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Familienmagazin Oktober 2020

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GESUNDHEIT<br />

GESUNDHEIT<br />

des Menschen<br />

höchstes Gut<br />

Unterschätzte Krankheit:<br />

Depression<br />

Noch immer werden Depressionen nicht<br />

wirklich ernst genommen. In gewissen und<br />

aufgeklärten Kreisen ja, aber der<br />

durchschnittliche Bürger, welcher sich<br />

noch nie intensiv mit dieser anhaltenden<br />

psychischen Erkrankung auseinandergesetzt<br />

hat, belächelt und verspottet sie<br />

noch allzu oft. Es ist an der Zeit, dass wir<br />

uns intensiver mit den Problematiken einer<br />

schweren Depression auseinandersetzen<br />

und die unterschätzte und unterdrückte<br />

Traurigkeit besser verstehen lernen.<br />

Eine Depression gibt es in<br />

verschiedenen Stufen<br />

Ohne weiter in größere psychologische<br />

Analysen gehen zu wollen und alle<br />

möglichen Varianten aufzulisten sei<br />

einfach mal grob zusammengefasst: Nicht<br />

jede Depression ist die selbe und nicht<br />

jede hält ein Leben lang an. Es gibt so<br />

unendlich viele Formen einer Depression,<br />

welche sich individuell bei jedem anders<br />

äußert.<br />

E s g i b t d i e s o g e n a n n t e " l e i c h t e<br />

Depression". Diese Phase macht wohl fast<br />

jeder Mensch einmal im Leben durch. Sie<br />

entsteht aus tragischen Schicksalsschlägen,<br />

Misserfolgen und schweren<br />

Zeiten (Todesfall, Stress im Beruf,<br />

Trennungsschmerz usw). Jene legt sich in<br />

der Regel nach einiger Zeit wieder und die<br />

Psyche wird wieder stabiler. Während<br />

einer leichten Depression ist es unter<br />

anderem noch möglich, dem Alltag wie<br />

gewohnt nachzugehen.<br />

Dann gibt es die "mittelschwere und die<br />

schwere Depression", welche schon<br />

deutlich extremer ausfallen. Man ist fast<br />

oder sogar gar nicht mehr in der Lage<br />

seinen Alltag zu stemmen. Anhaltende und<br />

immer wiederkehrende Symptome wie<br />

andauernde Traurigkeit, Antriebslosigkeit,<br />

Desinteresse, kein oder übertriebenes<br />

Hungergefühl, vermehrte Isolation, große<br />

Unsicherheit bezüglich der eigenen<br />

Fähigkeiten und Kompetenzen, keine<br />

freudigen Empfindungen, starke Müdigkeit<br />

und Gedanken an den Tod sind nur einige<br />

von vielen.<br />

Jeder empfindet anders. Man fühlt sich<br />

überwiegend wertlos, das Selbstbewusstsein<br />

geht immer mehr kaputt und man<br />

schämt sich für alles, was man tut.<br />

Schwarzer Tunnelblick, keine Besserung<br />

in Sicht, wozu noch großartig Energie<br />

investieren? Macht doch eh alles keinen<br />

Sinn...<br />

Depressionen entstehen durch die<br />

unterschiedlichsten Gründe, viele daraus<br />

resultieren aus früheren Zeiten der<br />

Kindheit. Vernachlässigung, Missbrauch<br />

(körperlich oder seelisch), Druck dem man<br />

nicht gerecht werden kann, Schuldgefühle,<br />

Beleidigungen, Mobbing sind<br />

einige potenzielle Gründe, aus welchen<br />

eine Depression resultieren kann. Obwohl<br />

das Erlebte teilweise schon sehr weit<br />

zurückliegen kann... so vergisst die Seele<br />

doch nie...<br />

War oder ist ein Eltern- oder Großelternteil<br />

depressiv, so steigt die Wahrscheinlichkeit,<br />

dass auch das Kind eine<br />

Depression bekommen kann. Denn was<br />

viele nicht wissen, Depressionen sind<br />

vererbbar!<br />

Eine genauere Analyse, beispielsweise<br />

bei einem Therapeuten kann möglicherweise<br />

genaueres herausfinden und der<br />

Wurzel kann auf den Grund gegangen<br />

werden. Anschließend können eine<br />

individuelle Therapie oder unterstützende<br />

Medikamente ein dauerhaftes Leiden<br />

lindern und die Depression kann ganz<br />

oder zumindest zum Großteil geheilt<br />

werden.<br />

Einige Therapien dauern Wo-chen,<br />

manche Monate und andere wiederum<br />

Jahre, das ist immer verschie-den, je nach<br />

Schwere der Depression.<br />

"Gute Ratschläge" sind Gift<br />

Und dann gibt es wiederum jene<br />

Menschen, die diese ganze "psychologische<br />

Schiene" einfach nicht ernst<br />

nehmen und dann sogar verhöhnen. Es<br />

fallen regelmäßig Sprüche wie "Stell Dich<br />

doch nicht so an, jeder ist mal traurig" oder<br />

"Schlaf Dich einfach mal ein bisschen aus<br />

und lächle, denk mal wie gut es Dir geht,<br />

andere sind da viel schlimmer dran".

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