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GESUNDHEIT<br />
GESUNDHEIT<br />
des Menschen<br />
höchstes Gut<br />
Unterschätzte Krankheit:<br />
Depression<br />
Noch immer werden Depressionen nicht<br />
wirklich ernst genommen. In gewissen und<br />
aufgeklärten Kreisen ja, aber der<br />
durchschnittliche Bürger, welcher sich<br />
noch nie intensiv mit dieser anhaltenden<br />
psychischen Erkrankung auseinandergesetzt<br />
hat, belächelt und verspottet sie<br />
noch allzu oft. Es ist an der Zeit, dass wir<br />
uns intensiver mit den Problematiken einer<br />
schweren Depression auseinandersetzen<br />
und die unterschätzte und unterdrückte<br />
Traurigkeit besser verstehen lernen.<br />
Eine Depression gibt es in<br />
verschiedenen Stufen<br />
Ohne weiter in größere psychologische<br />
Analysen gehen zu wollen und alle<br />
möglichen Varianten aufzulisten sei<br />
einfach mal grob zusammengefasst: Nicht<br />
jede Depression ist die selbe und nicht<br />
jede hält ein Leben lang an. Es gibt so<br />
unendlich viele Formen einer Depression,<br />
welche sich individuell bei jedem anders<br />
äußert.<br />
E s g i b t d i e s o g e n a n n t e " l e i c h t e<br />
Depression". Diese Phase macht wohl fast<br />
jeder Mensch einmal im Leben durch. Sie<br />
entsteht aus tragischen Schicksalsschlägen,<br />
Misserfolgen und schweren<br />
Zeiten (Todesfall, Stress im Beruf,<br />
Trennungsschmerz usw). Jene legt sich in<br />
der Regel nach einiger Zeit wieder und die<br />
Psyche wird wieder stabiler. Während<br />
einer leichten Depression ist es unter<br />
anderem noch möglich, dem Alltag wie<br />
gewohnt nachzugehen.<br />
Dann gibt es die "mittelschwere und die<br />
schwere Depression", welche schon<br />
deutlich extremer ausfallen. Man ist fast<br />
oder sogar gar nicht mehr in der Lage<br />
seinen Alltag zu stemmen. Anhaltende und<br />
immer wiederkehrende Symptome wie<br />
andauernde Traurigkeit, Antriebslosigkeit,<br />
Desinteresse, kein oder übertriebenes<br />
Hungergefühl, vermehrte Isolation, große<br />
Unsicherheit bezüglich der eigenen<br />
Fähigkeiten und Kompetenzen, keine<br />
freudigen Empfindungen, starke Müdigkeit<br />
und Gedanken an den Tod sind nur einige<br />
von vielen.<br />
Jeder empfindet anders. Man fühlt sich<br />
überwiegend wertlos, das Selbstbewusstsein<br />
geht immer mehr kaputt und man<br />
schämt sich für alles, was man tut.<br />
Schwarzer Tunnelblick, keine Besserung<br />
in Sicht, wozu noch großartig Energie<br />
investieren? Macht doch eh alles keinen<br />
Sinn...<br />
Depressionen entstehen durch die<br />
unterschiedlichsten Gründe, viele daraus<br />
resultieren aus früheren Zeiten der<br />
Kindheit. Vernachlässigung, Missbrauch<br />
(körperlich oder seelisch), Druck dem man<br />
nicht gerecht werden kann, Schuldgefühle,<br />
Beleidigungen, Mobbing sind<br />
einige potenzielle Gründe, aus welchen<br />
eine Depression resultieren kann. Obwohl<br />
das Erlebte teilweise schon sehr weit<br />
zurückliegen kann... so vergisst die Seele<br />
doch nie...<br />
War oder ist ein Eltern- oder Großelternteil<br />
depressiv, so steigt die Wahrscheinlichkeit,<br />
dass auch das Kind eine<br />
Depression bekommen kann. Denn was<br />
viele nicht wissen, Depressionen sind<br />
vererbbar!<br />
Eine genauere Analyse, beispielsweise<br />
bei einem Therapeuten kann möglicherweise<br />
genaueres herausfinden und der<br />
Wurzel kann auf den Grund gegangen<br />
werden. Anschließend können eine<br />
individuelle Therapie oder unterstützende<br />
Medikamente ein dauerhaftes Leiden<br />
lindern und die Depression kann ganz<br />
oder zumindest zum Großteil geheilt<br />
werden.<br />
Einige Therapien dauern Wo-chen,<br />
manche Monate und andere wiederum<br />
Jahre, das ist immer verschie-den, je nach<br />
Schwere der Depression.<br />
"Gute Ratschläge" sind Gift<br />
Und dann gibt es wiederum jene<br />
Menschen, die diese ganze "psychologische<br />
Schiene" einfach nicht ernst<br />
nehmen und dann sogar verhöhnen. Es<br />
fallen regelmäßig Sprüche wie "Stell Dich<br />
doch nicht so an, jeder ist mal traurig" oder<br />
"Schlaf Dich einfach mal ein bisschen aus<br />
und lächle, denk mal wie gut es Dir geht,<br />
andere sind da viel schlimmer dran".