republik auf!<br />

Zu Sommerbeginn 2017 wurde im<br />

Riesengebirge, am Rande der Stadt<br />

Jánské Lázně, ein neuer Baumwipfelpfad<br />

eröffnet (tsch. Stezka v korunách stromů).<br />

Ähnliche Attraktionen gibt es in der<br />

Tschechischen Republik bereits drei an<br />

der Zahl, wobei der älteste Baumwipfelpfad<br />

am Lipno Stausee heuer bereits<br />

seinen fünften Geburtstag feiert.<br />

(tsch. Černá hora), in einem Laubmischwald,<br />

wo die stattlichsten Bäume ein Alter<br />

von rund einhundert Jahren und eine<br />

Höhe von dreißig Metern erreichen. Die<br />

Aussichtsplattform ragt noch stolze 15<br />

Meter über die Baumwipfel hinaus und<br />

bietet ganze neue Ausblicke nach Osten,<br />

Süden und Westen. Erwähnenswert ist,<br />

dass das Projekt im Riesengebirge mit<br />

seinem fünfundvierzig Meter hohem<br />

Aussichtsturm, der Länge von 1 300<br />

Metern und den bis zu 23 Metern über<br />

dem Boden führenden Fußwegen<br />

europaweit zu den größten Projekten<br />

Neuer Pfad im Riesengebirge<br />

Der Baumwipfelpfad im Riesengebirge<br />

entstand am Rande der Stadt Janské<br />

Lázně, am Fuße des Schwarzberges


neues aus tschechien<br />

des Sommers veranstaltet werden und<br />

Musik unterschiedlicher Genres anbieten.<br />

dieser Art zählt. Im Unterschied zu den<br />

beiden älteren Baumpfaden können Sie<br />

hier auch einen Blick unter die Erde<br />

werfen, zu den Wurzeln der Baumriesen,<br />

und den Mikrokosmos des Bodens - von<br />

den Wurzeln bis zu den kleinsten<br />

Lebewesen - erkunden. Der Pfad ist auf<br />

der gesamten Länge barrierefrei und<br />

bietet Dutzende Infotafeln mit interessanten<br />

Fakten über die Wälder des<br />

Riesengebirges sowie mehrere adrenalingeladene<br />

Stationen mit einer Abfolge<br />

von unterschiedlichen Hindernisse an.<br />

Genauso wie auf den Baumwipfelpfaden<br />

am Lipno Stausee und im Urlaubsgebiet<br />

Dolní Morava, können Sie auch hier für<br />

Ihren Abstieg eine Riesenrutsche wählen.<br />

Höhe von 40 Metern über dem Boden<br />

ragt! Die Einstiegsstelle erreichen Sie zu<br />

Fuß oder mit dem Fahrrad, Sie kommen<br />

jedoch auch mit der Seilbahn oder einem<br />

speziellen Shuttlebus hierher. In den<br />

Sommerferien ist der Pfad jeden Dienstag<br />

bis 23 Uhr geöffnet und wird dabei<br />

effektvoll beleuchtet. Sie können auf dem<br />

Baumwipfelpfad auch einem Konzert<br />

unter Sternen lauschen, die hier im Laufe<br />

Der Lipno Baumwipfelpfad in<br />

Südböhmen feiert Geburtstag<br />

Im Juli 2017 feierte der Baumwipfelpfad<br />

in Lipno nad Vltavou, der zu einem der<br />

meistbesuchten Touristenziele in Südböhmen<br />

und im Böhmerwald avancierte,<br />

seinen fünften Geburtstag. Der erste Pfad<br />

dieser Art in der Tschechischen Republik<br />

ist ganzjährig geöffnet, mit Ausnahme des<br />

24. Dezembers. Auf dem Pfad erwarten<br />

Sie 11 spannende Stationen für Kinder,<br />

interaktive didaktische Stationen und eine<br />

der längsten trockenen Riesenrutschen in<br />

der Tschechischen Republik.<br />

Sie kommen in den Genuss von atemberaubenden<br />

Ausblicken auf den Lipno<br />

Stausee, die Landschaft des Böhmerwaldes,<br />

das Gratzener Bergland<br />

(Novohradské hory) und die Gipfel der<br />

österreichischen Alpen. Dies alles wird<br />

Ihre Belohnung für das Erklimmen des<br />

675 m langen Stegs sein, der bis in eine


Novohradské hory<br />

(Gratzener Bergland)<br />

Eine Gegend von dichten Wäldern voll<br />

von Heidelbeeren mit kristallklaren<br />

Bächen – so sind die Berge im Süden des<br />

Böhmens<br />

Novohradské hory erstrecken sich an der<br />

tschechisch-österreichischen Grenze.<br />

Skywalk in Dolní Morava<br />

Am spannendsten sieht ja der Skywalk in<br />

Dolní Morava aus, der zwischen dem<br />

Adlergebirge (Orlické hory) und dem<br />

Altvatergebirge (Jeseníky) liegt. Der<br />

fünfundfünfzig Meter hohe Bau steht<br />

nämlich nicht am Fuße eines Berges,<br />

sondern direkt auf einem Bergrücken in 1<br />

116 m ü. Statt eines kreisförmig angelegten<br />

Pfades erwarten Sie hölzerne<br />

Fußwege, die ineinander verflechten und<br />

miteinander verknüpft zu sein scheinen<br />

(angeblich sollen sie an die Flugbahnen<br />

von Nachtfaltern erinnern), sowie<br />

mehrere spannende Station, beispielsweise<br />

in Form eines über einer Schlucht<br />

gespannten Netzes oder eines aus Seilen<br />

geflochtenen Tunnels zwischen den<br />

einzelnen Stockwerken. Vom Gipfel des<br />

Pfades aus erwartet Sie ein faszinierender<br />

Ausblick nicht nur auf den Glatzener<br />

Schneeberg (Králický Sněžník), das<br />

Flusstal der Morava und die nächste<br />

Umgebung, sondern auch auf die Gipfel<br />

des Altvatergebirges (Jeseníky) und<br />

Riesengebirges (Krkonoše).<br />

Sommer warme Kleidung mitzunehmen,<br />

da oben immer ein frischer Wind weht. Im<br />

Frühling und im Herbst könnten Sie hier<br />

sogar auf Schnee treffen, was ja im Winter<br />

immer vorausgesetzt werden kann.<br />

Die mutigeren Besucher können zum<br />

Abstieg die 100 Meter lange Riesenrutsche<br />

mit verglasten Abschnitten und<br />

mehreren steilen Kurven wählen. Und<br />

noch etwas: wir empfehlen Ihnen, auch im


neues aus tschechien<br />

Auf dem tschechischen Gebiet können<br />

Sie drei Berge besteigen, die 1 000 Meter<br />

Meereshöhe übersteigen: Kamenec (1<br />

072 m), Myslivna (1 040 m) und Vysoká (1<br />

034 m).<br />

Durch die Landschaft, die zu den meist<br />

wohlbehaltenen Landschaften in<br />

Tschechien zählt, werden Sie die<br />

markierten Wander- und Lehrfußwege<br />

schonend durchführen. Es lohnt sich auch<br />

die ältesten europäischen Naturschutzgebiete,<br />

die Urwälder Hojnovodský und<br />

Žofínský prales, und Aussichtsturm auf<br />

dem Berg Kraví hora (953 m) über dem<br />

Wallfahrtsort Dobrá Voda zu sehen.<br />

Urwälder Žofínský prales<br />

und Hojná voda<br />

Die ältesten Naturreservate in<br />

Europa suchen Sie im<br />

Südböhmen in Novo-hradské<br />

hory (Glatzener Bergland)!<br />

Der Urwald Boubínský prales im<br />

Böhmerwald ist vielleicht berühmter,<br />

jedoch nicht der älteste. Das älteste<br />

Naturreservat in<br />

Tschechien sowie<br />

in Mitteleuropa<br />

liegt nämlich im<br />

Glatzener Bergland<br />

unweit der<br />

tschechisch-österreichischen<br />

Grenze.<br />

Es handelt sich<br />

u m d a s N a t u r -<br />

reservat Žofínský<br />

prales und das<br />

Nationalnaturdenk<br />

mal Hojná voda.<br />

Die ältesten europäischen<br />

Schutzurwälder<br />

Das erste europäische Naturreservat, die<br />

Urwälder Hojná voda und Žofínský prales,<br />

wurden bereits 1838 erklärt. Um ihre<br />

Anlegung machte sich der Besitzer der<br />

Herrschaft Nové Hrady, der Graf Georg<br />

Franz August Buquoy verdient. Der<br />

g e l e h r t e A d e l i g e h a t e i n s t e i n e<br />

Inspektionsreise in das Waldrevier um die<br />

Quellen des Flusses Lužnice unternommen<br />

und die dortigen unberührten<br />

Waldabschnitte haben ihn insoweit<br />

bezaubert, dass er mit einem Sondererlass<br />

vom 28. August 1838 in der Nähe<br />

der Siedlung Žofín ein Reservat Žofínský<br />

prales angelegt hat. Nur zwei Tage später<br />

erfolgte die Anlegung des Reservats im<br />

Urwald Hojná voda.<br />

Mit dem Fahrrad oder zu Fuß?<br />

Das Nationalnaturreservat Žofínský<br />

prales mit der Fläche von 100 ha erstreckt<br />

sich auf dem mäßigen Nordost-Hang des<br />

Berges Stříbrný vrch, südöstlich von der<br />

Siedlung Žofín in einer Höhe von 735–825<br />

m über dem Meeresspiegel. Ähnlich wie


der böhmerwaldische Boubín ist auch<br />

Žofínský prales umzäunt und Sie können<br />

ihn nur mit Begleitung oder aus dem<br />

befestigten Waldweg, welcher einen Teil<br />

der Umzäunung umrandet, besichtigen.<br />

Bis zu dem ehemaligen Jagdschlösschen<br />

Žofín mit der Pension und Restaurant<br />

können Sie mit dem Auto ankommen,<br />

weiter müssen Sie jedoch nur zu Fuß<br />

laufen oder mit dem Rad fahren, das mit<br />

Rücksicht auf die größere Entfernung und<br />

nicht zu anstrengendes Terrain geeigneter<br />

ist. Der Pfad um den Urwald<br />

Žofínský prales führt Sie zur ehemaligen<br />

Hütte Terčí huť, weiter können Sie zum<br />

Beispiel zur ehemaligen Siedlung<br />

Stříbrná Huť oder in den Böhmerwald.<br />

Hojná voda<br />

Kleiner, näher zur Zivilisation und<br />

zugänglicher ist das Nationalnaturdenkmal<br />

Hojná voda. Obwohl der offizielle<br />

Name kein Wort Urwald enthaltet und sein<br />

wildes Gepräge während der Weltkriegen,<br />

wann die stärksten Tannen für<br />

den Schiffsbau genutzt wurden, erlitten<br />

hat, auch hier entdecken Sie die Reste der<br />

uralten Buchenwälder mit Fichten,<br />

Tannen, Ulmen und Ahornen.<br />

Das Reservat mit der Fläche von 8,56 ha<br />

erstreckt sich auf dem Berghang Vysoká<br />

(1 034 m) und Sie kommen hierher<br />

einfach über die befestigten Waldpfade<br />

aus der Siedlung Hojná Voda. Der Urwald<br />

wird mit dem 3 km langen Lehrpfad<br />

umrahmt. Die Gedenktafel aus dem Jahre<br />

1988, die in einen der Steine entlang des<br />

Pfades eingesetzt ist, erinnert an das 150<br />

jährige Jubiläum der Reservaterklärung.


FRAUENSEITE<br />

“Schön ist alles, was man mit Liebe betrachtet.”<br />

(Christian Morgenstern)<br />

Tipps für schöne Haut<br />

Schöne Haut, ein gesunder Teint und ein<br />

frisches, natürliches Aussehen, wer<br />

wünscht sich das nicht? Hier finden Sie<br />

viele kleine Tipps und Tricks, Ihr Aussehen<br />

zu verbessern und zu bewahren. Denn ein<br />

gepflegtes Äußeres fängt mit der Hautpflege<br />

an.<br />

Vitamin C belebt die Haut<br />

Abgespannte Haut kommt mit Vitamin C<br />

wieder in Schwung. In Cremes enthalten,<br />

stimuliert es die Bildung der hauteigenen<br />

kollagenen Fasern und regt zudem noch<br />

den Zellstoffwechsel an.<br />

Teebaumöl gegen<br />

Unreinheiten<br />

Teebaumöl (aus Australien) in etwa fünfprozentiger<br />

Lösung wirkt stark desinfizierend<br />

und bekämpft so Pickel. Nach<br />

spätestens zwei bis drei Tagen sollte die<br />

Besserung sichtbar werden.<br />

Vorsicht bei Extremdiäten<br />

Bei extremen Schwankungen des Körpergewichts<br />

werden auch die elastischen<br />

Fasern der Haut in Mitleidenschaft gezogen.<br />

Massagen, Sport und Körperpflege<br />

können hier vorbeugen. Gewichtsschwankungen<br />

bis zwei Kilo sind jedoch<br />

unbedenklich.<br />

sollte daher unbedingt darauf geachtet<br />

werden, dass der Haut sehr viel<br />

Feuchtigkeit, jedoch kein Fett zugeführt<br />

wird. Gut geeignet sind leichte Hydrogels<br />

oder ein ölfreies Fluid speziell für die<br />

fettige Haut.<br />

Gesichtsmassage für<br />

bessere Durchblutung<br />

Mit nur vier Griffen, die jeweils 20<br />

Sekunden angewendet werden, lassen<br />

sich hervorragende Ergebnisse erzielen.<br />

Eine Nährstoffcreme eignet sich sehr gut,<br />

um das Eincremen mit einer wohltuenden<br />

Massage zu verbinden.<br />

Mit beiden Handinnenflächen breitflächig<br />

Feuchtigkeit für fettige<br />

Haut<br />

Bei einer fettigen Haut liegt eine<br />

Talgüberproduktion vor. Bei der Pflege<br />

von der Nase über die Wangen in Richtung<br />

Ohren streichen.<br />

Die Stirn mit dem Zeige-, Mittel- und Ringfinger<br />

fächerförmig von der Nasenwurzel<br />

ausgehend zum Haaransatz streichen.<br />

Mit beiden Mittel- und Ringfingern<br />

Dieses Buch soll Balsam für die Seele eines geliebten Menschen sein.<br />

Liebe Worte für den Partner sind in der heutigen Zeit ein wenig in<br />

Vergessenheit geraten, aber sie tun auch heute noch gut.<br />

Das Buch soll Ihnen helfen, die Worte wiederzufinden.<br />

Text und Fotos von Karl Heinz Heinl - “Charly”<br />

geboren am 01. 06. 1950 in Arzberg<br />

Buchbestellungen bei: Karl Heinz Heinl,<br />

Rathausstr. 13, 95659 Arzberg<br />

Telefon: 0 92 33 / 15 67


Styling-, Schmink- und Pflegetipps<br />

neueste modetrends<br />

Halbkreise um die Mundpartie zeichnen.<br />

In einem Zug über Nasenrücken und<br />

Augenbrauen streichen.<br />

Feuchtigkeitscreme auf<br />

feuchte Haut<br />

Feuchte Haut ist gequollen und aufnahmebereiter<br />

als trockene. Also empfiehlt<br />

es sich, Feuchtigkeitscremes in<br />

diesem Zustand in Aufwärts- und Kreisbewegungen<br />

aufzutragen.<br />

Feuchtigkeit für trockene<br />

Haut<br />

Feuchtigkeitsspender wie Ceramide,<br />

Hyaluronsäure oder synthetisch hergestellter<br />

Harnstoff schleusen Wasser in die<br />

trockene Haut und legen Feuchtigkeitsdepots<br />

an. Da sehr trockene Haut von<br />

selbst dazu nicht in der Lage ist, empfiehlt<br />

sich die Verwendung von sogenannten<br />

Feuchtigkeitscremes.<br />

Rote Äderchen vermeiden<br />

Wer sensible, zu Couperose (erweiterte<br />

rote Äderchen) neigende Haut nicht weiter<br />

belasten will, sollte starke Temperaturstürze<br />

vermeiden. Gefahrenzonen sind<br />

hier Sauna, Solarium und klimatisierte<br />

Räume. Auch der Genuss von Nikotin,<br />

Alkohol und scharf gewürzten Speisen<br />

sollte eingeschränkt werden.<br />

die Haut auch mit warmen Kompressen<br />

auf die Pflege vorbereitet werden. Einfach<br />

ein Frotteetuch in heißes Wasser geben,<br />

gut auswringen und auf die Haut legen.<br />

Den Vorgang mehrmals wiederholen.<br />

Tipp: Vor dem Auftragen der Maske ein<br />

Peeling machen, das optimiert die<br />

Aufnahme der Wirkstoffe.<br />

Halspartie mit Ölwickeln<br />

verwöhnen<br />

Ab einem Alter von 35 Jahren sollte<br />

regelmäßig etwas für die oft vernachlässigte<br />

Halspartie getan werden, da die<br />

Haut dort besonders schnell erschlafft und<br />

faltig wird. Als effektiv haben sich Ölwickel<br />

erwiesen: Drei Teelöffel angewärmtes Öl<br />

(zum Beispiel Mandel-, Avocado-, Sonnenblumen-,<br />

Weizenkeim-, Oliven- oder<br />

Klettwurzelöl) mit der gleichen Menge<br />

flüssigem Honig mischen und mit einem<br />

Maskenpinsel auf die Partie zwischen Kinn<br />

und Schlüsselbein streichen.<br />

Dampf macht die Haut<br />

aufnahmebereit<br />

Wärme und aufsteigener Dampf öffnen die<br />

Poren, machen die Haut aufnahmefähiger<br />

und lassen die Wirkstoffe besser eindringen.<br />

So empfiehlt es sich die<br />

Gesichtsmaske mit einem Vollbad zu<br />

koppeln. Nach dem gleichen Prinzip kann<br />

Fertig eingestrichen wird die Partie mit<br />

einem feuchten Baumwolltuch abgedeckt<br />

und mit einem weichen Frottetuch umwickelt.<br />

Nach einer halben Stunde wieder<br />

abnehmen.


Sagen und Mythen<br />

Das Marterl am<br />

Ortnerfeld<br />

Das Ortnerfeld erstreckte sich früher<br />

zwischen dem heutigen Postamt und der<br />

Eisenbahnlinie in Richtung Bahnhof<br />

Oberaudorf. Im Garten des damaligen<br />

Oberflußmeisters Leitner an der Ecke<br />

Bahnhofallee - Erlenaustraße stand ein<br />

kleines Marterl. Später wurde es wegen<br />

Kanalisationsarbeiten einige Meter weiter<br />

in Richtung Postamt verlegt. Gegenüber<br />

dem Tennisplatz steht die kleine Steinsäule<br />

jetzt unter den Kastanien beim<br />

Postamt. Diese trägt ein Bildchen, auf<br />

dem kurioserweise zu sehen ist, wie ein<br />

bayerisch uniformierter Soldat auf einen<br />

zu Boden stürzenden Mann mit einer<br />

Heugabel einsticht. Die Inschrift dazu<br />

lautet: "Geschehen wie hier zu sehen<br />

anno 1646". Was war damals geschehen?<br />

Der seinerzeitige Ortnerbauer war auf<br />

seinem Feld, dem "Ortnerfeld", beim<br />

Mistbreiten. Da schritt der Gerichtsschreiber<br />

des Pfleggerichts Auer-burg von<br />

Oberaudorf in voller Montur auf ihn zu.<br />

Dieser ist der oben erwähnte bayerische<br />

Uniformierte. Der Beamte hatte dem auf<br />

seinem Feld Arbeitenden ein amtliches<br />

Schreiben zu übergeben. Der Bauer las<br />

an Ort und Stelle, was ihm die Amtsperson<br />

da ausgehändigt hatte. Während des<br />

Lesens stieg ihm immer mehr die<br />

Zornesröte ins Gesicht und er steigerte<br />

sich schließlich in blinde Wut hinein. Es<br />

war ihm nämlich mitgeteilt worden, daß er<br />

einen Prozeß, den er schon über Jahre<br />

geführt hatte, nun endgültig verloren<br />

hatte. Blau vor Grimm ging er mit seiner<br />

Mistgabel auf den überraschten Beamten<br />

los. Der aber war flink genug, dem Ortner<br />

das zum Mord-instrument umfunktionierte<br />

Arbeitsgerät aus den Händen zu reißen,<br />

und er stach damit den Ortnerbauern<br />

nieder.<br />

Das Turmmanndl<br />

Solange die Audorfer immer noch<br />

abergläubisch waren und die alten<br />

Heidengötter doch noch nicht ganz<br />

vergessen hatten, hauste im Turm der<br />

Kirche von Oberaudorf ein Zwerg. Es war<br />

ein buckliges Männchen mit langem,<br />

grauem Bart, das sein Quartier im<br />

Kirchturm bezogen hatte. Im Kirchenschiff<br />

aber wurde es nie gesehen. Jedoch vom<br />

Schall-Loch, wo die Glocken hängen, sah<br />

es mancher Kirchgänger herabgucken auf<br />

die Leute, die zur Messe gingen. Hat ein<br />

Kirchgänger seinen Weggenossen auf die<br />

Erscheinung aufmerksam gemacht, so<br />

war sie bereits verschwunden, bis dieser<br />

seinen Blick suchend nach oben richtete.<br />

Das "Turmmanndl" hat die heidnischen<br />

Geister verjagt, die immer noch zur einst<br />

heidnischen Kultstätte zurückkehrten, die<br />

einst der Kirchplatz war.<br />

Das Bildstöckl am<br />

Burgberg<br />

Wenn man das alte Oberaudorf durch das<br />

Burgtor verläßt, kommt man nach wenigen<br />

Dutzend Schritten rechterhand an einen<br />

Weg, der den Hang entlang hinaufführt<br />

zum Gasthof "Weber an der Wand". Wo an<br />

der Hauptstraße dieses Weglein abzweigt,<br />

steht seit alters her eine vierkantige<br />

Bildsäule aus Nagelfluhstein, deren<br />

o b e r e s E n d e h ä u s c h e n a r t i g<br />

a b g e s c h l o s s e n i s t . I n d e r d o r t<br />

vorhandenen Vertiefung ist heute kein Bild<br />

mehr zu sehen, doch zeigte sie früher die<br />

Audorfer Mutter Gottes. Dieses Marterl, an<br />

dessen unterem Teil die Jahreszahl 1757<br />

eingemeißelt ist, erinnert wahrscheinlich<br />

an die Schleifung der Auerburg, die von<br />

Bergknappen aus Kitzbühel durchgeführt<br />

worden war, und zwar im Jahre 1746.<br />

Nach dem Österreichischen Erbfolgekrieg<br />

war das im Frieden von Füssen im Jahre<br />

1745 den unterlegenen Bayern auferlegt<br />

worden.<br />

In diesem Krieg, den man auch den<br />

"Pandurenkrieg" nennt, kamen im Jahre<br />

1743 österreichische Husaren auf<br />

Patrouille von Kufstein her gen Oberaudorf<br />

g e r i t t e n . D a s B u r g t o r a b e r w a r<br />

verschlossen. So hielten die Reiter an, um<br />

zu beraten, was zu tun sei, damit sie ihren<br />

K u n d s c h a f t e r a u f t r a g e r f o l g r e i c h<br />

durchführen könnten. Sie standen<br />

ratschlagend unter dem fast bis an die<br />

Straße herab bewaldeten Felsrücken, den<br />

man den "Hals" nennt. Dieser zieht sich<br />

von der Luegsteinwand her hinterm<br />

"Weber an der Wand" vorbei bis<br />

unmittelbar ans Burgtor hin. Zusammen<br />

mit diesem und dem Burgberg wird der<br />

südliche Zugang ins Dorf abgeriegelt.<br />

Während sich die österreichischen Reiter<br />

überlegten, wie nun vorzugehen sei, brach<br />

urplötzlich aus dem Gebüsch über ihnen,<br />

also vom "Hals" herab, ein Trupp<br />

bayerisches Militär hervor und fiel über die<br />

überraschten Österreicher her. Mit ihren<br />

schweren Säbeln hieben die bayerischen<br />

Soldaten die Eindringlinge nieder. Es gab<br />

ein schreckliches Gemetzel vor dem<br />

Burgtor. Die Husaren wurden buchstäblich<br />

in Stücke gehauen. Dort, wo das steinerne<br />

BildstöckI steht, das eingangs erwähnt<br />

wurde, sollen die Gefallenen begraben<br />

worden sein.<br />

Oberaudorfs Einsiedler<br />

und der "Weber<br />

an der Wand“<br />

Ein kurzes Stück außerhalb des Burgtores<br />

von Oberaudorf lebte dort, wo heute das<br />

Gasthaus "Zum Weber an der Wand"<br />

steht, ein Einsiedler. Hieronymus hatte<br />

sich seine Zelle am Fuß der hohen,<br />

senkrecht aufsteigenden Felswand in<br />

deren Einbuchtung hineingebaut. Die<br />

Oberaudorfer waren damals recht froh<br />

darüber, daß dieser fromme Mann in ihrer<br />

Nähe wohnte, denn er verstand allerlei<br />

davon, Mensch und Tier von Krankheiten<br />

zu heilen. Er sammelte heilkräftige Kräuter<br />

und Blüten, Wurzeln und Blätter und hatte<br />

sich vor seiner Klause ein Kräutergärtchen<br />

angelegt. Wenn ein Audorfer Hilfe für<br />

kranke Familienmitglieder oder für ein<br />

erkranktes Haustier brauchte, kam der<br />

Eremit gern mit seinen Pflanzenmixturen.<br />

Zum Lohn dafür brauchte er sich um<br />

seinen Lebensunterhalt nicht zu kümmern,<br />

denn die Audorfer brachten ihm, was er an<br />

Lebensmitteln benötigte, und er hatte<br />

davon zumeist einen Vorrat in seinem<br />

Felsenkeller. Ging der aber mal zu Ende,<br />

so läutete er sein Eremitenglöckchen,<br />

dessen Klang vom kleinen Holztürmchen<br />

über der Klause herab man im Dorf hörte.<br />

Daraufhin wurde ihm gebracht, was ihm<br />

ausgegangen war.<br />

Wieder einmal bimmelte des alten<br />

Einsiedlers Glocke, und ein paar<br />

Oberaudorfer gingen hinauf zu ihm, um<br />

nachzusehen, wessen er bedürfe. Als sie<br />

in die Zelle eintraten, merkten sie, daß<br />

dieser keine Bedürfnisse mehr hatte: Er<br />

war gestorben. Auf einem harten Lager<br />

liegend hatte er den Glockenstrick noch in<br />

der erkalteten Hand. Er hatte sich selbst<br />

die Totenglocke geläutet.<br />

Nach dem Tode des Einsiedlers erwarb<br />

das Grundstück ein Webermeister.<br />

Seywald hat er geheißen. 1817 fing dort<br />

sein Webstuhl an zu rattern. Er baute sich<br />

raffiniert sein Haus direkt unter den<br />

gewaltigen überhängenden Felsen<br />

einfach an die Felswand hin, sodaß er sich<br />

beim Bau die Rückwand und die eine<br />

Hälfte des Daches ersparen konnte.<br />

Nachdem er einige Jahre dort sein<br />

Gewerbe ausgeübt hatte, erhielt er<br />

wunschgemäß das Recht, dort auch eine<br />

Gastwirtschaft zu betreiben. Und das war<br />

eigentlich der Anfang Oberaudorfs als<br />

Erholungsort. Denn bald verblieben beim<br />

"Weber an der Wand" Erholungssuchende<br />

für längere oder kürzere Zeit. Und sie


w a r e n d e s L o b e s v o l l ü b e r d i e<br />

Gastfreundschaft und das herrliche<br />

Fleckchen, wo man unter schattigen<br />

Bäumen sitzen, essen und trinken konnte<br />

und dabei über die vom Wirt angepflanzten<br />

Rebstöcke hinweg hinüberschauen<br />

konnte zum mächtigen Gebirgsstock des<br />

"Kaisers". Am Hang vor dem Wirtshaus,<br />

der zur Mühlauer Straße hin abfällt,<br />

pflegten die Wirtsleute einen kleinen<br />

Weingarten.<br />

Der "Weber an der Wand" wurde so<br />

berühmt, daß dort Kaiser, Könige und<br />

Fürsten, Künstler, Dichter und Gelehrte<br />

verweilten, unter ihnen 1823 Zar<br />

Alexander I. von Rußland, der der Wirtin<br />

zwei Golddukaten schenkte, König Ludwig<br />

I. und König Max II. und Prinzregent<br />

Luitpold von Bayern, die Grafen Kobell,<br />

Pallavicini und Pocci oder die Dichter bzw.<br />

Künstler Ludwig Steub und Schraudolph<br />

aus München und der Erfinder der<br />

Deutschen Kurzschrift, Franz Xaver<br />

Gabelsberger. Letzterer schrieb ein paar<br />

Verschen, natürlich in Stenographie, ins<br />

Gästebuch bei seinen Besuchen beim<br />

"Weber an der Wand":<br />

Gern bin ich auf dem Land<br />

und was ich da empfand, :<br />

das schreib' ich fröhlich nieder:<br />

Zum Häuschen an der Felsenwand,<br />

wo ich so schöne Blumen fand,<br />

macht' ich gerne jährlich wieder.<br />

(9. September 1845)<br />

Und zwei Jahre später:<br />

. . . Bedeckt auch diesmal Schnee die<br />

Bergesspitzen<br />

und ist es etwas frostig hier zu sitzen,<br />

so bleibt doch schön der Blick ins Land<br />

beim alten Weber an der Wand.<br />

Noch in den ersten Jahrzehnten unseres<br />

Jahrhunderts war dieses in seiner<br />

Bauweise einmalige Gasthaus weitum so<br />

beliebt, daß an manchem Sonntag zu<br />

Mittag ein ganzes Kalb von der Wirtin<br />

Köglmeier gebraten und in handfeste<br />

Portionen zerlegt nebst einigen zum<br />

Nachmittagskaffee gebackenen Torten<br />

k a u m r e i c h t e n , u m a l l e G ä s t e<br />

zufriedenzustellen.<br />

Heute aber wie damals gilt noch der<br />

Spruch:<br />

Der Weber an der Wand,<br />

der steht in Gottes Hand:<br />

Rührt sich der Felsen nur ein bissel,<br />

fällt er dem Weber in d'Suppenschüssel.<br />

Das Floribergweiberl<br />

Wo heute der Tennisplatz neben dem<br />

Oberaudorfer Postamt ist, wuchsen früher<br />

große Kastanienbäume, die den Oberaudorfer<br />

Bürgern Schatten spendeten,<br />

wenn sie sich im dortigen Biergarten, dem<br />

"Lambacher Keller", trafen. Gerne<br />

genossen sie dort bei Bier, Brotzeit und<br />

Unterhaltung den Feierabend. Der gut<br />

gekühlte Gerstensaft kam aus den<br />

Banzen, die in den unterirdischen<br />

Gewölben des "Lambacher Kellers"<br />

daselbst lagerten. Bis ins zweite Jahrzehnt<br />

des zwanzigsten Jahrhunderts bestand<br />

der Bierkeller. Von dort führte ein Weg<br />

nach Niederaudorf, etwa da, wo heute die<br />

Bahnhofsallee verläuft und am "Schopperhäusl"<br />

vorbei, der ehemaligen Reparaturwerkstätte<br />

für Innschiffe, gegenüber<br />

dem Sägewerk ein paar Minuten nördlich<br />

vom Bahnhof gelegen. Das Schopperhäusl<br />

war früher eine Reparaturwerkstätte<br />

für Innschiffe, und die Arbeiter, welche die<br />

Fugen zwischen den Schiffsplanken mit<br />

Moos wasserdicht "ausschoppten", das<br />

waren eben die Schopper. Das Schopperhäusl<br />

steht heute halb verfallen<br />

gegenüber dem Sägewerk Anker in<br />

Bahnhofsnähe.<br />

Vom Lambacher Keller nach Süden führte<br />

der Weg zwischen dem Burgberg und dem<br />

Florianiberg hindurch, wo seit 1858 die<br />

Eisenbahn auf ihrem Damm rollt, nach<br />

Mühlbach. Das war damals ein sehr<br />

einsamer Fußweg, als es die Bahn noch<br />

nicht gab und am Weg noch keine Häuser<br />

standen. Kein Licht erhellte ihn dem<br />

Wanderer, der zu später Stunde hier seiner<br />

Behausung zustrebte.<br />

Es mag an die zweihundert Jahre her sein,<br />

daß der Weber von Niederaudorf auf eben<br />

diesem Pfad spät abends von der Stöhr -<br />

so nannte man die Arbeit, die der<br />

Handwerker statt in seiner Werkstätte im<br />

Hause seines Auftraggebers ausführte -<br />

nach Hause ging. Als er ungefähr in der<br />

Gegend war, wo heute der Bahnhof sich<br />

befindet, stand plötzlich, wie aus dem<br />

Boden gewachsen, ein altes, kleines<br />

Weiblein vor ihm. Er wollte mit dem damals<br />

üblichen Gruß "Gelobt sei Jesus Christus!"<br />

an ihm vorübergehen, aber die Alte vertrat<br />

ihm den Weg. Mit aufgehobenen Händen<br />

bat sie den Weber inständigst, er möge<br />

doch mit ihr bis zur ersten Kreuzwegstation<br />

am Kalvarienberg, der auch<br />

Florianiberg heißt, zurückgehen. (Am<br />

Waldweg auf den Florianiberg stehen<br />

diese Kapellchen mit den Bildern vom<br />

Leidensweg Jesu heute noch, doch<br />

damals war die erste Kreuzwegstation<br />

dort, wo jetzt am Eisenbahndamm das<br />

Vorsignal für die einfahrenden Züge steht).<br />

Der Weber, müde von der langen Arbeit<br />

dieses Tages und vom weiten Heimweg,<br />

weigerte sich entschieden, jetzt, zu so<br />

später Stunde, kurz vor Mitternacht, in der<br />

Finsternis noch einmal umzukehren und<br />

das Weiblein zum Florianiberg zu<br />

begleiten. Doch dieses vertrat ihm den<br />

Weg abermals und ließ mit Bitten und<br />

Betteln nicht nach und beschwor den<br />

Weber, ihr diesen großen Gefallen zu tun.<br />

Er könnte dadurch ihre arme Seele<br />

erlösen. Da ließ er sich erweichen und ging<br />

neben der Alten her, fast eine halbe Stunde<br />

lang. Auf dem ganzen Weg redete keines<br />

ein Wort. Stumm schritt der Weber, halb<br />

zornig und halb neugierig, neben dem<br />

Weiblein dahin. Als sie an der ersten<br />

Kreuzwegstation anlangten, sagte die<br />

Alte: "Gott vergelt's dir tausendmal! Jetzt<br />

hast du mich erlöst".<br />

Da rauschte auf einmal etwas, als würde<br />

ein großes Bündel Stroh einen Abhang<br />

hinunterkugeln. Das Weiblein war spurlos<br />

verschwunden. Jetzt erst wurde es dem<br />

Weber richtig unheimlich und er fing an zu<br />

laufen und er rannte bis nach Niederaudorf,<br />

ohne sich umzuschauen. Ganz<br />

erhitzt und verängstigt kam er lange nach<br />

Mitternacht daheim an und legte sich<br />

gleich ins Bett. Am anderen Tag aber<br />

konnte er nicht aufstehen. Er war schwer<br />

krank. Drei Wochen siechte er dahin und<br />

starb schließlich an den Folgen des<br />

ausgestandenen Schreckens.<br />

Die Sage vom Grafenloch<br />

Von Oberaudorf aus am Luegsteinsee<br />

entlang und noch ein gutes Stück weiter<br />

nach Süden bis zum Beginn der Mühlau<br />

zieht sich eine größernteils senkrecht<br />

abfallende Felswand hin, die Luegsteinwand.<br />

In alten Zeiten war oben auf<br />

dem Kamm ein Ausguckposten eingerichtet,<br />

der durch Feuer-und Rauchzeichen<br />

an die Auerburg Meldung machen<br />

konnte, wenn von Süden oder Osten her<br />

Gefahr im Anzug war, denn man kann von<br />

dort oben weit hinausschauen, "luegen",<br />

ins Inntal. "Luegen" heißt ja soviel wie<br />

Ausschau halten, und davon hat die<br />

Felswand ihren Namen.<br />

Oberhalb vom Luegsteinsee - er wurde<br />

1933 durch Männer, die sich im "freiwilligen<br />

Arbeitsdienst" zusammengeschlossen<br />

hatten, um durch nützliche<br />

Betätigung die Arbeitslosigkeit zu<br />

überbrücken, angelegt und war vorher ein


Sagen und Mythen<br />

sumpfiger Fleck, - da sind in der grauen<br />

Wand zwei Höhlen, eine kleine hinterm<br />

Wald am Fuße der Felswand und eine<br />

große etwa in halber Höhe derselben. In<br />

letzterer wurden eine Feuerstelle,<br />

Essensreste und Geräte unter Schutt<br />

gefunden, die belegen, daß diese<br />

geräumige Höhle um das Jahr 1300 vor<br />

Christus schon als Wohnstatt oder<br />

Unterschlupf für die damals die Wälder<br />

durchstreifenden Jäger gedient hatte. Da<br />

sie ohne Leiter unzugänglich ist, bot sie<br />

auch ausgezeichneten Schutz vor wilden<br />

Tieren oder Feinden. Warum diese<br />

Felsenhöhle "Grafenloch" heißt, das<br />

erklärt die folgende Sage:<br />

Auf der Auerburg, die sich bis zu ihrer<br />

Schleifung durch Kitzbüheler Bergknappen<br />

nach dem verlorenen Erbfolgekrieg<br />

im Jahre 1747 auf dem Burgberg<br />

erhob, wuchs vor Zeiten ein junger<br />

Grafensohn heran. Seinen Eltern gehörte<br />

das Land am Inn mit seinen Menschen und<br />

Tieren und Behausungen. Allmählich regte<br />

sich in ihm die Lust an Besitz und an der<br />

Macht und der Trieb zu herrschen wurde<br />

übermächtig. Aber Vater und Mutter gaben<br />

das Heft nicht aus der Hand. Mit einer List<br />

lockte eines Tages der Sohn den Grafen<br />

und die Gräfin in den Bergfried, in dessen<br />

Grundmauern das Verlies eingebaut war.<br />

Er stieß seine Eltern in das Gefängnisloch<br />

hinab, versperrte die dicke Eichentüre mit<br />

schweren Riegeln und Schlössern und<br />

überließ sie ihrem schrecklichen<br />

Schicksal. Nun war der grausame<br />

Elternmörder Herr über Burg und Land und<br />

Leute.<br />

Eines Tages kam eine Zigeunerin auf die<br />

Auerburg. Das war natürlich eine willkommene<br />

Abwechslung für die Burgbewohner<br />

in ihrem Alltagseinerlei. Die<br />

Zigeunerin gab vor, aus den Handlinien die<br />

Zukunft weissagen zu können. Jeder<br />

drängte sich herzu, von ihr einiges über<br />

das zu erfahren, was ihm bevorstünde.<br />

Der flotte junge Herr der Auerburg war<br />

selbstverständlich besonders daran<br />

interessiert. Er ließ die Weissagerin in sein<br />

Gemach kommen. Sie wußte allerlei<br />

Gutes und Erfreuliches dem jungen<br />

Grafen anzukündigen, erwähnte aber<br />

auch manches, wovor er sich hüten<br />

müsse. Nachdem sie mal aus der linken,<br />

mal aus der rechten Hand des Grafen<br />

gelesen hatte, nahm sie endlich seine<br />

beiden Hände gleichzeitig und verglich die<br />

Linien und Falten der einen Hand mit<br />

denen der anderen. Plötzlich ließ sie beide<br />

Hände los und starrte schweigend<br />

geradeaus vor sich hin. "Was ist?" fragte<br />

der Graf. Die Zigeunerin wandte ihren<br />

Blick langsam ihm zu, blickte ihn<br />

durchdringend an und schüttelte dann den<br />

Kopf. Nochmal faßte sie nach den Händen<br />

des jungen Herrn, um sie erneut zu prüfen.<br />

Dann aber gab sie seine Hände wieder<br />

frei, schüttelte erneut ihr wirres schwarzes<br />

Haar und sprach: "Nein, es ist nichts, gar<br />

nichts!". Der Graf aber war mißtrauisch<br />

geworden und herrschte sie an: "Sag die<br />

Wahrheit, Weib, die ganze Wahrheit! Ich<br />

will sie wissen!". "Ach was!" meinte die<br />

Zigeunerin. "Sterben müssen wir alle<br />

einmal. Was Besonderes ist das ja<br />

schließlich nicht". "Ich will dir diesen<br />

Silberbecher in deinen Schnappsack<br />

stecken", versprach der aufs äußerste<br />

neugierig Gewordene, "wenn du mir auch<br />

noch sagst, was du über mein Ende zu<br />

wissen glaubst". Nun ja, meinte die<br />

Wahrsagerin, es müsse ja nicht unbedingt<br />

so kommen oder Schlimmes bedeuten.<br />

Sie sehe ihn, den Grafen, mit einer Schuld<br />

beladen, und im Zusammenhang damit<br />

glaube sie zu erkennen, daß ihm von<br />

Blitzen Gefahr drohen könnte. Das aber<br />

schien dem Grafen lächerlich, denn vor<br />

Gewittern hatte er sich noch nie gefürchtet.<br />

Das andere, den Hungertod seiner Eltern,<br />

hatte er längst vergessen. Hier auf der<br />

Burg hinter ihren vier, fünf Fuß dicken<br />

Mauern, könnte ihm kein Unwetter, kein<br />

Blitz etwas anhaben.<br />

Der Graf gab der Zigeunerin den<br />

versprochenen Lohn und ließ sie<br />

weiterziehen, nicht ohne ihr zu sagen, wie<br />

wenig ihn das störe, was sie ihm zuletzt so<br />

geheimnisvoll tuend kundgetan hatte. "Du<br />

kannst in zwanzig, fünfundzwanzig Jahren<br />

ja wieder hier vorbeischauen um zu sehen,<br />

wie gut es mir geht!" rief er der<br />

Davongehenden noch nach.<br />

Manche Jahre zogen ins Land und den<br />

Grafen auf der Auerburg focht nichts an.<br />

Aber einige Male, wenn ein Gewitter über<br />

dem Audorfer Talkessel sich entlud,<br />

dachte er noch an die Zigeunerin und ihre<br />

Prophezeiung. Bei solchen Gelegenheiten<br />

zeigte er besonders übermütige Laune.<br />

Aber das war wohl nur nach außen hin, im<br />

Inneren fing er an, sich immer mehr zu<br />

ängstigen. Und als einmal ein besonders<br />

schweres Gewitter vorübergezogen war<br />

und ein Blitz im Eckturm der Auerburg das<br />

Holzdach zum Brennen gebracht hatte, da<br />

hielt er es auf seiner Burg nicht mehr aus.<br />

Er befahl, die Höhle in der Luegsteinwand<br />

wohnlich herzurichten. Dann verließ er die<br />

Auerburg und zog zusammen mit seinem<br />

Leibdiener dorthin.<br />

In der Höhle in der senkrechten<br />

Luegsteinwand hauste er nun und er<br />

vermeinte, die vielleicht fünfzehn Meter<br />

dicke Schicht gewachsenen Felsens über<br />

seinem Kopf könnte niemals ein Blitz<br />

durchschlagen. In der kleineren Höhle<br />

darunter ließ er für sich und seinen Diener<br />

die Pferde unterbringen. - Noch in den<br />

Zwanzigerjahren hieß dieses Felsloch<br />

"Roßstall". - Aber nur bei allerschönstem<br />

Wetter ließ er die Pferde satteln um<br />

auszureiten, hinaus in sein Land oder<br />

hinauf auf die Auerburg, um mal nach dem<br />

Rechten zu sehen.<br />

Es war ein herrlicher, wolkenloser<br />

Sommertag, als der gewissenlose Graf die<br />

Reitpferde vorführen ließ und einen Ausritt<br />

unternahm. Als er und sein Diener grad zu<br />

den ehemaligen "drei Gattern" bei Köln<br />

südlich von Mühlbach gekommen waren,<br />

entdeckte der Begleiter, der ja ständig den<br />

Himmel nach Wolken absuchen mußte,<br />

über der Luegsteinwand in ihrem Rücken<br />

ein Wölkchen. Sofort machten die zwei<br />

Reiter kehrt und sprengten nun im Galopp<br />

zurück. Unheimlich schnell schob sich die<br />

Wolke, immer größer und bedrohlich<br />

dunkel werdend, hinterm Berg hervor. Bald<br />

war sie ein dicker, finsterer, schwarzgrauer<br />

Knäuel mit silbernen Rändern. Die<br />

Gegend verfinsterte sich und schon<br />

prasselte der Regen in dicken Tropfen<br />

hernieder. Ganz und gar durchnäßt sprang<br />

der Graf am Fuß der Luegsteinwand vom<br />

Pferd. Er warf dem Diener die Zügel zu und<br />

ergriff die Holme der zum Unterschlupf<br />

führenden Leiter. Noch keine fünf<br />

Sprossen hatte er erklommen, da zuckte<br />

der erste Blitz aus der Gewitterwolke.<br />

Gerade über der Höhle in der Felswand<br />

fuhr er am Felsen entlang im Zickzack<br />

herunter und warf den Grafen von der<br />

Leiter. Als der Diener aus dem "Roßstall"<br />

kam, fand er seinen Herrn vom Blitz<br />

erschlagen tot am Boden liegen.<br />

In den grauen Felsen oberhalb des<br />

Grafenloches sieht man immer noch<br />

deutlich die schwarze Zickzackspur des<br />

Blitzschlages von oben herab zum<br />

Einstieg in die Höhle ziehen. Die<br />

wahrsagende Zigeunerin hatte recht<br />

behalten: Der rächende Blitzstrahl hat den<br />

schuldbeladenen Grafen ins Jenseits<br />

geschickt, wie jener es verdient hatte.<br />

In der Wolfsschlucht<br />

Wo am Anfang des Hochtales Mühlau der<br />

vom Schwarzenberg kommende Mühlbach<br />

in einem kleinen Stauweiher<br />

aufgestaut wird und durch zwei dicke<br />

Druckrohre seine Wasser siebzig Meter<br />

tief hinabsausen läßt, um die vier Turbinen<br />

des Elektrizitätswerks im Mühlbacher<br />

Sensenwerk zu treiben, dort stürzte das


Wasser früher in einer engen Schlucht<br />

über Felszacken in grandiosem Wasserfall<br />

zu Tal. Heute ist es nur noch der Überlauf<br />

vom Stauweiher, der da hinabplätschert,<br />

gleich neben dem Wirtshaus "Zur Gfaller<br />

Mühle", wo man eine wunderschöne<br />

Aussicht ins Inntal genießen kann,<br />

während man sich eine gute Brotzeit und<br />

einen Schoppen Roten im Wirtsgärtlein<br />

einverleibt. Dort am "Gfall" soll es in alten<br />

Zeiten sehr gefährlich gewesen sein, wie<br />

Ludwig Lintner in seinem Gedicht erzählt:<br />

Beim alten Wasserfall<br />

ging einmal ein Grausen um.<br />

Wölfe schufen hier viel Qual,<br />

brachten Tier und Menschen um.<br />

Wolfsschlucht ward der Ort genannt,<br />

wo die Bestien gehaust,<br />

die der Jäger angerannt<br />

mit dem Speer in nerv'ger Faust.<br />

Wo das Käuzchen schrie zur Nacht<br />

Schlangen fauchten wild empor.<br />

Drachenbrut lag auf der Wacht<br />

vor dem dunklen Felsentor.<br />

Heute steht am Waldesrand<br />

gar ein Gasthaus nett und fein,<br />

wo man niederschaut aufs Land<br />

froh gelaunt bei Bier und Wein.<br />

Zitherklang und Liederschall<br />

lädt dich zum Verweilen ein.<br />

Waldesraunen überall<br />

läßt dich hier nicht traurig sein.<br />

Auch das Wasser stäubt und rauscht<br />

hoch herauf vom Tale traut,<br />

wo ein kleines Elflein lauscht<br />

wohl versteckt im Farrenkraut.<br />

So ist hier ein Zauber hold<br />

ausgestreut auf Wald und Flur,<br />

wenn verrinnt der Sonne Gold<br />

leis am Herzen der Natur.<br />

Die Wirbelwindhexe<br />

In unseren Bergen gibt es in manchen<br />

Hochtälern oft kreisrund herumwirbelnde<br />

Winde von solcher Heftigkeit, daß das Heu<br />

auf den gemähten Wiesen hochgerissen<br />

und fortgetragen wird. Schuld an diesen<br />

Wirbelwinden ist aber nur eine Hexe, die<br />

unsichtbar mitten darinnen steckt. Das<br />

glaubten seinerzeit die Bauern und sie<br />

versuchten, diese bösen Hexengeister zu<br />

verjagen, wenn sie die Heufelder<br />

leerfegen wollten. Darum schrien sie,<br />

wenn sich so ein Wirbelwind erhob, durch<br />

die vor den Mund gehaltenen hohlen<br />

Hände aus Leibeskräften: "Pfui, Sauviech!<br />

Fort, du Luder!" Mit solchen oder ähnlichen<br />

derben Rufen vermeinten sie, die Wirbelwindhexe<br />

verscheuchen zu können.<br />

Einmal führte einem jungen Bauern in der<br />

Mühlau der Wirbelwind einen großen<br />

Haufen Heu davon. Da zog er sein Messer<br />

und schleuderte es mit dem Ruf "Im<br />

Namen der heiligsten Dreifaltigkeit!" mitten<br />

in den Wirbel. Daraufhin raste der Wind<br />

tobend und zischend davon und entfernte<br />

sich schnell. Mit ihm aber war auch das<br />

Messer verschwunden, das der Bauer auf<br />

die Wirbelwindhexe geworfen hatte. Er<br />

suchte es eine ganze Zeit lang, aber<br />

vergebens. Es war, als hätte sie es<br />

mitgenommen. Den Verlust verschmerzte<br />

er gern, denn vor dem Störenfried hatte er<br />

nun endgültig seine Ruhe.<br />

Nach einem Jahr etwa kehrte eben dieser<br />

Mühlauer Bauer in einem Wirtshaus im<br />

nahen Tirol ein. In einem Deckenbalken<br />

der Gaststube steckte ein Messer. Beim<br />

näheren Hinschauen erkannte er es als<br />

das seine, das er der Wirbelwindhexe<br />

nachgeworfen hatte.<br />

Ohne sich zu verraten, fragte er den Wirt,<br />

was denn dieses Messer da oben zu<br />

bedeuten hätte. Da erzählte ihm der Wirt,<br />

daß er vor einem Jahr seine eigene<br />

Tochter tot auf der Stiege zum Obergeschoß<br />

in einer Blutlache gefunden hat, und<br />

das Messer steckte in ihrem Hals. Und er,<br />

der Wirt, meine, daß er den Mörder schon<br />

finden werde, denn es sei derjenige, der<br />

einmal kommen und das Messer als das<br />

seine beanspruchen würde.<br />

Jetzt wußte der Bauer, was für ein<br />

Ungeheuer diese Wirbelwindhexe gewesen<br />

war, und war heilfroh, sich nicht als<br />

Eigentümer des Messers ausgegeben zu<br />

haben, bevor er den Tiroler Wirt nach<br />

dessen Bewandtnis gefragt hatte. Er<br />

schwieg also wohlweislich, bezahlte bald<br />

seine Zeche und machte sich rasch auf<br />

den Heimweg. Erst als er wieder sicher in<br />

der Mühlau droben war, erzählte er den<br />

Seinen sein Erlebnis, und es lief ihm dabei<br />

noch nachträglich kalt über den Rücken.<br />

Hexen unterm<br />

Brünnsteingipfel<br />

Gar oft werden die Bauernhöfe am Kleinen<br />

Berg in Grub und in Zimmerau von bösen<br />

Gewitterstürmen heimgesucht, die die<br />

kärglichen Äcker, an den Hängen die<br />

Weidewiesen und Obstbäume verwüsten.<br />

Droben unter der Brünnsteinschanze<br />

brauen sich gerne die schwarzgrauen<br />

Wolken zusammen, und von dort brausen<br />

die Windböen herab und die niederprasselnden<br />

Regenfluten schwemmen<br />

hoffnungsvoll Gewachsenes weg.<br />

Früher wurde solches Unwetter meistens<br />

angekündigt, denn bevor es über den<br />

Brünnstein von Westen her herüberkam,<br />

zeigte sich auf der Brünnsteinschanze,<br />

deutlich zu sehen, die riesenhafte<br />

Wetterhexe. Bei schönem Wetter hielt sie<br />

sich in den Felsen versteckt. Kam aber<br />

Gewitter auf, so fegte sie mit einem<br />

Reisigbesen am Berg hin und her. Dabei<br />

brachte sie Gestein ins Rollen, das mit<br />

Donnergetöse in die Tiefe kugelte. Im<br />

grellen Licht der aufzuckenden Blitze war<br />

zu erkennen, daß das Riesenweib ganz<br />

schwarz war. Aber je nach der Stärke des<br />

Unwetters, das sie anzeigte, erschien die<br />

Hexe mal größer, mal kleiner. Die<br />

Zimmerauer und Gruber schauten dann<br />

angstvoll zur Brünnsteinschanze hinauf,<br />

machten rechtzeitig vor Ausbruch des<br />

Donnerwetters die Fensterläden zu und<br />

zündeten in der Stube die Wetterkerze an.<br />

Um das Lichtlein herum hockten sich<br />

betend die Hausbewohner, die heilige<br />

Jungfrau Maria oder den heiligen<br />

Laurentius um Schutz anflehend, die beide<br />

ja die Dorf- und Flurpatrone waren und<br />

noch sind.<br />

Einmal taten sich einige Kleinbergler<br />

zusammen, als die Wetterhexe wieder auf<br />

der Brünnsteinschanze hervorkam und zu<br />

kehren anfing. Sie machten sich auf den<br />

Weg zum Hexenfelsen. Als sie fast dort<br />

angelangt waren, brach ein furchtbares<br />

Gewitter los. Die schneidigen Männer<br />

ließen sich davon aber nicht abschrecken.<br />

Als sie bald darauf droben auf der Schanz<br />

ankamen, sahen sie die Hexe jedoch nicht,<br />

soviel sie auch im strömenden Regen und<br />

Donnergetöse in den Felsen suchten und<br />

sie mit lauten Rufen hervorzulocken<br />

suchten. Nichts Auffallendes war zu<br />

entdecken. Das Wetter tobte weiter.<br />

Während ihre Frauen daheim voller Sorge<br />

um glückliche Rückkehr ihrer Männer<br />

beteten und immer wieder hinausschauten<br />

in die sturmgepeitschten Regenfluten, ob<br />

die Ihrigen endlich heimkämen, gingen<br />

diese unverrichteter Dinge wieder hinab zu<br />

ihren Berghöfen. Mit großer Erleichterung<br />

wurden sie dort empfangen, konnten aber<br />

zum Leidwesen der Daheimgebliebenen<br />

nichts Besonderes berichten. Als dann<br />

einer vor die Haustüre trat, um nach dem<br />

Wetter zu sehen, siehe da!: Die Hexe war<br />

wieder oben und kehrte mit ihrem


ALT ARZBERG


Gesundheit aus Großmutter´s Kräutergarten<br />

Holunder,<br />

schwarzer Holunder<br />

Der Holunder ist dank seiner Heilwirkungen<br />

ein wahrer Tausendsassa,<br />

entfaltet allerdings gerade bei Erkältungen<br />

wahre Powerkräfte. Er wird seit<br />

jeher verehrt, gepflegt und genutzt.<br />

Steckbrief<br />

Wissenschaftlicher Name: Sambuccus<br />

nigra<br />

Englischer Name: Elder, Our Lady<br />

Weitere Namen: Hollerbusch, Frau Holle,<br />

Holder, Holer, Schwitztee, Reckholder,<br />

Hel’s Strauch, Eller, Bachholder,<br />

Pissecke, Zickenblüten<br />

Pflanzenfamilie: Geissblattgewächse<br />

Verwendete Pflanzenteile: Blüten, Beeren<br />

Inhaltsstoffe: ätherisches Öl, Flavonoide,<br />

Gerbstoffe, Vitamin C<br />

Sammelzeit:<br />

Blüten: Juni – Juli<br />

Beeren: September – <strong>Oktober</strong><br />

Achtung! Das Grüne der Pflanze ist giftig<br />

Anwendungen und<br />

Heilwirkungen<br />

Hauptsächlich: Erkältung<br />

Innerlich: Erkältung, Fieber, Stärkung des<br />

Immunsystems, harntreibend, blutreinigend,<br />

Rheuma, Hautunreinheiten,<br />

Entgiftung, Entschlackung<br />

Äusserlich: Hautpflege bei Verbrennungen<br />

und Hautentzündungen, Hautwunden,<br />

Quetschungen, Verstauchungen<br />

Mythologie<br />

Bei den Germanen war der Holunder<br />

Bestandteil des Opferstrauchs für Hel. Hel<br />

(auch: Hella, Hellia, nord. „Hölle”) ist in der<br />

germanischen Mythologie die Todesgöttin<br />

und herrscht über das Reich “Hel”, die<br />

Unterwelt.<br />

Bei den Kelten galt der Holunder als<br />

heiliger Baum, der die Unendlichkeit des<br />

Lebens verkörperte. Jede Familie musste<br />

einen Holunderstrauch pflanzen, pflegen<br />

und ehren. In jeder Generation war ein<br />

Familienmitglied für den Holunder<br />

verantwortlich.<br />

Im druidischen Baumkalender schließt<br />

der Holunder das Jahr ab und steht für Tod<br />

und Wiedergeburt.<br />

Der Strauch gilt als heilig, da der<br />

Hausgeist in ihm wohnt. Wer dem Strauch<br />

schadet, wird laut der Mythologie sterben<br />

oder krank<br />

Magisches<br />

Der schwarze Holunder wird den<br />

Planeten Erde und Saturn und dem<br />

Element Luft zugeordnet.<br />

Seine magischen Kräfte entfaltet er in den<br />

Themen Energie, Reinigung, Liebe,<br />

Schutz, Neubeginn und Tod.<br />

Eine Hexe konnte Feen sehen, wenn sie<br />

sich den grünen Saft der Blätter auf die<br />

Augenlider strich.<br />

Die Zweige wurden für Bannzauber<br />

gegen böse Geister, Seuchen und<br />

Unglück auf Reisen verwendet.<br />

Die Blüten und Beeren durften in keinem<br />

Liebeszauber fehlen.<br />

Sammeln<br />

Blüten<br />

Die Blüten werden mit der gesamten<br />

Dolde gesammelt und zum Trocknen am<br />

besten in einen sauberen, trockenen<br />

Pappkarton gelegt. Dann trocknet man<br />

die Blüten an einem schattigen, luftigen<br />

Ort. Sind die Blüten getrocknet, so werden<br />

sie vorsichtig von der Dolde abgepflückt<br />

u n d t r o c k e n u n d l i c h t g e s c h ü t z t<br />

aufbewahrt.<br />

Beeren<br />

Wichtig ist: Nur die reifen Beeren ernten !!<br />

.. und Achtung: Die Farbe der Beeren ist<br />

so kräftig, dass sie Finger und Kleidung<br />

schnell verfärbt !!<br />

Da die Beeren schnell schimmeln,<br />

müssen diese rasch zu Saft, Marmelade<br />

o.ä. verarbeitet werden. Man kann sie<br />

allerdings auch in einem Dörrgerät<br />

trocknen. Alternativ kann man sie auch in<br />

einem Backofen trocknen, nicht zu heiß,<br />

etwa bei 40 Grad Celsius. Damit die<br />

Feuchtigkeit entweichen kann muss man<br />

die Backofentür offen lassen, was<br />

energetisch nicht wirklich die beste Wahl<br />

ist.<br />

Gemeiner Holunder<br />

(S. Nigra)<br />

Schwarzer Hollunder oder Holder, Elhorn,<br />

gemeiner Flieder, hat einen strauchigen<br />

oder baumartigen, 5-9m hoch werdenden<br />

Stamm, mit weit ausgebreiteten Ästen,<br />

von welchen die jüngeren weißgrau, mit<br />

warzenförmigen Rindenhöckerchen<br />

besetzt sind und eine starke, mit weißem<br />

Mark erfüllte Markröhre haben. Die<br />

oberseits dunkelgrünen, unterseits<br />

blässeren Blätter haben nebst den<br />

jüngsten krautigen, gerollten Trieben<br />

einen unangenehmen Geruch. Die<br />

großen flachen Trugdolden bestehen aus<br />

gelblichweißen Blumen, auf welche<br />

kugelige schwarze Beeren von der Größe<br />

eines Pfefferkorns folgen, die samt der,<br />

bei der Fruchtreife violett gefärbten Ästen,<br />

überhängenden Trugdolde mit einen:<br />

dunkelvioletten Safte erfüllt sind.<br />

Wächst in Gebüschen an schattigen<br />

Stellen, Gräben, Mauern und Zäunen im<br />

größten Teil von Europa und in Nordasien<br />

und blüht im Juni und Juli.<br />

Zum Arzneigebrauche dienen die<br />

getrockneten blühenden Trugdolden –<br />

Hollunder – oder Fliederblumen – und die<br />

Hollunder – oder Fliederbeeren. Die<br />

Blüten, welche bei trockenem Wetter<br />

gesammelt werden müssen, weil sie<br />

sonst leicht schwarz werden, besitzen im<br />

frischen Zustande einen eigentümlichen,<br />

starken, etwas unangenehmen, den Kopf<br />

einnehmenden Geruch, der beim<br />

Trocknen milder und angenehmer wird<br />

und einen schleimig-bitterlichen,<br />

schwach-aromatischen Geschmack. Sie


Holunder<br />

enthalten als Hauptbestandteil ätherisches<br />

Öl . Die Hollunderbeeren besitzen<br />

einen schwachen, unangenehmen<br />

Geruch, einen säuerlich-süsslichen,<br />

zugleich etwas bitterlichen Geschmack<br />

und enthalten als Hauptbestandteil<br />

Schleimzucker und einen farbigen<br />

Auszugstoff.<br />

Anwendung<br />

Die Holunderblüten werden allgemein im<br />

Aufguss, als das gewöhnlichste schweißtreibende<br />

Mittel da angewendet, wo keine<br />

Neigung zur Entzündung und keine Kongestionen<br />

vorhanden sind. Sie besitzen<br />

zugleich eine gelind-erregende Wirkung<br />

und kommen auch äußerlich zu Gurgelwassern<br />

und Einspritzungen, zu erregenden,<br />

zerteilenden und lindernden Umschlägen<br />

bei Geschwülsten und rotlaufartigen<br />

Entzündungen in Anwendung. Die<br />

warmen Dämpfe des Aufgusses aber<br />

können zu Erweichung von Halsgeschwüren<br />

und bei Ohrenleiden angewendet<br />

werden.<br />

Das destillierte Wasser dient als Lösungsmittel<br />

anderer schweiß-treibender Mittel<br />

und der Holunderessig wird, obwohl<br />

seltener, innerlich oder zu Gurgelwassern<br />

benützt.<br />

Die Blüten bilden ferner einen Bestandteil<br />

mehrerer Species. Die Holunderbeeren<br />

benützt man zur bereitung des Holunderoder<br />

Fliedermußes (indem man den Saft<br />

aus reifen Beeren ausdrückt und zu Muß<br />

eindickt, wobei man jedoch zu beobachten<br />

hat, dass dies nicht in kupfernen<br />

Geschirren geschieht), welches gereinigt<br />

und mit Zucker versetzt, als schweiß- und<br />

harntreibendes Mittel, bei Katarrhen und<br />

rheumatischen Leiben verordnet wird<br />

und, wie die Blüten auch als ein<br />

gewöhnliches Volksmittel bei Erkältungen<br />

und Rheumatismen im Ansehen steht.<br />

Gegen geschwollene Mandeln, Heiserkeit,<br />

Halsweh, ist Holundertee vorzüglich.<br />

Vier Finger voll Holunderblumen werden<br />

mit 250ml kochendem Wasser eine<br />

Viertelstunde lang zugedeckt stehen<br />

gelassen und dann getrunken, worauf<br />

man sehr bald Erleichterung verspürt.<br />

Homöopathie<br />

In der Homöopathie wird der ausgepresste<br />

Saft der frischen Blätter und<br />

Blüten mit Weingeist gemischt, gegen<br />

Wechselfieber mit starkem Schweißen,<br />

dann besonders in einigen Krankheiten<br />

der Atmungsorgane, gegen Bräune,<br />

Asthma, sowie gegen Stockschnupfen<br />

der Säuglinge, empfohlen. Man gibt 1-2<br />

Tropfen der reinen Tinktur, nach<br />

Umständen öfters wiederholt.<br />

Tierheilkunde<br />

In der Tierheilkunde weichet man die<br />

Hollunderblüten besonders bei Druse,<br />

Streugel, katarrhalischer Bräune, bei<br />

Katarrhalfiebern, Rheumatismus, bei<br />

rheumatischen Krämpfen und Koliken, bei<br />

dem rheumatischen Starrkrampf der<br />

Pferde, der Hunde und Lämmer, bei dein<br />

Verfangen der Schweine und bei der<br />

Staupe der Hunde an. Doch leistet das<br />

Mittel bei den genannten Krankheiten<br />

gewöhnlich nur dann gute Dienste, wenn<br />

es gleich im Anfang derselben angewendet<br />

wird, dagegen sehr wenig, wenn<br />

sie bereits langwierig geworden sind. Die<br />

Gabe ist für Pferde und Rinder 30-90g, für<br />

Schafe und Schweine 15-30g für Hunde<br />

2-7,5g in Zwischenzeiten von 1 -2<br />

Stunden, welche am Zweckmäßigsten im<br />

Aufguss und nach Erfordernis der<br />

Umstände mit Kamillenblumen, Baldrian,<br />

Essig und dergleichen vermischt,<br />

verordnet wird.<br />

Auch äußerlich werden die Hollunderblüten<br />

ebenfalls bei katarrhalischen und<br />

rheumatischen Entzündungen, besonders<br />

bei derartigen Augenentzündungen<br />

angewendet, und zwar in Form von<br />

Kräuterkissen, die aus den Blüten allein,<br />

oder aus gleichen Teilen Hollunder- und<br />

Kamillenblüten, bestehen können.<br />

Bei schmerzhaften Entzündungen benützt<br />

man die Hollunderblüten auch in<br />

Form von Breiumschlägen, oft in Verbindung<br />

mit schleimigen und betäubenden<br />

Pflan-zen, und bei ähnlichen Zuständen<br />

wendet man auch den lauwarmen Aufguß<br />

als Augenwasser und zwar entweder für<br />

sich allein oder mit Bleizucker, Opimor<br />

versetzt an. Das Hollundermuß befördert<br />

in geringerem Grade die Hautausdünstung.


Die Eiskönigin - 1+2 [2 DVDs]<br />

"Die Eiskönigin 2" Nach dem preisgekrönten ersten Teil und dem<br />

weltweiten Hype, den er ausgelöst hat, wird nun die Geschichte von<br />

Anna und Elsa in "Die Eiskönigin 2" fortgesetzt. Gemeinsam mit Kristoff,<br />

Olaf und Sven machen sich die beiden Schwestern auf die gefährliche<br />

Reise in den Verzauberten Wald, um die Wahrheit über die<br />

Vergangenheit herauszufinden und Arendelle vor dem Untergang zu<br />

bewahren... Laufzeit: 99 Minuten Tonformat: DD 5.1 Deutsch, Englisch,<br />

Polnisch, Ungarisch Untertitel: Deutsch, Polnisch, Ungarisch, Englisch<br />

für Hörgeschädigte Bildformat: 2,39:1 "Die Eisköniging - Völlig<br />

unverfroren" Lose inspiriert durch das bekannte und beliebte Märchen<br />

„Die Schneekönigin“ von Hans Christian Andersen, erzählt Disneys DIE<br />

EISKÖNIGIN die Geschichte der furchtlosen Königstochter Anna, die<br />

sich – begleitet von dem schroffen Naturburschen Kristoff und seinem<br />

treuen Rentier Sven – auf eine abenteuerliche Reise begibt, um ihre<br />

Schwester Elsa zu finden, deren eisige Kräfte das Königreich Arendelle<br />

im ewigen Winter gefangen halten. In einem spannenden Rennen um die Rettung des Königreichs ringen Anna<br />

und Kristoff nicht nur mit den Naturelementen, sie begegnen auch mystischen Trollen und dem urkomischen<br />

Schneemann Olaf, der zu einem unverzichtbaren Begleiter auf ihrer Reise wird. Laufzeit: 98 Minuten<br />

Lin-Manuel Miranda, Opetaia Foa'i, Mark Mancina<br />

Vaiana - Original Soundtrack<br />

Nach dem eiskalten Sensationserfolg von DIE EISKÖNIGIN – VÖLLIG<br />

UNVERFROREN heißt es nun „Ab in den Süden!“ mit VAIANA – DAS<br />

PARADIES HAT EINEN HAKEN! Inspiriert von der Geschichte, den<br />

Mythen und der Musik der Völker Ozeaniens ist mit Disneys 56.<br />

abendfüllenden Animationsspaß ab dem 22. DEZEMBER 2016 auch<br />

in deutschen Kinos Südsee-Feeling garantiert. Mit viel Herz und<br />

Humor erzählt der Film die mitreißende Geschichte der<br />

temperamentvollen und mutigen Vaiana (Lina Larissa Stahl) und des<br />

Halbgotts Maui (Andreas Bourani), die sich als ungleiches Duo auf die<br />

Suche nach den Geheimnissen ihrer Vorfahren machen.<br />

Die 30 besten neuen Weihnachts- und Winterlieder<br />

Karsten Glück, Simone Sommerland & Die Kita-Frösche<br />

Empfohlen für Hörer von 5 bis 16 Jahren.<br />

Die 30 besten Weihnachts- und Winterlieder ist das beliebteste<br />

Weihnachtsalbum der letzten Jahre, denn von den Klassikern kann man<br />

eigentlich nie genug bekommen. Wer allerdings zu diesem wunderbaren<br />

Fest einmal ganz neue Lieder hören möchte, dem sei das Album DIE 30<br />

BESTEN NEUEN WEIHNACHTS- UND WINTERLIEDER wärmstens<br />

empfohlen.<br />

Alle Titel wurden extra für diese Ausgabe neu geschrieben. Entdecken Sie<br />

viele neue Ohrwürmer: von besinnlichen bis hin zu fröhlichen, von kirchlichen bis hin zu modernen Liedern.<br />

Für alle, die zum Weihnachtsfest nach schöner neuer Weihnachtsmusik suchen, ist dieses Album genau<br />

richtig. Es wurde in gewohnt guter Qualität und mit viel Freude von Simone Sommerland, Karsten Glück und<br />

den Kita-Fröschen eingesungen.


The Human Demands (Deluxe)<br />

Amy MacDonald<br />

Amy Macdonald hat große internationale<br />

Erfolge erzielt, während sie nach wie vor<br />

unbeirrt ihren eigenen Weg geht.<br />

Welttourneen vor insgesamt 3,3 Millionen<br />

Menschen, über 200 Millionen Spotify-Streams, vier Top-5-Alben<br />

(einschließlich zweier Nr. 1 Alben), sechs Millionen verkaufte Alben<br />

und der überwältigende Hit "This Is The Life", der in zehn Ländern die<br />

Charts anführte. Am 30. <strong>Oktober</strong> <strong>2020</strong> wird Amy Macdonald nun ihr fünftes und bisher bestes Album "The<br />

Human Demands" veröffentlichen. Es ist ihr erster Album-Release im Rahmen des neu geschlossenen Vertrags<br />

mit Infectious/BMG. Produziert von Jim Abbiss (Arctic Monkeys, Kasabian), lässt das neue Album jenen<br />

magischen Moment der jugendlichen Sturm und Drang-Zeit wieder aufleben, mit der wir uns alle identifizieren<br />

können. Amy findet wieder zu ihren anfänglichen Indie-Wurzeln zurück wenngleich in neuer Bruce-Springsteenähnlicher<br />

Grandeur einer Großbildleinwand und einem Drive, der zu ihrer kraftvollen, resonanten Alt-Stimme<br />

passt. Zu den Themen des Longplayers gehören das Älterwerden, der Umgang mit Depressionen und das<br />

Verliebtsein in jemanden, mit dem man den Rest seines Lebens verbringen möchte.<br />

Letter To You - Bruce Springsteen<br />

Im Juni 2019 beendete Bruce Springsteen mit dem Nr. 1 Album<br />

„Western Stars“ eine längere Veröffentlichungspause, nun legt er mit<br />

„Letter To You“ ein neues Rock-Album vor, das er zusammen mit der E<br />

Street Band einspielte. Der zwölf Songs umfassende Longplayer ist das<br />

20. Studioalbum seiner Karriere. „Ich liebe die Emotionalität von ‚Letter<br />

To You‘“, sagt Springsteen. „Und ich liebe den Sound der E Street Band,<br />

die komplett live im Studio spielt, so wie wir es noch nie zuvor gemacht<br />

haben, ganz ohne Overdubs. Wir haben das Album in nur fünf Tagen<br />

gemacht und es stellte sich als eines der größten Aufnahmeerlebnisse<br />

heraus, die ich je hatte.“„Letter To You” enthält neun neue Springsteen-<br />

Songs, dazu Neu-Aufnahmen von drei legendären, jedoch zuvor<br />

unveröffentlichten Kompositionen aus den Siebzigerjahren: „Janey<br />

Needs A Shooter”, „If I Was The Priest” und „Song For Orphans“.<br />

A Star is Born Soundtrack<br />

Lady Gaga, Bradley Cooper<br />

Superstars Lady Gaga und Bradley Cooper haben sich<br />

zusammengeschlossen, um den Filmklassiker "A Star Is Born" neu<br />

zu verfilmen. Für Cooper, der als Schauspieler bereits für vier<br />

Oscars nominiert war, ist das sein Regie-Debüt. Lady Gaga<br />

hingegen traut sich an ihre erste Hauptrolle in einer großen<br />

Filmproduktion, nachdem sie bereits unter anderem für "American<br />

Horror Story" und "Sin City" vor der Kamera stand.<br />

"A Star Is Born" erzählt die Liebesgeschichte zweier Musiker und<br />

wie diese versuchen, mit den Schattenseiten ihrer Musikkarriere<br />

umzugehen. Dafür haben Cooper und Gaga 18 neue Songs selbst<br />

geschrieben und produziert, welche nun auf dem Soundtrack zu<br />

hören sind. Zwischen den Songs befinden sich zusätzlich Dialog-<br />

Auszüge aus dem Film, die das Kinoerlebnis auch nach Hause<br />

bringen.


BÜ<br />

CHE<br />

Vergeltung - Roman<br />

Robert Harris<br />

R ECKE<br />

November 1944. Das Deutsche Reich steht vor der Niederlage. In einer<br />

Großoffensive setzt es seine modernste Waffe ein – die V2. Tausende dieser<br />

ballistischen Raketen mit schwerem Sprengkopf werden auf England<br />

abgeschossen. Radar und Aufklärer können sie nicht orten – wie aus dem<br />

Nichts stürzen sie mit Überschallgeschwindigkeit auf London herab.<br />

Der Ingenieur Rudi Graf hat mit seinem Freund Wernher von Braun einst<br />

davon geträumt, einmal eine Rakete zum Mond zu schicken. Jetzt findet er<br />

sich im besetzten Holland wieder, wo er die technische Aufsicht über die<br />

Abschüsse hat. Vom Krieg ist er längst desillusioniert. Inzwischen ermittelt gar<br />

ein NS-Führungsoffizier wegen Sabotageverdacht gegen ihn.<br />

Kay Caton-Walsh, Offizierin im Frauenhilfsdienst der britischen Luftwaffe, entkommt einem V2-Einschlag nur<br />

knapp. Als kurz darauf 160 Menschen von einer der Raketen getötet werden, vor allem Frauen und Kinder,<br />

meldet sie sich freiwillig zu einer lebensgefährlichen Mission. Zusammen mit Kameradinnen wird sie im<br />

befreiten Belgien abgesetzt. Dort sollen sie die mobilen Startplätze ausfindig machen und zerstören. Das<br />

Schicksal wird Kay und Rudi schließlich aufeinandertreffen lassen.<br />

ZEIT Verbrechen - Echte Kriminalfälle aus Deutschland<br />

Sabine Rückert<br />

Tödliche Mutterliebe - Die letzten Szenen einer Ehe - Tod im Vorüberfahren:<br />

Spannende Kriminalfälle wie diese beschreibt Sabine Rückert im Buch zum<br />

beliebten Podcast Zeit Verbrechen. Dabei erweckt sie sachliche<br />

Gerichtsurteile zum Leben, stellt Fragen an unsere Gesellschaft, nimmt das<br />

Justizsystem genau unter die Lupe und beschäftigt sich intensiv mit<br />

Kriminalpsychologie. Vor allem aber sieht sie immer die Menschen hinter<br />

einem Fall - ob Täter oder Opfer. Lehrreich und aufrüttelnd!<br />

Sabine Rückert, Jahrgang 1961, ist stellvertretende Chefredakteurin der<br />

ZEIT und Herausgeberin des ZEIT-Magazins Verbrechen. Seit 20 Jahren ist<br />

sie als Gerichtsreporterin tätig und erhielt für ihre Reportagen u.a. den Egon-<br />

Erwin-Kisch-, den Henri-Nannen- und weitere renommierte Preise. Seit 2018<br />

begeistert sie gemeinsam mit Andreas Sentker Hunderttausende Zuhörer<br />

mit ihrem Podcast ZEIT Verbrechen.<br />

Der Heimweg - Psychothriller<br />

Sebastian Fitzek<br />

Es ist Freitagnacht. Jules Tannberg sitzt am Heimwegtelefon. Ein<br />

ehrenamtlicher Telefonservice für Frauen, die zu später Stunde auf ihrem<br />

Rückweg durch die Nacht Angst bekommen und sich einen telefonischen<br />

Begleiter wünschen, dessen beruhigende Stimme sie sicher nach Hause führt<br />

- oder im Notfall Hilfe ruft.<br />

Noch nie gab es einen wirklich kritischen Fall. Bis heute, als Jules mit Kara<br />

spricht.<br />

Die junge Frau hat entsetzliche Angst. Sie glaubt, von einem Mann verfolgt zu<br />

werden, der sie schon einmal überfallen hat. Und der mit Blut ein Datum auf<br />

ihre Schlafzimmerwand malte, um so den Tag ihres Todes anzukündigen.<br />

Dieser Tag bricht in wenigen Stunden an ...


Ohne Schuld - Kriminalroman<br />

Die Kate-Linville-Reihe Band 3<br />

Charlotte Link<br />

Wenn dich die Angst dein Leben lang verfolgt, weil du zu viel weißt …<br />

Ein wolkenloser Sommertag, die Hitze drückt aufs Land. Im Zug von London<br />

nach York zielt ein Fremder mit einer Pistole auf eine Frau. Sie entkommt in<br />

letzter Sekunde. Zwei Tage später: Eine junge Frau stürzt mit ihrem Fahrrad,<br />

weil jemand einen dünnen Draht über den Weg gespannt hat. Sie ist sofort<br />

bewusstlos. Den folgenden Schuss hört sie schon nicht mehr.<br />

Die Frauen stehen in keiner Verbindung zueinander, aber die Tatwaffe ist<br />

dieselbe.<br />

Kate Linville, neu bei der North Yorkshire Police, wird sofort in die<br />

Ermittlungen hineingezogen. Sie kommt einem grausamen Geheimnis auf<br />

die Spur und gerät selbst in tödliche Gefahr. Denn der Täter, der eine<br />

vermeintliche Schuld rächen will, gibt nicht auf …<br />

Kingsbridge - Der Morgen einer neuen Zeit - Historischer Roman<br />

Kingsbridge-Roman Band 4<br />

Ken Follett<br />

Ein Epos um Gut und Böse, Liebe und Hass - die Vorgeschichte zu Ken<br />

Folletts Weltbestseller "Die Säulen der Erde“<br />

England im Jahr 997. Im Morgengrauen wartet der junge Bootsbauer Edgar<br />

auf seine Geliebte. Deshalb ist er der Erste, der die Gefahr am Horizont<br />

entdeckt: Drachenboote. Jeder weiß: Die Wikinger bringen Tod und<br />

Verderben über Land und Leute.<br />

Edgar versucht alles, um die Bürger von Combe zu warnen. Doch er kommt<br />

zu spät. Die Stadt wird beinahe völlig zerstört. Viele Menschen sterben, auch<br />

Edgars Familie bleibt nicht verschont. Die Werft der Bootsbauer brennt<br />

nieder. Edgar bleibt nur ein Ausweg: ein verlassener Bauernhof in einem<br />

Weiler fern der Küste.<br />

Während Edgar ums Überleben kämpft, streiten andere um Reichtum und<br />

Macht in England. Unter ihnen: der gleichermaßen ehrgeizige wie<br />

skrupellose Bischof Wynstan, der idealistische Mönch Aldred und Ragna, die<br />

Tochter eines normannischen Grafen ...<br />

Monika Gruber, Andreas Hock<br />

Was sind das nur für Zeiten? Innerhalb weniger Jahre ist aus uns eine<br />

hysterisch-hyperventilierende Gesellschaft geworden, in der sich Wutbürger<br />

und Weltverbesserer, vermeintlich Ewiggestrige und Meinungsmissionare<br />

feindselig gegenüberstehen. Und die gegenwärtige Krise hat keineswegs<br />

zur Verbesserung des Miteinanders geführt, sie hat die Blödheit einiger eher<br />

noch verschlimmert.<br />

Die preisgekrönte Kabarettistin Monika Gruber und Bestsellerautor Andreas<br />

Hock gehen dem kollektiven Wahnsinn auf den Grund – und stellen fest,<br />

dass er seine Ursache vor allem in der Ignoranz und im Egoismus einiger<br />

Weniger hat.<br />

Mit Selbstironie und schwarzem Humor begeben sie sich auf die Suche nach<br />

dem gesunden Menschenverstand und gehen dorthin, wo es wirklich wehtut<br />

– eine unterhaltsame Reise durch die Gegenwart, die beweist: Lachen hilft!

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