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Sechsämtermagazin Juni 2020

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SECHSÄMTER<br />

MAGAZIN<br />

mit tschechien<br />

Ausgabe Nr. 77<br />

juni <strong>2020</strong><br />

familien-magazin für bayern<br />

MEDIENHAUS<br />

schirnding.de


iner hat seine Eltern um die Ecke gebracht und sitzt im Gericht.<br />

Vor der Urteilsverkündung fragt ihn der Vorsitzende, ob er noch<br />

etwas zu sagen habe. „Ja“, sagt schüchtern der Angeklagte.<br />

„Ich bitte das Gericht um Nachsicht bei der Festlegung des<br />

Strafmaßes, da ich nun doch Vollwaise bin!“<br />

Vor Gericht: "Angeklagter, was haben sie sich eigentlich dabei<br />

gedacht, als sie der Klägerin unter den Rock gefasst haben?" -<br />

"Herr Richter, ich habe gedacht, ein Pferd frisst mir Zucker aus<br />

der Hand!"<br />

Jürgensen ist wegen seines beleidigenden Mundwerkes im<br />

ganzen Ort bekannt. Nun hat er sich wieder mal eine Anzeige<br />

wegen schwerer Beleidigung eingehandelt. Diesmal wegen<br />

Gotteslästerung. Er wird dem Amtsrichter vorgeführt, der ihn<br />

lange vernichtend ansieht und schließlich fragt, ob er sich zu der<br />

Sache äußern wolle. "Ja natürlich", antwortet dieser, "zunächst<br />

bitte ich das Gericht um die Anhörung des Beleidigten...!"<br />

"Angeklagter, Sie stehen hier vor Gericht, weil sie eine<br />

undefinierbare Flüssigkeit als Lebenselixier verkauft haben.<br />

Sind sie eigentlich in dieser Hinsicht schon vorbestraft?" - "Ja,<br />

einmal 1754 und zum zweiten Mal 1899!"<br />

Die Grenze zwischen Himmel und Hölle wurde von<br />

Randalierern beschädigt. Der Teufel schickt folgendes<br />

Telegramm an die Engel: "Unsere Rechtsanwälte hier unten<br />

meinen, dass der Himmel die Reparatur vornehmen muss." Die<br />

Engel antworten: "Müssen wir wohl. Wir können hier oben<br />

nämlich keinen Rechtsanwalt finden..."<br />

Ein Zeuge wurde vernommen und gefragt: "Sie haben zu<br />

Protokoll gegeben, dass sie den Angeklagten am fraglichen<br />

Morgen gegen 8:30 Uhr gesehen haben. Was hat er da<br />

gemacht?" - "Er stand mit Schaum vor dem Gesicht kreidebleich<br />

am Fenster und fuchtelte mit einem Messer herum." - "Aha,"<br />

triumphierte der Staatsanwalt, "und was ist dann passiert?" -<br />

"Dann? Ja dann rasierte er sich."<br />

Der Angeklagte zu seinem Rechtsanwalt: "Wenn ich mit einem<br />

halben Jahr davonkomme, kriegen sie 10000 Dollar von mir."<br />

Nach dem Prozess meint der Anwalt: "Das war ein hartes Stück<br />

Arbeit, die wollten sie doch glatt freisprechen."<br />

Ein Mann ruft einen Rechtsanwalt an und fragt: "Wie viel kostet<br />

es, wenn Sie mir drei Fragen beantworten?" Der Rechtsanwalt:<br />

"500 €!" Der Mann: "Finden Sie das nicht ein bisschen zu<br />

teuer?" Der Rechtsanwalt antwortet: "Vielleicht ein bisschen.<br />

Wie lautet Ihre dritte Frage?"<br />

Der Richter fragte den Landstreicher: - "Arbeiten Sie<br />

eigentlich?" - "Ach, hin und wieder." - "Und was arbeiten Sie?" -<br />

"So dies und jenes." - "Und wo arbeiten Sie?" - "Hier und dort." -<br />

"Haben Sie vielleicht einen Wohnsitz?" - "Mal hier, mal dort." -<br />

"Dann" sagte der Richter, "werde ich Sie jetzt erst mal<br />

einbuchten." - "Und wann komme ich wieder raus?" - "Früher<br />

oder später!"<br />

Richter zum Angeklagten: "Warum sind Sie ausgerechnet in ein<br />

Seifengeschäft eingebrochen?" - "Weil es mir damals echt<br />

dreckig ging...!"<br />

Richter: "Wann haben Sie denn gemerkt, dass das Grundstück<br />

bewacht war?" Angeklagter: "Als ich die Zähne von dem<br />

Dobermann in meinem Hintern spürte!" Darauf wendet sich der<br />

Richter an den Zeugen und fragt: "Stimmt das, Herr<br />

Dobermann?"<br />

Richter: "Ich spreche Sie hiermit frei von der Anklage, das sie<br />

10.000 Euro gestohlen hätten. "Angeklagter: "Prima. Darf ich<br />

das Geld dann behalten?“<br />

"Angeklagter, womit haben Sie den Kläger beworfen?" - "Mit<br />

Tomaten Herr Richter!" - "Und woher hat der Kläger dann die<br />

Beulen?" - "Na ja, die Tomaten waren noch in der Dose!"<br />

"Warum sind sie denn dreimal hintereinander in dasselbe<br />

Geschäft eingebrochen?" - "Das war so, Herr Richter: Das erste<br />

Mal habe ich ein Kleid für meine Frau mitgenommen, die beiden<br />

anderen Male musste ich es umtauschen!"<br />

Ehepaar Maier steht vor dem Scheidungsrichter. Der Richter<br />

fragt Frau Maier warum sie sich denn von Ihrem Mann trennen<br />

wolle. Fr. Maier: "Wissen Sie Herr Richter, mein Mann ist so<br />

potent, bei jeder Gelegenheit will er mit mir bumsen. Bis zu<br />

sechsmal am Tag. Herr Richter ich halt das nicht mehr aus."<br />

Richter: "Na Herr Maier, was sagen Sie dazu?" Herr Meier: "Tja,<br />

wenn Sie mich so fragen Herr Richter, ICH KÖNNT SCHON<br />

WIEDER!!"<br />

Bäuerin beim Anwalt. Sie will sich scheiden lassen. Der Anwalt:<br />

"Da brauchen wir aber einen Grund, säuft er vielleicht?" - "Der,<br />

den sauf ich dreimal unter den Tisch!" - "Gibt er Ihnen kein<br />

Geld?" - "Der soll es wagen, einen Penny zu behalten!" -<br />

"Schlägt er Sie?" - "Den schmeiß ich selbst achtkantig aus dem<br />

Fenster!" - "Wie ist es denn mit der ehelichen Treue?" - "Da<br />

packen wir ihn, denn das zweite Kind ist nicht von ihm!"<br />

Eine Frau, die ungefähr im achten Monat schwanger war, betrat<br />

einen Bus und bemerkte einen Mann ihr gegenüber, der sie<br />

anlächelte. Sie suchte sich sofort einen anderen Platz. Jetzt<br />

grinste der Mann, und sie wechselte erneut den Platz. Der Mann<br />

wurde noch mehr erheitert. Nach ihrem vierten Platzwechsel<br />

brach der Mann in schallendes Gelächter aus, sie beschwerte<br />

sich beim Fahrer, und an der nächsten Station wurde der Mann<br />

verhaftet. Der Fall kam vor Gericht. Der Richter fragte den Mann<br />

was er zu seiner Verteidigung zu sagen hätte. Der Mann<br />

antwortete: "Es war so, Euer Ehren: Als die Dame den Bus<br />

betrat konnte man ihren Zustand nicht übersehen. Sie saß unter<br />

einer Werbung, die hieß Die Double Mint Zwillinge kommen,<br />

und ich grinste. Dann setzte sie sich unter eine Werbung die<br />

sagte Slogans Einreibesalbe wird die Schwellung lindern und<br />

ich musste lachen. Dann setzte sie sich unter ein Schild das<br />

sagte: Williams großer Stab vermochte diesen Trick und ich<br />

hatte mich kaum noch unter Kontrolle. ABER, Euer Ehren als sie<br />

sich das vierte mal umsetzte und unter der Werbung saß:<br />

Goodyear Gummi hätte diesen Unfall verhindert war es mit<br />

meiner Beherrschung aus!" Das Verfahren wurde eingestellt...<br />

Vor Gericht hält ein Verteidiger seinen Schlussvortrag: "Hohes<br />

Gericht, prüfen Sie bei der Urteilsfindung sorgfältig jedes Für<br />

und Wider. Allein von Ihnen hängt es ab, ob diese junge,<br />

schöne, temperamentvolle Frau wegen einer sittlichen<br />

Verfehlung hinter Gitter kommt oder wieder zurückkehren darf<br />

in ihre gemütliche Wohnung in der Lessingstraße 46, zweite<br />

Etage links, Telefon 62 43 57, ich wiederhole: 62 43 57..."


Das Pardoxe der Zeit<br />

Das paradoxe unserer Zeit ist, dass wir höhere Gebäude aber kleinere Gemüte haben, breitere<br />

Autobahnen aber engere Sichtweisen. Wir geben mehr aus aber haben weniger, wir kaufen<br />

mehr aber erfreuen uns weniger daran. Wir haben größere Häuser aber kleinere Familien,<br />

mehr Annehmlichkeiten aber weniger Zeit. Wir haben mehr Grade aber weniger Sinn und mehr<br />

Probleme, mehr Medizin aber weniger Wohlbefinden.<br />

Wir trinken zu viel, rauchen zu viel, geben zu gedankenlos Geld aus, lachen zu wenig, fahren zu<br />

schnell, werden zu wütend, bleiben zu lange wach, stehen zu müde auf, lesen zu wenig,<br />

schauen zu viel fern, und beten zu selten. Wir haben unsere Besitztümer vervielfacht, aber<br />

unsere Werte reduziert. Wir reden zu viel, lieben zu selten und hassen zu oft.<br />

Wir haben gelernt uns durchs Leben zu schlagen aber nicht gelernt ein Leben zu haben. Wir<br />

haben dem Leben Jahre hinzugegeben aber nicht den Jahren das Leben. Wir haben den<br />

ganzen Weg zum Mond zurückgelegt, aber Schwierigkeiten, die Straße zu überqueren um<br />

unseren Nachbarn kennen zu lernen.<br />

Wir haben den Weltraum erobert, aber nicht unser innerstes. Wir haben große Dinge getan,<br />

aber nicht bessere. Wir haben die Luft gereinigt, aber unsere Seele verschmutzt. Wir haben das<br />

Atom in den Griff bekommen, aber nicht unsere Vorurteile. Wir schreiben mehr, aber lernen<br />

weniger. Wir planen mehr, aber erreichen weniger. Wir haben gelernt uns zu beeilen, aber nicht<br />

zu warten. Wir bauen immer mehr Computer, um immer mehr Informationen zu verwahren und<br />

so viele Kopien wie noch nie zu erstellen, aber wir kommunizieren immer weniger.<br />

Das sind die Zeiten des schnellen Essens und der langsamen Verdauung, größerer Menschen<br />

und kleinerer Charakter, steilen Gewinnen und oberflächlichen Beziehungen. Es sind die Tage<br />

der zwei Einkommen aber mehr Scheidungen, schicken Häusern aber zerstörten Zufluchten.<br />

Es sind die Tage von schnellen Ausflügen, Wegwerfwindeln und Wegwerfmoral, One Night<br />

Stands, übergewichtigen Körpern, und Pillen, die alles erledigen, vom aufheitern bis<br />

ruhigstellen, bis töten.<br />

Es sind die Zeiten, in denen eine Menge im Schaufenster und nichts im Lager ist. Zeiten in<br />

denen Technologie diese Zeilen zu dir bringt und eine Zeit in der du entscheiden kannst sie<br />

entweder zu lesen oder schnell weiter zu springen.<br />

Denk daran, mehr Zeit mit deinen Lieben zu verbringen, weil diese nicht für immer da sein<br />

werden.<br />

Denk daran, ein paar liebe Worte zu dem zu sagen, der bewundernd zu dir aufschaut, weil diese<br />

kleine Person bald erwachsen sein wird und deine Seite verlässt.<br />

Denk daran, jemandem der dir nahe steht zu umarmen, weil das der einzige Schatz ist, den du<br />

mit deinem Herzen geben kannst und der keinen Cent kostet.<br />

Denk daran “Ich liebe dich” zu deinem Partner und deinen Lieben zu sagen, aber es vor allem<br />

auch zu meinen. Ein Kuss und eine Umarmung wird Schmerz lindern, wenn es aus deinem<br />

tiefen Innern kommt.<br />

Denk daran, Hände zu halten und den Moment zu genießen, eines Tages wird diese Person<br />

nicht mehr da sein. Nimm dir Zeit zu lieben, zu sprechen und die wundervollen Gedanken zu<br />

teilen.<br />

Und denk immer daran: Das Leben wird nicht an den Atemzügen gemessen sondern an den<br />

Momenten in denen es dir den Atem raubt.<br />

Dieter Sterlepper


Tiere suchen ein Zuhause<br />

Diese Tiere suchen ein neues und liebevolles Zuhause<br />

Herzlich willkommen auf der Homepage www.utulek-cheb.estranky.cz des Tierheimes<br />

und Hundehotel Eger, das nahe der Grenze zu Deutschland liegt. Unsere Hunde<br />

können Sie im Angebot unter: Psi k adopci finden. Beim anklicken des kleinen Fotos,<br />

öffnet sich eine Seitenvergrößerung. Die Hunde werden kostenlos zur Adoption<br />

freigegeben. Möchten Sie allerdings einen bestimmten Spendenbeitrag leisten, so wird<br />

gewähr-leistet, daß jeder Euro direkt den Tieren zu Gute kommt. Unter dem Angebot<br />

Našli domov sind Informationen zu den freigegebenen Tieren aus ihrem neuen Heim.<br />

Das Angebot Fotky utulku zeigt unsere Einrichtung. Bei Fragen zu einzelnen Tieren<br />

schreiben Sie bitte an Herrn Zahourek unter e-mail: zahourek@safeguard.cz.<br />

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Die Vermittlung unserer Tiere an neue<br />

Eigentümer erfolgt unentgeltlich.<br />

Hier sehen Sie<br />

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Bitte besuchen Sie uns !<br />

Kontakt: Marie Lokingova, Tel. 00420 732 156 634 oder 00420 354 434 722<br />

Wenn Sie uns besuchen wollen vereinbaren Sie bitte vorher einen Termin.<br />

Unsere Öffnungszeiten: Mo. - Do. 8.00 - 15.30 Uhr; Frei. 8.00 - 14.00 Uhr und<br />

Samstag von 9.00 - 15.30 Uhr. Sonntag geschlossen.<br />

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Telefon:0049 9233 / 204 99 44<br />

mobil: 0049 157 83 43 93 53 + 0042 723 260 359<br />

Inhalt<br />

Angaben gemäß § 5 TMG:<br />

Redaktion-Magazine: Dieter Sterlepper<br />

Rathausstr. 25 a, 95659 Arzberg<br />

mobil: 0049 157 83 43 93 53 und 0042 723 260 359<br />

e-mail: sterlepper@web.de<br />

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Rechtsanwalt Sören Siebert.<br />

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Menschen ...<br />

Sommer im<br />

Riesengebirge<br />

Schlesien/Böhmen<br />

Bilder: Der Sommer kann kommen<br />

Avocado, Honigmelone - Strophantin<br />

Absturz bei Dresden, der Passagierjet ...<br />

Reiseziele - Neues aus Tschechien - Galgos<br />

Riesengebirge im Sommerommer - Tierheim Eger<br />

Was sie über Hünerfleisch wissen sollten<br />

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Abnehmen und gleichzeitig entgiften - Aminosäuren<br />

Naturheilmethoden: Baunscheidttherapie, Entschlackung<br />

Du bist einer der seltensten Menschen ...<br />

Fränkische Spezialitäten - Böhmische Küche<br />

Oberpfälzer Küche - Sagen und Mythen<br />

Alicia‘s Schmunzelecke - Hund, Katze und Co<br />

Musikseite, Bücherecke, Frauen- und Kinderseite<br />

Flora und Fauna in Bayern und Tschechien<br />

Gesundheit aus Großmutters Garten<br />

Copyright © <strong>2020</strong> Dieter Sterlepper. Alle Rechte vorbehalten


avocado<br />

Aromatische Früchte<br />

Avocados enthalten relativ viel Fett und<br />

gehören damit nicht zu den kalorienarmen<br />

Obst- und Gemüsesorten. Sie sind<br />

jedoch schmackhaft und lassen sich<br />

vielseitig verarbeiten<br />

Tipp: Mit Kern hält sich die nicht benötigte<br />

zweite Hälfte der Avocado länger<br />

Inhaltsstoffe: Viele wertvolle<br />

Fette<br />

Avocados enthalten relativ viel Fett. Dabei<br />

handelt es sich um gesundes, pflanzliches<br />

Fett aus einfach und mehrfach<br />

ungesättigten Fettsäuren. Avocados<br />

enthalten auch Vitamin E, Vitamin B6 und<br />

Provitamin A. Letzteres ist zum Beispiel<br />

wichtig für Augen und den Aufbau der<br />

Haut. Vitamin E wehrt als Antioxidans<br />

freie Radikale ab. Vitamin B6 ist unter<br />

anderem am Eiweißstoffwechsel beteiligt<br />

und an der Produktion des roten<br />

Blutfarbstoffs. Bei den Mineralstoffen ist<br />

der hohe Kalium-Gehalt zu nennen.<br />

Herkunft: Haupterzeuger der<br />

Avocado ist Mexiko<br />

Die Avocado hat ihre Wurzeln in<br />

Mittelamerika. Dort wird sie bereits seit<br />

etwa 1000 Jahren verzehrt. Die Spanier<br />

verbreiteten die Frucht. Heute werden<br />

Avocados in tropischen und subtropischen<br />

Gebieten der ganzen Welt angebaut.<br />

Haupterzeuger ist Mexiko: Ein<br />

Drittel der weltweit produzierten Früchte<br />

stammen aus dem nordamerikanischen<br />

Land.<br />

Botanik: Morgens männlich,<br />

nachmittags weiblich<br />

Avocados sind Beerenfrüchte aus der<br />

Familie der Lorbeergewächse. Sie wachsen<br />

an bis zu 15 Meter hohen Bäumen.<br />

Um die kleinen, gelbgrünen Blüten zu<br />

bestäuben, braucht es zwei verschiedene<br />

Typen von Bäumen. Der eine Typ öffnet<br />

morgens als männliche Blüte seine<br />

Staubgefäße, um sie mittags zu verschließen<br />

und am Nachmittag des folgenden<br />

Tages als weibliche Blüte wieder zu<br />

öffnen. Beim anderen Typ verhält es sich<br />

genau anders herum. Die Früchte haben<br />

meistens die Form einer Birne, manche<br />

Sorten sind rund oder oval. Es gibt<br />

Riesen-Avocados, die über ein Kilo<br />

schwer werden. Bei uns sind eher 100 bis<br />

400 Gramm schwere Exemplare üblich.<br />

Je nach Sorte hat die Avocado eine<br />

dünne, dicke, glatte oder raue Schale. Ihr<br />

Farbspektrum reicht von hellgrün über<br />

braunrot bis schwarz. Ihr Fruchtfleisch ist<br />

in reifem Zustand gelb bis grün, schmeckt<br />

nussig und hat eine weiche, cremige,<br />

butterähnliche Konsistenz. In der Mitte<br />

der Frucht befindet sich der etwa<br />

tischtennisballgroße Samenkern.<br />

Avocado-Saison: Immer zu<br />

haben<br />

Avocados sind das ganze Jahr über<br />

verfügbar. Zu empfehlen sind aber die<br />

schmackhafteren Herbstfrüchte.<br />

Lagerung: In Zeitung<br />

eingewickelt<br />

Die nachreifende Frucht ist verzehrfertig,<br />

wenn man die Schale mit dem Finger<br />

leicht eindrücken kann. Da die Früchte<br />

unreif geerntet werden, finden sich in den<br />

Supermarktregalen überwiegend harte<br />

Avocados. In Zeitungspapier eingewickelt<br />

und bei Zimmertemperatur reifen die<br />

Früchte in einigen Tagen nach. Tipp:<br />

Legen Sie einen Apfel neben die Avocado.<br />

Sein die Reife beschleunigendes Gas<br />

Ethylen sorgt für schnelleren Genuss.<br />

Tipps zur Zubereitung<br />

Schneiden Sie die Frucht der Länge nach<br />

durch, trennen Sie die beiden Hälften<br />

vorsichtig voneinander und entfernen Sie<br />

den Kern. Sie können das Fruchtfleisch<br />

entweder mit einem Löffel entnehmen<br />

oder die Avocado schälen. Bei reifen<br />

Früchten löst sich die Schale ganz leicht.<br />

Sofern Sie die Frucht nicht gleich weiter<br />

verarbeiten, schützen ein paar Tropfen<br />

Zitronensaft vor brauner Verfärbung.<br />

Möchten Sie nur eine halbe Avocado<br />

verwenden, sollten Sie die andere Hälfte<br />

mit Kern aufbewahren. Der Kern sorgt<br />

dafür, dass sie länger frisch bleibt. Am<br />

besten schmeckt der Exot frisch verzehrt<br />

mit Zitronensaft, Salz und Pfeffer. Auch in<br />

Salaten, zu Garnelen, Lachs oder als<br />

Brotaufstrich ist er beliebt sowie als<br />

Smoothie oder Shake. Avocados sind<br />

Hauptbestandteil des mexikanischen<br />

Guacomole-Dips und werden auch für<br />

Sushi verwendet.


Honigmelone<br />

Honigsüßer Genuss<br />

Die Honigmelone hat eine milde<br />

Süße und schmeckt pur, zu süßen<br />

und herzhaften Speisen<br />

Honigmelone, Netzmelone, Galiamelone:<br />

Alle gehören sie zu den Zuckermelonen<br />

Inhaltsstoffe: Unter anderem<br />

Kalium und Provitamin A<br />

Die Honigmelone ist wie alle Melonen<br />

sehr wasserhaltig. Sie enthält etwa 12<br />

Gramm Kohlenhydrate pro 100 Gramm<br />

und gehört zu den Zuckermelonen. Zu<br />

den Inhaltsstoffen der Früchte zählen<br />

außerdem Kalium und Provitamin A.<br />

Kalium erfüllt unter anderem Aufgaben im<br />

Nerven- und Muskelstoffwechsel.<br />

Provitamin A wird im Körper zu Vitamin A<br />

umgewandelt. Weitere wertvolle<br />

Inhaltsstoffe sind Vitamin C, Kalzium,<br />

Magnesium, Phosphor und Eisen.<br />

Herkunft: Honigmelone sollen<br />

schon die Ägypter angebaut<br />

haben<br />

Vermutlich stammt die Honigmelone aus<br />

Afrika. Vor über 4000 Jahren sollen die<br />

Ägypter und Perser die Früchte bereits<br />

angebaut haben. Heute stammen die<br />

meisten Honigmelonen aus China.<br />

Europäische Produzenten sind die<br />

Mittelmeerstaaten Spanien, Italien und<br />

Griechenland.<br />

Botanik: Mit der Gurke<br />

verwandt<br />

Die Honigmelone Cucumis melo var.<br />

inodorus stammt aus der Familie der<br />

Kürbisgewächse. Die einjährige Pflanze<br />

bildet eine bis zu fünf Meter lange,<br />

unverzweigte Ranke. Versehen ist sie mit<br />

weichen Härchen. Die annähernd<br />

herzförmigen Blätter können bis zu 25<br />

Zentimeter lang und ebenso breit werden.<br />

Ihr Blattrand ist fein gezähnt. Jede Pflanze<br />

kann männliche und weibliche, blassgelb<br />

gefärbte Blüten ausbilden. Männliche<br />

Blüten stehen in kleinen Blütenständen,<br />

weibliche wachsen einzeln. Die Früchte<br />

werden 15 bis 30 Zentimeter lang und<br />

wiegen durchschnittlich ein bis zwei<br />

Kilogramm. Sie sind oval geformt und<br />

laufen leicht spitz zu. Typisch ist die<br />

leuchtend gelbe Farbe. Die Schale ist<br />

meistens glatt, kann aber auch leicht<br />

warzig sein. Im Inneren befindet sich ein<br />

weißliches bis hellgrünes Fruchtfleisch.<br />

Es ist sehr saftig und schmeckt honigsüß.<br />

Honigmelonen sind mit der Salatgurke<br />

verwandt. Ein Blick in das Innere<br />

offenbart die Ähnlichkeit: Wie bei der<br />

Gurke befinden sich die Kerne mittig im<br />

Fruchtfleisch in einer Art Hohlraum<br />

angeordnet.<br />

Saison: Europäische<br />

Honigmelonen im Sommer<br />

Zwischen <strong>Juni</strong> und September werden<br />

die Honigmelonen in Europa geerntet.<br />

D a n n h a b e n s i e a u c h b e i u n s<br />

Hauptsaison. Im Rest des Jahres muss<br />

aber niemand auf das Obst verzichten.<br />

Ganzjährig kommt es aus anderen Teilen<br />

der Welt auf den deutschen Markt.<br />

Lagerung: Aufgeschnitten<br />

schnell verzehren<br />

Eine unversehrte Frucht lässt sich gut<br />

lagern. Aufgeschnittene Honigmelonen<br />

sollten rasch verzehrt werden. Wichtig<br />

ist, dass die Schnittstellen von Frischhaltefolien<br />

bedeckt und vor dem Austrocknen<br />

geschützt sind.<br />

Tipps zur Zubereitung:<br />

Süß und herzhaft<br />

Die Honigmelone kann mit einem<br />

scharfen Messer in Spalten geschnitten<br />

werden. Die mittig angeordneten Kerne<br />

lassen sich mit einem Löffel herausnehmen.<br />

Das Fruchtfleisch schmeckt im<br />

Sommer gekühlt am besten. Zur Dekoration<br />

von Büfettplatten, Obstsalaten<br />

oder süßen Nachspeisen lassen sich mit<br />

einem Kugelausstecher oder einem<br />

Ausstechförmchen kleine Kugeln oder<br />

Figuren aus dem Fruchtfleisch ausstechen.<br />

Ein Genuss ist Honigmelone auch als<br />

Shake, süße Sommersuppe oder<br />

Chutney. In Kombination mit Schinken ist<br />

sie eine beliebte Vorspeise, die im<br />

Handumdrehen angerichtet ist.<br />

Pikante Gerichte und herzhafte Salate<br />

erhalten mit etwas Honigmelone eine<br />

exotische Note.


Fränkische Spezialitäten<br />

Krautwurst<br />

Spötter behaupten, die Krautwurst könne<br />

auch ein guter Katholik problemlos am<br />

Freitag essen.<br />

Tatsächlich enthält diese deftige Wurst,<br />

die ihre Herkunft aus der ländlichen<br />

Hausschlachterei nicht verleugnen kann,<br />

einen Anteil an nicht fleischlichen Inhaltsstoffen,<br />

nämlich bis zu etwa zu einem<br />

Drittel Sauerkraut oder gekochtes Weißkraut.<br />

Dahinter steckte ursprünglich<br />

weniger fromme Enthaltsamkeit, als die<br />

Absicht, die vorhandenen Fleischmengen<br />

für die Wurst durch die Beigabe von<br />

Kraut und Kesselbrühe zu „strecken“.<br />

Kräftig gewürzt, ist damit keineswegs eine<br />

Geschmackseinbuße verbunden.<br />

Dennoch gehörte die Wurst traditionell<br />

sicher eher auf den Tisch der ärmeren<br />

Bevölkerungsschichten.<br />

Dies hat sich heute jedoch grundlegend<br />

gewandelt. Gute Krautwürste, frisch oder<br />

geräuchert zubereitet, werden in der<br />

Krautsaison von Oktober bis März gerne<br />

gegessen, weshalb sie in vielen Metzgereien<br />

extra angekündigt und beworben<br />

werden. Man ißt sie wie frische Leberwürste<br />

warm zu Bratkartoffeln und mit<br />

einer (weiteren) Portion Kraut.<br />

Ohne Zweifel kann die Krautwurst ihre<br />

Abstammung aus der ländlichen Hausschlachterei<br />

vor allem der weniger begüterten<br />

Bevölkerungsschichten nicht<br />

verhehlen. Aß man ohnehin zur Schlachtschüssel<br />

gerne Leberwurst mit Kraut, so<br />

verband man bei der Krautwurst beide Bestandteile<br />

zu einer Spezialität, in der sich<br />

deftiger Genuss und sparsame Haushaltsführung<br />

einmal mehr vorteilhaft<br />

ergänzen.<br />

Zur Herstellung einer Krautwurst verwendete<br />

man ähnliche Fleischstücke wie zur<br />

Herstellung der fränkischen Landleberwurst,<br />

reichlich Weißkraut sowie die<br />

vorhandene Kesselbrühe.<br />

Das Kraut wird fein geraspelte, gekocht,<br />

gut ausgepresst und mit Kesselbrühe<br />

aufgefüllt, so dass es das Fett in der Brühe<br />

optimal aufnimmt. Gelegentlich wird es<br />

auch vor dem Aufgießen nochmals in<br />

Schmalz gedünstet. Auf diese Weise "verschwindet"<br />

das Kraut in der Brühe und<br />

wird nur noch als kräftig-würziger Geschmacksanteil<br />

wahrgenommen. Man<br />

vermischt alles mit den fleischigen<br />

Zutaten und füllt in Schweinsdärme ab.<br />

War wenig Fleisch vorhanden oder<br />

musste sparsam gewirtschaftet werden,<br />

so ließ sich die Zugabe an Kraut deutlich<br />

erhöhen. Nur böse Zungen behaupten<br />

aber, die Krautwurst beweise, dass man<br />

auch Wasser mit der Gabel essen kann.<br />

Wir jedenfalls finden, die originelle Wurst<br />

hat auf jeden Fall ihren Platz unter den<br />

fränkischen Spezialitäten verdient. Angeboten<br />

wird sie vor allem in den Wintermonaten<br />

(Krautsaison: Oktober bis März)<br />

in vielen Metzgereien des Bamberger<br />

Landes, in der Fränkischen Schweiz und<br />

in den Steigerwaldregionen.<br />

Zutaten:<br />

Frisches Weißkraut, Leber, Zwiebeln und<br />

gekochtes Schweinefleisch werden<br />

herzhaft gewürzt und dann mit Majoran<br />

abgeschmeckt.<br />

Krautwürste können bis zu etwa 1/3 aus<br />

Kraut und 2/3 aus Schweinefleisch (z.B.<br />

Kopffleisch, Bauchfleisch (Wammen,<br />

Schwarten) und frische Schweineleber)<br />

bestehen; heutzutage beträgt der Krautanteil<br />

meistens aber nur etwa 10 %. Da<br />

die Wurst- oder Kesselbrühe bereits gut<br />

gewürzt ist, wir ggf. nur nach gesalzen<br />

und gepfeffert. Ev. Majoran, Wacholder<br />

und Piment dazugeben.<br />

Aufbewahrung / Haltbarkeit:<br />

Eine frische Krautwurst ist zum baldigen<br />

Verzehr gedacht. Geräuchert hält sie ein<br />

paar Tage im Kühlschrank.<br />

Herstellung:<br />

Das Kraut wird fein gehobelt, eingesalzt,<br />

gestampft und etwas stehen gelassen.<br />

Das Krautwasser wird abgegossen, das<br />

Kraut gedünstet und wieder gut ausgepresst.<br />

Danach wird mit der kräftig<br />

gewürzten Wurst- oder Kesselbrühe aufgegossen;<br />

das Kraut soll die Brühe und<br />

das darin enthaltene Fett gut aufnehmen.<br />

Das kleingeschnittene, gekochte Fleisch<br />

und die frische Leber werden dazu<br />

gegeben und alles nochmals gewolft.<br />

Danach wird die Masse in Schweinedärme<br />

abgefüllt zu kleinen Ringen<br />

abgebunden und gebrüht. Anschließend<br />

lässt man die Würste in einem kühlen<br />

Raum abtrocknen und verwendet sie<br />

frisch oder räuchert sie zur Konservierung<br />

an.<br />

Genusstipp:<br />

Krautwurst wird - wie die frische Hausmacher<br />

Leberwurst - in der Pfanne angebraten<br />

und mit Bratkartoffeln und Sauerkraut<br />

verzehrt. Man kann sie aber auch<br />

kalt zum Brot essen.<br />

Für die Fränkische Schweiz ist Krautwurst<br />

inzwischen auch ein typisches Flindergericht,<br />

frisches Weißkraut, gekochtes<br />

Schweinefleisch, Zwiebeln und Leber,<br />

gewürzt mit Pfeffer, Muskat, Beifuss und<br />

Liebstöckel ergeben eine Wurst, die sich<br />

mit gekochtem Kraut zu einer tollen<br />

Mahlzeit ergänzt


Abnehmen und<br />

gleichzeitig den<br />

Körper entgiften<br />

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von zwei wichtigen Vorteilen: Erstens<br />

verlierst Du Gewicht und zweitens<br />

entgiftest Du Deinen ganzen Körper.<br />

Alles, was Du tun musst, ist, zwei Wochen<br />

lang jeden Tag eine Mischung aus Wasser<br />

und Zitronensaft zu trinken. Klingt das<br />

einfach? Ja, auf jeden Fall! Also schnappe<br />

Dir ein paar frische Zitronen und befolge<br />

für die nächsten zwei Wochen diese<br />

Schritte:<br />

Erster Tag: Mische eine Tasse Wasser<br />

mit dem Saft von einer Zitrone.<br />

Zweiter Tag: Mische zwei Tassen<br />

Wasser mit dem Saft von zwei Zitronen.<br />

Dritter Tag: Mische drei Tassen Wasser<br />

mit dem Saft von drei Zitronen.<br />

Vierter Tag: Mische vier Tassen Wasser<br />

mit dem Saft von vier Zitronen.<br />

Fünfter Tag: Mische fünf Tassen<br />

Wasser mit dem Saft von fünf Zitronen.<br />

Sechster Tag: Mische sechs Tassen<br />

Wasser mit dem Saft von sechs<br />

Zitronen.<br />

Siebter Tag: Mische zehn Tassen<br />

Wasser mit dem Saft von drei Zitronen.<br />

Gib einen Esslöffel unbehandelten<br />

Honig hinzu und trinke Deine Mischung<br />

über den ganzen Tag verteilt.<br />

Achter Tag: Mische sechs Tassen<br />

Wasser mit dem Saft von sechs<br />

Zitronen.<br />

Neunter Tag: Mische fünf Tassen<br />

Wasser mit dem Saft von fünf Zitronen.<br />

Zehnter Tag: Mische vier Tassen<br />

Wasser mit dem Saft von vier Zitronen.<br />

Elfter Tag: Mische drei Tassen Wasser<br />

mit dem Saft von drei Zitronen.<br />

Zwölfter Tag: Mische zwei Tassen<br />

Wasser mit dem Saft von zwei Zitronen.<br />

Dreizehnter Tag: Mische eine Tasse<br />

Wasser mit dem Saft von einer Zitrone.<br />

Vierzehnter Tag: Mische zwei Tassen<br />

Wasser mit dem Saft von drei Zitronen.<br />

Gib einen Esslöffel unbehandelten<br />

Honig hinzu und trinke Deine Mischung<br />

über den ganzen Tag verteilt.<br />

So trinkst Du Dein Zitronenwasser<br />

Die Vorschriften zu dieser Diät sind einfach<br />

einzuhalten. Wenn Du die Wassermischung<br />

auf einmal trinken kannst, ist<br />

das super! Dies wird auch empfohlen.<br />

Wenn Du jedoch nicht alles auf einmal<br />

schaffst, trinke so viel wie Du kannst und<br />

lasse den Rest für später stehen. Aber<br />

trinke die Mischung bitte immer eine<br />

Stunde vor jeder Mahlzeit, um ein<br />

optimales Ergebnis zu erzielen. Während<br />

dieser zweiwöchigen Diät wirst Du<br />

Gewicht verlieren und Deinen Körper auf<br />

natürliche und einfache Weise entgiften!<br />

Du solltest die Zitronenwasserdiät nicht<br />

anwenden, wenn Du unter Magen-Darm-<br />

Problemen leidest. Bitte konsultiere einen<br />

A r z t , b e v o r D u d i e s e D i ä t z u r<br />

Gewichtsabnahme beginnst.


Trauben<br />

Allgemeine Informationen<br />

Die Weinrebe gehört zu den<br />

ältesten Kulturpflanzen der Welt.<br />

Ihre ursprüngliche Heimat ist<br />

vermutlich der Südrand des<br />

Kaspischen und des Schwarzen<br />

Meeres. Bereits die Alten Ägypter<br />

kannten und schätzten die Traube.<br />

Ebenso die Griechen, die vor rund<br />

dreitausend Jahren mit dem Anbau<br />

begannen. Der Weinstock wurde in<br />

verschiedenen Kulturen als Symbol<br />

der Fülle und des Lebens<br />

geehrt.<br />

Heute sind über 16.000 Rebsorten<br />

bekannt. Weinreben gibt es mit<br />

grünen bzw. gelben oder mit roten<br />

bis dunkelblauen Beeren. Die<br />

Weintraube besteht aus Wein-beeren, den kleinen runden oder ovalen<br />

Früchten, die in Bündeln,<br />

aber klar voneinander getrennt heranwachsen. Trauben können als<br />

Tafeltrauben roh gegessen, zu Rosinen getrocknet oder zu Wein<br />

verarbeitet werden.<br />

Mascarpone Trauben Torte<br />

125gr. Butter oder Margarine,<br />

165gr. Zucker, 2 Eier, ca. 2 El. Milch,<br />

abgeriebene Schale von 1 unbehandelten Zitrone,<br />

125gr.Mehl, 30gr. Speisestärke,<br />

1 gehäufter TL. Backpulver, 4 Blatt weiße Gelatine,<br />

300gr. Mascarpone, 150gr. Vollmilch-Joghurt,<br />

1 Pck. Bourbon Vanillezucker,<br />

125gr. Schlagsahne,<br />

200gr. grüne Weintrauben,<br />

200gr. blaue Weintrauben,<br />

1 Päckchen klarer Tortenguss ( für 1/4 ltr. )<br />

200ml heller Traubensaft, 3 EL Weißwein.<br />

Getrocknete Weintrauben werden als Rosinen, Korinthen oder<br />

Sultaninen bezeichnet. Rosinen werden aus hellen kernlosen<br />

Weinbeeren gewonnen. Sie zeich-nen sich durch eine angenehm<br />

dunkle Farbe und einen fruchtigen, leicht säuerlichen Geschmack aus.<br />

Sultaninen werden aus der kernlosen Sultan-Traube gewon-nen.<br />

Typisch ist der aromatisch süße Muskatgeschmack. Dane-ben findet<br />

man noch die klein-beerigen Korinthen, die aus der gleichnamigen<br />

dunklen Trauben-sorte gewonnen werden. Diese sind vom Geschmack<br />

eher fruch-tig-säuerlich.<br />

Botanische Einordnung<br />

Die Weintrauben bestehen aus vielen kleinen Weinbeeren und sind die<br />

Früchte der Weinrebe (Vitis vinifera L. ssp. vinifera), einer<br />

Kletterpflanze, die zu den ältesten Kulturpflanzen der Menschen gehört.<br />

Heute sind rund 16.000 Rebsorten bekannt. Es gibt Weinreben<br />

mit grünen bzw. gelben („weißen“) Beeren oder mit roten bis<br />

dunkelblauen Beeren.<br />

Lagerung<br />

Tafeltrauben reifen nach der Ernte nicht nach und müssen vorsichtig<br />

behandelt werden. Unter den richtigen Bedingungen können sie jedoch<br />

bis zu einem Monat aufbewahrt werden. Zu Hause können Sie Trauben<br />

für 4–5 Tage bei Raumtemperatur - und noch länger- im Kühlschrank<br />

aufbe-wahren.<br />

Wussten Sie, dass...<br />

Die Kerne von Weinbeeren Procy-anidin enthalten, was als starkes<br />

Antioxidans wirkt. Die Kerne und die Haut sind ebenfalls Quelle für das<br />

Antioxidans Resveratrol. Trau-ben werden bei vielerlei Stoff-wechselund<br />

Kreislaufstörungen empfohlen. Sie helfen die Leber und Galle zu<br />

regenerieren, bei Rheuma und Gicht die Harnsäure abzubauen.<br />

Trauben verfügen über einen sehr hohen Obst-Kaliumgehalt und<br />

zusammen mit verschiedenen Fruchtsäuren brin-gen sie den Säure-,<br />

Basen- und Wasserhaushalt des Körpers ins Gleichgewicht. Sie<br />

kräftigen das Herz, verbessern mit Eisen und Kupfer die Blutbildung,<br />

senken hohen Blutdruck und beugen, zusammen mit der Kieselsäure,<br />

Arteriosklerose vor. In blauen Trauben ist der Farbstoff Anthozyan<br />

enthalten. Sie fördern be-sonders die Durchblutung, kräf-tigen<br />

Venen und Kapillaren. Zu-sammen mit dem Beta-Karotin, den Pektinen<br />

und der Ellagsäure der Traube haben diese Bioflavone Krebsschutz-<br />

Funktion. Wein-trauben enthalten auch viele Enzy-me und sogar<br />

keimtötende Sub-stanzen.<br />

Herkunft und Anbaugebiet<br />

Frankreich, Italien, Spanien, Griechenland, Chile, Kroatien, Südafrika,<br />

Indien.<br />

Zubereitung:<br />

1. Fett und 100gr. Zucker mit den Schneebesen des<br />

H a n d r ü h r g e r ä t s s c h a u m i g r ü h r e n . E i e r<br />

n a c h e i n a n d e r u n t e r r ü h r e n . M i l c h u n d<br />

Zitronenschale zufügen. Mehl, Speisestärke und<br />

Backpulver mischen und unterrühren.<br />

2. Teig in eine gefettete Springform (26cm) geben und<br />

glatt streichen. Im vorgeheizten Backofen bei<br />

200° C 15 - 20 Minuten backen. Auskühlen lassen.<br />

3. Gelatine in kaltem Wasser einweichen.<br />

Mascarpone, Joghurt, 45gr. Zucker und<br />

Vanillezucker verrühren. Gelatine ausdrücken,<br />

auflösen, mit wenig Creme verrühren, danach<br />

unter die restliche Creme rühren. Sahne steif<br />

schlagen, unter die Creme ziehen und auf dem<br />

Kuchen locker verstreichen. Torte ca. 4 Stunden<br />

kühl stellen.<br />

4. Die Weintrauben waschen, trockentupfen,<br />

abzupfen, halbieren und entkernen. Den<br />

Tortenguss mit dem restlichen Zucker in einen Topf<br />

geben. Mit Traubensaft und Weißwein glatt rühren.<br />

Unter Rühren zum Kochen bringen und 2 - 3<br />

Minuten stehen lassen. Weintrauben unterheben<br />

und auf der Creme verteilen. Torte nochmals ca. 30<br />

Minuten kühl stellen.<br />

Für 16 Stücke Zubereitungszeit: 1 1/4 Std.<br />

( ohne Wartezeit )


Erdbeer-Limette-Cocktail<br />

Zutaten für 1 Cocktail<br />

80 g Erdbeeren<br />

2 TL Zucker<br />

1 Limette<br />

5 cl weißer Rum<br />

3 EL Crushed Eis<br />

Zubereitung<br />

Die Schale der<br />

Limette in langen<br />

Schlangen abschälen und vorsichtig an die Seite legen.<br />

Aus der Mitte der Limette eine schöne Scheibe<br />

ausschneiden und ebenfalls an die Seite legen. Die<br />

Erdbeeren mit dem Zucker und der Limette pürieren;<br />

Rum hinzugeben. Das Crushed Eis in ein Glas geben.<br />

Die Rum-Erdbeermischung darüber gießen. Mit einer<br />

Scheibe Limette und einem Stück Limettenschalen-<br />

Schlange verzieren.<br />

Erdbeersekt<br />

Zutaten für 4 Gläser<br />

0,75 l trocker Sekt<br />

200 g Erdbeeren<br />

3 EL Zitronensaft<br />

Zucker<br />

Zubereitung<br />

Sekt kalt stellen. 4 schöne Erdbeeren an die Seite<br />

legen. Die restlichen Erdbeeren waschen, entkelchen<br />

und im Mixer ganz fein pürrieren. Anschließend die<br />

Masse durch ein Teesieb streichen, um die Kerne zu<br />

entfernen.<br />

Den Rand von 4 Gläsern in Zitronensaft tauchen und<br />

anschließend im Zuckerbett drehen, damit sich<br />

ein schöner Zuckerrand bildet. Dann in jedes<br />

Glas 2 EL Erdbeermuß geben. Mit dem Sekt<br />

auffüllen (Vorsicht, das schäumt) und<br />

anschließend mit einer<br />

Erdbeere verzieren.<br />

Falls der Sekt noch nicht<br />

kalt genug ist, einfach<br />

einen Eiswürfel mit in<br />

das Glas geben.<br />

Gut schmeckt der Sekt auch<br />

als Erdbeer-Cocktail auf<br />

Crushed Eis.<br />

erdbeeren<br />

Allgemeine Informationen<br />

Die Erdbeere wird zu Recht als<br />

Königin der Beerenobstarten<br />

bezeichnet. Derzeit sind mehr<br />

als 1000 Sorten der „Fragaria<br />

ananassa“, so ihr botanischer<br />

Name, bekannt. Zahlreiche Funde belegen, dass bereits unsere<br />

Urahnen aus der Stein-zeit die Walderdbeeren kann-ten. In der<br />

Antike priesen römische Dichter die Qualitäten der Walderdbeeren.<br />

Sie nannten sie „fega“ oder „fregum“. Der botanische Name<br />

„fregaria“ wird zum ersten Mal bei Matthäus Silvatius im Jahre 1330<br />

auf und leitet sich aus dem lateinischen „fragare“ (duften) ab.<br />

Im Mittelalter wurden bereits Walderdbeeren auf grossen Flächen<br />

angebaut und kultiviert, doch die Fruchtgrösse der aromatischen<br />

Winzlinge liess sich nicht verbessern. Erst die Funde von<br />

französischen und englischen Siedlern versprachen Abhilfe. So<br />

wurde die „Amerikanische Scharlacherdbeere“ in Kanada und eine<br />

weitere Sorte mit fast kugelförmigen Früchten in Virginia entdeckt.<br />

Diese und noch viele andere Entdeckungen liesen die<br />

Walderdbeere verschwinden. Bereits 1820 gab es 70 Sorten der<br />

Scharlacherdbeere.<br />

Die direkten Vorfahren der großen roten Erdbeeren, wie wir sie<br />

heute kennen entstanden durch Kreuzung der „amerikanischen<br />

Scharlacherdbeere“ mit der „Schönen von Chile“. Sie stellen die<br />

Stammform der heutigen Gartenerdbeere (fragaria ana-nassa) dar.<br />

Wer sich noch vor ein paar Jahrhunderten am Geschmack der<br />

Erdbeere erfreuen wollte, musste mehrere Tagelöhne dafür opfern.<br />

Heute sind Erdbeeren neben Äpfeln das beliebteste Obst und werden<br />

in grossen Mengen verzehrt.<br />

Botanische Einordnung<br />

Die Erdbeeren (Fragaria)<br />

sind eine Gattung in der<br />

Unterfamilie der Rosoideae<br />

innerhalb der Familie der<br />

R o s e n g e w ä c h s e<br />

(Rosaceae). Entgegen ihrem<br />

Namen zählt die Erdbeere<br />

aus botanischer Sicht nicht zu<br />

den Beeren, sondern zu den Sammelnussfrüchten.<br />

Lagerung<br />

Farbe und Grösse sagen nichts über die Qualität aus. Am besten ist<br />

es, Erdbeeren sofort nach dem Kauf zu essen. Wenn das nicht<br />

möglich ist, sind die Früchte mit Klarsichtfolie abgedeckt ein bis<br />

zwei Tage im Kühlschrank haltbar. Den besten Geschmack haben<br />

Erdbeeren, wenn Sie diese etwa eine Stunde vor dem Servieren<br />

aus dem Kühlschrank nehmen. Erdbeeren können Sie auch<br />

einfrieren, allerdings verändert sich ihre Struktur und sie können<br />

nur noch für Saucen und Eis verwendet werden. Zum Einfrieren die<br />

ganzen Erdbeeren zuerst mit etwas Zucker bestreuen, dann in einer<br />

Schicht in einen Gefrierbehälter geben.<br />

Sie können Sie aber auch einzeln auf einem Teller einfrieren und<br />

dann später in den Beutel geben.


Melone<br />

Allgemeine Informationen<br />

Melonen gehören zur Familie<br />

der Kürbisgewächse, zu der<br />

unter anderem auch Gurken<br />

gehören. Es gibt sehr viele<br />

verschiedene Sorten, deren<br />

F r ü c h t e a l l e a n R a n k e n<br />

wachsen. Ihre Grössen sind<br />

derart variabel, dass zwischen<br />

einer und zwölf Personen<br />

davon satt werden können. Sie<br />

haben eine sehr feste, oft<br />

hübsch gemusterte Schale und saftiges, erfrischendes Fleisch, das<br />

mit einer Vielzahl heller essbarer Kerne gefüllt ist. Die deutsche<br />

Bezeichnung ist vom griechischen Wort „Milo“ abgeleitet und bedeutet<br />

Apfel.<br />

Melonen stammen aus Afrika oder Asien und sind in China schon seit<br />

mindestens 3000 Jahren bekannt. Ursprünglich waren sie bitter und<br />

roh nicht geniessbar. Durch Kreuzungen wurden süssere Früchte<br />

kultiviert, die die Mauren nach Spanien mitbrachten. Von dort gelangten<br />

sie nach Italien und vor<br />

dem 15. Jahrhundert nach Frankreich. Die Päpste in Avignon waren<br />

so begeistert von den Früchten, dass sie sie kultivieren liessen.<br />

Christoph Kolumbus nahm dann Melonen in die neue Welt mit. Wenn<br />

seine Männer von den Früchten gegessen hatten, warfen sie die<br />

Samen einfach weg, was auch zur Verbreitung der Früchte beitrug.<br />

Inzwischen werden Melonen in den meisten Klimazonen der Welt<br />

angebaut.<br />

Kantalupmelonen<br />

Die Sommermelonen tragen den Namen der italienischen Stadt<br />

Cantalupo in der Nähe von Rom, wo sie auf päpstlichen Grund angebaut<br />

wurden. Kantalupmelonen sind meist länglich mit zerfurchter<br />

hellgrüner oder goldener Schale, auf der die Segmente deutlich zu<br />

erkennen sind. Ihr orangegelbes Fruchtfleisch ist sehr aromatisch.<br />

Charentais Melonen<br />

Sie haben eine glatte graugrüne Schale und intensiv duftendes<br />

orangefarbenes Fruchtfleisch. Die Charentais Melone wird vorwiegend<br />

in der Nähe von Cavaillon in Frankreich angebaut und manchmal<br />

auch unter diesem Namen verkauft. Der Schriftsteller Alexandre<br />

Dumas liebte sie so sehr, dass er der Stadt Cavaillon sein Gesamtwerk<br />

vermachte unter der Bedingung, dass man ihm zeit seines<br />

Leben zwölf Melonen pro Jahr zugestand.<br />

Galiamelonen<br />

Die runde Galia ist mit der Ogenmelone verwandt und trägt auf der<br />

Schale ein feines, netzförmiges Muster. Wenn die Frucht reift, färbt<br />

sich die zunächst grüne Schale goldfarben. Ihr duftendes Fleisch ist<br />

grün und saftig.<br />

Netzmelonen<br />

Sie werden auch Muskatmelonen genannt, sind rund oder oval und<br />

auf der grünen oder orangenen Schale netzartig strukturiert. Ihr<br />

süsses, aromatisches Fleisch variiert von orangerosa nach blassgrün.<br />

Netzmelonen werden häufig im Treibhaus gezogen.<br />

Crenshaws Melone<br />

Die Crenshaws Melonen laufen spitz zu und ihre Schale ist goldfarben.<br />

Von allen Wintermelonen haben sie das beste Aroma. Ihr<br />

lachsrotes Fleisch ist saftig und duftet angenehm.<br />

Honigmelone<br />

Die Honigmelone ist die am weitesten verbreitete Wintermelone. Sie<br />

schmeckt oft weniger gut, als ihr Name klingt.<br />

Wassermelone<br />

Wassermelonen sind grosse runde oder ovale Früchte, die bis zu<br />

12kg wiegen können. Sie haben eine feste dunkelgrün oder heller gestreifte<br />

Schale und leuchtendrosa oder rotes Fruchtfleisch, das mit<br />

flachen schwarzen Kernen durchsetzt ist. Die Kerne der Wassermelone<br />

sind essbar. Das Fleisch ist sehr wässrig und kann etwas fade<br />

schmecken, aber kaum etwas erfrischt so wie ein eisgekühlter Schnitz<br />

der Wassermelone.<br />

Lagerung<br />

Melonen sollten sich für ihre Grösse schwer anfüllen und an-genehm<br />

süss duften, aber nicht moschusartig, da dies ein Zeichen für<br />

Überreife ist. Zum Nachreifen die Früchte bei Raumtemperatur liegen<br />

lassen. Reife Melonen lagern sich am Besten an einem kühlen,<br />

luftigen Ort. Wenn Sie die Melonen im Kühlschrank lagern, sollten Sie<br />

diese in Frischhaltefolie einwickeln. Melonenkugeln oder Melonenwürfel<br />

können gut verschlossen für zwei bis drei Monate eingefroren<br />

werden - entweder roh oder aber in einem leichten Sirup pochiert.<br />

Melonensuppe<br />

mit Kerbelknödeln<br />

Zutaten<br />

Für 4 Portionen<br />

100 g Quark, (40 % Fett)<br />

100 g Doppelrahmfrischkäse<br />

800 g Cantaloupe-Melone<br />

4 El Zitronensaft<br />

Salz<br />

Cayennepfeffer<br />

125 ml Mineralwasser<br />

10 g Estragon, (ca. 3 Stiele)<br />

10 g Kerbel, (6Ð8 dicke Stiele)<br />

1 Tl getrockneter Estragon<br />

2 Spritzer Worcestersauce<br />

Pfeffer<br />

4 kleine Chicoréeblätter<br />

1 El Olivenöl<br />

Zubereitung<br />

1. Für die Quarkmasse Quark und Frischkäse in ein<br />

Mulltuch geben, das Mulltuch unter leichtem Druck<br />

zusammendrehen und über Nacht über einer Schüssel<br />

abtropfen lassen.<br />

2. Für die Suppe Melone halbieren, entkernen, die<br />

Schale entfernen. Fruchtfleisch in Stücke schneiden,<br />

mit 2-3 El Zitronensaft, Salz, Cayenne und<br />

Mineralwasser in einer Küchenmaschine fein pürieren.<br />

Suppe mindestens 3 Stunden kalt stellen.<br />

3. Die Quarkmasse aus dem Tuch in eine Schüssel<br />

geben. Estragon- und Kerbelblättchen abzupfen und<br />

fein schneiden. Estragon, Kerbel und getrockneten<br />

Estragon in die Masse rühren, mit Worcestersauce,<br />

wenig Salz und Pfeffer würzen.Masse bis zur<br />

Verwendung kalt stellen.<br />

4. Chicoréeblätter waschen und gut abtropfen lassen.<br />

Restlichen Zitronensaft mit dem Öl verrühren und mit<br />

dem Chicorée vermengen.<br />

5. Suppe vor dem Servieren mit einem Schneidstab<br />

aufmixen. Aus der Quarkmasse mit einem feuchten<br />

Esslöffel Nocken ausstechen. Quarknocken und<br />

Chicorée in die Suppe gebenund servieren.


Pfirsichkuchen<br />

für Feinschmecker<br />

Zutaten<br />

150 g Löffelbiskuits<br />

100 g Butter, weich<br />

100 g Walnüsse, gemahlen<br />

1 Packung(en) Zitronengötterspeise<br />

30 g Zucker<br />

3 Blatt Gelatine<br />

200 g Frischkäse, Doppelrahm<br />

20 ml Zitronensaft<br />

160 g Puderzucker<br />

2 Packung(en) Vanillezucker<br />

400 g Schlagsahne<br />

1 kg Pfirsiche<br />

1 Packung(en) Tortenguss, gezuckert, klar<br />

30 g Mandelblättchen, geröstet<br />

1 Hand voll Minzblättchen<br />

Pro Portion etwa:<br />

413 kcal, 27 g F, 35 g KH. 6 g E<br />

Und so wird’s gemacht<br />

1. Löffelbiskuits fein zerbröseln. Mit Butter und Nüssen<br />

verkneten. Als Boden in eine mit Backpapier ausgelegte<br />

Springform (24 cm ø) drücken. Form innen rundum mit<br />

einem hohen Backpapierrand versehen. Kalt stellen.<br />

2. Für die Füllung Götterspeise mit Zucker in 125 ml Wasser<br />

einstreuen und 10 Minuten quellen lassen. Gelatine<br />

einweichen. Frischkäse, Zitronensaft, Puderzucker und<br />

Vanillezucker verrühren. Zur Seite stellen. Götterspeise<br />

erhitzen und rühren, bis sich alles aufgelöst hat. Etwas<br />

abkühlen lassen und unter die Frischkäsecreme rühren.<br />

Sahne steif schlagen. Gelatine ausdrücken, auflösen und<br />

mit 3 EL Frischkäsecreme verrühren. In die übrige Creme<br />

rühren. Sahne unterheben.<br />

3. Pfirsiche schälen oder überbrühen, abschrecken und<br />

häuten. Früchte halbieren und entsteinen. Ca. 250 g<br />

Pfirsiche würfeln und unter die Creme ziehen. In die Form<br />

füllen. Im Kühlschrank fest werden lassen.<br />

4. Restliche Pfirsichhälften in Scheiben schneiden und<br />

Torte damit dicht belegen. Tortengusspulver nach<br />

Packungsanweisung mit Wasser zubereiten. Gleichmäßig<br />

auf den Pfirsichen verteilen und fest werden lassen.<br />

Tortenrand mit Mandeln bestreuen. Torte mit Minze<br />

verzieren.<br />

pfirsich<br />

Allgemeine Informationen<br />

Pfirsich zählen sicherlich zu<br />

den schönsten Früchten. Ihre<br />

flaumbedeckten, samtige, gelbe<br />

Haut ist rot geflammt und<br />

ihre Form sinnlich geschwungen.<br />

Die Franzosen gaben<br />

einer Sorte gar den Namen Tétons<br />

de Vénus (Venusbrüste).<br />

Die am weitesten verbreiteten<br />

Pfirsiche sind rund oder spitz<br />

zulaufend mit einer Kerbe, sie<br />

können aber auch flach und scheibenförmig sein.<br />

Der Pfirsich hat seinen Namen aus dem lateinischen „malum<br />

Persicum“. Er gehört zur Familie der Rosengewächse. Das<br />

Ursprungsland des Pfirsich ist China, wo er bereits 2000 v. Chr.<br />

zum ersten Mal erwähnt wurde. Der Pfirsich gelangte über<br />

Persien zunächst nach Griechenland, wo er von den Römern<br />

entdeckt wurde und in weiterer Folge nach Mitteleuropa<br />

gelangte.<br />

Der Pfirsichbaum kann bis zu acht Meter hoch werden und ist in<br />

wärmeren Gebieten bereits im Spätwinter mit rosaroten Blüten<br />

übersät. Im Mittsommer folgen dann die mit samtigem Flaum<br />

bedeckten, fleischigen Früchte, die einen porigen, stark<br />

gefurchten Kern haben. In der Regel lassen sich saftige, reife,<br />

aromatische Pfirsiche nur im eigenen Garten ernten. Damit die<br />

Früchte den Transport zum Handel überstehen, werden sie in<br />

der Regel noch im harten Zustand vom Baum genommen.<br />

Botanische Einordnung<br />

Der Pfirsich (aus lat. malum Persicum, dieses wiederum von<br />

griech. μῆλον Περσικόν mêlon Persikón „persischer Apfel“;<br />

botanischer Name Prunus persica) ist eine der wichtigsten Arten<br />

der Gattung Prunus. Er ist ein Steinobst und gehört zur Familie<br />

der Rosengewächse. .<br />

Lagerung<br />

Feste Pfirsiche reifen bei Raumtemperatur (nicht dem direkten<br />

Sonnenlicht aussetzen) nach ein paar Tagen nach. Reife<br />

Früchte können Sie im Obst-/Gemüsefach Ihres Kühlschranks 3<br />

– 5 Tage aufbewahren.<br />

Wussten Sie, dass...<br />

Pfirsiche seit dem 5.<br />

Jahr-hundert in China<br />

angebaut werden und<br />

a l s S y m b o l e i n e s<br />

langen Lebens und der<br />

Un-sterblichkeit gelten.<br />

Bis heute hängen einige<br />

chinesischen Familien<br />

Äste von Pfirsichbäumen<br />

an die Haustür, um sich vor bösen Geistern zu<br />

schützen. Pfirsiche gelangten über die Seidenstrasse nach<br />

Persien, wo Alexander der Grosse sie entdeckte und<br />

anschliessend den Griechen und Römern brachte. Das Wort<br />

"Pfirsich" kommt aus dem Lateinischen persicum malum<br />

(persischer Apfel). Die in Europa sehr populären Früchte wurden<br />

von Kolumbus nach America gebracht und fanden auch dort<br />

weite Verbreitung. In Georgia werden heute so viele Pfirsiche<br />

angebaut, dass der Staat häufig auch "Pfirsichstaat" genannt<br />

wird.


Herbstzeit ist Kürbis-Zeit.<br />

kürbis<br />

Eines der köstlichsten<br />

Gerichte, das man aus dem<br />

orangefarbenen "Riesen"<br />

zaubern kann, ist Kürbissuppe.<br />

Das unkomplizierte<br />

Grundrezept einer Kürbissuppe<br />

lässt sich, kombiniert<br />

mit Chili, Muskat, Kokosmilch,<br />

Entenbrust, Hackfleisch<br />

und viel buntem<br />

Gemüse, ganz vielfältig<br />

verwandeln. Fein püriert<br />

schmeckt sie ebenso gut<br />

wie als deftiger Eintopf mit<br />

Wursteinlage. Sie haben<br />

Appetit bekommen? Dann nichts wie ran an die Suppenlöffel,<br />

fertig, los<br />

Kürbis-Hack-Pfanne<br />

Zutaten für 4 Personen:<br />

1500 g Hokkaido-Kürbis<br />

200 g Lauchzwiebeln<br />

5 EL Olivenöl<br />

Salz<br />

Pfeffer<br />

2 Stiele Pfefferminze<br />

200 g Vollmilch-Joghurt<br />

400 g Lammhackfleisch<br />

Zimt<br />

Kreuzkümmel<br />

Zubereitung<br />

von Kürbis-<br />

Hack-Pfanne:<br />

1. Kürbis<br />

waschen,<br />

entkernen und<br />

in Spalten<br />

schneiden.<br />

Lauchzwiebeln<br />

putzen,<br />

waschen und<br />

in Ringe<br />

schneiden. 4 EL Öl portionsweise in einer großen Pfanne<br />

erhitzen und Kürbisspalten darin portionsweise ca. 5<br />

Minuten braten. Mit Salz und Pfeffer würzen. Fertige<br />

Spalten herausnehmen und warm stellen.<br />

2. Inzwischen Minze waschen, trocken schütteln, Blättchen<br />

von den Stielen zupfen und hacken. Joghurt und<br />

Minze verrühren, mit Salz und Pfeffer abschmecken.<br />

3. 1 EL Öl in der heißen Pfanne erhitzen und Hack darin<br />

unter Wenden ^ca. 10 Minuten braten. Nach ca. 5<br />

Minuten Lauchzwiebeln dazugeben. Mit Salz, Zimt und<br />

Kreuzkümmel abschmecken. Kürbisspalten und Hackpfanne<br />

mischen und anrichten. Joghurtdip dazureichen.<br />

Dazu schmeckt geröstetes Fladenbrot.<br />

Zubereitungszeit ca. 45 Minuten. Pro Portion ca. 2260 kJ,<br />

540 kcal.<br />

Kürbis-Orangen-Suppe mit Chilihack<br />

Zutaten für 2 Personen:<br />

500 g Hokkaidokürbis<br />

2 Kartoffeln (ca. 200 g)<br />

1 Zwiebel<br />

1 kleine rote Chilischote<br />

1 Stück (ca. 20 g) Ingwer<br />

2 TL Öl<br />

1–2 TL Curry<br />

1/4 l Orangensaft<br />

1 TL Gemüsebrühe (instant)<br />

2 Lauchzwiebeln<br />

150 g Beefsteakhack<br />

Salz<br />

Pfeffer<br />

kJ<br />

k.A. Eiweiß<br />

22 Fett<br />

10 KH<br />

41 Broteinheiten<br />

Zubereitung von Kürbis-Orangen-Suppe mit Chilihack<br />

Kürbis waschen, in Spalten schneiden, entkernen und<br />

mit Schale grob würfeln. Kartoffeln schälen, waschen und grob<br />

würfeln. Zwiebel schälen, fein würfeln. Chili einschneiden,<br />

entkernen, waschen und hacken. Ingwer schälen, hacken.<br />

1 TL Öl in einem Topf erhitzen. Zwiebel und Hälfte<br />

Chili darin andünsten. Kartoffeln und Kürbis ca. 5 Minuten<br />

mitdünsten. Curry und Ingwer kurz mitdünsten. Mit Orangensaft<br />

und 1/8 l Wasser ablöschen. Aufkochen, Brühe einrühren und<br />

15–20 Minuten köcheln.<br />

Lauchzwiebeln putzen, waschen und in feine Ringe<br />

schneiden. 1 TL Öl in einer beschichteten Pfanne erhitzen.<br />

Hack darin krümelig braten. Lauchzwiebeln und Rest Chili kurz<br />

mitbraten. Mit Salz und Pfeffer abschmecken.<br />

Suppe mit einem Stabmixer fein pürieren. Mit Salz und<br />

Pfeffer abschmecken. Kürbissuppe mit Hackmix anrichten.


Anwendungen<br />

Als Tee:<br />

2-2,5 g zerkleinerte<br />

Hagebuttenschalen mit<br />

250 ml heißem Wasser<br />

übergießen und 10-15<br />

Minuten ziehen lassen.<br />

Fitnesstee:<br />

Eine Mischung aus 20g Hagebuttenfrüchten, 20g<br />

Johanniskraut, 10g Rosmarinblättern, 20g Eisenkraut und 20g<br />

Pfefferminzblättern wird gerne als Fitnesstee getrunken.<br />

Hagebuttenöl<br />

Hagebutte<br />

Kulinarische Zubereitungen<br />

Hagebuttenmarmelade:<br />

Frische Früchte von Stielen<br />

befreien, ca. 30 Minuten<br />

kochen, durch ein Sieb<br />

p a s s i e r e n , d a m i t d i e<br />

Nüsschen hängen bleiben;<br />

eventuell mit Honig süßen,<br />

noch heiß in ausgespülte<br />

Gläser füllen und kühl aufbewahren.<br />

Die Marmelade<br />

ist auch unter dem Namen “Hegenmus” oder “Hägemus”<br />

bekannt. Die Marmelade kann auch 1:1 mit Gelierzucker vier<br />

Minuten aufgekocht und mit Sternanis, Vanille, Ingwer oder<br />

Fruchtzusätzen wie Äpfel, Zitronen oder Orangen aromatisiert<br />

hergestellt werden.<br />

Hagebuttenlikör:<br />

250 g frische, halbierte und von den Nüsschen befreite<br />

Hagebutten in eine Flasche mit einer angeritzten Vanilleschote,<br />

etwas Kardamom, 150g Kandiszucker geben und mit 700ml<br />

Korn übergießen, drei Monate stehen lassen und<br />

öfters mal schütteln. Danach durch ein<br />

Sieb abgießen.<br />

Hagebuttenwein:<br />

lässt sich durch Weinzusatz oder<br />

Ve r g ä r e n l a s s e n m i t We i n h e f e<br />

herstellen.<br />

Hagebuttenwein – französisches<br />

Rezept<br />

wird aus den in den Hagebutten, den Früchten der Rosen,<br />

enthaltenen Samen durch mechanisches Pressen oder über<br />

eine Extraktion gewonnen und anschließend raffiniert. In der<br />

Regel erfolgt eine Stabilierung des Öls durch die Zugabe von<br />

Tocopherol (Vitamin E). Bei kühler und dunkler Lagerung kann<br />

das Öl etwa ein Jahr gelagert werden.<br />

Hagebuttenöl ist in seiner Färbung klar hellgelb bis orangerot. Es<br />

besitzt einen Geruch, der als süß-sauer, nussig, metallisch,<br />

fettig, fruchtig, floral und aldehydig beschrieben wird. Das Öl ist<br />

bei Raumtemperatur flüssig. Hagebuttenöl setzt sich zusammen<br />

aus ca. 29,3 % Ölsäure, etwa 56,7 % Linolsäure und ca. 9,4 % α-<br />

Linolensäure. Weitere gesättigte Fettsäuren machen etwa 4,5 %<br />

aus. Daneben sind in 100 ml Hagebuttenkernöl etwa 47 mg α-<br />

und β-Tocopherol enthalten.<br />

In der Pharmazie und Medizin<br />

Hagebuttenöl wird in der Pharmazie und Medizin vor allem zur<br />

Behandlung von trockener, schuppiger und rissiger Haut. Es<br />

wird zudem angewendet bei Ekzemen, Psoriasis und<br />

pigmentstarker Haut sowie bei der Behandlung nach<br />

Verbrennungen und Verletzungen der Haut. Dabei wird vor allem<br />

die elastizierende und färbende Wirkung des Öls genutzt.<br />

Weitere Verwendungen umfassen die Behandlung von<br />

Verletzungen des Zahnfleischs und der Mundschleimhaut, wo<br />

das Öl die Heilung beschleunigen soll.<br />

In der Kosmetik<br />

Im Bereich der Kosmetik wird das Hagebuttenöl wie andere<br />

Pflanzenöle in Salben und Cremes verwendet, vor allem in<br />

Nachtcremes. Die enthaltene Transretinolsäure soll den<br />

Hautregenerationsprozess beschleunigen und Kollagen<br />

aufbauen, wodurch die Feuchtigkeitsaufnahmefähigkeit<br />

verbessert wird.<br />

1 kg zerstampfte Hagebutten, 4 Tage gären lassen, dann 3 Liter<br />

abgekochtes Wasser<br />

1,5 kg Zucker dazugeben und noch 6 Monate in einer großen<br />

Flaschen, mit Tuch geschlossen, an einem warmen Platz gären<br />

lassen. Zu der ganzen Menge 15 cl Obstwasser hinzugeben,<br />

um den Gärungsprozess zu stoppen, dann in Flaschen abfüllen.<br />

Schmeckt in etwa wie Port-wein. Man kann natürlich auch mehr<br />

Obstwasser hinzugeben, ist aber nicht unbedingt besser.<br />

Hagebuttenkonfekt:<br />

Hagebuttenmark durch ein Sieb streichen, mit einem Drittel der<br />

Menge Zucker aufkochen.8 Esslöffel davon mischt man mit je 6<br />

Esslöffeln feinen Haferflocken und gemahlenen Walnüssen,<br />

formt die Masse zu Kugeln und wälzt sie in Rohrzucker.


Du bist einer der<br />

seltensten Menschen<br />

auf der Erde, wenn<br />

Du 4 dieser<br />

Eigenschaften<br />

besitzt<br />

Der berühmte Psychiater und Psychoanalytiker<br />

Carl Jung glaubte, dass<br />

Menschen sich durch 4 verschiedene<br />

Grundeinstellungen unterscheiden. Sie<br />

sind entweder sensibel oder intuitiv,<br />

extrovertiert oder introvertiert, beurteilen<br />

oder wahrnehmend, denken oder fühlen.<br />

Deine Persönlichkeit lässt sich genau<br />

beschreiben, je nachdem, in welche<br />

Kategorie Du fällst.<br />

Die seltenste dieser Kombinationen ist<br />

INFJ, was bedeutet, dass Du introvertiert,<br />

intuitiv, fühlend und urteilend bist. Sehr<br />

wenige Leute haben diese einzigartige<br />

Mischung von Eigenschaften, im Folgenden<br />

kannst Du 10 Eigenschaften<br />

dieses Persönlichkeitstyps lesen:<br />

1. Die Fähigkeit, sich auf<br />

wichtige Dinge zu<br />

konzentrieren<br />

Diese Leute wissen, wie man mit einer<br />

Herausforderung umgeht und wie man<br />

s i c h a u f d i e w i c h t i g s t e n D i n g e<br />

konzentriert. Wenn die Dinge nicht wie<br />

geplant verlaufen, werden sie einen<br />

anderen Weg finden, ihre Ziele zu<br />

erreichen.<br />

2. Harte Arbeiter<br />

Fleiß ist eine extrem seltene Qualität. Die<br />

meisten Persönlichkeitstypen sind faul,<br />

aber INFJs sind echte harte Arbeiter. Sie<br />

geben immer 110% und wissen, dass<br />

ihnen nichts geschenkt wird und sie hart<br />

arbeiten müssen, um ihre Träume zu<br />

verwirklichen.<br />

3. Sie vertrauen ihrem Bauch<br />

"N" in INFJ steht für INtuition, was<br />

bedeutet, dass Menschen, die zu dieser<br />

Gruppe gehören, eine starke Intuition<br />

h a b e n u n d w i s s e n , w e n n e t w a s<br />

Schlimmes passiert. Menschen mit<br />

diesem Persönlichkeitstyp sind nicht<br />

nur intuitiv, sondern hören auf ihre<br />

Intuition und reagieren sofort, wenn sie<br />

spüren, dass in ihrem Leben etwas<br />

passieren wird.<br />

4. Kleine Freundeskreise<br />

Diese Leute sind oft alleine und<br />

genießen Einsamkeit, aber sie haben<br />

ein paar enge Freunde, die sie<br />

sorgfältig auswählen.<br />

5. Empathie<br />

Bei diesem Persönlichkeitstyp geht es<br />

besonders um Gefühle! Ihre eigenen aber<br />

auch die anderer wenn jemand Hilfe<br />

braucht. Sie haben die Fähigkeit, die<br />

Gefühle anderer Menschen zu verstehen<br />

und sich in die eines anderen zu<br />

versetzen.<br />

Diese Eigenschaft kann jedoch ermüdend<br />

sein und sie brauchen oft viel Zeit alleine,<br />

um ihre Energie wieder aufzufüllen.<br />

6. Die Fähigkeit, in anderen<br />

Menschen zu lesen<br />

Weil sie einfühlsam sind, wissen diese<br />

Leute, wenn jemand lügt oder unehrlich<br />

ist. Sie können böse Absichten spüren<br />

und können durch ihre Emotionen die<br />

Gedanken der Menschen fast "lesen".<br />

7. Visionäre<br />

Menschen mit diesem Persönlichkeitstyp<br />

haben immer neue und kreative Ideen. Ihr<br />

Geist ist immer aktiv und denkt und<br />

wandert.<br />

8. Die Fähigkeit, zu inspirieren<br />

Wegen all ihrer kreativen Ideen und ihrer<br />

Neigung, Visionäre und Idealisten zu sein,<br />

inspirieren diese Menschen ihre<br />

Mitmenschen.<br />

9. Liebe das geschriebene Wort<br />

Wenn Menschen dieses Persönlichkeittyps<br />

aufschreiben, was sie fühlen und<br />

denken, sind sie ruhiger und friedlicher.<br />

Sie möchten ihre Gedanken und<br />

Kreativität durch Schreiben ausdrücken.<br />

10. Problemlöser<br />

Diese Menschen sind natürliche Problemlöser,<br />

weil sie immer das Gesamtbild<br />

sehen.<br />

Sie haben die Fähigkeit zu fühlen, wenn<br />

die Dinge richtig sind und sie zu<br />

reparieren.<br />

Wenn Du mindestens 4 dieser Eigenschaften<br />

besitzt, gehörst Du zu dieser<br />

seltenen Gruppe!


Empfehlenswerte Wochenend-Ausflüge nach Tschechien<br />

Empfehlung der Redaktion: Lende vom Angus-Rind


Galgos<br />

Die am meisten misshandelte Hunderasse<br />

in einem unserer liebsten Urlaubsländer<br />

ist der Galgo Español, der spanische<br />

Windhund. Spanien ist nicht nur Sonne,<br />

Strand und Meer, Sangria, Ballermann<br />

und Flamenco, Spanien ist die Hölle auf<br />

Erden für jene, die keine Stimme haben,<br />

deren Todeskampf im Olé-Geschrei der<br />

Arenen verhöhnt wird, deren Kadaver in<br />

den stinkenden Perreras verrotten, die<br />

aufhängt an den Korkeichen elendig<br />

verrecken, nicht nur in Andalusien.<br />

Die Zahlen über die von ihren Besitzern<br />

verlassenen Tiere sprechen eine deutliche<br />

Sprache: 200 000 Tiere werden<br />

jährlich entsorgt, unter ihnen ca. 50 000<br />

spanische Windhunde.<br />

Die Wurzeln des Galgo Español liegen in<br />

der Antike, in jenen fernen Zeiten teilte der<br />

Galgo den Altar mit den bedeutendsten<br />

Gottheiten aus den Sternen oder anderer<br />

Planeten. Von den Kelten wurden die<br />

Wundhunde auf die iberische Halbinsel<br />

gebracht.<br />

mit Beginn der Sportveranstaltungen, den<br />

sogenannten „carreras en campo",<br />

begann wohl auch die Misshandlung<br />

dieser Rasse. Galgos wurden Opfer ihrer<br />

Schnelligkeit und Intelligenz.<br />

Die Jagd ist in Spanien ein Volkssport und<br />

der Erwerb der Lizenz zum Töten ein<br />

leichtes Spiel, ein „echter" spanischer<br />

Mann verbringt seine Freizeit gerne mit<br />

der Jagd. Jagdhunde aller Rassen<br />

werden in großen Rudeln unter miserabelsten<br />

Bedingungen gehalten, viele<br />

fristen ein trauriges Dasein an der Kette<br />

oder in dunklen Verschlägen. Auch der<br />

edle spanische Windhund ist für die<br />

meisten Spanier ein reines Jagdinstrument<br />

zum Benutzen und Wegwerfen.<br />

Verantwortlich für die Misshandlung der<br />

Galgos sind die schätzungsweise 170 000<br />

Galgueros, Besitzer von ca. 490 000<br />

Galgos. Laut Tierschützern werden Jahr<br />

für Jahr 50 000 Galgos auf unterschiedlichste<br />

grausame Art und Weise entsorgt.<br />

Spanien ist das einzige europäische<br />

Land, in dem es nicht unüblich ist, einen<br />

Galgo einfach an einem Baum zu erhängen<br />

– wohl die perfideste Art und Weise<br />

sich eines Tieres zu entledigen.<br />

"Klavierspielen" wird diese traditionelle<br />

Art und Weise der Beseitigung eines<br />

Galgos genannt, da das verzweifelte Tier<br />

gerade noch mit seinen Pfotenspitzen den<br />

Boden berührend, versucht sich aus der<br />

Schlinge zu befreien. Die Spitzen der<br />

Hinterläufe schlagen dabei auf den<br />

Boden, so wie ein Klavierspieler die<br />

Tasten schlägt, spielt der zum Tod durch<br />

Lange Zeit war der Besitz der Galgos den<br />

Königen vorbehalten, die den liebenswerten<br />

Charakter und vorzüglichen Ruf der<br />

edlen Windhunde für sich in Anspruch<br />

nahmen. Für eine Zeit lang fühlten sich die<br />

Tiere in Begleitung ihrer Herren sicher. Im<br />

Verlauf des Mittelalters wurde der Galgo<br />

dann zum Speer, um die Gefräßigkeit der<br />

Adeligen und den Neid der „niedrigen"<br />

Bauern zu sättigen.<br />

Ursprünglich jagte man der Nahrung<br />

wegen, mit den Hetzhunden Hasen, doch


fällt seiner Schnelligkeit und Intelligenz<br />

zum Opfer, denn die Unterhaltskosten von<br />

Hundemeuten sind inzwischen nicht mehr<br />

in allen Provinzen gratis, aber das<br />

unstillbare Verlangen nach jungen und<br />

unverdorbenen Hunden für die Jagd und<br />

das Windhundrennen, ist ungebrochen.<br />

Erhängen verurteilte Galgo das Lied vom<br />

Tod.<br />

Ein sadistisches Ritual, das in unserer<br />

Vorstellung eher in der Zeit der Inquisition<br />

zu verorten ist, als im 21.Jahrhundert<br />

einer hochentwickelten Industrienation<br />

der Europäischen Gemeinschaft. Wie<br />

lange will hier die internationale Gemeinschaft<br />

noch zusehen?<br />

letzten Saison, die zu scheu sind um von<br />

Tierschützern eingefangen zu werden,<br />

ums blanke Überleben, oder warten in<br />

einem Tierheim auf eine Adoption. Die<br />

ersten Galgos, die für diese Jagdsaison<br />

getestet und für untauglich befunden<br />

wurden, landen in einer der zahlreichen<br />

Tötungsstationen, die sich wie ein<br />

tödliches Netz über ganz Spanien<br />

spannen.<br />

Hinzu kommen noch die vielen ausgesetzten<br />

Tiere, die von einem Auto zerschmettert<br />

und diejenigen, die erschossen<br />

oder auf andere grausame Art und<br />

Weise beseitigt werden. Die Brunnen in<br />

Spanien sind tief, stille Gräber, die nur<br />

selten entdeckt werden. Es gibt regelrechte<br />

Galgofriedhöfe, wo die Dorfgemeinschaften<br />

ihre „unbrauchbar" gewordenen<br />

Windhunde wie Müll entsorgen.<br />

Der Galgo nach wie vor ausgesetzt, zur<br />

Tötung in einer Auffangstation abgegeben<br />

oder auf grausamste Weise getötet. Er<br />

Es gibt keine Zuchtbeschränkungen,<br />

züchten kann jeder nach Lust und Laune,<br />

die Abgabe in einer Tötungsstation ist<br />

unkompliziert und vollkommen legal.<br />

Diese städtischen Auffanglager, subventioniert<br />

von den Gemeinden, sind zudem<br />

ein lukratives Geschäft für ihre Betreiber.<br />

Sie dienen denen, die ihre Hände nicht mit<br />

Blut beflecken wollen. Selbst in gut<br />

geführten städtischen Auffangstationen<br />

werden Hunden und Katzen eingeschläfert,<br />

so viele Tiere können weder vermittelt,<br />

noch am Leben gehalten werden.<br />

Hinzu kommen die Perreras, von denen<br />

man weiß, dass es sich um nichts anderes<br />

als um Schlachthöfe für Hunde und<br />

Katzen handelt, da die Behörden weder<br />

kontrollieren noch über die Bedingungen<br />

wachen, unter denen die Tiere dort leben<br />

und sterben. Oft ist es Besuchern nicht<br />

erlaubt, auch nur einen Schritt in die<br />

Räumlichkeiten machen.<br />

Es gibt ethisch vertretbare, effizientere<br />

Alternativen gegen die Massentötungen:<br />

Vorbeugen statt töten ist aber unerwünscht,<br />

die Gemeinden bevorzugen es,<br />

skrupellose Geschäftemacher zu bezahlen,<br />

anstatt das Problem der vielen<br />

verlassenen Tiere an der Wurzel zu<br />

packen.<br />

Es geht um sehr viel Geld – aufgrund der<br />

Galgos werden jährlich ca.1 Milliarde<br />

Euro umgesetzt und 27 000 Arbeitsplätze<br />

stehen im direkten Zusammenhang mit<br />

ihnen, die gesamte Jägerschaft bewegt<br />

jährlich 3 Milliarden Euro.<br />

Ein richtig guter Galgo, der an Wettkämpfen<br />

teilnimmt, kann einen Wert bis zu 30<br />

000 Euro erlangen, dementsprechend oft<br />

werden Galgos gestohlen. Manche<br />

Züchter halten ihre wertvollen Exemplare<br />

sogar in Bunkern.<br />

Noch im Oktober kämpfen die Galgos der


WAS SIE ÜBER<br />

HÜHNERFLEISCH<br />

WISSEN SOLLTEN<br />

Richtig einkaufen!<br />

Gewusst, wie! Gerade beim Einkauf von<br />

Hähnchen oder Hühnerfleisch ist es<br />

ratsam, genau auf das Etikett zu schauen.<br />

Wer Wert auf gute Qualität aus deutscher<br />

Produktion legt, achtet auf die Handelsklasse<br />

A und die Kennzeichnung "D/D/D".<br />

Sie garantiert, dass das Tier in Deutschland<br />

geboren, gemästet und geschlachtet<br />

wurde. Manchmal sind zusätzlich zwei<br />

weitere D vermerkt. Das bedeutet, dass<br />

auch die Elterntiere aus Deutschland<br />

kommen und dass die Futtermühle hier<br />

ihren Standort hat.<br />

Geflügel aus ökologischer Produktion trägt<br />

zudem das EU-Bio-Kennzeichen, manchmal<br />

noch zusätzlich das deutsche Bio-<br />

Siegel. Die verschiedenen Verbände des<br />

ökologischen Landbaus haben teilweise<br />

noch strengere Anforderungen und<br />

eigene Labels, die dann gut sichtbar auf<br />

der Verpackung aufgedruckt sind.<br />

Hühnerfleisch aus ökologischer Landwirtschaft<br />

wird übrigens oft direkt vermarktet.<br />

Erzeugnisse aus der Region kann man<br />

meist ab Hof kaufen oder auf Wochenmärkten,<br />

manchmal auch bei ausgewählten<br />

Metzgereien.<br />

Kleines Hühner-ABC<br />

Wie ein Geflügel genannt wird, ist<br />

abhängig von der Mastdauer und dem<br />

Gewicht der Tiere. Ganz junge Hühner<br />

kommen als Stubenküken auf den Markt.<br />

Hähnchen wiederum sind männliche oder<br />

weibliche Tiere mit einem bratfertigen<br />

Gewicht von 700 bis 1200 oder mehr<br />

Gramm. Ab 1200 Gramm heißen sie<br />

Poularde.<br />

Aus der Brust kommen die bei uns<br />

besonders beliebten Filets (Außen- und<br />

Innenfilet), deren Fleisch sehr mager ist.<br />

Die Keule besteht aus Ober- und<br />

Unterkeule. Sie besitzt viele Muskelstränge,<br />

die durch Fettschichten getrennt<br />

sind. Das Fleisch ist dunkler und hat ein<br />

stärkeres Aroma als die Brustfilets.<br />

Dasselbe gilt für die Flügel. Sie haben<br />

jedoch deutlich weniger Fleisch als die<br />

Keulen und finden sich daher oft als<br />

knusprige „Chicken Wings“ auf unseren<br />

Tellern. Auf dem Rücken, der wenig<br />

Fleisch enthält und meistens nur für<br />

Hühnerbrühe verwendet wird, liegen die<br />

so genannten „Pfaffenschnittchen“. Dabei<br />

handelt es sich um zwei kleine, besonders<br />

zarte Fleischfilets, die oberhalb der Keulen<br />

neben der Wirbelsäule liegen.<br />

Was steckt drin?<br />

Zartes, mageres Geflügelfleisch ist das<br />

Fleisch der Wahl für alle, die sich<br />

kalorienbewusst und bekömmlich ernähren<br />

wollen.<br />

Es besitzt zahlreiche wichtige Nährstoffe<br />

und leistet so einen Beitrag zu einer<br />

ausgewogenen Ernährung. Das Fleisch<br />

hat einen Eiweißanteil von rund 20<br />

Prozent, der Fettgehalt beträgt im<br />

Durchschnitt nur 9,6 Prozent. Allerdings<br />

schwankt er je nach Teilstück: Bei der Haut<br />

und dem darunter liegenden Gewebe ist er<br />

höher, das Brustfleisch besitzt dagegen<br />

kaum Fett.<br />

Dem entspricht auch der Cholesteringehalt<br />

– er reicht von 40 Milligramm bei<br />

magerem Fleisch bis zu 100 Milligramm<br />

bei Geflügelteilen mit Haut (jeweils pro 100


Gramm). Der Brennwert von Geflügel ist<br />

ebenfalls abhängig von Geflügelart und<br />

Teilstück. Das Hühner-brustfilet (ohne<br />

Haut) ist mit etwa 100 kcal ein echter<br />

Schlankmacher. Hähnchenschenkel<br />

schlagen mit rund der doppelten Menge zu<br />

Buche.<br />

Ein Suppenhuhn wiederum bringt sogar<br />

250 kcal auf den Teller (jeweils pro 100<br />

Gramm), wird aber meist mit viel Gemüse<br />

kombiniert, weshalb dieser Wert selten ins<br />

Gewicht fällt. Geflügelfleisch besitzt viel B-<br />

Vitamine und Mineralstoffe wie Kupfer,<br />

Kalium und Zink. Damit sollte es auf einem<br />

ausgewogenen, abwechs-lungsreichen<br />

Speise-plan nicht fehlen.<br />

Sichere Verarbeitung<br />

Geflügelfleisch ist leicht verderblich und<br />

besonders anfällig für Salmonellenbefall.<br />

Um Lebensmittelinfektionen zu verhindern,<br />

gilt es, die Küchenhygiene besonders<br />

ernst zu nehmen. Bei der Zubereitung<br />

von rohen Geflügelprodukten sollte<br />

man unbedingt vermeiden, dass eventuelle<br />

Keime auf andere Lebensmittel<br />

übertragen werden.<br />

Auf der sicheren Seite ist, wer die<br />

folgenden Hygieneregeln beachtet: Rohes<br />

Geflügelfleisch stets getrennt von anderen<br />

Lebensmitteln, möglichst in verschiedenen<br />

Gefäßen, aufbewahren. Gekochtes<br />

oder gebratenes Fleisch nicht zurück in die<br />

Behälter für das rohe Fleisch legen,<br />

sondern separat aufbewahren.Bei der<br />

Zubereitung für Geflügelfleisch eige-ne<br />

Gerätschaften verwenden, etwa Messer<br />

und Schneidbretter.<br />

Hände waschen! Am besten vor und nach<br />

dem Umgang mit Geflügel, und zwar<br />

möglichst gründlich mit Wasser, Seife und<br />

eventuell Bürste. Dasselbe gilt für die<br />

benutzten Schneidebretter, Oberflächen<br />

und Geräte. Heißes Wasser macht<br />

Keimen den Garaus.<br />

Bei tiefgefrorenen Produkten das Auftauwasser<br />

sofort wegschütten und alle<br />

Verpackungsmaterialien entsorgen.<br />

Geflügelfleisch sollte immer vollständig<br />

durchgegart werden. Tiefgefrorenes<br />

Fleisch vor der Zubereitung komplett<br />

auftauen. Beim Garen und Aufwärmen<br />

über mehrere Minuten eine Kerntemperatur<br />

von 70 Grad halten, damit eventuelle<br />

Keime absterben.<br />

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Absturz bei Dresden<br />

Der Passagierjet, den es nicht geben durfte<br />

Obwohl in Deutschland der Flugzeugbau<br />

noch verboten war, begann die DDR 1953<br />

mit der Entwicklung eines Strahlflugzeuges<br />

für den Passagierdienst. Bis im März<br />

1959 die „152" bei Dresden abstürzte.<br />

Das Land, das ohne demokratische<br />

Legitimation gegründet wurde, der zweite<br />

deutsche Staat. Sehen Sie hier die<br />

Schlaglichter der DDR-Geschichte - bis<br />

zu ihrem Ende; der Wiedervereinigung mit<br />

der Bundesrepublik Deutschland.<br />

Der 4. März 1959 sollte dem Sozialismus<br />

Flügel verleihen. Buchstäblich. Denn an<br />

diesem Tag war der zweite Testflug des<br />

Flugzeugs „152" angesetzt, des ersten<br />

Passagierfliegers mit Düsentriebwerk,<br />

der in Deutschland gebaut worden war. In<br />

der DDR, versteht sich. Auf der anstehenden<br />

Leipziger Frühjahrsmesse sollte der<br />

Jet den sowjetischen Staats- und Parteichef<br />

Nikita Chruschtschow beeindrucken.<br />

Daher wurden die notwendigen Tests<br />

überschnell absolviert.<br />

17. <strong>Juni</strong> 1953 auch dringend geboten. Da<br />

kam der DDR-Führung ein Zufall zu Hilfe.<br />

Im September dieses Jahres gestattete<br />

die UdSSR – ihr Diktator Stalin war im<br />

März gestorben – den Spezialisten der<br />

NS-Luftfahrtindustrie, die nach 1945 im<br />

Rahmen der Aktion „Ossawakim" in die<br />

Sowjetunion verschleppt worden waren,<br />

die Rückkehr. Schlüsselfigur war Brunolf<br />

Baade, der ehemalige Chefkonstrukteur<br />

der Junkers-Werke in Dessau.<br />

Obwohl die Siegermächte 1945 den Bau<br />

von Flugzeugen in Deutschland verboten<br />

hatten (was bis zum Inkrafttreten des<br />

Deutschlandvertrages für die Bundesrepublik<br />

galt), waren Ulbricht und Chruschtschow<br />

übereingekommen, die Junkers-<br />

Werke zu reaktivieren. Wohl wegen der<br />

Nähe Dessaus zu West-Berlin wurde<br />

jedoch die ehemalige Luftkriegsschule<br />

Dresden als Standort der volkseigenen<br />

DDR-Luftfahrtindustrie ausgewählt.<br />

Um trotz des Mangels an Fachleuten,<br />

Technik und Material das Unternehmen<br />

zu beschleunigen, griff Baade auf die<br />

Entwicklungen zurück, die er zusammen<br />

mit seinen Kollegen in Sawjalowo südlich<br />

von Moskau vorangetrieben hatte. Dort<br />

war der zweistrahlige mittelschwere<br />

Bomber EF 150 entstanden. Der wurde,<br />

um 20 Prozent vergrößert, zur Vorlage für<br />

die „152", deren Typenkennung nicht<br />

umsonst in die Tradition des berühmten<br />

Transportflugzeugs Junkers Ju-52<br />

gestellt wurde, um eine künftige Markteinführung<br />

zu erleichtern. Als potenzielle<br />

Käufer hatte man die sozialistischen<br />

Bruderländer, zumal die Sowjetunion,<br />

sowie Südeuropa, den Nahen Osten und<br />

Lateinamerika ins Auge gefasst.<br />

Obwohl die Regierung Milliarden Ostmark<br />

An die Folgen erinnerte am Montag ein<br />

Festakt auf dem Neuen Friedhof in<br />

Dresden-Klotzsche. Unweit des Flughafens<br />

liegt das Ehrengrab für zwei Piloten<br />

und zwei Ingenieure, die am 4. März 1959<br />

gegen 13.50 Uhr mit der „152" abstürzten.<br />

Die Kranzniederlegung erinnert damit<br />

auch an das ebenso ehrgeizige wie<br />

kostspielige Projekt der SED-Führung um<br />

Walter Ulbricht, mit einer zivilen Luftfahrtindustrie<br />

der Bundesrepublik die wirtschaftliche<br />

und technische Überlegenheit<br />

der DDR vor Augen zu führen.<br />

Das schien nach dem Volksaufstand vom


für das Prestigeprojekt bereitstellte,<br />

hinkten die Arbeiten bald hinter den<br />

Planvorgaben her. Das lag zum einen an<br />

Mängeln der sowjetischen Zulieferindustrie,<br />

zum anderen am Fehlen von<br />

Fachleuten und ungenügender Ausstattung.<br />

Als der erste Prototyp der „152"<br />

schließlich am 1. Mai 1958 einer hochkarätigen<br />

Delegation aus Ost-Berlin unter<br />

Führung Ulbrichts vorgeführt werden<br />

sollte, waren gerade einmal 36 Prozent<br />

der Maschine fertiggestellt. Weder die<br />

Hydraulik noch das Fahrwerk funktionierten.<br />

Attrappen kaschierten das Fehlen der<br />

Triebwerke.<br />

Da die Sowjetunion inzwischen selbst die<br />

Entwicklung ziviler Strahlflugzeuge<br />

vorantrieb und damit die wirtschaftliche<br />

Vermarktung der auf bis zu 70 Passagiere<br />

ausgelegten „152" in Gefahr war, wurden<br />

die Arbeiten noch einmal intensiviert.<br />

Mithilfe sowjetischer Triebwerke konnte<br />

die vierstrahlige Maschine am 4. Dezember<br />

1958 ihren Jungfernflug unternehmen,<br />

mehr als zwei Jahre nach dem ursprünglich<br />

anvisierten Termin. Gleichwohl titelte<br />

damals die WELT: „Wirtschaftswunder<br />

aus Dresden".<br />

Um Kreml-Chef Chruschtschow<br />

zum Kauf möglichst<br />

vieler Jets zu bewegen, wurde<br />

die Präsentation auf der<br />

Leipziger Frühjahrsmesse als<br />

Pflichttermin festgelegt. Daher<br />

wurde für den 4. März 1959 mit<br />

der gleichen Crew, die bereits<br />

den Erstflug absolviert hatte,<br />

ein zweiter, vorgezogener<br />

Testflug angesetzt, ohne dass<br />

die Prüfstelle für Luftgeräte<br />

i h r e U n t e r s u c h u n g e n<br />

abgeschlossen hatte. Neben<br />

Kapitän Willi Lehmann und Co-Pilot Kurt<br />

Bemme waren die Ingenieure Paul<br />

Heerling und Georg Eismann an Bord.<br />

Entgegen dem Flugplan setzte Baade<br />

einen zusätzlichen Programmpunkt<br />

durch. Danach sollte die „152" im Tiefflug<br />

über das Testgelände fliegen, um Filmund<br />

Fotoaufnahmen machen zu können.<br />

Anschließend sollte Kurs auf Leipzig<br />

genommen werden, um Chruschtschow<br />

von der Leistungsfähigkeit der DDR-<br />

Planwirtschaft zu überzeugen, indem die<br />

Besatzung beim Überflug „brüderliche<br />

Kampfgrüße" funkte.<br />

Um 12.56 Uhr hob die Maschine in<br />

Dresden-Klotzsche ab, 55 Minuten später<br />

schraubte sich eine schwarze Rauchsäule<br />

in den Himmel. Das Flugzeug war im<br />

Tiefflug bei Ottendorf-Okrilla abgestürzt,<br />

5,7 Kilometer vom Flugplatz entfernt.<br />

Ulbricht ordnete eine Untersuchung an,<br />

die allerdings auf acht Tage befristet war.<br />

Das ehrgeizige Programm durfte nicht<br />

gefährdet werden. Auch wurde der Bericht<br />

umgehend von der Staatssicherheit<br />

eingezogen und verschwand im Tresor.<br />

„Bedienfehler" der Crew machten die<br />

Runde, der gleichwohl ein Ehrengrab<br />

zugestanden wurde. Manche wollten<br />

auch von Sabotage wissen.<br />

Erst nach der Wende von 1989 wurden<br />

Teile des geheimen Untersuchungsberichts<br />

bekannt. Danach war das Flugzeug<br />

auf 100 Meter Höhe gesunken, als die<br />

Triebwerke ausfielen, möglicherweise<br />

wegen eines Fehlers im Tanksystem.<br />

Damit wäre Baade die Verantwortung für<br />

den Absturz zugeschoben worden, was<br />

dessen Karriere aber keinen Abbruch tat.<br />

Er wurde später Direktor des Instituts für<br />

Leichtbau an der TU Dresden.<br />

Weitere Prototypen wurden noch fertiggestellt<br />

und absolvierten einige Testflüge.<br />

Aber am 28. Februar 1961 entschied das<br />

SED-Politbüro den Ausstieg aus dem<br />

ruinösen Flugzeugbau. Längst war die<br />

technische Entwicklung an der „152"<br />

vorbeigezogen, deren Transportleistung<br />

und Treibstoffverbrauch keinen wirtschaftlichen<br />

Betrieb zuließ. Zudem hatte<br />

die Sowjetunion mit den Tupolew Tu-104<br />

und Tu-124 robuste Typen entwickelt, die<br />

die sozialistischen Bruderländer und ihre<br />

befreundeten Staaten gern kauften.<br />

Alle fertiggestellten „152"-Maschinen<br />

wurden verschrottet, die Mitarbeiter der<br />

VVB Flugzeugbau in andere Sparten<br />

abkommandiert. Nur der Rumpf von<br />

Prototyp Nummer elf überdauerte die<br />

Zeiten. Er wurde nach der Wende vom<br />

Verkehrsmuseum Dresden restauriert<br />

und kann heute in einer Halle beim<br />

Flughafen Dresden-Klotzsche besichtigt<br />

werden.


Zum Monatshoroskop: Wer passt (nicht) zu Zwillingen?<br />

Zwillinge und Widder<br />

Beide sind lebhaft, begeisterungsfähig und lieben<br />

Abwechslung in der sexuellen Beziehung. Im Bett<br />

werden sie sich nicht so leicht miteinander langweilen.<br />

Der Widder vermag dem Zwillingsgeborenen die feste<br />

Richtung zu geben, die er braucht. Die Launenhaftigkeit<br />

der Zwillinge wirkt auf ihn nicht abstoßend,<br />

sondern regt ihn eher an. Ausgezeichnete Voraussetzungen<br />

für eine kurzfristige Liaison, wobei Aussicht<br />

besteht, daß diese sich zu einer dauerhaften Beziehung<br />

entwickelt.<br />

Zwillinge und Stier<br />

Der eifersüchtige, besitzergreifende Stier kann mit dem<br />

herumflirtenden Zwilling nichts anfangen. Der Zwilling<br />

spürt das und sucht dem einschränkenden Netz des<br />

Stiers auszuweichen. Sexuell ist der Stier dem Zwilling<br />

zu schwerfällig, der wiederum kann dem Stier nicht die<br />

Sicherheit geben, die dieses Zeichen braucht. Das<br />

Resultat wird eine unglückliche, kurzlebige Affäre sein.<br />

Zwillinge und Zwillinge<br />

Sie können viel Spaß miteinander haben, solange das<br />

Verhältnis dauert, aber es wird sehr schnell wackeln.<br />

Außer einer vorübergehenden körperlichen Anziehung<br />

deuten alle Zeichen auf den direkten Weg zum Fiasko.<br />

Beide sind kokett, impulsiv, leicht gelangweilt. Die<br />

Liebesbeziehung wird turbulent verlaufen, die Ehe<br />

wahrscheinlich eine Katastrophe werden. In den seltenen<br />

Fällen, wo diese Vereinigung funktioniert, bilden<br />

die beiden das interessanteste Paar, das es gibt.<br />

Zwillinge und Krebs<br />

Für diese Paarung besteht Gefahr. Der Krebs ist zu<br />

empfindsam und zu scheu, um seine wahren Gefühle<br />

zu zeigen. Der Zwillingsgeborene will mit der Liebe<br />

spielen, wohingegen der Krebs sie ernst nimmt. Der<br />

Krebs braucht Lob und Bestätigung, aber der<br />

Zwillingsgeborene kann grausam offen sein. Diese<br />

Charakterunterschiede bilden im Schlafzimmer häufig<br />

eine Quelle der Schwierigkeiten. Bei einem Verhältnis<br />

geht es stetig bergab, eine Ehe wird letztlich scheitern.<br />

Zwillinge und Löwe<br />

Der weitherzige, großzügige Löwe wird in den Händen<br />

des Zwillingsgeborenen zu Wachs - und ist selig! Der<br />

Zwillingsgeborene zeigt sich beim sexuellen Spiel<br />

wandelbar und geschickt, der Löwe reagiert mit<br />

Bewunderung und Zuneigung. Der Löwe ist es zufrieden,<br />

den Zwilling arglos seinen eigenen Weg gehen<br />

zu lassen. Eine ideale Kombination. Eine Affäre wird<br />

aufregend und vergnüglich sein, und auch für eine<br />

Dauerbeziehung sieht alles rosig aus.<br />

Zwillinge und Jungfrau<br />

Die Jungfrau betrachtet den Zwillingsgeborenen als<br />

unreifen Liebhaber; Zwillinge ihrerseits finden die<br />

Jungfrau altmodisch und langweilig. Die Jungfrau hat<br />

feste Ansichten über sexuelles Verhalten; Zwillinge<br />

schwanken. Wenn das Feuer der Leidenschaft<br />

ausgebrannt ist, wird die Jungfrau nörgeln und<br />

kritisieren, und der Zwillingsgeborene schaut sich<br />

nach Abwechslung um. Ein Liebespaar unter einem<br />

schlechten Stern, das nicht mit einer langen Zukunft zu<br />

rechnen hat.<br />

Zwillinge und Waage<br />

Eine reizvolle, interessante Verbindung. Beide sind<br />

liebevoll, und die sexuelle Vereinigung kann feurig werden.<br />

Beide sind weder eifersüchtig noch possessiv,<br />

und ihre Temperamente wirken stabilisierend aufeinander.<br />

Beide experimentieren in erotischer Hinsicht<br />

gern. Ein Verhältnis dürfte ein Genuß für beide sein.<br />

Große Chancen für eine glückliche Ehe, besonders<br />

wenn die Waage das Portemonnaie des Zwillings<br />

bewacht.<br />

Zwillinge und Skorpion<br />

Sexuell passen sie gut zusammen, aber hier bestätigt<br />

sich der Spruch, daß körperliche Anziehung allein nicht<br />

genügt. Der Skorpion ist eifersüchtig, der Zwillingsgeborene<br />

launisch. Wenn der Skorpion die Zügel zu<br />

straff anzieht, wird der Zwilling ausbrechen. Nach<br />

einem leidenschaftlichen Zwischenspiel kühlt sich das<br />

Verhältnis rasch zu Mißvergnügen und sogar zu<br />

Feindseligkeit ab. Nur ein außergewöhnliches Paar<br />

kann es zu einer guten Ehe bringen.<br />

Zwillinge und Schütze<br />

Beide sind ruhelos, wandelbar und als Liebende nicht<br />

gerade demonstrativ. Der Zwillingsgeborene neigt<br />

dazu, das Verhalten des Schützen im Bett zu kritisieren.<br />

Dieses Verhältnis hat noch andere schwache Punkte,<br />

aber positiv wirkt sich aus, daß beide weder anspruchsvoll<br />

noch besitzergreifend sind. Eine Liebesbeziehung<br />

beginnt impulsiv und endet ebenso. An<br />

einer Ehe müßten beide arbeiten, aber wenn sie es tun,<br />

kann es sich lohnen.<br />

Zwillinge und Steinbock<br />

Der Zwillingsgeborene ist für den konservativen,<br />

stetigen, häuslich gesinnten Steinbock zu ungeduldig,<br />

zu freiheits- und unabhängigkeitsbedürftig. Das sexuelle<br />

Verhalten des Zwillingsgeborenen stößt manchen<br />

braven Steinbock vor den Kopf. Der Steinbock sorgt<br />

sich mehr um andere Dinge -Arbeit, Finanzen, berufliche<br />

Laufbahn - als um seine sexuellen Bedürfnisse<br />

und findet den Zwilling leichtsinnig. Ein Verhältnis ist<br />

möglich, aber eine erfolgreiche Ehe der beiden wäre ein<br />

Beweis für alles überwindende Liebe.<br />

Zwillinge und Wassermann<br />

Empfindsame Zwillinge verstehen und schätzen die<br />

Phantasie des Wassermanns. Sie können abenteuerliche,<br />

erfindungsreiche Liebhaber werden. Das Merkmal<br />

der Beziehung ist die Unberechenbarkeit. Sie wird<br />

nicht immer glatt verlaufen, kann aber anregend und<br />

lohnend sein. Wenn das Verhältnis zu Ende ist, wird<br />

Freundschaft bleiben. Die Ehe ist wahrscheinlich<br />

ersprießlich und angenehm, aber eher durch tiefe<br />

Zuneigung als durch Leidenschaft gekennzeichnet.<br />

Zwillinge und Fische<br />

Die beiden sind im Ausdenken neuer sexueller<br />

Variationen besser als in deren Ausführung. Die Fische<br />

sind für die Zwillinge ein bischen zu gefühlsbetont,<br />

deren Impuls es ist, das Erlebnis zu genießen - und<br />

weiterzuziehen. Daraus kann sich eine Atmosphäre des<br />

Mißtrauens ergeben. Es ist möglich, daß zwischen<br />

beiden echte Zuneigung herrscht, aber die Beziehung<br />

wird schließlich durch die Unsicherheit zermürbt. Ein<br />

riskantes Verhältnis, eine unglückliche Ehe.


Horoskop<br />

Zwillinge: 21. Mai bis 20. <strong>Juni</strong> - Hans guck in die Luft<br />

Fröhlich glucksend möchte es an allem um sich<br />

herum teilhaben, und es tut ihm sichtlich gut, wenn es<br />

schon früh in möglichst viele Aktivitäten mit<br />

einbezogen wird. Die Wissbegierde des Zwillinge-<br />

Kindes zeigt sich sehr schnell und da kommen sie<br />

dann: die berühmten "Warum"-Fragen. Seien Sie auf<br />

der Hut, Ihre Antworten schnell parat zu haben, denn<br />

die nächste Frage lauert schon. Doch allzu lange<br />

verweilt das Zwilling-Kind nicht bei einem Thema<br />

oder einer Spielsache, aus den Augenwinkeln sieht es<br />

nämlich schon das nächste interessante Objekt. Es<br />

benötigt viele und immer neue Anregungen, damit<br />

sich keine Langeweile bei ihm einstellt und sein<br />

Wissensdurst gestillt wird - und der ist beträchtlich.<br />

Schwangerschaft - Gesprächsbereit<br />

Der kleine Zwilling ist innerlich schon startbereit, um<br />

sich mitzuteilen - vielleicht durch den einen oder<br />

anderen Stoß gegen die Bauchdecke der Mama. Er<br />

will Aufmerksamkeit und wird es lieben, wenn man<br />

bereits im Bauch mit ihm redet, ihm vorsingt oder<br />

vorliest. Selbst wenn er merkt, dass die Mama in der<br />

neuesten Babyzeitschrift stöbert, findet er das toll,<br />

zeigt es doch, dass sie sich für seine Ankunft bestens<br />

informiert.<br />

Babys und Kleinkinder (bis 3 Jahre)<br />

Plappermäulchen<br />

Das Mündchen des Zwillinge-Kindes wird nicht oft<br />

stillstehen - es hat tausend Fragen und wird schon in<br />

der Wiege versuchen, sich verständlich zu machen.<br />

Schon sehr früh kann man beginnen, ihm<br />

Geschichten zu erzählen oder mit ihm zu singen.<br />

Hauptsache, es passiert etwas. Krabbelgruppe ist ein<br />

Muss für Zwillinge-Kinder, denn auf diese Weise wird<br />

ihr Kommunikationswunsch gestillt und erste<br />

Freundschaften können bereits hier geschlossen<br />

werden. Im lebendigen Austausch mit anderen lebt<br />

der kleine Zwilling so richtig auf und fühlt sich wohl.<br />

Kinder (4 bis 13 Jahre)Leseratte und Entdeckergeist<br />

Der lebendige kleine Zwilling wird oftmals schon früh<br />

zum Unterhalter der , der mit Witz und Humor andere<br />

nachahmt und auf diese Weise alle zum Lachen<br />

bringt. Er ist so vielseitig, dass Langeweile bei ihm<br />

garantiert nicht aufkommt. Besuch im Haus ist immer<br />

gern gesehen, denn das heißt: Nun ist etwas los! Sein<br />

Erfindungsreichtum kennt keine Grenzen und<br />

neugierig steckt es sein Näschen überall hinein.<br />

Lesestoff ist immer willkommen und schon taucht es<br />

ab in die Welt der Geschichten, die seine Neugierde<br />

auf Neues stillen.<br />

Jungendliche (ab 14 Jahre) - Partytime<br />

Jetzt muss man sich gut wappnen, denn der<br />

redegewandte und diskussionsfreudige Zwilling-<br />

Jugendliche wird den in dieser Zeit fälligen<br />

Streitgesprächen mit den sicher nicht aus dem Wege<br />

gehen. Da sollte man selbst mit guten Argumenten<br />

aufwarten können, damit man nicht an die Wand<br />

geredet wird. Sein verbaler Erfindungsreichtum hilft<br />

dem Zwillinge-Jugendlichen, immer eine passende<br />

Ausrede für kritische Themen parat zu haben. Um<br />

Dampf abzulassen, sollte viel Raum für Partys und<br />

andere Geselligkeiten gegeben werden. Austausch<br />

mit Gleichaltrigen ist jetzt besonders wichtig.<br />

Eltern - Have fun<br />

Zwillinge-Eltern stehen gern in engem Kontakt mit<br />

ihren Kindern und die gemeinsame Unterhaltung zu<br />

den vielfältigsten Themen bestätigt sie in dem<br />

Bedürfnis des gegenseitigen Austausches. Ihr Haus<br />

steht auch den Freunden ihres immer offen, denn sie<br />

sind innerlich selbst jung und finden schnell den<br />

richtigen Ton mit den Jugendlichen. In diesem Haus<br />

kommt sicher auch der Humor nicht zu kurz, da hier<br />

ruhig auch mal richtig herumgealbert werden darf.<br />

Nur nicht alles so ernst nehmen, ist hier die Devise.<br />

Oma und Opa - Jung im Herzen<br />

Zwillinge-Großeltern haben immer noch ein wenig<br />

den Schalk im Nacken. Ihre auch im Alter noch<br />

jugendliche Denkweise verhilft ihnen zu einem regen<br />

Austausch mit ihrem Enkel, der ihre Meinung oft<br />

besser annehmen kann als die der Eltern.<br />

Geschichten aus der eigenen Kindheit werden gern<br />

erzählt, gemeinsame Lesungen oder Theaterbesuche<br />

verbinden. Und auch in den Krisenzeiten des<br />

Erwachsenwerdens finden Zwillinge-Großeltern<br />

einen Ausweg und vermittelnde Worte.


Der Sommer kann kommen


Naturheilmethoden<br />

Baunscheidttherapie<br />

Entschlackung<br />

Die Familienchronik der Baunscheidts<br />

berichtet, das Carl Baunscheidt zu diesem<br />

Zeitpunkt Kontakt zu einem Missionar aus<br />

China gehabt hat. Dieser Missionar hatte<br />

ihm bereits von den Erfolgen der<br />

chinesischen Akupunktur berichtet. Aus<br />

dieser Beobachtung heraus entwickelte er<br />

seinen berühmtem „Lebenswecker“ zum<br />

Erzeugen künstlicher Mückenstiche.<br />

Die „Akupunktur“ des Westens war<br />

geboren. Ende des 19. Jahrhunderts war<br />

der Baunscheidtismus weit verbreitet. Der<br />

einfache Mann ebenso wie Napoleon III.<br />

Gehörten zu den begeisterten Anhängern<br />

der Heilmethode.<br />

Baunscheidt<br />

und Wert dieser einfachen und effektiven<br />

Behandlungsmethode selbst beurteilen<br />

und sie gezielt für Ihre Patienten ein<br />

setzen.<br />

Das berühmteste Zitat Carl Baunscheidts<br />

will ich meinen Lesern nicht vorenthalten:<br />

„Wenn ich arm und nackt als Schiffbrüchiger<br />

an ein fremdes Gestade geworfen<br />

würde, ich fände überall Freunde meiner<br />

Heilweise.“<br />

Carl Baunscheidt (1809–1873), der<br />

Erfinder der Brustmilchpumpe, entdeckte,<br />

damals 36jährig, ein interessantes<br />

Phänomen. Er litt unter Gelenkbeschwerden<br />

der Hände. Als er im Sommer<br />

1848 in seinem Garten einschlief, trieben<br />

ganz besonders stechfreudige Mücken ihr<br />

Unwesen. Sie stachen Baunscheidt<br />

unzählige Male in seine schmerzenden<br />

Hände. Als er erwachte, machte er eine<br />

außergewöhnliche Feststellung: Durch die<br />

Mückenstiche waren die Schmerzen wie<br />

weggeflogen.<br />

Die Akkupunktur<br />

des Westens<br />

Seine Befürworter setzten den Nadelapparat<br />

schließlich zur Behandlung jeglicher<br />

Krankheit ein. Leider nicht ohne Folgen!<br />

Denn eine Therapie, welche für sich in<br />

Anspruch nimmt, ein „Allheilmittel“ zu sein,<br />

wird unglaubwürdig. So geriet die Baunscheidt-Therapie<br />

in Vergessenheit, da<br />

seriöse Behandler sie nicht mehr<br />

verwenden mochten.<br />

Carl Baunscheidt veröffentlichte sein Buch<br />

im Jahre 1851. Wissenschaft, Medizin und<br />

Forschung haben sich stetig weiter entwickelt.<br />

Die Grundidee des Baunscheidtismus<br />

aber hat bis heute zum Wohle der<br />

Patienteneinen wichtigen Stellenwert in<br />

der Naturheilkunde.<br />

Erst 1928 beschrieb Dr. med. Bernhard<br />

Aschner die Baunscheidt-Therapie erneut<br />

in seinem „Lehrbuch der Konstitutionstherapie“.<br />

Nun kam die Methode wieder<br />

etwas häufiger zum Einsatz. Heute ist der<br />

Baunscheidtismus durch die Traditionelle<br />

Chinesische Medizin und die Neuraltherapie<br />

erneut in den Hintergrund getreten.<br />

Mit diesem Buch werden Ihnen die<br />

Grundlagen der Baunscheidt-Therapie<br />

näher gebracht. So können Sie Nutzen


von Schlacken bei, ebenso wie Bewegungsmangel,<br />

Flüssigkeitsmangel,<br />

Stress, Ärger oder Angst. Die Schlackenstoffe<br />

lagern sich an den unterschiedlichsten<br />

Stellen im Körper, wie den<br />

Gelenken, dem Gewebe, der Darmschleimhaut,<br />

den Gefäßen und den<br />

Organen, ab.<br />

Entschlackungskur<br />

Eine Entschlackungskur bedeutet, den<br />

Körper von Stoffen zu befreien, die sich als<br />

sogenannte Schlacken eingelagert haben.<br />

Eine Entschlackung kann dabei helfen,<br />

den Körper von zugefügten Giften zu<br />

befreien. Eine Entschlackung kann zu<br />

Beispiel dabei helfen, die Leber zu<br />

entgiften. Das Entschlacken gehört zu den<br />

klassischen Naturheilverfahren. Die<br />

Schulmedizin lehnt das Entschlacken als<br />

unwissenschaftlich und als nicht<br />

nachweisbares Verfahren ab, wenn gleich<br />

bereits erwiesen ist, dass Ansammlungen<br />

von Cholesterin, Kalk, Uratkristalle und<br />

anderen Stoffen zu schweren Erkrankungen<br />

führen können.<br />

Wie Schlacken entstehen<br />

Schlacken können entstehen durch<br />

falsche Ernährung, ungenügendes Kauen,<br />

Medikamente, Konservierungsstoffe,<br />

Denaturierte Nahrungsmittel, Umweltgifte,<br />

Pollen, Schimmelpilze, Hausstaub,<br />

Chemikalien (z.B. in Möbeln, Teppichen,<br />

Farben, Lacken, Farben) oder aber<br />

Amalgam in Zahnfüllungen. Auch Alkohol<br />

und Nikotin tragen zur vermehrten Bildung<br />

Brennnesseltee (Urtica dioica)<br />

Brennnesseltee ist zur Entschlackung gut<br />

geeignet.<br />

Wie sich Schlacken bemerkbar machen<br />

Bei einer Anhäufung von Schadstoffen im<br />

Körper können folgende Symptome<br />

entstehen:<br />

– Kopfschmerzen<br />

– Verstopfung<br />

– Bauchschmerzen<br />

– Durchfall<br />

– Ungenügende Abwehr<br />

– Unlust<br />

– Schlafstörungen<br />

– Ständige Müdigkeit<br />

– Leistungsmangel<br />

– Innere Unruhe<br />

– Konzentrationsschwäche<br />

(vor allem bei Kindern)<br />

Unbehandelt entwickeln sich daraus<br />

eventuell Krankheiten wie Allergien,<br />

chronische Infekte, rheumatische Erkrankungen,<br />

Diabetes, Gicht, Neurodermitis,<br />

Schuppenflechte oder das Burnout-<br />

Syndrom. Bei vorliegenden Beschwerden<br />

können bereits ernsthafte Erkrankungen<br />

vorliegen, weshalb immer auch ein Arzt zu<br />

Rate gezogen werden sollte.<br />

Maßnahmen zur Ausleitung der Schlacken<br />

Bei einer Entschlackungskur, das heißt<br />

einer therapeutischen Behandlung zur<br />

Ausleitung der im Körper befindlichen<br />

Schadstoffe, sind vor allem folgende<br />

Organe von Bedeutung: Nieren, Leber,<br />

Haut, Darm und Lymphe. Das Ziel einer<br />

Entschlackungskur ist es, zuerst alle<br />

Schlacken im Körper zu lösen und diese<br />

dann im Anschluss daran über die<br />

genannten Organe auszuleiten beziehungsweise<br />

diese Organe durch gezielte<br />

Therapie zu entgiften.


1. Niere<br />

Das Entschlacken über die Niere erfolgt<br />

größtenteils durch eine ausreichende<br />

Flüssigkeitszufuhr. Werden im Körper<br />

Schadstoffe gelöst, so müssen diese auch<br />

durch genügend Wasser ausgeschwemmt<br />

werden, da sie sich sonst an anderen<br />

Körperstellen wieder neu einlagern<br />

können und sich daraus eventuell<br />

massivere Symptome entwickeln.<br />

Die Mindestmenge an Flüssigkeit<br />

errechnet sich mit der Formel Körpergewicht<br />

x 35/1000 = Liter Neutralflüssigkeit<br />

am Tag, das sind bei einem 70<br />

kg schweren Menschen circa 2,45 Liter am<br />

Tag. Neutralflüssigkeit ist ausschließlich<br />

Wasser ohne Kohlensäure.<br />

Um die Ausscheidung der Nieren noch<br />

zusätzlich zu unterstützen werden die<br />

verschiedensten Kräuter eingesetzt.<br />

Teerezepturen, Extrakte oder Urtinkturen<br />

aus harntreibenden Pflanzen, wie zum<br />

Beispiel Brennnessel, Goldrute, Petersilie,<br />

Schach-telhalm, Bärentraube und<br />

Schachtelhalm kommen hier zum Einsatz.<br />

Die Wirkung der Kräuter kann durch<br />

Einnahme zu bestimmten Tageszeiten,<br />

wie es die chinesische Medizin vorsieht,<br />

zusätzlich unterstützt werden. So hat die<br />

Niere ihre Hauptzeit zwischen 17.00 Uhr<br />

und 19.00 Uhr.<br />

2. Leber<br />

Die Leber ist das wichtigste und größte<br />

Entgiftungsorgan im Körper. Die Leber<br />

bereitet das vor, was anschließend über<br />

die Niere ausgeschieden wird. Ist unser<br />

Körper zu sehr verschlackt, wird die Leber<br />

in ihrer Arbeit überfordert. So betrachtet<br />

die Naturheilkunde ständige Müdigkeit<br />

auch als „Schmerz der Leber“.<br />

Um die Leber zu entgiften, setzt die<br />

naturheilkundliche Behandlung außerdem<br />

auf Bitterstoffe. Diese sind enthalten in<br />

Nahrungsmitteln, wie Rucola, Chicorée,<br />

Radicchio und den Kräutern Löwenzahn<br />

und Brennnessel. Die Pflanzen Mariendistel<br />

und Goldrute helfen ebenfalls beim<br />

Leber entgiften. Die Mariendistel wirkt<br />

schützend, stärkend und entgiftend auf die<br />

Leber, die Goldrute hat in erster Linie einen<br />

harntreibenden Effekt, wird jedoch bei<br />

Entgiftungstherapien der Leber häufig mit<br />

eingesetzt. Die Hauptzeit der Leber ist<br />

zwischen 1.00 Uhr und 3.00 Uhr nachts,<br />

das heißt Mittel, die der Leber helfen<br />

sollen, werden am besten am Abend<br />

eingenommen.<br />

3. Haut<br />

Die Haut, unser größtes Organ, gehört<br />

ebenso zu den Ausscheidungsorganen.<br />

Der Ausscheidungsprozess der Haut wird<br />

in erster Linie durch Wasser-Trinken<br />

unterstützt. Kneippsche Güsse, Bürstenmassagen<br />

und Saunagänge sind ebenso<br />

Möglichkeiten, um die Hautdurchblutung<br />

anzuregen und Schlacken nach außen zu


ingen. Darüber hinaus regen auch<br />

Solebäder den Körper an, Schadstoffe<br />

über die Haut auzuleiten.<br />

4. Darm<br />

Der Darm spielt bei der Abwehr eine<br />

große Rolle. 70 Prozent der Abwehrzellen<br />

befinden sich im Darm. Schlacken im<br />

Darm behindern die Abwehr, daraus<br />

entwickeln sich vor allem Infektanfälligkeiten<br />

und Allergien. Bedauerlicherweise<br />

wird dem Darm oftmals viel zu<br />

wenig Aufmerksamkeit geschenkt.<br />

Eine ballaststoffreiche Nahrung mit<br />

großen Mengen an Obst und Gemüse<br />

wirkt sich positiv auf die Darmschleimhaut<br />

aus. Sauerkrautsaft oder frisches<br />

Sauerkraut hat einen äußerst positiven<br />

Einfluss auf die Darmflora. Um Gifte aus<br />

dem Darm zu leiten, wird häufig Heilerde<br />

angewandt. Diese hat die Gabe, Gifte zu<br />

binden und sie anschließend auf dem<br />

natürlichen Wege auszuschwemmen.<br />

Auch Präparate aus Vulkangestein sind in<br />

der Lage Schadstoffe an sich zu binden<br />

und auszuleiten.<br />

5. Lymphe<br />

Die Lymphe ist ein<br />

sogenanntes Drainagesystem,<br />

das vor<br />

a l l e m g r o ß m o l e -<br />

kulare Stoffe aufnimmt.<br />

Die von den<br />

Lymphgefäßen aufgenommene<br />

Zwischenzellflüssigkeit<br />

wird großteils in den<br />

Lymphknoten gereinigt.<br />

So stellt die<br />

Lymphe ein wichtiges<br />

Ausleitungssystem<br />

des Körpers<br />

dar. Pflanzen, wie<br />

zum Beispiel Löwenzahn,<br />

Ringelblume,<br />

Schöllkraut und Kermesbeere<br />

kommen<br />

zur Entlastung der<br />

Lymphe zum Einsatz.<br />

Außerdem unterstützten Lymphdrainagen<br />

die Ausleitung angefallener<br />

Schadstoffe.<br />

Zusätzliches zur<br />

Entschlackungskur<br />

Begleitend zur Entschlackungskur<br />

empfehlen Heilpraktiker viel Obst und<br />

Gemüse, Gemüse am besten leicht<br />

gedünstet und nicht roh, kein Salat zum<br />

Abendessen (durch Rohkost Behinderung<br />

der Verdauung – Gärung) am<br />

Abend am besten gedünstetes Gemüse,<br />

leichte Suppen, Reis, Nudeln, Getreidegrützen<br />

wenig Fleisch und Wurst (oder<br />

gar nicht), Süßes meiden, kein Alkohol.<br />

wenig oder besser keinen Kaffee, keinen<br />

schwarzen Tee, viel Bewegung, frische<br />

Luft, Entspannungsübungen wie Yoga<br />

oder Progressive Muskelrelaxation.<br />

Zudem sollte auf eine ausreichende<br />

Trinkmenge geachtet werden.<br />

Eine Entschlackungskur kann durch<br />

Ausleitverfahren, wie Schröpfen, Massagen,<br />

Baunscheidtieren (Hautreiztherapie,<br />

bei der die Haut leicht angeritzt<br />

und anschließend ein Öl aufgetragen<br />

wird) und Cantharidenpflaster (ein<br />

Pflaster, getränkt mit dem Extrakt der<br />

„spanischen Fliege“, bewirkt Hautreizungen)<br />

unterstützt werden.


Oberpfälzer Küche<br />

Gänsebrust mit Apfel,<br />

Kartoffelknödel und Rotkohl<br />

Zutaten für 4 bis 6 Personen:<br />

4 ausgelöste Gänsebrüste 200 g (ohne<br />

Haut)<br />

Salz, Pfeffer<br />

4 große Scheiben Serrano-Schinken<br />

4 Stangen Lauch (Porree)<br />

2 säuerliche Äpfel<br />

1 EL Pflanzencreme oder Margarine<br />

400 ml Apfelsaft<br />

1 Beutel Rahmbratensauce<br />

50 g Crème fraîche oder Sahne zum<br />

verfeinern<br />

1 TL Zucker<br />

Zubereitung:<br />

Die Zubereitung dauert inkl. Backzeit ca.<br />

60 Minuten.<br />

Gänsebrust salzen und pfeffern. Je 2<br />

Brüste mit der gewölbten Seite nach<br />

außen zusammenlegen, mit Serrano-<br />

Schinken umwickeln und mit Holzspießchen<br />

feststecken. Den Lauch<br />

putzen, waschen und in Ringe schneiden.<br />

Äpfel waschen, vierteln, entkernen und in<br />

Spalten schneiden.<br />

Die Pflanzencreme in einem Bräter<br />

erhitzen. Fleisch darin rundherum<br />

anbraten und herausnehmen. Den<br />

Bratensatz mit Apfelsaft lösen. Rahmbratensauce<br />

einrühren und bei schwacher<br />

Hitze 1 Minute kochen. Lauch in die<br />

Sauce geben und das Fleisch auf das<br />

Gemüse legen.<br />

Im vorgeheizten Ofen bei 175° C (Umluft<br />

150° C) zugedeckt ca. 20 Minuten garen.<br />

Crème fraîche oder Sahne unterrühren<br />

und mit Zucker, Salz und Pfeffer<br />

abschmecken.<br />

Reichen Sie dazu Spätzle, Knödel und<br />

Rotkohl.<br />

Erdäpfelkas mit Bayerwald-<br />

Geräuchertem<br />

Zutaten für 4 Personen:<br />

800 g Kartoffeln<br />

250 g Sauerrahm<br />

150 g Zwiebelwürfel<br />

2 Bund Schnittlauch<br />

Salz und Pfeffer<br />

350 g dünn geschnittenes Schwarzgeräuchertes<br />

mehrere Essiggurken<br />

Zubereitung:<br />

Die Kartoffeln kochen, schälen und noch<br />

warm reiben. Die Zwiebelwürfel dazugeben<br />

und mit Salz und Pfeffer würzen.<br />

Zum Schluss den fein geschnittenen<br />

Schnittlauch und den Sauerrahm unter<br />

die Kartoffelmasse mengen.<br />

Nach dem Erkalten in mehrere Portionen<br />

aufteilen und zusammen mit dem<br />

Schwarzgeräucherten und den Essiggurken<br />

anrichten. Dazu gibt es ein<br />

kräftiges Bauernbrot.<br />

Semmelschmarrn<br />

Zutaten:<br />

8 Semmeln vom Vortag<br />

3/8 l bis ½ l Milch<br />

Salz<br />

3 bis 4 Eier<br />

Fett zum Ausbacken<br />

Zum Garnieren mit Zucker oder einer<br />

Zimt-Zuckermischung bestreuen.<br />

Zubereitung:<br />

Die Semmeln in Scheiben oder größere<br />

Würfeln schneiden. Anschließend die Eier<br />

mit Salz und Milch gut verschlagen und<br />

über die Semmeln gießen. Alles 3 bis 4<br />

Minuten durchziehen lassen, dann in<br />

heißem Fett in der Pfanne unter häufigem<br />

Wenden goldgelb backen. Nach Belieben<br />

mit etwas Zucker bestreut auf heißer<br />

Platte anrichten.<br />

Hilfreiche Tipps:<br />

Bei größeren Mengen empfiehlt es sich,<br />

den Schmarrn portionsweise auszubacken.<br />

Den fertigen Schmarrn nach dem Backen<br />

in einem flachen Topf zugedeckt, mit<br />

wenig Zucker bestreut, bei schwacher<br />

Hitze etwas durchziehen lassen. So wird<br />

er glänzend und saftig.<br />

Der ungezuckerte Semmelnschmarrn<br />

kann als Beilage zu Fleischgerichten mit<br />

Soßen wie z. B. Gulasch mit Salat gereicht<br />

werden.<br />

Obatzda<br />

Zutaten für 4 Personen:<br />

350 g reifer Camembert<br />

175 g Frischkäse<br />

6 EL Butter<br />

Salz, Pfeffer<br />

½ TL gemahlener Kümmel<br />

½ TL edelsüßes Paprikapulver<br />

2 Zwiebeln<br />

3 EL Dampfbier<br />

Zubereitung:<br />

Den Camembert mit einer Gabel fein<br />

zerdrücken. Frisch-käse un-terheben und<br />

beide Käsesorten gut miteinander<br />

mischen.<br />

Die Butter und die Gewürze unter die<br />

Käsemasse rühren. Die Zwiebeln<br />

schälen, fein hacken und zur Käsecreme<br />

geben. Zum Schluss das Dampfbier<br />

darüber gießen und alles noch einmal gut<br />

vermischen.<br />

Obatzda mit Brot oder Brezen und<br />

frischen Radieschen servieren.


Unser besonderes Angebot des Monats<br />

Abbildung ähnlich<br />

Es handelt sich um einen<br />

Super7 von Westfield<br />

Er hat einen 3500 ccm-V8 Motor.<br />

Die Laufleistung beträgt 18.000<br />

Meilen.<br />

Farbe: British Racing-Green.<br />

Die Sitze sind in Leder gehalten<br />

Es ist jedoch ein Rechtslenker.<br />

Ich werde die Hauptuntersuchung<br />

auf jeden Fall neu machen.<br />

Es gibt dieses Fahrzeug in dieser<br />

Ausführung<br />

nur 3 Mal in Deutschland.<br />

Die Leistung: 190 PS bei 670 Kg<br />

Fahrzeuggewicht. Baujahr: 1993.<br />

Das Fahrzeug ist bei mir in 2.Hand.<br />

Preisvorstellung: 28.000 Euro.<br />

Nähere Auskunft unter der Tel.-Nr. 0176-49444934<br />

Lázeňský hotel PYRAMIDA, a.s.<br />

Slatina 91 - 351 01 Františkovy Lázně<br />

Telefon: +420 354 401 581<br />

E-mail: info.mtt@hotelpyramida.com<br />

Internet: www. hotel-pyramida.cz<br />

Wie wir Ihnen bei Rückenschmerzen helfen können<br />

Unsere neue Therapie heißt Medizinische Trainingstherapie<br />

(MTT). Ihre Einzigartigkeit liegt in der<br />

Stärkung der tiefligenden Rückenmuskulatur, die<br />

durch die klassische Traningmethoden nicht möglich<br />

ist. Wir haben zwei speziell entwickelte<br />

Trainingsmaschinen, die Geräte ILE und ICE. Beide<br />

Geräte ermöglichen dank der besonderer Fixierung<br />

die oberflächliche Muskulatur zu isolieren und ein<br />

isoliertes Training der Halswirbelsäulen- und Lendenwirbelsäulenstreckmuskulatur<br />

die tiefliegende<br />

Rückenmuskulatur durchzuführen, die für die<br />

meisten Rückenschmerzen verantwortlich sind.<br />

Vorteile der Medizinischen Trainingstherapie<br />

Die Therapie beginnt mit einer gründlichen Entrittsuntersuchung<br />

und mit dem isokinetschen diagnostischen<br />

Test (Rückensanalyse). Die gründliche Erkennung<br />

der Schmerzursache ermöglicht, die<br />

Therapie gezielt durchzuführen.<br />

Mit den medizinischen Therapiegeräten wird ein<br />

gezieltes, isoliertes und kontrolliertes Training der<br />

tiefliegenden Muskulatur ermöglicht.<br />

Durch eine effektive Therapie wird oftmals eine<br />

Operation an der Wirbelsäule vermeiden<br />

Im Vergleich zu einem operativen Eingriff ist die<br />

Behandlung fast risikofrei<br />

Program für die Rückentherapie<br />

im Kurhotel Pyramida<br />

– ein richtiger Genesungsurlaub<br />

Für wenn ist die MTT geeignet<br />

In den meisten Fällen ist für das Entstehen der<br />

Rückenschmerzen die schwach ausgebildete<br />

autochtone Rückenmuskulatur verantwortlich.<br />

Mit einer isometrischen Kraftmessung wird<br />

festgestellt, ob eine Atropie und/oder eine<br />

intramuskuläre Dysbalanz wirklich als<br />

Schmerzursache vorliegen, und ob die MTT für<br />

Sie die richtige Lösung ist. Wir können dann<br />

einen persönlichen Therapieplan erstellen. Bei<br />

folgenden Indikationen kann Ihnen die MTT-<br />

Therapie helfen:<br />

Rückenschmerzen in allen Formen<br />

Verspannungsschmerzen in der Hals- und<br />

Nackenmuskulatur<br />

Kopfschmrezen, Migräne, Tinnitus<br />

Muskuläre Insuffizienzen und muskuläre<br />

Dysbalanzen<br />

Zustand nach Operation an der Wirbelsäule<br />

(ab 6 Wochen nach OP)<br />

Degenerative Veränderungen der Wirbelsäule<br />

(Osteochondrose, Spondylose, Spinalstenose)<br />

Bandscheibverwölbungen und<br />

Bandscheibenvorfälle, die nicht operiert<br />

werden müssen<br />

Haltungsschwäche und -Fehler<br />

Erkrankungen aus dem rheumatoiden<br />

Formenkreis (chronische Polyartritis, Morbus<br />

Bechterev, Fibromyalgie etc.)


GESUNDHEIT<br />

GESUNDHEIT<br />

des Menschen<br />

höchstes Gut<br />

Pflanzenstoff Strophanthin<br />

Das<br />

verschwundene<br />

Naturheilmittel<br />

für ein<br />

gesundes Herz<br />

Herz-Kreislauferkrankungen sind die<br />

Todesursache Nr. 1 in hochentwickelten<br />

Ländern, allein in Deutschland sterben<br />

jährlich ca. 200.000 Menschen an<br />

Herzinfarkt. Wirksame Medikamente<br />

wären also besonders in diesem Bereich<br />

äußerst gefragt.<br />

Ich selbst nehme vorbeugend seit einem<br />

Jahr Strophanthin und kann die positive<br />

Wirkung auf das Herz und den Kreislauf<br />

nur bestätigen! Kann es da wirklich sein,<br />

dass ein gut funktionierendes, und vor<br />

allem natürliches und nebenwirkungsfreies,<br />

Natur-Medikament einfach so aus<br />

der Praxis verschwindet?<br />

Dies müsste vielleicht nicht so sein, wenn<br />

mehr Ärzte und Herzkranke den herzwirksamen<br />

Naturstoff Strophanthin<br />

kennen und anwenden würden. Die<br />

positive Wirkung von Strophanthin wurde<br />

bereits über Jahrzehnte hinweg von<br />

seinen Anwendern dokumentiert. Doch<br />

warum wissen viele Ärzte nichts über<br />

Strophanthin, warum werden herzkranke<br />

Patienten nicht damit behandelt?<br />

Strophanthin, das verschwundene Herzmedikament,<br />

noch vor wenigen Jahren<br />

von der Schulmedizin als “Insulin für<br />

Herzkranke” tituliert und regelrecht gefeiert,<br />

ist heute fast schon in Vergessenheit<br />

geraten.<br />

Gemeint ist einer der größten Skandale in<br />

der Geschichte der deutschen Medizin, als<br />

ein völlig natürlicher, nebenwirkungsfreier<br />

Pflanzenstoff namens “Strophanthin”, trotz<br />

eindeutig nachgewiesener, regelrecht<br />

sensationell positiver Wirkung auf Herzerkrankungen<br />

und Herzschwäche, wie sie<br />

die Medizin nie zuvor je erlebt hat, einen<br />

glorreichen Aufstieg und kurze Zeit später<br />

schon fast ein jähes Ende finden sollte.<br />

Eigentlich kam es ja wie es kommen<br />

musste und wie es zahlreichen anderen,<br />

potentiell hochwirksamen Naturheilmitteln<br />

widerfahren ist: mit der sagenhaften<br />

Wirkung stand sich das Strophanthin<br />

selbst im Wege! Noch vor wenigen Jahren<br />

von der Schulmedizin in höchsten Tönen<br />

gelobt, erkannte die Pharmaindustrie das<br />

Eigentor sehr schnell:<br />

Strophanthin tat das, was der Patient<br />

erhofft und heilte, linderte aber zumindest<br />

die Beschwerden und schützte vor<br />

Infarkten. Damit ersetzte es aber unzählige,<br />

für die Pharmaindustrie lukrative<br />

Herzmedikamente und machte die vielen<br />

Operationen, an denen die Schulmedizin<br />

reichlich mitverdient, praktisch überflüssig…!<br />

Deshalb wurde Strophanthin aus entsprechenden<br />

Lehrbüchern und aus der<br />

Therapie letztlich verbannt und wurde<br />

seitdem nicht mehr offiziell erforscht. Die<br />

Wahrheit über Strophanthin, die jahrelang<br />

in der Praxis bewiesen wurde, ist in<br />

sämtlichen Nachschlagewerken untergraben<br />

worden. So finden Sie z.B. auf<br />

Wikipedia nur leere und eher negative


Aussagen darüber.<br />

Trotzdem wurde Strophanthin bis heute<br />

nicht ganz vergessen!<br />

Eine Therapie für Herzkranke sieht heute<br />

üblicherweise so aus: Viele Tabletten<br />

schlucken, Diäten, Gewichtsreduktion,<br />

mehr Bewegung, kein Alkohol, kein<br />

Nikotin. Wenn das alles nichts mehr hilft:<br />

Operationen. Es bedeutet eine klare<br />

Einschränkung der Lebensqualität.<br />

Über die Entstehung, Behandlung und<br />

Vermeidung von Herzkrankheiten gibt es<br />

in der Schulmedizin unterschiedliche<br />

Theorien. Der Patient wird also je nach<br />

Arzt unterschiedlich behandelt. Letztlich<br />

wird die Herzerkrankung nicht geheilt, es<br />

werden nur – im besten Fall – die<br />

Symptome unterdrückt und das Leiden<br />

des Kranken wird vermindert – der<br />

Herzinfarkt wird hinausgezögert.<br />

Ein Dr. Berthold Kern hat in diesem<br />

Zusammenhang festgestellt, dass sehr<br />

viele Menschen unter zellulärer Übersäuerung<br />

leiden und Herzinfarkte fast nur<br />

durch Stoffwechselstörungen des Herzmuskels<br />

entstehen. Eine Übersäuerung<br />

wird durch falsche Ernährung (zu wenig<br />

Obst und Gemüse – dafür zu viel<br />

Fertiggerichte, Fleisch, Zucker, Alkohol,<br />

Nikotin, usw.) und zu wenig Bewegung<br />

verursacht. Es herrscht akuter Vitalstoff-<br />

Mangel im Körper. Hat also die langfristige<br />

Übersäuerung des Körpers, früher oder<br />

später die Herzerkrankung zur Folge?<br />

Der Schulmedizin ist das Problem der<br />

Übersäuerung wenig bekannt und<br />

behandelt sie daher nicht. Dabei gibt es<br />

schon zahlreiche Bücher und Wissen aus<br />

der Naturheilkunde, die dieses Problem<br />

beschreiben und behandeln. Doch wenn<br />

man schon an einer Herzerkrankung leidet<br />

und gar schon den ersten Herzinfarkt<br />

erlitten hat, muss schleunigst etwas getan<br />

werden.<br />

Das verschwundene Herzmedikament<br />

Strophanthin muss wieder zum Einsatz<br />

kommen!<br />

Stomatologická<br />

laboratoř<br />

Dentallabor<br />

Jitka Taušová<br />

Zahnersatz, Zahnprothesen, Implantate und mehr<br />

Unser privates Dentallabor befindet sich seit 2004 im Zentrum<br />

von Karlovy Vary. Wir fertigen ästhetischen Zahnersatz nach<br />

neuesten Erkenntnissen. Vertrauen Sie auf die Handwerkskunst<br />

einer zertifizierten Zahntechnikerin. Wir arbeiten mit namenhaften<br />

Herstellern von Verbrauchsmaterialien und erstellen Ihnen gerne<br />

ein individuelles Angebot aus unserem Leistungsspektrum.<br />

T.G.Masaryka 54/21 Tel.: +420 353 815 534<br />

360 01 Karlovy Vary mobil.: +420 606 504 048<br />

e -mail: j.tausova@volny.cz


Es gibt immer noch Menschen die, meist<br />

aufgrund eigener Erfahrungen, für die<br />

Anerkennung und den Einsatz von<br />

Strophanthin kämpfen. Sie sagen, dass<br />

Strophanthin in 85% aller Fälle die<br />

Herzbeschwerden beenden und Herzinfarkte<br />

verhindern kann. Dies bedeutet,<br />

dass es seit 1859 ein echtes, erfolgreiches<br />

Mittel für Herzkranke gibt. Dies bedeutet,<br />

dass die Erkrankung des Herzens nicht die<br />

Todesursache Nr. 1 sein müsste.<br />

All die Jahre hätten nicht all die vielen<br />

Menschen an Herzinfarkt sterben müssen.<br />

Doch das natürlich vorkommende<br />

Strophanthin lässt sich nicht patentieren<br />

und monopolisieren. Herz-Operationen<br />

und all die chemischen Medikamente<br />

bringen viel mehr Gewinn. Und Ärzte<br />

verlassen sich lieber auf Studien und ihre<br />

Fachbücher – als auf die jahrzehntelange<br />

Erfahrung der Strophanthin-Anwender.<br />

Die Wirkung von Strophanthin ist also<br />

schon lange erfahrungs-wissenschaftlich<br />

nachgewiesen worden. Die heute von der<br />

Wissenschaft etablierten und anerkannten<br />

Doppelblindstudien kosten sehr viel Geld.<br />

Aus privater Tasche eines Einzelnen wäre<br />

eine solche Studie für Strophanthin nicht<br />

zu finanzieren und die Konzerne die es<br />

sich leisten könnten, wollen dies natürlich<br />

nicht, denn Sie wissen ja warum… aus<br />

wirtschaftlichen Gründen, Kosten-Nutzen-<br />

Faktor, usw.<br />

Wie fatal wäre es denn für diese Kreise,<br />

wenn sich all diese chemischen blutdruck-<br />

senkenden, blutverdünnenden, dämpfenden<br />

und entwässernden Medikamente als<br />

sinnlos, ja sogar als gefährlich herausstellen<br />

würden? Auch die teuren und<br />

aufwändigen Herz-Operationen, die Katheter-Untersuchungen,<br />

Ballon-Dilatationen,<br />

Bypass-und Stent-Operationen<br />

würden sich als überflüssig herausstellen.<br />

All die Theorien und Anschauungen über<br />

die Entstehung und Behandlung des<br />

Herzinfarktes wären völlig in Frage<br />

gestellt. Das wird nicht zugelassen – das<br />

darf nicht sein!<br />

Wie wirkt Strophantin<br />

Strophanthin hat eine infarktverhütende<br />

Wirkung, ist zur Prophylaxe des<br />

Herzinfarktes geeignet und hilft akut bei<br />

Angina pectoris (Herzschmerzattacken).<br />

Strophanthin entsäuert das Herzmuskelgewebe.<br />

Es unterstützt den Herzmuskel<br />

und normalisiert seinen gestörten<br />

Stoffwechsel, trägt zur Zellregeneration<br />

und Vitalitätssteigerung bei. Sie können es<br />

als Herz- oder Bluthochdruckmittel und als<br />

vorbeugendes, regenerierendes Langzeitmittel<br />

einnehmen. Auch wirkt es bei<br />

Schlaganfall, arterieller Verschlusskrankheit<br />

der Beine, Asthma bronchiale,<br />

Demenz, endogener Depression und<br />

Grünem Star.<br />

Es ist beinahe zu 100% bioverfügbar (also<br />

wird fast vollständig aufgenommen) und<br />

richtet selbst in hohen Dosen keinen<br />

Schaden an. Strophanthin können Sie<br />

problemlos, d.h. ohne Gefahren ausprobieren,<br />

da es so gut wie frei von<br />

Nebenwirkungen ist und über eine große<br />

therapeutische Breite verfügt.<br />

Im schlimmsten Falle haben Sie Nebenwirkungen<br />

wie Durchfall oder verspüren<br />

einen Druck im Kopf oder aber Sie<br />

gehören leider genau zu diesen 15% der<br />

Patienten, die für die Wirkung des<br />

Strophanthins nicht empfänglich sind und<br />

es tut sich dann einfach nichts. Bei 85%<br />

jedoch, die es angewendet haben, hat es<br />

geholfen.<br />

Übrigens kommt Strophanthin auch als<br />

endogenes Anti-Stress-Hormon im<br />

menschlichen Körper vor und wird von der<br />

Nebennierenrinde produziert.


Herzinfarkt Prophylaxe – vor Herzinfarkt<br />

schützen mittels Strophanthin<br />

Weitere Hinweise von Dr. Debusmann:<br />

Die Brustenge oder Angina pektoris ist ein<br />

sicheres Symptom, dass Ihr Herz krank ist.<br />

Falls ein Angina-pektoris-Schmerz länger<br />

als 15 Minuten andauert, so rät Ihnen jeder<br />

Arzt und Kardiologe, sollten Sie unbedingt<br />

das Krankenhaus aufsuchen da ein<br />

Herzinfarkt im Anmarsch sei.<br />

Und zwar direkt, ohne Umweg über den<br />

Hausarzt. Das ist heute Standard. Leichte,<br />

und kurz andauernde Brustenge wird sehr<br />

häufig nicht ernst genommen, sowohl vom<br />

Patienten als auch nicht vom Arzt. Ihr<br />

Hausarzt überweist Sie meist erst zum<br />

Kardiologen. Der wird allerdings erst tätig,<br />

wenn im EKG oder im Blut Auffälliges zu<br />

finden ist.<br />

Ansonsten schickt er Sie mit freundlichen<br />

Worten und banalen Empfehlungen und<br />

vielleicht einem Beruhigungsmittel wieder<br />

nach Hause.<br />

Genau hier würde Strophanthin ursächlich<br />

helfend und heilend einsetzen. Denn<br />

Angina pektoris entsteht unter anderem<br />

durch eine Azidose (Übersäuerung) in der<br />

Herzmuskelzelle selbst, durch psychovegetativen<br />

Stress oder Überanstrengung.<br />

Wenn Sie also etwas merken, was nur<br />

entfernt als Enge in der Brust oder gar<br />

ausstrahlend in den linken Arm, manchmal<br />

auch als Zahnschmerz oder in den Rücken<br />

strahlend oder eine schwere Übelkeit mit<br />

Herzdrücken feststellen, dann sollten Sie<br />

bereits unbedingt Strophanthin nehmen.<br />

Denn nach 7 Minuten Einwirkung über die<br />

Zunge ist der Schmerz weg, da die<br />

Herzmuskelzelle entsäuert wurde.<br />

Leider, insbesonders bei Frauen, kommt<br />

der erste Herzinfarkt sehr häufig ohne jede<br />

Vorwarnung durch Angina pektoris.


Flora und Fauna<br />

in Franken<br />

Zaunkönig<br />

(Troglodytes troglodytes)<br />

Volkstümliche Namen<br />

Ein König war der Vogel schon in alten<br />

Fabeln. Dass er zwischen Zäunen<br />

herumschlüpft, wird erst in den Märchen<br />

der Brüder Grimm erwähnt. Die meisten<br />

regionalen Bezeichnungen nehmen auf<br />

sein Biotop Bezug: Zaunschloiferl, Zaunschlupferl,<br />

Zaunschliefer, aber auch<br />

Kinicherl oder Kinigl.<br />

Name<br />

Der heimische Zaunkönig, wissenschaftlich<br />

Troglodytes troglodytes, ist ein<br />

Vertreter der gleichnamigen Familie der<br />

»Zaunkönige«, zu der weltweit etwa 60<br />

Arten zählen. Fast ausnahmslos leben die<br />

Verwandten unseres Zaunkönigs in der<br />

Neuen Welt und dort vornehmlich im<br />

tropischen Mittel- und Südamerika. Einzig<br />

der bei uns vorkommende Zaunkönig hat<br />

seinen Lebensraum von Nordamerika<br />

westwärts über die gesamte paläarktische<br />

Region des Erdballs ausgedehnt. Sein<br />

Name geht auf das griechische Wort<br />

»troglodyt«, Höhlenbewohner, zurück und<br />

ist eigentlich etwas irreführend, denn<br />

Zaunkönige bewohnen nur selten Höhlen.<br />

Andere regionale Bezeichnungen wie<br />

»Mäusekönig« oder »Zaunschlüpfer«<br />

beziehen sich auf die winzige Gestalt und<br />

die Lebensweise des kleinen Vogels.<br />

Beschreibung<br />

Der Zaunkönig zählt zu den kleinsten<br />

Vögeln Europas, nur das Goldhähnchen<br />

unterbietet ihn hierzulande noch in dieser<br />

Kategorie. Gerade einmal zehn Gramm<br />

wiegt der Vogel. Sein rostbraun gebändertes<br />

Gefieder macht ihn auch nicht<br />

gerade auffälliger, sondern sorgt im<br />

Gegenteil für eine perfekte Tarnung im<br />

Unterholz. Charakteristisch ist sein steil<br />

aufgerichteter Schwanz. Männchen und<br />

Weibchen sind beim Zaunkönig gleich<br />

gefärbt. Sein spitzer und leicht gebogener<br />

Schnabel kennzeichnet ihn als typischen<br />

Insektenfresser. Mit seinen kurzen Flügel<br />

gilt der Zaunkönig als schlechter Flieger,<br />

der sich stattdessen vorwiegend hüpfend<br />

im Gebüsch fortbewegt.<br />

Stimme<br />

Was dem Zaunkönig an äußerer Pracht<br />

fehlen mag, macht er mit seinem laut<br />

schmetternden, unverwechselbaren Gesang<br />

wett. Das singende Männchen<br />

erreicht trotz seiner geringen Größe eine<br />

Lautstärke von bis zu 90 Dezibel und sein<br />

Gesang ist auf einer Distanz von bis zu 500<br />

Metern zu hören. In der Brutzeit beginnt<br />

der »königliche Gesang« um kurz nach<br />

vier Uhr in der Früh und endet erst am<br />

späten Abend. Bei einer vollständigen vier<br />

bis fünf Sekunden dauernden Zaunkönig-<br />

Strophe unterscheiden Vogelkundler die<br />

Bestandteile »Einleitung - Schmettertour -<br />

Zwischentöne - Schmettertour - Zwischentöne<br />

- Roller«.<br />

Bei verschiedenen An-lässen meldet sich<br />

der Zaunkönig auch mit einem kurzen<br />

»Tik-Laut« und bei Erregung erklingt ein<br />

Ruf, der phonetisch beschrieben etwa wie<br />

»zerrr« klingt.<br />

Nahrung<br />

Der Zaunkönig ernährt sich ausschließlich<br />

von tierischer Nahrung: Spinnen, Weberknechte,<br />

Motten, Fliegen und andere<br />

Insekten sowie deren Eier und Larven<br />

stehen auf seinem Speiseplan. Seine<br />

Beute sucht vor allem in Bodennähe, im<br />

Wurzelwerk und Reisig. Sein kleiner,<br />

spitzer Schnabel erlaubt ihm bei der<br />

Nahrungssuche auch in kleinste Ritzen<br />

und Fugen vorzudringen. Selbst im Winter<br />

stellt er Insekten und Larven nach. Da sich<br />

dies in der kalten Jahreszeit reichlich<br />

mühsam gestalten kann, streifen zahlreiche<br />

Tiere auf der Suche nach geeigneten<br />

Nahrungsplätzen umher.<br />

Brutzeit<br />

Das Zaunkönigmännchen baut zumeist<br />

mehrere kugelförmige Nester, von denen<br />

sich das Weibchen das geeignetste Werk<br />

aussuchen darf. Sie richtet die zukünftige<br />

»Kinderstube« dann mit dem richtigen,<br />

ausgepolsterten Innenleben aus Moos,<br />

Federn, oder Haaren ein. Oft liegen die<br />

Zaunkönignester in Wurzeltellern umgestürzter<br />

Bäume oder in ausgewaschenen<br />

Wurzelstöcken an Bachufern, manchmal<br />

findet man sie auch zwischen Holzbalken<br />

und selbst in ausgedienten Konservendosen.<br />

Einmal im Jahr zwischen Ende April und<br />

Anfang Mai legt die »Zaunkönigin« fünf bis


Der Zaunkönig<br />

stark vom Winterwetter abhängig.<br />

Lange Frost- und Schneeperioden<br />

können den Bestand deutlich<br />

dezimieren. Dieser erholt sich aber<br />

meist innerhalb weniger Jahre, und<br />

abgesehen von diesen klimabedingten<br />

Schwankungen gilt der<br />

Bestand des Zaunkönigs hierzulande<br />

als stabil.<br />

acht winzige Eier. Zaunkönig-Eier wiegen<br />

weniger als 1,4 Gramm und sind gerade<br />

einmal 17 mal 12,5 Millimeter groß. Das<br />

Brutgeschäft, das zwischen 14 und 18<br />

Tagen dauert, übernimmt allein das<br />

Weibchen. Nachdem die Jungen<br />

10 bis 12 Tage lang im Nest<br />

gefüttert wurden, verlassen sie<br />

gemeinsam das Nest und bleiben<br />

noch einige Zeit als Familienverband<br />

zusammen.<br />

Verbreitung<br />

Der Zaunkönig kommt nahezu<br />

weltweit vor. In Europa, insbesondere<br />

auf Inseln wie Island, Färöer<br />

oder Korsika gibt es jeweils Unterarten,<br />

die sich äußerlich unterscheiden.<br />

In Mitteleuropa ist der<br />

Zaunkönig vorwiegend ein so genannter<br />

Standvogel. Auf der Suche nach günstigem<br />

Nahrungsangebot verlassen<br />

allerdings viele Vögel ihre Sommerreviere<br />

und streifen umher oder überwintern in der<br />

Nähe großer Gewässer.<br />

Bestandsentwicklung<br />

Der Zaunkönig gehört in Europa zu den<br />

häufigsten Vogelarten. Die Liste der<br />

Brutvögel Deutschlands führt den<br />

Zaunkönig mit 1,5 bis 2,2 Millionen<br />

Brutpaaren. Im Gegensatz zu anderen<br />

Vogelarten helfen die üblichen Berechnungen<br />

und Angaben zur Siedlungsdichte<br />

beim Zaunkönig nicht viel weiter. Sein<br />

Vorkommen hat vielfach einen linearen<br />

Charakter entlang von Bächen und<br />

Flüssen. Der Bestand des Zaunkönigs ist<br />

Zaunkönig<br />

(Troglodytes troglodytes)<br />

Volkstümliche Namen<br />

Ein König war der Vogel schon in alten<br />

Fabeln. Dass er zwischen Zäunen<br />

herumschlüpft, wird erst in den Märchen<br />

der Brüder Grimm erwähnt. Die meisten<br />

regionalen Bezeichnungen nehmen auf<br />

sein Biotop Bezug: Zaunschloiferl, Zaunschlupferl,<br />

Zaunschliefer, aber auch<br />

Kinicherl oder Kinigl.<br />

Name<br />

Der heimische Zaunkönig, wissenschaftlich<br />

Troglodytes troglodytes, ist ein<br />

Vertreter der gleichnamigen Familie der<br />

»Zaunkönige«, zu der weltweit etwa 60<br />

Arten zählen. Fast ausnahmslos leben die<br />

Verwandten unseres Zaunkönigs in der<br />

Neuen Welt und dort vornehmlich im<br />

tropischen Mittel- und Südamerika. Einzig<br />

der bei uns vorkommende Zaunkönig hat<br />

seinen Lebensraum von Nordamerika<br />

westwärts über die gesamte paläarktische<br />

Region des Erdballs ausgedehnt. Sein<br />

Name geht auf das griechische Wort<br />

»troglodyt«, Höhlenbewohner, zurück und<br />

ist eigentlich etwas irreführend, denn<br />

Zaunkönige bewohnen nur selten Höhlen.<br />

Andere regionale Bezeichnungen wie<br />

»Mäusekönig« oder »Zaunschlüpfer«<br />

beziehen sich auf die winzige Gestalt und


Herkunft<br />

Ursprünglich kommen die Kanarien von<br />

den Kanarischen Inseln. Sie sind auch auf<br />

Madeira und den Azoren zu finden. Der<br />

Kanariengirlitz, die Stammform der<br />

Kanarien, ist ende des 15. Jahrhunderts<br />

von den Spaniern nach Europa gebracht<br />

worden. Die Seeleute brachten den<br />

ursprünglichen Kanariengirlitz wohl wegen<br />

seinem schönen Gesang gerne als Geschenk<br />

mit von den Eroberungs-Reisen.<br />

Die ersten Zuchterfolge sind wahrscheinlich<br />

spanischen Mönchen gelungen.<br />

Der Verkauf der Tiere war wohl recht<br />

einträglich. Übrigens: Damit kein anderer<br />

die Kanarien züchtet, achteten die Mönche<br />

darauf nur Männchen zu verkaufen!<br />

Angeblich hatten Sie dadurch fast 100<br />

Jahre ein "Kanarienmonopol". Die vögel<br />

wurden erfolgreich ins Ausland verkauft.<br />

Mitte des 16. Jahrhunderts tauchten dann<br />

aber doch mehr und mehr weibliche<br />

Kanarien auf dem Markt auf, vermutlich<br />

weil es sehr schwierig ist Männchen und<br />

Weibchen zu unterscheiden ist wohl den<br />

Mönchen das ein oder andere Weibchen<br />

abhanden gekommen.<br />

Wie auch immer, allmählich beschäftigten<br />

sich auch andere Länder mit der Zucht von<br />

Kanarien. In Europa galten diese Vögel<br />

tatsächlich lange Zeit als Luxus.<br />

Wahrscheinlich wegen dem Gesang der<br />

Kanarienvögel stieg deren Beliebtheit sehr<br />

schnell an, sodaß man begann die Tiere in<br />

Europa selber zu züchten. Es entstanden<br />

immer mehr Rassen, welche nun noch<br />

besser singen konnten und auch schönere<br />

Farben aufwiesen.<br />

Im 19. Jahrhundert setzte man die<br />

Kanarien in Bergwerken tatsächlich als<br />

Gasalarmsensoren ein. Man nahm die<br />

kleinen Tierchen mit in die Grube, und<br />

wenn dieses anfingen in Ohnmacht zu<br />

fallen war das ein verlässliches Zeichen für<br />

"Dicke Luft"!<br />

Mittlerweile ist der Kanarienvogel bei uns<br />

ein sehr beliebtes Haustier geworden und<br />

hat mit dem eigentlichen Kanarienvogel<br />

von den kanarischen Inseln nicht mehr viel<br />

gemeinsam. So Vielfältig sind seine<br />

Züchtungen in Farbe, Form und Gesang,<br />

dass sich jeder seinen Favoriten<br />

aussuchen kann.<br />

Aussehen<br />

Kanarienvögel gibt es in vielen verschiedenen<br />

Unterarten, die sich vor allem<br />

hinsichtlich des Aussehens unterscheiden.<br />

Gesangs- und Farbkanarienvögel<br />

werden ungefähr 13,5-14,5 cm groß,<br />

während Positurkanarienvögel mit einer<br />

Körperlänge von 11-3 20 cm etwas größer<br />

werden. In jedem Fall charakteristisch für<br />

Kanarienvögel ist ihr rund geformter Kopf<br />

sowie ihr kurzer Kegelschnabel.<br />

Mittlerweile gibt es Kanarienvögel durch<br />

Kreuzung unterschiedlicher Gattungen in<br />

vielen verschiedenen Farben, wobei die<br />

ursprüngliche Farbe Gelb ist. Folgende<br />

typische Farben gibt es bei diesen Tieren:<br />

Schneeweiß<br />

Gelb<br />

Orange<br />

Dunkelrot<br />

Gesprenkelt<br />

Zweifarbig<br />

Verbreitungsgebiet<br />

Wie der Name bereits vermuten lässt,<br />

stammt der Kanarienvogel von den<br />

Kanarischen Inseln und den Azoren. Vor<br />

rund 500 Jahren wurde dieser Singvogel<br />

zu einem Haustier domestiziert. Deshalb<br />

findet man ihn heutzutage auf allen<br />

Kontinenten.<br />

Lebenserwartung<br />

Die Lebenserwartung des Kanarienvogel<br />

liegt bei 10-15 Jahren.<br />

Haltung<br />

Kanarienvögel sind keine Einzelgänger<br />

und sollten immer paarweise gehalten<br />

werden. Alternativ dazu bietet sich die<br />

Haltung von einem Männchen und mehreren<br />

Weibchen an. Eine ebenso harmonische<br />

Gruppe können mehrere Weibchen<br />

bilden. Generell gilt: Die Anzahl der<br />

Weibchen sollte immer höher sein als die<br />

der Männchen.<br />

Zur Unterbringung der Kanarienvögel<br />

bietet sich eine Voliere an. Diese sollte in<br />

jedem Fall mehrere Sitzstangen mit<br />

unterschiedlichen Durchmessern, bestehend<br />

aus Naturhölzern, beinhalten und so<br />

groß sein, dass die Tiere ohne Probleme<br />

einige Runden fliegen können. So können<br />

die Muskulatur und die Sehnen der Tiere<br />

gut trainiert werden, außerdem verkümmern<br />

die Flügel der Tiere nicht. Natürlich<br />

sollten die Äste so angebracht werden,<br />

dass die Vögel noch genügend Möglichkeit<br />

zur fliegen haben und von einer<br />

Kanarienvögel


"Der Wunsch, ein Tier zu halten,<br />

entspringt einem uralten Grundmotiv<br />

- nämlich der Sehnsucht des Kulturmenschen<br />

nach dem verlorenen Paradies."<br />

(Konrad Lorenz)<br />

Schnabelwetzen: Häufig nach dem Fressen<br />

als Reinigungsritual zu beobachten,<br />

aber auch als Beschwichtigungsgeste der<br />

Artgenossen gegenüber zu deuten<br />

auf einem Bein sitzend: Dein Tier fühlt<br />

Stange zur anderen springen können.<br />

Der Boden der Voliere wird am besten mit<br />

grobem Vogelsand ausgestreut. Das darin<br />

enthaltene Grit ist für die Verdauung ideal.<br />

Außerdem muss bei der Kanarienvögel<br />

Haltung darauf geachtet werden, dass es<br />

genügend Wasser- und Futternetze gibt,<br />

deren Anzahl auf die Anzahl der Tiere<br />

ausgerichtet sein muss. Damit sie den<br />

Schnabel wetzen können, brauchen<br />

Kanarienvögel eine Sepiaschale; um ihren<br />

Kalkbedarf zu decken bietet sich ein<br />

Kalkstein an. Eine praktische Ergänzung<br />

zur Käfigausstattung sind Grünfutterklammern<br />

und Kolbenhirsehalter.<br />

Ein unbedingtes Muss ist eine Badewanne,<br />

die frisches Wasser enthält und für<br />

die Gefiederpflege eingesetzt wird. Um die<br />

Kanarienvögel vor Keimen zu schützen,<br />

Vogelsand für die Verdauung<br />

Gemüse, wie zum Beispiel<br />

Spinat, Karotten und Gurke<br />

Obst, wie zum Beispiel Apfel und Birne<br />

Kräuter, wie zum Beispiel junger Löwenzahn<br />

und Vogelmiere<br />

Kolbenhirse, nur einmal die Woche<br />

Eifutter und Keimfutter<br />

Knabberstangen als Leckerbissen<br />

mit Vitamintropfen angereichertes Trinkwasser<br />

Verhalten<br />

Kanarienvögel haben verschiedene<br />

Möglichkeiten, ihr Verhalten zum Ausdruck<br />

zu bringen. Nachfolgend stellen wir euch<br />

die häufigsten und wichtigsten Verhaltensarten<br />

sowie deren Bedeutung vor:<br />

sich wohl und ist entspannt<br />

Schütteln des Gefieders: Die Kanarienvögel<br />

pflegen ihr Gefieder, meistens nach<br />

dem Baden, aber auch als Ausdruck von<br />

Ent-spannung nach Stress zu beobachten<br />

Kopf im Gefieder: Übliche Schlafstellung<br />

der Kanarienvögel, Ausdruck von Entspannung,<br />

aber auch mögliches Anzeichen<br />

für eine ernsthafte Erkrankung<br />

Schnäbeln: Zeichen von ausgeprägter<br />

Zuneigung<br />

Baden: Beliebte Geste der Kanarienvögel,<br />

bei welcher sie ihr Gefieder<br />

reinigen und sich entspannen<br />

Umgang<br />

Kanarienvögel gelten nicht unbedingt als<br />

Haustiere, die so zahm werden wie<br />

Papageien oder Sittiche. Dennoch ist mit<br />

einem geduldsamen Umgang vieles<br />

möglich. Die Kanarienvögel können soweit<br />

gezähmt werden, dass sie sich zum<br />

Beispiel freiwillig auf die Hand ihres<br />

Halters oder auf dessen Schulter setzen.<br />

Wer viel Glück hat und besonders viel<br />

Geduld zeigt, hat vielleicht sogar die<br />

Möglichkeit, seinem Kanarienvogel eine<br />

bestimmte Melodie beizubringen.<br />

Einmal im Monat muss die Krallenlänge<br />

der Tiere überprüft werden. Bei einem<br />

übermäßigen Wachstum müssen Krallen<br />

und Schnabel unter Umständen von einem<br />

Tierarzt gekürzt werden. Vorsorgen kann<br />

man, indem man den Tieren ausreichend<br />

Möglichkeit gibt, Schnabel und Krallen<br />

abzureiben (Äste mit verschiedenen<br />

Durchmesser, Sepiaschale).


Reiseziele und Sehenswürdigkeiten<br />

in Bayern und Tschechien<br />

Riesengebirge<br />

im Sommer<br />

ein Gebirge<br />

der Superlative<br />

Das Riesengebirge ist in vielerlei Hinsicht<br />

ein Gebirge der Superlative: Es ist<br />

nämlich das höchste, das beliebteste und<br />

das einzige Gebirge mit Hochgebirgscharakter<br />

in Tschechien. Gletscherkare,<br />

raue Gebirgskämme, weitläufige Wiesen<br />

und Holzhütten in den Tälern, rauschende<br />

Wasserfälle und geheimnisvoll stille<br />

Moorseen und die über allem thronende<br />

Bergkönigin: die majestätische Schneekoppe<br />

(Sněžka) – all das und noch viel<br />

mehr erwartet Sie im Riesengebirge!<br />

Im Sommer ist das Riesengebirge ein<br />

beliebter Ausgangspunkt für Wanderungen<br />

und Radtouren. Die gesamte<br />

Gegend ist nämlich von dutzenden, gut<br />

markierten Radwegen durchzogen, die<br />

durch eine schöne, hügelige Landschaft<br />

führen und sowohl Steigungen als auch<br />

lange Abfahrten mit einer herrlichen<br />

Aussicht auf die Umgebung bieten.<br />

Wer ist der mächtigste<br />

Herrscher des Riesengebirges?<br />

Die Geschichte dieses höchsten<br />

Gebirges Tschechiens ist eng mit der<br />

Märchenfigur Rübezahl (Krakonoš)<br />

verbunden. Der Berggeist hat die<br />

Aufgabe, das Gebirge vor habgierigen<br />

Schatzsuchern, Wilderern und anderen<br />

Bösewichten zu schützen. Daher werden<br />

in der Region überall Figürchen und<br />

andere Andenken mit einer Darstellung<br />

des Rübezahl verkauft, die sich bei<br />

Touristen großer Beliebtheit erfreuen.<br />

Das Geheimnis von Rübezahls<br />

Garten<br />

Das bunte Rübezahl-Reich lockt mit


zahlreichen schönen Fleckchen. Unbedingt<br />

sollten Sie den höchsten Berg, die<br />

majestätische Schneekoppe, besuchen.<br />

Der Wanderweg, der zum Gipfel führt,<br />

leitet Sie durch das Gletschertal Obří důl<br />

(Riesengrund), von wo aus man eine<br />

herrliche Aussicht auf den Berg Studniční<br />

hora (Brunnberg) hat. Auf dem Bergkamm<br />

des Rehorngebirges (Rýchory) im<br />

östlichen Teil des Riesengebirges kann<br />

man geschützte Alpenblumen bewundern.<br />

Außerdem steht hier auch die<br />

größte tschechoslowakische Grenzfestung<br />

Stachelberg. Bei einer Seilbahnfahrt<br />

auf den Schwarzenberg (Černá hora)<br />

kann man die herrliche Aussicht auf die<br />

Umgebung genießen. Und wenn man<br />

durch die Moore wandern möchte, sollte<br />

man am besten im Juli ins Riesengebirge<br />

fahren, denn dann erblüht die Natur in den<br />

herrlichsten Farben.<br />

Entdecken Sie beeindruckende<br />

Wasserfälle<br />

Im Riesengebirge gibt es fantastische<br />

Wasserfälle, darunter einige mit einer<br />

schwindelerregenden Höhe! Am reißenden<br />

Fluss Mumlava (Mummel) gibt es in<br />

der Nähe von Harrachov (Harrachsdorf)<br />

die beeindruckenden Mummel-Wasserfälle<br />

(Mumlavské vodpády), die aus 7<br />

Meter Höhe und mit einer Breite von 10<br />

Metern von einem Granitvorsprung in die<br />

Tiefe stürzen. Besonders schön ist auch<br />

der über 100 m hohe Kaskaden-Wasserfall<br />

namens Pantschefall (Pančavský<br />

vodopád), der übrigens der größte und<br />

beeindruckendste Tschechiens ist und<br />

über einen Felsabhang von der Wiese<br />

Pančavská louka bis auf den Elbgrund<br />

(Labský důl) fließt.<br />

Welche Geheimnisse birgt das<br />

Riesengebirge noch?<br />

In unmittelbarer Nähe der Elbquelle<br />

befindet sich das Hotel Labská bouda, ein<br />

modernes, neunstöckiges Stahlbetongebäude,<br />

das am Scheidepunkt der<br />

schönsten Gebirgskammwege durch das<br />

Riesengebirge liegt. Sie können auch<br />

zum Denkmal Mohyla Hanče a Vrbaty<br />

wandern, das zur Anerkennung von Mut<br />

und wahrer Freundschaft aufgestellt<br />

wurde. Zu den schönsten Naturdenkmälern<br />

der Region zählen übrigens die<br />

aus zwei Gletscherkesseln gebildeten<br />

Karen Sněžné jámy (Schneegruben). Und


Reiseziele und Sehenswürdigkeiten<br />

in Bayern und Tschechien<br />

wenn Sie abenteuerlustig sind, werden<br />

Sie auf Ihren Wanderungen durch das<br />

Riesengebirge sicher noch zahlreiche<br />

andere Schätze entdecken.<br />

Die Schneekoppe<br />

Besteigen Sie den höchsten<br />

Berg Tschechiens – die<br />

Schneekoppe<br />

Wie eine spitze dreiseitige Pyramide ragt<br />

der höchste Berg Tschechiens aus dem<br />

langgezogenen Riesengebirge auf.<br />

Begeben Sie sich auf eine Wanderung<br />

u n d e r o b e r n S i e d e n K ö n i g d e r<br />

tschechischen Berge, der gleichzeitig<br />

auch eines der Symbole des Landes ist.<br />

Als Belohnung für die Mühe beim Aufstieg<br />

auf den Gipfel in Höhe von 1.602 Metern<br />

erwartet Sie eine wunderschöne Aussicht<br />

auf Tschechien und Polen, sowie das<br />

Gefühl, auf dem höchsten Punkt des<br />

Landes zu stehen. Schnüren Sie also Ihre<br />

Wanderstiefel, packen Sie eine leckere<br />

Brotzeit ein und los gehts!<br />

Wie eine spitze dreiseitige Pyramide ragt<br />

der höchste Berg Tschechiens aus dem<br />

langgezogenen Riesengebirge auf.<br />

Begeben Sie sich auf eine Wanderung<br />

u n d e r o b e r n S i e d e n K ö n i g d e r<br />

tschechischen Berge, der gleichzeitig<br />

auch eines der Symbole des Landes ist.<br />

Als Belohnung für die Mühe beim Aufstieg<br />

auf den Gipfel in Höhe von 1.602 Metern<br />

erwartet Sie eine wunderschöne Aussicht<br />

auf Tschechien und Polen, sowie das<br />

Gefühl, auf dem höchsten Punkt des<br />

Landes zu stehen. Schnüren Sie also Ihre<br />

Wanderstiefel, packen Sie eine leckere<br />

Brotzeit ein und los gehts!<br />

Begeisterte Aktivurlauber erwarten zahlreiche<br />

Wanderwege, die auf den Gipfel<br />

führen. Unterwegs hat man eine herrliche<br />

Aussicht auf den Nationalpark Riesengebirge,<br />

der wegen seiner rauen Witterung<br />

an die Natur Skandinaviens erinnert.<br />

Denjenigen, die es lieber gemütlich und<br />

gemächlich mögen, empfehlen wir einen<br />

Ausflug nach Pec pod Sněžkou (Petzer),<br />

von wo aus eine Seilbahn zum Gipfel<br />

fährt.<br />

Auf der ca. 30-minütigen Fahrt werden<br />

fast 700 Höhenmeter überwunden.<br />

Ein unvergessener Ausflug auf<br />

den tschechischen<br />

„Sechstausender“<br />

Schon seit Jahrhunderten ist die<br />

Schneekoppe ein beliebtes Reiseziel. Der<br />

erste dokumentierte Aufstieg erfolgte im<br />

Jahr 1456: Ein Kaufmann aus Venedig<br />

suchte hier nämlich nach Edelsteinen.<br />

Hundert Jahre später versuchte ein<br />

schlesischer Humanist die Höhe des<br />

Berges zu messen und fand heraus, dass<br />

er ganze 5 880 Meter hoch sei. Darüber<br />

können wir zwar heute nur lächeln, aber<br />

eines ist sicher: Die Erlebnisse beim<br />

Aufstieg waren damals wie heute für die<br />

Menschen etwas Beeindruckendes und<br />

Besonderes.<br />

Verschicken Sie eine Postkarte<br />

Hatten Sie erwartet, dass es auf dem<br />

Gipfel des höchsten Bergs Tschechiens<br />

karg und leer sein würde? Ganz im<br />

Gegenteil! Hier befinden sich nämlich<br />

gleich mehrere Gebäude: eine Wetterstation,<br />

die an ein Raumschiff erinnert, die<br />

runde St.-Laurentius-Kapelle und ein<br />

neues Gebäude der Tschechischen Post.<br />

Sicherlich werden sich Ihre Verwandten<br />

und Freunde freuen, wenn sie eine Karte<br />

vom höchsten Berg des Landes mit einem<br />

originellen Stempel erhalten.<br />

Erkunden Sie das<br />

Riesengebirge!<br />

Nachdem Sie die Aussicht ausreichend<br />

ausgekostet haben, können Sie von hier


auf einem der zahlreichen markierten<br />

Wanderwege die Umgebung erkunden<br />

und so weitere Schätze des Riesengebirges<br />

entdecken. Einer der beliebtesten<br />

Wanderwege führt an Hochgebirgstorfmooren<br />

vorbei bis hin zur Hütte<br />

Luční bouda (Wiesenbaude), wo man<br />

gemütlich einkehren und sich ausruhen<br />

kann. Im Winter kann man sich hier bei<br />

einem leckeren Glühwein aufwärmen.<br />

Oder wie wäre es mit einem Ausflug nach<br />

Špindlerův Mlýn(Spindlermühle), einem<br />

der bekanntesten Skigebiete Tschechiens,<br />

oder nach Horní Malá Úpa?<br />

Durch das Gletschertal<br />

Obří důl zur Schneekoppe<br />

Auf dem romantischen<br />

Wanderweg Obří důl zum Gipfel<br />

der Schneekoppe<br />

Das Riesengebirge ist perfekt für<br />

Aktivurlaub! Wie wäre es zum Beispiel mit<br />

einem Aufstieg auf den höchsten Berg<br />

Ts c h e c h i e n s , d i e S c h n e e k o p p e<br />

(Sněžka)? Von hier hat man nämlich eine<br />

fantastische Aussicht auf die herrliche<br />

Landschaft. Der Weg Obří důl (Riesengrund)<br />

ist gerade wegen seiner vielen<br />

Natursehenswürdigkeiten sehr beliebt.<br />

Hoch hinauf über das<br />

Gletschertal Obří důl<br />

Starten Sie in Pec pod Sněžkou (Petzer)<br />

auf dem Parkplatz bei der Maria-mit-dem-<br />

Kinde-Kapelle, die der Schutzpatronin der<br />

Wanderer geweiht ist. Der etwa sechs<br />

Kilometer lange Weg Obří důl führt von<br />

hier steil bergauf. Unterwegs können Sie<br />

zum Beispiel einen Stopp einlegen und<br />

das historische Bergwerk Kovárna<br />

besichtigen. Anschließend geht es an<br />

einem Wasserwerk vorbei, das einst die<br />

Schneekoppe mit Wasser versorgte. Hier<br />

steht auch ein Kreuz, das Štefan Dix, dem<br />

Verwalter der ehemaligen Berghütte Obří<br />

bouda geweiht ist. Nach etwa einem<br />

Kilometer ist die polnische Berghütte Dom<br />

Slasky und die Weggabelung an der<br />

ehemaligen Berghütte Obří bouda zu<br />

sehen.<br />

Genießen Sie die Aussicht vom<br />

höchsten Berg des Landes<br />

Von hier ist es nicht mehr weit bis zum<br />

G i p f e l d e r S c h n e e k o p p e . O b e n<br />

angekommen werden Sie mit einer<br />

herrlichen Aussicht auf den Weg Obří důl<br />

und Polen belohnt. Nachdem Sie wieder<br />

Kraft getankt haben, können Sie zum<br />

Beispiel mit der Seilbahn über den Berg<br />

Růžová hora (Rosenberg) wieder den<br />

Heimweg antreten. Der Abstieg zurück<br />

nach Pec pod Sněžkou ist etwa 14<br />

Kilometer lang und führt über bequeme<br />

Holzstege durch die Aupa-Torfmoore im<br />

Riesengebirge zur Hütte Luční bouda<br />

(Wiesenbaude). Ab hier steigt der Weg<br />

auf den Berg Liščí hora (Fuchsberg)<br />

hinauf, von welchem aus man eine<br />

herrliche Aussicht auf die Schneekoppe<br />

hat. Beim Abstieg läuft man am


Reiseziele und Sehenswürdigkeiten<br />

in Bayern und Tschechien<br />

Trinkgläser oder Kristalllüster aus<br />

Glasklumpen entstehen? Besuchen Sie<br />

die Novosad & Son Glashütte in<br />

Harrachov, die älteste private Glashütte in<br />

der Tschechischen Republik, und beobachten<br />

Sie die Glasmacher in Aktion - zum<br />

Beispiel aus dem Komfort des Restaurants<br />

in der angrenzenden Mini-Brauerei<br />

oder genießen Sie die Einrichtungen des<br />

Hotels mit seinen Bierbädern. Die<br />

traditionelle Produktionsweise ist bis<br />

heute in den Glashütten erhalten<br />

geblieben. Sie werden eine einzigartige,<br />

hundert Jahre alte Mühle in ihrer<br />

ursprünglichen Form sehen, die voll<br />

funktionstüchtig ist und von einer<br />

Wellenleitung und einer Wasserturbine<br />

angetrieben wird. Im Museum befindet<br />

sich eine Sammlung historischer Gläser<br />

aus den Werkstätten der örtlichen<br />

Glashütte, und zeitgenössische Werke<br />

können im Fabrikladen mit einem Rabatt<br />

erworben werden.<br />

Aussichtsturm Hnědý vrch (Braunberg)<br />

vorbei und hat einen wunderschönen<br />

Blick auf den Berg Černá hora (Schwarenberg).<br />

Dort können Sie die Seilbahn<br />

nehmen oder über die Wiese Liščí louka<br />

nach Pec pod Sněžkou laufen.<br />

Der Nationalpark – ein Mosaik<br />

der Ökosysteme<br />

Die Berghänge des Nationalparks<br />

Riesengebirge weisen vier Vegetationsebenen<br />

auf. Wenn man die Berge vom<br />

Fuß bis zum Bergkamm besteigt,<br />

durchquert man dichte Buchen- und<br />

Fichtenwälder, Dickicht und Unterholz,<br />

oder aber man läuft über die vielen<br />

Holzstege, die über Torfmoore führen. Die<br />

blühenden Bergwiesen, die schon seit<br />

Jahrhunderten von den Bergbewohnern<br />

gepflegt werden, sind ein Rückzugsort für<br />

zahlreiche seltene Tier- und Pflanzenarten.<br />

Nachdem Sie die steilen Berghänge,<br />

die einst in der Eiszeit entstanden,<br />

erklommen haben, befinden Sie sich<br />

plötzlich inmitten der Flechtentundra der<br />

höchsten Gipfel des Riesengebirges.<br />

Und was bietet die Umgebung?<br />

Unweit von Harrachov (Harrachsdorf)<br />

befindet sich im westlichen Teil der<br />

Schlucht Mumlavský důl ein etwa 8 m<br />

hoher Felsvorsprung, über den der Fluss<br />

Mumlava (Mummel) mit einem imposanten<br />

Wasserfall fließt. Besonders<br />

schön sind die Aushöhlungen im Flussbett<br />

am Fuß des Wasserfalls, die als Strudeltöpfe<br />

bezeichnet werden.<br />

Glaswerk und Brauerei<br />

Harrachov – Novosad<br />

Eine Minibrauerei und das<br />

Geheimnis der Glasbläserei<br />

Möchten Sie wissen, wie luxuriöse<br />

Die Glashütte, hat einen<br />

schönen Verkaufs-Laden, für<br />

das hier produzierte Kunst -<br />

Handwerk.<br />

Wir haben einen schönen Tag in<br />

Harrachov und Umgebung verbracht.Wir<br />

waren am Mumlava Wasserfall, und auf<br />

der Durchfahrt durch Harrachov haben wir<br />

die Glashütte " Novosad Brewery" nebst<br />

Brauerei und Museum gesehen.<br />

Wir waren nicht In der Brauerei, oder dem<br />

Restaurant.<br />

Haben auch nicht die Glashütte<br />

besichtigt. Wir haben uns nur das<br />

Gelände genauer angesaut, und wollten


uns im Verkaufsladen der Glas-Hütte,ein<br />

Andenken mitnehmen.<br />

Eine Besonderheit, am Rande ist da noch<br />

erwähnenswert: Es wird ein besonderer<br />

Service angeboten:<br />

Man hat hier die Möglichkeit ein Bier-Bad<br />

zu nehmen. Dem Badewasser werden<br />

fünf Litter helles und fünf Liter dunkles<br />

unfiltriertes Bier, und gemahlenen Hopfen<br />

zugefügt. Das soll dem Körper gut tun.<br />

Müsste man eigentlich mal ausprobieren.<br />

Ich habe es halt erst mal nur so, zur<br />

Kenntnis genommen, wenn wir noch mal<br />

in der Gegend sind, dann nehme ich<br />

eventuell mal so ein Bier-Bad.Etwas ganz<br />

besonderes ist es auf jeden Fall. Bier<br />

trinken tun viele, aber darinnen Baden,<br />

sicherlich die wenigsten.<br />

Der Verkaufs-Laden der Glashütte, hat<br />

schöne Sachen im Angebot, nach<br />

meinem empfinden, sind die handwerklichen<br />

Produkte auch günstig zu<br />

erwerben. Bekannte haben sich Gläser<br />

mitgenommen, meine Frau, interessierte<br />

sich für die schönen Glasperlen-Ketten.<br />

Die Glasprodukte im Verkaufsraum<br />

glitzerten und leuchteten in der Sonne,<br />

das gab dem Verkaufsraum ein harmonisches<br />

aussehen.<br />

Das ganze Umfeld um die Glashütte mit<br />

Brauerei und Restaurant und dem Bier-<br />

Bad, ist auf jeden Fall sehenswert. Wer in<br />

Harrachov verweilt sollte sich das unbedingt<br />

ansehn, für den dem es interessiert,<br />

ist hier alles sehenswert.


Aminosäuren<br />

säuren zurückgeführt werden. Um zu<br />

testen, ob eine Mangelerscheinung<br />

vorliegt, kann ein Mediziner eine<br />

Aminosäuren-Analyse vornehmen, die die<br />

vorhandene Konzentration im Körper<br />

angibt.<br />

Aminosäuren – Bausteine für<br />

das Leben<br />

Ohne Aminosäuren kein Leben. Was sich<br />

banal anhört, ist jedoch tiefgründig. Denn<br />

Aminosäuren sind die kleinste Basis von<br />

Proteinen und für viele Prozesse im Körper<br />

mitverantwortlich. Durch Stress, unausgewogener<br />

Ernährung sowie chronischen<br />

Erkrankungen kann es zu einem Mangel<br />

an Aminosäuren im Körper kommen und<br />

ein schwaches Immunsystem sowie<br />

Müdigkeit hervorrufen. Bestimmte<br />

Aminosäuren können möglicherweise<br />

auch den Muskelaufbau, das Abnehmen<br />

sowie die Struktur von Haut und Haar<br />

unterstützen. Was genau sind Aminosäuren<br />

und welche Eigenschaften<br />

haben sie?<br />

Aminosäuren und Proteine<br />

Proteine, auch als Eiweiße bezeichnet,<br />

erfüllen wichtige Funktionen für den<br />

menschlichen Körper. Sie sind Bestandteile<br />

fast aller Organe und regulieren als<br />

Enzyme den Stoffwechsel. Alle Proteine<br />

sind wiederrum aus lebenswichtigen<br />

Aminosäuren zusammengesetzt. Jede<br />

einzelne Aminosäure verbindet sich<br />

jeweils mit anderen Aminosäuren zu<br />

Ketten.<br />

Je nachdem wie sich nun jede einzelne<br />

Aminosäure anordnet, entstehen dadurch<br />

unterschiedliche Proteine mit bestimmten<br />

Funktionen sowie Eigenschaften.<br />

A l l e r d i n g s o r d n e n s i c h e i n z e l n e<br />

Aminosäuren nicht willkürlich aneinander,<br />

sondern werden vom jeweils passenden<br />

Gen in die Reihe beordert. Jeweils drei<br />

angeordnete Aminosäuren-Paare<br />

entsprechen einem festgelegten Code.<br />

Dieser Code gibt den Bau der einzelnen<br />

Aminosäurenstruktur in unterschiedlicher<br />

Größe vor.<br />

20 proteinogene Aminosäuren<br />

Es sind mehr als 20 kanonische<br />

(proteinogene) Aminosäuren bekannt,<br />

sowie mehr als 250, die als nichtproteinogen<br />

bezeichnet werden. Diese<br />

s i n d n ä m l i c h n i c h t i n E i w e i ß e n<br />

nachweisbar, sondern im Organismus. Die<br />

meisten von den 20 proteinogenen<br />

Aminosäuren kann der Körper selbst<br />

herstellen. Acht jedoch nicht, diese werden<br />

als essentielle Aminosäuren bezeichnet.<br />

Sie müssen dem Körper durch die<br />

Ernährung in Form von Lebensmitteln<br />

zugeführt werden.<br />

Zu den essentiellen Aminosäuren<br />

gehören: Isoleucin, Valin, Methionin,<br />

Leucin, Tryptophan, Lysin, Phenylalin<br />

sowie Threonin. Der Körper von Säuglingen<br />

kann zwei weitere Aminosäuren<br />

zunächst nicht produzieren: Arginin sowie<br />

Histidin. Obwohl Aminosäuren die<br />

kleinsten Bausteine der Proteine sind, sind<br />

sie unerlässlich für das reibungslose<br />

Funktionieren des Körpers.<br />

Kleine Aminosäuren mit großer<br />

Wirkung<br />

Sobald eine Aminosäure im Körper fehlt,<br />

w i r d d i e F u n k t i o n a l l e r P r o t e i n e<br />

beeinträchtigt. Ein Mangel an Aminosäuren<br />

kann auf Dauer negative Folgen für<br />

den Körper sowie die Gesundheit mit sich<br />

bringen. Häufigste Folgen können eine<br />

e r h ö h t e A n f ä l l i g k e i t f ü r I n f e k t e ,<br />

Leistungsabfall, Gelenkbeschwerden oder<br />

auch Defizite beim Muskelaufbau<br />

sein.<br />

Viele der gesundheitlichen<br />

Beschwerden, die zu den<br />

Zivilisationskrankheiten gez<br />

ä h l t w e r d e n , w i e e t w a<br />

Übergewicht oder Diabetes<br />

können ebenfalls auf eine<br />

Störung des Stoffwechsels und<br />

damit auch auf eine mögliche<br />

Unterversorgung von Amino-<br />

Übrigens kann nicht nur eine Mangelerscheinung<br />

an Aminosäuren möglicherweise<br />

der Gesundheit schaden, sondern<br />

auch eine Überdosierung. Insofern<br />

Aminosäuren für einen längeren Zeitraum<br />

in zu hoher Konzentration dem Körper<br />

zugeführt werden, können beispielsweise<br />

die Leber oder auch die Niere darunter<br />

leiden.<br />

Essentielle Aminosäuren<br />

Lebensmittel dienen nicht nur dazu, das<br />

menschliche Hungergefühl zu stillen,<br />

sondern liefern dem Körper auch die<br />

lebenswichtigen essentiellen Aminosäuren.<br />

Daher ist die Wahl der Lebensmittel<br />

entscheidend, damit auch tatsächlich<br />

alle benötigten Aminosäuren zugeführt<br />

werden können.<br />

Essentielle Aminosäuren und<br />

ihre Eigenschaften<br />

Isoleucin kann dem zentralen Nervensystem<br />

verschiedene Botenstoffe liefern.<br />

Zudem ist Isoleucin entscheidend für den<br />

Muskelaufbau. Lebensmittel, die eine<br />

erhöhte Konzentration von Isoleucin<br />

aufweisen sind Cashewkerne, Erdnüsse,<br />

Linsen, Erbsen, Rindfleisch, Hühnchen,<br />

Garnelen sowie Käse.<br />

Valin hat die Aufgabe den Blutzucker im<br />

Körper zu regulieren sowie diverse<br />

Botenstoffe an das Gehirn zu transportieren.<br />

Außerdem unterstützt sowie<br />

stärkt Valin das Immunsystem. Lebensmittel,<br />

die verstärkt Valin beinhalten sind<br />

Dinkelmehl, Haferflocken, Thunfisch,<br />

Hefe, Eier, Käse, Hühnchen.<br />

Methionin ist am direkten Aufbau von<br />

Eiweißen im Körper beteiligt, sowie<br />

vorbeugend gegen Harnwegsinfektionen.<br />

Methionin ist in Paranüssen, Fisch, Leber<br />

sowie Eiern enthalten. Ebenfalls für den<br />

Muskelaufbau verantwortlich gezeichnet<br />

wird Leucin. Lebensmittel mit erhöhter<br />

Konzentration an Leucin sind: Erdnüsse,<br />

Mandeln, Sojabohnen, Erbsen, Käse,


Thunfisch, Hühnerbrust sowie Rinderleber.<br />

Wandel von Aminosäuren<br />

Mit der Aminosäure Tryptophan kann der<br />

Körper das Glückshormon Serotonin<br />

sowie das Schlafhormon Melatonin<br />

herstellen. Zudem ist Tryptophan wichtig<br />

für die Funktion der Leber. Zu finden ist es<br />

beispielsweise in Karotten, Tomaten,<br />

Bananen sowie Spinat. Die Aminosäure<br />

Lysin ist für den Erhalt des Binde- sowie<br />

Muskelgewebes zuständig. In der<br />

Synthese entsteht aus Lysin Carnitin, was<br />

besonders gerne zum Abnehmen sowie<br />

zum Muskelaufbau eingesetzt wird.<br />

Lebensmittel, wie etwa Bohnen, Orangen,<br />

Mandarinen sowie Sellerie enthalten<br />

Lysin.Phenylalin kann die Bildung von<br />

Blutkörperchen (sowohl weiße als auch<br />

rote) unterstützen sowie zur Nierenfunktion<br />

dienen. Soja, Schweinefleisch, Lachs,<br />

Eier, Kürbiskerne sowie Kuhmilch enthalten<br />

eine größere Menge von Phenylalin.<br />

Threonin kann vom Körper zu Glycin<br />

umgewandelt werden, welches die Nerven<br />

beruhigen kann. Zudem wirkt Threonin<br />

unterstützend beim Aufbau der Knochen<br />

sowie bei der Bildung von Antikörpern, um<br />

das Immunsystem zu kräftigen. Threonin<br />

ist beispielsweise in den folgenden<br />

Lebensmitteln enthalten: Papaya, Karotten,<br />

Blattspinat.<br />

Semi-essentiell: Arginin und<br />

Tyrosin<br />

Tyrosin sowie Arginin, können im<br />

Säuglingsalter noch nicht vom Körper<br />

selbst produziert werden, sodass sie als<br />

semi-essentiell bezeichnet werden.<br />

Arginin ist für seine unterstützende<br />

Funktion beim Muskelaufbau bekannt.<br />

Zudem soll Arginin das Wachstum des<br />

Körpers fördern können. Aus Tyrosin<br />

werden wichtige Hormone der Schilddrüse<br />

gebildet.<br />

Abnehmen und Muskelaufbau<br />

mit Aminosäuren<br />

Gerade bei Sportlern ist eine zusätzliche<br />

Aufnahme von Aminosäuren sehr beliebt.<br />

Denn damit Muskeln schneller wachsen<br />

können sowie schließlich auch bestehen<br />

bleiben, werden ebenfalls Proteine als<br />

zuständig erachtet. So ist es gerade von<br />

Bodybuildern oder Leistungssportlern der<br />

Wunsch mit einer gezielten<br />

Einnahme von bestimmten<br />

Aminosäuren den Muskelaufbau<br />

zu fördern sowie Trainingsergebnisse<br />

möglicherweise zu<br />

verbessern.<br />

Muskelaufbau fördern<br />

Vielfach bieten verschiedene<br />

Händler Sportlern Pulver sowie<br />

Getränke mit dem Versprechen<br />

an, dass durch die enthaltenen<br />

Aminosäuren die Muskeln fortan sprießen<br />

werden. Aminosäuren sind unabdinglich<br />

für den Körper, jedoch keine Wundermittel.<br />

Ohne sportliche Betätigung können auch<br />

Aminosäuren nicht den gewünschten<br />

Muskelaufbau herbeizaubern. Allerdings<br />

kann die richtige Kombination von<br />

Aminosäuren in angemessener Konzentration<br />

durchaus unterstützend wirken.<br />

Gerade nach einem intensiven Training<br />

wird der Körper deutlich höher belastet als<br />

zuvor. Direkt nach einer solchen Belastungsphase<br />

ist dem Körper möglich, etwa<br />

die dreifache Menge an Aminosäuren im<br />

Muskel aufzunehmen als zuvor. In der<br />

Regenerationsphase sollten im Blut alle<br />

erforderlichen Aminosäuren vorhanden<br />

sein, um den Muskelaufbau möglicherweise<br />

positiv zu unterstützen.<br />

Aminosäuren und Fitness<br />

Gerade unmittelbar nach dem Training<br />

wäre daher für Sportler ein idealer<br />

Zeitpunkt, um dem Körper Aminosäuren<br />

zuzuführen. Auch direkt vor dem Training<br />

kann die zusätzliche Einnahme von<br />

Aminosäuren sinnvoll sein, um eine<br />

vorzeitige Ermüdung möglicherweise zu<br />

verzögern. Doch empfehlen Experten,<br />

Nahrungsergänzungsmittel genau unter<br />

die Lupe zu nehmen und das enthaltene<br />

Aminosäurenprofil zu überprüfen. Zeitgleich<br />

ist es ratsam, mit der Einnahme von<br />

Aminosäuren viel Wasser zu trinken, da<br />

der Körper Proteine in zu großer Menge<br />

nicht verwerten kann. Diese werden dann<br />

als Harnstoff über die Nieren ausgeschieden.<br />

Um die Nieren nicht unnötig zu<br />

belasten, sie außerdem in ihrer Funktion<br />

zu unterstützen sollte dem Körper<br />

zeitgleich ein erhöhtes Maß an Flüssigkeit<br />

zugeführt werden.<br />

Mit Aminosäuren abnehmen<br />

Nicht nur zum Muskelaufbau auch zum<br />

Abnehmen nehmen Aminosäuren eine<br />

wichtige Rolle für die verschiedenen<br />

Prozesse im Körper ein. Bestimmte<br />

Aminosäuren können den Organismus<br />

möglicherweise gezielt dazu anregen,<br />

Hormone zu produzieren, welche<br />

Unterstützung bei der Fettverbrennung<br />

leisten können. Doch genau wie auch<br />

schon beim Muskelaufbau erwähnt,<br />

sollten auch beim Abnehmen von<br />

Aminosäuren keine Hexereien erwartet<br />

werden. Zum Abnehmen können Aminosäuren<br />

in exakter Dosierung unterstützend<br />

wirken. Voraussetzung, um dauerhaft<br />

Gewicht zu verlieren sowie Fett in<br />

Muskelmasse zu wandeln, sind jedoch<br />

weiterhin sportliche Betätigung sowie eine<br />

Umstellung der Ernährung. Aminosäuren,<br />

die beim Abnehmen möglicherweise<br />

unterstützende Wirkung zeigen können,<br />

können entweder direkt als Nahrungsmittel<br />

oder auch als Nahrungsergänzung<br />

in Pulver- oder Tablettenform den Körper<br />

verabreicht werden.<br />

Beliebt zum Abnehmen ist vor allem<br />

Carnitin aus der Synthese der Aminosäure<br />

Lysin. Carnitin kann einerseits den<br />

Muskelaufbau fördern, gleichzeitig aber<br />

auch die Verbrennung von Fettreserven im<br />

Körper positiv beeinflussen. Dazu wird<br />

auch die Aminosäure Arginin gezählt, die<br />

zusammen mit Lysin das Wachstumshormon<br />

unterstützen kann. Dieses<br />

wandelt während des Regenerationsprozesses<br />

Schlaf Fett in Energie um.<br />

Hungergefühl beeinflussbar?<br />

Die Aminosäure Phenylalanin kann<br />

Wirkung auf ein Hormon im Magen-Darm-<br />

Trakt zeigen, das sogenannte Cholecystokinin.<br />

Dieses ist am Gefühl der Sättigung<br />

beteiligt, womit auch das Hungergefühl<br />

beeinflusst werden kann.<br />

Auch in der Schilddrüse werden diverse<br />

Hormone hergestellt, die ebenfalls<br />

Aufgaben im Fettabbau übernehmen.<br />

Hierzu werden diese Hormone stetig zum<br />

Blut bereichert. So führen sie zu einer<br />

Erhöhung der Temperatur im Körper, zu<br />

einer Steigerung des Herz-Kreislauf-<br />

Systems sowie einer Förderung<br />

des Fettabbaus und damit auch zu<br />

einer Erhöhung des Grundumsatzes.<br />

Damit sich diese wichtigen<br />

Hormone in der Schilddrüse<br />

bilden können ist neben Jod die<br />

Aminosäure Tyrosin ausschlaggebend.<br />

Fazit: Auch im Bereich Ernährung<br />

sowie zum Abnehmen ist es für<br />

den Körper notwendig, dass er<br />

alle benötigten Aminosäuren in<br />

ausreichender Menge regelmäßig<br />

erhält.


Des Kaisers neue Kleider<br />

Ein Märchen von Hans Christian Andersen<br />

Vor vielen Jahren lebte ein Kaiser, der so<br />

ungeheuer viel auf neue Kleider hielt, daß<br />

er all sein Geld dafür ausgab, um recht<br />

geputzt zu sein. Er kümmerte sich nicht um<br />

seine Soldaten, kümmerte sich nicht um<br />

Theater und liebte es nicht, in den Wald zu<br />

fahren, außer um seine neuen Kleider zu<br />

zeigen. Er hatte einen Rock für jede<br />

Stunde des Tages, und ebenso wie man<br />

von einem König sagte, er ist im Rat, so<br />

sagte man hier immer: "Der Kaiser ist in<br />

der Garderobe!"<br />

In der großen Stadt, in der er wohnte, ging<br />

es sehr munter her. An jedem Tag kamen<br />

viele Fremde an, und eines Tages kamen<br />

auch zwei Betrüger, die gaben sich für<br />

Weber aus und sagten, daß sie das<br />

schönste Zeug, was man sich denken<br />

könne, zu weben verstanden. Die Farben<br />

und das Muster seien nicht allein<br />

ungewöhnlich schön, sondern die Kleider,<br />

die von dem Zeuge genäht würden, sollten<br />

die wunderbare Eigenschaft besitzen, daß<br />

sie für jeden Menschen unsichtbar seien,<br />

der nicht für sein Amt tauge oder der<br />

unverzeihlich dumm sei.<br />

'Das wären ja prächtige Kleider', dachte<br />

der Kaiser; wenn ich solche hätte, könnte<br />

ich ja dahinterkommen, welche Männer in<br />

meinem Reiche zu dem Amte, das sie<br />

haben, nicht taugen, ich könnte die Klugen<br />

von den Dummen unterscheiden! Ja, das<br />

Zeug muß sogleich für mich gewebt<br />

werden!' Er gab den beiden Betrügern viel<br />

Handgeld, damit sie ihre Arbeit beginnen<br />

sollten.<br />

Sie stellten auch zwei Webstühle auf,<br />

taten, als ob sie arbeiteten, aber sie hatten<br />

nicht das geringste auf dem Stuhle.<br />

Trotzdem verlangten sie die feinste Seide<br />

und das prächtigste Gold, das steckten sie<br />

aber in ihre eigene Tasche und arbeiteten<br />

an den leeren Stühlen bis spät in die Nacht<br />

hinein.<br />

'Nun möchte ich doch wissen, wie weit sie<br />

mit dem Zeuge sind!' dachte der Kaiser,<br />

aber es war ihm beklommen zumute, wenn<br />

er daran dachte, daß keiner, der dumm sei<br />

oder schlecht zu seinem Amte tauge, es<br />

sehen könne. Er glaubte zwar, daß er für<br />

sich selbst nichts zu fürchten brauche,<br />

aber er wollte doch erst einen andern<br />

senden, um zu sehen, wie es damit stehe.<br />

Alle Menschen in der ganzen Stadt<br />

wußten, welche besondere Kraft das Zeug<br />

habe, und alle waren begierig zu sehen,<br />

wie schlecht oder dumm ihr Nachbar sei.<br />

'Ich will meinen alten, ehrlichen Minister zu<br />

den Webern senden', dachte der Kaiser, er<br />

kann am besten beurteilen, wie der Stoff<br />

sich ausnimmt, denn er hat Verstand, und<br />

Märchen von<br />

H. C. Andersen<br />

keiner versieht sein Amt besser als er!'<br />

Nun ging der alte, gute Minister in den Saal<br />

hinein, wo die zwei Betrüger saßen und an<br />

den leeren Webstühlen arbeiteten. 'Gott<br />

behüte uns!' dachte der alte Minister und<br />

riß die Augen auf. 'Ich kann ja nichts<br />

erblicken!' Aber das sagte er nicht.<br />

Beide Betrüger baten ihn näher zu treten<br />

und fragten, ob es nicht ein hübsches<br />

Muster und schöne Farben seien. Dann<br />

zeigten sie auf den leeren Stuhl, und der<br />

arme, alte Minister fuhr fort, die Augen<br />

aufzureißen, aber er konnte nichts sehen,<br />

denn es war nichts da. 'Herr Gott', dachte<br />

er, sollte ich dumm sein? Das habe ich nie<br />

geglaubt, und das darf kein Mensch<br />

wissen! Sollte ich nicht zu meinem Amte<br />

taugen? Nein, es geht nicht an, daß ich<br />

erzähle, ich könne das Zeug nicht sehen!'<br />

"Nun, Sie sagen nichts dazu?" fragte der<br />

eine von den Webern.<br />

"Oh, es ist niedlich, ganz allerliebst!"<br />

antwortete der alte Minister und sah durch<br />

seine Brille. "Dieses Muster und diese<br />

Farben! - Ja, ich werde dem Kaiser sagen,<br />

daß es mir sehr gefällt!"<br />

"Nun, das freut uns!" sagten beide Weber,<br />

und darauf benannten sie die Farben mit<br />

Namen und erklärten das seltsame<br />

Muster. Der alte Minister merkte gut auf,<br />

damit er dasselbe sagen könne, wenn er<br />

zum Kaiser zurückkomme, und das tat er<br />

auch.<br />

Nun verlangten die Betrüger mehr Geld,<br />

mehr Seide und mehr Gold zum Weben.<br />

Sie steckten alles in ihre eigenen Taschen,<br />

auf den Webstuhl kam kein Faden, aber<br />

sie fuhren fort, wie bisher an den leeren<br />

Stühlen zu arbeiten.<br />

Der Kaiser sandte bald wieder einen<br />

anderen tüchtigen Staatsmann hin, um zu<br />

sehen, wie es mit dem Weben stehe und<br />

ob das Zeug bald fertig sei; es ging ihm<br />

aber gerade wie dem ersten, er guckte und<br />

guckte; weil aber außer dem Webstuhl<br />

nichts da war, so konnte er nichts sehen.<br />

"Ist das nicht ein ganz besonders<br />

prächtiges und hübsches Stück Zeug?"<br />

fragten die beiden Betrüger und zeigten<br />

und erklärten das prächtige Muster, das<br />

gar nicht da war.<br />

'Dumm bin ich nicht', dachte der Mann; es<br />

ist also mein gutes Amt, zu dem ich nicht<br />

tauge! Das wäre seltsam genug, aber das<br />

muß man sich nicht merken lassen!' Daher<br />

lobte er das Zeug, das er nicht sah, und<br />

versicherte ihnen seine Freude über die<br />

schönen Farben und das herrliche Muster.<br />

"Ja, es ist ganz allerliebst!" sagte er zum<br />

Kaiser.<br />

Alle Menschen in der Stadt sprachen von<br />

dem prächtigen Zeuge. Nun wollte der<br />

Kaiser es selbst sehen, während es noch<br />

auf dem Webstuhl sei. Mit einer ganzen<br />

Schar auserwählter Männer, unter denen<br />

auch die beiden ehrlichen Staatsmänner


waren, die schon früher dagewesen, ging<br />

er zu den beiden listigen Betrügern hin, die<br />

nun aus allen Kräften webten, aber ohne<br />

Faser oder Faden.<br />

"Ja, ist das nicht prächtig?" sagten die<br />

beiden ehrlichen Staatsmänner. "Wollen<br />

Eure Majestät sehen, welches Muster,<br />

welche Farben?" und dann zeigten sie auf<br />

den leeren Webstuhl, denn sie glaubten,<br />

daß die andern das Zeug wohl sehen<br />

könnten.<br />

'Was!' dachte der Kaiser; ich sehe gar<br />

nichts! Das ist ja erschrecklich! Bin ich<br />

dumm? Tauge ich nicht dazu, Kaiser zu<br />

sein? Das wäre das Schrecklichste, was<br />

mir begegnen könnte.' "Oh, es ist sehr<br />

hübsch," sagte er; "es hat meinen<br />

allerhöchsten Beifall!" und er nickte<br />

zufrieden und betrachtete den leeren<br />

Webstuhl; er wollte nicht sagen, daß er<br />

nichts sehen könne. Das ganze Gefolge,<br />

was er mit sich hatte, sah und sah, aber es<br />

bekam nicht mehr heraus als alle die<br />

andern, aber sie sagten gleich wie der<br />

Kaiser: "Oh, das ist hübsch!" und sie rieten<br />

ihm, diese neuen prächtigen Kleider das<br />

erste Mal bei dem großen Feste, das<br />

bevorstand, zu tragen.<br />

"Es ist herrlich, niedlich, ausgezeichnet!"<br />

ging es von Mund zu Mund, und man<br />

schien allerseits innig erfreut darüber. Der<br />

Kaiser verlieh jedem der Betrüger ein<br />

Ritterkreuz, um es in das Knopfloch zu<br />

hängen, und den Titel Hofweber.<br />

Die ganze Nacht vor dem Morgen, an dem<br />

das Fest stattfinden sollte, waren die<br />

Betrüger auf und hatten sechzehn Lichte<br />

angezündet, damit man sie auch recht gut<br />

bei ihrer Arbeit beobachten konnte. Die<br />

Leute konnten sehen, daß sie stark<br />

beschäftigt waren, des Kaisers neue<br />

Kleider fertigzumachen. Sie taten, als ob<br />

sie das Zeug aus dem Webstuhl nähmen,<br />

sie schnitten in die Luft mit großen<br />

Scheren, sie nähten mit Nähnadeln ohne<br />

Faden und sagten zuletzt: "Sieh, nun sind<br />

die Kleider fertig!"<br />

Der Kaiser mit seinen vornehmsten<br />

Beamten kam selbst, und beide Betrüger<br />

hoben den einen Arm in die Höhe, gerade,<br />

als ob sie etwas hielten, und sagten: "Seht,<br />

hier sind die Beinkleider, hier ist das Kleid,<br />

hier ist der Mantel!" und so weiter. "Es ist<br />

so leicht wie Spinnwebe; man sollte<br />

glauben, man habe nichts auf dem Körper,<br />

aber das ist gerade die Schönheit<br />

dabei!"<br />

"Ja!" sagten alle Beamten, aber<br />

sie konnten nichts sehen, denn es<br />

war nichts da.<br />

"Belieben Eure Kaiserliche<br />

Majestät Ihre Kleider abzulegen,"<br />

sagten die Betrüger, "so wollen wir<br />

Ihnen die neuen hier vor dem<br />

großen Spiegel anziehen!"<br />

Der Kaiser legte seine Kleider ab,<br />

und die Betrüger stellten sich, als<br />

ob sie ihm ein jedes Stück der<br />

neuen Kleider anzogen, die fertig<br />

genäht sein sollten, und der Kaiser<br />

wendete und drehte sich vor dem<br />

Spiegel.<br />

"Ei, wie gut sie kleiden, wie<br />

herrlich sie sitzen!" sagten alle.<br />

"Welches Muster, welche Farben! Das ist<br />

ein kostbarer Anzug!" -<br />

"Draußen stehen sie mit dem Thronhimmel,<br />

der über Eurer Majestät getragen<br />

werden soll!" meldete der Oberzeremonienmeister.<br />

"Seht, ich bin ja fertig!" sagte der Kaiser.<br />

"Sitzt es nicht gut?" und dann wendete er<br />

sich nochmals zu dem Spiegel; denn es<br />

sollte scheinen, als ob er seine Kleider<br />

recht betrachte.<br />

Die Kammerherren, die das Recht hatten,<br />

die Schleppe zu tragen, griffen mit den<br />

Händen gegen den Fußboden, als ob sie<br />

die Schleppe aufhöben, sie gingen und<br />

taten, als hielten sie etwas in der Luft; sie<br />

wagten es nicht, es sich merken zu lassen,<br />

daß sie nichts sehen konnten.<br />

So ging der Kaiser unter dem prächtigen<br />

Thronhimmel, und alle Menschen auf der<br />

Straße und in den Fenstern sprachen:<br />

"Wie sind des Kaisers neue Kleider<br />

unvergleichlich! Welche Schleppe er am<br />

Kleide hat! Wie schön sie sitzt!" Keiner<br />

wollte es sich merken lassen, daß er nichts<br />

sah; denn dann hätte er ja nicht zu seinem<br />

Amte getaugt oder wäre sehr dumm<br />

gewesen. Keine Kleider des Kaisers<br />

hatten solches Glück gemacht wie diese.<br />

"Aber er hat ja gar nichts an!" sagte endlich<br />

ein kleines Kind. "Hört die Stimme der<br />

Unschuld!" sagte der Vater; und der eine<br />

zischelte dem andern zu, was das Kind<br />

gesagt hatte.<br />

"Aber er hat ja gar nichts an!" rief zuletzt<br />

das ganze Volk. Das ergriff den Kaiser,<br />

denn das Volk schien ihm recht zu haben,<br />

aber er dachte bei sich: 'Nun muß ich<br />

aushalten.' Und die Kammerherren gingen<br />

und trugen die Schleppe, die gar nicht da<br />

war.<br />

Die Windmühle<br />

Ein Märchen von Hans Christian Andersen<br />

Da stand eine Windmühle auf dem Hügel,<br />

stolz anzusehen, und stolz fühlte sie ich:<br />

"Ich bin durchaus nicht stolz," sagte sie,<br />

"aber ich bin sehr aufgeklärt, außen und<br />

innen. Sonne und Mond habe ich zu<br />

a u s w ä r t i g e m G e b r a u c h u n d z u m<br />

inwendigen auch, und dann habe ich<br />

außerdem Stearinlicht, Öllampen und<br />

Talgkerzen, ich darf sagen, daß ich<br />

aufgeklärt bin; ich bin ein denkendes<br />

Wesen und so wohlgebaut, daß es ein<br />

Vergnügen ist. Ich habe ein gutes<br />

Mahlwerk in der Brust, ich habe vier Flügel,<br />

und die sitzen mir oben am Kopf, gerade<br />

unter dem Hut; die Vögel haben nur zwei<br />

Flügel, und müssen sie auf dem Rücken<br />

tragen. Ich bin ein Holländer von Geburt,<br />

das sieht man gleich an meiner Gestalt; ein<br />

fliegender Holländer! Die rechnet man zu<br />

dem Übernatürlichen, das weiß ich, und<br />

doch bin ich sehr natürlich. Ich habe eine<br />

Galerie um den Leib und Wohnungsgelegenheit<br />

im Unterteil, da hausen meine<br />

Gedanken. Mein stärkster Gedanke, der<br />

alles leitet und beherrscht, der heißt bei<br />

den andern Gedanken: der Mann in der<br />

Mühle. Er weiß was er will, er steht hoch<br />

über Mehl und Kleie, hat aber doch seine<br />

Gefährtin, und sie heißt Mutter; sie ist das<br />

Gefühl, sie läuft nicht falsch herum, auch<br />

sie weiß, was sie will, sie weiß, was sie<br />

kann, sie ist mild wie ein Lufthauch, sie ist<br />

stark wie der Sturm, sie versteht<br />

herumzubekommen und ihren Willen<br />

durchzusetzen. Sie ist mein sanfter Sinn,<br />

der Vater ist mein harter; sie sind zwei und<br />

doch eins, sie nennen auch einander<br />

'meine Hälfte'. Sie haben einen Kinderschwarm,<br />

die beiden: kleine Gedanken,<br />

die wachsen können. Die Kleinen machen<br />

eine Wirtschaft! Neulich, als ich in meinem<br />

Tiefsinn den 'Vater' und seine Burschen<br />

das Mahlwerk und Rad in meiner Brust<br />

nachsehen ließ, ich wollte wissen, was da<br />

los war, denn etwas war in mir los, und man<br />

soll sich selber prüfen, da machten die


Wind trug ihn fort.<br />

Was lebendig in der Mühle gewesen, blieb,<br />

und das, was dabei gewonnen, gehört<br />

nicht hierher zu diese Begebenheit. Die<br />

Müllerfamilie, eine Seele, viele Gedanken<br />

und doch nur einer, baute sich eine neue,<br />

eine prächtige Mühle, mit der konnte ihr<br />

gedient sein, sie glich ganz der alten, man<br />

sagte: da steht ja die Mühle auf dem Hügel,<br />

stolz anzusehen! Aber diese war besser<br />

eingerichtet, mehr zeitgemäß, damit es<br />

vorwärtsgehen. Das alte Zimmerwerk, das<br />

wurmstichig und schwammig war, lag in<br />

Staub und Asche; der Mühlenkörper erhob<br />

sich nicht, wie sie es geglaubt hatte; sie<br />

nahm es nur wörtlich, und man soll nicht<br />

alle Dinge wörtlich nehmen.<br />

Kleinen einen fürchterlichen Lärm, und<br />

das macht sich nicht gut, wenn man, wie<br />

ich, oben auf der Höhe steht; man muß<br />

daran denken, daß man in gutem Lichte<br />

steht: die Beurteilung ist auch ein Licht.<br />

Aber was ich sagen wollte, es war ein<br />

schrecklicher Lärm von den Kleinen! Der<br />

Kleinste fuhr mir bis unter den Hut und<br />

jauchzte, daß es mich kitzelte. Die kleinen<br />

Gedanken können wachsen, das habe ich<br />

erfahren,und von draußen kommen auch<br />

Gedanken, und nicht nur von meinem<br />

Geschlechte, denn ich sehe keinen von<br />

ihnen, so weit ich auch sehe, keinen außer<br />

mir selber; aber die flügellosen Häuser, wo<br />

man das Mahlwerk nicht hört, haben auch<br />

Gedanken, die kommen zu meinen<br />

Gedanken und verloben sich mit ihnen,<br />

wie man das nennt. Wunderlich genug! Ja,<br />

es gibt viel Wunderbares. Es ist über mich<br />

gekommen, oder in mich? Etwas hat sich<br />

im Mühlenwerk verändert; es ist, als ob der<br />

Vater die Hälfte gewechselt, einen noch<br />

sanfteren Sinn erhalten hätte, eine noch<br />

liebevollere Gefährtin, so jung und fromm<br />

und jedoch dieselbe, aber sanfter,<br />

frommer durch die Zeit. Was bitter war, ist<br />

verdunstet; das ist sehr vergnüglich, das<br />

Ganze. Tage gehen, und Tage kommen,<br />

immer weiter zur Klarheit und Freude, und<br />

dann, ja, das ist gesagt und geschrieben,<br />

dann kommt ein Tag, wo es vorbei mit mir<br />

ist, doch nicht ganz vorbei: ich soll<br />

niedergerissen werden, um mich neu und<br />

besser zu erheben. Ich soll aufhören und<br />

doch fortfahren, zu sein! Eine ganz andere<br />

werden und doch dieselbe bleiben! Das ist<br />

für mich schwer zu begreifen, wie<br />

aufgeklärt ich auch bin bei Sonne, Mond,<br />

Stearin, Öl und Talg! Mein altes Zimmer im<br />

Mauerwerk soll sich wieder aus dem<br />

Schutt erheben. Ich will hoffen, daß ich die<br />

alten Gedanken behalte; den Vater in der<br />

Mühle, die Mutter, Große und Kleine, die<br />

Familie, die ich das Ganze nenne, eins und<br />

doch so viele, die ganze Gedankengesellschaft,<br />

denn die kann ich nicht<br />

entbehren! Und ich selber muß auch<br />

bleiben mit dem Mahlwerk in der Brust,<br />

den Flügeln auf dem Kopfe, der Galerie um<br />

den Leib, sonst könnte ich mich selber<br />

nicht kennen und die andern könnten mich<br />

auch nicht kennen und sagen, da haben<br />

wir ja die Mühle auf dem Hügel, stolz<br />

anzusehen, und doch gar nicht stolz."<br />

Das sagte die Mühle, sie sagte viel mehr,<br />

aber das war das Wichtigste.<br />

Tage kamen, Tage gingen, und der jüngste<br />

Tag war der letzte.<br />

Da ging die Mühle in Feuer auf; die<br />

Flammen erhoben sich, schlugen heraus,<br />

schlugen hinein, leckten an Balken und<br />

Brettern und fraßen sie auf. Die Mühle fiel,<br />

es war nur ein Aschenhaufen übrig, der<br />

Rauch fuhr über die Brandstätte hin, der<br />

Der standhafte Zinnsoldat<br />

Ein Märchen von Hans Christian Andersen<br />

Es waren einmal fünfundzwanzig Zinnsoldaten,<br />

die waren alle Brüder, denn sie<br />

waren aus einem alten zinnernen Löffel<br />

gemacht worden. Das Gewehr hielten sie<br />

im Arm und das Gesicht geradeaus; rot<br />

und blau, überaus herrlich war die<br />

Uniform; das allererste, was sie in dieser<br />

Welt hörten, als der Deckel von der<br />

Schachtel genommen wurde, in der sie<br />

lagen, war das Wort "Zinnsoldaten!" Das<br />

rief ein kleiner Knabe und klatschte in die<br />

Hände; er hatte sie erhalten, denn es war<br />

sein Geburtstag, und er stellte sie nun auf<br />

dem Tische auf. Der eine Soldat glich dem<br />

andern leibhaft, nur ein einziger war etwas<br />

anders; er hatte nur ein Bein, denn er war<br />

zuletzt gegossen worden, und da war nicht<br />

mehr Zinn genug da; doch stand er ebenso<br />

fest auf seinem einen Bein wie die andern<br />

auf ihren zweien, und gerade er war es, der<br />

sich bemerkbar machte.<br />

Auf dem Tisch, auf dem sie aufgestellt<br />

wurden, stand vieles andere Spielzeug;<br />

aber das, was am meisten in die Augen fiel,<br />

war ein niedliches Schloß von Papier;<br />

durch die kleinen Fenster konnte man<br />

gerade in die Säle hineinsehen. Draußen<br />

vor ihm standen kleine Bäume rings um<br />

einem kleinen Spiegel, der wie ein kleiner<br />

See aussehen sollte. Schwäne von Wachs<br />

schwammen darauf und spiegelten sich.<br />

Das war alles niedlich, aber das niedlichste<br />

war doch ein kleines Mädchen, das<br />

mitten in der offenen Schloßtür stand; sie<br />

war auch aus Papier ausgeschnitten, aber<br />

sie hatte ein schönes Kleid und ein kleines,<br />

schmales, blaues Band über den<br />

Schultern, gerade wie ein Schärpe; mitten<br />

in diesem saß ein glänzender Stern,<br />

gerade so groß wir ihr Gesicht. Das kleine<br />

Mädchen streckte seine beiden Arme aus,<br />

denn es war eine Tänzerin, und dann hob<br />

es das eine Bein so hoch empor, daß der<br />

Zinnsoldat es durchaus nicht finden<br />

konnte und glaubte, daß es gerade wie er<br />

nur ein Bein habe.<br />

'Das wäre eine Frau für mich', dachte er,


'aber sie ist etwas vornehm, sie wohnt in<br />

einem Schlosse, ich habe nur eine<br />

Schachtel, und da sind wir fünfundzwanzig<br />

darin, das ist kein Ort für sie, doch ich muß<br />

suchen, Bekanntschaft mit ihr anzuknüpfen!'<br />

Und dann legte er sich, so lang er<br />

war, hinter eine Schnupftabaksdose, die<br />

auf dem Tische stand. Da konnte er recht<br />

die kleine, feine Dame betrachten, die<br />

fortfuhr auf einem Bein zu stehen, ohne<br />

umzufallen.<br />

Als es Abend wurde, kamen alle die<br />

andern Zinnsoldaten in ihre Schachtel,<br />

und die Leute im Hause gingen zu Bette.<br />

Nun fing das Spielzeug an zu spielen,<br />

sowohl 'Es kommt Besuch!' als auch 'Krieg<br />

führen' und 'Ball geben'; die Zinnsoldaten<br />

rasselten in der Schachtel, denn sie<br />

wollten mit dabei sein, aber sie konnten<br />

den Deckel nicht aufheben. Der Nußknacker<br />

schoß Purzelbäume, und der<br />

Griffel belustigte sich auf der Tafel; es war<br />

ein Lärm, daß der Kanarienvogel davon<br />

erwachte und anfing mitzusprechen, und<br />

zwar in Versen. Die beiden einzigen, die<br />

sich nicht von der Stelle bewegten, waren<br />

der Zinnsoldat und die Tänzerin; sie hielt<br />

sich gerade auf der Zehenspitze und beide<br />

Arme ausgestreckt; er war ebenso<br />

standhaft auf seinem einen Bein; seine<br />

Augen wandte er keinen Augenblick von<br />

ihr weg.<br />

Nun schlug die Uhr zwölf, und klatsch, da<br />

sprang der Deckel von der Schnupftabaksdose<br />

auf, aber da war kein Tabak<br />

darin, nein, sondern ein kleiner, schwarzer<br />

Kobold. Das war ein Kunststück!<br />

"Zinnsoldat" sagte der Kobold, "halte deine<br />

Augen im Zaum!"<br />

Aber der Zinnsoldat tat, als ob er es nicht<br />

hörte.<br />

"Ja, warte nur bis morgen!" sagte der<br />

Kobold.<br />

Als es nun Morgen wurde und die Kinder<br />

aufstanden, wurde der Zinnsoldat in das<br />

Fenster gestellt, und war es nun der<br />

Kobold oder der Zugwind, auf einmal flog<br />

das Fenster zu, und der Soldat stürzte drei<br />

Stockwerke tief hinunter. Das war eine<br />

erschreckliche Fahrt. Er streckte das Bein<br />

gerade in die Höhe und blieb auf der<br />

Helmspitze mit dem Bajonett abwärts<br />

zwischen den Pflastersteinen stecken.<br />

Das Dienstmädchen und der kleine Knabe<br />

kamen sogleich hinunter, um zu suchen;<br />

aber obgleich sie nahe daran waren, auf<br />

ihn zu treten, so konnten sie ihn doch nicht<br />

erblicken. Hätte der Zinnsoldat gerufen:<br />

"Hier bin ich!," so hätten sie ihn wohl<br />

gefunden, aber er fand es nicht passend,<br />

laut zu schreien, weil er in Uniform war.<br />

Nun fing es an zu regnen; die Tropfen<br />

fielen immer dichter, es ward ein<br />

ordentlicher Platzregen; als der zu Ende<br />

war, kamen zwei Straßenjungen vorbei.<br />

"Sieh du!" sagte der eine, "da liegt ein<br />

Zinnsoldat! Der soll hinaus und segeln!"<br />

Sie machten ein Boot aus einer Zeitung,<br />

setzten den Soldaten mitten hinein, und<br />

nun segelte er den Rinnstein hinunter;<br />

beide Knaben liefen nebenher und<br />

klatschten in die Hände. Was schlugen da<br />

für Wellen in dem Rinnstein, und welcher<br />

Strom war da! Ja, der Regen hatte aber<br />

auch geströmt. Das Papierboot schaukelte<br />

auf und nieder, mitunter drehte es sich so<br />

geschwind, daß der Zinnsoldat bebte; aber<br />

er blieb standhaft, verzog keine Miene, sah<br />

geradeaus und hielt das Gewehr im Arm.<br />

Mit einem Male trieb das Boot unter eine<br />

lange Rinnsteinbrücke; da wurde es<br />

gerade so dunkel, als wäre er in seiner<br />

Schachtel.<br />

'Wohin mag ich nun kommen?' dachte er.<br />

'Ja, Ja, das ist des Kobolds Schuld! Ach,<br />

säße doch das kleine Mädchen hier im<br />

Boote, da könnte es meinetwegen noch<br />

einmal so dunkel sein!'<br />

Da kam plötzlich eine große Wasserratte,<br />

die unter der Rinnsteinbrücke wohnte.<br />

"Hast du einen Paß?" fragte die Ratte. "Her<br />

mit dem Passe!"<br />

Aber der Zinnsoldat schwieg still und hielt<br />

das Gewehr noch fester. Das Boot fuhr<br />

davon und die Ratte hinterher. Hu, wie<br />

fletschte sie die Zähne und rief den<br />

Holzspänen und dem Stroh zu:<br />

"Halt auf! Halt auf! Er hat keinen Zoll<br />

bezahlt; er hat den Paß nicht gezeigt!"<br />

Aber die Strömung wurde stärker und<br />

stärker! Der Zinnsoldat konnte schon da,<br />

wo das Brett aufhörte, den hellen Tag<br />

erblicken, aber er hörte auch einen<br />

brausenden Ton, der wohl einen tapfern<br />

Mann erschrecken konnte. Denkt nur, der<br />

Rinnstein stürzte, wo die Brücke endete,<br />

geradehinaus in einen großen Kanal; das<br />

würde für den armen Zinnsoldaten ebenso<br />

gefährlich gewesen sein wie für uns, einen<br />

großen Wasserfall hinunterzufahren!<br />

Nun war er schon so nahe dabei, daß er<br />

nicht mehr anhalten konnte. Das Boot fuhr<br />

hinaus, der Zinnsoldat hielt sich so steif,<br />

wie er konnte; niemand sollte ihm<br />

nachsagen, daß er mit den Augen blinke.<br />

Das Boot schnurrte drei-, viermal herum<br />

und war bis zum Rande mit Wasser gefüllt,<br />

es mußte sinken. Der Zinnsoldat stand bis<br />

zum Halse im Wasser, und tiefer und tiefer<br />

sank das Boot, mehr und mehr löste das<br />

Papier sich auf; nun ging das Wasser über<br />

des Soldaten Kopf. Da dachte er an die<br />

kleine, niedliche Tänzerin, die er nie mehr<br />

zu Gesicht bekommen sollte, und es klang<br />

vor des Zinnsoldaten Ohren das Lied:<br />

'Fahre, fahre Kriegsmann!<br />

Den Tod mußt du erleiden!'<br />

Nun ging das Papier entzwei, und der<br />

Zinnsoldat stürzte hindurch, wurde aber<br />

augenblicklich von einem großen Fisch<br />

verschlungen.<br />

Wie war es dunkel da drinnen! Da war es<br />

noch schlimmer als unter der Rinnsteinbrücke,<br />

und dann war es so sehr eng; aber<br />

der Zinnsoldat war standhaft und lag, so<br />

lang er war, mit dem Gewehr im Arm.<br />

Der Fisch fuhr umher, er machte die<br />

allerschrecklichsten Bewegungen; endlich<br />

wurde er ganz still, es fuhr wie ein<br />

Blitzstrahl durch ihn hin. Das Licht schien<br />

ganz klar, und jemand rief laut: "Der<br />

Zinnsoldat!" Der Fisch war gefangen<br />

worden, auf den Markt gebracht, verkauft<br />

und in die Küche hinaufgekommen, wo die


Köchin ihn mit einem großen Messer<br />

aufschnitt. Sie nahm mit zwei Fingern den<br />

Soldaten mitten um den Leib und trug ihn<br />

in die Stube hinein, wo alle den<br />

merkwürdigen Mann sehen wollten, der im<br />

Magen eines Fisches herumgereist war;<br />

aber der Zinnsoldat war gar nicht stolz. Sie<br />

stellten ihn auf den Tisch und da - wie<br />

sonderbar kann es doch in der Welt<br />

zugehen! Der Zinnsoldat war in derselben<br />

Stube, in der er früher gewesen war, er sah<br />

dieselben Kinder, und das gleiche<br />

Spielzeug stand auf dem Tische, das<br />

herrliche Schloß mit der niedlichen,<br />

kleinen Tänzerin. Die hielt sich noch auf<br />

dem einen Bein und hatte das andere hoch<br />

in der Luft, sie war auch standhaft. Das<br />

rührte den Zinnsoldaten, er war nahe<br />

daran, Zinn zu weinen, aber es schickte<br />

sich nicht. Er sah sie an, aber sie sagten<br />

gar nichts.<br />

Da nahm der eine der kleinen Knaben den<br />

Soldaten und warf ihn gerade in den Ofen,<br />

obwohl er gar keinen Grund dafür hatte; es<br />

war sicher der Kobold in der Dose, der<br />

schuld daran war.<br />

Der Zinnsoldat stand ganz beleuchtet da<br />

und fühlte eine Hitze, die erschrecklich<br />

war; aber ob sie von dem wirklichen Feuer<br />

oder von der Liebe herrührte, das wußte er<br />

nicht. Die Farben waren ganz von ihm<br />

abgegangen - ob das auf der Reise<br />

geschehen oder ob der Kummer daran<br />

schuld war, konnte niemand sagen. Er sah<br />

das kleine Mädchen an, sie blickte ihn an,<br />

und er fühlte, daß er schmelze, aber noch<br />

stand er standhaft mit dem Gewehre im<br />

Arm. Da ging eine Tür auf, der Wind ergriff<br />

die Tänzerin, und sie flog, einer Sylphide<br />

g l e i ch, g e rade i n d e n Ofen zum<br />

Zinnsoldaten, loderte in Flammen auf und<br />

war verschwunden. Da schmolz der<br />

Zinnsoldat zu einem Klumpen, und als das<br />

Mädchen am folgenden Tage die Asche<br />

herausnahm, fand sie ihn als ein kleines<br />

Zinnherz; von der Tänzerin hingegen war<br />

nur der Stern noch da, und der war<br />

kohlschwarz gebrannt.<br />

Die Störche<br />

Ein Märchen von Hans Christian Andersen<br />

Auf dem letzten Hause in einem kleinen<br />

Dorfe stand ein Storchennest. Die<br />

Storchmutter saß im Neste bei ihren vier<br />

kleinen Jungen, die den Kopf mit dem<br />

kleinen, schwarzen Schnabel, denn der<br />

w a r n o c h n i c h t r o t g e w o r d e n ,<br />

hervorstreckten. Ein kleines Stück davon<br />

entfernt stand auf dem Dachrücken ganz<br />

stramm und steif der Storchvater; er hatte<br />

das eine Bein unter sich aufgezogen, um<br />

doch einige Mühe zu haben, während er<br />

Schildwache stand. Fast hätte man<br />

glauben mögen, daß er aus Holz<br />

geschnitzt sei, so still stand er. "Es sieht<br />

gewiß rechtt vornehm aus, daß meine<br />

Frau eine Schildwache beim Neste hat!"<br />

dachte er. "Sie können ja nicht wissen, daß<br />

ich ihr Mann bin, sie glauben sicher, daß<br />

mir befohlen worden ist, hier zu stehen.<br />

Das sieht recht vornehm aus!" Und er fuhr<br />

fort, auf einem Beine zu stehen.<br />

Unten auf der Straße spielte eine Schar<br />

Kinder, und da sie die Störche gewahr<br />

wurden, sang einer der mutigsten Knaben<br />

und später alle zusammen den alten Vers<br />

von den Störchen:<br />

"Storch, Storch, fliege heim,<br />

Stehe nicht auf einem Bein,<br />

Deine Frau im Neste liegt,<br />

Wo sie ihre Jungen wiegt.<br />

Das eine wird gehängt,<br />

Das andre wird versengt,<br />

Das dritte man erschießt,<br />

Wenn man das vierte spießt!"<br />

"Höre nur, was die Kinder singen!" sagten<br />

die kleinen Storchkinder. "Sie singen, wir<br />

sollen gehängt und versengt werden!"<br />

"Darum sollt ihr euch nicht kümmern!"<br />

sagte die Storchmutter. "Hört nur nicht<br />

darauf, so schadet es gar nichts!"<br />

Aber die Knaben fuhren fort zu singen, und<br />

sie zischten den Storch mit den Fingern<br />

aus; nur ein Knabe, der Peter hieß, sagte,<br />

daß es unrecht sei, die Tiere zum besten<br />

zu haben, und wollte auch gar nicht mit<br />

dabei sein. Die Storchmutter tröstete ihre<br />

Jungen. "Kümmert euch nicht darum,"<br />

sagte sie; "seht nur, wie ruhig euer Vater<br />

steht, und zwar auf einem Beine!"<br />

"Wir fürchten uns sehr!" sagten die jungen<br />

und zogen die Köpfe tief in das Nest<br />

zurück.<br />

Am nächsten Tage, als die Kinder wieder<br />

zum Spielen zusammenkamen und die<br />

Störche erblickten, gangen sie ihr Lied:<br />

"Das eine wird gehängt,<br />

das andre wird versengt–"<br />

"Werden wir wohl gehängt und versengt<br />

werden?" fragten die Jungen Störche.<br />

"Nein, sicher nicht!" sagte die Mutter, "ihr<br />

sollt fliegen lernen, ich werde euch schon<br />

einüben; dann fliegen wir hinaus auf die<br />

Wiese und statten den Fröschen Besuch<br />

ab; die verneigen sich vor uns im Wasser<br />

und singen: 'Koax, koax,' und dann essen<br />

wir sie auf. Das wird ein rechtes<br />

Vergnügen geben!" - "Und was dann?"<br />

fragten die Storchjungen.<br />

"Dann versammeln sich alle Störche, die<br />

hier im ganzen Lande sind, und die<br />

Herbstübung beginnt. Da muß man gut<br />

fliegen, das ist von großer Wichtigkeit;<br />

denn wer dann nicht ordentlich fliegen<br />

kann, wird vom Obersten mit dem<br />

Schnabel totgestochen. Deshalb gebt<br />

wohl acht, etwas zu lernen, wenn das üben<br />

anfängt!"<br />

"So werden wir ja doch gespießt, wie die<br />

Knaben sagten, und hört nur, jetzt singen<br />

sie es wieder!"<br />

"Hört nur auf mich und nicht auf sie," sagte<br />

die Storchmutter. "Nach der großen<br />

Herbstübung fliegen wir in die warmen<br />

Länder, weit, weit von hier, über Berge und<br />

Wälder. Nach Ägypten fliegen wir, wo es<br />

dreieckige Steinhäuser gibt, die in eine<br />

Spitze auslaufen und bis über die Wolken<br />

ragen, sie werden Pyramiden genannt und<br />

sind älter, als ein Storch sich denken kann.<br />

Da ist auch ein Fluß, der aus seinem Bette<br />

tritt, dann wird das ganze Land zu<br />

Schlamm. Man geht im Schlamm und ißt<br />

Frösche."<br />

"Oh!" sagten alle Jungen.<br />

"Ja, da ist es herrlich! Man tut den ganzen<br />

Tag nichts anderes als essen, und<br />

während wir es so gut haben, ist in diesem<br />

Lande nicht ein grünes Blatt auf den<br />

Bäumen. Hier ist es indessen so kalt, daß<br />

die Wolken in Stücke frieren und in kleinen<br />

weißen Lappen herunterfallen!" Sie meinte<br />

den Schnee, aber sie konnte es nicht<br />

deutlicher erklären.


"Frieren denn auch die unartigen Knaben<br />

in Stücke?" fragten die jungen Störche.<br />

"Nein, in Stücke frieren sie nicht, aber sie<br />

sind nahe daran und müssen in der<br />

dunklen Stube sitzen und duckmäusern.<br />

Ihr hingegen könnt in fremden Ländern<br />

umherfliegen, wo es Blumen und<br />

warmen Sonnenschein gibt!"<br />

Nun war schon einige Zeit verstrichen,<br />

und die Jungen waren so groß geworden,<br />

daß sie im Neste aufrecht stehen und<br />

weit umhergehen konnten, und der<br />

Storchvater kam jeden Tag mit schönen<br />

Fröschen, kleinen Schlangen und all den<br />

Storchleckereien, die er finden konnte,<br />

geflogen. Oh, das sah lustig aus, wie er<br />

ihnen Kunststücke vormachte! Den Kopf<br />

legte er gerade herum auf den Schwanz,<br />

mit dem Schnabel klapperte er, als wäre<br />

er eine kleine Knarre, und dann erzählte<br />

er ihnen Geschichten vom Sumpfe.<br />

"Hört, nun müßt ihr fliegen lernen!" sagte<br />

eines Tages die Storchmutter, und nun<br />

mußten alle vier Jungen hinaus auf den<br />

Dachrücken. Oh, wie sie schwankten,<br />

wie sie mit den Flügeln sich im<br />

Gleichgewicht hielten und doch nahe<br />

daran waren, hinunterzufallen!<br />

"Seht nun auf mich!" sagte die Mutter. "So<br />

müßt ihr den Kopf halten, so müßt ihr die<br />

Füße stellen! Eins, zwei! Eins, zwei! Das<br />

ist es, was euch in der Welt forthelfen<br />

soll!"<br />

Dann flog sie ein kleines Stück, und die<br />

Jungen machten einen kleinen,<br />

unbeholfenen Sprung.<br />

Bums, da lagen sie, denn ihr Körper war<br />

zu schwerfällig.<br />

"Ich will nicht fliegen!" sagte das eine<br />

Junge und kroch wieder in das Nest<br />

hinauf. "Mir ist nichts daran gelegen,<br />

nach den warmen Ländern zu kommen!"<br />

- "Willst du denn hier erfrieren, wenn es<br />

Winter wird? Sollen die Knaben kommen,<br />

dich zu hängen, zu sengen und zu<br />

braten? Nun, ich werde sie rufen!"<br />

"O nein!" sagte der junge Storch und<br />

hüpfte wieder auf das Dach wie die<br />

andern.<br />

Den dritten Tag konnten sie schon ein<br />

bißchen fliegen, und da glaubten sie, daß<br />

sie auch schweben und auf der Luft<br />

ruhen könnten; das wollten sie, aber –<br />

bums! – da purzelten sie, darum mußten<br />

sie schnell die Flügel wieder rühren. Nun<br />

kamen die Knaben unten auf der Straße<br />

und sangen ihr Lied:<br />

"Storch, Storch, fliege heim!"<br />

"Wollen wir nicht hinunterfliegen und sie<br />

vertreiben?" fragten die Jungen.<br />

"Nein, laßt das!" sagte die Mutter. "Hört<br />

nun auf mich, das ist weit wichtiger! Eins,<br />

zwei, drei! Nun fliegen wir rechts herum.<br />

Eins, zwei, drei! Nun links um den<br />

Schornstein! Seht, das war sehr gut; der<br />

letzte Schlag mit den Flügeln war so<br />

geschickt und richtig, daß ihr die<br />

Erlaubnis erhalten sollt, morgen mit mir in<br />

den Sumpf zu fliegen. Da werden<br />

mehrere hübsche Storchfamilien mit<br />

ihren Kindern sein; zeigt mir nun, daß die<br />

meinen die klügsten sind und daß ihr<br />

recht einherstolziert; das sieht gut aus<br />

und verschafft Ansehen!"<br />

"Aber sollen wir denn die unartigen<br />

Buben nicht strafen?" fragten die jungen<br />

Störche.<br />

"Laßt sie schreien, soviel sie wollen! Ihr<br />

fliegt doch zu den Wolken auf und kommt<br />

nach dem Lande der Pyramiden, wenn<br />

sie frieren müssen und kein grünes Blatt<br />

und keinen süßen Apfel haben!"<br />

"Ja, wir wollen sie aber strafen!"<br />

zischelten sie einander zu, und dann<br />

wurde wieder geübt.<br />

Von allen Knaben auf der Straße war<br />

keiner ärger, das Spottlied zu singen, als<br />

ein ganz kleiner, er war wohl nicht mehr<br />

als sechs Jahre alt. Die jungen Störche<br />

glaubten freilich, daß er hundert Jahre<br />

zähle, denn er war ja größer als ihre<br />

Mutter und ihr Vater, und was wußten sie<br />

davon, wie alt Kinder und große<br />

Menschen sein können!<br />

Ihre Strafe sollte diesen Knaben treffen,<br />

er hatte ja zuerst begonnen, und er blieb<br />

auch immer dabei. Die jungen Störche<br />

waren sehr aufgebracht, und wie sie<br />

größer wurden, wollten sie es noch<br />

weniger dulden. Die Mutter mußte ihnen<br />

zuletzt versprechen, daß er schon<br />

bestraft werden sollte, aber nicht eher als<br />

am letzten Tage, den sie hier im Lande<br />

seien.


Mutter sah in ihren Schoß nieder und die<br />

Tränen liefen ihr über ihre Wangen. Das<br />

Haupt wurde ihr schwer, drei Tage und drei<br />

Nächte hatte sie ihre Augen nicht<br />

geschlossen, und nun schlief sie. Aber nur<br />

einen Augenblick; dann fuhr sie auf und<br />

zitterte vor Kälte: "Was ist das?" fragte sie<br />

und sah sich nach allen Seiten um. Aber<br />

der alte Mann war fort, und ihr kleines Kind<br />

war fort; er hatte es mit sich genommen.<br />

Hinten in der Ecke schnurrte und schnurrte<br />

die alte Uhr; das große Bleigewicht lief bis<br />

zum Fußboden hinab, bum und da stand<br />

auch die Uhr still.<br />

Aber die arme Mutter lief zum Hause<br />

hinaus und rief nach ihrem Kinde.<br />

"Wir müssen ja erst sehen, wie ihr euch<br />

bei der großen Übung benehmen werdet;<br />

besteht ihr schlecht, so daß der Oberst<br />

euch den Schnabel durch die Brust rennt,<br />

dann haben ja die Knaben recht,<br />

wenigstens in einer Hinsicht. Nun laßt<br />

uns sehen! "<br />

"Ja, das sollst du!" sagten die Jungen,<br />

und so gaben sie sich alle Mühe; sie<br />

übten jeden Tag und flogen so niedlich<br />

und leicht, daß es eine Lust war,<br />

zuzusehen.<br />

Nun kam der Herbst; alle Störche<br />

begannen sich zu sammeln, um fort nach<br />

den warmen Ländern zu ziehen,<br />

während wir Winter haben. Das war ein<br />

Leben! Über Wälder und Dörfer mußten<br />

sie, nur um zu sehen, wie sie fliegen<br />

könnten, denn es war ja eine große<br />

Reise, die ihnen bevorstand. Die jungen<br />

Störche machten ihre Sache so brav, daß<br />

sie "Ausgezeichnet gut mit Frosch und<br />

Schlange" erhielten. Das war das<br />

allerbeste Zeugnis, das überhaupt<br />

ausgestellt werden konnte, und den<br />

Frosch und die Schlange durften sie<br />

essen; das taten sie auch.<br />

"Nun wollen wir ihn aber strafen!" sagten<br />

sie. "Ja, gewiß," sagte die Storchmutter.<br />

"Was ich mir ausgedacht, ist gerade das<br />

richtige! Ich weiß, wo der Teich ist, in dem<br />

alle die kleinen Menschenkinder liegen,<br />

bis der Storch kommt und sie den Eltern<br />

bringt. Die niedlichsten kleinen Kinder<br />

schlafen und träumen so lieblich, wie sie<br />

später nie mehr träumen. Alle Eltern<br />

wollen gern solch ein kleines Kind haben,<br />

und alle Kinder wollen eine Schwester<br />

oder einen Bruder haben. Nun wollen wir<br />

nach dem Teiche hinfliegen, eins für<br />

jedes der Kinder zu holen, das uns nicht<br />

geärgert und auch nicht das böse Lied<br />

gesungen und die Störche zum besten<br />

gehabt hat!"<br />

"Aber der zu singen angefangen, der<br />

schlimme, häßliche Knabe," schrien die<br />

jungen Störche, "was machen wir mit<br />

ihm?"<br />

"Für den holen wir weder Brüderchen<br />

noch Schwesterchen aus dem Teiche, und<br />

dann muß er weinen, weil er als einziger<br />

allein bleibt! Aber dem guten Knaben – ihn<br />

habt ihr doch nicht vergessen, ihn, der da<br />

sagte, es sei Sünde, die Tiere zum besten<br />

zu haben? – ihm wollen wir sowohl einen<br />

Bruder als eine Schwester bringen, und da<br />

der Knabe Peter hieß, so sollt ihr allesamt<br />

Peter heißen!"<br />

Und es geschah, wie sie sagte, und so<br />

hießen alle Störche Peter, und so werden<br />

sie noch genannt.<br />

Die Geschichte<br />

von einer Mutter<br />

Ein Märchen von Hans Christian Andersen<br />

Eine Mutter saß bei ihrem kleinen Kinde.<br />

Sie war so betrübt und hatte so große<br />

Angst, daß es sterben würde. Es war so<br />

bleich; die kleinen Augen hatten sich<br />

geschlossen. Der Atem ging ganz leise,<br />

nur mitunter tat es einen tiefen Zug gleich<br />

einem Seufzer, und die Mutter blickte<br />

immer sorgenvoller auf das kleine Wesen.<br />

Da klopfte es an die Tür, und herein kam<br />

ein armer, alter Mann, der, wie es schien, in<br />

eine große Pferdedecke gehüllt war; denn<br />

die wärmt, und das tat ihm not; es war ja<br />

kalter Winter. Draußen lag alles mit Eis und<br />

Schnee bedeckt, und der Wind blies, daß<br />

es einem ins Gesicht schnitt.<br />

Da der alte Mann vor Kälte zitterte und das<br />

kleine Kind einen Augenblick schlief, ging<br />

die Mutter hin und setzte Bier in einem<br />

kleinen Topfe in den Kachelofen, um es für<br />

ihn zu wärmen. Der alte Mann saß und<br />

wiegte das Kind, und die Mutter setzte sich<br />

dicht neben ihn auf einen Stuhl, schaute<br />

auf ihr krankes Kind, das so tief Atem holte,<br />

und hob die kleine Hand empor.<br />

"Glaubst Du nicht, daß ich es behalte?"<br />

fragte sie. "Der liebe Gott wird es mir nicht<br />

nehmen!"<br />

Und der alte Mann – es war der Tod selbst<br />

– nickte so sonderbar, es konnte<br />

ebensogut ja wie nein bedeuten. Und die<br />

Draußen, mitten im Schnee, saß eine Frau<br />

in langen, schwarzen Kleidern und sprach:<br />

"Der Tod ist in Deiner Stube gewesen; ich<br />

sah ihn mit Deinem kleinen Kinde<br />

davoneilen. Er geht schneller als der Wind,<br />

er bringt niemals zurück, was er<br />

genommen hat."<br />

"Sage mir nur, welchen Weg er gegangen<br />

ist" sagte die Mutter. "Sag mir den Weg,<br />

dann werde ich ihn finden!"<br />

"Ich weiß ihn" sagte die Frau in den<br />

schwarzen Kleidern; "aber ehe ich ihn Dir<br />

sage, mußt Du mir erst alle die Lieder<br />

singen, die Du Deinem Kinde vor<br />

gesungen hast. Ich liebe sie; ich habe sie<br />

schon früher gehört. Ich bin die Nacht und<br />

sah Deine Tränen, als Du sie sangst."<br />

"Ich will sie singen, alle, aller" sagte die<br />

Mutter, "aber halt mich nicht auf, daß ich<br />

ihn einholen kann und mein Kind wiederfinde!"<br />

Aber die Nacht saß stumm und still. Da<br />

rang die Mutter ihre Hände, sang und<br />

weinte, und es waren viele Lieder, aber<br />

noch mehr Tränen; und dann sagte die<br />

Nacht: "Geh nach rechts in den dunkeln<br />

Tannenwald, dorthin sah ich den Tod mit<br />

Deinem kleinen Kinde den Weg nehmen!"<br />

Tief im Walde kreuzten sich die Wege, und<br />

sie wußte nicht, wo entlang sie gehen<br />

sollte. Da stand ein Dornenbusch, der<br />

hatte weder Blätter noch Blüten. Es war ja<br />

auch kalte Winterszeit, und Eiszapfen<br />

hingen an den Zweigen.<br />

"Hast Du nicht den Tod mit meinem kleinen<br />

Kinde vorbeigehen sehen?"<br />

„Ja," sagte der Dornenbusch, "aber ich<br />

sage Dir nicht, welchen Weg er eingeschlagen<br />

hat, wenn Du mich nicht vorher<br />

an Deinem Herzen aufwärmen willst. Ich<br />

friere sonst tot und werde ganz und gar zu<br />

Eis."<br />

Und sie drückte den Dornenbusch an ihre<br />

Brust, so fest, er sollte ja gut aufgewärmt<br />

werden. Und die Dornen drangen tief in ihr<br />

Fleisch, und ihr Blut floß in großen Tropfen.


Aber der Dornenbusch trieb frische,<br />

grüne Blätter und bekam Blüten in der<br />

kalten Winternacht. So warm war es an<br />

dem Herzen der betrübten Mutter. Und<br />

der Dornenbusch sagte ihr den Weg, den<br />

sie gehen mußte.<br />

Da kam sie an einen großen See, auf<br />

dem weder Schiff noch Boot war. Der See<br />

war noch nicht fest genug zugefroren,<br />

daß er sie hätte tragen können, und auch<br />

nicht offen und seicht genug, daß sie ihn<br />

hätte durchwaten können. Und hinüber<br />

mußte sie doch, wollte sie ihr Kind finden.<br />

Da legte sie sich nieder, um den See<br />

auszutrinken. Das war ja unmöglich für<br />

einen Menschen. Aber die betrübte<br />

Mutter dachte, daß doch vielleicht ein<br />

Wunder geschehen würde.<br />

"Nein, das geht nicht" sagte der See.<br />

"Laß uns beide lieber sehen, daß wir uns<br />

einigen. Ich liebe es, Perlen zu sammeln,<br />

und Deine Augen sind die zwei klarsten,<br />

die ich je gesehen habe. Willst Du sie für<br />

mich ausweinen, dann will ich Dich zu<br />

dem großen Treibhaus hinüber tragen,<br />

wo der Tod wohnt und Blumen und<br />

Bäume pflegt. Jedes von ihnen ist ein<br />

Menschenleben."<br />

"O, was gäbe ich nicht, um zu meinem<br />

Kinde zu kommen!" sagte die vergrämte<br />

Mutter. Nun weinte sie noch mehr, und<br />

ihre Augen sanken nieder auf den Grund<br />

des Sees und wurden zwei kostbare<br />

Perlen. Der See aber hob die Mutter<br />

empor, als säße sie in einer Schaukel,<br />

und sie flog in einer einzigen Schwingung<br />

an die Küste auf der anderen Seite, wo<br />

ein meilenbreites, seltsames Haus stand.<br />

Man wußte nicht, war es ein Berg mit<br />

Wäldern und Höhlen, oder war es<br />

gezimmert. Aber die arme Mutter konnte<br />

es nicht sehen; sie hatte ja ihre Augen<br />

ausgeweint.<br />

"Wo soll ich den Tod finden, der mit<br />

meinem kleinen Kinde fortgegangen ist"<br />

sagte sie.<br />

"Er ist noch nicht gekommen!" sagte die<br />

alte Frau, die da ging und auf das große<br />

Treibhaus des Todes aufpassen sollte.<br />

"Wie hast Du hierherfinden können, und<br />

wer hat Dir geholfen?"<br />

"Der liebe Gott hat mir geholfen!" sagte<br />

sie, "er ist barmherzig, und das wirst Du<br />

auch sein. Wo kann ich mein kleines Kind<br />

finden?"<br />

"Ja, ich kenne es nicht," sagte die Frau,<br />

"und Du kannst ja nicht sehen. – Viele<br />

Blumen und Bäume sind heute Nacht<br />

verwelkt. Der Tod wird gleich kommen<br />

und sie umpflanzen! Du weißt wohl, daß<br />

jeder Mensch seinen Lebensbaum hat<br />

oder seine Blume, je nachdem er nun<br />

beschaffen ist. Sie sehen aus wie andere<br />

Gewächse auch, aber sie haben Herzen,<br />

die schlagen. Kinderherzen können auch<br />

schlagen! Horche danach, vielleicht<br />

kannst Du den Herzschlag Deines<br />

Kindes erkennen. Aber was gibst Du mir,<br />

wenn ich Dir sage, was Du noch mehr tun<br />

mußt?"<br />

"Ich habe nichts mehr zu geben," sagte<br />

die betrübte Mutter. "Aber ich will für Dich<br />

bis ans Ende der Welt gehen."<br />

„Ja, da habe ich nichts zu suchen!" sagte<br />

die Frau, "aber Du kannst mir Dein<br />

langes, schwarzes Haar geben. Du weißt<br />

wohl selbst, daß es schön ist, und mir<br />

gefällt es. Du sollst mein weißes dafür<br />

haben, das ist doch immer etwas."<br />

"Verlangst Du nicht mehr?" sagte sie.<br />

"Das gebe ich Dir mit Freuden." Und sie<br />

gab ihr schönes Haar und bekam das<br />

schneeweiße der Alten dafür.<br />

Dann gingen sie in das große Treibhaus<br />

des Todes hinein, wo Blumen und Bäume<br />

wunderbar durcheinander wuchsen. Da<br />

standen feine Hyazinthen unter Glasglocken,<br />

und es standen baumstarke<br />

Pfingstrosen da. Es wuchsen Wasserpflanzen<br />

dort, einige ganz frisch, andere<br />

halbkrank. Wasserschlangen legten sich<br />

darauf, und schwarze Krebse kniffen sich<br />

im Stiele fest. Da standen herrliche<br />

Palmenbäume, Eichen und Platanen, da<br />

stand Petersilie und blühender Tymian.<br />

Jeder Baum und jede Blume hatte ihren<br />

Namen; jedes von ihnen war ja ein<br />

Menschenleben. Die Menschen lebten<br />

noch, einer in China, einer in Grönland,<br />

überall auf der Erde. Da gab es große<br />

Bäume in kleinen Töpfen, so daß sie<br />

ganz zusammengepreßt und nahe daran<br />

waren, den Topf zu zersprengen. An<br />

manchen Stellen gab es auch kleine,<br />

schwache Blümchen in fetter Erde, mit


Moos ringsherum und gehegt und<br />

gepflegt. Die betrübte Mutter beugte sich<br />

über alle die kleinsten Pflanzen und<br />

horchte auf jeden Schlag ihres Menschenherzens,<br />

und unter Millionen<br />

erkannten sie den ihres Kindes.<br />

"Das ist es!" rief sie und streckte ihre Hand<br />

über einen kleinen blauen Krokus aus, der<br />

ganz krank nach der einen Seite hing.<br />

"Rühre die Blume nicht an" sagte die alte<br />

Frau. "Aber stelle Dich hierher, und wenn<br />

dann der Tod kommt, den ich jeden<br />

Augenblick erwarte, so laß ihn die Pflanze<br />

nicht herausreißen; drohe ihm, daß Du es<br />

mit den anderen Pflanzen ebenso machen<br />

würdest, dann wird er bange; denn er muß<br />

dem lieben Gott dafür Rechenschaft<br />

ablegen. Keine darf herausgerissen<br />

werden ohne seine Erlaubnis."<br />

Mit einem Male sauste es eiskalt durch den<br />

Saal, und die blinde Mutter merkte, daß es<br />

der Tod war, der kam.<br />

"Wie hast Du den Weg hierher finden<br />

können?" fragte er. "Wie konntest Du<br />

schneller hierher kommen als ich?"<br />

"Ich bin eine Mutter!" sagte sie.<br />

Und der Tod streckte seine lange Hand aus<br />

nach der kleinen, feinen Blume; sie aber<br />

hielt ihre Hände so fest darum gelegt, so<br />

dicht und doch so besorgt, daß sie eins der<br />

Blättchen berühren könne. Da blies der<br />

Tod auf ihre Hände, und sie fühlte, daß<br />

dies kälter war als der kalte Wind, und ihre<br />

Hände fielen matt nieder.<br />

"Du kannst gegen mich nichts ausrichten"<br />

sagte der Tod.<br />

"Aber der liebe Gott kann es!" sagte sie.<br />

"Ich tue nur nach seinem Willen!" sagte der<br />

Tod, "ich bin sein Gärtner. Ich nehme alle<br />

seine Blumen und Bäume<br />

und pflanze sie in den<br />

großen Paradiesgarten, in<br />

das unbekannte Land.<br />

Aber wie sie dort wachsen<br />

und wie es dort ist, darf ich<br />

Dir nicht sagen!"<br />

"Gib mir mein Kind zurück!"<br />

sagte die Mutter und<br />

weinte und bat. Mit einem<br />

Male griff sie mit beiden<br />

Händen nach zwei anderen<br />

schönen Blumen<br />

und rief dem Tod zu: "Ich<br />

reiße alle Deine Blumen<br />

aus; denn ich bin in Verzweiflung!"<br />

"Rühre sie nicht an!" sagte<br />

der Tod. "Du sagst, daß Du<br />

so unglücklich bist, und<br />

nun willst Du eine andere<br />

Mutter ebenso unglücklich<br />

machen –?"<br />

"Eine andere Mutter!" sagte die arme Frau<br />

und ließ beide Blumen fahren.<br />

"Da hast Du Deine Augen," sagte der Tod;<br />

"ich habe sie aus dem See gefischt, sie<br />

leuchteten so hell. Ich wußte nicht, daß es<br />

Deine waren. Nimm sie wieder. Sie sind<br />

jetzt klarer als früher. Sieh dann hinab in<br />

den tiefen Brunnen hier daneben. Ich<br />

werde Dir die Namen der beiden Blumen<br />

sagen, die Du ausreißen wolltest, und Du<br />

wirst ihre ganze Zukunft sehen, ihr ganzes<br />

Menschenleben, wirst sehen, was Du<br />

zerstören und vernichten wolltest!"<br />

Und sie sah in den Brunnen hinab. Es war<br />

eine Glückseligkeit darin zu sehen, wie<br />

das eine Kind ein Segen für die ganze Welt<br />

wurde, und es war zu sehen, wieviel Glück<br />

und Freude es rings um sich verbreitete.<br />

Und sie sah des anderen Leben, und es<br />

war voller Sorge und Not, voller Kummer<br />

und Elend.<br />

"Beides ist Gottes Wille!" sagte der Tod.<br />

"Welches von ihnen ist die Blume des<br />

Unglücks, und welches die des Segens?"<br />

fragte sie.<br />

"Das sage ich Dir nicht," sprach der Tod.<br />

"Aber das sollst Du von mir erfahren, daß<br />

die eine Blume die Deines eigenen Kindes<br />

war, es war Deines Kindes Schicksal, was<br />

Du sahst, Deines eigenen Kindes<br />

Zukunft."<br />

Da schrie die Mutter vor Schrecken:<br />

"Welches von ihnen war mein Kind? Sage<br />

mir das! Rette das Unschuldige! Rette<br />

mein Kind vor all dem Elend. Trag es lieber<br />

fort! Trage es zu Gottes Reich. Vergiß<br />

meine Tränen, vergiß meine Bitten und<br />

alles, was ich gesagt oder getan habe."<br />

"Ich verstehe Dich nicht" sagte der Tod.<br />

"Willst Du Dein Kind zurückhaben, oder<br />

soll ich mit ihm dorthin gehen, wovon<br />

niemand weiß?"<br />

Da rang die Mutter ihre Hände, fiel auf ihre<br />

Knie und bat den lieben Gott: "Erhöre mich<br />

nicht, wenn ich gegen Deinen Willen bitte,<br />

der der beste ist. Erhöre mich nicht! Erhöre<br />

mich nicht!"<br />

Und sie neigte ihr Haupt auf ihre Brust.<br />

Der Tod aber ging mit ihrem Kinde in das<br />

unbekannte Land.<br />

Die alte Straßenlaterne<br />

Ein Märchen von Hans Christian Andersen<br />

Hast du die Geschichte von der alten<br />

Straßenlaterne gehört? Sie ist gar nicht<br />

sehr belustigend, doch einmal kann man<br />

sie wohl hören. Es war eine gute, alte<br />

Straßenlaterne, die viele, viele Jahre<br />

gedient hatte, aber jetzt entfernt werden<br />

sollte. Es war der letzte Abend, an dem sie<br />

auf dem Pfahle saß und in der Straße<br />

leuchtete, und es war ihr zumute wie einer<br />

alten Tänzerin, die den letzten Abend tanzt<br />

und weiß, daß sie morgen vergessen in<br />

der Bodenkammer sitzt. Die Laterne hatte<br />

Furcht vor dem morgigen Tage, denn sie<br />

wußte, daß sie dann zum erstenmal auf<br />

das Rathaus kommen und von dem<br />

hochlöblichen Rat beurteilt werden sollte,<br />

ob sie noch tauglich oder unbrauchbar sei.<br />

Da sollte bestimmt werden, ob sie nach<br />

einer der Brücken hinausgeschickt werden<br />

könne, um dort zu leuchten, oder auf das<br />

Land in eine Fabrik; vielleicht sollte sie<br />

geradezu in eine Eisengießerei kommen<br />

und umgeschmolzen werden. Dann<br />

konnte freilich alles aus ihr werden, aber<br />

es peinigte sie, daß sie nicht wußte, ob sie<br />

dann die Erinnerung daran behalten<br />

würde, daß sie eine Straßenlaterne<br />

gewesen war.<br />

Wie es nun auch werden mochte, so werde<br />

sie doch vom Wächter und seiner Frau<br />

getrennt werden, die sie ganz wie ihre<br />

Familie betrachteten. Sie wurde zur<br />

Laterne, als er Wächter wurde. Damals<br />

war die Frau sehr vornehm, und wenn sie<br />

des Abends an der Laterne vorüberging,<br />

blickte sie diese an, am Tage aber nie.<br />

Dagegen in den letzten Jahren, als sie alle<br />

drei, der Wächter, seine Frau und die<br />

Laterne, alt geworden waren, hatte die<br />

Frau sie auch gepflegt, die Lampe<br />

abgeputzt und Öl eingegossen. Es war ein<br />

ehrliches Ehepaar, sie hatten die Lampe<br />

um keinen Tropfen betrogen. Es war der<br />

letzte Abend auf der Straße, und morgen<br />

sollte sie auf das Rathaus; das waren zwei<br />

finstere Gedanken für die Laterne, und so<br />

kann man wohl denken, wie sie brannte.<br />

Aber es kamen ihr noch andere Gedanken;<br />

sie hatte vieles gesehen, vieles<br />

beleuchtet, vielleicht ebensoviel wie der<br />

'hochlöbliche Rat', aber das sagte sie<br />

nicht, denn sie war eine alte, ehrliche


Laterne, sie wollte niemand erzürnen, am<br />

wenigsten ihre Obrigkeit. Es fiel ihr vieles<br />

ein, und mitunter flackerte die Flamme in<br />

ihr auf, es war, als ob ein Gefühl ihr sagte:<br />

'Ja, man wird sich auch meiner erinnern!'<br />

So war da der hübsche, junge Mann – ja,<br />

das ist viele Jahre her; er kam mit einem<br />

Briefe, der war auf rosenrotem Papier, fein<br />

und mit goldenem Schnitt, er war niedlich<br />

geschrieben, es war eine Damenhand.<br />

Er las ihn zweimal und küßte ihn und<br />

blickte mit seinen beiden Augen zu mir<br />

empor und sagte: "Ich bin der glücklichste<br />

Mensch!" – Nur er und ich wußten, was im<br />

ersten Brief von der Geliebten stand. – lch<br />

entsinne mich auch zweier anderer Augen;<br />

es ist merkwürdig, wie man mit den<br />

Gedanken springen kann! – Hier in der<br />

Straße fand ein prächtiges Begräbnis statt,<br />

die junge, hübsche Frau lag im Sarge auf<br />

dem mit Samt überzogenen Leichenwagen.<br />

Da prangten so viele Blumen und<br />

Kränze, da leuchteten so viele Fackeln,<br />

daß ich dabei ganz verschwand. Der<br />

ganze Bürgersteig war mit Menschen<br />

angefüllt, sie folgten alle dem Leichenzug,<br />

als aber die Fackeln verschwunden waren<br />

und ich mich umsah, stand hier noch einer<br />

am Pfahl und weinte, ich vergesse nie die<br />

beiden Augen voll Trauer, die gegen mich<br />

aufblickten!<br />

Viele Gedanken durchkreuzten so die alte<br />

Straßenlaterne, die an diesem Abend zum<br />

letztenmal leuchtete. Die Schildwache, die<br />

abgelöst wird, kennt doch ihren Nachfolger<br />

und kann ihm ein paar Worte sagen, aber<br />

die Laterne kannte den ihrigen nicht, und<br />

doch hätte sie ihm einen oder den andern<br />

Wink über Regen und Schnee, wie weit der<br />

Mondschein auf dem Bürgersteig gehe<br />

und von welcher Seite der Wind blies,<br />

geben können.<br />

Auf dem Rinnsteinbrette standen drei, die<br />

sich der Laterne vorgestellt hatten, indem<br />

sie glaubten, daß diese es sei, die das Amt<br />

zu vergeben habe. Der eine davon war ein<br />

Heringskopf, denn auch ein solcher<br />

leuchtet im Dunkeln, und daher meinte er,<br />

es würde eine große Ölersparnis sein,<br />

wenn er auf den Laternenpfahl käme. Der<br />

zweite war ein Stück faulen Holzes, das<br />

auch leuchtete, und überdies war es das<br />

letzte Stück von einem Baume, der einst<br />

die Zierde des Waldes gewesen war. Der<br />

dritte war ein Johanniswurm. Woher der<br />

gekommen, begriff die Laterne nicht, aber<br />

der Wurm war da und leuchtete auch. Aber<br />

das faule Holz und der Heringskopf<br />

beschworen, daß er nur zu gewissen<br />

Zeiten leuchte und daß er deshalb nie<br />

berücksichtigt werden könne.<br />

Die alte Laterne sagte, daß keiner von<br />

ihnen genug leuchte, um Straßenlaterne<br />

zu sein, aber das glaubte nun keiner von<br />

ihnen, und als sie hörten, daß die Laterne<br />

selbst die Anstellung nicht zu vergeben<br />

habe, so sagten sie, daß das höchst<br />

erfreulich sei, denn sie sei schon gar zu<br />

hinfällig, um noch wählen zu können.<br />

Gleichzeitig kam der Wind von der<br />

Straßenecke, er sauste durch den<br />

Schornstein der alten Laterne. "Was höre<br />

ich!" sagte er zu ihr, "du willst morgen fort?<br />

Ist dieses der letzte Abend, an dem ich dich<br />

hier treffe? Ja, dann mache ich dir ein<br />

Geschenk; nun erfrische ich deinen<br />

Verstandeskasten, so daß du klar und<br />

deutlich dich nicht allein dessen entsinnen<br />

kannst, was du gehört und gesehen hast,<br />

sondern wenn etwas in deiner Gegenwart<br />

erzählt oder gelesen wird, so sollst du so<br />

hellsehend sein, daß du alles auch siehst!"<br />

"Das ist viel!" sagte die alte Straßenlaterne,<br />

"meinen besten Dank! Wenn ich<br />

nur nicht umgegossen werde!"<br />

"Das geschieht noch nicht!" sagte der<br />

Wind, "und nun erfrische ich dir dein<br />

Gedächtnis. Kannst du mehr derartige<br />

Geschenke erhalten, so wirst du ein recht<br />

frohes Alter haben!"<br />

"Wenn ich nur nicht umgeschmolzen<br />

werde!" sagte die Laterne, "Oder kannst<br />

du mir dann auch das Gedächtnis<br />

sichern?"<br />

"Alte Laterne, sei vernünftig!" sagte der<br />

Wind, und dann wehte er. Gleichzeitig kam<br />

der Mond hervor.<br />

"Was geben Sie?" fragte der Wind.<br />

"Ich gebe gar nichts!" sagte dieser, "ich bin<br />

ja am Abnehmen, und die Laternen haben<br />

mir nie, sondern ich habe den Laternen<br />

geleuchtet." Darauf ging der Mond wieder<br />

hinter die Wolken, denn er mochte sich<br />

nicht quälen lassen. Da fiel ein Wassertropfen<br />

wie von einer Dachtraufe<br />

gerade auf den Schornstein, aber der<br />

Tropfen sagte, er komme aus den grauen<br />

Wolken und sei auch ein Geschenk,<br />

vielleicht das allerbeste. "Ich durchdringe<br />

dich so, daß du die Fähigkeit erhältst, in<br />

einer Nacht, wenn du es wünschest, dich<br />

in Rost zu verwandeln, so daß du ganz<br />

zusammenfällst und zu Staub wirst." Aber<br />

der Laterne schien das ein schlechtes<br />

Geschenk zu sein, und der Wind meinte es<br />

auch. "Gibt es nichts Besseres, gibt es<br />

nichts Besseres?" blies er, so laut er<br />

konnte; da fiel eine glänzende Sternschnuppe,<br />

sie leuchtete in einem langen<br />

Streifen.<br />

"Was war das?" rief der Heringskopf. "Fiel<br />

da nicht ein Stein gerade herab? Ich<br />

glaube, er fuhr in die Laterne! – Nun, wird<br />

das Amt auch von so Hochstehenden<br />

gesucht, dann können wir uns zur Ruhe<br />

begeben!" Und das tat er und die andern<br />

mit. Aber die alte Laterne leuchtete auf<br />

einmal wunderbar stark. "Das war ein<br />

herrliches Geschenk!" sagte sie. "Die<br />

klaren Sterne, über die ich mich immer so<br />

sehr gefreut habe und die so herrlich<br />

scheinen, wie ich eigentlich nie habe<br />

leuchten können, obgleich es mein ganzes<br />

Streben und Trachten war, haben mich<br />

arme Laterne beachtet! Sie schickten mir<br />

einen davon mit einem Geschenk herab,<br />

das in der Fähigkeit besteht, daß alles,<br />

dessen ich mich entsinne und das ich recht<br />

deutlich erblicken auch von denjenigen<br />

gesehen werden kann, die ich liebe. Das<br />

ist erst das wahre Vergnügen, denn wenn<br />

man es nicht mit andern teilen kann, so ist<br />

es nur eine halbe Freude!"<br />

"Das ist recht ehrenwert gedacht!" sagte


der Wind, "aber du weißt noch nicht, daß<br />

dazu Wachslichter gehören. Wenn nicht<br />

ein Wachslicht in dir angezündet wird,<br />

kann keiner der andern etwas bei dir<br />

erblicken. Das haben die Sterne nicht<br />

gedacht, sie glauben, daß alles, was<br />

leuchtet, wenigstens ein Wachslicht in sich<br />

hat. Aber jetzt bin ich müde," sagte der<br />

Wind, "nun will ich mich legen!"<br />

Und dann legte er sich.<br />

Am folgenden Tage - ja, den folgenden Tag<br />

können wir überspringen – am folgenden<br />

Abend lag die Laterne im Lehnstuhl, und<br />

wo? – Bei dem alten Wächter. Vom<br />

hochlöblichen Rat hatte er sich für seine<br />

langen, treuen Dienste erbeten, die alte<br />

Laterne behalten zu dürfen. Sie lachten<br />

über ihn, und dann ließen sie ihm den<br />

Willen, und dann lag die Laterne im<br />

Lehnstuhl dicht bei dem warmen Ofen. Es<br />

war, als ob sie dadurch größer geworden<br />

wäre, sie füllte fast den ganzen Stuhl aus.<br />

Die alten Leute saßen schon beim<br />

Abendbrot und warfen der alten Laterne,<br />

der sie gern einen Platz am Tische<br />

eingeräumt hätten, freundliche Blicke zu.<br />

Sie wohnten zwar in einem Keller, zwei<br />

Ellen tief unter der Erde, man mußte über<br />

einen gepflasterten Flur, um zur Stube zu<br />

gelangen, aber warm war es darin, denn<br />

sie hatten Tuchleisten um die Tür<br />

genagelt. Rein und niedlich sah es hier<br />

aus, Vorhänge um die Bettstellen und über<br />

den kleinen Fenstern, wo da oben auf dem<br />

Fensterbrette zwei sonderbare Blumentöpfe<br />

standen. Der Matrose Christian hatte<br />

sie von Ost- und Westindien mit nach<br />

Hause gebracht; es waren zwei Elefanten<br />

von Ton, denen der Rücken fehlte, aber an<br />

dessen Stelle wuchsen aus der Erde, die<br />

hineingelegt war, in dem einen der<br />

schönste Schnittlauch, das war der<br />

Küchengarten der alten Leute, und in dem<br />

anderen ein großes, blühendes Geranium,<br />

das war ihr Blumengarten.<br />

An der Wand hing ein großes, buntes Bild,<br />

'Die Fürstenversammlung zu Wien', da<br />

besaßen sie alle Kaiser und Könige auf<br />

einmal! Eine Schwarzwälder Uhr mit den<br />

schweren Bleigewichten 'tick-tack!' ging<br />

immer zu schnell; aber das sei besser, als<br />

wenn sie zu langsam ginge, meinten die<br />

alten Leute. Sie verzehrten ihr Abendbrot,<br />

und die alte Straßenlaterne lag, wie<br />

gesagt, im Lehnstuhl dicht bei dem<br />

warmen Ofen. Der Laterne kam es vor, als<br />

wäre die ganze Welt umgekehrt.<br />

Als aber der Wächter sie anblickte und<br />

davon sprach, was sie beide miteinander<br />

erlebt hatten in Regen und Schneegestöber,<br />

in den hellen, kurzen Sommernächten<br />

und wenn der Schnee trieb, so<br />

daß es ihm wohltat, wieder in den Keller zu<br />

gelangen, da war für die alte Laterne<br />

wieder alles in Ordnung, denn wovon er<br />

sprach, das erblickte sie, als ob es noch<br />

immer da wäre. Ja, der Wind hatte sie<br />

inwendig wahrlich gut erleuchtet.<br />

Sie waren fleißig und flink, die alten Leute,<br />

keine Stunde waren sie untätig. Am<br />

Sonntagnachmittag kam das eine oder<br />

andere Buch zum Vorschein, gewöhnlich<br />

eine Reisebeschreibung, und der alte<br />

Mann las laut von Afrika, von den großen<br />

Wäldern und Elefanten, die da wild<br />

umherliefen, und die alte Frau horchte auf<br />

und blickte dann verstohlen nach den<br />

Tonelefanten hin, die Blumentöpfe waren!<br />

"Ich kann es mir beinahe denken!" sagte<br />

sie. Die Laterne wünschte dann sehnlichst,<br />

daß ein Wachslicht da wäre, damit<br />

es angezündet werde und in ihr brenne,<br />

dann sollte die Frau alles genau so sehen,<br />

wie die Laterne es erblickte, die hohen<br />

Bäume, die dicht ineinander verschlungenen<br />

Zweige, die schwarzen Menschen<br />

zu Pferde und ganze Scharen von<br />

Elefanten, die mit ihren breiten Füßen<br />

Rohr und Büsche zerrnalmten.<br />

"Was helfen mir alle meine Fähigkeiten,<br />

wenn kein Wachslicht da ist!" seufzte die<br />

Laterne, "Sie haben nur Öl und Talglichte,<br />

und das ist nicht genug!"<br />

Eines Tages kam ein ganzer Bund<br />

Wachslichtstückchen in den Keller, die<br />

größten Stücke wurden gebrannt, und die<br />

kleineren brauchte die alte Frau, um ihren<br />

Zwirn damit zu wachsen, wenn sie nähte.<br />

Wachslicht war nun da, aber es fiel den<br />

beiden Alten nicht ein, davon ein Stück in<br />

die Laterne zu setzen.<br />

"Hier stehe ich mit meinen seltenen<br />

Fähigkeiten!" sagte die Laterne; "ich habe<br />

alles in mir, aber ich kann es nicht mit ihnen<br />

teilen. Sie wissen nicht, daß ich die weißen<br />

Wände in die schönsten Tapeten, in reiche<br />

Wälder, in alles, was sie sich wünschen<br />

wollen, verwandeln kann! – Sie wissen es<br />

nicht!"<br />

Die Laterne stand übrigens gescheuert<br />

und sauber in einem Winkel, wo sie<br />

jederzeit in die Augen fiel; die Leute sagten<br />

zwar, daß es nur ein altes Gerümpel sei,<br />

aber daran kehrten sich die Alten nicht, sie<br />

liebten die Laterne.<br />

Eines Tages, es war des alten Wächters<br />

Geburtstag, kam die alte Frau zur Laterne<br />

hin, lächelte und sagte: "lch will die Stube<br />

heute für ihn glänzend beleuchten!" Und<br />

die Laterne knarrte im Schornstein, denn<br />

sie dachte: 'Jetzt wird ihnen ein Licht<br />

aufgehen!' Aber da kam Öl und kein<br />

Wachslicht, sie brannte den ganzen<br />

Abend, wußte aber nun, daß die Gabe der<br />

Sterne, die beste Gabe von allen, für<br />

dieses Leben ein toter Schatz bleiben<br />

werde.<br />

Da träumte sie – und wenn man solche<br />

Fähigkeiten hat, kann man wohl träumen<br />

–, daß sie selbst zum Eisengießer<br />

gekommen und umgeschmolzen werden<br />

sollte. Sie war ebenso in Furcht, als da sie<br />

auf das Rathaus kommen und von dem<br />

'hochlöblichen Rat' beurteilt werden sollte;<br />

aber obgleich sie die Fähigkeit besaß, in<br />

Rost und Staub zu zerfallen, sobald sie es<br />

wünschte, so tat sie das doch nicht, und<br />

dann kam sie in den Schmelzofen und<br />

wurde zum schönsten eisernen Leuchter,<br />

in den man ein Wachslicht stellt; er hatte<br />

die Form eines Engels, der einen<br />

Blumenstrauß trug. Mitten in den Strauß<br />

wurde das Wachslicht gestellt, und der<br />

Leuchter erhielt seinen Platz auf einem<br />

grünen Schreibtisch. Das Zimmer war<br />

behaglich, da standen viele Bücher, da<br />

hingen herrliche Bilder, es war die<br />

Wohnung eines Dichters, und alles, was er<br />

sagte und schrieb, zeigte sich ringsherum.<br />

Das Zimmer wurde zu tiefen, dunklen<br />

Wäldern, zu sonnenbeleuchteten Wiesen,<br />

wo der Storch umherstolzierte, und zum<br />

Schiffsverdeck hoch auf dem wogenden<br />

Meere!<br />

"Welche Fähigkeiten besitze ich!" sagte<br />

die alte Laterne, indem sie erwachte. "Fast<br />

möchte ich mich danach sehnen, umgeschmolzen<br />

zu werden! – Doch nein, das<br />

darf nicht geschehen, solange die alten<br />

Leute leben! Sie lieben mich meiner<br />

Person wegen! Ich bin ihnen ja an Kindes<br />

Statt, sie haben mich gescheuert und<br />

haben mir Öl gegeben; und ich habe es<br />

ebenso gut wie das Bild, das doch so<br />

etwas Vornehmes ist!" Von dieser Zeit an<br />

hatte sie mehr innere Ruhe, und das<br />

verdiente die ehrliche, alte Straßenlaterne.<br />

Der alte Grabstein<br />

Ein Märchen von Hans Christian Andersen<br />

In einem der kleinen Marktflecken bei<br />

einem Manne, der seinen eigenen Hof<br />

hatte, saß abends in der Jahreszeit, in der<br />

die Abende länger werden, die ganze<br />

Familie im Kreise zusammen. Es war noch<br />

milde und warm. Die Lampe war<br />

angezündet, die langen Gardinen hingen<br />

vor den Fenstern nieder, auf denen<br />

Blumentöpfe standen, und draußen war<br />

herrlicher Mondschein. Aber davon<br />

sprachen sie nicht, sie sprachen von<br />

einem alten, großen Stein, der unten im<br />

Hofe lag, dicht bei der Küchentür, wohin<br />

die Mädchen oft das geputzte Kupferzeug<br />

stellten, damit es in der Sonne trocknen<br />

sollte, und wo die Kinder gern spielten, es<br />

war eigentlich ein alter Grabstein.<br />

„Ja," sagte der Hausherr, "ich glaube, er<br />

stammt aus der alten, abgebrochenen<br />

Klosterkirche. Die Kanzel, die Denkmäler<br />

und die Grabsteine wurden ja verkauft!<br />

Mein seliger Vater kaufte mehrere davon;<br />

s i e w u r d e n z u P f l a s t e r s t e i n e n<br />

zerschlagen, aber dieser Stein blieb übrig<br />

und liegt seitdem im Hofe."<br />

"Man kann wohl sehen, daß es ein<br />

Grabstein ist," sagte das älteste von den<br />

Kindern. "Es ist darauf noch ein


Stundenglas und ein Stück von einem<br />

Engel zu sehen, aber die Inschrift, die<br />

darauf gestanden hat, ist schon verwischt<br />

außer dem Namen Preben und einem<br />

großen 'S', das gleich dahinter steht, und<br />

ein bißchen weiter unten steht 'Marthe'.<br />

Mehr kann man nicht herausbekommen<br />

und auch das ist nur deutlich zu sehen,<br />

wenn es geregnet hat oder wir ihn<br />

gewaschen haben."<br />

"Herrgott, das ist Preben Svanes und<br />

seiner Frau Leichenstein!" sagte ein alter,<br />

alter Mann im Zimmer. Seinem Alter nach<br />

hätte er gut und gerne der Großvater all<br />

der Alten und Jungen, die hier versammelt<br />

waren, sein können. "Ja, das Ehepaar war<br />

eines der letzten, die auf dem alten<br />

Klosterkirchhofe beerdigt worden sind!<br />

Das war ein altes, ehrenhaftes Paar aus<br />

meinen Knabenjahren! Alle kannten sie,<br />

und alle liebten sie; sie waren das Alters-<br />

Königspaar hier in der Gegend. Die Leute<br />

sagten von ihnen, daß sie über eine Tonne<br />

Gold besäßen, doch gingen sie einfach<br />

gekleidet, im gröbsten Zeug, aber ihr<br />

Linnen war blendend weiß. Das war ein<br />

prächtiges altes Paar. Preben und Marthe.<br />

Wenn sie auf der Bank oben auf der<br />

großen Steintreppe des Hauses saßen,<br />

über die der alte Lindenbaum seine<br />

Zweige breitete, und sie so freundlich und<br />

milde nickten, wurde man ordentlich<br />

fröhlich. Sie waren unendlich gutherzig<br />

gegen die Armen! Sie speisten sie und<br />

kleideten sie, und es war Vernunft und<br />

wahres Christentum in all ihren Wohltaten.<br />

Zuerst starb die Frau. Ich entsinne mich<br />

noch so gut des Tages. Ich war ein kleiner<br />

Knabe und mit meinem Vater drinnen beim<br />

alten Preben, als sie gerade hinübergeschlummert<br />

war. Der alte Mann war so<br />

bewegt, er weinte wie ein Kind. Die Tote<br />

lag noch in der Schlafkammer, dicht neben<br />

dem Zimmer, in dem wir saßen. Und er<br />

sprach zu meinem Vater und ein paar<br />

Nachbarn davon, wie einsam es nun sein<br />

würde, wie gut sie gewesen sei, wieviele<br />

Jahre sie zusammen gelebt hätten und wie<br />

es zugegangen wäre, daß sie einander<br />

kennen gelernt und sich lieb gehabt<br />

hätten. Ich war, wie gesagt, klein und stand<br />

und hörte zu, aber es erfüllte mich seltsam<br />

stark, dem alten Mann zu lauschen und zu<br />

sehen, wie er immer lebhafter wurde und<br />

rote Wangen bekam, als er vom<br />

Verlobungstage sprach und davon, wie<br />

lieblich sie gewesen wäre und wieviele<br />

unschuldige, kleine Umwege er gemacht<br />

hätte, um mit ihr zusammenzutreffen. Und<br />

er erzählte vom Hochzeitstag; seine<br />

Augen leuchteten auf dabei, er lebte sich<br />

gleichsam wieder zurück in die schönen<br />

Zeiten damals, und sie lag dicht dabei in<br />

der Kammer, tot, eine alte Frau, und er war<br />

ein alter Mann und sprach von den Zeiten<br />

der Hoffnung! – ja, ja, so gehts! Damals<br />

war ich ein Kind nur, und heute bin ich alt,<br />

alt wie Preben Svane. Die Zeit vergeht und<br />

alles verändert sich! Ich erinnere mich<br />

noch gut ihres Begräbnistages. Der alte<br />

Preben ging dicht hinter dem Sarge her.<br />

Ein paar Jahre vorher hatte das Ehepaar<br />

seinen Grabstein meißeln lassen mit<br />

Inschrift und Namen, bis auf den Todestag.<br />

Der Stein wurde am Abend hinausgefahren<br />

und auf das Grab gelegt, und ein<br />

Jahr später wurde er wieder emporgehoben<br />

und der alte Preben kam zu<br />

seiner Frau heim. – Sie hinterließen nicht<br />

solchen Reichtum, wie die Leute geglaubt<br />

und behauptet hatten. Das was blieb, fiel<br />

an die Familie, die weit entfernt lebte,<br />

keiner hatte sie je<br />

gekannt. Das Fachwerkhaus<br />

mit der<br />

Bank auf der hohen<br />

Steintreppe unter<br />

dem Lindenbaum<br />

wurde vom Magistrat<br />

niedergerissen,<br />

denn es war allzu<br />

baufällig, als daß<br />

man es hätte stehen<br />

l a s s e n d ü r f e n .<br />

Später, als es der<br />

K l o s t e r k i r c h e<br />

ebenso erging und<br />

der Kirchhof aufg<br />

e h o b e n w u r d e ,<br />

kam Prebens und Marthes Grabstein, wie<br />

alles andere von dort, zu dem, der ihn<br />

kaufen wollte, und nun hat es sich gerade<br />

so getroffen, daß er nicht mit zerschlagen<br />

und verbraucht worden ist, sondern noch<br />

immer im Hofe liegt als Spielzeug für die<br />

Kleinen und als Trockenstelle für das<br />

gescheuerte Kü-chenzeug der Mädchen.<br />

Die gepflasterte Straße geht nun über die<br />

Ruhestätte des alten Preben und seiner<br />

Frau. Keiner kennt sie mehr."<br />

Und der alte Mann, der all dies erzählte,<br />

schüttelte wehmütig das Haupt. "Vergessen"<br />

– "Alles wird vergessen" sagte er.<br />

Und dann sprachen sie im Zimmer von<br />

anderen Dingen, aber der kleinste Knabe,<br />

ein Kind mit großen, ernsten Augen,<br />

kletterte auf den Stuhl hinter der Gardine<br />

und sah hinab in den Hof, wo der Mond hell<br />

auf den großen Stein schien, der ihm zuvor<br />

stets leer und flach erschienen war, nun<br />

aber da lag, wie ein großes Blatt im Buche<br />

der Geschichte. Alles, was der Knabe von<br />

Preben und seiner Frau gehört hatte,<br />

knüpfte sich an den Stein. Und er blickte<br />

auf ihn und hinauf in den klaren, lichten<br />

Mond in der reinen, hohen Luft, und es war,<br />

als ob eines Gottes Antlitz über die Erde<br />

hinschien.<br />

„Vergessen. Alles wird vergessen!" klang<br />

es im Zimmer, und in diesem Augenblick<br />

küßte ein unsichtbarer Engel des Kindes<br />

Brust und Stirn und flüsterte leise:<br />

"Bewahre das empfangene Samenkorn<br />

gut. Bewahre es bis zur Zeit der Reife.<br />

Durch Dich, o Kind, sollen die verwischte<br />

Inschrift, der verwitterte Grabstein in<br />

leuchtenden, goldenen Zügen für<br />

kommende Geschlechter bewahrt bleiben.<br />

Das alte Ehepaar soll wieder Arm in Arm<br />

durch die alten Straßen wandern, mit<br />

frischen, roten Wangen lächelnd auf der<br />

Steintreppe unter dem Lindenbaum sitzen<br />

und arm und reich zunicken.<br />

Das Samenkorn aus dieser Stunde wird im<br />

Laufe der Jahre sich in eine blühende<br />

Dichtung verwandeln. Das Gute und<br />

Schöne wird nicht vergessen, es lebt in<br />

Sagen und Liedern."


Fränkische Spezialitäten<br />

Rehrücken<br />

Zubereitungszeit: etwa 2 1/2 Stunden<br />

Rezepte - Gebratener Rehrücken<br />

Zutaten für 6 Personen:<br />

1 Rehrücken<br />

10 getrocknete Morcheln<br />

4 Scheiben durchwachsener Räucherspeck<br />

2 Karotten<br />

1 Stange Lauch<br />

2 Zwiebeln<br />

1 Scheibe Sellerie<br />

1/4 l Wild- oder Rinderbrühe<br />

1 Glas trockener Rotwein<br />

12 Wacholderbeeren<br />

1 Knoblauchzehe<br />

200g saure Sahne<br />

Salz, Pfeffer aus der Mühle<br />

Butter<br />

Zubereitung:<br />

Die Innenhaut vom Rehrücken entfernen<br />

und die Unterseite vom Gerüst salzen. Die<br />

Morcheln 30 Minuten in Rotwein einweichen.<br />

Das Gemüse kleinschneiden und in einem<br />

Bräter in Butter anbraten. Den Rehrücken<br />

hineinlegen und mit zerlassener Butter<br />

übergießen, salzen und pfeffern,<br />

zerdrückte Wacholderbeeren, Saft der<br />

Knoblauchzehe und die Brühe dazugeben.<br />

Den Speck in Streifen schneiden<br />

und über den Rehrücken geben.<br />

Die Morcheln mit dem Rotwein dazugeben<br />

und den Rücken 1 Stunde und 20 Minuten<br />

braten und mehrmals mit dem Bratensaft<br />

übergießen.<br />

Das Gemüse ausdrücken und wegwerfen.<br />

Die saure Sahne in den Bratensaft<br />

einrühren.<br />

Das Fleisch vom Gerüst lösen und in<br />

Scheiben schneiden. Dazu Gemüse der<br />

Jahreszeit, Kartoffeln und Preiselbeeren<br />

servieren.<br />

Weinempfehlung:<br />

Der Rücken ist beim Reh am geschmacksintensivsten,<br />

was durch das Belassen am<br />

Knochen noch verstärkt wird. Getrocknete<br />

Morcheln und Wacholderbeeren fügen<br />

eine herb-bittere Note hinzu. Diesem<br />

Geschmacksbild ist nur ein gerbstoffbetonter<br />

Rotwein gewachsen.<br />

Bei Preiselbeerzugabe darf der Wein<br />

etwas Süße zeigen. Trockene bis<br />

halbtrockene rote Spätlesen sind gute<br />

Begleiter.<br />

Rehnierchen<br />

mit Pfifferlingen<br />

Maßgebend für die Weinauswahl sind die<br />

herzhaft aromatischen Pfifferlinge. Kerner<br />

Kabinettweine sind besonders geeignete<br />

Partner.<br />

Zutaten für 2 Personen:<br />

6 Rehnieren<br />

500 g Pfifferlinge<br />

2 Zwiebeln<br />

½ Bund Petersilie<br />

Salz, Pfeffer aus der Mühle<br />

Butter<br />

So wird's gemacht:<br />

Die Haut der Nieren entfernen und die<br />

Nieren der Länge nach in je 3 Scheiben<br />

schneiden. Die Pfifferlinge putzen.<br />

Zwiebeln und Petersilie hacken.<br />

Die Zwiebeln in einer großen Pfanne mit<br />

Butter glasig braten und die Pfifferlinge<br />

hinzufügen, salzen und pfeffern, noch<br />

etwas Butter dazugeben und kurz fertig<br />

braten.<br />

In einer zweiten Pfanne die Nierenscheiben<br />

in Butter braten, salzen und<br />

pfeffern. Die gebratenen Nieren zu den<br />

Pfifferlingen geben und mit Petersilie<br />

bestreuen.<br />

Beilagen:<br />

Dazu Bandnudeln - am besten Safrannudeln<br />

- und einen grünen Salat servieren.<br />

Unsere Weinempfehlung:<br />

Maßgebend für die Weinauswahl sind die<br />

herzhaft aromatischen Pfifferlinge.<br />

Blumige, pflanzlich aromatische trockene<br />

bis halbtrockene Weißweine mit sehr<br />

milder Säure, z.B. Kerner Kabinettweine<br />

sind besonders geeignete Partner.<br />

Saitenwürstchen mit<br />

Linsen<br />

Die Linsen vermitteln einen rauen<br />

Geschmack, Zwiebeln und Möhren Süße.<br />

Wir empfehlen einen etwas gereiften<br />

Trollinger.<br />

Quellzeit: über Nacht<br />

Zubereitungszeit: etwa 2 Stunden<br />

Zutaten für 4 Personen:<br />

300 g Linsen<br />

1 L Wasser<br />

Rezepte - Saitenwürstchen mit Linsen<br />

125 g durchwachsener Speck<br />

1 Zwiebel<br />

etwas Salz<br />

schwarzer Pfeffer<br />

3 Möhren<br />

2 EL Weinessig<br />

4 Saitenwürstchen<br />

Zubereitung:<br />

Die Linsen über Nacht in 1 L Wasser<br />

einweichen.<br />

Am nächsten Tag den Speck würfeln. Die<br />

Zwiebel schälen und würfeln. In einem<br />

nicht zu kleinen Topf mit dem Speck glasig<br />

braten.<br />

Die Linsen mit dem Einweichwasser<br />

dazugeben. Mit Salz sowie Pfeffer würzen<br />

und 1 Stunde köcheln.<br />

Die Möhren putzen, schälen und in kleine<br />

Würfel schneiden. Zusammen mit dem<br />

Essig zu den Linsen geben. Nochmals<br />

etwa 45 Minuten zugedeckt köcheln. Die<br />

Würste etwa 10 Minuten in den Linsen<br />

heiß werden lassen.<br />

Beilage: Dazu isst man Spätzle (hierfür<br />

können Sie nachstehendes Rezept<br />

nutzen). Wer keine Saitenwürstchen<br />

bekommt, kann auch geräucherte<br />

Mettwürstchen verwenden.<br />

Weinempfehlung:<br />

Die Linsen vermitteln einen etwas rauen<br />

Geschmack, Zwiebeln und Möhren<br />

hingegen Süße, zu der sich die scharfe<br />

Säure des Essigs gesellt. Wir empfehlen<br />

einen etwas gereiften Trollinger.


Böhmische Küche<br />

Leberknödel mit Kraut und<br />

Aniszwiebeln<br />

Zutaten - Für 4 Portionen<br />

Ergibt 4 Portionen<br />

Knödel<br />

100 ml Milch<br />

40 g Schalotten<br />

1 Bund Majoran (klein)<br />

200 g Rinderleber<br />

10 g Butter<br />

250 g Schweinemett<br />

250 g Schweinehack<br />

1 Ei (Kl. M)<br />

1 Eigelb (Kl. M)<br />

2 El Semmelbrösel<br />

3 El Portwein<br />

Salz<br />

Pfeffer<br />

20 g altbackenes Brot<br />

Sauerkraut<br />

40 g durchwachsener Speck<br />

1 Dose Sauerkraut (550 g EW)<br />

10 g Schweineschmalz<br />

400 ml Gemüsefond<br />

2 Lorbeerblätter<br />

2 Nelken<br />

2 El Zucker<br />

Aniszwiebeln<br />

500 g Zwiebeln<br />

150 g Butter<br />

2 Sternanis<br />

Salz<br />

Zubereitung<br />

1. Brot in der Milch einweichen. Schalotten<br />

fein würfeln. Majoranblättchen fein<br />

hacken. Rinderleber putzen, fein<br />

schneiden und in einer Moulinette fein<br />

zerkleinern. Butter in einer Pfanne<br />

schmelzen lassen, Schalotten darin bei<br />

mittlerer Hitze 2 Minuten ohne Farbe<br />

dünsten. Majoran dazugeben und erkalten<br />

lassen.<br />

2. Das Brot ausdrücken und in einer<br />

Schüssel mit Leber, Mett, Hack, Ei, Eigelb,<br />

Bröseln, Portwein und Schalotten<br />

mischen. Herzhaft mit Salz und Pfeffer<br />

würzen. Aus der Masse mit feuchten<br />

Hände 8 gleich große Knödel formen und<br />

abgedeckt kalt stellen.<br />

3. Für das Sauerkraut den Speck in feine<br />

Streifen schneiden. Sauerkraut in einem<br />

Sieb abtropfen lassen. Schmalz in einem<br />

Topf zerlassen, Speckstreifen darin bei<br />

mittlerer Hitze 2 Minuten dünsten.<br />

Sauerkraut, Gemüsefond, Lorbeer,<br />

Nelken, Zucker und 200 ml Wasser<br />

zugeben und bei mittlerer Hitze 15 Minuten<br />

zugedeckt garen. Dann in weiteren 10<br />

Minuten offen zu Ende garen.<br />

4. Für die Aniszwiebeln die Zwiebeln in<br />

feine Streifen schneiden. Butter in einem<br />

Topf zerlassen, Zwiebeln und Sternanis<br />

hinzufügen und offen bei mittlerer Hitze in<br />

ca. 15 Minuten goldbraun dünsten, leicht<br />

mit Salz würzen.<br />

5. Einen großen Topf mit Salzwasser zum<br />

Kochen bringen. Knödel hineingeben,<br />

Hitze reduzieren. Sobald die Knödel an der<br />

Oberfläche schwimmen, die Knödel noch<br />

weitere 10-12 Minuten ziehen lassen.<br />

Sauerkraut und Aniszwiebeln erwärmen.<br />

Sauerkraut und Knödel auf vorgewärmten<br />

Tellern mit Aniszwiebeln beträufelt<br />

servieren. Dazu passt Kartoffelpüree.<br />

Rohe Klöße<br />

Zutaten - Für 12 Portionen<br />

3,5 kg große mehlig kochende Kartoffeln<br />

Salz<br />

2 Msp. Knödelhilfe oder ein paar Spritzer<br />

Weißweinessig<br />

Zubereitung<br />

1. Kartoffeln waschen und schälen. Ca. 1<br />

kg Kartoffeln je nach Größe halbieren oder<br />

vierteln und in einem Topf mit Salzwasser<br />

bedecken. Eine Vierkantreibe in eine<br />

große Schüssel stellen. Die restlichen<br />

Kartoffeln auf der feinen Seite der Reibe<br />

sehr fein raffeln. Die Kartoffelmasse mit<br />

Knödelhilfe oder etwas Essig mischen,<br />

d a m i t s i e n i c h t g r a u w i r d . D i e<br />

Kartoffelmasse in ein Küchentuch geben<br />

und sehr stark auspressen (die Masse<br />

muss wirklich sehr trocken sein, das geht<br />

am besten mit einer Kartoffelpresse). Das<br />

Kartoffelwasser auffangen und 15 Minuten<br />

stehen lassen.<br />

2. Inzwischen die Kartoffelstücke 25-30<br />

Minuten kochen. Die sehr trockene<br />

Kartoffelmasse in einer großen Schüssel<br />

zerpflücken, damit keine Klümpchen<br />

entstehen.<br />

3. Gekochte Kartoffeln abgießen,<br />

Kochwasser auffangen. Kartoffeln mit 150-<br />

200 ml Kochwasser zu einem feinen Brei<br />

zerstampfen. Den heißen Kartoffelbrei mit<br />

der rohen Kartoffelmasse mit den Händen<br />

s o r g f ä l t i g m i s c h e n . ( A c h t u n g ,<br />

Verbrennungsgefahr! Hände immer<br />

wieder in sehr kaltes Wasser tauchen.)<br />

4. Das aufgefangene Kartoffelwasser<br />

vorsichtig abgießen, die abgesetzte zähe<br />

Stärke mit der Knödelmasse mischen, mit<br />

etwas Salz würzen.<br />

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5. In einem großen Topf reichlich<br />

S a l z w a s s e r a u f k o c h e n . A u s d e r<br />

Knödelmasse 12-14 Knödel formen. In das<br />

sehr heiße, aber nicht kochende Wasser<br />

gleiten lassen. Das Knödelwasser (ist<br />

nach Hinzufügen der Knödel abgekühlt)<br />

bis knapp unter den Siedepunkt erhitzen.<br />

Die Hitze dann etwas reduzieren, die<br />

Knödel 15-20 Minuten ziehen lassen (das<br />

Wasser darf nicht mehr kochen). Knödel<br />

mit einer Schaumkelle aus dem Wasser<br />

heben und zu Hasenkeulen servieren.


E l i s a b e t h A m a l i e E u g e n i e ,<br />

Herzogin in Bayern, Kaiserin von<br />

Österreich, ungarische, kroatische<br />

und tschechische Königin, wurde<br />

Kaiserin Sissy<br />

in Karlsbad<br />

Sissi kam in <strong>Juni</strong> des Jahres 1892<br />

nach Karlsbad, um sich zu kurieren<br />

und wohnte im Hotel Tereza bis<br />

Juli.<br />

Linhart auf<br />

Schlossb<br />

e r g i n s<br />

Hotel zurückkam.<br />

Sie legte<br />

a l s o c a<br />

2 0 , 5 k m<br />

täglich mit<br />

einem elas<br />

t i s c h e n<br />

G a n g i n<br />

einem hügeligen Terrain zurück.<br />

Als eine bedeutende Person<br />

wurde sie über die ganze Zeit von<br />

einem heimischen Detektiv<br />

überwacht, der anschließend für<br />

seine Einsatzbereitschaft, Ausdauer<br />

und physische Beständigkeit<br />

ein Verdienstkreuz bekommen<br />

hat.<br />

Sie können auch durch die Kurwälder<br />

spazieren gehen, vielleicht<br />

auf den Spuren der energischen<br />

Kaiserin Sissi.<br />

Sie können auch in ihrem Appartement<br />

im Hotel Tereza wohnen, des<br />

Teiles des Bristol Group-Hotelkomplexes<br />

im wunderschönen<br />

Westend von Karlovy Vary ist.<br />

in ihrer Zeit als die schönste Frau<br />

Europas betrachtet. Die Kaiserin<br />

Auch im Verlauf ihres Aufenthalts<br />

hat sie an ihren Aktivitäten nichts<br />

geändert. Ihre täglichen<br />

Spaziergänge<br />

begann sie bei<br />

Lázně III (Bad III),<br />

von wo sie zu Tři<br />

kříže (drei Kreuzen)<br />

über Goetheaussichtspunkt<br />

hineingestiegen<br />

ist, weiter<br />

ü b e r Ve i t s b e r g ,<br />

nach Březová her<br />

u n t e r k a m , a u f<br />

Aberg hinaufklett<br />

e r t e u n d ü b e r<br />

Luigi Lucheni ermordet Kaiserin<br />

Elisabeth 1898 in Genf


neues aus tschechien<br />

Geographie<br />

Egergraben<br />

Die Hans-Heiling-Felsen an der Eger<br />

westlich von Karlsbad (Karlovy Vary):<br />

variszische Granite der Böhmischen<br />

Masse knapp südlich der südlichen<br />

Grabenrandstörung des Falkenauer<br />

Beckens.<br />

Mravenčák (links) und Černý vrch<br />

(Schwarzer Berg), zwei Tephrit-<br />

Basanitkuppen am Nordrand des<br />

Duppauer Gebirges gegenüber von<br />

Klášterec nad Ohří (Klösterle an der Eger)<br />

Der Bořeň (Borschen) bei Bílina (Bilin),<br />

eine isoliert stehende Tephrit-Basanit-<br />

Erosionsruine am Übergang des<br />

B ö h m i s c h e n M i t t e l g e b i r g e s i n s<br />

Nordböhmische Becken<br />

Blick vom Milleschauer im Böhmischen<br />

Mittelgebirge über das Nordböhmische<br />

Becken, u. a. mit dem Kohlekraftwerk<br />

L e d v i c e ( L a d o w i t z ) u n d d e m<br />

Braunkohletagebau Bilin. Im Hintergrund<br />

der Südrand des Erzgebirges mit der<br />

Kleinstadt Litvínov (Leutensdorf).<br />

Der Egergraben (Ohře-Graben, Oherský<br />

příkop) ist eine geografische und<br />

regionalgeologische Raumeinheit im<br />

Nordwesten Tschechiens bzw. in<br />

Nordböhmen.<br />

Er ist Nordost-Südwest ausgerichtet,<br />

verläuft südlich parallel zum Erzgebirge<br />

(Krušné Hory) und ist bezüglich seiner<br />

Entstehung mit diesem verknüpft.<br />

Der morphologisch als Niederung<br />

ausgebildete Teil des Egergrabens<br />

b e f i n d e t s i c h k o m p l e t t i n d e r<br />

Tschechischen Republik, in etwa<br />

zwischen den Städten Cheb (Eger) im<br />

Südwesten und Ústí nad Labem (Aussig)<br />

im Nordosten. Sein südwestlicher<br />

Abschnitt wird vom namensgebenden<br />

Fluss Eger (Ohře) durchflossen und trennt<br />

d a s E r z g e b i r g e v o m K a i s e r w a l d<br />

(Slavkovský les) und Duppauer Gebirge<br />

(Doupovské hory). Im Nordosten setzt<br />

sich die Niederung als Nordböhmisches<br />

Becken im Tal der Biela fort und trennt dort<br />

das Erzgebirge vom Böhmischen<br />

Mittelgebirge (České středohoří),<br />

während die Eger das Böhmische<br />

Mittelgebirge südlich umfließt und bei<br />

Leitmeritz (Litoměřice) in die Elbe<br />

mündet.<br />

Geologie<br />

Der Egergraben im geologischen Sinn<br />

umfasst, je nach Definition, ein z. T.<br />

deutlich größeres Areal als die Flusstäler<br />

von Eger und Biela. In jedem Fall werden<br />

Duppauer Gebirge und Böhmisches<br />

Mittelgebirge mit hinzugerechnet.<br />

Der Egergraben kann als Paläo-Rift, d. h.<br />

als ein heute weitgehend inaktiver<br />

Grabenbruch, betrachtet werden. Er<br />

gehört zum sogenannten Europäischen<br />

Känozoischen Riftsystem und bildete sich<br />

durch die Fernwirkung der Entstehung der<br />

Alpen im Tertiär. Die Norddrift der<br />

afrikanischen Kontinentalplatte rief in<br />

Mitteleuropa verstärkte Spannungen in<br />

der Erdkruste hervor. Diese Spannungen<br />

wurden abgebaut, indem an Verwerfungen<br />

im eingeebneten und zu großen<br />

Teilen von mächtigen Sedimentschichten<br />

überdeckten Variszischen Grundgebirge<br />

erneut tektonische Bewegungen stattfanden.<br />

Entlang solcher, nordost-südwest<br />

(erzgebirgisch) streichenden Bruchzonen<br />

und entsprechend nordwest-südost<br />

(herzynisch) orientierten Querstörungen<br />

sank vom Eozän oder frühen Oligozän bis<br />

zum späten Miozän, vor etwa 40 bzw. 35<br />

bis 9 Millionen Jahren, der Egergraben in<br />

den nordwestlichen Teil der Böhmischen<br />

Masse ein und trennte dadurch die<br />

Erzgebirgsscholle vom Rest der<br />

Böhmischen Masse ab. Nachfolgend<br />

wurde das Erzgebirge zusätzlich<br />

h e r a u s g e h o b e n . D a d i e H e b u n g<br />

vorwiegend an der Bruchzone zwischen<br />

Erzgebirge und Egergraben (Erzgebirgsabbruch)<br />

stattfand, steigt das Erzgebirge<br />

an seiner in Sachsen liegenden<br />

Nordwestflanke nur sehr allmählich an,<br />

fällt aber nach Südosten, an der dem


Egergraben zugewandten Flanke steil ab.<br />

Man spricht aufgrund dieser Geometrie<br />

auch von einem Pultschollengebirge. Die<br />

bedeutendste südliche Randstörung des<br />

Egergrabens ist der Mittelgebirgsabbruch<br />

(benannt nach dem Böhmischen<br />

Mittelgebirge), auch als Litoměřice-<br />

Störung bezeichnet. Insbesondere<br />

während der Hauptphase der tektonischen<br />

Bewegungen stiegen dort, wo<br />

sich erzgebirgische und herzynischen<br />

Hauptstörungen kreuzen, große Mengen<br />

basaltischen Magmas auf, was an der<br />

Oberfläche des Egergrabens zu<br />

ausgedehntem Vulkanismus führte. Da<br />

die resultierenden Vulkangesteine relativ<br />

erosionsbeständig sind, bilden sie heute<br />

die Berge des Duppauer Gebirges und<br />

des Böhmischen Mittelgebirges.<br />

Die Vulkankomplexe gliedern den<br />

Egergraben zusammen mit einigen<br />

herzynisch orientierten Hauptstörungen<br />

in mehrere Teilbecken: das in seiner<br />

heutigen Form geologisch vergleichsweise<br />

junge Egerer Becken (Cheb-<br />

B e c k e n ) i m S ü d w e s t e n , d a s<br />

Nordböhmische Becken (Most-Becken)<br />

im Nordosten und das relativ schmale<br />

Falkenauer Becken (Sokolov-Becken)<br />

dazwischen. Prinzipiell kann man auch<br />

das Mitterteicher Becken in Nordost-<br />

Bayern sowie das Zittauer und das<br />

Berzdorf-Radmeritzer Becken im<br />

Dreiländereck Deutschland-Tschechien-<br />

Polen als südwestliche bzw. nordöstliche<br />

Ausläufer mit zum Egergraben-System<br />

dazu zählen.<br />

Als Senkungsgebiete waren der<br />

Egergraben bzw. dessen Teilbecken im<br />

Tertiär bedeutende Ablagerungsgebiete.<br />

Dort bestanden ausgedehnte Fluss-, Seeund<br />

Sumpflandschaften, in denen sich die<br />

heutigen nordböhmischen Braunkohlelagerstätten<br />

bildeten, die z. B. bei<br />

Chomutov im Most-Becken oder bei<br />

Bogatynia im Zittauer Becken abgebaut<br />

werden. Die Sedimentschichten enthalten<br />

ferner eine vielfältige Flora und Fauna.<br />

Die Fossillagerstätte Dolnice im Cheb-<br />

Becken ist für ihre reichen Vorkommen an<br />

Schlangen, Eidechsen und Lurchen des<br />

frühen Miozäns berühmt, da diese<br />

Wirbeltiergruppen in den meisten<br />

Fossilfundstellen gleichen geologischen<br />

Alters wesentlich seltener sind. Eine<br />

andere bedeutende frühmiozäne<br />

Wirbeltierfundstätte ist „Merkur-Nord“ im<br />

Tagebau Nástup–Tušimice nahe Chomutov<br />

im Nordböhmischen Becken.<br />

Gebiet noch nicht vollständig erloschen<br />

ist. Zu den spätvulkanischen Erschein<br />

u n g e n z ä h l e n d i e M o f e t t e n i m<br />

Moorgebiet Soos sowie die zahlreichen<br />

Thermalquellen, die zu den heißesten<br />

Quellen Europas zählen, wie der<br />

Karlsbader Sprudel (Vřídlo) mit 72 °C<br />

Austrittstemperatur. Das Auftreten<br />

schwacher aber spürbarer Erdbeben im<br />

südwestlichen Abschnitt des Egergrabens,<br />

insbesondere im Bereich der<br />

Marienbader Störung am Ostrand des<br />

Cheb-Beckens, zeigt zudem, dass auch<br />

die tektonischen Bewegungen noch nicht<br />

vollständig aufgehört haben.<br />

Erst ein Grollen, dann ein<br />

Zittern: Im Mai waren wieder<br />

Erdbeben zu spüren.<br />

Der Erdbebendienst Bayern (EBD)<br />

registrierte die Schwarmbeben ab 11 Uhr<br />

über die Messstation in Vielitz bei Selb.<br />

Die Epizentren der Beben lagen wieder im<br />

Egerer Graben, in der Region nordwestlich<br />

von Novy Kostel (Neukirchen) in<br />

Tschechien in einer Tiefe von rund sieben<br />

Kilometern. Das Geografische Institut<br />

Prag maß den stärksten Erdstoß mit 2,9<br />

auf der Richterskala.<br />

Aufgrund der relativ großen Entfernung<br />

und der Herdtiefen der Erdbeben, gibt der<br />

EDB jedoch Entwarnung: „Bei dieser<br />

Stärke ist nicht mit Schäden, zumindest<br />

auf bayerischem Gebiet zu rechnen“,<br />

heißt es in einer Mitteilung.<br />

Die Beben entstehen laut Dr. Joachim<br />

Wassermann, Leiter der Abteilung<br />

Seismologie des Geophysikalischen<br />

Observatoriums in Fürstenfeldbruck, in<br />

einer tektonischen Verwerfungszone rund<br />

30 Kilometer im Erdinneren. „Die gängige<br />

Theorie ist, dass sich im Übergang von<br />

Mantel zu Erdkruste ein alternder<br />

Magmakörper gebildet hat“, sagt<br />

Wassermann. Aus diesem Magmakörper<br />

entweiche Kohlendioxid und Wasserdampf,<br />

das episodisch nach oben steige.<br />

Dabei würden sich die Spannungen in den<br />

Verwerfungszonen lösen. „Schwarmbeben<br />

sind ein Argument dafür, dass<br />

Flüssigkeiten beteiligt sind“, erklärt der<br />

Geophysiker.<br />

In einigen Gebieten des Egergrabens sind<br />

hohe geothermische Gradienten von 5,5<br />

°C/100 m beobachtet worden, was zeigt,<br />

dass die vulkanische Aktivität in dem<br />

So schlug der Seismograf in Vielitz bei Selb aus.


neues aus tschechien<br />

Für diese Theorie spreche außerdem die<br />

Existenz von Mofetten im betreffenden<br />

G e b i e t , a l s o S t e l l e n , a n d e n e n<br />

Kohlendioxid aus der Erde tritt. „Ein<br />

anderes Zeichen sind die Bäder in<br />

Böhmen und Bayern. Sie zeigen, dass es<br />

im Erdinneren heiße Regionen gibt“, sagt<br />

Wassermann. Meist könne der Druck im<br />

Erdinneren über viele schwächere Beben<br />

abgebaut werden, sodass es meist bei<br />

einem Grollen und Zittern bleibt.<br />

„Unter Umständen können aber auch<br />

Schwarmbeben sehr kräftig ausfallen“,<br />

sagt Joachim Wassermann und erinnert<br />

an ein Beben der Magnitude 5, das in den<br />

1980er-Jahren die Region erschüttert hat<br />

und auch für Schäden sorgte.<br />

Die Schwarmbeben im Egerer Graben<br />

können wenige Tage dauern oder sich<br />

über Monate hinziehen. Und sie werden<br />

immer wiederkommen. „Nur vorhersagen<br />

lassen sie sich nicht“, sagt Wassermann.<br />

Wichtig für den EBD sind die Mitteilungen<br />

aus der Bevölkerung, um etwa die<br />

flächige Ausdehnung der Beben zu<br />

registrieren, denn nicht überall stehen<br />

Seismografen.<br />

Erstmals Anzeichen für<br />

magmatische Aktivität in<br />

Mitteleuropa beobachtet<br />

Wissenschaftler finden neue<br />

Erklärung für Schwarmbeben<br />

im Vogtland<br />

Cheb (Eger). Magma unterhalb des Cheb-<br />

Beckens an der Deutsch-Tschechischen<br />

Grenze bewegt sich stärker auf die<br />

Erdoberfläche zu. Das schließen Wissenschaftler<br />

des Umweltfor-schungszentrums<br />

Leipzig-Halle (UFZ) und des<br />

GeoForschungsZentrums Potsdam<br />

(GFZ) aus der Untersuchung aufsteigender<br />

Gase in den dortigen Mofetten und<br />

Mineralquellen. Messungen über einen<br />

Zeitraum von zwölf Jahren hatten gezeigt,<br />

dass sich das Verhältnis zweier Heliumisotope<br />

in diesen Gasen verändert.<br />

"Dabei wurden die höchsten Werte in<br />

Europa nördlich der Alpen gemessen wie<br />

sie sonst nur aus aktiven Vulkangebieten<br />

bekannt sind", so Dr. Karin Bräuer vom<br />

UFZ.<br />

Für die Wissenschaftler sind diese<br />

Veränderungen ein Anzeichen für den<br />

Anstieg von magmatischer Aktivität unter<br />

dem Cheb-Becken. Das aufsteigende<br />

Magma könnte zugleich einer der<br />

Auslöser für die Schwarmbeben sein, die<br />

regelmäßig im Vogtland, in Nordwest-<br />

Böhmen, im Fichtelgebirge und in der<br />

Oberpfalz auftreten.<br />

Die Ergebnisse der Untersuchungen<br />

werden am 27. September auf der<br />

Konferenz GeoErlangen 2005 sowie<br />

Anfang Oktober auf der 8. Internationalen<br />

Konferenz für Gasgeochemie in Palermo<br />

vorgestellt und sind in den international<br />

renommierten Geophysical Research<br />

Letters (GRL Vol. 32 in 2005) veröffentlicht.<br />

Der Atem der Tiefe<br />

Pausenlos steigen Gasblasen<br />

an die Wasseroberfläche.<br />

Bublák – auf<br />

deutsch "das Blubbernde"<br />

nennen die Einheimischen<br />

das kleine Wasserloch in<br />

einem Sumpfgebiet beim<br />

westböh-mischen Franti¨kovy<br />

Láznì (Franzens-bad).<br />

Gut versteckt zwischen<br />

Sträuchern ist es zwar kaum<br />

zu sehen, aber die Geräusche<br />

sind nicht zu überhören. In<br />

großen Mengen strömt hier Gas aus der<br />

Tiefe. Gas, das aus aktiven Magmablasen<br />

in etwa 30 Kilometern unter der<br />

Erdoberfläche stammt. Überall im<br />

Dreiländereck Sachsen-Bayern-Böhmen<br />

haben die Wissenschaftler in den letzten<br />

Jahren Mineralquellen und Gasaustrittslöcher<br />

– so genannte Mofetten – unter-<br />

sucht. Keine ist für sie so interessant wie<br />

die Mofette Bublák im Egerbecken. Die<br />

Wissenschaftler haben hier eine Stelle<br />

gefunden, an der Gas fast unbeeinflusst<br />

aus dem Erdmantel an die Oberfläche<br />

aufsteigt. "Durch Messungen vor und<br />

nach einem kleinen Erdbeben konnten wir<br />

die Transportgeschwindigkeit abschätzen",<br />

erzählt Dr. Gerhard Strauch vom<br />

UFZ. "Mit einer Geschwindigkeit von bis<br />

zu 400 Metern pro Tag bewegt sich das<br />

Gas zumindest die letzten 7 bis 8<br />

Kilometer nach oben. Das heißt, hier<br />

muss es Spalten geben,<br />

die bis in große Tiefen<br />

führen."<br />

Ein Glücksfall, denn die<br />

Wissenschaftler interessieren<br />

sich für einen<br />

Bestandteil des Gases, der<br />

nur im Erdmantel – also<br />

unterhalb von 30 Kilometern<br />

– in einer charakteristischen<br />

Zusammensetzung<br />

vorkommt und der<br />

sich auf seinem Weg nach<br />

oben verändern kann.<br />

Zusammen mit seinem<br />

K o l l e g e n D r. H o r s t<br />

Kämpf vom GFZ Potsdam<br />

beugt sich Strauch<br />

über das Wasserloch. Er<br />

hält einen Trichter ins<br />

Wasser, fängt damit die<br />

Gasblasen ein und leitet<br />

sie über einen Schlauch<br />

zur so genannten Gasmaus<br />

– einem Zylinder<br />

aus Spezialglas mit zwei<br />

Öffnungen.<br />

Sein Kollege Kämpf hält inzwischen<br />

diesen Glaszylinder ins kalte Wasser,<br />

damit keine Luft die Probe verunreinigt.<br />

Das Gas, das zu mehr als 99 Prozent aus<br />

Kohlendioxid besteht, werden die<br />

Wissenschaftler später im Labor untersuchen.


Gase als Vulkansensor<br />

"Die Heliumuntersuchungen werden in<br />

Kooperation mit unserem Kollegen Dr.<br />

Samuel Niedermann vom GFZ Potsdam<br />

durchgeführt. Das Edelgas Helium kommt<br />

zwar nur in sehr geringen Mengen in<br />

diesen Gasen vor", so Dr. Karin Bräuer<br />

vom UFZ. "Aber es lässt sich am besten<br />

nach seinem Ursprung zuordnen." Denn<br />

Helium kommt in der Natur in zwei<br />

stabilen Isotopen vor. Die Heliumisotope<br />

haben eine unterschiedliche Anzahl von<br />

Neutronen im Atomkern. "Das häufigere<br />

Helium-4 wird in der Erdkruste durch<br />

radioaktiven Zerfall gebildet. Helium-3<br />

kommt dagegen aus dem darunter<br />

liegenden Erdmantel. Das Verhältnis<br />

zwischen den beiden Heliumisotopen<br />

sagt also etwas darüber aus, aus welchen<br />

Tiefen das Gas stammt." Das klingt<br />

vielleicht nach mathematischen Spielchen,<br />

hat aber einen ernsten Hintergrund:<br />

Bei Erdbeben oder vulkanischer Aktivität<br />

kommen mehr Gase aus tieferen<br />

Schichten an die Erdoberfläche als sonst.<br />

Die Analyse dieser Gase hilft, Prozesse<br />

besser zu verstehen, die in Kruste und<br />

Mantel verborgen ablaufen. Die bisherigen<br />

Ergebnisse reichen allerdings<br />

gegenwärtig noch längst nicht aus, um<br />

Vulkanausbrüche oder Erdbeben sicher<br />

v o r h e r z u s a g e n . N u r l a n g j ä h r i g e<br />

Messreihen können helfen, dieses<br />

Problem in Zukunft in Griff zu bekommen.<br />

Seit Anfang der neunziger Jahre<br />

beobachten die Wissenschaftler das<br />

Verhältnis zwischen Helium-3 und Helium-4<br />

an verschiedenen Mineralquellen<br />

im Grenzgebiet um das Cheb-Becken.<br />

Dabei zeigte sich, dass die Werte dort an<br />

einigen Stellen in den letzten Jahren<br />

deutlich angestiegen sind. "Wir haben in<br />

der Mofette Bublák in der Nähe der<br />

Grenze zu Sachsen ein Verhältnis der<br />

Heliumisotope bis zum 6,2fachen des<br />

Wertes von Luft-Helium gemessen", so<br />

Karin Bräuer. "Das ist der höchste Wert,<br />

der jemals in Mitteleuropa gemessen<br />

wurde. Solche Werte sind sonst nur von<br />

aktiven Vulkanen wie dem Ätna bekannt."<br />

Die Vergleichsmessungen vom Laacher<br />

See in der Osteifel zeigten dagegen keine<br />

Veränderungen. Aus Sicht der Wissenschaftler<br />

bedeutet das: Es tut sich etwas<br />

unter der Region rund um das Cheb-<br />

Becken. Diese ist inzwischen die Region<br />

mit den höchsten Mantelheliumanteilen in<br />

Mitteleuropa. Vulkanausbrüche hat es an<br />

der heutigen sächsisch-böhmischbayerischen<br />

Grenze zuletzt wahrscheinlich<br />

vor etwa 300.000 Jahren<br />

gegeben.<br />

Ein ganzer Tourismuszweig lebt heute<br />

von den Spätfolgen des Vulkanismus.<br />

Weltbekannte böhmische Heilbäder wie<br />

Karlovy Vary (Karlsbad), Mariánské<br />

Lázne (Marienbad) oder Franti¨kovy<br />

Láznì (Franzensbad), aber auch die<br />

sächsischen Kurorte Bad Elster und Bad<br />

Brambach sowie Sibyllenbad im<br />

Oberpfälzer Wald verdanken ihre Existenz<br />

den dortigen sprudelnden Kohlendioxid-Mineralquellen<br />

und damit der<br />

magmatischen Aktivität im Untergrund.<br />

Für Bewohner und Besucher der Region<br />

besteht trotz der neuen Messungen kein<br />

Grund zur Sorge: "Wir wissen noch nicht,<br />

wie die Magmen zusammengesetzt sind,<br />

wie weit die Schmelzen aus über 30 km<br />

Tiefe in die Erdkruste aufsteigen. Nur die<br />

Signale aus den Quellgasen geben uns<br />

Hinweise, dass sich etwas in den<br />

verborgenen Tiefen tut. Dazu ist noch viel<br />

Monitoring Erdbebenschwärmeund umfassende<br />

geologische Arbeit erforderlich",<br />

so Horst Kämpf vom GeoForschungs-<br />

Zentrum.


FRAUENSEITE<br />

“Schön ist alles, was man mit Liebe betrachtet.”<br />

(Christian Morgenstern)<br />

Jede Frau greift gelegentlich zu<br />

ein paar kleinen Tricks, um die<br />

Augen größer, die Lippen voller<br />

und das Haar glänzender erscheinen<br />

zu lassen. Dass dabei<br />

aber auch einiges schief gehen<br />

kann, ist vielen vielleicht weniger<br />

bewusst. Wir zeigen Ihnen die<br />

schlimmsten Beauty-Fallen –<br />

von Lippenstift auf den Zähnen<br />

bis hin zur verkorksten Haarverlängerung.<br />

Plus: Tipps, wie Sie<br />

solche Ausrutscher künftig vermeiden.<br />

Filz-Extensions<br />

Langes, dichtes Haar ist der Traum vieler<br />

Frauen. Es kann jedoch schnell zum<br />

Albtraum werden, wenn die Haare<br />

plötzlich büschelweise ausfallen, verfilzen<br />

oder sich die Kopfhautü entzündet. Mit<br />

einer künstlichen Haarverlängerung,<br />

sogenannten Extensions kann genau das<br />

nämlich passieren, wenn man am falschen<br />

Ende spart. Billig-Extensions bestehen<br />

meist aus Silikon – das sieht nicht nur<br />

künstlich und unnatürlich aus, sondern<br />

kann auch zu allergischen Reaktionen<br />

führen. Außerdem darf das Plastikhaar<br />

weder gefärbt noch mit Glätteisen oder<br />

Lockenstab behandelt werden. Doch auch<br />

bei Echthaar-Extensions kann noch jede<br />

Menge schief gehen. Je nach Methode<br />

werden die Haarteile entweder an das<br />

Kopfhaar geschweißt, geknotet oder per<br />

Ultraschall verbunden. In jedem Fall<br />

entstehen dabei aber Knotenstellen an<br />

den Haaren, die beim Herauswachsen<br />

verfilzen und sichtbar werden können.<br />

Extensions: Qualität wichtig<br />

Außerdem entscheiden sich meist gerade<br />

Frauen mit dünnem, kraftlosem Haar für<br />

Extensions. Bei einer starken Haarverlängerung<br />

kann das ungewohnte Gewicht<br />

des Kunsthaares so an den Haarwurzeln<br />

ziehen, dass Spannungskopfschmerzen<br />

entstehen oder das Haar sogar komplett<br />

ausfällt. Spätestens dann müssen die<br />

Haarteile in einer oft schmerzhaften<br />

Prozedur entfernt werden. Was dann<br />

bleibt, ist meist noch dünneres, empfindliches<br />

Haar und ein tiefes Loch im<br />

Geldbeutel.<br />

Wer sich unbedingt volleres Haar wünscht,<br />

der sollte dennoch in eine Profi-<br />

Behandlung investieren. Diese kostet<br />

zwar 500 bis 1000 Euro, hat aber ein<br />

natürlicheres und länger haltbares<br />

Ergebnis. Also: Besser einmal tief in die<br />

Tasche greifen und ein längerfristig<br />

zufriedenstellendes Ergebnis haben, als<br />

300 Euro für einen Pfuscher zu bezahlen<br />

und nach zwei Wochen wieder mit kurzen,<br />

kaputten Haaren unterwegs zu sein<br />

Dieses Buch soll Balsam für die Seele eines geliebten Menschen sein.<br />

Liebe Worte für den Partner sind in der heutigen Zeit ein wenig in<br />

Vergessenheit geraten, aber sie tun auch heute noch gut.<br />

Das Buch soll Ihnen helfen, die Worte wiederzufinden.<br />

Text und Fotos von Karl Heinz Heinl - “Charly”<br />

geboren am 01. 06. 1950 in Arzberg<br />

Buchbestellungen bei: Karl Heinz Heinl,<br />

Rathausstr. 13, 95659 Arzberg<br />

Telefon: 0 92 33 / 15 67


Styling-, Schmink- und Pflegetipps<br />

neueste modetrends<br />

nicht viel besser ist die Gel-Variante. Dazu<br />

werden die Nägel im Nagelstudio mit<br />

einem Acrylgel bepinselt und mit UV-Licht<br />

bestrahlt. Besonders Frauen mit brüchigen,<br />

dünnen Nägeln greifen häufig zu<br />

den Plastik-Helfern, um ihren Händen ein<br />

gepflegteres Aussehen zu verleihen. Das<br />

ist häufig jedoch ein Trugschluss, denn<br />

während die Nägel nach außen hin schick<br />

und gesund aussehen, verkümmert der<br />

echte Nagel unter der Plastikdecke.<br />

Nagelpilz durch Kunstnägel<br />

Lippenstift auf den Zähnen<br />

Es gibt nur eines, das noch peinlicher ist<br />

als Spinat zwischen den Zähnen:<br />

Lippenstift auf den Zähnen. Dabei passiert<br />

d i e s e r F a u x p a s m e i s t g e r a d e i n<br />

Situationen, in denen Frau besonders gut<br />

aussehen will, etwa bei einem romantischen<br />

Date oder einem wichtigen<br />

Geschäftsessen. Für solche Gelegenheiten<br />

greifen schließlich die meisten<br />

Frauen etwas tiefer ins Schminktäschchen<br />

und betonen ihre Lippen mit knallroter<br />

Farbe. Dieser Schuss kann aber auch<br />

nach hinten losgehen, nämlich dann, wenn<br />

etwas Lippenstift auf die Zähne gelangt<br />

und Sie bei jedem Lächeln aussehen, als<br />

hätten Sie gerade einen blutigen Boxkampf<br />

hinter sich. Um diese Peinlichkeit zu<br />

umgehen, sollten Sie bereits beim<br />

Auftragen des Lippenstiftes ein paar<br />

Regeln befolgen.<br />

Lippenstift bändigen<br />

Zunächst sollten Sie einen farblosen<br />

Fettstift auftragen, um den Lippen die<br />

nötige Feuchtigkeit zu spenden. Profis<br />

verteilen dann noch einen Tupfer flüssiges<br />

Make-up auf den Lippen, um den<br />

Lippenstift besser haltbar zu machen und<br />

kleine Fältchen aufzufüllen. Damit die<br />

Farbe auch ausschließlich auf Ihrem Mund<br />

bleibt, sollten Sie einen Konturenstift<br />

verwenden, der eine Nuance dunkler ist,<br />

als der Lippenstift. Tragen Sie diesen<br />

entlang der äußeren Lippenränder auf.<br />

Nun erst kommt der eigentliche Lippenstift<br />

zum Einsatz. Tragen Sie die Farbe<br />

vorsichtig von der Mitte nach außen hin<br />

auf. Nehmen Sie danach ein Papiertaschentuch<br />

zwischen die Lippen und<br />

pressen Sie sie fest aufeinander. So landet<br />

die überschüssige Farbe auf dem Tuch<br />

und nicht auf Ihren Zähnen. Zum Schluss<br />

noch ein farbloses Gloss auf den Lippen<br />

verteilen und der große Auftritt ist Ihnen<br />

sicher - ganz ohne peinliche Farb-Unfälle.<br />

Nägel wie Pergament<br />

Kunstnägel sind eine Sache für sich.<br />

Selten sehen sie natürlich und elegant<br />

aus, sondern meist eher billig und<br />

künstlich. Sie sind teuer, zeitaufwendig<br />

und umständlich. Und dennoch tragen<br />

Millionen von Frauen künstlich aufgeklebte<br />

Plastiknägel. Etwas natürlicher aber<br />

Ohne Luftzufuhr kann das Keratin der<br />

Nägel nicht aushärten, weshalb sie beim<br />

Entfernen des Gels oder der Kunstnägel<br />

meist extrem weich, dünn und empfindlich<br />

sind. Erst nach vier bis fünf Monaten hat<br />

sich der Nagel von der Prozedur erholt und<br />

ist wieder in seinem ursprünglichen<br />

Zustand. Frauen, die über Jahre hinweg<br />

immer Gel- oder Plastikfingernägel tragen,<br />

haben hinterher meist pergamentähnliche<br />

Fingernägel, die extrem schnell brechen<br />

und zu Entzündungen und Infektionen<br />

neigen. Da Kunstnägel immer wieder im<br />

Nagelstudio erneuert und bearbeitet<br />

werden müssen, besteht außerdem die<br />

Gefahr von Nagelpilz, wenn das Studio<br />

nicht unter absolut hygienischen Bedingungen<br />

arbeitet.<br />

Besonders bei langen Kunstnägeln kann<br />

es im Extremfall dazu kommen, dass der<br />

Nagel versehentlich hängenbleibt und<br />

zusammen mit dem darunterliegenden<br />

echten Nagel abgerissen wird. Wer solche<br />

Unfälle vermeiden will, der sollte doch<br />

lieber seinen Naturnägeln ab und zu ein<br />

wenig Pflege gönnen und sie mit<br />

Mineralstoffen von innen her aufbauen.


Sagen und Mythen<br />

Das Hufeisen an der<br />

Kirchentür<br />

In alter Zeit hat sich einmal ein Ritter im<br />

Böhmerwald verirrt. In der höchsten Not<br />

tat er das Gelübde, eine Kapelle zu Ehren<br />

der Gottesmutter Maria zu erbauen, wenn<br />

er Rettung fände. Bald fand sich der Ritter<br />

wirklich zurecht. Wie er nun darüber<br />

nachsann, wohin seine Kapelle sollte,<br />

verlor sein Ross plötzlich ein Eisen und<br />

war nicht mehr von der Stelle zu bringen.<br />

Da glaubte der Ritter, das sei ein Zeichen<br />

des Himmels, und nahm sich vor, an<br />

dieser Stelle das Gotteshaus zu erbauen.<br />

Da konnte er auch ungehindert seine<br />

Reise wieder fortsetzen. Als dann die<br />

Kapelle fertig gebaut war, ließ der Ritter<br />

das Hufeisen, das sein Pferd damals an<br />

der Stelle verloren hatte, an die<br />

Kapellentüre nageln. Später hat man da<br />

eine größere Wallfahrtskirche errichtet,<br />

das Hufeisen kam aber auch wieder an die<br />

Türe und ist heute noch da zu sehen.<br />

Die Gründung von<br />

Pernstein<br />

Zu jener Zeit, als noch mächtige,<br />

k r i e g s b e r ü h m t e K ö n i g e i n d e m<br />

längstgesunkenen herrrlichen Welehrad<br />

Hof hielten, lebte in jener Gegend, wo<br />

n u n m e h r a u f h o h e m , w a l d i g e n<br />

Felsenzacken oberhalb des Dorfes<br />

Piwonic die öden Trümmer der kühn<br />

gebauten Veste Zuberstein über<br />

Abgründe herrüberragen, ein armer<br />

Köhler in düsterer Abgeschiedenheit, nur<br />

seinem Gewerbe nachgehend. Ein<br />

ungeheurer Büffel, deren es damals in<br />

den Forsten, die das Mährerland<br />

größtentheils bedeckten, in Menge gab,<br />

erfüllte den friedlichen Burggau des<br />

stolzen Welehrad mit Schrecken und<br />

Verheerung. Der Landesfürst setzte einen<br />

bedeutenden Preis auf die Erlegung<br />

dieses Ungethüms. Den Versuch, solchen<br />

zu verdienen und das Landvolk von dem<br />

drohenden Feinde seines Eigenthums<br />

und Lebens zu befreien, hatte schon<br />

manchem tapfern Kämpen den Tod<br />

gebracht.<br />

Eines Tages näherte sich das Ungethüm<br />

der dürftigen Hütte Wieniawas's so - und<br />

auch Woitèch wird der Köhler in der Sage<br />

genannt - und bedrohte Hab und Gut des<br />

einfachen Siedlers mit Zerstörung. Doch<br />

Wieniawa faßte den Ur mit einer Hand an<br />

den Hörnern und zog ihm mit der andern<br />

furchtlos eine Ruthe durch die Nase, an<br />

der er ihn nun an den Hof des Königs<br />

führte. Wieniawa hielt den Büffel für ein<br />

des Herrschers würdiges Geschenk, weil<br />

er von seltener Größe war. Alles<br />

bewunderte dort das Ungethüm, noch<br />

mehr aber Wieniawa's Stärke, zumal, als<br />

der Köhler vor den Augen des Königs und<br />

seiner Lopoten mit einem Beil dem Thiere<br />

auf einen Hieb den Kopf abschlug. Da ihm<br />

nun der König eine Gnade angeboten, der<br />

Köhler aber bescheidentlich nur bat, ihn<br />

auch fürderhin in seinem Gewerbe nicht zu<br />

hindern, gefiel dies dem Fürsten so wohl,<br />

daß er ihm nicht nur die ganzen umliegenden<br />

Berge als Eigenthum schenkte,<br />

sondern ihn auch unter seine Ritter<br />

aufnahm und ihm zum Andenken den<br />

Büffelkopf mit einem durch die Nase<br />

gezogenen Ringe im Schilde zu tragen<br />

befahl.<br />

Als Wieniawa in seine Berge zurückgekommen<br />

war, baute an Stelle seiner<br />

Hütte ein geräumiges festes Haus von<br />

Holz, und benannte es zum Andenken des<br />

von ihm erlegten Büffels, der in slawischer<br />

Sprache "zubr" heißt, "Zuberstein",<br />

welches dann in der Folge unter die<br />

festesten Burgen des Landes gezählt<br />

wurde, nun aber längst im Schutte<br />

darnieder liegt. Sein Sohn Prsten wählte<br />

sich nach des Vaters Hinscheiden eine<br />

andere Wohnung, und erbaute zuerst auf<br />

felsigen Berge, wo nun das ehrwürdige<br />

"Pernstein" sich erhebt, eine hölzerne<br />

Veste, um vor den wiederholten Einfällen<br />

der feindlichen Nachbarn sicher zu sein.<br />

Als man eben mit Graben der Gründe zur<br />

Errichtung des neuen Schlosses beschäftigt<br />

war, schritt ein frommer, aus<br />

Palästina rückkehrender Pilger an der<br />

Burgstätte vorüber, und lächelte über die<br />

Bemühungen der Bauleute.<br />

Er glaubte nicht, daß sie auf solchem<br />

schroffen Felsen ein Gebäude aufzuführen<br />

im Stande wären, und betheuerte<br />

hoch und theuer, daß der Bau nimmer<br />

gelingen könne, es geschehe denn, daß<br />

sein dürrer Wanderstab, den er nun in die<br />

Erde stoße, aufblühe, Sprossen treibe und<br />

ein lebendiger Baum würde.<br />

Und siehe da! Der trockene Stock bekam<br />

Wurzeln, blühte und - die Burg ward<br />

aufgebaut, nach dem Gründer Prsten<br />

genannt und zum Hauptsitze des<br />

Pernstein'schen Geschlechtes erkoren.


Der verzauberte König zu<br />

Schildheiß<br />

Das alte Schloß Schildheiß, in einer<br />

wüsten Wald- und Berggegend von<br />

Deutschböhmen, sollte aufs neue gebaut<br />

und wiederhergestellt werden. Als die<br />

Werkmeister und Bauleute die Trümmer<br />

und Grundfesten untersuchten, fanden sie<br />

Gänge, Keller und Gewölbe unter der Erde<br />

in großer Menge, mehr als sie gedacht; in<br />

einem Gewölbe saß ein gewaltiger König<br />

im Sessel, glänzend und schimmernd von<br />

Edelgestein, und ihm zur Rechten stund<br />

unbeweglich eine holdselige Jungfrau, die<br />

hielt dem König das Haupt, gleich als<br />

ruhete es drinnen. Als sie nun vorwitzig<br />

und beutegierig näher traten, wandelte<br />

sich die Jungfrau in eine Schlange, die<br />

Feuer spie, so daß alle weichen mußten.<br />

Sie berichteten aber ihren Herrn von der<br />

Begebenheit, welcher alsbald vor das<br />

bezeichnete Gewölbe ging und die<br />

Jungfrau bitterlich seufzen hörte. Nachher<br />

trat er mit seinem Hund in die Höhle, in der<br />

sich Feuer und Rauch erzeigte, so daß der<br />

Ritter etwas zurückwich und seinen Hund,<br />

der vorausgelaufen war, für verloren hielt.<br />

Das Feuer verlosch, und wie er sich von<br />

neuem näherte, sah er, daß die Jungfrau<br />

seinen Hund unbeschädigt im Arme hielt,<br />

und eine Schrift an der Wand, die ihm<br />

Verderben drohte. Sein Mut trieb ihn aber<br />

nachher dennoch an, das Abenteuer zu<br />

wagen, und er wurde von den Flammen<br />

verschlungen.<br />

Der Rattenfänger<br />

Der Rattenfänger weiß einen gewissen<br />

Ton, pfeift er den neunmal, so ziehen ihm<br />

alle Ratten nach, wohin er sie haben will, in<br />

Teich oder Pfütze.<br />

Einmal konnte man in einem Dorfe der<br />

Ratten gar nicht loswerden und ließ<br />

endlich den Fänger holen. Der richtete nun<br />

einen Haselstock so zu, daß alle Ratten<br />

dran gebannt waren, und wer den Stock<br />

ergriff, dem mußten sie nach; er wartete<br />

aber bis sonntags und legte ihn vor die<br />

Kirchentür. Als nun die Leute vom<br />

Gottesdienst heimkamen, ging auch ein<br />

Müller vorbei und sah gerade den<br />

hübschen Stock liegen, sprach: »Das gibt<br />

mir einen feinen Spazierstock.« Also nahm<br />

er ihn zur Hand und ging dem Dorf hinaus,<br />

seiner Mühle zu. Indem so huben schon<br />

einzelne Ratten an, aus ihren Ritzen und<br />

Winkeln zu laufen, und sprangen<br />

querfeldein immer näher und näher, und<br />

wie mein Müller, der von nichts ahnte und<br />

den Stock immer behielt, auf die Wiese<br />

kam, liefen sie ihm aus allen Löchern nach,<br />

über Acker und Feld, und liefen ihm bald<br />

zuvor, waren eher in seinem Haus als er<br />

selbst und blieben nach der Zeit bei ihm<br />

zur unausstehlichen Plage.<br />

Die Semmelschuhe<br />

Im Klatauer Kreis, eine Viertelstunde vom<br />

Dorf Oberkamenz, stand auf dem<br />

Hradekberg ein Schloß, davon noch einige<br />

Trümmer bleiben. Vor alter Zeit ließ der<br />

Burgherr eine Brücke bauen, die bis nach<br />

Stankau, welches eine Stunde Wegs weit<br />

ist, führte, und die Brücke war der Weg,<br />

den sie zur Kirche gehen mußten. Dieser<br />

Burgherr hatte eine junge, hochmütige<br />

Tochter, die war so vom Stolz besessen,<br />

daß sie Semmeln aushöhlen ließ und statt<br />

der Schuhe anzog. Als sie nun einmal auf<br />

jener Brücke mit solchen Schuhen zur<br />

Kirche ging und eben auf die letzte Stufe<br />

trat, so soll sie und das ganze Schloß<br />

versunken sein. Ihre Fußstapfe sieht man<br />

noch jetzt in einem Stein, welcher eine<br />

Stufe dieser Brücke war, deutlich<br />

eingedrückt.<br />

Die Brotschuhe<br />

Einer Bürgersfrau war ihr junges Kind<br />

gestorben, das ihr Augapfel war, und<br />

wußte gar nicht genug, was sie ihm noch<br />

Liebes und Gutes antun sollte, eh es unter<br />

die Erde käme und sie's nimmermehr<br />

sehen würde. Und wie sie's nun im Sarg<br />

auf das beste putzte und kleidete, so<br />

deuchten ihr die Schühlein doch nicht gut<br />

genug und nahm das weißeste Mehl, was<br />

sie hatte, machte einen Teig und buk dem<br />

Kind welche von Brot. In diesen Schuhen<br />

wurde das Kind begraben, allein es ließ<br />

der Mutter nicht Rast noch Ruh, sondern<br />

erschien ihr jammervoll, bis sein Sarg<br />

wieder ausgegraben wurde und die<br />

Schühlein aus Brot von den Füßen<br />

genommen und andere ordentliche<br />

angezogen waren. Von da an stillte es<br />

sich.<br />

Der Wassermann<br />

und der Bauer<br />

Der Wassermann schaut wie ein anderer<br />

Mensch, nur daß, wenn er den Mund<br />

bleckt, man ihm seine grünen Zähne sieht.<br />

Auch trägt er grünen Hut. Er zeigt sich den<br />

Mädchen, wenn sie am Teich vorübergehen,<br />

mißt Band aus und wirft's ihnen zu.<br />

Einmal lebte er in guter Nachbarschaft mit<br />

einem Bauer, der unweit des Sees wohnte,<br />

besuchte ihn manchmal und bat endlich,<br />

daß der Bauer ihn ebenfalls unten in<br />

seinem Gehäus besuchen möchte. Der<br />

Bauer tat's und ging mit. Da war unten im<br />

Wasser alles wie in einem prächtigen<br />

Palast auf Erden, Zimmer, Säle und<br />

Kammern voll mancherlei Reichtum und<br />

Zierat. Der Wassermann führte den Gast<br />

aller Enden umher und wies ihm jedes,<br />

endlich gelangten sie in ein kleines<br />

Stübchen, wo viel neue Töpfe umgekehrt,<br />

die Öffnung bodenwärts, standen. Der<br />

Bauer fragte, was das doch wäre. »Das<br />

sind die Seelen der Ertrunkenen, die hebe<br />

ich unter den Töpfen auf und halte sie<br />

damit fest, daß sie nicht entwischen<br />

können.«<br />

Der Bauer schwieg still und kam hernach<br />

wieder heraus ans Land. Das Ding mit den<br />

Seelen wurmte ihn aber lange Zeit, und er<br />

paßte dem Wassermann auf, daß er<br />

einmal ausgegangen sein würde. Als das<br />

geschah, hatte der Bauer den rechten<br />

Weg hinunter sich wohl gemerkt, stieg in<br />

das Wasserhaus und fand auch jenes<br />

Stübchen glücklich wieder; da war er her,<br />

stülpte die Töpfe um, einen nach dem<br />

andern, alsbald stiegen die Seelen der<br />

ertrunkenen Menschen hinauf in die Höhe<br />

aus dem Wasser und wurden wieder<br />

erlöst.<br />

Der Wassermann an der<br />

Fleischerbank<br />

Der Wassermann kam auch wöchentlich in<br />

die Stadt zur Fleischerbank, sich da<br />

einzukaufen, und wiewohl seine Kleidung<br />

etwas anders war als der übrigen<br />

Menschen, ließ ihn doch jeder gewähren<br />

und dachte sich weiter nichts Besonders<br />

dabei. Allein er bezahlte immer nur mit<br />

alten durchlöcherten Groschen.<br />

Daran merkte ihn zuletzt ein Fleischer und<br />

sprach: »Wart, den will ich zeichnen, daß<br />

er nicht wiederkommt.« Jetzt, wie der<br />

Wassermann wiederkam und Fleisch<br />

kaufen wollte, ersah's der Metzger und<br />

ritzte ihn flugs mit dem Messer in den<br />

ausgestreckten Finger, worin er das Geld<br />

hinreichte, so daß sein Blut floß.<br />

Seit der Zeit ist der Wassermann ganz<br />

weg-geblieben.


Sagen und Mythen<br />

Steinverwandelte Zwerge<br />

In Böhmen, nicht weit von Elbogen, liegt in<br />

einem rauhen, aber schönen Tal, durch<br />

welches sich die Eger bis beinahe ans<br />

Karlsbad in mancherlei Krümmungen<br />

durchwindet, die berühmte Zwergenhöhle.<br />

Die Bewohner der benachbarten Dörfer<br />

und Städte erzählen davon folgendes.<br />

Diese Felsen wurden in alten Zeiten von<br />

kleinen Bergzwergen bewohnt, die im<br />

stillen da ihr Wesen trieben. Sie taten<br />

niemanden etwas zuleid, vielmehr halfen<br />

sie ihren Nachbarn in Not und Trübsal.<br />

Lange Zeit wurden sie von einem<br />

gewaltigen Geisterbanner beherrscht,<br />

einmal aber, als sie eben eine Hochzeit<br />

feiern wollten und darum zu ihrer Kirche<br />

ausgezogen waren, geriet er in heftigen<br />

Zorn und verwandelte sie in Stein, oder<br />

vielmehr, da sie unvertilgbare Geister<br />

waren, bannte er sie hinein.<br />

Die Reihe dieser Felsen heißt noch jetzt<br />

die verwünschte Zwergenhochzeit, und<br />

man sieht sie in verschiedenen Gestalten<br />

auf den Bergspitzen stehen. In der Mitte<br />

eines der Felsen zeigt man das Bild eines<br />

Zwergs, welcher, als die übrigen dem<br />

Bann entfliehen wollten, zu lange im<br />

Gemach verweilte und, indem er aus dem<br />

Fenster nach Hilfe umherblickte, in Stein<br />

verwandelt wurde.<br />

Auch zeigt man auf dem Rathause zu<br />

Elbogen noch jetzt die verbannten<br />

ruchlosen und goldgeizigen Burggrafen in<br />

einem Klumpen klingenden Metall. Der<br />

Sage nach soll niemand, der mit einer<br />

Todsünde befleckt ist, diesen Klumpen in<br />

die Höhe heben können.<br />

Die Wichtlein<br />

Die Wichtlein oder Bergmännlein<br />

erscheinen gewöhnlich wie die Zwerge,<br />

nur etwa dreiviertel Elle groß. Sie haben<br />

die Gestalt eines alten Mannes mit einem<br />

langen Bart, sind bekleidet wie Bergleute<br />

mit einer weißen Hauptkappe am Hemd<br />

und einem Leder hinten, haben Laterne,<br />

Schlägel und Hammer. Sie tun den<br />

Arbeitern kein Leid, denn wenn sie<br />

bisweilen auch mit kleinen Steinen werfen,<br />

so fügen sie ihnen doch selten Schaden<br />

zu, es sei denn, daß sie mit Spotten und<br />

Fluchen erzürnt und scheltig gemacht<br />

werden. Sie lassen sich vornehmlich in<br />

den Gängen sehen, welche Erz geben<br />

oder wo gute Hoffnung dazu ist.<br />

Daher erschrecken die Bergleute nicht vor<br />

ihnen, sondern halten es für eine gute<br />

Anzeige, wenn sie erscheinen, und sind<br />

desto fröhlicher und fleißiger. Sie<br />

schweifen in den Gruben und Schachten<br />

herum und scheinen gar gewaltig zu<br />

arbeiten, aber in Wahrheit tun sie nichts.<br />

Bald ist's, als durchgrüben sie einen Gang<br />

oder eine Ader, bald, als faßten sie das<br />

Gegrabene in den Eimer, bald, als<br />

arbeiteten sie an der Rolle und wollten<br />

etwas hinaufziehen, aber sie necken nur<br />

die Bergleute damit und machen sie irre.<br />

Bisweilen rufen sie, wenn man hinkommt,<br />

ist niemand da.<br />

Am Kuttenberg in Böhmen hat man sie oft<br />

in großer Anzahl aus den Gruben herausund<br />

hineinziehen gesehen. Wenn kein<br />

Bergknappe drunten, besonders wenn<br />

groß Unglück oder Schaden vorstand (sie<br />

klopfen dem Bergmann dreimal den Tod<br />

an), hat man die Wichtlein hören scharren,<br />

graben, stoßen, stampfen und andere<br />

Bergarbeiten mehr vorstellen. Bisweilen<br />

auch, nach gewisser Maße, wie die<br />

Schmiede auf dem Amboß pflegen, das<br />

Eisen umkehren und mit Hämmern<br />

schmieden.<br />

Eben in diesem Bergwerke hörte man sie<br />

vielmals klopfen, hämmern und picken, als<br />

ob drei oder vier Schmiede etwas stießen;<br />

daher sie auch von den Böhmen<br />

Hausschmiedlein genannt wurden. In Idria<br />

stellen ihnen die Bergleute täglich ein<br />

Töpflein mit Speise an einen besonderen<br />

Ort. Auch kaufen sie jährlich zu gewissen<br />

Zeiten ein rotes Röcklein, der Länge nach<br />

einem Knaben gerecht, und machen ihnen<br />

ein Geschenk damit. Unterlassen sie es,<br />

so werden die Kleinen zornig und<br />

ungnädig.<br />

Regenbogen über<br />

Verurteilten<br />

Als im <strong>Juni</strong> 1621 zu Prag siebenundzwanzig<br />

angesehene Männer, welche in<br />

den böhmischen Aufruhr verwickelt waren,<br />

sollten hingerichtet werden, rief einer<br />

derselben, Joh. Kutnauer, Bürgerhauptmann<br />

in der Altstadt, inständig zum<br />

Himmel empor, daß ihm und seinen<br />

Mitbürgern ein Zeichen der Gnade<br />

gegeben werde, und mit so viel Vertrauen,<br />

daß er sprach, er zweifle gar nicht, ein<br />

solches zu erhalten. Als nun der Vollzug<br />

der Todesstrafen eben beginnen sollte,<br />

erschien nach einem kleinen Regen über<br />

dem sogenannten Lorenzberge ein kreuzweis<br />

übereinandergehender Regenbogen,<br />

der bei einer Stunde zum Troste der<br />

Verurteilten stehenblieb.<br />

Der alte Böhmerwald<br />

Drei Kohlenbrenner bauten sich tief drin im<br />

hintersten Wald einen Meiler. Wie die<br />

Sonne verging und die Tannen schwarz<br />

wurden, legten sich die drei hin, so daß sie<br />

die Köpfe beisammen auf einem<br />

Moossack liegen hatten und die Füße<br />

nach drei Seiten hin reckten. Wie sie<br />

schliefen, schlich ein buckliges, halb<br />

verbündetes Moosweibel daher; es stieg<br />

über die sechs Beine und tappte im<br />

Finstern nach dem Moossack. Da krauste<br />

sie die Stirn und meinte: "Hm hm, sechs<br />

Füße und nur ein Kopf! Jetzt denk ich den<br />

Böhmerwald schon neunmal Wald und<br />

neunmal Wiese und Wald, aber so was<br />

hab ich noch nit gesehen. Da muß ich<br />

gleich heim und es der Großmutter<br />

erzählen, die ist neunmal so alt wie ich.“<br />

Schweigen ist Gold<br />

Wie die Kelchbrüder und Morgensternleute<br />

das Kloster Heiligenblut verheerten,<br />

schafften drei Mönche die frommen<br />

Schätze heimlich weg und vergruben sie<br />

am Berge Schwarzkopf (Tscherchow)<br />

unter einem breiten Baum in drei Gräbern.<br />

Die Mönche wollten sie wieder heben,<br />

wenn die Zeiten wieder stiller würden, sie<br />

kamen aber nimmer und sind wohl in<br />

einem fremden Land gestorben. Also taten<br />

sich ein paar verwegene Manneskerle<br />

zusammen und wollten das goldene<br />

Klostergut gewinnen; einer davon hatte<br />

eine rote Kappe auf. Sie gruben fein<br />

mäusleinstill und hoben schon eine<br />

schwere Truhe aus der Erde, da auf einmal<br />

huschte etwas den breiten Baum hinauf<br />

und rief: "Der mit der roten Kappe ist mein!"<br />

Der Bursch, den das traf, erschrak und<br />

fragte: "Warum denn gerade ich?" Und<br />

hexendi pexendi war die Truhe verschwunden,<br />

und die Schatzgräber lagen<br />

dort, als ob sie die Gewalt Gottes<br />

niedergeschlagen hätte.<br />

Der Weihizer<br />

In Neukirchen lebte vormals ein Wirt, der<br />

schenkte nur soweit ein, als er den<br />

Daumen in den Krug brachte, und sein<br />

Daumen war hübsch lang. Er wurde drum<br />

so reich, daß er nimmer wußte, was er mit<br />

seinem Geld anfangen sollte. Einmal<br />

sagte er zu seinem Knecht: "Girgel, wenn<br />

d u m i r v o m F r ü h l ä u t e n b i s z u m<br />

Abendglöckel so viel Stroh schneidest, als<br />

ich Geld hab, so kriegst du zehn Gulden<br />

von mir. Sonst mußt du mir zehn Gulden


geben." Der Girgel schnitt den ganzen Tag<br />

Stroh und brachte einen gewaltigen<br />

Haufen Häcksel fertig. Aber der Wirt führte<br />

ihn abends zu seinem Geldhaufen, der war<br />

noch weit größer, man hätte den ganzen<br />

Böhmerwald dafür kaufen können. Da<br />

hatte der armselige Knecht seine zehn<br />

Gulden verspielt und der reiche Mann warf<br />

sie auf seinen großen, silbernen Geldberg.<br />

Derselbe Wirt konnte zu gleicher Zeit auf<br />

zwei verschiedenen Orten sein: wenn sie<br />

das Heu einführten, war er auf der Wiese<br />

und zugleich in der Scheuer auch. Als er alt<br />

wurde, wollte er sein Gewissen zur Ruhe<br />

bringen, weil er den armen Leuten viel<br />

Schlechtes getan hatte.<br />

Drum ließ er eine Glocke gießen, und die<br />

war so breit, daß darunter leicht acht Paare<br />

hätten tanzen können. Hätte der Mann nur<br />

einen einzigen gerechten Heller bei dem<br />

Geld gehabt, das er für die Glocke<br />

hergegeben, so wäre ihm geholfen<br />

gewesen.<br />

Nach seinem Hinscheiden litt es den Wirt<br />

nicht in der Grube, er mußte zur Strafe<br />

weihizen und auf der Kellerstiege sitzen.<br />

Vor dem Engelläuten durfte er niemandem<br />

etwas antun; wenn man aber später im<br />

Keller Bier holte, da rann nichts aus dem<br />

Faß, des Wirtes Geist ritt darauf, den<br />

Geldbeutel in der Hand. Oft klagte das<br />

Vieh nachts in den Stallungen, und wenn<br />

die Knechte hinaus rannten, fanden sie<br />

alle Türen offen und die Kühe biesten<br />

zitternd am Hof herum.<br />

Einmal kehrte spät nachts ein reisender<br />

Pfarrer in das Wirtshaus ein, und weil ihm<br />

niemand mehr einen Krug Bier aus dem<br />

Keller holen wollte, stieg er selber hinunter<br />

und wollte das lästige Gespenst<br />

verbannen. Der Geistliche schlug drei<br />

Kreuze, aber das nutzte nichts, der Wirt<br />

hüpfte hurtig vom Faß herunter und schlug<br />

ihm den Geldbeutel aufs Hirn, daß er<br />

umfiel. Weil sie aber den Weihizer los sein<br />

wollten, schickten sie um den Bischof von<br />

Regensburg, und der verschaffte ihn in die<br />

wilde Schweiz.<br />

Geißmilch<br />

In der Vorzeit, wo noch alles riesig war,<br />

weidete am Hohen Bogen droben eine<br />

mächtige Geiß. Die Wälder zu ihren Füßen<br />

waren wie niederes Gras, ihre Hörner<br />

stießen schier bis an den Mond. Einmal<br />

schlief sie an einem Hohlweg ein.<br />

Da fuhr ein Wagen vorüber, und ein Rad<br />

rollte ihr über eine Zitze und riß sie auf.<br />

Jetzt rann der Geiß das Euter aus und die<br />

Milch schoß wie ein wilder Bergbach getal<br />

und überschwemmte das Land und die<br />

armen Leute ertranken in lauter Geißmilch.<br />

Der Hexenschreiber<br />

In der Schwarzau lebte eine reiche Bäurin,<br />

und die war eine Hexe. Sie hatte in der<br />

Stube am Trambaum droben einen<br />

eisernen Topf hängen, und wenn sie<br />

ausbutterte, stieg sie auf der Leiter hinauf,<br />

holte aus dem Topf ein rotes Pulver und<br />

streute es in den Rührkübel, dann nahm<br />

die Butter schier kein Ende und das Weib<br />

butterte oft einen ganzen Zuber voll aus.<br />

Das merkte ihr Knecht, und er nahm sich<br />

einmal heimlich ein solches Pulverlein aus<br />

dem Topf und brachte es seiner Mutter.<br />

Seine Mutter versuchte gleich die Kunst,<br />

und sie spürte bald mit Freuden, daß viel<br />

mehr Butter wurde als sonst.<br />

Aber da klirrte es draußen im Haus wie von<br />

Ketten und es stampfte und riß die Tür auf,<br />

und ein rußiger Kerl kam herein, der hatte<br />

zwei Hörnlein durch den grünen Jägerhut<br />

stecken, und unter der Achsel trug er ein<br />

enzdickes Buch, drin stak ein Geißfuß. Der<br />

Kerl sagte grob: "Wenn du willst den<br />

Schwindel treiben, mußt du dich ins<br />

Büchel schreiben." Er hielt ihr den Geißfuß<br />

hin, sie soll damit ihren Namen ins Buch<br />

kratzen.<br />

Aber sie war ein rechtschaffenes Weib und<br />

drum sagte sie: "Nein, nein, mein<br />

Bürschel, das tu ich nit." Da meinte der mit<br />

den Hörnern: "Ist auch recht!" und<br />

trampelte wieder davon. Wie das Weib<br />

jetzt ins Butterfaß hineinschaute, war<br />

nichts als Roßdreck drin. Pfui Teufel!<br />

Die Kruzen<br />

In den Grenzwäldern bei Sankt Katharina<br />

trieben sich finstere starke Räuber herum,<br />

die hießen die Kruzen. Sie konnten aus<br />

einem Land ins andere reiten, wann sie<br />

wollten, und kein Grenzwächter durfte sie<br />

anhalten. Die Kruzen nahmen den reichen<br />

Leuten das Geld weg und schenkten es<br />

den armen. Die Bauern fürchteten sich<br />

sehr vor ihnen.<br />

Einmal ging eine Jungfer wallfahren ins<br />

Kloster Heiligenblut. Sie mußte durch den<br />

Grenzwald und mitten drin traf sie einen<br />

großen Mann, der ging mit ihr. Da sagte<br />

sie: "Jetzt furcht ich mich nimmer vor den<br />

Kruzen." Wie sie aus dem Wald kamen,<br />

meinte er, jetzt gehe er nimmer weiter mit<br />

ihr. Da fragte sie ihn, wer er denn sei. Er<br />

sagte: "Ich bin ein Kruze." Jetzt stieß ihr<br />

der Schreck zum Herzen, und sie fiel tot<br />

am Weg hin.<br />

Stilzel<br />

"Houu!" brüllt es im Wald. Wandersbursch<br />

in der Nacht, dreh dich nicht um, der Stilzel<br />

ist hinter dir her! Dreh dich nicht um, sonst<br />

huckelt er dir auf und du mußt ihn tragen,<br />

bis du lechzest wie ein gehetzter Wolf und<br />

bis dir die Brust braust und die Knie<br />

brechen.<br />

Der Stilzel war bei Lebzeiten ein Roßhirt<br />

bei den Heuhofer Bauern an der<br />

bayrischen Grenze. Hundert Rösser<br />

mußte er ins Waldgras treiben, und das<br />

war ein hartes Amt.<br />

Einmal vor dem Heimtrieb zählte der<br />

Stilzel die Herde, ob sich kein Roß vergrast<br />

und verloren habe in den weitläufigen<br />

Wäldern, und er zählte und zählte allweil<br />

nur neunundneunzig, weil er allweil wieder<br />

das Roß vergaß, darauf er gerade ritt.<br />

Das tat dem Stilzel Zorn und er fluchte und<br />

schändete so lästerlich, daß es schier<br />

Steine zum Himmel sprengte und daß die<br />

Bäume im Wald zitterten, und schließlich<br />

stellte er sich aufs Roß und hängte sich mit<br />

seiner Peitschenschnur an einem<br />

föhrenen Ast auf.<br />

Der Geist des Stilzel aber ist ein rechter<br />

Schwänkmacher und Leutschreck. Nachts<br />

knallt er mit der Geißel und röhrt dazu wie<br />

eine Herde Kühe, da rennen die<br />

Grenzwächter daher und meinen, die<br />

Schwärzer täten etliche Rindlein Vieh ins<br />

Bayrische schaffen, und da verhoffen die<br />

grünen Wächter einen guten Fang. Aber<br />

auf einmal stecken sie bis an die Zwiesel<br />

im Morast und der Stilzel lacht wie der<br />

Satan.<br />

Der Bärnloher brachte einmal seinen<br />

Wagen nicht vom Heck, die Ochsen<br />

konnten ihn nicht erziehen, und es war<br />

doch nicht ein Scheitlein Holz darauf. Der<br />

Bauer merkte gleich, wo es stank und daß<br />

sich da der Stilzel heimlich das Fäustlein<br />

reibe.<br />

Er schrie: "Stilzel, steig ab! Schuib an!"<br />

Handkehrum war das Fuhrwesen leicht<br />

und ging wie von selber dahin.<br />

Zwischen Flöß und Heuhof liegt die<br />

Saumühle, dort war der Ort, wo der Stilzel<br />

die Rösser hütete. Die alte Mühle soll er<br />

selber auf dem Buckel hingetragen haben


ALT EGER


Gesundheit aus Großmutter´s Kräutergarten<br />

Johannisbeeren:<br />

Saure Vitaminbomben<br />

Johannisbeeren sind gesund.<br />

Sie enthalten viel Vitamin C,<br />

haben kaum Kalorien und lassen<br />

sich vielfältig verarbeiten<br />

Allgemeine Informationen<br />

Ihren Ursprung haben alle drei Sorten in<br />

Asien, von wo sie über den Mittelmeerraum<br />

nach Mitteleuropa gebracht wurden.<br />

Im 14. Jahrhundert wurden die ersten<br />

Exemplare in den Klostergärten kultiviert.<br />

Sie werden in Schwaben „Träuble“, in der<br />

Schweiz Meertrübeli genannt. Namensgeber<br />

für die Johannisbeeren ist der<br />

Johannistag (24.6), um den herum die<br />

ersten Sorten reifen.<br />

Johannisbeeren haben von allen Beerenarten<br />

den höchsten Fruchtsäureanteil. Die<br />

bis zu 1cm grossen, kernreichen Früchte<br />

wachsen in unterschiedlich langen<br />

Trauben. Sie besitzen einen süßaromatischen<br />

bis herb-säuerlichen Geschmack<br />

und liefern wichtige Faserstoffe<br />

und weitere wertvolle Inhaltsstoffe. Sie<br />

gelten als wertvollste Beerenobstart, nicht<br />

zuletzt, weil sie einen hohen Vitamin C-<br />

Gehalt haben.<br />

Angeboten werden Johannisbeeren mit<br />

Rispen/Rappen noch bis in den September<br />

hinein. Mit den Zinken einer Gabel<br />

lassen sich die kleinen Beeren leicht und<br />

schnell von dem Stielgerüst streifen.<br />

Möchte man Saft oder Gelee zubereiten,<br />

kann man sich die mühsame Arbeit sparen<br />

und die Früchte mitsamt Stielchen kochen.<br />

Mit ihrem säuerlich-herben Geschmack<br />

passen sie gut zu Quark, Sahne, Milchreis<br />

oder Grießbrei, manchmal auch zu<br />

herzhaften Gerichten, zum Beispiel in<br />

einer Soße zu Wild, Lamm oder Geflügel.<br />

Aus roten Johannisbeeren und anderen<br />

Sommerfrüchten lassen sich wunderbare<br />

Konfitüren zaubern.<br />

Schwarze Johannisbeeren<br />

unterscheiden sich von anderen Johannisbeeren,<br />

obwohl sie oft miteinander<br />

kombiniert werden. Sie haben eine feste<br />

Haut und wachsen im Gegensatz zu<br />

anderen Sorten auf jungem Holz. Die<br />

Beeren sind saftig und ausgesprochen<br />

aromatisch, schmecken allerdings leicht<br />

säuerlich.<br />

Rote Johannisbeeren<br />

Die Rote Johannisbeere stammt von ihren<br />

wilden Vorfahren aus Mitteleuropa und<br />

Nordasien ab. Sie wird zum ersten Mal im<br />

15. Jahrhundert genannt. Heutzutage ist<br />

sie in fast ganz Europa verbreitet. Wild<br />

kommt sie allerdings nur in Mitteleuropa<br />

vor. Sie ist sehr selten in Auwäldern,<br />

Schluchten, Gebüschen und an Bachläufen<br />

zu finden.<br />

Rote Johannisbeeren können gut roh<br />

gegessen werden und schmecken köstlich<br />

in Sahnedesserts. Ein erfrischendes<br />

Sommergetränk erhalten Sie, wenn Sie<br />

450g rote Johannisbeeren mit 500ml<br />

Wasser und etwas Zucker pürieren und<br />

das Püree dann vorsichtig durch ein Sieb<br />

auf einem Krug streichen. Mit Mineralwasser<br />

oder Tafelwasser aufgiessen<br />

und nach Belieben einen Spritzer Wodka<br />

oder Gin dazugeben.<br />

Weisse Johannisbeeren<br />

Aus botanischer Sicht gehörten die<br />

„Weissen Johannisbeeren“ zu den „Roten<br />

Johannisbeeren“, denn sie stellen nur eine<br />

Zuchtform der „roten“ dar. Die weisse<br />

Johannisbeere ist eine absolute Rarität auf<br />

dem Markt. Johannisbeer-Liebhaber<br />

schätzen ihren süss-säuerlichen Ge-<br />

schmack. Allerdings besitzen sie einen<br />

hohen Samenanteil im Fruchtfleisch.<br />

Botanische Einordnung<br />

Die Johannisbeeren, in Österreich Ribisel<br />

(Ribes) sind die einzige Pflanzengattung<br />

der Familie der Stachelbeergewächse<br />

(Grossulariaceae).<br />

Pur schmecken Johannisbeeren recht<br />

sauer und herb. In Saft oder Süßspeisen<br />

kommt jedoch ihr fruchtiges Aroma zur<br />

Geltung. Die Beeren lassen sich vielseitig<br />

verwenden – in Kuchen, Muffins, als Beerenquark,<br />

Gelee, rote Grütze und Sorbet.<br />

Aus schwarzen Johannisbeeren lässt sich<br />

Cassislikör herstellen – Bestandteil des<br />

legendären Cocktails Kir Royal. Rote<br />

Johannisbeeren finden sich in Cumberlandsoße,<br />

die unter anderem zu Wildgerichten<br />

passt.<br />

Bevor Sie die Beeren verarbeiten, sollten<br />

Sie sie genau ansehen. Sind schon<br />

Früchte verschimmelt? Dann die Rispe<br />

entsorgen. Anschließend die makellosen<br />

Rispen vorsichtig unter fließendes Wasser<br />

halten. Um die Beeren leichter von den<br />

Rispen zu lösen, können Sie eine Gabel zu<br />

Hilfe nehmen.<br />

Lagerung<br />

Johannisbeeren können einige Tage im<br />

Kühlschrank oder einige Monate im<br />

Gefrierschrank aufbewahrt werden. Die<br />

Früchte zupfen, waschen, abtropfen<br />

lassen und im Gefrierbehälter einfrieren.<br />

Zum Verzehr sollten Sie jedoch einige Zeit<br />

vor dem Essen aus dem Kühlschrank oder<br />

Gefrierschrank genommen werden, damit<br />

sie bei Raumtemperatur ihren vollen<br />

Geschmack entfalten können.


Johannisbeeren<br />

Panna Cotta-Terrine mit<br />

Johannisbeer-Weißweingelee<br />

dazu Orangensoße<br />

Zutaten für 12 Scheiben:<br />

8 Blatt Gelatine<br />

je 150 g weiße und rote Johannisbeeren<br />

50 ml weißer Holunderblütensirup<br />

175 ml trockener Weißwein<br />

9 EL Zucker<br />

1 Vanilleschote<br />

600 g Schlagsahne<br />

4 Orangen<br />

ca. 2 TL Speisestärke<br />

Frischhaltefolie<br />

kJ<br />

1000 Eiweiß<br />

3 Fett<br />

16 KH<br />

17 Broteinheiten<br />

Zubereitung<br />

3 Blatt Gelatine in kaltem Wasser<br />

einweichen. Beeren mit einer Gabel von<br />

den Rispen streifen und verlesen. Sirup,<br />

Wein und 1 EL Zucker in einem kleinen<br />

Topf erhitzen, bis sich der Zucker<br />

aufgelöst hat. Topf vom Herd nehmen.<br />

Gelatine ausdrücken und unter Rühren in<br />

der warmen Flüssigkeit auflösen.<br />

Kastenform (25 x 10 cm; 6 cm hoch; 1,5<br />

Liter Inhalt) mit Folie auslegen. Beeren<br />

hineingeben, mit Sirup-Weinmischung<br />

auffüllen. Ca. 3 Stunden kalt stellen. 5<br />

Blatt Gelatine in kaltem Wasser<br />

einweichen. Vanilleschote<br />

längs aufschneiden, Mark<br />

herausschaben. Sahne,<br />

Vanilleschote und -mark und<br />

4 EL Zucker aufkochen, 2–3<br />

Minuten köcheln lassen.<br />

Sahne in eine Schüssel<br />

gießen, 5–7 Minuten<br />

abkühlen lassen.<br />

Vanilleschote herausnehmen.<br />

Gelatine ausdrücken und in<br />

der heißen Sahne unter<br />

Rühren auflösen.<br />

Sahnemasse abkühlen<br />

lassen und vorsichtig mit<br />

einer Kelle auf das<br />

Johannisbeergelee geben.<br />

3–4 Stunden kalt stellen. Für<br />

die Orangensoße Orangen<br />

halbieren und auspressen<br />

(ca. 300 ml Saft). 3 EL Saft<br />

beiseitestellen. 4 EL Zucker<br />

in einem kleinen Topf<br />

karamellisieren lassen und<br />

mit dem Saft ablöschen.<br />

Soße so lange köcheln, bis<br />

der Zucker sich vollständig aufgelöst hat.<br />

Stärke mit 3 EL Orangensaft glatt rühren.<br />

Nochmals aufkochen und mit der<br />

Stärkemischung binden. Panna Cotta-<br />

Terrine in Scheiben schneiden und auf<br />

Tellern anrichten. Orangensoße<br />

dazureichen.<br />

Zubereitungszeit ca. ca. 40 Minuten.<br />

Wartezeit ca. 7 Stunden.<br />

Johannisbeerkonfitüre mit<br />

Vanille und Zimt<br />

Zutaten für 5 Gläser (à ca. 200 ml):<br />

1 kg Johannisbeeren<br />

1 Packung (500 g) Gelierzucker für<br />

Beeren 2:1<br />

1 Vanilleschote<br />

1 Stange Zimt<br />

Zubereitung<br />

Johannisbeeren waschen und mit einer<br />

Gabel von den Rispen streifen. In einem<br />

großen, hohen Topf Johannisbeeren und<br />

Gelierzucker mischen. Vanilleschote<br />

aufschneiden, Mark herausschaben.<br />

Schote halbieren, Zimt in kleine Stücke<br />

brechen. Zimt, Vanillemark und -schote in<br />

den Topf geben.<br />

Unter Rühren bei starker Hitze<br />

aufkochen, mindestens 3 Minuten<br />

sprudelnd kochen lassen. Eventuell<br />

abschäumen und heiß in vorbereitete,<br />

sterilisierte Gläser füllen, verschließen<br />

und ca. 5 Minuten auf den Deckel stellen.<br />

Gläser umdrehen, auskühlen lassen.<br />

Kühl und dunkel lagern.<br />

Zubereitungszeit ca. 20 Minuten.<br />

Himbeer-Johannisbeer-Bowle<br />

mit Cassis, Cidre und Weißwein<br />

Himbeer-Johannisbeer-Bowle mit Cassis,<br />

Cidre und Weißwein Rezept<br />

Zutaten für 6-8 Personen:<br />

350 g rote Johannisbeeren<br />

500 g Himbeeren<br />

1 l Cidre<br />

150 ml Cassis-Likör<br />

1 l halbtrockener Weißwein<br />

Zubereitung<br />

Johannisbeeren waschen, und von den<br />

Rispen zupfen. Himbeeren verlesen.<br />

Johannisbeeren, Himbeeren, Cidre und<br />

Cassis in eine große Schüssel geben<br />

und ca. 1 Stunde ziehen lassen. Vor dem<br />

Servieren mit Weißwein auffüllen.<br />

Bei 8 Personen:<br />

Zubereitungszeit ca. 15 Minuten.<br />

1 Stunde Wartezeit.


The Remix<br />

Lady Gaga<br />

POPELECTRO<br />

Sie war in diesem Jahr für 13 MTV-Video-Music-Awards nominiert und hat acht davon<br />

abgeräumt, das hat vor ihr noch kein Superstar geschafft. Lady Gaga bleibt weiter auf<br />

der Erfolgsspur und heftig umstritten. Aktuell ist sie mit ihrem Remix-Album in den<br />

Charts.<br />

Darauf sind neue Versionen ihrer Hits enthalten, unter anderem im Remix von Pet<br />

Shop Boys oder Stuart Price, dem langjährigen Madonna-Produzenten. Der bei<br />

Soundcloud kostenlos verfügbare Remix von "Monster" ist aus gutem Grund nicht auf<br />

dem Album enthalten, denn der kommt sehr reduziert daher. Und "reduziert" passt<br />

bekanntlich nicht unbedingt zu der glamourösen Künstlerin, die alle Register zieht, um aufzufallen und im Gespräch zu bleiben.<br />

Ganz und gar nicht reduziert ist hingegen der Monster-Remix von Tommie Sunshine und Jon Kennedy, die zusammen neuerdings<br />

unter dem Namen WART!ME arbeiten. Besonders Tommie Sunshine ist durch seine Remixe, die immer voll auf die 12<br />

zielen berüchtigt. Vor allem Fans sind mit dem Remix-Album gut bedient, um die Wartezeit zum nächsten Album des derzeit<br />

schrillsten Paradiesvogels im Popgeschäft zu überbrücken.<br />

Übrigens: wer dachte Lady Gaga wäre einfach nur so ein künstlicher Popstar und hätte mit Rock'nRoll überhaupt nichts am Hut,<br />

den dürfte dieses Video vom Lollapalooza Festival 2010 eines Besseren belehren, das eindrücklich beweist: diese Frau hat Eier.<br />

ANTI<br />

Rihanna<br />

POPRAP<br />

Das neue Album von Rihanna heißt "ANTI". In der Nacht auf Donnerstag wurde es<br />

nachdem es im Netz geleakt war spontan veröffentlicht. Zunächst sogar kostenlos!<br />

Gestern wurde zunächst die Single "Work" feat. Drake veröffentlicht, heute dann<br />

der Release. Via Tidal wurde das Album kostenlos (gesponsert von Samsung) als<br />

Download und Stream angeboten. Dafür musste man kein Abonnent des Streamingdienstes<br />

sein, bei dem Rihanna als Teilhaberin eingetragen ist. Doch das<br />

kostenlose Limit wurde schnell überschritten, so dass man es jetzt nur noch kaufen<br />

kann.<br />

Eine Woche wird ANTI nun exklusiv auf Tidal zum Stream und Kauf verfügbar sein,<br />

bevor es in den regulären Handel kommt. Eine Strategie, die schon beim letzten<br />

Rihanna Album für einen regelrechten Shitstorm bei den Fans gesorgt hatte, die<br />

sich nicht vorschreiben lassen wollen, wo sie Musik hören oder kaufen sollen.<br />

Immerhin zwingt man die Leute diesmal nicht zum Abschluss eines Abos, nur um ein Album hören zu können. Eine Mailadresse<br />

muss man Tidal dennoch hinterlassen.<br />

Lust For Life<br />

Lana Del Rey<br />

POP<br />

Die Verwandlung von der White-Trash-Depri-Lolita zum liebessüchtigen Blumenmädchen<br />

scheint abgeschlossen. Auf ihrem vierten Album gibt sich Lana Del Rey ungewohnt<br />

lebensfroh. Doch unter der hübschen Oberfläche brodelt es immer noch<br />

gewaltig.<br />

“Born To Die” wird endgültig “Lust For Life”. Aus “ich will nicht mehr leben” wird “du<br />

brauchst nur die Liebe und alles ist gut”. Scheinbar. Denn tatsächlich verbirgt sich<br />

hinter dem Titelsong die wahre Geschichte der Hollywood-Schauspielerin Peg<br />

Entwistle, die sich in den 40er Jahren vom H des Hollywood Zeichens in L.A. in den<br />

Tod stürzte, nachdem sie die Hauptrolle in einem Film verlor. Seitdem ist das ikonische<br />

Wahrzeichen mit Zäunen abgesperrt.<br />

Anders als sonst scheint sich die Grande Dame der Nostalgie und Schwermut mit<br />

schwergewichtigen Mainstream-Künstlern wie The Weeknd oder A$AP Rocky dem Zeitgeist, dem sie einst so gerne widersprach,<br />

auf "Lust for Life" zu beugen.


DIE ÄRZTE<br />

Die Ärzte aus Berlin sind ein Phänomen. Seit 1982 Jahren haben sie sich von einer kleinen<br />

Berliner Szene-Band zu einer gesamtdeutschen Institution hochgearbeitet. Es gibt wohl kaum<br />

einen, der nicht schon mal etwas von BelaFarinRod gehört hat und nicht mindestens einen ihrer<br />

Songs kennt.<br />

Dirk Felsenheimer („Bela B.“, heute punktlos „Bela B“) und Jan Vetter (Farin Urlaub) lernten<br />

sich 1980 im Alter von 17 Jahren in der Diskothek Ballhaus Spandau kennen.<br />

Gemeinsam mit dem Bassisten Sahnie (bürgerlich Hans Runge), gründeten Felsenheimer und Vetter Die Ärzte. Nach<br />

eigenem Bekunden wählten sie den Bandnamen aus keinem bestimmten Grund. Es gibt verschiedene Theorien über die<br />

Namensherkunft; eine der populären Mutmaßungen besagt, dass Bela B in den alphabetisch sortierten Regalen der<br />

Plattenläden stets eine Band mit dem Anfangsbuchstaben Ä vermisst hatte.<br />

1982 gaben sie ihr erstes Konzert gaben die Ärzte in einem besetzten Haus am Heinrichplatz in Kreuzberg.<br />

1984 nahmen die Ärzte die Mini-LP "Uns geht’s prima… " auf, die beim Berliner Indie-Label Vielklang veröffentlicht wurde.<br />

Durch einen Hinweis des Nena-Managers Jim Rakete nahm die CBS Schallplatten GmbH die Ärzte unter Vertrag.<br />

Diskografie Die Ärzte<br />

1984: Debil<br />

1985: Im Schatten der Ärzte<br />

1986: Die Ärzte<br />

1988: Das ist nicht die ganze Wahrheit …<br />

1993: Die Bestie in Menschengestalt<br />

1995: Planet Punk<br />

1996: Le Frisur<br />

1998: 13<br />

2000: Runter mit den Spendierhosen,<br />

Unsichtbarer!<br />

2003: Geräusch<br />

2007: Jazz ist anders<br />

2012: auch<br />

1988 lösten sich Die Ärzte nach Streitigkeiten mit ihrer Plattenfirma auf. Farin und Bela starteten mit King Kong und Depp<br />

Jones jeweils eigene Bands und scheiterten beide und verpulverten dabei ein kleines Vermögen, das sie sich mit den<br />

Ärzten erspielt hatten.<br />

1993 entschieden sie sich mit Rod Gonzalez von den befreundeten Rainbirds als Bassisten zu einem Comeback. Mit der<br />

Anzeige in einem Branchenmagazin "Beste Band der Welt sucht Plattenfirma" konnten sie sich am Ende die Plattenfirma<br />

aussuchen. Das Comeback Album "Die Bestie in Menschengestalt" hielt sich 54 Wochen in den deutschen Charts, die<br />

Single "Schrei nach Liebe" wurde ihr erster Nummer 1-Hit.<br />

1997 entschieden Die Ärzte gemeinsam mit Manager Axel Schulz ein eigenes Indielabel Hot Action Records zu gründen<br />

und ihre Musik unabhängig von den Major-Plattenfirmen zu veröffentlichen.<br />

2019 veröffentlichten die Ärzte ihr Gesamtwerk unter dem Titel Seitenhirsch. In einem exklusiven Interview erzählen Bela,<br />

Farin und Rod von ihrer langen Karriere. Die Ärzte spielten eine Tour im europäischen Ausland und waren Headliner bei<br />

Rock am Ring und Rock im Park.


BÜ<br />

CHE<br />

R ECKE<br />

Wie geht es Menschen, die wissen, dass sie bald sterben werden?<br />

Angst vor Schmerzen und vor einem würdelosen Dahinsiechen sind<br />

häufige Befürchtungen. Aber welche Erinnerungen werden wach?<br />

Welche Gedanken, Fragen, Hoffnungen bleiben? Die<br />

Klinikseelsorgerinnen Christiane Bindseil und Karin Lackus erleben<br />

bei ihrer Arbeit auf unterschiedlichen Stationen, wie viel Wertvolles,<br />

Klärendes, Heilsames und Heiteres neben allem Schweren und<br />

Schmerzhaften in der letzten Lebensphase liegen kann. Sie nehmen<br />

entschieden Partei für das Leben vor dem Sterben.<br />

„Das Leben ist ein unermüdlicher Erfolgsautor. Zwei kluge Frauen<br />

haben ihm an seinem Ende zugehört und lassen uns teilhaben an<br />

Einblicken, die so wohl nur im Lebensrückblick gewonnen werden<br />

können. Ihre Geschichten sind teilweise überraschend, ermutigend,<br />

ernüchternd und manchmal auch witzig. In jedem Falle erweitern sie<br />

unseren Blickwinkel und können so allen helfen, die Menschen am<br />

Lebensende begleiten."<br />

Der Historiker und Journalist Rutger Bregman setzt sich in seinem<br />

neuen Buch mit dem Wesen des Menschen auseinander. Anders als<br />

in der westlichen Denktradition angenommen ist der Mensch seinen<br />

Thesen nach nicht böse, sondern im Gegenteil: von Grund auf gut.<br />

Und geht man von dieser Prämisse aus, ist es möglich, die Welt und<br />

den Menschen in ihr komplett neu und grundoptimistisch zu denken.<br />

In seinem mitreißend geschriebenen, überzeugenden Buch<br />

präsentiert Bregman Ideen für die Verbesserung der Welt. Sie sind<br />

innovativ und mutig und stimmen vor allem hoffnungsfroh.<br />

Das Interesse an der Thematik<br />

der Kunstfälschung ist derzeit<br />

gewaltig. Manche Galerien nutzen<br />

diese sogar. In London zum Beispiel stellte eine Galerie unter<br />

anderem eine Fälschung aus und forderte die Besucher dazu auf,<br />

diese zu finden.<br />

Der Ansturm war riesig, doch nur 10 % fanden heraus, welches<br />

Werk nachgemacht worden ist.<br />

Was für uns als Betrachter witzig klingt, ist für die Branche<br />

allerdings nicht so schön, denn nichts ist peinlicher, als wenn man<br />

ein Kunstwerk für eine hohe Summe anschafft und sich dieses als<br />

Fälschung entpuppt.<br />

Vom finanziellen Schaden einmal nicht zu sprechen…<br />

An vielen Fallbeispielen erzählt uns Hubertus Butin vom Vorgehen<br />

der Fälscher und geht auch darauf ein, was wir tun können um<br />

ihnen nicht aufzusitzen.


Altern wird heilbar<br />

Jung bleiben mit der Kraft der drei Zellkompetenzen<br />

Ist Altern unausweichliches Schicksal? Nein – lautet die Antwort der<br />

modernen Altersforschung. Denn der Körper ist tatsächlich das<br />

sprichwörtliche Wunderwerk. Dabei beginnt das Wunder in der Zelle, wie<br />

Nina Ruge und der Altersforscher Dr. Dominik Duscher in diesem neuen<br />

Standardwerk zum Thema schildern. Sie nehmen mit auf eine<br />

Entdeckungsreise zu den neuesten Erkenntnissen aus der Zellforschung<br />

und bringen dabei auch ihre persönlichen Einschätzungen und<br />

Erfahrungen mit ein. Die Autoren umreißen die Prozesse des Alterns und<br />

zeigen, wie es in Zukunft heilbar wird. Im Fokus stehen die 3<br />

elementaren Fähigkeiten der Zellen: die natürliche Zellerneuerung, die<br />

Entgiftung auf Zellebene und die Stabilisierung der Energieerzeugung.<br />

Corona Fehlalarm?<br />

Daten, Fakten, Hintergründe<br />

Corona – Killervirus oder Grippe?<br />

Kaum ein Thema prägt und ängstigt unsere Zeit so sehr wie das Thema Corona. Widersprüchliche<br />

Meinungen, Fakenews und politisch gelenkte Informationen verwirren die Menschen. Unterschiedliche<br />

Ansichten führten zu tiefgehenden Disputen.<br />

COVID-19: Was ist wahr? Was sind die Fakten? Was ist Interpretationssache?<br />

Dieses Buch klärt sachlich auf. Es bietet wissenschaftlich fundierte Information und untermauerte Fakten.<br />

Bilden Sie sich Ihre Meinung – und begründen Sie sie anhand von belegtem Hintergrundwissen.<br />

- Aktuelle Corona Situation<br />

- Sinnhaftigkeit der Masken<br />

- Lockdown - war er nötig?<br />

- War unser Gesundheitssystem in Gefahr?<br />

- Konsequenzen für alte Menschen, Kinder und chronisch<br />

Kranke<br />

- Corona in Schweden: Alles gut?<br />

- Ist eine Impfung realistisch?<br />

- Best of Fake News<br />

Portrait<br />

Univ.-Prof. Dr. med. Sucharit Bhakdi ist Humanmediziner<br />

und Facharzt für Mikrobiologie und Infektionsepidemiologie.<br />

Er leitete das Institut für Medizinische Mikrobiologie und<br />

Hygiene der Johannes Gutenberg-Universität Mainz über<br />

22 Jahre lang und war sowohl in der unmittelbaren<br />

Patientenversorgung als auch in der Wissenschaft tätig. Er<br />

zählt zu den vielzitierten Medizinforschern Deutschlands.<br />

Seine Forschungstätigkeit umspannt die Gebiete der<br />

Immunologie, Bakteriologie, Virologie und Herz-Kreislauf-<br />

Erkrankungen.<br />

Prof. Dr. rer. nat. Karina Reiss forscht und lehrt am<br />

Quincke-Forschungszentrum der Christian-Albrechts-<br />

Universität zu Kiel. Sie ist seit über 15 Jahren auf dem<br />

Gebiet der Biochemie, Infektionen, Zellbiologie und Medizin<br />

tätig. Ihre fachliche Qualifikation ist durch über 60<br />

Veröffentlichungen in internationalen Fachzeitschriften<br />

belegt, für die sie zahlreiche Auszeichnungen und Preise<br />

erhalten hat.

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