Sechsämtermagazin Juni 2020
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SECHSÄMTER<br />
MAGAZIN<br />
mit tschechien<br />
Ausgabe Nr. 77<br />
juni <strong>2020</strong><br />
familien-magazin für bayern<br />
MEDIENHAUS<br />
schirnding.de
iner hat seine Eltern um die Ecke gebracht und sitzt im Gericht.<br />
Vor der Urteilsverkündung fragt ihn der Vorsitzende, ob er noch<br />
etwas zu sagen habe. „Ja“, sagt schüchtern der Angeklagte.<br />
„Ich bitte das Gericht um Nachsicht bei der Festlegung des<br />
Strafmaßes, da ich nun doch Vollwaise bin!“<br />
Vor Gericht: "Angeklagter, was haben sie sich eigentlich dabei<br />
gedacht, als sie der Klägerin unter den Rock gefasst haben?" -<br />
"Herr Richter, ich habe gedacht, ein Pferd frisst mir Zucker aus<br />
der Hand!"<br />
Jürgensen ist wegen seines beleidigenden Mundwerkes im<br />
ganzen Ort bekannt. Nun hat er sich wieder mal eine Anzeige<br />
wegen schwerer Beleidigung eingehandelt. Diesmal wegen<br />
Gotteslästerung. Er wird dem Amtsrichter vorgeführt, der ihn<br />
lange vernichtend ansieht und schließlich fragt, ob er sich zu der<br />
Sache äußern wolle. "Ja natürlich", antwortet dieser, "zunächst<br />
bitte ich das Gericht um die Anhörung des Beleidigten...!"<br />
"Angeklagter, Sie stehen hier vor Gericht, weil sie eine<br />
undefinierbare Flüssigkeit als Lebenselixier verkauft haben.<br />
Sind sie eigentlich in dieser Hinsicht schon vorbestraft?" - "Ja,<br />
einmal 1754 und zum zweiten Mal 1899!"<br />
Die Grenze zwischen Himmel und Hölle wurde von<br />
Randalierern beschädigt. Der Teufel schickt folgendes<br />
Telegramm an die Engel: "Unsere Rechtsanwälte hier unten<br />
meinen, dass der Himmel die Reparatur vornehmen muss." Die<br />
Engel antworten: "Müssen wir wohl. Wir können hier oben<br />
nämlich keinen Rechtsanwalt finden..."<br />
Ein Zeuge wurde vernommen und gefragt: "Sie haben zu<br />
Protokoll gegeben, dass sie den Angeklagten am fraglichen<br />
Morgen gegen 8:30 Uhr gesehen haben. Was hat er da<br />
gemacht?" - "Er stand mit Schaum vor dem Gesicht kreidebleich<br />
am Fenster und fuchtelte mit einem Messer herum." - "Aha,"<br />
triumphierte der Staatsanwalt, "und was ist dann passiert?" -<br />
"Dann? Ja dann rasierte er sich."<br />
Der Angeklagte zu seinem Rechtsanwalt: "Wenn ich mit einem<br />
halben Jahr davonkomme, kriegen sie 10000 Dollar von mir."<br />
Nach dem Prozess meint der Anwalt: "Das war ein hartes Stück<br />
Arbeit, die wollten sie doch glatt freisprechen."<br />
Ein Mann ruft einen Rechtsanwalt an und fragt: "Wie viel kostet<br />
es, wenn Sie mir drei Fragen beantworten?" Der Rechtsanwalt:<br />
"500 €!" Der Mann: "Finden Sie das nicht ein bisschen zu<br />
teuer?" Der Rechtsanwalt antwortet: "Vielleicht ein bisschen.<br />
Wie lautet Ihre dritte Frage?"<br />
Der Richter fragte den Landstreicher: - "Arbeiten Sie<br />
eigentlich?" - "Ach, hin und wieder." - "Und was arbeiten Sie?" -<br />
"So dies und jenes." - "Und wo arbeiten Sie?" - "Hier und dort." -<br />
"Haben Sie vielleicht einen Wohnsitz?" - "Mal hier, mal dort." -<br />
"Dann" sagte der Richter, "werde ich Sie jetzt erst mal<br />
einbuchten." - "Und wann komme ich wieder raus?" - "Früher<br />
oder später!"<br />
Richter zum Angeklagten: "Warum sind Sie ausgerechnet in ein<br />
Seifengeschäft eingebrochen?" - "Weil es mir damals echt<br />
dreckig ging...!"<br />
Richter: "Wann haben Sie denn gemerkt, dass das Grundstück<br />
bewacht war?" Angeklagter: "Als ich die Zähne von dem<br />
Dobermann in meinem Hintern spürte!" Darauf wendet sich der<br />
Richter an den Zeugen und fragt: "Stimmt das, Herr<br />
Dobermann?"<br />
Richter: "Ich spreche Sie hiermit frei von der Anklage, das sie<br />
10.000 Euro gestohlen hätten. "Angeklagter: "Prima. Darf ich<br />
das Geld dann behalten?“<br />
"Angeklagter, womit haben Sie den Kläger beworfen?" - "Mit<br />
Tomaten Herr Richter!" - "Und woher hat der Kläger dann die<br />
Beulen?" - "Na ja, die Tomaten waren noch in der Dose!"<br />
"Warum sind sie denn dreimal hintereinander in dasselbe<br />
Geschäft eingebrochen?" - "Das war so, Herr Richter: Das erste<br />
Mal habe ich ein Kleid für meine Frau mitgenommen, die beiden<br />
anderen Male musste ich es umtauschen!"<br />
Ehepaar Maier steht vor dem Scheidungsrichter. Der Richter<br />
fragt Frau Maier warum sie sich denn von Ihrem Mann trennen<br />
wolle. Fr. Maier: "Wissen Sie Herr Richter, mein Mann ist so<br />
potent, bei jeder Gelegenheit will er mit mir bumsen. Bis zu<br />
sechsmal am Tag. Herr Richter ich halt das nicht mehr aus."<br />
Richter: "Na Herr Maier, was sagen Sie dazu?" Herr Meier: "Tja,<br />
wenn Sie mich so fragen Herr Richter, ICH KÖNNT SCHON<br />
WIEDER!!"<br />
Bäuerin beim Anwalt. Sie will sich scheiden lassen. Der Anwalt:<br />
"Da brauchen wir aber einen Grund, säuft er vielleicht?" - "Der,<br />
den sauf ich dreimal unter den Tisch!" - "Gibt er Ihnen kein<br />
Geld?" - "Der soll es wagen, einen Penny zu behalten!" -<br />
"Schlägt er Sie?" - "Den schmeiß ich selbst achtkantig aus dem<br />
Fenster!" - "Wie ist es denn mit der ehelichen Treue?" - "Da<br />
packen wir ihn, denn das zweite Kind ist nicht von ihm!"<br />
Eine Frau, die ungefähr im achten Monat schwanger war, betrat<br />
einen Bus und bemerkte einen Mann ihr gegenüber, der sie<br />
anlächelte. Sie suchte sich sofort einen anderen Platz. Jetzt<br />
grinste der Mann, und sie wechselte erneut den Platz. Der Mann<br />
wurde noch mehr erheitert. Nach ihrem vierten Platzwechsel<br />
brach der Mann in schallendes Gelächter aus, sie beschwerte<br />
sich beim Fahrer, und an der nächsten Station wurde der Mann<br />
verhaftet. Der Fall kam vor Gericht. Der Richter fragte den Mann<br />
was er zu seiner Verteidigung zu sagen hätte. Der Mann<br />
antwortete: "Es war so, Euer Ehren: Als die Dame den Bus<br />
betrat konnte man ihren Zustand nicht übersehen. Sie saß unter<br />
einer Werbung, die hieß Die Double Mint Zwillinge kommen,<br />
und ich grinste. Dann setzte sie sich unter eine Werbung die<br />
sagte Slogans Einreibesalbe wird die Schwellung lindern und<br />
ich musste lachen. Dann setzte sie sich unter ein Schild das<br />
sagte: Williams großer Stab vermochte diesen Trick und ich<br />
hatte mich kaum noch unter Kontrolle. ABER, Euer Ehren als sie<br />
sich das vierte mal umsetzte und unter der Werbung saß:<br />
Goodyear Gummi hätte diesen Unfall verhindert war es mit<br />
meiner Beherrschung aus!" Das Verfahren wurde eingestellt...<br />
Vor Gericht hält ein Verteidiger seinen Schlussvortrag: "Hohes<br />
Gericht, prüfen Sie bei der Urteilsfindung sorgfältig jedes Für<br />
und Wider. Allein von Ihnen hängt es ab, ob diese junge,<br />
schöne, temperamentvolle Frau wegen einer sittlichen<br />
Verfehlung hinter Gitter kommt oder wieder zurückkehren darf<br />
in ihre gemütliche Wohnung in der Lessingstraße 46, zweite<br />
Etage links, Telefon 62 43 57, ich wiederhole: 62 43 57..."
Das Pardoxe der Zeit<br />
Das paradoxe unserer Zeit ist, dass wir höhere Gebäude aber kleinere Gemüte haben, breitere<br />
Autobahnen aber engere Sichtweisen. Wir geben mehr aus aber haben weniger, wir kaufen<br />
mehr aber erfreuen uns weniger daran. Wir haben größere Häuser aber kleinere Familien,<br />
mehr Annehmlichkeiten aber weniger Zeit. Wir haben mehr Grade aber weniger Sinn und mehr<br />
Probleme, mehr Medizin aber weniger Wohlbefinden.<br />
Wir trinken zu viel, rauchen zu viel, geben zu gedankenlos Geld aus, lachen zu wenig, fahren zu<br />
schnell, werden zu wütend, bleiben zu lange wach, stehen zu müde auf, lesen zu wenig,<br />
schauen zu viel fern, und beten zu selten. Wir haben unsere Besitztümer vervielfacht, aber<br />
unsere Werte reduziert. Wir reden zu viel, lieben zu selten und hassen zu oft.<br />
Wir haben gelernt uns durchs Leben zu schlagen aber nicht gelernt ein Leben zu haben. Wir<br />
haben dem Leben Jahre hinzugegeben aber nicht den Jahren das Leben. Wir haben den<br />
ganzen Weg zum Mond zurückgelegt, aber Schwierigkeiten, die Straße zu überqueren um<br />
unseren Nachbarn kennen zu lernen.<br />
Wir haben den Weltraum erobert, aber nicht unser innerstes. Wir haben große Dinge getan,<br />
aber nicht bessere. Wir haben die Luft gereinigt, aber unsere Seele verschmutzt. Wir haben das<br />
Atom in den Griff bekommen, aber nicht unsere Vorurteile. Wir schreiben mehr, aber lernen<br />
weniger. Wir planen mehr, aber erreichen weniger. Wir haben gelernt uns zu beeilen, aber nicht<br />
zu warten. Wir bauen immer mehr Computer, um immer mehr Informationen zu verwahren und<br />
so viele Kopien wie noch nie zu erstellen, aber wir kommunizieren immer weniger.<br />
Das sind die Zeiten des schnellen Essens und der langsamen Verdauung, größerer Menschen<br />
und kleinerer Charakter, steilen Gewinnen und oberflächlichen Beziehungen. Es sind die Tage<br />
der zwei Einkommen aber mehr Scheidungen, schicken Häusern aber zerstörten Zufluchten.<br />
Es sind die Tage von schnellen Ausflügen, Wegwerfwindeln und Wegwerfmoral, One Night<br />
Stands, übergewichtigen Körpern, und Pillen, die alles erledigen, vom aufheitern bis<br />
ruhigstellen, bis töten.<br />
Es sind die Zeiten, in denen eine Menge im Schaufenster und nichts im Lager ist. Zeiten in<br />
denen Technologie diese Zeilen zu dir bringt und eine Zeit in der du entscheiden kannst sie<br />
entweder zu lesen oder schnell weiter zu springen.<br />
Denk daran, mehr Zeit mit deinen Lieben zu verbringen, weil diese nicht für immer da sein<br />
werden.<br />
Denk daran, ein paar liebe Worte zu dem zu sagen, der bewundernd zu dir aufschaut, weil diese<br />
kleine Person bald erwachsen sein wird und deine Seite verlässt.<br />
Denk daran, jemandem der dir nahe steht zu umarmen, weil das der einzige Schatz ist, den du<br />
mit deinem Herzen geben kannst und der keinen Cent kostet.<br />
Denk daran “Ich liebe dich” zu deinem Partner und deinen Lieben zu sagen, aber es vor allem<br />
auch zu meinen. Ein Kuss und eine Umarmung wird Schmerz lindern, wenn es aus deinem<br />
tiefen Innern kommt.<br />
Denk daran, Hände zu halten und den Moment zu genießen, eines Tages wird diese Person<br />
nicht mehr da sein. Nimm dir Zeit zu lieben, zu sprechen und die wundervollen Gedanken zu<br />
teilen.<br />
Und denk immer daran: Das Leben wird nicht an den Atemzügen gemessen sondern an den<br />
Momenten in denen es dir den Atem raubt.<br />
Dieter Sterlepper
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Rechtsanwalt Sören Siebert.<br />
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Du bist einer der<br />
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Riesengebirge<br />
Schlesien/Böhmen<br />
Bilder: Der Sommer kann kommen<br />
Avocado, Honigmelone - Strophantin<br />
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Flora und Fauna in Bayern und Tschechien<br />
Gesundheit aus Großmutters Garten<br />
Copyright © <strong>2020</strong> Dieter Sterlepper. Alle Rechte vorbehalten
avocado<br />
Aromatische Früchte<br />
Avocados enthalten relativ viel Fett und<br />
gehören damit nicht zu den kalorienarmen<br />
Obst- und Gemüsesorten. Sie sind<br />
jedoch schmackhaft und lassen sich<br />
vielseitig verarbeiten<br />
Tipp: Mit Kern hält sich die nicht benötigte<br />
zweite Hälfte der Avocado länger<br />
Inhaltsstoffe: Viele wertvolle<br />
Fette<br />
Avocados enthalten relativ viel Fett. Dabei<br />
handelt es sich um gesundes, pflanzliches<br />
Fett aus einfach und mehrfach<br />
ungesättigten Fettsäuren. Avocados<br />
enthalten auch Vitamin E, Vitamin B6 und<br />
Provitamin A. Letzteres ist zum Beispiel<br />
wichtig für Augen und den Aufbau der<br />
Haut. Vitamin E wehrt als Antioxidans<br />
freie Radikale ab. Vitamin B6 ist unter<br />
anderem am Eiweißstoffwechsel beteiligt<br />
und an der Produktion des roten<br />
Blutfarbstoffs. Bei den Mineralstoffen ist<br />
der hohe Kalium-Gehalt zu nennen.<br />
Herkunft: Haupterzeuger der<br />
Avocado ist Mexiko<br />
Die Avocado hat ihre Wurzeln in<br />
Mittelamerika. Dort wird sie bereits seit<br />
etwa 1000 Jahren verzehrt. Die Spanier<br />
verbreiteten die Frucht. Heute werden<br />
Avocados in tropischen und subtropischen<br />
Gebieten der ganzen Welt angebaut.<br />
Haupterzeuger ist Mexiko: Ein<br />
Drittel der weltweit produzierten Früchte<br />
stammen aus dem nordamerikanischen<br />
Land.<br />
Botanik: Morgens männlich,<br />
nachmittags weiblich<br />
Avocados sind Beerenfrüchte aus der<br />
Familie der Lorbeergewächse. Sie wachsen<br />
an bis zu 15 Meter hohen Bäumen.<br />
Um die kleinen, gelbgrünen Blüten zu<br />
bestäuben, braucht es zwei verschiedene<br />
Typen von Bäumen. Der eine Typ öffnet<br />
morgens als männliche Blüte seine<br />
Staubgefäße, um sie mittags zu verschließen<br />
und am Nachmittag des folgenden<br />
Tages als weibliche Blüte wieder zu<br />
öffnen. Beim anderen Typ verhält es sich<br />
genau anders herum. Die Früchte haben<br />
meistens die Form einer Birne, manche<br />
Sorten sind rund oder oval. Es gibt<br />
Riesen-Avocados, die über ein Kilo<br />
schwer werden. Bei uns sind eher 100 bis<br />
400 Gramm schwere Exemplare üblich.<br />
Je nach Sorte hat die Avocado eine<br />
dünne, dicke, glatte oder raue Schale. Ihr<br />
Farbspektrum reicht von hellgrün über<br />
braunrot bis schwarz. Ihr Fruchtfleisch ist<br />
in reifem Zustand gelb bis grün, schmeckt<br />
nussig und hat eine weiche, cremige,<br />
butterähnliche Konsistenz. In der Mitte<br />
der Frucht befindet sich der etwa<br />
tischtennisballgroße Samenkern.<br />
Avocado-Saison: Immer zu<br />
haben<br />
Avocados sind das ganze Jahr über<br />
verfügbar. Zu empfehlen sind aber die<br />
schmackhafteren Herbstfrüchte.<br />
Lagerung: In Zeitung<br />
eingewickelt<br />
Die nachreifende Frucht ist verzehrfertig,<br />
wenn man die Schale mit dem Finger<br />
leicht eindrücken kann. Da die Früchte<br />
unreif geerntet werden, finden sich in den<br />
Supermarktregalen überwiegend harte<br />
Avocados. In Zeitungspapier eingewickelt<br />
und bei Zimmertemperatur reifen die<br />
Früchte in einigen Tagen nach. Tipp:<br />
Legen Sie einen Apfel neben die Avocado.<br />
Sein die Reife beschleunigendes Gas<br />
Ethylen sorgt für schnelleren Genuss.<br />
Tipps zur Zubereitung<br />
Schneiden Sie die Frucht der Länge nach<br />
durch, trennen Sie die beiden Hälften<br />
vorsichtig voneinander und entfernen Sie<br />
den Kern. Sie können das Fruchtfleisch<br />
entweder mit einem Löffel entnehmen<br />
oder die Avocado schälen. Bei reifen<br />
Früchten löst sich die Schale ganz leicht.<br />
Sofern Sie die Frucht nicht gleich weiter<br />
verarbeiten, schützen ein paar Tropfen<br />
Zitronensaft vor brauner Verfärbung.<br />
Möchten Sie nur eine halbe Avocado<br />
verwenden, sollten Sie die andere Hälfte<br />
mit Kern aufbewahren. Der Kern sorgt<br />
dafür, dass sie länger frisch bleibt. Am<br />
besten schmeckt der Exot frisch verzehrt<br />
mit Zitronensaft, Salz und Pfeffer. Auch in<br />
Salaten, zu Garnelen, Lachs oder als<br />
Brotaufstrich ist er beliebt sowie als<br />
Smoothie oder Shake. Avocados sind<br />
Hauptbestandteil des mexikanischen<br />
Guacomole-Dips und werden auch für<br />
Sushi verwendet.
Honigmelone<br />
Honigsüßer Genuss<br />
Die Honigmelone hat eine milde<br />
Süße und schmeckt pur, zu süßen<br />
und herzhaften Speisen<br />
Honigmelone, Netzmelone, Galiamelone:<br />
Alle gehören sie zu den Zuckermelonen<br />
Inhaltsstoffe: Unter anderem<br />
Kalium und Provitamin A<br />
Die Honigmelone ist wie alle Melonen<br />
sehr wasserhaltig. Sie enthält etwa 12<br />
Gramm Kohlenhydrate pro 100 Gramm<br />
und gehört zu den Zuckermelonen. Zu<br />
den Inhaltsstoffen der Früchte zählen<br />
außerdem Kalium und Provitamin A.<br />
Kalium erfüllt unter anderem Aufgaben im<br />
Nerven- und Muskelstoffwechsel.<br />
Provitamin A wird im Körper zu Vitamin A<br />
umgewandelt. Weitere wertvolle<br />
Inhaltsstoffe sind Vitamin C, Kalzium,<br />
Magnesium, Phosphor und Eisen.<br />
Herkunft: Honigmelone sollen<br />
schon die Ägypter angebaut<br />
haben<br />
Vermutlich stammt die Honigmelone aus<br />
Afrika. Vor über 4000 Jahren sollen die<br />
Ägypter und Perser die Früchte bereits<br />
angebaut haben. Heute stammen die<br />
meisten Honigmelonen aus China.<br />
Europäische Produzenten sind die<br />
Mittelmeerstaaten Spanien, Italien und<br />
Griechenland.<br />
Botanik: Mit der Gurke<br />
verwandt<br />
Die Honigmelone Cucumis melo var.<br />
inodorus stammt aus der Familie der<br />
Kürbisgewächse. Die einjährige Pflanze<br />
bildet eine bis zu fünf Meter lange,<br />
unverzweigte Ranke. Versehen ist sie mit<br />
weichen Härchen. Die annähernd<br />
herzförmigen Blätter können bis zu 25<br />
Zentimeter lang und ebenso breit werden.<br />
Ihr Blattrand ist fein gezähnt. Jede Pflanze<br />
kann männliche und weibliche, blassgelb<br />
gefärbte Blüten ausbilden. Männliche<br />
Blüten stehen in kleinen Blütenständen,<br />
weibliche wachsen einzeln. Die Früchte<br />
werden 15 bis 30 Zentimeter lang und<br />
wiegen durchschnittlich ein bis zwei<br />
Kilogramm. Sie sind oval geformt und<br />
laufen leicht spitz zu. Typisch ist die<br />
leuchtend gelbe Farbe. Die Schale ist<br />
meistens glatt, kann aber auch leicht<br />
warzig sein. Im Inneren befindet sich ein<br />
weißliches bis hellgrünes Fruchtfleisch.<br />
Es ist sehr saftig und schmeckt honigsüß.<br />
Honigmelonen sind mit der Salatgurke<br />
verwandt. Ein Blick in das Innere<br />
offenbart die Ähnlichkeit: Wie bei der<br />
Gurke befinden sich die Kerne mittig im<br />
Fruchtfleisch in einer Art Hohlraum<br />
angeordnet.<br />
Saison: Europäische<br />
Honigmelonen im Sommer<br />
Zwischen <strong>Juni</strong> und September werden<br />
die Honigmelonen in Europa geerntet.<br />
D a n n h a b e n s i e a u c h b e i u n s<br />
Hauptsaison. Im Rest des Jahres muss<br />
aber niemand auf das Obst verzichten.<br />
Ganzjährig kommt es aus anderen Teilen<br />
der Welt auf den deutschen Markt.<br />
Lagerung: Aufgeschnitten<br />
schnell verzehren<br />
Eine unversehrte Frucht lässt sich gut<br />
lagern. Aufgeschnittene Honigmelonen<br />
sollten rasch verzehrt werden. Wichtig<br />
ist, dass die Schnittstellen von Frischhaltefolien<br />
bedeckt und vor dem Austrocknen<br />
geschützt sind.<br />
Tipps zur Zubereitung:<br />
Süß und herzhaft<br />
Die Honigmelone kann mit einem<br />
scharfen Messer in Spalten geschnitten<br />
werden. Die mittig angeordneten Kerne<br />
lassen sich mit einem Löffel herausnehmen.<br />
Das Fruchtfleisch schmeckt im<br />
Sommer gekühlt am besten. Zur Dekoration<br />
von Büfettplatten, Obstsalaten<br />
oder süßen Nachspeisen lassen sich mit<br />
einem Kugelausstecher oder einem<br />
Ausstechförmchen kleine Kugeln oder<br />
Figuren aus dem Fruchtfleisch ausstechen.<br />
Ein Genuss ist Honigmelone auch als<br />
Shake, süße Sommersuppe oder<br />
Chutney. In Kombination mit Schinken ist<br />
sie eine beliebte Vorspeise, die im<br />
Handumdrehen angerichtet ist.<br />
Pikante Gerichte und herzhafte Salate<br />
erhalten mit etwas Honigmelone eine<br />
exotische Note.
Fränkische Spezialitäten<br />
Krautwurst<br />
Spötter behaupten, die Krautwurst könne<br />
auch ein guter Katholik problemlos am<br />
Freitag essen.<br />
Tatsächlich enthält diese deftige Wurst,<br />
die ihre Herkunft aus der ländlichen<br />
Hausschlachterei nicht verleugnen kann,<br />
einen Anteil an nicht fleischlichen Inhaltsstoffen,<br />
nämlich bis zu etwa zu einem<br />
Drittel Sauerkraut oder gekochtes Weißkraut.<br />
Dahinter steckte ursprünglich<br />
weniger fromme Enthaltsamkeit, als die<br />
Absicht, die vorhandenen Fleischmengen<br />
für die Wurst durch die Beigabe von<br />
Kraut und Kesselbrühe zu „strecken“.<br />
Kräftig gewürzt, ist damit keineswegs eine<br />
Geschmackseinbuße verbunden.<br />
Dennoch gehörte die Wurst traditionell<br />
sicher eher auf den Tisch der ärmeren<br />
Bevölkerungsschichten.<br />
Dies hat sich heute jedoch grundlegend<br />
gewandelt. Gute Krautwürste, frisch oder<br />
geräuchert zubereitet, werden in der<br />
Krautsaison von Oktober bis März gerne<br />
gegessen, weshalb sie in vielen Metzgereien<br />
extra angekündigt und beworben<br />
werden. Man ißt sie wie frische Leberwürste<br />
warm zu Bratkartoffeln und mit<br />
einer (weiteren) Portion Kraut.<br />
Ohne Zweifel kann die Krautwurst ihre<br />
Abstammung aus der ländlichen Hausschlachterei<br />
vor allem der weniger begüterten<br />
Bevölkerungsschichten nicht<br />
verhehlen. Aß man ohnehin zur Schlachtschüssel<br />
gerne Leberwurst mit Kraut, so<br />
verband man bei der Krautwurst beide Bestandteile<br />
zu einer Spezialität, in der sich<br />
deftiger Genuss und sparsame Haushaltsführung<br />
einmal mehr vorteilhaft<br />
ergänzen.<br />
Zur Herstellung einer Krautwurst verwendete<br />
man ähnliche Fleischstücke wie zur<br />
Herstellung der fränkischen Landleberwurst,<br />
reichlich Weißkraut sowie die<br />
vorhandene Kesselbrühe.<br />
Das Kraut wird fein geraspelte, gekocht,<br />
gut ausgepresst und mit Kesselbrühe<br />
aufgefüllt, so dass es das Fett in der Brühe<br />
optimal aufnimmt. Gelegentlich wird es<br />
auch vor dem Aufgießen nochmals in<br />
Schmalz gedünstet. Auf diese Weise "verschwindet"<br />
das Kraut in der Brühe und<br />
wird nur noch als kräftig-würziger Geschmacksanteil<br />
wahrgenommen. Man<br />
vermischt alles mit den fleischigen<br />
Zutaten und füllt in Schweinsdärme ab.<br />
War wenig Fleisch vorhanden oder<br />
musste sparsam gewirtschaftet werden,<br />
so ließ sich die Zugabe an Kraut deutlich<br />
erhöhen. Nur böse Zungen behaupten<br />
aber, die Krautwurst beweise, dass man<br />
auch Wasser mit der Gabel essen kann.<br />
Wir jedenfalls finden, die originelle Wurst<br />
hat auf jeden Fall ihren Platz unter den<br />
fränkischen Spezialitäten verdient. Angeboten<br />
wird sie vor allem in den Wintermonaten<br />
(Krautsaison: Oktober bis März)<br />
in vielen Metzgereien des Bamberger<br />
Landes, in der Fränkischen Schweiz und<br />
in den Steigerwaldregionen.<br />
Zutaten:<br />
Frisches Weißkraut, Leber, Zwiebeln und<br />
gekochtes Schweinefleisch werden<br />
herzhaft gewürzt und dann mit Majoran<br />
abgeschmeckt.<br />
Krautwürste können bis zu etwa 1/3 aus<br />
Kraut und 2/3 aus Schweinefleisch (z.B.<br />
Kopffleisch, Bauchfleisch (Wammen,<br />
Schwarten) und frische Schweineleber)<br />
bestehen; heutzutage beträgt der Krautanteil<br />
meistens aber nur etwa 10 %. Da<br />
die Wurst- oder Kesselbrühe bereits gut<br />
gewürzt ist, wir ggf. nur nach gesalzen<br />
und gepfeffert. Ev. Majoran, Wacholder<br />
und Piment dazugeben.<br />
Aufbewahrung / Haltbarkeit:<br />
Eine frische Krautwurst ist zum baldigen<br />
Verzehr gedacht. Geräuchert hält sie ein<br />
paar Tage im Kühlschrank.<br />
Herstellung:<br />
Das Kraut wird fein gehobelt, eingesalzt,<br />
gestampft und etwas stehen gelassen.<br />
Das Krautwasser wird abgegossen, das<br />
Kraut gedünstet und wieder gut ausgepresst.<br />
Danach wird mit der kräftig<br />
gewürzten Wurst- oder Kesselbrühe aufgegossen;<br />
das Kraut soll die Brühe und<br />
das darin enthaltene Fett gut aufnehmen.<br />
Das kleingeschnittene, gekochte Fleisch<br />
und die frische Leber werden dazu<br />
gegeben und alles nochmals gewolft.<br />
Danach wird die Masse in Schweinedärme<br />
abgefüllt zu kleinen Ringen<br />
abgebunden und gebrüht. Anschließend<br />
lässt man die Würste in einem kühlen<br />
Raum abtrocknen und verwendet sie<br />
frisch oder räuchert sie zur Konservierung<br />
an.<br />
Genusstipp:<br />
Krautwurst wird - wie die frische Hausmacher<br />
Leberwurst - in der Pfanne angebraten<br />
und mit Bratkartoffeln und Sauerkraut<br />
verzehrt. Man kann sie aber auch<br />
kalt zum Brot essen.<br />
Für die Fränkische Schweiz ist Krautwurst<br />
inzwischen auch ein typisches Flindergericht,<br />
frisches Weißkraut, gekochtes<br />
Schweinefleisch, Zwiebeln und Leber,<br />
gewürzt mit Pfeffer, Muskat, Beifuss und<br />
Liebstöckel ergeben eine Wurst, die sich<br />
mit gekochtem Kraut zu einer tollen<br />
Mahlzeit ergänzt
Abnehmen und<br />
gleichzeitig den<br />
Körper entgiften<br />
Nimm in nur zwei Wochen<br />
9 kg mit dieser<br />
Zitronendiät ab!<br />
Suchst Du nach einer wirkungsvollen<br />
Methode, um schnell abzunehmen und<br />
gleichzeitig Deinen Körper zu entgiften?<br />
Warum probierst Du nicht einmal die<br />
Zitronendiät aus? Hierbei handelt es sich<br />
um die einfachste Diät unter vielen. Im<br />
Gegensatz zu anderen Diäten funktioniert<br />
sie wirklich! Bei dieser Diät profitierst Du<br />
von zwei wichtigen Vorteilen: Erstens<br />
verlierst Du Gewicht und zweitens<br />
entgiftest Du Deinen ganzen Körper.<br />
Alles, was Du tun musst, ist, zwei Wochen<br />
lang jeden Tag eine Mischung aus Wasser<br />
und Zitronensaft zu trinken. Klingt das<br />
einfach? Ja, auf jeden Fall! Also schnappe<br />
Dir ein paar frische Zitronen und befolge<br />
für die nächsten zwei Wochen diese<br />
Schritte:<br />
Erster Tag: Mische eine Tasse Wasser<br />
mit dem Saft von einer Zitrone.<br />
Zweiter Tag: Mische zwei Tassen<br />
Wasser mit dem Saft von zwei Zitronen.<br />
Dritter Tag: Mische drei Tassen Wasser<br />
mit dem Saft von drei Zitronen.<br />
Vierter Tag: Mische vier Tassen Wasser<br />
mit dem Saft von vier Zitronen.<br />
Fünfter Tag: Mische fünf Tassen<br />
Wasser mit dem Saft von fünf Zitronen.<br />
Sechster Tag: Mische sechs Tassen<br />
Wasser mit dem Saft von sechs<br />
Zitronen.<br />
Siebter Tag: Mische zehn Tassen<br />
Wasser mit dem Saft von drei Zitronen.<br />
Gib einen Esslöffel unbehandelten<br />
Honig hinzu und trinke Deine Mischung<br />
über den ganzen Tag verteilt.<br />
Achter Tag: Mische sechs Tassen<br />
Wasser mit dem Saft von sechs<br />
Zitronen.<br />
Neunter Tag: Mische fünf Tassen<br />
Wasser mit dem Saft von fünf Zitronen.<br />
Zehnter Tag: Mische vier Tassen<br />
Wasser mit dem Saft von vier Zitronen.<br />
Elfter Tag: Mische drei Tassen Wasser<br />
mit dem Saft von drei Zitronen.<br />
Zwölfter Tag: Mische zwei Tassen<br />
Wasser mit dem Saft von zwei Zitronen.<br />
Dreizehnter Tag: Mische eine Tasse<br />
Wasser mit dem Saft von einer Zitrone.<br />
Vierzehnter Tag: Mische zwei Tassen<br />
Wasser mit dem Saft von drei Zitronen.<br />
Gib einen Esslöffel unbehandelten<br />
Honig hinzu und trinke Deine Mischung<br />
über den ganzen Tag verteilt.<br />
So trinkst Du Dein Zitronenwasser<br />
Die Vorschriften zu dieser Diät sind einfach<br />
einzuhalten. Wenn Du die Wassermischung<br />
auf einmal trinken kannst, ist<br />
das super! Dies wird auch empfohlen.<br />
Wenn Du jedoch nicht alles auf einmal<br />
schaffst, trinke so viel wie Du kannst und<br />
lasse den Rest für später stehen. Aber<br />
trinke die Mischung bitte immer eine<br />
Stunde vor jeder Mahlzeit, um ein<br />
optimales Ergebnis zu erzielen. Während<br />
dieser zweiwöchigen Diät wirst Du<br />
Gewicht verlieren und Deinen Körper auf<br />
natürliche und einfache Weise entgiften!<br />
Du solltest die Zitronenwasserdiät nicht<br />
anwenden, wenn Du unter Magen-Darm-<br />
Problemen leidest. Bitte konsultiere einen<br />
A r z t , b e v o r D u d i e s e D i ä t z u r<br />
Gewichtsabnahme beginnst.
Trauben<br />
Allgemeine Informationen<br />
Die Weinrebe gehört zu den<br />
ältesten Kulturpflanzen der Welt.<br />
Ihre ursprüngliche Heimat ist<br />
vermutlich der Südrand des<br />
Kaspischen und des Schwarzen<br />
Meeres. Bereits die Alten Ägypter<br />
kannten und schätzten die Traube.<br />
Ebenso die Griechen, die vor rund<br />
dreitausend Jahren mit dem Anbau<br />
begannen. Der Weinstock wurde in<br />
verschiedenen Kulturen als Symbol<br />
der Fülle und des Lebens<br />
geehrt.<br />
Heute sind über 16.000 Rebsorten<br />
bekannt. Weinreben gibt es mit<br />
grünen bzw. gelben oder mit roten<br />
bis dunkelblauen Beeren. Die<br />
Weintraube besteht aus Wein-beeren, den kleinen runden oder ovalen<br />
Früchten, die in Bündeln,<br />
aber klar voneinander getrennt heranwachsen. Trauben können als<br />
Tafeltrauben roh gegessen, zu Rosinen getrocknet oder zu Wein<br />
verarbeitet werden.<br />
Mascarpone Trauben Torte<br />
125gr. Butter oder Margarine,<br />
165gr. Zucker, 2 Eier, ca. 2 El. Milch,<br />
abgeriebene Schale von 1 unbehandelten Zitrone,<br />
125gr.Mehl, 30gr. Speisestärke,<br />
1 gehäufter TL. Backpulver, 4 Blatt weiße Gelatine,<br />
300gr. Mascarpone, 150gr. Vollmilch-Joghurt,<br />
1 Pck. Bourbon Vanillezucker,<br />
125gr. Schlagsahne,<br />
200gr. grüne Weintrauben,<br />
200gr. blaue Weintrauben,<br />
1 Päckchen klarer Tortenguss ( für 1/4 ltr. )<br />
200ml heller Traubensaft, 3 EL Weißwein.<br />
Getrocknete Weintrauben werden als Rosinen, Korinthen oder<br />
Sultaninen bezeichnet. Rosinen werden aus hellen kernlosen<br />
Weinbeeren gewonnen. Sie zeich-nen sich durch eine angenehm<br />
dunkle Farbe und einen fruchtigen, leicht säuerlichen Geschmack aus.<br />
Sultaninen werden aus der kernlosen Sultan-Traube gewon-nen.<br />
Typisch ist der aromatisch süße Muskatgeschmack. Dane-ben findet<br />
man noch die klein-beerigen Korinthen, die aus der gleichnamigen<br />
dunklen Trauben-sorte gewonnen werden. Diese sind vom Geschmack<br />
eher fruch-tig-säuerlich.<br />
Botanische Einordnung<br />
Die Weintrauben bestehen aus vielen kleinen Weinbeeren und sind die<br />
Früchte der Weinrebe (Vitis vinifera L. ssp. vinifera), einer<br />
Kletterpflanze, die zu den ältesten Kulturpflanzen der Menschen gehört.<br />
Heute sind rund 16.000 Rebsorten bekannt. Es gibt Weinreben<br />
mit grünen bzw. gelben („weißen“) Beeren oder mit roten bis<br />
dunkelblauen Beeren.<br />
Lagerung<br />
Tafeltrauben reifen nach der Ernte nicht nach und müssen vorsichtig<br />
behandelt werden. Unter den richtigen Bedingungen können sie jedoch<br />
bis zu einem Monat aufbewahrt werden. Zu Hause können Sie Trauben<br />
für 4–5 Tage bei Raumtemperatur - und noch länger- im Kühlschrank<br />
aufbe-wahren.<br />
Wussten Sie, dass...<br />
Die Kerne von Weinbeeren Procy-anidin enthalten, was als starkes<br />
Antioxidans wirkt. Die Kerne und die Haut sind ebenfalls Quelle für das<br />
Antioxidans Resveratrol. Trau-ben werden bei vielerlei Stoff-wechselund<br />
Kreislaufstörungen empfohlen. Sie helfen die Leber und Galle zu<br />
regenerieren, bei Rheuma und Gicht die Harnsäure abzubauen.<br />
Trauben verfügen über einen sehr hohen Obst-Kaliumgehalt und<br />
zusammen mit verschiedenen Fruchtsäuren brin-gen sie den Säure-,<br />
Basen- und Wasserhaushalt des Körpers ins Gleichgewicht. Sie<br />
kräftigen das Herz, verbessern mit Eisen und Kupfer die Blutbildung,<br />
senken hohen Blutdruck und beugen, zusammen mit der Kieselsäure,<br />
Arteriosklerose vor. In blauen Trauben ist der Farbstoff Anthozyan<br />
enthalten. Sie fördern be-sonders die Durchblutung, kräf-tigen<br />
Venen und Kapillaren. Zu-sammen mit dem Beta-Karotin, den Pektinen<br />
und der Ellagsäure der Traube haben diese Bioflavone Krebsschutz-<br />
Funktion. Wein-trauben enthalten auch viele Enzy-me und sogar<br />
keimtötende Sub-stanzen.<br />
Herkunft und Anbaugebiet<br />
Frankreich, Italien, Spanien, Griechenland, Chile, Kroatien, Südafrika,<br />
Indien.<br />
Zubereitung:<br />
1. Fett und 100gr. Zucker mit den Schneebesen des<br />
H a n d r ü h r g e r ä t s s c h a u m i g r ü h r e n . E i e r<br />
n a c h e i n a n d e r u n t e r r ü h r e n . M i l c h u n d<br />
Zitronenschale zufügen. Mehl, Speisestärke und<br />
Backpulver mischen und unterrühren.<br />
2. Teig in eine gefettete Springform (26cm) geben und<br />
glatt streichen. Im vorgeheizten Backofen bei<br />
200° C 15 - 20 Minuten backen. Auskühlen lassen.<br />
3. Gelatine in kaltem Wasser einweichen.<br />
Mascarpone, Joghurt, 45gr. Zucker und<br />
Vanillezucker verrühren. Gelatine ausdrücken,<br />
auflösen, mit wenig Creme verrühren, danach<br />
unter die restliche Creme rühren. Sahne steif<br />
schlagen, unter die Creme ziehen und auf dem<br />
Kuchen locker verstreichen. Torte ca. 4 Stunden<br />
kühl stellen.<br />
4. Die Weintrauben waschen, trockentupfen,<br />
abzupfen, halbieren und entkernen. Den<br />
Tortenguss mit dem restlichen Zucker in einen Topf<br />
geben. Mit Traubensaft und Weißwein glatt rühren.<br />
Unter Rühren zum Kochen bringen und 2 - 3<br />
Minuten stehen lassen. Weintrauben unterheben<br />
und auf der Creme verteilen. Torte nochmals ca. 30<br />
Minuten kühl stellen.<br />
Für 16 Stücke Zubereitungszeit: 1 1/4 Std.<br />
( ohne Wartezeit )
Erdbeer-Limette-Cocktail<br />
Zutaten für 1 Cocktail<br />
80 g Erdbeeren<br />
2 TL Zucker<br />
1 Limette<br />
5 cl weißer Rum<br />
3 EL Crushed Eis<br />
Zubereitung<br />
Die Schale der<br />
Limette in langen<br />
Schlangen abschälen und vorsichtig an die Seite legen.<br />
Aus der Mitte der Limette eine schöne Scheibe<br />
ausschneiden und ebenfalls an die Seite legen. Die<br />
Erdbeeren mit dem Zucker und der Limette pürieren;<br />
Rum hinzugeben. Das Crushed Eis in ein Glas geben.<br />
Die Rum-Erdbeermischung darüber gießen. Mit einer<br />
Scheibe Limette und einem Stück Limettenschalen-<br />
Schlange verzieren.<br />
Erdbeersekt<br />
Zutaten für 4 Gläser<br />
0,75 l trocker Sekt<br />
200 g Erdbeeren<br />
3 EL Zitronensaft<br />
Zucker<br />
Zubereitung<br />
Sekt kalt stellen. 4 schöne Erdbeeren an die Seite<br />
legen. Die restlichen Erdbeeren waschen, entkelchen<br />
und im Mixer ganz fein pürrieren. Anschließend die<br />
Masse durch ein Teesieb streichen, um die Kerne zu<br />
entfernen.<br />
Den Rand von 4 Gläsern in Zitronensaft tauchen und<br />
anschließend im Zuckerbett drehen, damit sich<br />
ein schöner Zuckerrand bildet. Dann in jedes<br />
Glas 2 EL Erdbeermuß geben. Mit dem Sekt<br />
auffüllen (Vorsicht, das schäumt) und<br />
anschließend mit einer<br />
Erdbeere verzieren.<br />
Falls der Sekt noch nicht<br />
kalt genug ist, einfach<br />
einen Eiswürfel mit in<br />
das Glas geben.<br />
Gut schmeckt der Sekt auch<br />
als Erdbeer-Cocktail auf<br />
Crushed Eis.<br />
erdbeeren<br />
Allgemeine Informationen<br />
Die Erdbeere wird zu Recht als<br />
Königin der Beerenobstarten<br />
bezeichnet. Derzeit sind mehr<br />
als 1000 Sorten der „Fragaria<br />
ananassa“, so ihr botanischer<br />
Name, bekannt. Zahlreiche Funde belegen, dass bereits unsere<br />
Urahnen aus der Stein-zeit die Walderdbeeren kann-ten. In der<br />
Antike priesen römische Dichter die Qualitäten der Walderdbeeren.<br />
Sie nannten sie „fega“ oder „fregum“. Der botanische Name<br />
„fregaria“ wird zum ersten Mal bei Matthäus Silvatius im Jahre 1330<br />
auf und leitet sich aus dem lateinischen „fragare“ (duften) ab.<br />
Im Mittelalter wurden bereits Walderdbeeren auf grossen Flächen<br />
angebaut und kultiviert, doch die Fruchtgrösse der aromatischen<br />
Winzlinge liess sich nicht verbessern. Erst die Funde von<br />
französischen und englischen Siedlern versprachen Abhilfe. So<br />
wurde die „Amerikanische Scharlacherdbeere“ in Kanada und eine<br />
weitere Sorte mit fast kugelförmigen Früchten in Virginia entdeckt.<br />
Diese und noch viele andere Entdeckungen liesen die<br />
Walderdbeere verschwinden. Bereits 1820 gab es 70 Sorten der<br />
Scharlacherdbeere.<br />
Die direkten Vorfahren der großen roten Erdbeeren, wie wir sie<br />
heute kennen entstanden durch Kreuzung der „amerikanischen<br />
Scharlacherdbeere“ mit der „Schönen von Chile“. Sie stellen die<br />
Stammform der heutigen Gartenerdbeere (fragaria ana-nassa) dar.<br />
Wer sich noch vor ein paar Jahrhunderten am Geschmack der<br />
Erdbeere erfreuen wollte, musste mehrere Tagelöhne dafür opfern.<br />
Heute sind Erdbeeren neben Äpfeln das beliebteste Obst und werden<br />
in grossen Mengen verzehrt.<br />
Botanische Einordnung<br />
Die Erdbeeren (Fragaria)<br />
sind eine Gattung in der<br />
Unterfamilie der Rosoideae<br />
innerhalb der Familie der<br />
R o s e n g e w ä c h s e<br />
(Rosaceae). Entgegen ihrem<br />
Namen zählt die Erdbeere<br />
aus botanischer Sicht nicht zu<br />
den Beeren, sondern zu den Sammelnussfrüchten.<br />
Lagerung<br />
Farbe und Grösse sagen nichts über die Qualität aus. Am besten ist<br />
es, Erdbeeren sofort nach dem Kauf zu essen. Wenn das nicht<br />
möglich ist, sind die Früchte mit Klarsichtfolie abgedeckt ein bis<br />
zwei Tage im Kühlschrank haltbar. Den besten Geschmack haben<br />
Erdbeeren, wenn Sie diese etwa eine Stunde vor dem Servieren<br />
aus dem Kühlschrank nehmen. Erdbeeren können Sie auch<br />
einfrieren, allerdings verändert sich ihre Struktur und sie können<br />
nur noch für Saucen und Eis verwendet werden. Zum Einfrieren die<br />
ganzen Erdbeeren zuerst mit etwas Zucker bestreuen, dann in einer<br />
Schicht in einen Gefrierbehälter geben.<br />
Sie können Sie aber auch einzeln auf einem Teller einfrieren und<br />
dann später in den Beutel geben.
Melone<br />
Allgemeine Informationen<br />
Melonen gehören zur Familie<br />
der Kürbisgewächse, zu der<br />
unter anderem auch Gurken<br />
gehören. Es gibt sehr viele<br />
verschiedene Sorten, deren<br />
F r ü c h t e a l l e a n R a n k e n<br />
wachsen. Ihre Grössen sind<br />
derart variabel, dass zwischen<br />
einer und zwölf Personen<br />
davon satt werden können. Sie<br />
haben eine sehr feste, oft<br />
hübsch gemusterte Schale und saftiges, erfrischendes Fleisch, das<br />
mit einer Vielzahl heller essbarer Kerne gefüllt ist. Die deutsche<br />
Bezeichnung ist vom griechischen Wort „Milo“ abgeleitet und bedeutet<br />
Apfel.<br />
Melonen stammen aus Afrika oder Asien und sind in China schon seit<br />
mindestens 3000 Jahren bekannt. Ursprünglich waren sie bitter und<br />
roh nicht geniessbar. Durch Kreuzungen wurden süssere Früchte<br />
kultiviert, die die Mauren nach Spanien mitbrachten. Von dort gelangten<br />
sie nach Italien und vor<br />
dem 15. Jahrhundert nach Frankreich. Die Päpste in Avignon waren<br />
so begeistert von den Früchten, dass sie sie kultivieren liessen.<br />
Christoph Kolumbus nahm dann Melonen in die neue Welt mit. Wenn<br />
seine Männer von den Früchten gegessen hatten, warfen sie die<br />
Samen einfach weg, was auch zur Verbreitung der Früchte beitrug.<br />
Inzwischen werden Melonen in den meisten Klimazonen der Welt<br />
angebaut.<br />
Kantalupmelonen<br />
Die Sommermelonen tragen den Namen der italienischen Stadt<br />
Cantalupo in der Nähe von Rom, wo sie auf päpstlichen Grund angebaut<br />
wurden. Kantalupmelonen sind meist länglich mit zerfurchter<br />
hellgrüner oder goldener Schale, auf der die Segmente deutlich zu<br />
erkennen sind. Ihr orangegelbes Fruchtfleisch ist sehr aromatisch.<br />
Charentais Melonen<br />
Sie haben eine glatte graugrüne Schale und intensiv duftendes<br />
orangefarbenes Fruchtfleisch. Die Charentais Melone wird vorwiegend<br />
in der Nähe von Cavaillon in Frankreich angebaut und manchmal<br />
auch unter diesem Namen verkauft. Der Schriftsteller Alexandre<br />
Dumas liebte sie so sehr, dass er der Stadt Cavaillon sein Gesamtwerk<br />
vermachte unter der Bedingung, dass man ihm zeit seines<br />
Leben zwölf Melonen pro Jahr zugestand.<br />
Galiamelonen<br />
Die runde Galia ist mit der Ogenmelone verwandt und trägt auf der<br />
Schale ein feines, netzförmiges Muster. Wenn die Frucht reift, färbt<br />
sich die zunächst grüne Schale goldfarben. Ihr duftendes Fleisch ist<br />
grün und saftig.<br />
Netzmelonen<br />
Sie werden auch Muskatmelonen genannt, sind rund oder oval und<br />
auf der grünen oder orangenen Schale netzartig strukturiert. Ihr<br />
süsses, aromatisches Fleisch variiert von orangerosa nach blassgrün.<br />
Netzmelonen werden häufig im Treibhaus gezogen.<br />
Crenshaws Melone<br />
Die Crenshaws Melonen laufen spitz zu und ihre Schale ist goldfarben.<br />
Von allen Wintermelonen haben sie das beste Aroma. Ihr<br />
lachsrotes Fleisch ist saftig und duftet angenehm.<br />
Honigmelone<br />
Die Honigmelone ist die am weitesten verbreitete Wintermelone. Sie<br />
schmeckt oft weniger gut, als ihr Name klingt.<br />
Wassermelone<br />
Wassermelonen sind grosse runde oder ovale Früchte, die bis zu<br />
12kg wiegen können. Sie haben eine feste dunkelgrün oder heller gestreifte<br />
Schale und leuchtendrosa oder rotes Fruchtfleisch, das mit<br />
flachen schwarzen Kernen durchsetzt ist. Die Kerne der Wassermelone<br />
sind essbar. Das Fleisch ist sehr wässrig und kann etwas fade<br />
schmecken, aber kaum etwas erfrischt so wie ein eisgekühlter Schnitz<br />
der Wassermelone.<br />
Lagerung<br />
Melonen sollten sich für ihre Grösse schwer anfüllen und an-genehm<br />
süss duften, aber nicht moschusartig, da dies ein Zeichen für<br />
Überreife ist. Zum Nachreifen die Früchte bei Raumtemperatur liegen<br />
lassen. Reife Melonen lagern sich am Besten an einem kühlen,<br />
luftigen Ort. Wenn Sie die Melonen im Kühlschrank lagern, sollten Sie<br />
diese in Frischhaltefolie einwickeln. Melonenkugeln oder Melonenwürfel<br />
können gut verschlossen für zwei bis drei Monate eingefroren<br />
werden - entweder roh oder aber in einem leichten Sirup pochiert.<br />
Melonensuppe<br />
mit Kerbelknödeln<br />
Zutaten<br />
Für 4 Portionen<br />
100 g Quark, (40 % Fett)<br />
100 g Doppelrahmfrischkäse<br />
800 g Cantaloupe-Melone<br />
4 El Zitronensaft<br />
Salz<br />
Cayennepfeffer<br />
125 ml Mineralwasser<br />
10 g Estragon, (ca. 3 Stiele)<br />
10 g Kerbel, (6Ð8 dicke Stiele)<br />
1 Tl getrockneter Estragon<br />
2 Spritzer Worcestersauce<br />
Pfeffer<br />
4 kleine Chicoréeblätter<br />
1 El Olivenöl<br />
Zubereitung<br />
1. Für die Quarkmasse Quark und Frischkäse in ein<br />
Mulltuch geben, das Mulltuch unter leichtem Druck<br />
zusammendrehen und über Nacht über einer Schüssel<br />
abtropfen lassen.<br />
2. Für die Suppe Melone halbieren, entkernen, die<br />
Schale entfernen. Fruchtfleisch in Stücke schneiden,<br />
mit 2-3 El Zitronensaft, Salz, Cayenne und<br />
Mineralwasser in einer Küchenmaschine fein pürieren.<br />
Suppe mindestens 3 Stunden kalt stellen.<br />
3. Die Quarkmasse aus dem Tuch in eine Schüssel<br />
geben. Estragon- und Kerbelblättchen abzupfen und<br />
fein schneiden. Estragon, Kerbel und getrockneten<br />
Estragon in die Masse rühren, mit Worcestersauce,<br />
wenig Salz und Pfeffer würzen.Masse bis zur<br />
Verwendung kalt stellen.<br />
4. Chicoréeblätter waschen und gut abtropfen lassen.<br />
Restlichen Zitronensaft mit dem Öl verrühren und mit<br />
dem Chicorée vermengen.<br />
5. Suppe vor dem Servieren mit einem Schneidstab<br />
aufmixen. Aus der Quarkmasse mit einem feuchten<br />
Esslöffel Nocken ausstechen. Quarknocken und<br />
Chicorée in die Suppe gebenund servieren.
Pfirsichkuchen<br />
für Feinschmecker<br />
Zutaten<br />
150 g Löffelbiskuits<br />
100 g Butter, weich<br />
100 g Walnüsse, gemahlen<br />
1 Packung(en) Zitronengötterspeise<br />
30 g Zucker<br />
3 Blatt Gelatine<br />
200 g Frischkäse, Doppelrahm<br />
20 ml Zitronensaft<br />
160 g Puderzucker<br />
2 Packung(en) Vanillezucker<br />
400 g Schlagsahne<br />
1 kg Pfirsiche<br />
1 Packung(en) Tortenguss, gezuckert, klar<br />
30 g Mandelblättchen, geröstet<br />
1 Hand voll Minzblättchen<br />
Pro Portion etwa:<br />
413 kcal, 27 g F, 35 g KH. 6 g E<br />
Und so wird’s gemacht<br />
1. Löffelbiskuits fein zerbröseln. Mit Butter und Nüssen<br />
verkneten. Als Boden in eine mit Backpapier ausgelegte<br />
Springform (24 cm ø) drücken. Form innen rundum mit<br />
einem hohen Backpapierrand versehen. Kalt stellen.<br />
2. Für die Füllung Götterspeise mit Zucker in 125 ml Wasser<br />
einstreuen und 10 Minuten quellen lassen. Gelatine<br />
einweichen. Frischkäse, Zitronensaft, Puderzucker und<br />
Vanillezucker verrühren. Zur Seite stellen. Götterspeise<br />
erhitzen und rühren, bis sich alles aufgelöst hat. Etwas<br />
abkühlen lassen und unter die Frischkäsecreme rühren.<br />
Sahne steif schlagen. Gelatine ausdrücken, auflösen und<br />
mit 3 EL Frischkäsecreme verrühren. In die übrige Creme<br />
rühren. Sahne unterheben.<br />
3. Pfirsiche schälen oder überbrühen, abschrecken und<br />
häuten. Früchte halbieren und entsteinen. Ca. 250 g<br />
Pfirsiche würfeln und unter die Creme ziehen. In die Form<br />
füllen. Im Kühlschrank fest werden lassen.<br />
4. Restliche Pfirsichhälften in Scheiben schneiden und<br />
Torte damit dicht belegen. Tortengusspulver nach<br />
Packungsanweisung mit Wasser zubereiten. Gleichmäßig<br />
auf den Pfirsichen verteilen und fest werden lassen.<br />
Tortenrand mit Mandeln bestreuen. Torte mit Minze<br />
verzieren.<br />
pfirsich<br />
Allgemeine Informationen<br />
Pfirsich zählen sicherlich zu<br />
den schönsten Früchten. Ihre<br />
flaumbedeckten, samtige, gelbe<br />
Haut ist rot geflammt und<br />
ihre Form sinnlich geschwungen.<br />
Die Franzosen gaben<br />
einer Sorte gar den Namen Tétons<br />
de Vénus (Venusbrüste).<br />
Die am weitesten verbreiteten<br />
Pfirsiche sind rund oder spitz<br />
zulaufend mit einer Kerbe, sie<br />
können aber auch flach und scheibenförmig sein.<br />
Der Pfirsich hat seinen Namen aus dem lateinischen „malum<br />
Persicum“. Er gehört zur Familie der Rosengewächse. Das<br />
Ursprungsland des Pfirsich ist China, wo er bereits 2000 v. Chr.<br />
zum ersten Mal erwähnt wurde. Der Pfirsich gelangte über<br />
Persien zunächst nach Griechenland, wo er von den Römern<br />
entdeckt wurde und in weiterer Folge nach Mitteleuropa<br />
gelangte.<br />
Der Pfirsichbaum kann bis zu acht Meter hoch werden und ist in<br />
wärmeren Gebieten bereits im Spätwinter mit rosaroten Blüten<br />
übersät. Im Mittsommer folgen dann die mit samtigem Flaum<br />
bedeckten, fleischigen Früchte, die einen porigen, stark<br />
gefurchten Kern haben. In der Regel lassen sich saftige, reife,<br />
aromatische Pfirsiche nur im eigenen Garten ernten. Damit die<br />
Früchte den Transport zum Handel überstehen, werden sie in<br />
der Regel noch im harten Zustand vom Baum genommen.<br />
Botanische Einordnung<br />
Der Pfirsich (aus lat. malum Persicum, dieses wiederum von<br />
griech. μῆλον Περσικόν mêlon Persikón „persischer Apfel“;<br />
botanischer Name Prunus persica) ist eine der wichtigsten Arten<br />
der Gattung Prunus. Er ist ein Steinobst und gehört zur Familie<br />
der Rosengewächse. .<br />
Lagerung<br />
Feste Pfirsiche reifen bei Raumtemperatur (nicht dem direkten<br />
Sonnenlicht aussetzen) nach ein paar Tagen nach. Reife<br />
Früchte können Sie im Obst-/Gemüsefach Ihres Kühlschranks 3<br />
– 5 Tage aufbewahren.<br />
Wussten Sie, dass...<br />
Pfirsiche seit dem 5.<br />
Jahr-hundert in China<br />
angebaut werden und<br />
a l s S y m b o l e i n e s<br />
langen Lebens und der<br />
Un-sterblichkeit gelten.<br />
Bis heute hängen einige<br />
chinesischen Familien<br />
Äste von Pfirsichbäumen<br />
an die Haustür, um sich vor bösen Geistern zu<br />
schützen. Pfirsiche gelangten über die Seidenstrasse nach<br />
Persien, wo Alexander der Grosse sie entdeckte und<br />
anschliessend den Griechen und Römern brachte. Das Wort<br />
"Pfirsich" kommt aus dem Lateinischen persicum malum<br />
(persischer Apfel). Die in Europa sehr populären Früchte wurden<br />
von Kolumbus nach America gebracht und fanden auch dort<br />
weite Verbreitung. In Georgia werden heute so viele Pfirsiche<br />
angebaut, dass der Staat häufig auch "Pfirsichstaat" genannt<br />
wird.
Herbstzeit ist Kürbis-Zeit.<br />
kürbis<br />
Eines der köstlichsten<br />
Gerichte, das man aus dem<br />
orangefarbenen "Riesen"<br />
zaubern kann, ist Kürbissuppe.<br />
Das unkomplizierte<br />
Grundrezept einer Kürbissuppe<br />
lässt sich, kombiniert<br />
mit Chili, Muskat, Kokosmilch,<br />
Entenbrust, Hackfleisch<br />
und viel buntem<br />
Gemüse, ganz vielfältig<br />
verwandeln. Fein püriert<br />
schmeckt sie ebenso gut<br />
wie als deftiger Eintopf mit<br />
Wursteinlage. Sie haben<br />
Appetit bekommen? Dann nichts wie ran an die Suppenlöffel,<br />
fertig, los<br />
Kürbis-Hack-Pfanne<br />
Zutaten für 4 Personen:<br />
1500 g Hokkaido-Kürbis<br />
200 g Lauchzwiebeln<br />
5 EL Olivenöl<br />
Salz<br />
Pfeffer<br />
2 Stiele Pfefferminze<br />
200 g Vollmilch-Joghurt<br />
400 g Lammhackfleisch<br />
Zimt<br />
Kreuzkümmel<br />
Zubereitung<br />
von Kürbis-<br />
Hack-Pfanne:<br />
1. Kürbis<br />
waschen,<br />
entkernen und<br />
in Spalten<br />
schneiden.<br />
Lauchzwiebeln<br />
putzen,<br />
waschen und<br />
in Ringe<br />
schneiden. 4 EL Öl portionsweise in einer großen Pfanne<br />
erhitzen und Kürbisspalten darin portionsweise ca. 5<br />
Minuten braten. Mit Salz und Pfeffer würzen. Fertige<br />
Spalten herausnehmen und warm stellen.<br />
2. Inzwischen Minze waschen, trocken schütteln, Blättchen<br />
von den Stielen zupfen und hacken. Joghurt und<br />
Minze verrühren, mit Salz und Pfeffer abschmecken.<br />
3. 1 EL Öl in der heißen Pfanne erhitzen und Hack darin<br />
unter Wenden ^ca. 10 Minuten braten. Nach ca. 5<br />
Minuten Lauchzwiebeln dazugeben. Mit Salz, Zimt und<br />
Kreuzkümmel abschmecken. Kürbisspalten und Hackpfanne<br />
mischen und anrichten. Joghurtdip dazureichen.<br />
Dazu schmeckt geröstetes Fladenbrot.<br />
Zubereitungszeit ca. 45 Minuten. Pro Portion ca. 2260 kJ,<br />
540 kcal.<br />
Kürbis-Orangen-Suppe mit Chilihack<br />
Zutaten für 2 Personen:<br />
500 g Hokkaidokürbis<br />
2 Kartoffeln (ca. 200 g)<br />
1 Zwiebel<br />
1 kleine rote Chilischote<br />
1 Stück (ca. 20 g) Ingwer<br />
2 TL Öl<br />
1–2 TL Curry<br />
1/4 l Orangensaft<br />
1 TL Gemüsebrühe (instant)<br />
2 Lauchzwiebeln<br />
150 g Beefsteakhack<br />
Salz<br />
Pfeffer<br />
kJ<br />
k.A. Eiweiß<br />
22 Fett<br />
10 KH<br />
41 Broteinheiten<br />
Zubereitung von Kürbis-Orangen-Suppe mit Chilihack<br />
Kürbis waschen, in Spalten schneiden, entkernen und<br />
mit Schale grob würfeln. Kartoffeln schälen, waschen und grob<br />
würfeln. Zwiebel schälen, fein würfeln. Chili einschneiden,<br />
entkernen, waschen und hacken. Ingwer schälen, hacken.<br />
1 TL Öl in einem Topf erhitzen. Zwiebel und Hälfte<br />
Chili darin andünsten. Kartoffeln und Kürbis ca. 5 Minuten<br />
mitdünsten. Curry und Ingwer kurz mitdünsten. Mit Orangensaft<br />
und 1/8 l Wasser ablöschen. Aufkochen, Brühe einrühren und<br />
15–20 Minuten köcheln.<br />
Lauchzwiebeln putzen, waschen und in feine Ringe<br />
schneiden. 1 TL Öl in einer beschichteten Pfanne erhitzen.<br />
Hack darin krümelig braten. Lauchzwiebeln und Rest Chili kurz<br />
mitbraten. Mit Salz und Pfeffer abschmecken.<br />
Suppe mit einem Stabmixer fein pürieren. Mit Salz und<br />
Pfeffer abschmecken. Kürbissuppe mit Hackmix anrichten.
Anwendungen<br />
Als Tee:<br />
2-2,5 g zerkleinerte<br />
Hagebuttenschalen mit<br />
250 ml heißem Wasser<br />
übergießen und 10-15<br />
Minuten ziehen lassen.<br />
Fitnesstee:<br />
Eine Mischung aus 20g Hagebuttenfrüchten, 20g<br />
Johanniskraut, 10g Rosmarinblättern, 20g Eisenkraut und 20g<br />
Pfefferminzblättern wird gerne als Fitnesstee getrunken.<br />
Hagebuttenöl<br />
Hagebutte<br />
Kulinarische Zubereitungen<br />
Hagebuttenmarmelade:<br />
Frische Früchte von Stielen<br />
befreien, ca. 30 Minuten<br />
kochen, durch ein Sieb<br />
p a s s i e r e n , d a m i t d i e<br />
Nüsschen hängen bleiben;<br />
eventuell mit Honig süßen,<br />
noch heiß in ausgespülte<br />
Gläser füllen und kühl aufbewahren.<br />
Die Marmelade<br />
ist auch unter dem Namen “Hegenmus” oder “Hägemus”<br />
bekannt. Die Marmelade kann auch 1:1 mit Gelierzucker vier<br />
Minuten aufgekocht und mit Sternanis, Vanille, Ingwer oder<br />
Fruchtzusätzen wie Äpfel, Zitronen oder Orangen aromatisiert<br />
hergestellt werden.<br />
Hagebuttenlikör:<br />
250 g frische, halbierte und von den Nüsschen befreite<br />
Hagebutten in eine Flasche mit einer angeritzten Vanilleschote,<br />
etwas Kardamom, 150g Kandiszucker geben und mit 700ml<br />
Korn übergießen, drei Monate stehen lassen und<br />
öfters mal schütteln. Danach durch ein<br />
Sieb abgießen.<br />
Hagebuttenwein:<br />
lässt sich durch Weinzusatz oder<br />
Ve r g ä r e n l a s s e n m i t We i n h e f e<br />
herstellen.<br />
Hagebuttenwein – französisches<br />
Rezept<br />
wird aus den in den Hagebutten, den Früchten der Rosen,<br />
enthaltenen Samen durch mechanisches Pressen oder über<br />
eine Extraktion gewonnen und anschließend raffiniert. In der<br />
Regel erfolgt eine Stabilierung des Öls durch die Zugabe von<br />
Tocopherol (Vitamin E). Bei kühler und dunkler Lagerung kann<br />
das Öl etwa ein Jahr gelagert werden.<br />
Hagebuttenöl ist in seiner Färbung klar hellgelb bis orangerot. Es<br />
besitzt einen Geruch, der als süß-sauer, nussig, metallisch,<br />
fettig, fruchtig, floral und aldehydig beschrieben wird. Das Öl ist<br />
bei Raumtemperatur flüssig. Hagebuttenöl setzt sich zusammen<br />
aus ca. 29,3 % Ölsäure, etwa 56,7 % Linolsäure und ca. 9,4 % α-<br />
Linolensäure. Weitere gesättigte Fettsäuren machen etwa 4,5 %<br />
aus. Daneben sind in 100 ml Hagebuttenkernöl etwa 47 mg α-<br />
und β-Tocopherol enthalten.<br />
In der Pharmazie und Medizin<br />
Hagebuttenöl wird in der Pharmazie und Medizin vor allem zur<br />
Behandlung von trockener, schuppiger und rissiger Haut. Es<br />
wird zudem angewendet bei Ekzemen, Psoriasis und<br />
pigmentstarker Haut sowie bei der Behandlung nach<br />
Verbrennungen und Verletzungen der Haut. Dabei wird vor allem<br />
die elastizierende und färbende Wirkung des Öls genutzt.<br />
Weitere Verwendungen umfassen die Behandlung von<br />
Verletzungen des Zahnfleischs und der Mundschleimhaut, wo<br />
das Öl die Heilung beschleunigen soll.<br />
In der Kosmetik<br />
Im Bereich der Kosmetik wird das Hagebuttenöl wie andere<br />
Pflanzenöle in Salben und Cremes verwendet, vor allem in<br />
Nachtcremes. Die enthaltene Transretinolsäure soll den<br />
Hautregenerationsprozess beschleunigen und Kollagen<br />
aufbauen, wodurch die Feuchtigkeitsaufnahmefähigkeit<br />
verbessert wird.<br />
1 kg zerstampfte Hagebutten, 4 Tage gären lassen, dann 3 Liter<br />
abgekochtes Wasser<br />
1,5 kg Zucker dazugeben und noch 6 Monate in einer großen<br />
Flaschen, mit Tuch geschlossen, an einem warmen Platz gären<br />
lassen. Zu der ganzen Menge 15 cl Obstwasser hinzugeben,<br />
um den Gärungsprozess zu stoppen, dann in Flaschen abfüllen.<br />
Schmeckt in etwa wie Port-wein. Man kann natürlich auch mehr<br />
Obstwasser hinzugeben, ist aber nicht unbedingt besser.<br />
Hagebuttenkonfekt:<br />
Hagebuttenmark durch ein Sieb streichen, mit einem Drittel der<br />
Menge Zucker aufkochen.8 Esslöffel davon mischt man mit je 6<br />
Esslöffeln feinen Haferflocken und gemahlenen Walnüssen,<br />
formt die Masse zu Kugeln und wälzt sie in Rohrzucker.
Du bist einer der<br />
seltensten Menschen<br />
auf der Erde, wenn<br />
Du 4 dieser<br />
Eigenschaften<br />
besitzt<br />
Der berühmte Psychiater und Psychoanalytiker<br />
Carl Jung glaubte, dass<br />
Menschen sich durch 4 verschiedene<br />
Grundeinstellungen unterscheiden. Sie<br />
sind entweder sensibel oder intuitiv,<br />
extrovertiert oder introvertiert, beurteilen<br />
oder wahrnehmend, denken oder fühlen.<br />
Deine Persönlichkeit lässt sich genau<br />
beschreiben, je nachdem, in welche<br />
Kategorie Du fällst.<br />
Die seltenste dieser Kombinationen ist<br />
INFJ, was bedeutet, dass Du introvertiert,<br />
intuitiv, fühlend und urteilend bist. Sehr<br />
wenige Leute haben diese einzigartige<br />
Mischung von Eigenschaften, im Folgenden<br />
kannst Du 10 Eigenschaften<br />
dieses Persönlichkeitstyps lesen:<br />
1. Die Fähigkeit, sich auf<br />
wichtige Dinge zu<br />
konzentrieren<br />
Diese Leute wissen, wie man mit einer<br />
Herausforderung umgeht und wie man<br />
s i c h a u f d i e w i c h t i g s t e n D i n g e<br />
konzentriert. Wenn die Dinge nicht wie<br />
geplant verlaufen, werden sie einen<br />
anderen Weg finden, ihre Ziele zu<br />
erreichen.<br />
2. Harte Arbeiter<br />
Fleiß ist eine extrem seltene Qualität. Die<br />
meisten Persönlichkeitstypen sind faul,<br />
aber INFJs sind echte harte Arbeiter. Sie<br />
geben immer 110% und wissen, dass<br />
ihnen nichts geschenkt wird und sie hart<br />
arbeiten müssen, um ihre Träume zu<br />
verwirklichen.<br />
3. Sie vertrauen ihrem Bauch<br />
"N" in INFJ steht für INtuition, was<br />
bedeutet, dass Menschen, die zu dieser<br />
Gruppe gehören, eine starke Intuition<br />
h a b e n u n d w i s s e n , w e n n e t w a s<br />
Schlimmes passiert. Menschen mit<br />
diesem Persönlichkeitstyp sind nicht<br />
nur intuitiv, sondern hören auf ihre<br />
Intuition und reagieren sofort, wenn sie<br />
spüren, dass in ihrem Leben etwas<br />
passieren wird.<br />
4. Kleine Freundeskreise<br />
Diese Leute sind oft alleine und<br />
genießen Einsamkeit, aber sie haben<br />
ein paar enge Freunde, die sie<br />
sorgfältig auswählen.<br />
5. Empathie<br />
Bei diesem Persönlichkeitstyp geht es<br />
besonders um Gefühle! Ihre eigenen aber<br />
auch die anderer wenn jemand Hilfe<br />
braucht. Sie haben die Fähigkeit, die<br />
Gefühle anderer Menschen zu verstehen<br />
und sich in die eines anderen zu<br />
versetzen.<br />
Diese Eigenschaft kann jedoch ermüdend<br />
sein und sie brauchen oft viel Zeit alleine,<br />
um ihre Energie wieder aufzufüllen.<br />
6. Die Fähigkeit, in anderen<br />
Menschen zu lesen<br />
Weil sie einfühlsam sind, wissen diese<br />
Leute, wenn jemand lügt oder unehrlich<br />
ist. Sie können böse Absichten spüren<br />
und können durch ihre Emotionen die<br />
Gedanken der Menschen fast "lesen".<br />
7. Visionäre<br />
Menschen mit diesem Persönlichkeitstyp<br />
haben immer neue und kreative Ideen. Ihr<br />
Geist ist immer aktiv und denkt und<br />
wandert.<br />
8. Die Fähigkeit, zu inspirieren<br />
Wegen all ihrer kreativen Ideen und ihrer<br />
Neigung, Visionäre und Idealisten zu sein,<br />
inspirieren diese Menschen ihre<br />
Mitmenschen.<br />
9. Liebe das geschriebene Wort<br />
Wenn Menschen dieses Persönlichkeittyps<br />
aufschreiben, was sie fühlen und<br />
denken, sind sie ruhiger und friedlicher.<br />
Sie möchten ihre Gedanken und<br />
Kreativität durch Schreiben ausdrücken.<br />
10. Problemlöser<br />
Diese Menschen sind natürliche Problemlöser,<br />
weil sie immer das Gesamtbild<br />
sehen.<br />
Sie haben die Fähigkeit zu fühlen, wenn<br />
die Dinge richtig sind und sie zu<br />
reparieren.<br />
Wenn Du mindestens 4 dieser Eigenschaften<br />
besitzt, gehörst Du zu dieser<br />
seltenen Gruppe!
Empfehlenswerte Wochenend-Ausflüge nach Tschechien<br />
Empfehlung der Redaktion: Lende vom Angus-Rind
Galgos<br />
Die am meisten misshandelte Hunderasse<br />
in einem unserer liebsten Urlaubsländer<br />
ist der Galgo Español, der spanische<br />
Windhund. Spanien ist nicht nur Sonne,<br />
Strand und Meer, Sangria, Ballermann<br />
und Flamenco, Spanien ist die Hölle auf<br />
Erden für jene, die keine Stimme haben,<br />
deren Todeskampf im Olé-Geschrei der<br />
Arenen verhöhnt wird, deren Kadaver in<br />
den stinkenden Perreras verrotten, die<br />
aufhängt an den Korkeichen elendig<br />
verrecken, nicht nur in Andalusien.<br />
Die Zahlen über die von ihren Besitzern<br />
verlassenen Tiere sprechen eine deutliche<br />
Sprache: 200 000 Tiere werden<br />
jährlich entsorgt, unter ihnen ca. 50 000<br />
spanische Windhunde.<br />
Die Wurzeln des Galgo Español liegen in<br />
der Antike, in jenen fernen Zeiten teilte der<br />
Galgo den Altar mit den bedeutendsten<br />
Gottheiten aus den Sternen oder anderer<br />
Planeten. Von den Kelten wurden die<br />
Wundhunde auf die iberische Halbinsel<br />
gebracht.<br />
mit Beginn der Sportveranstaltungen, den<br />
sogenannten „carreras en campo",<br />
begann wohl auch die Misshandlung<br />
dieser Rasse. Galgos wurden Opfer ihrer<br />
Schnelligkeit und Intelligenz.<br />
Die Jagd ist in Spanien ein Volkssport und<br />
der Erwerb der Lizenz zum Töten ein<br />
leichtes Spiel, ein „echter" spanischer<br />
Mann verbringt seine Freizeit gerne mit<br />
der Jagd. Jagdhunde aller Rassen<br />
werden in großen Rudeln unter miserabelsten<br />
Bedingungen gehalten, viele<br />
fristen ein trauriges Dasein an der Kette<br />
oder in dunklen Verschlägen. Auch der<br />
edle spanische Windhund ist für die<br />
meisten Spanier ein reines Jagdinstrument<br />
zum Benutzen und Wegwerfen.<br />
Verantwortlich für die Misshandlung der<br />
Galgos sind die schätzungsweise 170 000<br />
Galgueros, Besitzer von ca. 490 000<br />
Galgos. Laut Tierschützern werden Jahr<br />
für Jahr 50 000 Galgos auf unterschiedlichste<br />
grausame Art und Weise entsorgt.<br />
Spanien ist das einzige europäische<br />
Land, in dem es nicht unüblich ist, einen<br />
Galgo einfach an einem Baum zu erhängen<br />
– wohl die perfideste Art und Weise<br />
sich eines Tieres zu entledigen.<br />
"Klavierspielen" wird diese traditionelle<br />
Art und Weise der Beseitigung eines<br />
Galgos genannt, da das verzweifelte Tier<br />
gerade noch mit seinen Pfotenspitzen den<br />
Boden berührend, versucht sich aus der<br />
Schlinge zu befreien. Die Spitzen der<br />
Hinterläufe schlagen dabei auf den<br />
Boden, so wie ein Klavierspieler die<br />
Tasten schlägt, spielt der zum Tod durch<br />
Lange Zeit war der Besitz der Galgos den<br />
Königen vorbehalten, die den liebenswerten<br />
Charakter und vorzüglichen Ruf der<br />
edlen Windhunde für sich in Anspruch<br />
nahmen. Für eine Zeit lang fühlten sich die<br />
Tiere in Begleitung ihrer Herren sicher. Im<br />
Verlauf des Mittelalters wurde der Galgo<br />
dann zum Speer, um die Gefräßigkeit der<br />
Adeligen und den Neid der „niedrigen"<br />
Bauern zu sättigen.<br />
Ursprünglich jagte man der Nahrung<br />
wegen, mit den Hetzhunden Hasen, doch
fällt seiner Schnelligkeit und Intelligenz<br />
zum Opfer, denn die Unterhaltskosten von<br />
Hundemeuten sind inzwischen nicht mehr<br />
in allen Provinzen gratis, aber das<br />
unstillbare Verlangen nach jungen und<br />
unverdorbenen Hunden für die Jagd und<br />
das Windhundrennen, ist ungebrochen.<br />
Erhängen verurteilte Galgo das Lied vom<br />
Tod.<br />
Ein sadistisches Ritual, das in unserer<br />
Vorstellung eher in der Zeit der Inquisition<br />
zu verorten ist, als im 21.Jahrhundert<br />
einer hochentwickelten Industrienation<br />
der Europäischen Gemeinschaft. Wie<br />
lange will hier die internationale Gemeinschaft<br />
noch zusehen?<br />
letzten Saison, die zu scheu sind um von<br />
Tierschützern eingefangen zu werden,<br />
ums blanke Überleben, oder warten in<br />
einem Tierheim auf eine Adoption. Die<br />
ersten Galgos, die für diese Jagdsaison<br />
getestet und für untauglich befunden<br />
wurden, landen in einer der zahlreichen<br />
Tötungsstationen, die sich wie ein<br />
tödliches Netz über ganz Spanien<br />
spannen.<br />
Hinzu kommen noch die vielen ausgesetzten<br />
Tiere, die von einem Auto zerschmettert<br />
und diejenigen, die erschossen<br />
oder auf andere grausame Art und<br />
Weise beseitigt werden. Die Brunnen in<br />
Spanien sind tief, stille Gräber, die nur<br />
selten entdeckt werden. Es gibt regelrechte<br />
Galgofriedhöfe, wo die Dorfgemeinschaften<br />
ihre „unbrauchbar" gewordenen<br />
Windhunde wie Müll entsorgen.<br />
Der Galgo nach wie vor ausgesetzt, zur<br />
Tötung in einer Auffangstation abgegeben<br />
oder auf grausamste Weise getötet. Er<br />
Es gibt keine Zuchtbeschränkungen,<br />
züchten kann jeder nach Lust und Laune,<br />
die Abgabe in einer Tötungsstation ist<br />
unkompliziert und vollkommen legal.<br />
Diese städtischen Auffanglager, subventioniert<br />
von den Gemeinden, sind zudem<br />
ein lukratives Geschäft für ihre Betreiber.<br />
Sie dienen denen, die ihre Hände nicht mit<br />
Blut beflecken wollen. Selbst in gut<br />
geführten städtischen Auffangstationen<br />
werden Hunden und Katzen eingeschläfert,<br />
so viele Tiere können weder vermittelt,<br />
noch am Leben gehalten werden.<br />
Hinzu kommen die Perreras, von denen<br />
man weiß, dass es sich um nichts anderes<br />
als um Schlachthöfe für Hunde und<br />
Katzen handelt, da die Behörden weder<br />
kontrollieren noch über die Bedingungen<br />
wachen, unter denen die Tiere dort leben<br />
und sterben. Oft ist es Besuchern nicht<br />
erlaubt, auch nur einen Schritt in die<br />
Räumlichkeiten machen.<br />
Es gibt ethisch vertretbare, effizientere<br />
Alternativen gegen die Massentötungen:<br />
Vorbeugen statt töten ist aber unerwünscht,<br />
die Gemeinden bevorzugen es,<br />
skrupellose Geschäftemacher zu bezahlen,<br />
anstatt das Problem der vielen<br />
verlassenen Tiere an der Wurzel zu<br />
packen.<br />
Es geht um sehr viel Geld – aufgrund der<br />
Galgos werden jährlich ca.1 Milliarde<br />
Euro umgesetzt und 27 000 Arbeitsplätze<br />
stehen im direkten Zusammenhang mit<br />
ihnen, die gesamte Jägerschaft bewegt<br />
jährlich 3 Milliarden Euro.<br />
Ein richtig guter Galgo, der an Wettkämpfen<br />
teilnimmt, kann einen Wert bis zu 30<br />
000 Euro erlangen, dementsprechend oft<br />
werden Galgos gestohlen. Manche<br />
Züchter halten ihre wertvollen Exemplare<br />
sogar in Bunkern.<br />
Noch im Oktober kämpfen die Galgos der
WAS SIE ÜBER<br />
HÜHNERFLEISCH<br />
WISSEN SOLLTEN<br />
Richtig einkaufen!<br />
Gewusst, wie! Gerade beim Einkauf von<br />
Hähnchen oder Hühnerfleisch ist es<br />
ratsam, genau auf das Etikett zu schauen.<br />
Wer Wert auf gute Qualität aus deutscher<br />
Produktion legt, achtet auf die Handelsklasse<br />
A und die Kennzeichnung "D/D/D".<br />
Sie garantiert, dass das Tier in Deutschland<br />
geboren, gemästet und geschlachtet<br />
wurde. Manchmal sind zusätzlich zwei<br />
weitere D vermerkt. Das bedeutet, dass<br />
auch die Elterntiere aus Deutschland<br />
kommen und dass die Futtermühle hier<br />
ihren Standort hat.<br />
Geflügel aus ökologischer Produktion trägt<br />
zudem das EU-Bio-Kennzeichen, manchmal<br />
noch zusätzlich das deutsche Bio-<br />
Siegel. Die verschiedenen Verbände des<br />
ökologischen Landbaus haben teilweise<br />
noch strengere Anforderungen und<br />
eigene Labels, die dann gut sichtbar auf<br />
der Verpackung aufgedruckt sind.<br />
Hühnerfleisch aus ökologischer Landwirtschaft<br />
wird übrigens oft direkt vermarktet.<br />
Erzeugnisse aus der Region kann man<br />
meist ab Hof kaufen oder auf Wochenmärkten,<br />
manchmal auch bei ausgewählten<br />
Metzgereien.<br />
Kleines Hühner-ABC<br />
Wie ein Geflügel genannt wird, ist<br />
abhängig von der Mastdauer und dem<br />
Gewicht der Tiere. Ganz junge Hühner<br />
kommen als Stubenküken auf den Markt.<br />
Hähnchen wiederum sind männliche oder<br />
weibliche Tiere mit einem bratfertigen<br />
Gewicht von 700 bis 1200 oder mehr<br />
Gramm. Ab 1200 Gramm heißen sie<br />
Poularde.<br />
Aus der Brust kommen die bei uns<br />
besonders beliebten Filets (Außen- und<br />
Innenfilet), deren Fleisch sehr mager ist.<br />
Die Keule besteht aus Ober- und<br />
Unterkeule. Sie besitzt viele Muskelstränge,<br />
die durch Fettschichten getrennt<br />
sind. Das Fleisch ist dunkler und hat ein<br />
stärkeres Aroma als die Brustfilets.<br />
Dasselbe gilt für die Flügel. Sie haben<br />
jedoch deutlich weniger Fleisch als die<br />
Keulen und finden sich daher oft als<br />
knusprige „Chicken Wings“ auf unseren<br />
Tellern. Auf dem Rücken, der wenig<br />
Fleisch enthält und meistens nur für<br />
Hühnerbrühe verwendet wird, liegen die<br />
so genannten „Pfaffenschnittchen“. Dabei<br />
handelt es sich um zwei kleine, besonders<br />
zarte Fleischfilets, die oberhalb der Keulen<br />
neben der Wirbelsäule liegen.<br />
Was steckt drin?<br />
Zartes, mageres Geflügelfleisch ist das<br />
Fleisch der Wahl für alle, die sich<br />
kalorienbewusst und bekömmlich ernähren<br />
wollen.<br />
Es besitzt zahlreiche wichtige Nährstoffe<br />
und leistet so einen Beitrag zu einer<br />
ausgewogenen Ernährung. Das Fleisch<br />
hat einen Eiweißanteil von rund 20<br />
Prozent, der Fettgehalt beträgt im<br />
Durchschnitt nur 9,6 Prozent. Allerdings<br />
schwankt er je nach Teilstück: Bei der Haut<br />
und dem darunter liegenden Gewebe ist er<br />
höher, das Brustfleisch besitzt dagegen<br />
kaum Fett.<br />
Dem entspricht auch der Cholesteringehalt<br />
– er reicht von 40 Milligramm bei<br />
magerem Fleisch bis zu 100 Milligramm<br />
bei Geflügelteilen mit Haut (jeweils pro 100
Gramm). Der Brennwert von Geflügel ist<br />
ebenfalls abhängig von Geflügelart und<br />
Teilstück. Das Hühner-brustfilet (ohne<br />
Haut) ist mit etwa 100 kcal ein echter<br />
Schlankmacher. Hähnchenschenkel<br />
schlagen mit rund der doppelten Menge zu<br />
Buche.<br />
Ein Suppenhuhn wiederum bringt sogar<br />
250 kcal auf den Teller (jeweils pro 100<br />
Gramm), wird aber meist mit viel Gemüse<br />
kombiniert, weshalb dieser Wert selten ins<br />
Gewicht fällt. Geflügelfleisch besitzt viel B-<br />
Vitamine und Mineralstoffe wie Kupfer,<br />
Kalium und Zink. Damit sollte es auf einem<br />
ausgewogenen, abwechs-lungsreichen<br />
Speise-plan nicht fehlen.<br />
Sichere Verarbeitung<br />
Geflügelfleisch ist leicht verderblich und<br />
besonders anfällig für Salmonellenbefall.<br />
Um Lebensmittelinfektionen zu verhindern,<br />
gilt es, die Küchenhygiene besonders<br />
ernst zu nehmen. Bei der Zubereitung<br />
von rohen Geflügelprodukten sollte<br />
man unbedingt vermeiden, dass eventuelle<br />
Keime auf andere Lebensmittel<br />
übertragen werden.<br />
Auf der sicheren Seite ist, wer die<br />
folgenden Hygieneregeln beachtet: Rohes<br />
Geflügelfleisch stets getrennt von anderen<br />
Lebensmitteln, möglichst in verschiedenen<br />
Gefäßen, aufbewahren. Gekochtes<br />
oder gebratenes Fleisch nicht zurück in die<br />
Behälter für das rohe Fleisch legen,<br />
sondern separat aufbewahren.Bei der<br />
Zubereitung für Geflügelfleisch eige-ne<br />
Gerätschaften verwenden, etwa Messer<br />
und Schneidbretter.<br />
Hände waschen! Am besten vor und nach<br />
dem Umgang mit Geflügel, und zwar<br />
möglichst gründlich mit Wasser, Seife und<br />
eventuell Bürste. Dasselbe gilt für die<br />
benutzten Schneidebretter, Oberflächen<br />
und Geräte. Heißes Wasser macht<br />
Keimen den Garaus.<br />
Bei tiefgefrorenen Produkten das Auftauwasser<br />
sofort wegschütten und alle<br />
Verpackungsmaterialien entsorgen.<br />
Geflügelfleisch sollte immer vollständig<br />
durchgegart werden. Tiefgefrorenes<br />
Fleisch vor der Zubereitung komplett<br />
auftauen. Beim Garen und Aufwärmen<br />
über mehrere Minuten eine Kerntemperatur<br />
von 70 Grad halten, damit eventuelle<br />
Keime absterben.<br />
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Absturz bei Dresden<br />
Der Passagierjet, den es nicht geben durfte<br />
Obwohl in Deutschland der Flugzeugbau<br />
noch verboten war, begann die DDR 1953<br />
mit der Entwicklung eines Strahlflugzeuges<br />
für den Passagierdienst. Bis im März<br />
1959 die „152" bei Dresden abstürzte.<br />
Das Land, das ohne demokratische<br />
Legitimation gegründet wurde, der zweite<br />
deutsche Staat. Sehen Sie hier die<br />
Schlaglichter der DDR-Geschichte - bis<br />
zu ihrem Ende; der Wiedervereinigung mit<br />
der Bundesrepublik Deutschland.<br />
Der 4. März 1959 sollte dem Sozialismus<br />
Flügel verleihen. Buchstäblich. Denn an<br />
diesem Tag war der zweite Testflug des<br />
Flugzeugs „152" angesetzt, des ersten<br />
Passagierfliegers mit Düsentriebwerk,<br />
der in Deutschland gebaut worden war. In<br />
der DDR, versteht sich. Auf der anstehenden<br />
Leipziger Frühjahrsmesse sollte der<br />
Jet den sowjetischen Staats- und Parteichef<br />
Nikita Chruschtschow beeindrucken.<br />
Daher wurden die notwendigen Tests<br />
überschnell absolviert.<br />
17. <strong>Juni</strong> 1953 auch dringend geboten. Da<br />
kam der DDR-Führung ein Zufall zu Hilfe.<br />
Im September dieses Jahres gestattete<br />
die UdSSR – ihr Diktator Stalin war im<br />
März gestorben – den Spezialisten der<br />
NS-Luftfahrtindustrie, die nach 1945 im<br />
Rahmen der Aktion „Ossawakim" in die<br />
Sowjetunion verschleppt worden waren,<br />
die Rückkehr. Schlüsselfigur war Brunolf<br />
Baade, der ehemalige Chefkonstrukteur<br />
der Junkers-Werke in Dessau.<br />
Obwohl die Siegermächte 1945 den Bau<br />
von Flugzeugen in Deutschland verboten<br />
hatten (was bis zum Inkrafttreten des<br />
Deutschlandvertrages für die Bundesrepublik<br />
galt), waren Ulbricht und Chruschtschow<br />
übereingekommen, die Junkers-<br />
Werke zu reaktivieren. Wohl wegen der<br />
Nähe Dessaus zu West-Berlin wurde<br />
jedoch die ehemalige Luftkriegsschule<br />
Dresden als Standort der volkseigenen<br />
DDR-Luftfahrtindustrie ausgewählt.<br />
Um trotz des Mangels an Fachleuten,<br />
Technik und Material das Unternehmen<br />
zu beschleunigen, griff Baade auf die<br />
Entwicklungen zurück, die er zusammen<br />
mit seinen Kollegen in Sawjalowo südlich<br />
von Moskau vorangetrieben hatte. Dort<br />
war der zweistrahlige mittelschwere<br />
Bomber EF 150 entstanden. Der wurde,<br />
um 20 Prozent vergrößert, zur Vorlage für<br />
die „152", deren Typenkennung nicht<br />
umsonst in die Tradition des berühmten<br />
Transportflugzeugs Junkers Ju-52<br />
gestellt wurde, um eine künftige Markteinführung<br />
zu erleichtern. Als potenzielle<br />
Käufer hatte man die sozialistischen<br />
Bruderländer, zumal die Sowjetunion,<br />
sowie Südeuropa, den Nahen Osten und<br />
Lateinamerika ins Auge gefasst.<br />
Obwohl die Regierung Milliarden Ostmark<br />
An die Folgen erinnerte am Montag ein<br />
Festakt auf dem Neuen Friedhof in<br />
Dresden-Klotzsche. Unweit des Flughafens<br />
liegt das Ehrengrab für zwei Piloten<br />
und zwei Ingenieure, die am 4. März 1959<br />
gegen 13.50 Uhr mit der „152" abstürzten.<br />
Die Kranzniederlegung erinnert damit<br />
auch an das ebenso ehrgeizige wie<br />
kostspielige Projekt der SED-Führung um<br />
Walter Ulbricht, mit einer zivilen Luftfahrtindustrie<br />
der Bundesrepublik die wirtschaftliche<br />
und technische Überlegenheit<br />
der DDR vor Augen zu führen.<br />
Das schien nach dem Volksaufstand vom
für das Prestigeprojekt bereitstellte,<br />
hinkten die Arbeiten bald hinter den<br />
Planvorgaben her. Das lag zum einen an<br />
Mängeln der sowjetischen Zulieferindustrie,<br />
zum anderen am Fehlen von<br />
Fachleuten und ungenügender Ausstattung.<br />
Als der erste Prototyp der „152"<br />
schließlich am 1. Mai 1958 einer hochkarätigen<br />
Delegation aus Ost-Berlin unter<br />
Führung Ulbrichts vorgeführt werden<br />
sollte, waren gerade einmal 36 Prozent<br />
der Maschine fertiggestellt. Weder die<br />
Hydraulik noch das Fahrwerk funktionierten.<br />
Attrappen kaschierten das Fehlen der<br />
Triebwerke.<br />
Da die Sowjetunion inzwischen selbst die<br />
Entwicklung ziviler Strahlflugzeuge<br />
vorantrieb und damit die wirtschaftliche<br />
Vermarktung der auf bis zu 70 Passagiere<br />
ausgelegten „152" in Gefahr war, wurden<br />
die Arbeiten noch einmal intensiviert.<br />
Mithilfe sowjetischer Triebwerke konnte<br />
die vierstrahlige Maschine am 4. Dezember<br />
1958 ihren Jungfernflug unternehmen,<br />
mehr als zwei Jahre nach dem ursprünglich<br />
anvisierten Termin. Gleichwohl titelte<br />
damals die WELT: „Wirtschaftswunder<br />
aus Dresden".<br />
Um Kreml-Chef Chruschtschow<br />
zum Kauf möglichst<br />
vieler Jets zu bewegen, wurde<br />
die Präsentation auf der<br />
Leipziger Frühjahrsmesse als<br />
Pflichttermin festgelegt. Daher<br />
wurde für den 4. März 1959 mit<br />
der gleichen Crew, die bereits<br />
den Erstflug absolviert hatte,<br />
ein zweiter, vorgezogener<br />
Testflug angesetzt, ohne dass<br />
die Prüfstelle für Luftgeräte<br />
i h r e U n t e r s u c h u n g e n<br />
abgeschlossen hatte. Neben<br />
Kapitän Willi Lehmann und Co-Pilot Kurt<br />
Bemme waren die Ingenieure Paul<br />
Heerling und Georg Eismann an Bord.<br />
Entgegen dem Flugplan setzte Baade<br />
einen zusätzlichen Programmpunkt<br />
durch. Danach sollte die „152" im Tiefflug<br />
über das Testgelände fliegen, um Filmund<br />
Fotoaufnahmen machen zu können.<br />
Anschließend sollte Kurs auf Leipzig<br />
genommen werden, um Chruschtschow<br />
von der Leistungsfähigkeit der DDR-<br />
Planwirtschaft zu überzeugen, indem die<br />
Besatzung beim Überflug „brüderliche<br />
Kampfgrüße" funkte.<br />
Um 12.56 Uhr hob die Maschine in<br />
Dresden-Klotzsche ab, 55 Minuten später<br />
schraubte sich eine schwarze Rauchsäule<br />
in den Himmel. Das Flugzeug war im<br />
Tiefflug bei Ottendorf-Okrilla abgestürzt,<br />
5,7 Kilometer vom Flugplatz entfernt.<br />
Ulbricht ordnete eine Untersuchung an,<br />
die allerdings auf acht Tage befristet war.<br />
Das ehrgeizige Programm durfte nicht<br />
gefährdet werden. Auch wurde der Bericht<br />
umgehend von der Staatssicherheit<br />
eingezogen und verschwand im Tresor.<br />
„Bedienfehler" der Crew machten die<br />
Runde, der gleichwohl ein Ehrengrab<br />
zugestanden wurde. Manche wollten<br />
auch von Sabotage wissen.<br />
Erst nach der Wende von 1989 wurden<br />
Teile des geheimen Untersuchungsberichts<br />
bekannt. Danach war das Flugzeug<br />
auf 100 Meter Höhe gesunken, als die<br />
Triebwerke ausfielen, möglicherweise<br />
wegen eines Fehlers im Tanksystem.<br />
Damit wäre Baade die Verantwortung für<br />
den Absturz zugeschoben worden, was<br />
dessen Karriere aber keinen Abbruch tat.<br />
Er wurde später Direktor des Instituts für<br />
Leichtbau an der TU Dresden.<br />
Weitere Prototypen wurden noch fertiggestellt<br />
und absolvierten einige Testflüge.<br />
Aber am 28. Februar 1961 entschied das<br />
SED-Politbüro den Ausstieg aus dem<br />
ruinösen Flugzeugbau. Längst war die<br />
technische Entwicklung an der „152"<br />
vorbeigezogen, deren Transportleistung<br />
und Treibstoffverbrauch keinen wirtschaftlichen<br />
Betrieb zuließ. Zudem hatte<br />
die Sowjetunion mit den Tupolew Tu-104<br />
und Tu-124 robuste Typen entwickelt, die<br />
die sozialistischen Bruderländer und ihre<br />
befreundeten Staaten gern kauften.<br />
Alle fertiggestellten „152"-Maschinen<br />
wurden verschrottet, die Mitarbeiter der<br />
VVB Flugzeugbau in andere Sparten<br />
abkommandiert. Nur der Rumpf von<br />
Prototyp Nummer elf überdauerte die<br />
Zeiten. Er wurde nach der Wende vom<br />
Verkehrsmuseum Dresden restauriert<br />
und kann heute in einer Halle beim<br />
Flughafen Dresden-Klotzsche besichtigt<br />
werden.
Zum Monatshoroskop: Wer passt (nicht) zu Zwillingen?<br />
Zwillinge und Widder<br />
Beide sind lebhaft, begeisterungsfähig und lieben<br />
Abwechslung in der sexuellen Beziehung. Im Bett<br />
werden sie sich nicht so leicht miteinander langweilen.<br />
Der Widder vermag dem Zwillingsgeborenen die feste<br />
Richtung zu geben, die er braucht. Die Launenhaftigkeit<br />
der Zwillinge wirkt auf ihn nicht abstoßend,<br />
sondern regt ihn eher an. Ausgezeichnete Voraussetzungen<br />
für eine kurzfristige Liaison, wobei Aussicht<br />
besteht, daß diese sich zu einer dauerhaften Beziehung<br />
entwickelt.<br />
Zwillinge und Stier<br />
Der eifersüchtige, besitzergreifende Stier kann mit dem<br />
herumflirtenden Zwilling nichts anfangen. Der Zwilling<br />
spürt das und sucht dem einschränkenden Netz des<br />
Stiers auszuweichen. Sexuell ist der Stier dem Zwilling<br />
zu schwerfällig, der wiederum kann dem Stier nicht die<br />
Sicherheit geben, die dieses Zeichen braucht. Das<br />
Resultat wird eine unglückliche, kurzlebige Affäre sein.<br />
Zwillinge und Zwillinge<br />
Sie können viel Spaß miteinander haben, solange das<br />
Verhältnis dauert, aber es wird sehr schnell wackeln.<br />
Außer einer vorübergehenden körperlichen Anziehung<br />
deuten alle Zeichen auf den direkten Weg zum Fiasko.<br />
Beide sind kokett, impulsiv, leicht gelangweilt. Die<br />
Liebesbeziehung wird turbulent verlaufen, die Ehe<br />
wahrscheinlich eine Katastrophe werden. In den seltenen<br />
Fällen, wo diese Vereinigung funktioniert, bilden<br />
die beiden das interessanteste Paar, das es gibt.<br />
Zwillinge und Krebs<br />
Für diese Paarung besteht Gefahr. Der Krebs ist zu<br />
empfindsam und zu scheu, um seine wahren Gefühle<br />
zu zeigen. Der Zwillingsgeborene will mit der Liebe<br />
spielen, wohingegen der Krebs sie ernst nimmt. Der<br />
Krebs braucht Lob und Bestätigung, aber der<br />
Zwillingsgeborene kann grausam offen sein. Diese<br />
Charakterunterschiede bilden im Schlafzimmer häufig<br />
eine Quelle der Schwierigkeiten. Bei einem Verhältnis<br />
geht es stetig bergab, eine Ehe wird letztlich scheitern.<br />
Zwillinge und Löwe<br />
Der weitherzige, großzügige Löwe wird in den Händen<br />
des Zwillingsgeborenen zu Wachs - und ist selig! Der<br />
Zwillingsgeborene zeigt sich beim sexuellen Spiel<br />
wandelbar und geschickt, der Löwe reagiert mit<br />
Bewunderung und Zuneigung. Der Löwe ist es zufrieden,<br />
den Zwilling arglos seinen eigenen Weg gehen<br />
zu lassen. Eine ideale Kombination. Eine Affäre wird<br />
aufregend und vergnüglich sein, und auch für eine<br />
Dauerbeziehung sieht alles rosig aus.<br />
Zwillinge und Jungfrau<br />
Die Jungfrau betrachtet den Zwillingsgeborenen als<br />
unreifen Liebhaber; Zwillinge ihrerseits finden die<br />
Jungfrau altmodisch und langweilig. Die Jungfrau hat<br />
feste Ansichten über sexuelles Verhalten; Zwillinge<br />
schwanken. Wenn das Feuer der Leidenschaft<br />
ausgebrannt ist, wird die Jungfrau nörgeln und<br />
kritisieren, und der Zwillingsgeborene schaut sich<br />
nach Abwechslung um. Ein Liebespaar unter einem<br />
schlechten Stern, das nicht mit einer langen Zukunft zu<br />
rechnen hat.<br />
Zwillinge und Waage<br />
Eine reizvolle, interessante Verbindung. Beide sind<br />
liebevoll, und die sexuelle Vereinigung kann feurig werden.<br />
Beide sind weder eifersüchtig noch possessiv,<br />
und ihre Temperamente wirken stabilisierend aufeinander.<br />
Beide experimentieren in erotischer Hinsicht<br />
gern. Ein Verhältnis dürfte ein Genuß für beide sein.<br />
Große Chancen für eine glückliche Ehe, besonders<br />
wenn die Waage das Portemonnaie des Zwillings<br />
bewacht.<br />
Zwillinge und Skorpion<br />
Sexuell passen sie gut zusammen, aber hier bestätigt<br />
sich der Spruch, daß körperliche Anziehung allein nicht<br />
genügt. Der Skorpion ist eifersüchtig, der Zwillingsgeborene<br />
launisch. Wenn der Skorpion die Zügel zu<br />
straff anzieht, wird der Zwilling ausbrechen. Nach<br />
einem leidenschaftlichen Zwischenspiel kühlt sich das<br />
Verhältnis rasch zu Mißvergnügen und sogar zu<br />
Feindseligkeit ab. Nur ein außergewöhnliches Paar<br />
kann es zu einer guten Ehe bringen.<br />
Zwillinge und Schütze<br />
Beide sind ruhelos, wandelbar und als Liebende nicht<br />
gerade demonstrativ. Der Zwillingsgeborene neigt<br />
dazu, das Verhalten des Schützen im Bett zu kritisieren.<br />
Dieses Verhältnis hat noch andere schwache Punkte,<br />
aber positiv wirkt sich aus, daß beide weder anspruchsvoll<br />
noch besitzergreifend sind. Eine Liebesbeziehung<br />
beginnt impulsiv und endet ebenso. An<br />
einer Ehe müßten beide arbeiten, aber wenn sie es tun,<br />
kann es sich lohnen.<br />
Zwillinge und Steinbock<br />
Der Zwillingsgeborene ist für den konservativen,<br />
stetigen, häuslich gesinnten Steinbock zu ungeduldig,<br />
zu freiheits- und unabhängigkeitsbedürftig. Das sexuelle<br />
Verhalten des Zwillingsgeborenen stößt manchen<br />
braven Steinbock vor den Kopf. Der Steinbock sorgt<br />
sich mehr um andere Dinge -Arbeit, Finanzen, berufliche<br />
Laufbahn - als um seine sexuellen Bedürfnisse<br />
und findet den Zwilling leichtsinnig. Ein Verhältnis ist<br />
möglich, aber eine erfolgreiche Ehe der beiden wäre ein<br />
Beweis für alles überwindende Liebe.<br />
Zwillinge und Wassermann<br />
Empfindsame Zwillinge verstehen und schätzen die<br />
Phantasie des Wassermanns. Sie können abenteuerliche,<br />
erfindungsreiche Liebhaber werden. Das Merkmal<br />
der Beziehung ist die Unberechenbarkeit. Sie wird<br />
nicht immer glatt verlaufen, kann aber anregend und<br />
lohnend sein. Wenn das Verhältnis zu Ende ist, wird<br />
Freundschaft bleiben. Die Ehe ist wahrscheinlich<br />
ersprießlich und angenehm, aber eher durch tiefe<br />
Zuneigung als durch Leidenschaft gekennzeichnet.<br />
Zwillinge und Fische<br />
Die beiden sind im Ausdenken neuer sexueller<br />
Variationen besser als in deren Ausführung. Die Fische<br />
sind für die Zwillinge ein bischen zu gefühlsbetont,<br />
deren Impuls es ist, das Erlebnis zu genießen - und<br />
weiterzuziehen. Daraus kann sich eine Atmosphäre des<br />
Mißtrauens ergeben. Es ist möglich, daß zwischen<br />
beiden echte Zuneigung herrscht, aber die Beziehung<br />
wird schließlich durch die Unsicherheit zermürbt. Ein<br />
riskantes Verhältnis, eine unglückliche Ehe.
Horoskop<br />
Zwillinge: 21. Mai bis 20. <strong>Juni</strong> - Hans guck in die Luft<br />
Fröhlich glucksend möchte es an allem um sich<br />
herum teilhaben, und es tut ihm sichtlich gut, wenn es<br />
schon früh in möglichst viele Aktivitäten mit<br />
einbezogen wird. Die Wissbegierde des Zwillinge-<br />
Kindes zeigt sich sehr schnell und da kommen sie<br />
dann: die berühmten "Warum"-Fragen. Seien Sie auf<br />
der Hut, Ihre Antworten schnell parat zu haben, denn<br />
die nächste Frage lauert schon. Doch allzu lange<br />
verweilt das Zwilling-Kind nicht bei einem Thema<br />
oder einer Spielsache, aus den Augenwinkeln sieht es<br />
nämlich schon das nächste interessante Objekt. Es<br />
benötigt viele und immer neue Anregungen, damit<br />
sich keine Langeweile bei ihm einstellt und sein<br />
Wissensdurst gestillt wird - und der ist beträchtlich.<br />
Schwangerschaft - Gesprächsbereit<br />
Der kleine Zwilling ist innerlich schon startbereit, um<br />
sich mitzuteilen - vielleicht durch den einen oder<br />
anderen Stoß gegen die Bauchdecke der Mama. Er<br />
will Aufmerksamkeit und wird es lieben, wenn man<br />
bereits im Bauch mit ihm redet, ihm vorsingt oder<br />
vorliest. Selbst wenn er merkt, dass die Mama in der<br />
neuesten Babyzeitschrift stöbert, findet er das toll,<br />
zeigt es doch, dass sie sich für seine Ankunft bestens<br />
informiert.<br />
Babys und Kleinkinder (bis 3 Jahre)<br />
Plappermäulchen<br />
Das Mündchen des Zwillinge-Kindes wird nicht oft<br />
stillstehen - es hat tausend Fragen und wird schon in<br />
der Wiege versuchen, sich verständlich zu machen.<br />
Schon sehr früh kann man beginnen, ihm<br />
Geschichten zu erzählen oder mit ihm zu singen.<br />
Hauptsache, es passiert etwas. Krabbelgruppe ist ein<br />
Muss für Zwillinge-Kinder, denn auf diese Weise wird<br />
ihr Kommunikationswunsch gestillt und erste<br />
Freundschaften können bereits hier geschlossen<br />
werden. Im lebendigen Austausch mit anderen lebt<br />
der kleine Zwilling so richtig auf und fühlt sich wohl.<br />
Kinder (4 bis 13 Jahre)Leseratte und Entdeckergeist<br />
Der lebendige kleine Zwilling wird oftmals schon früh<br />
zum Unterhalter der , der mit Witz und Humor andere<br />
nachahmt und auf diese Weise alle zum Lachen<br />
bringt. Er ist so vielseitig, dass Langeweile bei ihm<br />
garantiert nicht aufkommt. Besuch im Haus ist immer<br />
gern gesehen, denn das heißt: Nun ist etwas los! Sein<br />
Erfindungsreichtum kennt keine Grenzen und<br />
neugierig steckt es sein Näschen überall hinein.<br />
Lesestoff ist immer willkommen und schon taucht es<br />
ab in die Welt der Geschichten, die seine Neugierde<br />
auf Neues stillen.<br />
Jungendliche (ab 14 Jahre) - Partytime<br />
Jetzt muss man sich gut wappnen, denn der<br />
redegewandte und diskussionsfreudige Zwilling-<br />
Jugendliche wird den in dieser Zeit fälligen<br />
Streitgesprächen mit den sicher nicht aus dem Wege<br />
gehen. Da sollte man selbst mit guten Argumenten<br />
aufwarten können, damit man nicht an die Wand<br />
geredet wird. Sein verbaler Erfindungsreichtum hilft<br />
dem Zwillinge-Jugendlichen, immer eine passende<br />
Ausrede für kritische Themen parat zu haben. Um<br />
Dampf abzulassen, sollte viel Raum für Partys und<br />
andere Geselligkeiten gegeben werden. Austausch<br />
mit Gleichaltrigen ist jetzt besonders wichtig.<br />
Eltern - Have fun<br />
Zwillinge-Eltern stehen gern in engem Kontakt mit<br />
ihren Kindern und die gemeinsame Unterhaltung zu<br />
den vielfältigsten Themen bestätigt sie in dem<br />
Bedürfnis des gegenseitigen Austausches. Ihr Haus<br />
steht auch den Freunden ihres immer offen, denn sie<br />
sind innerlich selbst jung und finden schnell den<br />
richtigen Ton mit den Jugendlichen. In diesem Haus<br />
kommt sicher auch der Humor nicht zu kurz, da hier<br />
ruhig auch mal richtig herumgealbert werden darf.<br />
Nur nicht alles so ernst nehmen, ist hier die Devise.<br />
Oma und Opa - Jung im Herzen<br />
Zwillinge-Großeltern haben immer noch ein wenig<br />
den Schalk im Nacken. Ihre auch im Alter noch<br />
jugendliche Denkweise verhilft ihnen zu einem regen<br />
Austausch mit ihrem Enkel, der ihre Meinung oft<br />
besser annehmen kann als die der Eltern.<br />
Geschichten aus der eigenen Kindheit werden gern<br />
erzählt, gemeinsame Lesungen oder Theaterbesuche<br />
verbinden. Und auch in den Krisenzeiten des<br />
Erwachsenwerdens finden Zwillinge-Großeltern<br />
einen Ausweg und vermittelnde Worte.
Der Sommer kann kommen
Naturheilmethoden<br />
Baunscheidttherapie<br />
Entschlackung<br />
Die Familienchronik der Baunscheidts<br />
berichtet, das Carl Baunscheidt zu diesem<br />
Zeitpunkt Kontakt zu einem Missionar aus<br />
China gehabt hat. Dieser Missionar hatte<br />
ihm bereits von den Erfolgen der<br />
chinesischen Akupunktur berichtet. Aus<br />
dieser Beobachtung heraus entwickelte er<br />
seinen berühmtem „Lebenswecker“ zum<br />
Erzeugen künstlicher Mückenstiche.<br />
Die „Akupunktur“ des Westens war<br />
geboren. Ende des 19. Jahrhunderts war<br />
der Baunscheidtismus weit verbreitet. Der<br />
einfache Mann ebenso wie Napoleon III.<br />
Gehörten zu den begeisterten Anhängern<br />
der Heilmethode.<br />
Baunscheidt<br />
und Wert dieser einfachen und effektiven<br />
Behandlungsmethode selbst beurteilen<br />
und sie gezielt für Ihre Patienten ein<br />
setzen.<br />
Das berühmteste Zitat Carl Baunscheidts<br />
will ich meinen Lesern nicht vorenthalten:<br />
„Wenn ich arm und nackt als Schiffbrüchiger<br />
an ein fremdes Gestade geworfen<br />
würde, ich fände überall Freunde meiner<br />
Heilweise.“<br />
Carl Baunscheidt (1809–1873), der<br />
Erfinder der Brustmilchpumpe, entdeckte,<br />
damals 36jährig, ein interessantes<br />
Phänomen. Er litt unter Gelenkbeschwerden<br />
der Hände. Als er im Sommer<br />
1848 in seinem Garten einschlief, trieben<br />
ganz besonders stechfreudige Mücken ihr<br />
Unwesen. Sie stachen Baunscheidt<br />
unzählige Male in seine schmerzenden<br />
Hände. Als er erwachte, machte er eine<br />
außergewöhnliche Feststellung: Durch die<br />
Mückenstiche waren die Schmerzen wie<br />
weggeflogen.<br />
Die Akkupunktur<br />
des Westens<br />
Seine Befürworter setzten den Nadelapparat<br />
schließlich zur Behandlung jeglicher<br />
Krankheit ein. Leider nicht ohne Folgen!<br />
Denn eine Therapie, welche für sich in<br />
Anspruch nimmt, ein „Allheilmittel“ zu sein,<br />
wird unglaubwürdig. So geriet die Baunscheidt-Therapie<br />
in Vergessenheit, da<br />
seriöse Behandler sie nicht mehr<br />
verwenden mochten.<br />
Carl Baunscheidt veröffentlichte sein Buch<br />
im Jahre 1851. Wissenschaft, Medizin und<br />
Forschung haben sich stetig weiter entwickelt.<br />
Die Grundidee des Baunscheidtismus<br />
aber hat bis heute zum Wohle der<br />
Patienteneinen wichtigen Stellenwert in<br />
der Naturheilkunde.<br />
Erst 1928 beschrieb Dr. med. Bernhard<br />
Aschner die Baunscheidt-Therapie erneut<br />
in seinem „Lehrbuch der Konstitutionstherapie“.<br />
Nun kam die Methode wieder<br />
etwas häufiger zum Einsatz. Heute ist der<br />
Baunscheidtismus durch die Traditionelle<br />
Chinesische Medizin und die Neuraltherapie<br />
erneut in den Hintergrund getreten.<br />
Mit diesem Buch werden Ihnen die<br />
Grundlagen der Baunscheidt-Therapie<br />
näher gebracht. So können Sie Nutzen
von Schlacken bei, ebenso wie Bewegungsmangel,<br />
Flüssigkeitsmangel,<br />
Stress, Ärger oder Angst. Die Schlackenstoffe<br />
lagern sich an den unterschiedlichsten<br />
Stellen im Körper, wie den<br />
Gelenken, dem Gewebe, der Darmschleimhaut,<br />
den Gefäßen und den<br />
Organen, ab.<br />
Entschlackungskur<br />
Eine Entschlackungskur bedeutet, den<br />
Körper von Stoffen zu befreien, die sich als<br />
sogenannte Schlacken eingelagert haben.<br />
Eine Entschlackung kann dabei helfen,<br />
den Körper von zugefügten Giften zu<br />
befreien. Eine Entschlackung kann zu<br />
Beispiel dabei helfen, die Leber zu<br />
entgiften. Das Entschlacken gehört zu den<br />
klassischen Naturheilverfahren. Die<br />
Schulmedizin lehnt das Entschlacken als<br />
unwissenschaftlich und als nicht<br />
nachweisbares Verfahren ab, wenn gleich<br />
bereits erwiesen ist, dass Ansammlungen<br />
von Cholesterin, Kalk, Uratkristalle und<br />
anderen Stoffen zu schweren Erkrankungen<br />
führen können.<br />
Wie Schlacken entstehen<br />
Schlacken können entstehen durch<br />
falsche Ernährung, ungenügendes Kauen,<br />
Medikamente, Konservierungsstoffe,<br />
Denaturierte Nahrungsmittel, Umweltgifte,<br />
Pollen, Schimmelpilze, Hausstaub,<br />
Chemikalien (z.B. in Möbeln, Teppichen,<br />
Farben, Lacken, Farben) oder aber<br />
Amalgam in Zahnfüllungen. Auch Alkohol<br />
und Nikotin tragen zur vermehrten Bildung<br />
Brennnesseltee (Urtica dioica)<br />
Brennnesseltee ist zur Entschlackung gut<br />
geeignet.<br />
Wie sich Schlacken bemerkbar machen<br />
Bei einer Anhäufung von Schadstoffen im<br />
Körper können folgende Symptome<br />
entstehen:<br />
– Kopfschmerzen<br />
– Verstopfung<br />
– Bauchschmerzen<br />
– Durchfall<br />
– Ungenügende Abwehr<br />
– Unlust<br />
– Schlafstörungen<br />
– Ständige Müdigkeit<br />
– Leistungsmangel<br />
– Innere Unruhe<br />
– Konzentrationsschwäche<br />
(vor allem bei Kindern)<br />
Unbehandelt entwickeln sich daraus<br />
eventuell Krankheiten wie Allergien,<br />
chronische Infekte, rheumatische Erkrankungen,<br />
Diabetes, Gicht, Neurodermitis,<br />
Schuppenflechte oder das Burnout-<br />
Syndrom. Bei vorliegenden Beschwerden<br />
können bereits ernsthafte Erkrankungen<br />
vorliegen, weshalb immer auch ein Arzt zu<br />
Rate gezogen werden sollte.<br />
Maßnahmen zur Ausleitung der Schlacken<br />
Bei einer Entschlackungskur, das heißt<br />
einer therapeutischen Behandlung zur<br />
Ausleitung der im Körper befindlichen<br />
Schadstoffe, sind vor allem folgende<br />
Organe von Bedeutung: Nieren, Leber,<br />
Haut, Darm und Lymphe. Das Ziel einer<br />
Entschlackungskur ist es, zuerst alle<br />
Schlacken im Körper zu lösen und diese<br />
dann im Anschluss daran über die<br />
genannten Organe auszuleiten beziehungsweise<br />
diese Organe durch gezielte<br />
Therapie zu entgiften.
1. Niere<br />
Das Entschlacken über die Niere erfolgt<br />
größtenteils durch eine ausreichende<br />
Flüssigkeitszufuhr. Werden im Körper<br />
Schadstoffe gelöst, so müssen diese auch<br />
durch genügend Wasser ausgeschwemmt<br />
werden, da sie sich sonst an anderen<br />
Körperstellen wieder neu einlagern<br />
können und sich daraus eventuell<br />
massivere Symptome entwickeln.<br />
Die Mindestmenge an Flüssigkeit<br />
errechnet sich mit der Formel Körpergewicht<br />
x 35/1000 = Liter Neutralflüssigkeit<br />
am Tag, das sind bei einem 70<br />
kg schweren Menschen circa 2,45 Liter am<br />
Tag. Neutralflüssigkeit ist ausschließlich<br />
Wasser ohne Kohlensäure.<br />
Um die Ausscheidung der Nieren noch<br />
zusätzlich zu unterstützen werden die<br />
verschiedensten Kräuter eingesetzt.<br />
Teerezepturen, Extrakte oder Urtinkturen<br />
aus harntreibenden Pflanzen, wie zum<br />
Beispiel Brennnessel, Goldrute, Petersilie,<br />
Schach-telhalm, Bärentraube und<br />
Schachtelhalm kommen hier zum Einsatz.<br />
Die Wirkung der Kräuter kann durch<br />
Einnahme zu bestimmten Tageszeiten,<br />
wie es die chinesische Medizin vorsieht,<br />
zusätzlich unterstützt werden. So hat die<br />
Niere ihre Hauptzeit zwischen 17.00 Uhr<br />
und 19.00 Uhr.<br />
2. Leber<br />
Die Leber ist das wichtigste und größte<br />
Entgiftungsorgan im Körper. Die Leber<br />
bereitet das vor, was anschließend über<br />
die Niere ausgeschieden wird. Ist unser<br />
Körper zu sehr verschlackt, wird die Leber<br />
in ihrer Arbeit überfordert. So betrachtet<br />
die Naturheilkunde ständige Müdigkeit<br />
auch als „Schmerz der Leber“.<br />
Um die Leber zu entgiften, setzt die<br />
naturheilkundliche Behandlung außerdem<br />
auf Bitterstoffe. Diese sind enthalten in<br />
Nahrungsmitteln, wie Rucola, Chicorée,<br />
Radicchio und den Kräutern Löwenzahn<br />
und Brennnessel. Die Pflanzen Mariendistel<br />
und Goldrute helfen ebenfalls beim<br />
Leber entgiften. Die Mariendistel wirkt<br />
schützend, stärkend und entgiftend auf die<br />
Leber, die Goldrute hat in erster Linie einen<br />
harntreibenden Effekt, wird jedoch bei<br />
Entgiftungstherapien der Leber häufig mit<br />
eingesetzt. Die Hauptzeit der Leber ist<br />
zwischen 1.00 Uhr und 3.00 Uhr nachts,<br />
das heißt Mittel, die der Leber helfen<br />
sollen, werden am besten am Abend<br />
eingenommen.<br />
3. Haut<br />
Die Haut, unser größtes Organ, gehört<br />
ebenso zu den Ausscheidungsorganen.<br />
Der Ausscheidungsprozess der Haut wird<br />
in erster Linie durch Wasser-Trinken<br />
unterstützt. Kneippsche Güsse, Bürstenmassagen<br />
und Saunagänge sind ebenso<br />
Möglichkeiten, um die Hautdurchblutung<br />
anzuregen und Schlacken nach außen zu
ingen. Darüber hinaus regen auch<br />
Solebäder den Körper an, Schadstoffe<br />
über die Haut auzuleiten.<br />
4. Darm<br />
Der Darm spielt bei der Abwehr eine<br />
große Rolle. 70 Prozent der Abwehrzellen<br />
befinden sich im Darm. Schlacken im<br />
Darm behindern die Abwehr, daraus<br />
entwickeln sich vor allem Infektanfälligkeiten<br />
und Allergien. Bedauerlicherweise<br />
wird dem Darm oftmals viel zu<br />
wenig Aufmerksamkeit geschenkt.<br />
Eine ballaststoffreiche Nahrung mit<br />
großen Mengen an Obst und Gemüse<br />
wirkt sich positiv auf die Darmschleimhaut<br />
aus. Sauerkrautsaft oder frisches<br />
Sauerkraut hat einen äußerst positiven<br />
Einfluss auf die Darmflora. Um Gifte aus<br />
dem Darm zu leiten, wird häufig Heilerde<br />
angewandt. Diese hat die Gabe, Gifte zu<br />
binden und sie anschließend auf dem<br />
natürlichen Wege auszuschwemmen.<br />
Auch Präparate aus Vulkangestein sind in<br />
der Lage Schadstoffe an sich zu binden<br />
und auszuleiten.<br />
5. Lymphe<br />
Die Lymphe ist ein<br />
sogenanntes Drainagesystem,<br />
das vor<br />
a l l e m g r o ß m o l e -<br />
kulare Stoffe aufnimmt.<br />
Die von den<br />
Lymphgefäßen aufgenommene<br />
Zwischenzellflüssigkeit<br />
wird großteils in den<br />
Lymphknoten gereinigt.<br />
So stellt die<br />
Lymphe ein wichtiges<br />
Ausleitungssystem<br />
des Körpers<br />
dar. Pflanzen, wie<br />
zum Beispiel Löwenzahn,<br />
Ringelblume,<br />
Schöllkraut und Kermesbeere<br />
kommen<br />
zur Entlastung der<br />
Lymphe zum Einsatz.<br />
Außerdem unterstützten Lymphdrainagen<br />
die Ausleitung angefallener<br />
Schadstoffe.<br />
Zusätzliches zur<br />
Entschlackungskur<br />
Begleitend zur Entschlackungskur<br />
empfehlen Heilpraktiker viel Obst und<br />
Gemüse, Gemüse am besten leicht<br />
gedünstet und nicht roh, kein Salat zum<br />
Abendessen (durch Rohkost Behinderung<br />
der Verdauung – Gärung) am<br />
Abend am besten gedünstetes Gemüse,<br />
leichte Suppen, Reis, Nudeln, Getreidegrützen<br />
wenig Fleisch und Wurst (oder<br />
gar nicht), Süßes meiden, kein Alkohol.<br />
wenig oder besser keinen Kaffee, keinen<br />
schwarzen Tee, viel Bewegung, frische<br />
Luft, Entspannungsübungen wie Yoga<br />
oder Progressive Muskelrelaxation.<br />
Zudem sollte auf eine ausreichende<br />
Trinkmenge geachtet werden.<br />
Eine Entschlackungskur kann durch<br />
Ausleitverfahren, wie Schröpfen, Massagen,<br />
Baunscheidtieren (Hautreiztherapie,<br />
bei der die Haut leicht angeritzt<br />
und anschließend ein Öl aufgetragen<br />
wird) und Cantharidenpflaster (ein<br />
Pflaster, getränkt mit dem Extrakt der<br />
„spanischen Fliege“, bewirkt Hautreizungen)<br />
unterstützt werden.
Oberpfälzer Küche<br />
Gänsebrust mit Apfel,<br />
Kartoffelknödel und Rotkohl<br />
Zutaten für 4 bis 6 Personen:<br />
4 ausgelöste Gänsebrüste 200 g (ohne<br />
Haut)<br />
Salz, Pfeffer<br />
4 große Scheiben Serrano-Schinken<br />
4 Stangen Lauch (Porree)<br />
2 säuerliche Äpfel<br />
1 EL Pflanzencreme oder Margarine<br />
400 ml Apfelsaft<br />
1 Beutel Rahmbratensauce<br />
50 g Crème fraîche oder Sahne zum<br />
verfeinern<br />
1 TL Zucker<br />
Zubereitung:<br />
Die Zubereitung dauert inkl. Backzeit ca.<br />
60 Minuten.<br />
Gänsebrust salzen und pfeffern. Je 2<br />
Brüste mit der gewölbten Seite nach<br />
außen zusammenlegen, mit Serrano-<br />
Schinken umwickeln und mit Holzspießchen<br />
feststecken. Den Lauch<br />
putzen, waschen und in Ringe schneiden.<br />
Äpfel waschen, vierteln, entkernen und in<br />
Spalten schneiden.<br />
Die Pflanzencreme in einem Bräter<br />
erhitzen. Fleisch darin rundherum<br />
anbraten und herausnehmen. Den<br />
Bratensatz mit Apfelsaft lösen. Rahmbratensauce<br />
einrühren und bei schwacher<br />
Hitze 1 Minute kochen. Lauch in die<br />
Sauce geben und das Fleisch auf das<br />
Gemüse legen.<br />
Im vorgeheizten Ofen bei 175° C (Umluft<br />
150° C) zugedeckt ca. 20 Minuten garen.<br />
Crème fraîche oder Sahne unterrühren<br />
und mit Zucker, Salz und Pfeffer<br />
abschmecken.<br />
Reichen Sie dazu Spätzle, Knödel und<br />
Rotkohl.<br />
Erdäpfelkas mit Bayerwald-<br />
Geräuchertem<br />
Zutaten für 4 Personen:<br />
800 g Kartoffeln<br />
250 g Sauerrahm<br />
150 g Zwiebelwürfel<br />
2 Bund Schnittlauch<br />
Salz und Pfeffer<br />
350 g dünn geschnittenes Schwarzgeräuchertes<br />
mehrere Essiggurken<br />
Zubereitung:<br />
Die Kartoffeln kochen, schälen und noch<br />
warm reiben. Die Zwiebelwürfel dazugeben<br />
und mit Salz und Pfeffer würzen.<br />
Zum Schluss den fein geschnittenen<br />
Schnittlauch und den Sauerrahm unter<br />
die Kartoffelmasse mengen.<br />
Nach dem Erkalten in mehrere Portionen<br />
aufteilen und zusammen mit dem<br />
Schwarzgeräucherten und den Essiggurken<br />
anrichten. Dazu gibt es ein<br />
kräftiges Bauernbrot.<br />
Semmelschmarrn<br />
Zutaten:<br />
8 Semmeln vom Vortag<br />
3/8 l bis ½ l Milch<br />
Salz<br />
3 bis 4 Eier<br />
Fett zum Ausbacken<br />
Zum Garnieren mit Zucker oder einer<br />
Zimt-Zuckermischung bestreuen.<br />
Zubereitung:<br />
Die Semmeln in Scheiben oder größere<br />
Würfeln schneiden. Anschließend die Eier<br />
mit Salz und Milch gut verschlagen und<br />
über die Semmeln gießen. Alles 3 bis 4<br />
Minuten durchziehen lassen, dann in<br />
heißem Fett in der Pfanne unter häufigem<br />
Wenden goldgelb backen. Nach Belieben<br />
mit etwas Zucker bestreut auf heißer<br />
Platte anrichten.<br />
Hilfreiche Tipps:<br />
Bei größeren Mengen empfiehlt es sich,<br />
den Schmarrn portionsweise auszubacken.<br />
Den fertigen Schmarrn nach dem Backen<br />
in einem flachen Topf zugedeckt, mit<br />
wenig Zucker bestreut, bei schwacher<br />
Hitze etwas durchziehen lassen. So wird<br />
er glänzend und saftig.<br />
Der ungezuckerte Semmelnschmarrn<br />
kann als Beilage zu Fleischgerichten mit<br />
Soßen wie z. B. Gulasch mit Salat gereicht<br />
werden.<br />
Obatzda<br />
Zutaten für 4 Personen:<br />
350 g reifer Camembert<br />
175 g Frischkäse<br />
6 EL Butter<br />
Salz, Pfeffer<br />
½ TL gemahlener Kümmel<br />
½ TL edelsüßes Paprikapulver<br />
2 Zwiebeln<br />
3 EL Dampfbier<br />
Zubereitung:<br />
Den Camembert mit einer Gabel fein<br />
zerdrücken. Frisch-käse un-terheben und<br />
beide Käsesorten gut miteinander<br />
mischen.<br />
Die Butter und die Gewürze unter die<br />
Käsemasse rühren. Die Zwiebeln<br />
schälen, fein hacken und zur Käsecreme<br />
geben. Zum Schluss das Dampfbier<br />
darüber gießen und alles noch einmal gut<br />
vermischen.<br />
Obatzda mit Brot oder Brezen und<br />
frischen Radieschen servieren.
Unser besonderes Angebot des Monats<br />
Abbildung ähnlich<br />
Es handelt sich um einen<br />
Super7 von Westfield<br />
Er hat einen 3500 ccm-V8 Motor.<br />
Die Laufleistung beträgt 18.000<br />
Meilen.<br />
Farbe: British Racing-Green.<br />
Die Sitze sind in Leder gehalten<br />
Es ist jedoch ein Rechtslenker.<br />
Ich werde die Hauptuntersuchung<br />
auf jeden Fall neu machen.<br />
Es gibt dieses Fahrzeug in dieser<br />
Ausführung<br />
nur 3 Mal in Deutschland.<br />
Die Leistung: 190 PS bei 670 Kg<br />
Fahrzeuggewicht. Baujahr: 1993.<br />
Das Fahrzeug ist bei mir in 2.Hand.<br />
Preisvorstellung: 28.000 Euro.<br />
Nähere Auskunft unter der Tel.-Nr. 0176-49444934<br />
Lázeňský hotel PYRAMIDA, a.s.<br />
Slatina 91 - 351 01 Františkovy Lázně<br />
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Wie wir Ihnen bei Rückenschmerzen helfen können<br />
Unsere neue Therapie heißt Medizinische Trainingstherapie<br />
(MTT). Ihre Einzigartigkeit liegt in der<br />
Stärkung der tiefligenden Rückenmuskulatur, die<br />
durch die klassische Traningmethoden nicht möglich<br />
ist. Wir haben zwei speziell entwickelte<br />
Trainingsmaschinen, die Geräte ILE und ICE. Beide<br />
Geräte ermöglichen dank der besonderer Fixierung<br />
die oberflächliche Muskulatur zu isolieren und ein<br />
isoliertes Training der Halswirbelsäulen- und Lendenwirbelsäulenstreckmuskulatur<br />
die tiefliegende<br />
Rückenmuskulatur durchzuführen, die für die<br />
meisten Rückenschmerzen verantwortlich sind.<br />
Vorteile der Medizinischen Trainingstherapie<br />
Die Therapie beginnt mit einer gründlichen Entrittsuntersuchung<br />
und mit dem isokinetschen diagnostischen<br />
Test (Rückensanalyse). Die gründliche Erkennung<br />
der Schmerzursache ermöglicht, die<br />
Therapie gezielt durchzuführen.<br />
Mit den medizinischen Therapiegeräten wird ein<br />
gezieltes, isoliertes und kontrolliertes Training der<br />
tiefliegenden Muskulatur ermöglicht.<br />
Durch eine effektive Therapie wird oftmals eine<br />
Operation an der Wirbelsäule vermeiden<br />
Im Vergleich zu einem operativen Eingriff ist die<br />
Behandlung fast risikofrei<br />
Program für die Rückentherapie<br />
im Kurhotel Pyramida<br />
– ein richtiger Genesungsurlaub<br />
Für wenn ist die MTT geeignet<br />
In den meisten Fällen ist für das Entstehen der<br />
Rückenschmerzen die schwach ausgebildete<br />
autochtone Rückenmuskulatur verantwortlich.<br />
Mit einer isometrischen Kraftmessung wird<br />
festgestellt, ob eine Atropie und/oder eine<br />
intramuskuläre Dysbalanz wirklich als<br />
Schmerzursache vorliegen, und ob die MTT für<br />
Sie die richtige Lösung ist. Wir können dann<br />
einen persönlichen Therapieplan erstellen. Bei<br />
folgenden Indikationen kann Ihnen die MTT-<br />
Therapie helfen:<br />
Rückenschmerzen in allen Formen<br />
Verspannungsschmerzen in der Hals- und<br />
Nackenmuskulatur<br />
Kopfschmrezen, Migräne, Tinnitus<br />
Muskuläre Insuffizienzen und muskuläre<br />
Dysbalanzen<br />
Zustand nach Operation an der Wirbelsäule<br />
(ab 6 Wochen nach OP)<br />
Degenerative Veränderungen der Wirbelsäule<br />
(Osteochondrose, Spondylose, Spinalstenose)<br />
Bandscheibverwölbungen und<br />
Bandscheibenvorfälle, die nicht operiert<br />
werden müssen<br />
Haltungsschwäche und -Fehler<br />
Erkrankungen aus dem rheumatoiden<br />
Formenkreis (chronische Polyartritis, Morbus<br />
Bechterev, Fibromyalgie etc.)
GESUNDHEIT<br />
GESUNDHEIT<br />
des Menschen<br />
höchstes Gut<br />
Pflanzenstoff Strophanthin<br />
Das<br />
verschwundene<br />
Naturheilmittel<br />
für ein<br />
gesundes Herz<br />
Herz-Kreislauferkrankungen sind die<br />
Todesursache Nr. 1 in hochentwickelten<br />
Ländern, allein in Deutschland sterben<br />
jährlich ca. 200.000 Menschen an<br />
Herzinfarkt. Wirksame Medikamente<br />
wären also besonders in diesem Bereich<br />
äußerst gefragt.<br />
Ich selbst nehme vorbeugend seit einem<br />
Jahr Strophanthin und kann die positive<br />
Wirkung auf das Herz und den Kreislauf<br />
nur bestätigen! Kann es da wirklich sein,<br />
dass ein gut funktionierendes, und vor<br />
allem natürliches und nebenwirkungsfreies,<br />
Natur-Medikament einfach so aus<br />
der Praxis verschwindet?<br />
Dies müsste vielleicht nicht so sein, wenn<br />
mehr Ärzte und Herzkranke den herzwirksamen<br />
Naturstoff Strophanthin<br />
kennen und anwenden würden. Die<br />
positive Wirkung von Strophanthin wurde<br />
bereits über Jahrzehnte hinweg von<br />
seinen Anwendern dokumentiert. Doch<br />
warum wissen viele Ärzte nichts über<br />
Strophanthin, warum werden herzkranke<br />
Patienten nicht damit behandelt?<br />
Strophanthin, das verschwundene Herzmedikament,<br />
noch vor wenigen Jahren<br />
von der Schulmedizin als “Insulin für<br />
Herzkranke” tituliert und regelrecht gefeiert,<br />
ist heute fast schon in Vergessenheit<br />
geraten.<br />
Gemeint ist einer der größten Skandale in<br />
der Geschichte der deutschen Medizin, als<br />
ein völlig natürlicher, nebenwirkungsfreier<br />
Pflanzenstoff namens “Strophanthin”, trotz<br />
eindeutig nachgewiesener, regelrecht<br />
sensationell positiver Wirkung auf Herzerkrankungen<br />
und Herzschwäche, wie sie<br />
die Medizin nie zuvor je erlebt hat, einen<br />
glorreichen Aufstieg und kurze Zeit später<br />
schon fast ein jähes Ende finden sollte.<br />
Eigentlich kam es ja wie es kommen<br />
musste und wie es zahlreichen anderen,<br />
potentiell hochwirksamen Naturheilmitteln<br />
widerfahren ist: mit der sagenhaften<br />
Wirkung stand sich das Strophanthin<br />
selbst im Wege! Noch vor wenigen Jahren<br />
von der Schulmedizin in höchsten Tönen<br />
gelobt, erkannte die Pharmaindustrie das<br />
Eigentor sehr schnell:<br />
Strophanthin tat das, was der Patient<br />
erhofft und heilte, linderte aber zumindest<br />
die Beschwerden und schützte vor<br />
Infarkten. Damit ersetzte es aber unzählige,<br />
für die Pharmaindustrie lukrative<br />
Herzmedikamente und machte die vielen<br />
Operationen, an denen die Schulmedizin<br />
reichlich mitverdient, praktisch überflüssig…!<br />
Deshalb wurde Strophanthin aus entsprechenden<br />
Lehrbüchern und aus der<br />
Therapie letztlich verbannt und wurde<br />
seitdem nicht mehr offiziell erforscht. Die<br />
Wahrheit über Strophanthin, die jahrelang<br />
in der Praxis bewiesen wurde, ist in<br />
sämtlichen Nachschlagewerken untergraben<br />
worden. So finden Sie z.B. auf<br />
Wikipedia nur leere und eher negative
Aussagen darüber.<br />
Trotzdem wurde Strophanthin bis heute<br />
nicht ganz vergessen!<br />
Eine Therapie für Herzkranke sieht heute<br />
üblicherweise so aus: Viele Tabletten<br />
schlucken, Diäten, Gewichtsreduktion,<br />
mehr Bewegung, kein Alkohol, kein<br />
Nikotin. Wenn das alles nichts mehr hilft:<br />
Operationen. Es bedeutet eine klare<br />
Einschränkung der Lebensqualität.<br />
Über die Entstehung, Behandlung und<br />
Vermeidung von Herzkrankheiten gibt es<br />
in der Schulmedizin unterschiedliche<br />
Theorien. Der Patient wird also je nach<br />
Arzt unterschiedlich behandelt. Letztlich<br />
wird die Herzerkrankung nicht geheilt, es<br />
werden nur – im besten Fall – die<br />
Symptome unterdrückt und das Leiden<br />
des Kranken wird vermindert – der<br />
Herzinfarkt wird hinausgezögert.<br />
Ein Dr. Berthold Kern hat in diesem<br />
Zusammenhang festgestellt, dass sehr<br />
viele Menschen unter zellulärer Übersäuerung<br />
leiden und Herzinfarkte fast nur<br />
durch Stoffwechselstörungen des Herzmuskels<br />
entstehen. Eine Übersäuerung<br />
wird durch falsche Ernährung (zu wenig<br />
Obst und Gemüse – dafür zu viel<br />
Fertiggerichte, Fleisch, Zucker, Alkohol,<br />
Nikotin, usw.) und zu wenig Bewegung<br />
verursacht. Es herrscht akuter Vitalstoff-<br />
Mangel im Körper. Hat also die langfristige<br />
Übersäuerung des Körpers, früher oder<br />
später die Herzerkrankung zur Folge?<br />
Der Schulmedizin ist das Problem der<br />
Übersäuerung wenig bekannt und<br />
behandelt sie daher nicht. Dabei gibt es<br />
schon zahlreiche Bücher und Wissen aus<br />
der Naturheilkunde, die dieses Problem<br />
beschreiben und behandeln. Doch wenn<br />
man schon an einer Herzerkrankung leidet<br />
und gar schon den ersten Herzinfarkt<br />
erlitten hat, muss schleunigst etwas getan<br />
werden.<br />
Das verschwundene Herzmedikament<br />
Strophanthin muss wieder zum Einsatz<br />
kommen!<br />
Stomatologická<br />
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Es gibt immer noch Menschen die, meist<br />
aufgrund eigener Erfahrungen, für die<br />
Anerkennung und den Einsatz von<br />
Strophanthin kämpfen. Sie sagen, dass<br />
Strophanthin in 85% aller Fälle die<br />
Herzbeschwerden beenden und Herzinfarkte<br />
verhindern kann. Dies bedeutet,<br />
dass es seit 1859 ein echtes, erfolgreiches<br />
Mittel für Herzkranke gibt. Dies bedeutet,<br />
dass die Erkrankung des Herzens nicht die<br />
Todesursache Nr. 1 sein müsste.<br />
All die Jahre hätten nicht all die vielen<br />
Menschen an Herzinfarkt sterben müssen.<br />
Doch das natürlich vorkommende<br />
Strophanthin lässt sich nicht patentieren<br />
und monopolisieren. Herz-Operationen<br />
und all die chemischen Medikamente<br />
bringen viel mehr Gewinn. Und Ärzte<br />
verlassen sich lieber auf Studien und ihre<br />
Fachbücher – als auf die jahrzehntelange<br />
Erfahrung der Strophanthin-Anwender.<br />
Die Wirkung von Strophanthin ist also<br />
schon lange erfahrungs-wissenschaftlich<br />
nachgewiesen worden. Die heute von der<br />
Wissenschaft etablierten und anerkannten<br />
Doppelblindstudien kosten sehr viel Geld.<br />
Aus privater Tasche eines Einzelnen wäre<br />
eine solche Studie für Strophanthin nicht<br />
zu finanzieren und die Konzerne die es<br />
sich leisten könnten, wollen dies natürlich<br />
nicht, denn Sie wissen ja warum… aus<br />
wirtschaftlichen Gründen, Kosten-Nutzen-<br />
Faktor, usw.<br />
Wie fatal wäre es denn für diese Kreise,<br />
wenn sich all diese chemischen blutdruck-<br />
senkenden, blutverdünnenden, dämpfenden<br />
und entwässernden Medikamente als<br />
sinnlos, ja sogar als gefährlich herausstellen<br />
würden? Auch die teuren und<br />
aufwändigen Herz-Operationen, die Katheter-Untersuchungen,<br />
Ballon-Dilatationen,<br />
Bypass-und Stent-Operationen<br />
würden sich als überflüssig herausstellen.<br />
All die Theorien und Anschauungen über<br />
die Entstehung und Behandlung des<br />
Herzinfarktes wären völlig in Frage<br />
gestellt. Das wird nicht zugelassen – das<br />
darf nicht sein!<br />
Wie wirkt Strophantin<br />
Strophanthin hat eine infarktverhütende<br />
Wirkung, ist zur Prophylaxe des<br />
Herzinfarktes geeignet und hilft akut bei<br />
Angina pectoris (Herzschmerzattacken).<br />
Strophanthin entsäuert das Herzmuskelgewebe.<br />
Es unterstützt den Herzmuskel<br />
und normalisiert seinen gestörten<br />
Stoffwechsel, trägt zur Zellregeneration<br />
und Vitalitätssteigerung bei. Sie können es<br />
als Herz- oder Bluthochdruckmittel und als<br />
vorbeugendes, regenerierendes Langzeitmittel<br />
einnehmen. Auch wirkt es bei<br />
Schlaganfall, arterieller Verschlusskrankheit<br />
der Beine, Asthma bronchiale,<br />
Demenz, endogener Depression und<br />
Grünem Star.<br />
Es ist beinahe zu 100% bioverfügbar (also<br />
wird fast vollständig aufgenommen) und<br />
richtet selbst in hohen Dosen keinen<br />
Schaden an. Strophanthin können Sie<br />
problemlos, d.h. ohne Gefahren ausprobieren,<br />
da es so gut wie frei von<br />
Nebenwirkungen ist und über eine große<br />
therapeutische Breite verfügt.<br />
Im schlimmsten Falle haben Sie Nebenwirkungen<br />
wie Durchfall oder verspüren<br />
einen Druck im Kopf oder aber Sie<br />
gehören leider genau zu diesen 15% der<br />
Patienten, die für die Wirkung des<br />
Strophanthins nicht empfänglich sind und<br />
es tut sich dann einfach nichts. Bei 85%<br />
jedoch, die es angewendet haben, hat es<br />
geholfen.<br />
Übrigens kommt Strophanthin auch als<br />
endogenes Anti-Stress-Hormon im<br />
menschlichen Körper vor und wird von der<br />
Nebennierenrinde produziert.
Herzinfarkt Prophylaxe – vor Herzinfarkt<br />
schützen mittels Strophanthin<br />
Weitere Hinweise von Dr. Debusmann:<br />
Die Brustenge oder Angina pektoris ist ein<br />
sicheres Symptom, dass Ihr Herz krank ist.<br />
Falls ein Angina-pektoris-Schmerz länger<br />
als 15 Minuten andauert, so rät Ihnen jeder<br />
Arzt und Kardiologe, sollten Sie unbedingt<br />
das Krankenhaus aufsuchen da ein<br />
Herzinfarkt im Anmarsch sei.<br />
Und zwar direkt, ohne Umweg über den<br />
Hausarzt. Das ist heute Standard. Leichte,<br />
und kurz andauernde Brustenge wird sehr<br />
häufig nicht ernst genommen, sowohl vom<br />
Patienten als auch nicht vom Arzt. Ihr<br />
Hausarzt überweist Sie meist erst zum<br />
Kardiologen. Der wird allerdings erst tätig,<br />
wenn im EKG oder im Blut Auffälliges zu<br />
finden ist.<br />
Ansonsten schickt er Sie mit freundlichen<br />
Worten und banalen Empfehlungen und<br />
vielleicht einem Beruhigungsmittel wieder<br />
nach Hause.<br />
Genau hier würde Strophanthin ursächlich<br />
helfend und heilend einsetzen. Denn<br />
Angina pektoris entsteht unter anderem<br />
durch eine Azidose (Übersäuerung) in der<br />
Herzmuskelzelle selbst, durch psychovegetativen<br />
Stress oder Überanstrengung.<br />
Wenn Sie also etwas merken, was nur<br />
entfernt als Enge in der Brust oder gar<br />
ausstrahlend in den linken Arm, manchmal<br />
auch als Zahnschmerz oder in den Rücken<br />
strahlend oder eine schwere Übelkeit mit<br />
Herzdrücken feststellen, dann sollten Sie<br />
bereits unbedingt Strophanthin nehmen.<br />
Denn nach 7 Minuten Einwirkung über die<br />
Zunge ist der Schmerz weg, da die<br />
Herzmuskelzelle entsäuert wurde.<br />
Leider, insbesonders bei Frauen, kommt<br />
der erste Herzinfarkt sehr häufig ohne jede<br />
Vorwarnung durch Angina pektoris.
Flora und Fauna<br />
in Franken<br />
Zaunkönig<br />
(Troglodytes troglodytes)<br />
Volkstümliche Namen<br />
Ein König war der Vogel schon in alten<br />
Fabeln. Dass er zwischen Zäunen<br />
herumschlüpft, wird erst in den Märchen<br />
der Brüder Grimm erwähnt. Die meisten<br />
regionalen Bezeichnungen nehmen auf<br />
sein Biotop Bezug: Zaunschloiferl, Zaunschlupferl,<br />
Zaunschliefer, aber auch<br />
Kinicherl oder Kinigl.<br />
Name<br />
Der heimische Zaunkönig, wissenschaftlich<br />
Troglodytes troglodytes, ist ein<br />
Vertreter der gleichnamigen Familie der<br />
»Zaunkönige«, zu der weltweit etwa 60<br />
Arten zählen. Fast ausnahmslos leben die<br />
Verwandten unseres Zaunkönigs in der<br />
Neuen Welt und dort vornehmlich im<br />
tropischen Mittel- und Südamerika. Einzig<br />
der bei uns vorkommende Zaunkönig hat<br />
seinen Lebensraum von Nordamerika<br />
westwärts über die gesamte paläarktische<br />
Region des Erdballs ausgedehnt. Sein<br />
Name geht auf das griechische Wort<br />
»troglodyt«, Höhlenbewohner, zurück und<br />
ist eigentlich etwas irreführend, denn<br />
Zaunkönige bewohnen nur selten Höhlen.<br />
Andere regionale Bezeichnungen wie<br />
»Mäusekönig« oder »Zaunschlüpfer«<br />
beziehen sich auf die winzige Gestalt und<br />
die Lebensweise des kleinen Vogels.<br />
Beschreibung<br />
Der Zaunkönig zählt zu den kleinsten<br />
Vögeln Europas, nur das Goldhähnchen<br />
unterbietet ihn hierzulande noch in dieser<br />
Kategorie. Gerade einmal zehn Gramm<br />
wiegt der Vogel. Sein rostbraun gebändertes<br />
Gefieder macht ihn auch nicht<br />
gerade auffälliger, sondern sorgt im<br />
Gegenteil für eine perfekte Tarnung im<br />
Unterholz. Charakteristisch ist sein steil<br />
aufgerichteter Schwanz. Männchen und<br />
Weibchen sind beim Zaunkönig gleich<br />
gefärbt. Sein spitzer und leicht gebogener<br />
Schnabel kennzeichnet ihn als typischen<br />
Insektenfresser. Mit seinen kurzen Flügel<br />
gilt der Zaunkönig als schlechter Flieger,<br />
der sich stattdessen vorwiegend hüpfend<br />
im Gebüsch fortbewegt.<br />
Stimme<br />
Was dem Zaunkönig an äußerer Pracht<br />
fehlen mag, macht er mit seinem laut<br />
schmetternden, unverwechselbaren Gesang<br />
wett. Das singende Männchen<br />
erreicht trotz seiner geringen Größe eine<br />
Lautstärke von bis zu 90 Dezibel und sein<br />
Gesang ist auf einer Distanz von bis zu 500<br />
Metern zu hören. In der Brutzeit beginnt<br />
der »königliche Gesang« um kurz nach<br />
vier Uhr in der Früh und endet erst am<br />
späten Abend. Bei einer vollständigen vier<br />
bis fünf Sekunden dauernden Zaunkönig-<br />
Strophe unterscheiden Vogelkundler die<br />
Bestandteile »Einleitung - Schmettertour -<br />
Zwischentöne - Schmettertour - Zwischentöne<br />
- Roller«.<br />
Bei verschiedenen An-lässen meldet sich<br />
der Zaunkönig auch mit einem kurzen<br />
»Tik-Laut« und bei Erregung erklingt ein<br />
Ruf, der phonetisch beschrieben etwa wie<br />
»zerrr« klingt.<br />
Nahrung<br />
Der Zaunkönig ernährt sich ausschließlich<br />
von tierischer Nahrung: Spinnen, Weberknechte,<br />
Motten, Fliegen und andere<br />
Insekten sowie deren Eier und Larven<br />
stehen auf seinem Speiseplan. Seine<br />
Beute sucht vor allem in Bodennähe, im<br />
Wurzelwerk und Reisig. Sein kleiner,<br />
spitzer Schnabel erlaubt ihm bei der<br />
Nahrungssuche auch in kleinste Ritzen<br />
und Fugen vorzudringen. Selbst im Winter<br />
stellt er Insekten und Larven nach. Da sich<br />
dies in der kalten Jahreszeit reichlich<br />
mühsam gestalten kann, streifen zahlreiche<br />
Tiere auf der Suche nach geeigneten<br />
Nahrungsplätzen umher.<br />
Brutzeit<br />
Das Zaunkönigmännchen baut zumeist<br />
mehrere kugelförmige Nester, von denen<br />
sich das Weibchen das geeignetste Werk<br />
aussuchen darf. Sie richtet die zukünftige<br />
»Kinderstube« dann mit dem richtigen,<br />
ausgepolsterten Innenleben aus Moos,<br />
Federn, oder Haaren ein. Oft liegen die<br />
Zaunkönignester in Wurzeltellern umgestürzter<br />
Bäume oder in ausgewaschenen<br />
Wurzelstöcken an Bachufern, manchmal<br />
findet man sie auch zwischen Holzbalken<br />
und selbst in ausgedienten Konservendosen.<br />
Einmal im Jahr zwischen Ende April und<br />
Anfang Mai legt die »Zaunkönigin« fünf bis
Der Zaunkönig<br />
stark vom Winterwetter abhängig.<br />
Lange Frost- und Schneeperioden<br />
können den Bestand deutlich<br />
dezimieren. Dieser erholt sich aber<br />
meist innerhalb weniger Jahre, und<br />
abgesehen von diesen klimabedingten<br />
Schwankungen gilt der<br />
Bestand des Zaunkönigs hierzulande<br />
als stabil.<br />
acht winzige Eier. Zaunkönig-Eier wiegen<br />
weniger als 1,4 Gramm und sind gerade<br />
einmal 17 mal 12,5 Millimeter groß. Das<br />
Brutgeschäft, das zwischen 14 und 18<br />
Tagen dauert, übernimmt allein das<br />
Weibchen. Nachdem die Jungen<br />
10 bis 12 Tage lang im Nest<br />
gefüttert wurden, verlassen sie<br />
gemeinsam das Nest und bleiben<br />
noch einige Zeit als Familienverband<br />
zusammen.<br />
Verbreitung<br />
Der Zaunkönig kommt nahezu<br />
weltweit vor. In Europa, insbesondere<br />
auf Inseln wie Island, Färöer<br />
oder Korsika gibt es jeweils Unterarten,<br />
die sich äußerlich unterscheiden.<br />
In Mitteleuropa ist der<br />
Zaunkönig vorwiegend ein so genannter<br />
Standvogel. Auf der Suche nach günstigem<br />
Nahrungsangebot verlassen<br />
allerdings viele Vögel ihre Sommerreviere<br />
und streifen umher oder überwintern in der<br />
Nähe großer Gewässer.<br />
Bestandsentwicklung<br />
Der Zaunkönig gehört in Europa zu den<br />
häufigsten Vogelarten. Die Liste der<br />
Brutvögel Deutschlands führt den<br />
Zaunkönig mit 1,5 bis 2,2 Millionen<br />
Brutpaaren. Im Gegensatz zu anderen<br />
Vogelarten helfen die üblichen Berechnungen<br />
und Angaben zur Siedlungsdichte<br />
beim Zaunkönig nicht viel weiter. Sein<br />
Vorkommen hat vielfach einen linearen<br />
Charakter entlang von Bächen und<br />
Flüssen. Der Bestand des Zaunkönigs ist<br />
Zaunkönig<br />
(Troglodytes troglodytes)<br />
Volkstümliche Namen<br />
Ein König war der Vogel schon in alten<br />
Fabeln. Dass er zwischen Zäunen<br />
herumschlüpft, wird erst in den Märchen<br />
der Brüder Grimm erwähnt. Die meisten<br />
regionalen Bezeichnungen nehmen auf<br />
sein Biotop Bezug: Zaunschloiferl, Zaunschlupferl,<br />
Zaunschliefer, aber auch<br />
Kinicherl oder Kinigl.<br />
Name<br />
Der heimische Zaunkönig, wissenschaftlich<br />
Troglodytes troglodytes, ist ein<br />
Vertreter der gleichnamigen Familie der<br />
»Zaunkönige«, zu der weltweit etwa 60<br />
Arten zählen. Fast ausnahmslos leben die<br />
Verwandten unseres Zaunkönigs in der<br />
Neuen Welt und dort vornehmlich im<br />
tropischen Mittel- und Südamerika. Einzig<br />
der bei uns vorkommende Zaunkönig hat<br />
seinen Lebensraum von Nordamerika<br />
westwärts über die gesamte paläarktische<br />
Region des Erdballs ausgedehnt. Sein<br />
Name geht auf das griechische Wort<br />
»troglodyt«, Höhlenbewohner, zurück und<br />
ist eigentlich etwas irreführend, denn<br />
Zaunkönige bewohnen nur selten Höhlen.<br />
Andere regionale Bezeichnungen wie<br />
»Mäusekönig« oder »Zaunschlüpfer«<br />
beziehen sich auf die winzige Gestalt und
Herkunft<br />
Ursprünglich kommen die Kanarien von<br />
den Kanarischen Inseln. Sie sind auch auf<br />
Madeira und den Azoren zu finden. Der<br />
Kanariengirlitz, die Stammform der<br />
Kanarien, ist ende des 15. Jahrhunderts<br />
von den Spaniern nach Europa gebracht<br />
worden. Die Seeleute brachten den<br />
ursprünglichen Kanariengirlitz wohl wegen<br />
seinem schönen Gesang gerne als Geschenk<br />
mit von den Eroberungs-Reisen.<br />
Die ersten Zuchterfolge sind wahrscheinlich<br />
spanischen Mönchen gelungen.<br />
Der Verkauf der Tiere war wohl recht<br />
einträglich. Übrigens: Damit kein anderer<br />
die Kanarien züchtet, achteten die Mönche<br />
darauf nur Männchen zu verkaufen!<br />
Angeblich hatten Sie dadurch fast 100<br />
Jahre ein "Kanarienmonopol". Die vögel<br />
wurden erfolgreich ins Ausland verkauft.<br />
Mitte des 16. Jahrhunderts tauchten dann<br />
aber doch mehr und mehr weibliche<br />
Kanarien auf dem Markt auf, vermutlich<br />
weil es sehr schwierig ist Männchen und<br />
Weibchen zu unterscheiden ist wohl den<br />
Mönchen das ein oder andere Weibchen<br />
abhanden gekommen.<br />
Wie auch immer, allmählich beschäftigten<br />
sich auch andere Länder mit der Zucht von<br />
Kanarien. In Europa galten diese Vögel<br />
tatsächlich lange Zeit als Luxus.<br />
Wahrscheinlich wegen dem Gesang der<br />
Kanarienvögel stieg deren Beliebtheit sehr<br />
schnell an, sodaß man begann die Tiere in<br />
Europa selber zu züchten. Es entstanden<br />
immer mehr Rassen, welche nun noch<br />
besser singen konnten und auch schönere<br />
Farben aufwiesen.<br />
Im 19. Jahrhundert setzte man die<br />
Kanarien in Bergwerken tatsächlich als<br />
Gasalarmsensoren ein. Man nahm die<br />
kleinen Tierchen mit in die Grube, und<br />
wenn dieses anfingen in Ohnmacht zu<br />
fallen war das ein verlässliches Zeichen für<br />
"Dicke Luft"!<br />
Mittlerweile ist der Kanarienvogel bei uns<br />
ein sehr beliebtes Haustier geworden und<br />
hat mit dem eigentlichen Kanarienvogel<br />
von den kanarischen Inseln nicht mehr viel<br />
gemeinsam. So Vielfältig sind seine<br />
Züchtungen in Farbe, Form und Gesang,<br />
dass sich jeder seinen Favoriten<br />
aussuchen kann.<br />
Aussehen<br />
Kanarienvögel gibt es in vielen verschiedenen<br />
Unterarten, die sich vor allem<br />
hinsichtlich des Aussehens unterscheiden.<br />
Gesangs- und Farbkanarienvögel<br />
werden ungefähr 13,5-14,5 cm groß,<br />
während Positurkanarienvögel mit einer<br />
Körperlänge von 11-3 20 cm etwas größer<br />
werden. In jedem Fall charakteristisch für<br />
Kanarienvögel ist ihr rund geformter Kopf<br />
sowie ihr kurzer Kegelschnabel.<br />
Mittlerweile gibt es Kanarienvögel durch<br />
Kreuzung unterschiedlicher Gattungen in<br />
vielen verschiedenen Farben, wobei die<br />
ursprüngliche Farbe Gelb ist. Folgende<br />
typische Farben gibt es bei diesen Tieren:<br />
Schneeweiß<br />
Gelb<br />
Orange<br />
Dunkelrot<br />
Gesprenkelt<br />
Zweifarbig<br />
Verbreitungsgebiet<br />
Wie der Name bereits vermuten lässt,<br />
stammt der Kanarienvogel von den<br />
Kanarischen Inseln und den Azoren. Vor<br />
rund 500 Jahren wurde dieser Singvogel<br />
zu einem Haustier domestiziert. Deshalb<br />
findet man ihn heutzutage auf allen<br />
Kontinenten.<br />
Lebenserwartung<br />
Die Lebenserwartung des Kanarienvogel<br />
liegt bei 10-15 Jahren.<br />
Haltung<br />
Kanarienvögel sind keine Einzelgänger<br />
und sollten immer paarweise gehalten<br />
werden. Alternativ dazu bietet sich die<br />
Haltung von einem Männchen und mehreren<br />
Weibchen an. Eine ebenso harmonische<br />
Gruppe können mehrere Weibchen<br />
bilden. Generell gilt: Die Anzahl der<br />
Weibchen sollte immer höher sein als die<br />
der Männchen.<br />
Zur Unterbringung der Kanarienvögel<br />
bietet sich eine Voliere an. Diese sollte in<br />
jedem Fall mehrere Sitzstangen mit<br />
unterschiedlichen Durchmessern, bestehend<br />
aus Naturhölzern, beinhalten und so<br />
groß sein, dass die Tiere ohne Probleme<br />
einige Runden fliegen können. So können<br />
die Muskulatur und die Sehnen der Tiere<br />
gut trainiert werden, außerdem verkümmern<br />
die Flügel der Tiere nicht. Natürlich<br />
sollten die Äste so angebracht werden,<br />
dass die Vögel noch genügend Möglichkeit<br />
zur fliegen haben und von einer<br />
Kanarienvögel
"Der Wunsch, ein Tier zu halten,<br />
entspringt einem uralten Grundmotiv<br />
- nämlich der Sehnsucht des Kulturmenschen<br />
nach dem verlorenen Paradies."<br />
(Konrad Lorenz)<br />
Schnabelwetzen: Häufig nach dem Fressen<br />
als Reinigungsritual zu beobachten,<br />
aber auch als Beschwichtigungsgeste der<br />
Artgenossen gegenüber zu deuten<br />
auf einem Bein sitzend: Dein Tier fühlt<br />
Stange zur anderen springen können.<br />
Der Boden der Voliere wird am besten mit<br />
grobem Vogelsand ausgestreut. Das darin<br />
enthaltene Grit ist für die Verdauung ideal.<br />
Außerdem muss bei der Kanarienvögel<br />
Haltung darauf geachtet werden, dass es<br />
genügend Wasser- und Futternetze gibt,<br />
deren Anzahl auf die Anzahl der Tiere<br />
ausgerichtet sein muss. Damit sie den<br />
Schnabel wetzen können, brauchen<br />
Kanarienvögel eine Sepiaschale; um ihren<br />
Kalkbedarf zu decken bietet sich ein<br />
Kalkstein an. Eine praktische Ergänzung<br />
zur Käfigausstattung sind Grünfutterklammern<br />
und Kolbenhirsehalter.<br />
Ein unbedingtes Muss ist eine Badewanne,<br />
die frisches Wasser enthält und für<br />
die Gefiederpflege eingesetzt wird. Um die<br />
Kanarienvögel vor Keimen zu schützen,<br />
Vogelsand für die Verdauung<br />
Gemüse, wie zum Beispiel<br />
Spinat, Karotten und Gurke<br />
Obst, wie zum Beispiel Apfel und Birne<br />
Kräuter, wie zum Beispiel junger Löwenzahn<br />
und Vogelmiere<br />
Kolbenhirse, nur einmal die Woche<br />
Eifutter und Keimfutter<br />
Knabberstangen als Leckerbissen<br />
mit Vitamintropfen angereichertes Trinkwasser<br />
Verhalten<br />
Kanarienvögel haben verschiedene<br />
Möglichkeiten, ihr Verhalten zum Ausdruck<br />
zu bringen. Nachfolgend stellen wir euch<br />
die häufigsten und wichtigsten Verhaltensarten<br />
sowie deren Bedeutung vor:<br />
sich wohl und ist entspannt<br />
Schütteln des Gefieders: Die Kanarienvögel<br />
pflegen ihr Gefieder, meistens nach<br />
dem Baden, aber auch als Ausdruck von<br />
Ent-spannung nach Stress zu beobachten<br />
Kopf im Gefieder: Übliche Schlafstellung<br />
der Kanarienvögel, Ausdruck von Entspannung,<br />
aber auch mögliches Anzeichen<br />
für eine ernsthafte Erkrankung<br />
Schnäbeln: Zeichen von ausgeprägter<br />
Zuneigung<br />
Baden: Beliebte Geste der Kanarienvögel,<br />
bei welcher sie ihr Gefieder<br />
reinigen und sich entspannen<br />
Umgang<br />
Kanarienvögel gelten nicht unbedingt als<br />
Haustiere, die so zahm werden wie<br />
Papageien oder Sittiche. Dennoch ist mit<br />
einem geduldsamen Umgang vieles<br />
möglich. Die Kanarienvögel können soweit<br />
gezähmt werden, dass sie sich zum<br />
Beispiel freiwillig auf die Hand ihres<br />
Halters oder auf dessen Schulter setzen.<br />
Wer viel Glück hat und besonders viel<br />
Geduld zeigt, hat vielleicht sogar die<br />
Möglichkeit, seinem Kanarienvogel eine<br />
bestimmte Melodie beizubringen.<br />
Einmal im Monat muss die Krallenlänge<br />
der Tiere überprüft werden. Bei einem<br />
übermäßigen Wachstum müssen Krallen<br />
und Schnabel unter Umständen von einem<br />
Tierarzt gekürzt werden. Vorsorgen kann<br />
man, indem man den Tieren ausreichend<br />
Möglichkeit gibt, Schnabel und Krallen<br />
abzureiben (Äste mit verschiedenen<br />
Durchmesser, Sepiaschale).
Reiseziele und Sehenswürdigkeiten<br />
in Bayern und Tschechien<br />
Riesengebirge<br />
im Sommer<br />
ein Gebirge<br />
der Superlative<br />
Das Riesengebirge ist in vielerlei Hinsicht<br />
ein Gebirge der Superlative: Es ist<br />
nämlich das höchste, das beliebteste und<br />
das einzige Gebirge mit Hochgebirgscharakter<br />
in Tschechien. Gletscherkare,<br />
raue Gebirgskämme, weitläufige Wiesen<br />
und Holzhütten in den Tälern, rauschende<br />
Wasserfälle und geheimnisvoll stille<br />
Moorseen und die über allem thronende<br />
Bergkönigin: die majestätische Schneekoppe<br />
(Sněžka) – all das und noch viel<br />
mehr erwartet Sie im Riesengebirge!<br />
Im Sommer ist das Riesengebirge ein<br />
beliebter Ausgangspunkt für Wanderungen<br />
und Radtouren. Die gesamte<br />
Gegend ist nämlich von dutzenden, gut<br />
markierten Radwegen durchzogen, die<br />
durch eine schöne, hügelige Landschaft<br />
führen und sowohl Steigungen als auch<br />
lange Abfahrten mit einer herrlichen<br />
Aussicht auf die Umgebung bieten.<br />
Wer ist der mächtigste<br />
Herrscher des Riesengebirges?<br />
Die Geschichte dieses höchsten<br />
Gebirges Tschechiens ist eng mit der<br />
Märchenfigur Rübezahl (Krakonoš)<br />
verbunden. Der Berggeist hat die<br />
Aufgabe, das Gebirge vor habgierigen<br />
Schatzsuchern, Wilderern und anderen<br />
Bösewichten zu schützen. Daher werden<br />
in der Region überall Figürchen und<br />
andere Andenken mit einer Darstellung<br />
des Rübezahl verkauft, die sich bei<br />
Touristen großer Beliebtheit erfreuen.<br />
Das Geheimnis von Rübezahls<br />
Garten<br />
Das bunte Rübezahl-Reich lockt mit
zahlreichen schönen Fleckchen. Unbedingt<br />
sollten Sie den höchsten Berg, die<br />
majestätische Schneekoppe, besuchen.<br />
Der Wanderweg, der zum Gipfel führt,<br />
leitet Sie durch das Gletschertal Obří důl<br />
(Riesengrund), von wo aus man eine<br />
herrliche Aussicht auf den Berg Studniční<br />
hora (Brunnberg) hat. Auf dem Bergkamm<br />
des Rehorngebirges (Rýchory) im<br />
östlichen Teil des Riesengebirges kann<br />
man geschützte Alpenblumen bewundern.<br />
Außerdem steht hier auch die<br />
größte tschechoslowakische Grenzfestung<br />
Stachelberg. Bei einer Seilbahnfahrt<br />
auf den Schwarzenberg (Černá hora)<br />
kann man die herrliche Aussicht auf die<br />
Umgebung genießen. Und wenn man<br />
durch die Moore wandern möchte, sollte<br />
man am besten im Juli ins Riesengebirge<br />
fahren, denn dann erblüht die Natur in den<br />
herrlichsten Farben.<br />
Entdecken Sie beeindruckende<br />
Wasserfälle<br />
Im Riesengebirge gibt es fantastische<br />
Wasserfälle, darunter einige mit einer<br />
schwindelerregenden Höhe! Am reißenden<br />
Fluss Mumlava (Mummel) gibt es in<br />
der Nähe von Harrachov (Harrachsdorf)<br />
die beeindruckenden Mummel-Wasserfälle<br />
(Mumlavské vodpády), die aus 7<br />
Meter Höhe und mit einer Breite von 10<br />
Metern von einem Granitvorsprung in die<br />
Tiefe stürzen. Besonders schön ist auch<br />
der über 100 m hohe Kaskaden-Wasserfall<br />
namens Pantschefall (Pančavský<br />
vodopád), der übrigens der größte und<br />
beeindruckendste Tschechiens ist und<br />
über einen Felsabhang von der Wiese<br />
Pančavská louka bis auf den Elbgrund<br />
(Labský důl) fließt.<br />
Welche Geheimnisse birgt das<br />
Riesengebirge noch?<br />
In unmittelbarer Nähe der Elbquelle<br />
befindet sich das Hotel Labská bouda, ein<br />
modernes, neunstöckiges Stahlbetongebäude,<br />
das am Scheidepunkt der<br />
schönsten Gebirgskammwege durch das<br />
Riesengebirge liegt. Sie können auch<br />
zum Denkmal Mohyla Hanče a Vrbaty<br />
wandern, das zur Anerkennung von Mut<br />
und wahrer Freundschaft aufgestellt<br />
wurde. Zu den schönsten Naturdenkmälern<br />
der Region zählen übrigens die<br />
aus zwei Gletscherkesseln gebildeten<br />
Karen Sněžné jámy (Schneegruben). Und
Reiseziele und Sehenswürdigkeiten<br />
in Bayern und Tschechien<br />
wenn Sie abenteuerlustig sind, werden<br />
Sie auf Ihren Wanderungen durch das<br />
Riesengebirge sicher noch zahlreiche<br />
andere Schätze entdecken.<br />
Die Schneekoppe<br />
Besteigen Sie den höchsten<br />
Berg Tschechiens – die<br />
Schneekoppe<br />
Wie eine spitze dreiseitige Pyramide ragt<br />
der höchste Berg Tschechiens aus dem<br />
langgezogenen Riesengebirge auf.<br />
Begeben Sie sich auf eine Wanderung<br />
u n d e r o b e r n S i e d e n K ö n i g d e r<br />
tschechischen Berge, der gleichzeitig<br />
auch eines der Symbole des Landes ist.<br />
Als Belohnung für die Mühe beim Aufstieg<br />
auf den Gipfel in Höhe von 1.602 Metern<br />
erwartet Sie eine wunderschöne Aussicht<br />
auf Tschechien und Polen, sowie das<br />
Gefühl, auf dem höchsten Punkt des<br />
Landes zu stehen. Schnüren Sie also Ihre<br />
Wanderstiefel, packen Sie eine leckere<br />
Brotzeit ein und los gehts!<br />
Wie eine spitze dreiseitige Pyramide ragt<br />
der höchste Berg Tschechiens aus dem<br />
langgezogenen Riesengebirge auf.<br />
Begeben Sie sich auf eine Wanderung<br />
u n d e r o b e r n S i e d e n K ö n i g d e r<br />
tschechischen Berge, der gleichzeitig<br />
auch eines der Symbole des Landes ist.<br />
Als Belohnung für die Mühe beim Aufstieg<br />
auf den Gipfel in Höhe von 1.602 Metern<br />
erwartet Sie eine wunderschöne Aussicht<br />
auf Tschechien und Polen, sowie das<br />
Gefühl, auf dem höchsten Punkt des<br />
Landes zu stehen. Schnüren Sie also Ihre<br />
Wanderstiefel, packen Sie eine leckere<br />
Brotzeit ein und los gehts!<br />
Begeisterte Aktivurlauber erwarten zahlreiche<br />
Wanderwege, die auf den Gipfel<br />
führen. Unterwegs hat man eine herrliche<br />
Aussicht auf den Nationalpark Riesengebirge,<br />
der wegen seiner rauen Witterung<br />
an die Natur Skandinaviens erinnert.<br />
Denjenigen, die es lieber gemütlich und<br />
gemächlich mögen, empfehlen wir einen<br />
Ausflug nach Pec pod Sněžkou (Petzer),<br />
von wo aus eine Seilbahn zum Gipfel<br />
fährt.<br />
Auf der ca. 30-minütigen Fahrt werden<br />
fast 700 Höhenmeter überwunden.<br />
Ein unvergessener Ausflug auf<br />
den tschechischen<br />
„Sechstausender“<br />
Schon seit Jahrhunderten ist die<br />
Schneekoppe ein beliebtes Reiseziel. Der<br />
erste dokumentierte Aufstieg erfolgte im<br />
Jahr 1456: Ein Kaufmann aus Venedig<br />
suchte hier nämlich nach Edelsteinen.<br />
Hundert Jahre später versuchte ein<br />
schlesischer Humanist die Höhe des<br />
Berges zu messen und fand heraus, dass<br />
er ganze 5 880 Meter hoch sei. Darüber<br />
können wir zwar heute nur lächeln, aber<br />
eines ist sicher: Die Erlebnisse beim<br />
Aufstieg waren damals wie heute für die<br />
Menschen etwas Beeindruckendes und<br />
Besonderes.<br />
Verschicken Sie eine Postkarte<br />
Hatten Sie erwartet, dass es auf dem<br />
Gipfel des höchsten Bergs Tschechiens<br />
karg und leer sein würde? Ganz im<br />
Gegenteil! Hier befinden sich nämlich<br />
gleich mehrere Gebäude: eine Wetterstation,<br />
die an ein Raumschiff erinnert, die<br />
runde St.-Laurentius-Kapelle und ein<br />
neues Gebäude der Tschechischen Post.<br />
Sicherlich werden sich Ihre Verwandten<br />
und Freunde freuen, wenn sie eine Karte<br />
vom höchsten Berg des Landes mit einem<br />
originellen Stempel erhalten.<br />
Erkunden Sie das<br />
Riesengebirge!<br />
Nachdem Sie die Aussicht ausreichend<br />
ausgekostet haben, können Sie von hier
auf einem der zahlreichen markierten<br />
Wanderwege die Umgebung erkunden<br />
und so weitere Schätze des Riesengebirges<br />
entdecken. Einer der beliebtesten<br />
Wanderwege führt an Hochgebirgstorfmooren<br />
vorbei bis hin zur Hütte<br />
Luční bouda (Wiesenbaude), wo man<br />
gemütlich einkehren und sich ausruhen<br />
kann. Im Winter kann man sich hier bei<br />
einem leckeren Glühwein aufwärmen.<br />
Oder wie wäre es mit einem Ausflug nach<br />
Špindlerův Mlýn(Spindlermühle), einem<br />
der bekanntesten Skigebiete Tschechiens,<br />
oder nach Horní Malá Úpa?<br />
Durch das Gletschertal<br />
Obří důl zur Schneekoppe<br />
Auf dem romantischen<br />
Wanderweg Obří důl zum Gipfel<br />
der Schneekoppe<br />
Das Riesengebirge ist perfekt für<br />
Aktivurlaub! Wie wäre es zum Beispiel mit<br />
einem Aufstieg auf den höchsten Berg<br />
Ts c h e c h i e n s , d i e S c h n e e k o p p e<br />
(Sněžka)? Von hier hat man nämlich eine<br />
fantastische Aussicht auf die herrliche<br />
Landschaft. Der Weg Obří důl (Riesengrund)<br />
ist gerade wegen seiner vielen<br />
Natursehenswürdigkeiten sehr beliebt.<br />
Hoch hinauf über das<br />
Gletschertal Obří důl<br />
Starten Sie in Pec pod Sněžkou (Petzer)<br />
auf dem Parkplatz bei der Maria-mit-dem-<br />
Kinde-Kapelle, die der Schutzpatronin der<br />
Wanderer geweiht ist. Der etwa sechs<br />
Kilometer lange Weg Obří důl führt von<br />
hier steil bergauf. Unterwegs können Sie<br />
zum Beispiel einen Stopp einlegen und<br />
das historische Bergwerk Kovárna<br />
besichtigen. Anschließend geht es an<br />
einem Wasserwerk vorbei, das einst die<br />
Schneekoppe mit Wasser versorgte. Hier<br />
steht auch ein Kreuz, das Štefan Dix, dem<br />
Verwalter der ehemaligen Berghütte Obří<br />
bouda geweiht ist. Nach etwa einem<br />
Kilometer ist die polnische Berghütte Dom<br />
Slasky und die Weggabelung an der<br />
ehemaligen Berghütte Obří bouda zu<br />
sehen.<br />
Genießen Sie die Aussicht vom<br />
höchsten Berg des Landes<br />
Von hier ist es nicht mehr weit bis zum<br />
G i p f e l d e r S c h n e e k o p p e . O b e n<br />
angekommen werden Sie mit einer<br />
herrlichen Aussicht auf den Weg Obří důl<br />
und Polen belohnt. Nachdem Sie wieder<br />
Kraft getankt haben, können Sie zum<br />
Beispiel mit der Seilbahn über den Berg<br />
Růžová hora (Rosenberg) wieder den<br />
Heimweg antreten. Der Abstieg zurück<br />
nach Pec pod Sněžkou ist etwa 14<br />
Kilometer lang und führt über bequeme<br />
Holzstege durch die Aupa-Torfmoore im<br />
Riesengebirge zur Hütte Luční bouda<br />
(Wiesenbaude). Ab hier steigt der Weg<br />
auf den Berg Liščí hora (Fuchsberg)<br />
hinauf, von welchem aus man eine<br />
herrliche Aussicht auf die Schneekoppe<br />
hat. Beim Abstieg läuft man am
Reiseziele und Sehenswürdigkeiten<br />
in Bayern und Tschechien<br />
Trinkgläser oder Kristalllüster aus<br />
Glasklumpen entstehen? Besuchen Sie<br />
die Novosad & Son Glashütte in<br />
Harrachov, die älteste private Glashütte in<br />
der Tschechischen Republik, und beobachten<br />
Sie die Glasmacher in Aktion - zum<br />
Beispiel aus dem Komfort des Restaurants<br />
in der angrenzenden Mini-Brauerei<br />
oder genießen Sie die Einrichtungen des<br />
Hotels mit seinen Bierbädern. Die<br />
traditionelle Produktionsweise ist bis<br />
heute in den Glashütten erhalten<br />
geblieben. Sie werden eine einzigartige,<br />
hundert Jahre alte Mühle in ihrer<br />
ursprünglichen Form sehen, die voll<br />
funktionstüchtig ist und von einer<br />
Wellenleitung und einer Wasserturbine<br />
angetrieben wird. Im Museum befindet<br />
sich eine Sammlung historischer Gläser<br />
aus den Werkstätten der örtlichen<br />
Glashütte, und zeitgenössische Werke<br />
können im Fabrikladen mit einem Rabatt<br />
erworben werden.<br />
Aussichtsturm Hnědý vrch (Braunberg)<br />
vorbei und hat einen wunderschönen<br />
Blick auf den Berg Černá hora (Schwarenberg).<br />
Dort können Sie die Seilbahn<br />
nehmen oder über die Wiese Liščí louka<br />
nach Pec pod Sněžkou laufen.<br />
Der Nationalpark – ein Mosaik<br />
der Ökosysteme<br />
Die Berghänge des Nationalparks<br />
Riesengebirge weisen vier Vegetationsebenen<br />
auf. Wenn man die Berge vom<br />
Fuß bis zum Bergkamm besteigt,<br />
durchquert man dichte Buchen- und<br />
Fichtenwälder, Dickicht und Unterholz,<br />
oder aber man läuft über die vielen<br />
Holzstege, die über Torfmoore führen. Die<br />
blühenden Bergwiesen, die schon seit<br />
Jahrhunderten von den Bergbewohnern<br />
gepflegt werden, sind ein Rückzugsort für<br />
zahlreiche seltene Tier- und Pflanzenarten.<br />
Nachdem Sie die steilen Berghänge,<br />
die einst in der Eiszeit entstanden,<br />
erklommen haben, befinden Sie sich<br />
plötzlich inmitten der Flechtentundra der<br />
höchsten Gipfel des Riesengebirges.<br />
Und was bietet die Umgebung?<br />
Unweit von Harrachov (Harrachsdorf)<br />
befindet sich im westlichen Teil der<br />
Schlucht Mumlavský důl ein etwa 8 m<br />
hoher Felsvorsprung, über den der Fluss<br />
Mumlava (Mummel) mit einem imposanten<br />
Wasserfall fließt. Besonders<br />
schön sind die Aushöhlungen im Flussbett<br />
am Fuß des Wasserfalls, die als Strudeltöpfe<br />
bezeichnet werden.<br />
Glaswerk und Brauerei<br />
Harrachov – Novosad<br />
Eine Minibrauerei und das<br />
Geheimnis der Glasbläserei<br />
Möchten Sie wissen, wie luxuriöse<br />
Die Glashütte, hat einen<br />
schönen Verkaufs-Laden, für<br />
das hier produzierte Kunst -<br />
Handwerk.<br />
Wir haben einen schönen Tag in<br />
Harrachov und Umgebung verbracht.Wir<br />
waren am Mumlava Wasserfall, und auf<br />
der Durchfahrt durch Harrachov haben wir<br />
die Glashütte " Novosad Brewery" nebst<br />
Brauerei und Museum gesehen.<br />
Wir waren nicht In der Brauerei, oder dem<br />
Restaurant.<br />
Haben auch nicht die Glashütte<br />
besichtigt. Wir haben uns nur das<br />
Gelände genauer angesaut, und wollten
uns im Verkaufsladen der Glas-Hütte,ein<br />
Andenken mitnehmen.<br />
Eine Besonderheit, am Rande ist da noch<br />
erwähnenswert: Es wird ein besonderer<br />
Service angeboten:<br />
Man hat hier die Möglichkeit ein Bier-Bad<br />
zu nehmen. Dem Badewasser werden<br />
fünf Litter helles und fünf Liter dunkles<br />
unfiltriertes Bier, und gemahlenen Hopfen<br />
zugefügt. Das soll dem Körper gut tun.<br />
Müsste man eigentlich mal ausprobieren.<br />
Ich habe es halt erst mal nur so, zur<br />
Kenntnis genommen, wenn wir noch mal<br />
in der Gegend sind, dann nehme ich<br />
eventuell mal so ein Bier-Bad.Etwas ganz<br />
besonderes ist es auf jeden Fall. Bier<br />
trinken tun viele, aber darinnen Baden,<br />
sicherlich die wenigsten.<br />
Der Verkaufs-Laden der Glashütte, hat<br />
schöne Sachen im Angebot, nach<br />
meinem empfinden, sind die handwerklichen<br />
Produkte auch günstig zu<br />
erwerben. Bekannte haben sich Gläser<br />
mitgenommen, meine Frau, interessierte<br />
sich für die schönen Glasperlen-Ketten.<br />
Die Glasprodukte im Verkaufsraum<br />
glitzerten und leuchteten in der Sonne,<br />
das gab dem Verkaufsraum ein harmonisches<br />
aussehen.<br />
Das ganze Umfeld um die Glashütte mit<br />
Brauerei und Restaurant und dem Bier-<br />
Bad, ist auf jeden Fall sehenswert. Wer in<br />
Harrachov verweilt sollte sich das unbedingt<br />
ansehn, für den dem es interessiert,<br />
ist hier alles sehenswert.
Aminosäuren<br />
säuren zurückgeführt werden. Um zu<br />
testen, ob eine Mangelerscheinung<br />
vorliegt, kann ein Mediziner eine<br />
Aminosäuren-Analyse vornehmen, die die<br />
vorhandene Konzentration im Körper<br />
angibt.<br />
Aminosäuren – Bausteine für<br />
das Leben<br />
Ohne Aminosäuren kein Leben. Was sich<br />
banal anhört, ist jedoch tiefgründig. Denn<br />
Aminosäuren sind die kleinste Basis von<br />
Proteinen und für viele Prozesse im Körper<br />
mitverantwortlich. Durch Stress, unausgewogener<br />
Ernährung sowie chronischen<br />
Erkrankungen kann es zu einem Mangel<br />
an Aminosäuren im Körper kommen und<br />
ein schwaches Immunsystem sowie<br />
Müdigkeit hervorrufen. Bestimmte<br />
Aminosäuren können möglicherweise<br />
auch den Muskelaufbau, das Abnehmen<br />
sowie die Struktur von Haut und Haar<br />
unterstützen. Was genau sind Aminosäuren<br />
und welche Eigenschaften<br />
haben sie?<br />
Aminosäuren und Proteine<br />
Proteine, auch als Eiweiße bezeichnet,<br />
erfüllen wichtige Funktionen für den<br />
menschlichen Körper. Sie sind Bestandteile<br />
fast aller Organe und regulieren als<br />
Enzyme den Stoffwechsel. Alle Proteine<br />
sind wiederrum aus lebenswichtigen<br />
Aminosäuren zusammengesetzt. Jede<br />
einzelne Aminosäure verbindet sich<br />
jeweils mit anderen Aminosäuren zu<br />
Ketten.<br />
Je nachdem wie sich nun jede einzelne<br />
Aminosäure anordnet, entstehen dadurch<br />
unterschiedliche Proteine mit bestimmten<br />
Funktionen sowie Eigenschaften.<br />
A l l e r d i n g s o r d n e n s i c h e i n z e l n e<br />
Aminosäuren nicht willkürlich aneinander,<br />
sondern werden vom jeweils passenden<br />
Gen in die Reihe beordert. Jeweils drei<br />
angeordnete Aminosäuren-Paare<br />
entsprechen einem festgelegten Code.<br />
Dieser Code gibt den Bau der einzelnen<br />
Aminosäurenstruktur in unterschiedlicher<br />
Größe vor.<br />
20 proteinogene Aminosäuren<br />
Es sind mehr als 20 kanonische<br />
(proteinogene) Aminosäuren bekannt,<br />
sowie mehr als 250, die als nichtproteinogen<br />
bezeichnet werden. Diese<br />
s i n d n ä m l i c h n i c h t i n E i w e i ß e n<br />
nachweisbar, sondern im Organismus. Die<br />
meisten von den 20 proteinogenen<br />
Aminosäuren kann der Körper selbst<br />
herstellen. Acht jedoch nicht, diese werden<br />
als essentielle Aminosäuren bezeichnet.<br />
Sie müssen dem Körper durch die<br />
Ernährung in Form von Lebensmitteln<br />
zugeführt werden.<br />
Zu den essentiellen Aminosäuren<br />
gehören: Isoleucin, Valin, Methionin,<br />
Leucin, Tryptophan, Lysin, Phenylalin<br />
sowie Threonin. Der Körper von Säuglingen<br />
kann zwei weitere Aminosäuren<br />
zunächst nicht produzieren: Arginin sowie<br />
Histidin. Obwohl Aminosäuren die<br />
kleinsten Bausteine der Proteine sind, sind<br />
sie unerlässlich für das reibungslose<br />
Funktionieren des Körpers.<br />
Kleine Aminosäuren mit großer<br />
Wirkung<br />
Sobald eine Aminosäure im Körper fehlt,<br />
w i r d d i e F u n k t i o n a l l e r P r o t e i n e<br />
beeinträchtigt. Ein Mangel an Aminosäuren<br />
kann auf Dauer negative Folgen für<br />
den Körper sowie die Gesundheit mit sich<br />
bringen. Häufigste Folgen können eine<br />
e r h ö h t e A n f ä l l i g k e i t f ü r I n f e k t e ,<br />
Leistungsabfall, Gelenkbeschwerden oder<br />
auch Defizite beim Muskelaufbau<br />
sein.<br />
Viele der gesundheitlichen<br />
Beschwerden, die zu den<br />
Zivilisationskrankheiten gez<br />
ä h l t w e r d e n , w i e e t w a<br />
Übergewicht oder Diabetes<br />
können ebenfalls auf eine<br />
Störung des Stoffwechsels und<br />
damit auch auf eine mögliche<br />
Unterversorgung von Amino-<br />
Übrigens kann nicht nur eine Mangelerscheinung<br />
an Aminosäuren möglicherweise<br />
der Gesundheit schaden, sondern<br />
auch eine Überdosierung. Insofern<br />
Aminosäuren für einen längeren Zeitraum<br />
in zu hoher Konzentration dem Körper<br />
zugeführt werden, können beispielsweise<br />
die Leber oder auch die Niere darunter<br />
leiden.<br />
Essentielle Aminosäuren<br />
Lebensmittel dienen nicht nur dazu, das<br />
menschliche Hungergefühl zu stillen,<br />
sondern liefern dem Körper auch die<br />
lebenswichtigen essentiellen Aminosäuren.<br />
Daher ist die Wahl der Lebensmittel<br />
entscheidend, damit auch tatsächlich<br />
alle benötigten Aminosäuren zugeführt<br />
werden können.<br />
Essentielle Aminosäuren und<br />
ihre Eigenschaften<br />
Isoleucin kann dem zentralen Nervensystem<br />
verschiedene Botenstoffe liefern.<br />
Zudem ist Isoleucin entscheidend für den<br />
Muskelaufbau. Lebensmittel, die eine<br />
erhöhte Konzentration von Isoleucin<br />
aufweisen sind Cashewkerne, Erdnüsse,<br />
Linsen, Erbsen, Rindfleisch, Hühnchen,<br />
Garnelen sowie Käse.<br />
Valin hat die Aufgabe den Blutzucker im<br />
Körper zu regulieren sowie diverse<br />
Botenstoffe an das Gehirn zu transportieren.<br />
Außerdem unterstützt sowie<br />
stärkt Valin das Immunsystem. Lebensmittel,<br />
die verstärkt Valin beinhalten sind<br />
Dinkelmehl, Haferflocken, Thunfisch,<br />
Hefe, Eier, Käse, Hühnchen.<br />
Methionin ist am direkten Aufbau von<br />
Eiweißen im Körper beteiligt, sowie<br />
vorbeugend gegen Harnwegsinfektionen.<br />
Methionin ist in Paranüssen, Fisch, Leber<br />
sowie Eiern enthalten. Ebenfalls für den<br />
Muskelaufbau verantwortlich gezeichnet<br />
wird Leucin. Lebensmittel mit erhöhter<br />
Konzentration an Leucin sind: Erdnüsse,<br />
Mandeln, Sojabohnen, Erbsen, Käse,
Thunfisch, Hühnerbrust sowie Rinderleber.<br />
Wandel von Aminosäuren<br />
Mit der Aminosäure Tryptophan kann der<br />
Körper das Glückshormon Serotonin<br />
sowie das Schlafhormon Melatonin<br />
herstellen. Zudem ist Tryptophan wichtig<br />
für die Funktion der Leber. Zu finden ist es<br />
beispielsweise in Karotten, Tomaten,<br />
Bananen sowie Spinat. Die Aminosäure<br />
Lysin ist für den Erhalt des Binde- sowie<br />
Muskelgewebes zuständig. In der<br />
Synthese entsteht aus Lysin Carnitin, was<br />
besonders gerne zum Abnehmen sowie<br />
zum Muskelaufbau eingesetzt wird.<br />
Lebensmittel, wie etwa Bohnen, Orangen,<br />
Mandarinen sowie Sellerie enthalten<br />
Lysin.Phenylalin kann die Bildung von<br />
Blutkörperchen (sowohl weiße als auch<br />
rote) unterstützen sowie zur Nierenfunktion<br />
dienen. Soja, Schweinefleisch, Lachs,<br />
Eier, Kürbiskerne sowie Kuhmilch enthalten<br />
eine größere Menge von Phenylalin.<br />
Threonin kann vom Körper zu Glycin<br />
umgewandelt werden, welches die Nerven<br />
beruhigen kann. Zudem wirkt Threonin<br />
unterstützend beim Aufbau der Knochen<br />
sowie bei der Bildung von Antikörpern, um<br />
das Immunsystem zu kräftigen. Threonin<br />
ist beispielsweise in den folgenden<br />
Lebensmitteln enthalten: Papaya, Karotten,<br />
Blattspinat.<br />
Semi-essentiell: Arginin und<br />
Tyrosin<br />
Tyrosin sowie Arginin, können im<br />
Säuglingsalter noch nicht vom Körper<br />
selbst produziert werden, sodass sie als<br />
semi-essentiell bezeichnet werden.<br />
Arginin ist für seine unterstützende<br />
Funktion beim Muskelaufbau bekannt.<br />
Zudem soll Arginin das Wachstum des<br />
Körpers fördern können. Aus Tyrosin<br />
werden wichtige Hormone der Schilddrüse<br />
gebildet.<br />
Abnehmen und Muskelaufbau<br />
mit Aminosäuren<br />
Gerade bei Sportlern ist eine zusätzliche<br />
Aufnahme von Aminosäuren sehr beliebt.<br />
Denn damit Muskeln schneller wachsen<br />
können sowie schließlich auch bestehen<br />
bleiben, werden ebenfalls Proteine als<br />
zuständig erachtet. So ist es gerade von<br />
Bodybuildern oder Leistungssportlern der<br />
Wunsch mit einer gezielten<br />
Einnahme von bestimmten<br />
Aminosäuren den Muskelaufbau<br />
zu fördern sowie Trainingsergebnisse<br />
möglicherweise zu<br />
verbessern.<br />
Muskelaufbau fördern<br />
Vielfach bieten verschiedene<br />
Händler Sportlern Pulver sowie<br />
Getränke mit dem Versprechen<br />
an, dass durch die enthaltenen<br />
Aminosäuren die Muskeln fortan sprießen<br />
werden. Aminosäuren sind unabdinglich<br />
für den Körper, jedoch keine Wundermittel.<br />
Ohne sportliche Betätigung können auch<br />
Aminosäuren nicht den gewünschten<br />
Muskelaufbau herbeizaubern. Allerdings<br />
kann die richtige Kombination von<br />
Aminosäuren in angemessener Konzentration<br />
durchaus unterstützend wirken.<br />
Gerade nach einem intensiven Training<br />
wird der Körper deutlich höher belastet als<br />
zuvor. Direkt nach einer solchen Belastungsphase<br />
ist dem Körper möglich, etwa<br />
die dreifache Menge an Aminosäuren im<br />
Muskel aufzunehmen als zuvor. In der<br />
Regenerationsphase sollten im Blut alle<br />
erforderlichen Aminosäuren vorhanden<br />
sein, um den Muskelaufbau möglicherweise<br />
positiv zu unterstützen.<br />
Aminosäuren und Fitness<br />
Gerade unmittelbar nach dem Training<br />
wäre daher für Sportler ein idealer<br />
Zeitpunkt, um dem Körper Aminosäuren<br />
zuzuführen. Auch direkt vor dem Training<br />
kann die zusätzliche Einnahme von<br />
Aminosäuren sinnvoll sein, um eine<br />
vorzeitige Ermüdung möglicherweise zu<br />
verzögern. Doch empfehlen Experten,<br />
Nahrungsergänzungsmittel genau unter<br />
die Lupe zu nehmen und das enthaltene<br />
Aminosäurenprofil zu überprüfen. Zeitgleich<br />
ist es ratsam, mit der Einnahme von<br />
Aminosäuren viel Wasser zu trinken, da<br />
der Körper Proteine in zu großer Menge<br />
nicht verwerten kann. Diese werden dann<br />
als Harnstoff über die Nieren ausgeschieden.<br />
Um die Nieren nicht unnötig zu<br />
belasten, sie außerdem in ihrer Funktion<br />
zu unterstützen sollte dem Körper<br />
zeitgleich ein erhöhtes Maß an Flüssigkeit<br />
zugeführt werden.<br />
Mit Aminosäuren abnehmen<br />
Nicht nur zum Muskelaufbau auch zum<br />
Abnehmen nehmen Aminosäuren eine<br />
wichtige Rolle für die verschiedenen<br />
Prozesse im Körper ein. Bestimmte<br />
Aminosäuren können den Organismus<br />
möglicherweise gezielt dazu anregen,<br />
Hormone zu produzieren, welche<br />
Unterstützung bei der Fettverbrennung<br />
leisten können. Doch genau wie auch<br />
schon beim Muskelaufbau erwähnt,<br />
sollten auch beim Abnehmen von<br />
Aminosäuren keine Hexereien erwartet<br />
werden. Zum Abnehmen können Aminosäuren<br />
in exakter Dosierung unterstützend<br />
wirken. Voraussetzung, um dauerhaft<br />
Gewicht zu verlieren sowie Fett in<br />
Muskelmasse zu wandeln, sind jedoch<br />
weiterhin sportliche Betätigung sowie eine<br />
Umstellung der Ernährung. Aminosäuren,<br />
die beim Abnehmen möglicherweise<br />
unterstützende Wirkung zeigen können,<br />
können entweder direkt als Nahrungsmittel<br />
oder auch als Nahrungsergänzung<br />
in Pulver- oder Tablettenform den Körper<br />
verabreicht werden.<br />
Beliebt zum Abnehmen ist vor allem<br />
Carnitin aus der Synthese der Aminosäure<br />
Lysin. Carnitin kann einerseits den<br />
Muskelaufbau fördern, gleichzeitig aber<br />
auch die Verbrennung von Fettreserven im<br />
Körper positiv beeinflussen. Dazu wird<br />
auch die Aminosäure Arginin gezählt, die<br />
zusammen mit Lysin das Wachstumshormon<br />
unterstützen kann. Dieses<br />
wandelt während des Regenerationsprozesses<br />
Schlaf Fett in Energie um.<br />
Hungergefühl beeinflussbar?<br />
Die Aminosäure Phenylalanin kann<br />
Wirkung auf ein Hormon im Magen-Darm-<br />
Trakt zeigen, das sogenannte Cholecystokinin.<br />
Dieses ist am Gefühl der Sättigung<br />
beteiligt, womit auch das Hungergefühl<br />
beeinflusst werden kann.<br />
Auch in der Schilddrüse werden diverse<br />
Hormone hergestellt, die ebenfalls<br />
Aufgaben im Fettabbau übernehmen.<br />
Hierzu werden diese Hormone stetig zum<br />
Blut bereichert. So führen sie zu einer<br />
Erhöhung der Temperatur im Körper, zu<br />
einer Steigerung des Herz-Kreislauf-<br />
Systems sowie einer Förderung<br />
des Fettabbaus und damit auch zu<br />
einer Erhöhung des Grundumsatzes.<br />
Damit sich diese wichtigen<br />
Hormone in der Schilddrüse<br />
bilden können ist neben Jod die<br />
Aminosäure Tyrosin ausschlaggebend.<br />
Fazit: Auch im Bereich Ernährung<br />
sowie zum Abnehmen ist es für<br />
den Körper notwendig, dass er<br />
alle benötigten Aminosäuren in<br />
ausreichender Menge regelmäßig<br />
erhält.
Des Kaisers neue Kleider<br />
Ein Märchen von Hans Christian Andersen<br />
Vor vielen Jahren lebte ein Kaiser, der so<br />
ungeheuer viel auf neue Kleider hielt, daß<br />
er all sein Geld dafür ausgab, um recht<br />
geputzt zu sein. Er kümmerte sich nicht um<br />
seine Soldaten, kümmerte sich nicht um<br />
Theater und liebte es nicht, in den Wald zu<br />
fahren, außer um seine neuen Kleider zu<br />
zeigen. Er hatte einen Rock für jede<br />
Stunde des Tages, und ebenso wie man<br />
von einem König sagte, er ist im Rat, so<br />
sagte man hier immer: "Der Kaiser ist in<br />
der Garderobe!"<br />
In der großen Stadt, in der er wohnte, ging<br />
es sehr munter her. An jedem Tag kamen<br />
viele Fremde an, und eines Tages kamen<br />
auch zwei Betrüger, die gaben sich für<br />
Weber aus und sagten, daß sie das<br />
schönste Zeug, was man sich denken<br />
könne, zu weben verstanden. Die Farben<br />
und das Muster seien nicht allein<br />
ungewöhnlich schön, sondern die Kleider,<br />
die von dem Zeuge genäht würden, sollten<br />
die wunderbare Eigenschaft besitzen, daß<br />
sie für jeden Menschen unsichtbar seien,<br />
der nicht für sein Amt tauge oder der<br />
unverzeihlich dumm sei.<br />
'Das wären ja prächtige Kleider', dachte<br />
der Kaiser; wenn ich solche hätte, könnte<br />
ich ja dahinterkommen, welche Männer in<br />
meinem Reiche zu dem Amte, das sie<br />
haben, nicht taugen, ich könnte die Klugen<br />
von den Dummen unterscheiden! Ja, das<br />
Zeug muß sogleich für mich gewebt<br />
werden!' Er gab den beiden Betrügern viel<br />
Handgeld, damit sie ihre Arbeit beginnen<br />
sollten.<br />
Sie stellten auch zwei Webstühle auf,<br />
taten, als ob sie arbeiteten, aber sie hatten<br />
nicht das geringste auf dem Stuhle.<br />
Trotzdem verlangten sie die feinste Seide<br />
und das prächtigste Gold, das steckten sie<br />
aber in ihre eigene Tasche und arbeiteten<br />
an den leeren Stühlen bis spät in die Nacht<br />
hinein.<br />
'Nun möchte ich doch wissen, wie weit sie<br />
mit dem Zeuge sind!' dachte der Kaiser,<br />
aber es war ihm beklommen zumute, wenn<br />
er daran dachte, daß keiner, der dumm sei<br />
oder schlecht zu seinem Amte tauge, es<br />
sehen könne. Er glaubte zwar, daß er für<br />
sich selbst nichts zu fürchten brauche,<br />
aber er wollte doch erst einen andern<br />
senden, um zu sehen, wie es damit stehe.<br />
Alle Menschen in der ganzen Stadt<br />
wußten, welche besondere Kraft das Zeug<br />
habe, und alle waren begierig zu sehen,<br />
wie schlecht oder dumm ihr Nachbar sei.<br />
'Ich will meinen alten, ehrlichen Minister zu<br />
den Webern senden', dachte der Kaiser, er<br />
kann am besten beurteilen, wie der Stoff<br />
sich ausnimmt, denn er hat Verstand, und<br />
Märchen von<br />
H. C. Andersen<br />
keiner versieht sein Amt besser als er!'<br />
Nun ging der alte, gute Minister in den Saal<br />
hinein, wo die zwei Betrüger saßen und an<br />
den leeren Webstühlen arbeiteten. 'Gott<br />
behüte uns!' dachte der alte Minister und<br />
riß die Augen auf. 'Ich kann ja nichts<br />
erblicken!' Aber das sagte er nicht.<br />
Beide Betrüger baten ihn näher zu treten<br />
und fragten, ob es nicht ein hübsches<br />
Muster und schöne Farben seien. Dann<br />
zeigten sie auf den leeren Stuhl, und der<br />
arme, alte Minister fuhr fort, die Augen<br />
aufzureißen, aber er konnte nichts sehen,<br />
denn es war nichts da. 'Herr Gott', dachte<br />
er, sollte ich dumm sein? Das habe ich nie<br />
geglaubt, und das darf kein Mensch<br />
wissen! Sollte ich nicht zu meinem Amte<br />
taugen? Nein, es geht nicht an, daß ich<br />
erzähle, ich könne das Zeug nicht sehen!'<br />
"Nun, Sie sagen nichts dazu?" fragte der<br />
eine von den Webern.<br />
"Oh, es ist niedlich, ganz allerliebst!"<br />
antwortete der alte Minister und sah durch<br />
seine Brille. "Dieses Muster und diese<br />
Farben! - Ja, ich werde dem Kaiser sagen,<br />
daß es mir sehr gefällt!"<br />
"Nun, das freut uns!" sagten beide Weber,<br />
und darauf benannten sie die Farben mit<br />
Namen und erklärten das seltsame<br />
Muster. Der alte Minister merkte gut auf,<br />
damit er dasselbe sagen könne, wenn er<br />
zum Kaiser zurückkomme, und das tat er<br />
auch.<br />
Nun verlangten die Betrüger mehr Geld,<br />
mehr Seide und mehr Gold zum Weben.<br />
Sie steckten alles in ihre eigenen Taschen,<br />
auf den Webstuhl kam kein Faden, aber<br />
sie fuhren fort, wie bisher an den leeren<br />
Stühlen zu arbeiten.<br />
Der Kaiser sandte bald wieder einen<br />
anderen tüchtigen Staatsmann hin, um zu<br />
sehen, wie es mit dem Weben stehe und<br />
ob das Zeug bald fertig sei; es ging ihm<br />
aber gerade wie dem ersten, er guckte und<br />
guckte; weil aber außer dem Webstuhl<br />
nichts da war, so konnte er nichts sehen.<br />
"Ist das nicht ein ganz besonders<br />
prächtiges und hübsches Stück Zeug?"<br />
fragten die beiden Betrüger und zeigten<br />
und erklärten das prächtige Muster, das<br />
gar nicht da war.<br />
'Dumm bin ich nicht', dachte der Mann; es<br />
ist also mein gutes Amt, zu dem ich nicht<br />
tauge! Das wäre seltsam genug, aber das<br />
muß man sich nicht merken lassen!' Daher<br />
lobte er das Zeug, das er nicht sah, und<br />
versicherte ihnen seine Freude über die<br />
schönen Farben und das herrliche Muster.<br />
"Ja, es ist ganz allerliebst!" sagte er zum<br />
Kaiser.<br />
Alle Menschen in der Stadt sprachen von<br />
dem prächtigen Zeuge. Nun wollte der<br />
Kaiser es selbst sehen, während es noch<br />
auf dem Webstuhl sei. Mit einer ganzen<br />
Schar auserwählter Männer, unter denen<br />
auch die beiden ehrlichen Staatsmänner
waren, die schon früher dagewesen, ging<br />
er zu den beiden listigen Betrügern hin, die<br />
nun aus allen Kräften webten, aber ohne<br />
Faser oder Faden.<br />
"Ja, ist das nicht prächtig?" sagten die<br />
beiden ehrlichen Staatsmänner. "Wollen<br />
Eure Majestät sehen, welches Muster,<br />
welche Farben?" und dann zeigten sie auf<br />
den leeren Webstuhl, denn sie glaubten,<br />
daß die andern das Zeug wohl sehen<br />
könnten.<br />
'Was!' dachte der Kaiser; ich sehe gar<br />
nichts! Das ist ja erschrecklich! Bin ich<br />
dumm? Tauge ich nicht dazu, Kaiser zu<br />
sein? Das wäre das Schrecklichste, was<br />
mir begegnen könnte.' "Oh, es ist sehr<br />
hübsch," sagte er; "es hat meinen<br />
allerhöchsten Beifall!" und er nickte<br />
zufrieden und betrachtete den leeren<br />
Webstuhl; er wollte nicht sagen, daß er<br />
nichts sehen könne. Das ganze Gefolge,<br />
was er mit sich hatte, sah und sah, aber es<br />
bekam nicht mehr heraus als alle die<br />
andern, aber sie sagten gleich wie der<br />
Kaiser: "Oh, das ist hübsch!" und sie rieten<br />
ihm, diese neuen prächtigen Kleider das<br />
erste Mal bei dem großen Feste, das<br />
bevorstand, zu tragen.<br />
"Es ist herrlich, niedlich, ausgezeichnet!"<br />
ging es von Mund zu Mund, und man<br />
schien allerseits innig erfreut darüber. Der<br />
Kaiser verlieh jedem der Betrüger ein<br />
Ritterkreuz, um es in das Knopfloch zu<br />
hängen, und den Titel Hofweber.<br />
Die ganze Nacht vor dem Morgen, an dem<br />
das Fest stattfinden sollte, waren die<br />
Betrüger auf und hatten sechzehn Lichte<br />
angezündet, damit man sie auch recht gut<br />
bei ihrer Arbeit beobachten konnte. Die<br />
Leute konnten sehen, daß sie stark<br />
beschäftigt waren, des Kaisers neue<br />
Kleider fertigzumachen. Sie taten, als ob<br />
sie das Zeug aus dem Webstuhl nähmen,<br />
sie schnitten in die Luft mit großen<br />
Scheren, sie nähten mit Nähnadeln ohne<br />
Faden und sagten zuletzt: "Sieh, nun sind<br />
die Kleider fertig!"<br />
Der Kaiser mit seinen vornehmsten<br />
Beamten kam selbst, und beide Betrüger<br />
hoben den einen Arm in die Höhe, gerade,<br />
als ob sie etwas hielten, und sagten: "Seht,<br />
hier sind die Beinkleider, hier ist das Kleid,<br />
hier ist der Mantel!" und so weiter. "Es ist<br />
so leicht wie Spinnwebe; man sollte<br />
glauben, man habe nichts auf dem Körper,<br />
aber das ist gerade die Schönheit<br />
dabei!"<br />
"Ja!" sagten alle Beamten, aber<br />
sie konnten nichts sehen, denn es<br />
war nichts da.<br />
"Belieben Eure Kaiserliche<br />
Majestät Ihre Kleider abzulegen,"<br />
sagten die Betrüger, "so wollen wir<br />
Ihnen die neuen hier vor dem<br />
großen Spiegel anziehen!"<br />
Der Kaiser legte seine Kleider ab,<br />
und die Betrüger stellten sich, als<br />
ob sie ihm ein jedes Stück der<br />
neuen Kleider anzogen, die fertig<br />
genäht sein sollten, und der Kaiser<br />
wendete und drehte sich vor dem<br />
Spiegel.<br />
"Ei, wie gut sie kleiden, wie<br />
herrlich sie sitzen!" sagten alle.<br />
"Welches Muster, welche Farben! Das ist<br />
ein kostbarer Anzug!" -<br />
"Draußen stehen sie mit dem Thronhimmel,<br />
der über Eurer Majestät getragen<br />
werden soll!" meldete der Oberzeremonienmeister.<br />
"Seht, ich bin ja fertig!" sagte der Kaiser.<br />
"Sitzt es nicht gut?" und dann wendete er<br />
sich nochmals zu dem Spiegel; denn es<br />
sollte scheinen, als ob er seine Kleider<br />
recht betrachte.<br />
Die Kammerherren, die das Recht hatten,<br />
die Schleppe zu tragen, griffen mit den<br />
Händen gegen den Fußboden, als ob sie<br />
die Schleppe aufhöben, sie gingen und<br />
taten, als hielten sie etwas in der Luft; sie<br />
wagten es nicht, es sich merken zu lassen,<br />
daß sie nichts sehen konnten.<br />
So ging der Kaiser unter dem prächtigen<br />
Thronhimmel, und alle Menschen auf der<br />
Straße und in den Fenstern sprachen:<br />
"Wie sind des Kaisers neue Kleider<br />
unvergleichlich! Welche Schleppe er am<br />
Kleide hat! Wie schön sie sitzt!" Keiner<br />
wollte es sich merken lassen, daß er nichts<br />
sah; denn dann hätte er ja nicht zu seinem<br />
Amte getaugt oder wäre sehr dumm<br />
gewesen. Keine Kleider des Kaisers<br />
hatten solches Glück gemacht wie diese.<br />
"Aber er hat ja gar nichts an!" sagte endlich<br />
ein kleines Kind. "Hört die Stimme der<br />
Unschuld!" sagte der Vater; und der eine<br />
zischelte dem andern zu, was das Kind<br />
gesagt hatte.<br />
"Aber er hat ja gar nichts an!" rief zuletzt<br />
das ganze Volk. Das ergriff den Kaiser,<br />
denn das Volk schien ihm recht zu haben,<br />
aber er dachte bei sich: 'Nun muß ich<br />
aushalten.' Und die Kammerherren gingen<br />
und trugen die Schleppe, die gar nicht da<br />
war.<br />
Die Windmühle<br />
Ein Märchen von Hans Christian Andersen<br />
Da stand eine Windmühle auf dem Hügel,<br />
stolz anzusehen, und stolz fühlte sie ich:<br />
"Ich bin durchaus nicht stolz," sagte sie,<br />
"aber ich bin sehr aufgeklärt, außen und<br />
innen. Sonne und Mond habe ich zu<br />
a u s w ä r t i g e m G e b r a u c h u n d z u m<br />
inwendigen auch, und dann habe ich<br />
außerdem Stearinlicht, Öllampen und<br />
Talgkerzen, ich darf sagen, daß ich<br />
aufgeklärt bin; ich bin ein denkendes<br />
Wesen und so wohlgebaut, daß es ein<br />
Vergnügen ist. Ich habe ein gutes<br />
Mahlwerk in der Brust, ich habe vier Flügel,<br />
und die sitzen mir oben am Kopf, gerade<br />
unter dem Hut; die Vögel haben nur zwei<br />
Flügel, und müssen sie auf dem Rücken<br />
tragen. Ich bin ein Holländer von Geburt,<br />
das sieht man gleich an meiner Gestalt; ein<br />
fliegender Holländer! Die rechnet man zu<br />
dem Übernatürlichen, das weiß ich, und<br />
doch bin ich sehr natürlich. Ich habe eine<br />
Galerie um den Leib und Wohnungsgelegenheit<br />
im Unterteil, da hausen meine<br />
Gedanken. Mein stärkster Gedanke, der<br />
alles leitet und beherrscht, der heißt bei<br />
den andern Gedanken: der Mann in der<br />
Mühle. Er weiß was er will, er steht hoch<br />
über Mehl und Kleie, hat aber doch seine<br />
Gefährtin, und sie heißt Mutter; sie ist das<br />
Gefühl, sie läuft nicht falsch herum, auch<br />
sie weiß, was sie will, sie weiß, was sie<br />
kann, sie ist mild wie ein Lufthauch, sie ist<br />
stark wie der Sturm, sie versteht<br />
herumzubekommen und ihren Willen<br />
durchzusetzen. Sie ist mein sanfter Sinn,<br />
der Vater ist mein harter; sie sind zwei und<br />
doch eins, sie nennen auch einander<br />
'meine Hälfte'. Sie haben einen Kinderschwarm,<br />
die beiden: kleine Gedanken,<br />
die wachsen können. Die Kleinen machen<br />
eine Wirtschaft! Neulich, als ich in meinem<br />
Tiefsinn den 'Vater' und seine Burschen<br />
das Mahlwerk und Rad in meiner Brust<br />
nachsehen ließ, ich wollte wissen, was da<br />
los war, denn etwas war in mir los, und man<br />
soll sich selber prüfen, da machten die
Wind trug ihn fort.<br />
Was lebendig in der Mühle gewesen, blieb,<br />
und das, was dabei gewonnen, gehört<br />
nicht hierher zu diese Begebenheit. Die<br />
Müllerfamilie, eine Seele, viele Gedanken<br />
und doch nur einer, baute sich eine neue,<br />
eine prächtige Mühle, mit der konnte ihr<br />
gedient sein, sie glich ganz der alten, man<br />
sagte: da steht ja die Mühle auf dem Hügel,<br />
stolz anzusehen! Aber diese war besser<br />
eingerichtet, mehr zeitgemäß, damit es<br />
vorwärtsgehen. Das alte Zimmerwerk, das<br />
wurmstichig und schwammig war, lag in<br />
Staub und Asche; der Mühlenkörper erhob<br />
sich nicht, wie sie es geglaubt hatte; sie<br />
nahm es nur wörtlich, und man soll nicht<br />
alle Dinge wörtlich nehmen.<br />
Kleinen einen fürchterlichen Lärm, und<br />
das macht sich nicht gut, wenn man, wie<br />
ich, oben auf der Höhe steht; man muß<br />
daran denken, daß man in gutem Lichte<br />
steht: die Beurteilung ist auch ein Licht.<br />
Aber was ich sagen wollte, es war ein<br />
schrecklicher Lärm von den Kleinen! Der<br />
Kleinste fuhr mir bis unter den Hut und<br />
jauchzte, daß es mich kitzelte. Die kleinen<br />
Gedanken können wachsen, das habe ich<br />
erfahren,und von draußen kommen auch<br />
Gedanken, und nicht nur von meinem<br />
Geschlechte, denn ich sehe keinen von<br />
ihnen, so weit ich auch sehe, keinen außer<br />
mir selber; aber die flügellosen Häuser, wo<br />
man das Mahlwerk nicht hört, haben auch<br />
Gedanken, die kommen zu meinen<br />
Gedanken und verloben sich mit ihnen,<br />
wie man das nennt. Wunderlich genug! Ja,<br />
es gibt viel Wunderbares. Es ist über mich<br />
gekommen, oder in mich? Etwas hat sich<br />
im Mühlenwerk verändert; es ist, als ob der<br />
Vater die Hälfte gewechselt, einen noch<br />
sanfteren Sinn erhalten hätte, eine noch<br />
liebevollere Gefährtin, so jung und fromm<br />
und jedoch dieselbe, aber sanfter,<br />
frommer durch die Zeit. Was bitter war, ist<br />
verdunstet; das ist sehr vergnüglich, das<br />
Ganze. Tage gehen, und Tage kommen,<br />
immer weiter zur Klarheit und Freude, und<br />
dann, ja, das ist gesagt und geschrieben,<br />
dann kommt ein Tag, wo es vorbei mit mir<br />
ist, doch nicht ganz vorbei: ich soll<br />
niedergerissen werden, um mich neu und<br />
besser zu erheben. Ich soll aufhören und<br />
doch fortfahren, zu sein! Eine ganz andere<br />
werden und doch dieselbe bleiben! Das ist<br />
für mich schwer zu begreifen, wie<br />
aufgeklärt ich auch bin bei Sonne, Mond,<br />
Stearin, Öl und Talg! Mein altes Zimmer im<br />
Mauerwerk soll sich wieder aus dem<br />
Schutt erheben. Ich will hoffen, daß ich die<br />
alten Gedanken behalte; den Vater in der<br />
Mühle, die Mutter, Große und Kleine, die<br />
Familie, die ich das Ganze nenne, eins und<br />
doch so viele, die ganze Gedankengesellschaft,<br />
denn die kann ich nicht<br />
entbehren! Und ich selber muß auch<br />
bleiben mit dem Mahlwerk in der Brust,<br />
den Flügeln auf dem Kopfe, der Galerie um<br />
den Leib, sonst könnte ich mich selber<br />
nicht kennen und die andern könnten mich<br />
auch nicht kennen und sagen, da haben<br />
wir ja die Mühle auf dem Hügel, stolz<br />
anzusehen, und doch gar nicht stolz."<br />
Das sagte die Mühle, sie sagte viel mehr,<br />
aber das war das Wichtigste.<br />
Tage kamen, Tage gingen, und der jüngste<br />
Tag war der letzte.<br />
Da ging die Mühle in Feuer auf; die<br />
Flammen erhoben sich, schlugen heraus,<br />
schlugen hinein, leckten an Balken und<br />
Brettern und fraßen sie auf. Die Mühle fiel,<br />
es war nur ein Aschenhaufen übrig, der<br />
Rauch fuhr über die Brandstätte hin, der<br />
Der standhafte Zinnsoldat<br />
Ein Märchen von Hans Christian Andersen<br />
Es waren einmal fünfundzwanzig Zinnsoldaten,<br />
die waren alle Brüder, denn sie<br />
waren aus einem alten zinnernen Löffel<br />
gemacht worden. Das Gewehr hielten sie<br />
im Arm und das Gesicht geradeaus; rot<br />
und blau, überaus herrlich war die<br />
Uniform; das allererste, was sie in dieser<br />
Welt hörten, als der Deckel von der<br />
Schachtel genommen wurde, in der sie<br />
lagen, war das Wort "Zinnsoldaten!" Das<br />
rief ein kleiner Knabe und klatschte in die<br />
Hände; er hatte sie erhalten, denn es war<br />
sein Geburtstag, und er stellte sie nun auf<br />
dem Tische auf. Der eine Soldat glich dem<br />
andern leibhaft, nur ein einziger war etwas<br />
anders; er hatte nur ein Bein, denn er war<br />
zuletzt gegossen worden, und da war nicht<br />
mehr Zinn genug da; doch stand er ebenso<br />
fest auf seinem einen Bein wie die andern<br />
auf ihren zweien, und gerade er war es, der<br />
sich bemerkbar machte.<br />
Auf dem Tisch, auf dem sie aufgestellt<br />
wurden, stand vieles andere Spielzeug;<br />
aber das, was am meisten in die Augen fiel,<br />
war ein niedliches Schloß von Papier;<br />
durch die kleinen Fenster konnte man<br />
gerade in die Säle hineinsehen. Draußen<br />
vor ihm standen kleine Bäume rings um<br />
einem kleinen Spiegel, der wie ein kleiner<br />
See aussehen sollte. Schwäne von Wachs<br />
schwammen darauf und spiegelten sich.<br />
Das war alles niedlich, aber das niedlichste<br />
war doch ein kleines Mädchen, das<br />
mitten in der offenen Schloßtür stand; sie<br />
war auch aus Papier ausgeschnitten, aber<br />
sie hatte ein schönes Kleid und ein kleines,<br />
schmales, blaues Band über den<br />
Schultern, gerade wie ein Schärpe; mitten<br />
in diesem saß ein glänzender Stern,<br />
gerade so groß wir ihr Gesicht. Das kleine<br />
Mädchen streckte seine beiden Arme aus,<br />
denn es war eine Tänzerin, und dann hob<br />
es das eine Bein so hoch empor, daß der<br />
Zinnsoldat es durchaus nicht finden<br />
konnte und glaubte, daß es gerade wie er<br />
nur ein Bein habe.<br />
'Das wäre eine Frau für mich', dachte er,
'aber sie ist etwas vornehm, sie wohnt in<br />
einem Schlosse, ich habe nur eine<br />
Schachtel, und da sind wir fünfundzwanzig<br />
darin, das ist kein Ort für sie, doch ich muß<br />
suchen, Bekanntschaft mit ihr anzuknüpfen!'<br />
Und dann legte er sich, so lang er<br />
war, hinter eine Schnupftabaksdose, die<br />
auf dem Tische stand. Da konnte er recht<br />
die kleine, feine Dame betrachten, die<br />
fortfuhr auf einem Bein zu stehen, ohne<br />
umzufallen.<br />
Als es Abend wurde, kamen alle die<br />
andern Zinnsoldaten in ihre Schachtel,<br />
und die Leute im Hause gingen zu Bette.<br />
Nun fing das Spielzeug an zu spielen,<br />
sowohl 'Es kommt Besuch!' als auch 'Krieg<br />
führen' und 'Ball geben'; die Zinnsoldaten<br />
rasselten in der Schachtel, denn sie<br />
wollten mit dabei sein, aber sie konnten<br />
den Deckel nicht aufheben. Der Nußknacker<br />
schoß Purzelbäume, und der<br />
Griffel belustigte sich auf der Tafel; es war<br />
ein Lärm, daß der Kanarienvogel davon<br />
erwachte und anfing mitzusprechen, und<br />
zwar in Versen. Die beiden einzigen, die<br />
sich nicht von der Stelle bewegten, waren<br />
der Zinnsoldat und die Tänzerin; sie hielt<br />
sich gerade auf der Zehenspitze und beide<br />
Arme ausgestreckt; er war ebenso<br />
standhaft auf seinem einen Bein; seine<br />
Augen wandte er keinen Augenblick von<br />
ihr weg.<br />
Nun schlug die Uhr zwölf, und klatsch, da<br />
sprang der Deckel von der Schnupftabaksdose<br />
auf, aber da war kein Tabak<br />
darin, nein, sondern ein kleiner, schwarzer<br />
Kobold. Das war ein Kunststück!<br />
"Zinnsoldat" sagte der Kobold, "halte deine<br />
Augen im Zaum!"<br />
Aber der Zinnsoldat tat, als ob er es nicht<br />
hörte.<br />
"Ja, warte nur bis morgen!" sagte der<br />
Kobold.<br />
Als es nun Morgen wurde und die Kinder<br />
aufstanden, wurde der Zinnsoldat in das<br />
Fenster gestellt, und war es nun der<br />
Kobold oder der Zugwind, auf einmal flog<br />
das Fenster zu, und der Soldat stürzte drei<br />
Stockwerke tief hinunter. Das war eine<br />
erschreckliche Fahrt. Er streckte das Bein<br />
gerade in die Höhe und blieb auf der<br />
Helmspitze mit dem Bajonett abwärts<br />
zwischen den Pflastersteinen stecken.<br />
Das Dienstmädchen und der kleine Knabe<br />
kamen sogleich hinunter, um zu suchen;<br />
aber obgleich sie nahe daran waren, auf<br />
ihn zu treten, so konnten sie ihn doch nicht<br />
erblicken. Hätte der Zinnsoldat gerufen:<br />
"Hier bin ich!," so hätten sie ihn wohl<br />
gefunden, aber er fand es nicht passend,<br />
laut zu schreien, weil er in Uniform war.<br />
Nun fing es an zu regnen; die Tropfen<br />
fielen immer dichter, es ward ein<br />
ordentlicher Platzregen; als der zu Ende<br />
war, kamen zwei Straßenjungen vorbei.<br />
"Sieh du!" sagte der eine, "da liegt ein<br />
Zinnsoldat! Der soll hinaus und segeln!"<br />
Sie machten ein Boot aus einer Zeitung,<br />
setzten den Soldaten mitten hinein, und<br />
nun segelte er den Rinnstein hinunter;<br />
beide Knaben liefen nebenher und<br />
klatschten in die Hände. Was schlugen da<br />
für Wellen in dem Rinnstein, und welcher<br />
Strom war da! Ja, der Regen hatte aber<br />
auch geströmt. Das Papierboot schaukelte<br />
auf und nieder, mitunter drehte es sich so<br />
geschwind, daß der Zinnsoldat bebte; aber<br />
er blieb standhaft, verzog keine Miene, sah<br />
geradeaus und hielt das Gewehr im Arm.<br />
Mit einem Male trieb das Boot unter eine<br />
lange Rinnsteinbrücke; da wurde es<br />
gerade so dunkel, als wäre er in seiner<br />
Schachtel.<br />
'Wohin mag ich nun kommen?' dachte er.<br />
'Ja, Ja, das ist des Kobolds Schuld! Ach,<br />
säße doch das kleine Mädchen hier im<br />
Boote, da könnte es meinetwegen noch<br />
einmal so dunkel sein!'<br />
Da kam plötzlich eine große Wasserratte,<br />
die unter der Rinnsteinbrücke wohnte.<br />
"Hast du einen Paß?" fragte die Ratte. "Her<br />
mit dem Passe!"<br />
Aber der Zinnsoldat schwieg still und hielt<br />
das Gewehr noch fester. Das Boot fuhr<br />
davon und die Ratte hinterher. Hu, wie<br />
fletschte sie die Zähne und rief den<br />
Holzspänen und dem Stroh zu:<br />
"Halt auf! Halt auf! Er hat keinen Zoll<br />
bezahlt; er hat den Paß nicht gezeigt!"<br />
Aber die Strömung wurde stärker und<br />
stärker! Der Zinnsoldat konnte schon da,<br />
wo das Brett aufhörte, den hellen Tag<br />
erblicken, aber er hörte auch einen<br />
brausenden Ton, der wohl einen tapfern<br />
Mann erschrecken konnte. Denkt nur, der<br />
Rinnstein stürzte, wo die Brücke endete,<br />
geradehinaus in einen großen Kanal; das<br />
würde für den armen Zinnsoldaten ebenso<br />
gefährlich gewesen sein wie für uns, einen<br />
großen Wasserfall hinunterzufahren!<br />
Nun war er schon so nahe dabei, daß er<br />
nicht mehr anhalten konnte. Das Boot fuhr<br />
hinaus, der Zinnsoldat hielt sich so steif,<br />
wie er konnte; niemand sollte ihm<br />
nachsagen, daß er mit den Augen blinke.<br />
Das Boot schnurrte drei-, viermal herum<br />
und war bis zum Rande mit Wasser gefüllt,<br />
es mußte sinken. Der Zinnsoldat stand bis<br />
zum Halse im Wasser, und tiefer und tiefer<br />
sank das Boot, mehr und mehr löste das<br />
Papier sich auf; nun ging das Wasser über<br />
des Soldaten Kopf. Da dachte er an die<br />
kleine, niedliche Tänzerin, die er nie mehr<br />
zu Gesicht bekommen sollte, und es klang<br />
vor des Zinnsoldaten Ohren das Lied:<br />
'Fahre, fahre Kriegsmann!<br />
Den Tod mußt du erleiden!'<br />
Nun ging das Papier entzwei, und der<br />
Zinnsoldat stürzte hindurch, wurde aber<br />
augenblicklich von einem großen Fisch<br />
verschlungen.<br />
Wie war es dunkel da drinnen! Da war es<br />
noch schlimmer als unter der Rinnsteinbrücke,<br />
und dann war es so sehr eng; aber<br />
der Zinnsoldat war standhaft und lag, so<br />
lang er war, mit dem Gewehr im Arm.<br />
Der Fisch fuhr umher, er machte die<br />
allerschrecklichsten Bewegungen; endlich<br />
wurde er ganz still, es fuhr wie ein<br />
Blitzstrahl durch ihn hin. Das Licht schien<br />
ganz klar, und jemand rief laut: "Der<br />
Zinnsoldat!" Der Fisch war gefangen<br />
worden, auf den Markt gebracht, verkauft<br />
und in die Küche hinaufgekommen, wo die
Köchin ihn mit einem großen Messer<br />
aufschnitt. Sie nahm mit zwei Fingern den<br />
Soldaten mitten um den Leib und trug ihn<br />
in die Stube hinein, wo alle den<br />
merkwürdigen Mann sehen wollten, der im<br />
Magen eines Fisches herumgereist war;<br />
aber der Zinnsoldat war gar nicht stolz. Sie<br />
stellten ihn auf den Tisch und da - wie<br />
sonderbar kann es doch in der Welt<br />
zugehen! Der Zinnsoldat war in derselben<br />
Stube, in der er früher gewesen war, er sah<br />
dieselben Kinder, und das gleiche<br />
Spielzeug stand auf dem Tische, das<br />
herrliche Schloß mit der niedlichen,<br />
kleinen Tänzerin. Die hielt sich noch auf<br />
dem einen Bein und hatte das andere hoch<br />
in der Luft, sie war auch standhaft. Das<br />
rührte den Zinnsoldaten, er war nahe<br />
daran, Zinn zu weinen, aber es schickte<br />
sich nicht. Er sah sie an, aber sie sagten<br />
gar nichts.<br />
Da nahm der eine der kleinen Knaben den<br />
Soldaten und warf ihn gerade in den Ofen,<br />
obwohl er gar keinen Grund dafür hatte; es<br />
war sicher der Kobold in der Dose, der<br />
schuld daran war.<br />
Der Zinnsoldat stand ganz beleuchtet da<br />
und fühlte eine Hitze, die erschrecklich<br />
war; aber ob sie von dem wirklichen Feuer<br />
oder von der Liebe herrührte, das wußte er<br />
nicht. Die Farben waren ganz von ihm<br />
abgegangen - ob das auf der Reise<br />
geschehen oder ob der Kummer daran<br />
schuld war, konnte niemand sagen. Er sah<br />
das kleine Mädchen an, sie blickte ihn an,<br />
und er fühlte, daß er schmelze, aber noch<br />
stand er standhaft mit dem Gewehre im<br />
Arm. Da ging eine Tür auf, der Wind ergriff<br />
die Tänzerin, und sie flog, einer Sylphide<br />
g l e i ch, g e rade i n d e n Ofen zum<br />
Zinnsoldaten, loderte in Flammen auf und<br />
war verschwunden. Da schmolz der<br />
Zinnsoldat zu einem Klumpen, und als das<br />
Mädchen am folgenden Tage die Asche<br />
herausnahm, fand sie ihn als ein kleines<br />
Zinnherz; von der Tänzerin hingegen war<br />
nur der Stern noch da, und der war<br />
kohlschwarz gebrannt.<br />
Die Störche<br />
Ein Märchen von Hans Christian Andersen<br />
Auf dem letzten Hause in einem kleinen<br />
Dorfe stand ein Storchennest. Die<br />
Storchmutter saß im Neste bei ihren vier<br />
kleinen Jungen, die den Kopf mit dem<br />
kleinen, schwarzen Schnabel, denn der<br />
w a r n o c h n i c h t r o t g e w o r d e n ,<br />
hervorstreckten. Ein kleines Stück davon<br />
entfernt stand auf dem Dachrücken ganz<br />
stramm und steif der Storchvater; er hatte<br />
das eine Bein unter sich aufgezogen, um<br />
doch einige Mühe zu haben, während er<br />
Schildwache stand. Fast hätte man<br />
glauben mögen, daß er aus Holz<br />
geschnitzt sei, so still stand er. "Es sieht<br />
gewiß rechtt vornehm aus, daß meine<br />
Frau eine Schildwache beim Neste hat!"<br />
dachte er. "Sie können ja nicht wissen, daß<br />
ich ihr Mann bin, sie glauben sicher, daß<br />
mir befohlen worden ist, hier zu stehen.<br />
Das sieht recht vornehm aus!" Und er fuhr<br />
fort, auf einem Beine zu stehen.<br />
Unten auf der Straße spielte eine Schar<br />
Kinder, und da sie die Störche gewahr<br />
wurden, sang einer der mutigsten Knaben<br />
und später alle zusammen den alten Vers<br />
von den Störchen:<br />
"Storch, Storch, fliege heim,<br />
Stehe nicht auf einem Bein,<br />
Deine Frau im Neste liegt,<br />
Wo sie ihre Jungen wiegt.<br />
Das eine wird gehängt,<br />
Das andre wird versengt,<br />
Das dritte man erschießt,<br />
Wenn man das vierte spießt!"<br />
"Höre nur, was die Kinder singen!" sagten<br />
die kleinen Storchkinder. "Sie singen, wir<br />
sollen gehängt und versengt werden!"<br />
"Darum sollt ihr euch nicht kümmern!"<br />
sagte die Storchmutter. "Hört nur nicht<br />
darauf, so schadet es gar nichts!"<br />
Aber die Knaben fuhren fort zu singen, und<br />
sie zischten den Storch mit den Fingern<br />
aus; nur ein Knabe, der Peter hieß, sagte,<br />
daß es unrecht sei, die Tiere zum besten<br />
zu haben, und wollte auch gar nicht mit<br />
dabei sein. Die Storchmutter tröstete ihre<br />
Jungen. "Kümmert euch nicht darum,"<br />
sagte sie; "seht nur, wie ruhig euer Vater<br />
steht, und zwar auf einem Beine!"<br />
"Wir fürchten uns sehr!" sagten die jungen<br />
und zogen die Köpfe tief in das Nest<br />
zurück.<br />
Am nächsten Tage, als die Kinder wieder<br />
zum Spielen zusammenkamen und die<br />
Störche erblickten, gangen sie ihr Lied:<br />
"Das eine wird gehängt,<br />
das andre wird versengt–"<br />
"Werden wir wohl gehängt und versengt<br />
werden?" fragten die Jungen Störche.<br />
"Nein, sicher nicht!" sagte die Mutter, "ihr<br />
sollt fliegen lernen, ich werde euch schon<br />
einüben; dann fliegen wir hinaus auf die<br />
Wiese und statten den Fröschen Besuch<br />
ab; die verneigen sich vor uns im Wasser<br />
und singen: 'Koax, koax,' und dann essen<br />
wir sie auf. Das wird ein rechtes<br />
Vergnügen geben!" - "Und was dann?"<br />
fragten die Storchjungen.<br />
"Dann versammeln sich alle Störche, die<br />
hier im ganzen Lande sind, und die<br />
Herbstübung beginnt. Da muß man gut<br />
fliegen, das ist von großer Wichtigkeit;<br />
denn wer dann nicht ordentlich fliegen<br />
kann, wird vom Obersten mit dem<br />
Schnabel totgestochen. Deshalb gebt<br />
wohl acht, etwas zu lernen, wenn das üben<br />
anfängt!"<br />
"So werden wir ja doch gespießt, wie die<br />
Knaben sagten, und hört nur, jetzt singen<br />
sie es wieder!"<br />
"Hört nur auf mich und nicht auf sie," sagte<br />
die Storchmutter. "Nach der großen<br />
Herbstübung fliegen wir in die warmen<br />
Länder, weit, weit von hier, über Berge und<br />
Wälder. Nach Ägypten fliegen wir, wo es<br />
dreieckige Steinhäuser gibt, die in eine<br />
Spitze auslaufen und bis über die Wolken<br />
ragen, sie werden Pyramiden genannt und<br />
sind älter, als ein Storch sich denken kann.<br />
Da ist auch ein Fluß, der aus seinem Bette<br />
tritt, dann wird das ganze Land zu<br />
Schlamm. Man geht im Schlamm und ißt<br />
Frösche."<br />
"Oh!" sagten alle Jungen.<br />
"Ja, da ist es herrlich! Man tut den ganzen<br />
Tag nichts anderes als essen, und<br />
während wir es so gut haben, ist in diesem<br />
Lande nicht ein grünes Blatt auf den<br />
Bäumen. Hier ist es indessen so kalt, daß<br />
die Wolken in Stücke frieren und in kleinen<br />
weißen Lappen herunterfallen!" Sie meinte<br />
den Schnee, aber sie konnte es nicht<br />
deutlicher erklären.
"Frieren denn auch die unartigen Knaben<br />
in Stücke?" fragten die jungen Störche.<br />
"Nein, in Stücke frieren sie nicht, aber sie<br />
sind nahe daran und müssen in der<br />
dunklen Stube sitzen und duckmäusern.<br />
Ihr hingegen könnt in fremden Ländern<br />
umherfliegen, wo es Blumen und<br />
warmen Sonnenschein gibt!"<br />
Nun war schon einige Zeit verstrichen,<br />
und die Jungen waren so groß geworden,<br />
daß sie im Neste aufrecht stehen und<br />
weit umhergehen konnten, und der<br />
Storchvater kam jeden Tag mit schönen<br />
Fröschen, kleinen Schlangen und all den<br />
Storchleckereien, die er finden konnte,<br />
geflogen. Oh, das sah lustig aus, wie er<br />
ihnen Kunststücke vormachte! Den Kopf<br />
legte er gerade herum auf den Schwanz,<br />
mit dem Schnabel klapperte er, als wäre<br />
er eine kleine Knarre, und dann erzählte<br />
er ihnen Geschichten vom Sumpfe.<br />
"Hört, nun müßt ihr fliegen lernen!" sagte<br />
eines Tages die Storchmutter, und nun<br />
mußten alle vier Jungen hinaus auf den<br />
Dachrücken. Oh, wie sie schwankten,<br />
wie sie mit den Flügeln sich im<br />
Gleichgewicht hielten und doch nahe<br />
daran waren, hinunterzufallen!<br />
"Seht nun auf mich!" sagte die Mutter. "So<br />
müßt ihr den Kopf halten, so müßt ihr die<br />
Füße stellen! Eins, zwei! Eins, zwei! Das<br />
ist es, was euch in der Welt forthelfen<br />
soll!"<br />
Dann flog sie ein kleines Stück, und die<br />
Jungen machten einen kleinen,<br />
unbeholfenen Sprung.<br />
Bums, da lagen sie, denn ihr Körper war<br />
zu schwerfällig.<br />
"Ich will nicht fliegen!" sagte das eine<br />
Junge und kroch wieder in das Nest<br />
hinauf. "Mir ist nichts daran gelegen,<br />
nach den warmen Ländern zu kommen!"<br />
- "Willst du denn hier erfrieren, wenn es<br />
Winter wird? Sollen die Knaben kommen,<br />
dich zu hängen, zu sengen und zu<br />
braten? Nun, ich werde sie rufen!"<br />
"O nein!" sagte der junge Storch und<br />
hüpfte wieder auf das Dach wie die<br />
andern.<br />
Den dritten Tag konnten sie schon ein<br />
bißchen fliegen, und da glaubten sie, daß<br />
sie auch schweben und auf der Luft<br />
ruhen könnten; das wollten sie, aber –<br />
bums! – da purzelten sie, darum mußten<br />
sie schnell die Flügel wieder rühren. Nun<br />
kamen die Knaben unten auf der Straße<br />
und sangen ihr Lied:<br />
"Storch, Storch, fliege heim!"<br />
"Wollen wir nicht hinunterfliegen und sie<br />
vertreiben?" fragten die Jungen.<br />
"Nein, laßt das!" sagte die Mutter. "Hört<br />
nun auf mich, das ist weit wichtiger! Eins,<br />
zwei, drei! Nun fliegen wir rechts herum.<br />
Eins, zwei, drei! Nun links um den<br />
Schornstein! Seht, das war sehr gut; der<br />
letzte Schlag mit den Flügeln war so<br />
geschickt und richtig, daß ihr die<br />
Erlaubnis erhalten sollt, morgen mit mir in<br />
den Sumpf zu fliegen. Da werden<br />
mehrere hübsche Storchfamilien mit<br />
ihren Kindern sein; zeigt mir nun, daß die<br />
meinen die klügsten sind und daß ihr<br />
recht einherstolziert; das sieht gut aus<br />
und verschafft Ansehen!"<br />
"Aber sollen wir denn die unartigen<br />
Buben nicht strafen?" fragten die jungen<br />
Störche.<br />
"Laßt sie schreien, soviel sie wollen! Ihr<br />
fliegt doch zu den Wolken auf und kommt<br />
nach dem Lande der Pyramiden, wenn<br />
sie frieren müssen und kein grünes Blatt<br />
und keinen süßen Apfel haben!"<br />
"Ja, wir wollen sie aber strafen!"<br />
zischelten sie einander zu, und dann<br />
wurde wieder geübt.<br />
Von allen Knaben auf der Straße war<br />
keiner ärger, das Spottlied zu singen, als<br />
ein ganz kleiner, er war wohl nicht mehr<br />
als sechs Jahre alt. Die jungen Störche<br />
glaubten freilich, daß er hundert Jahre<br />
zähle, denn er war ja größer als ihre<br />
Mutter und ihr Vater, und was wußten sie<br />
davon, wie alt Kinder und große<br />
Menschen sein können!<br />
Ihre Strafe sollte diesen Knaben treffen,<br />
er hatte ja zuerst begonnen, und er blieb<br />
auch immer dabei. Die jungen Störche<br />
waren sehr aufgebracht, und wie sie<br />
größer wurden, wollten sie es noch<br />
weniger dulden. Die Mutter mußte ihnen<br />
zuletzt versprechen, daß er schon<br />
bestraft werden sollte, aber nicht eher als<br />
am letzten Tage, den sie hier im Lande<br />
seien.
Mutter sah in ihren Schoß nieder und die<br />
Tränen liefen ihr über ihre Wangen. Das<br />
Haupt wurde ihr schwer, drei Tage und drei<br />
Nächte hatte sie ihre Augen nicht<br />
geschlossen, und nun schlief sie. Aber nur<br />
einen Augenblick; dann fuhr sie auf und<br />
zitterte vor Kälte: "Was ist das?" fragte sie<br />
und sah sich nach allen Seiten um. Aber<br />
der alte Mann war fort, und ihr kleines Kind<br />
war fort; er hatte es mit sich genommen.<br />
Hinten in der Ecke schnurrte und schnurrte<br />
die alte Uhr; das große Bleigewicht lief bis<br />
zum Fußboden hinab, bum und da stand<br />
auch die Uhr still.<br />
Aber die arme Mutter lief zum Hause<br />
hinaus und rief nach ihrem Kinde.<br />
"Wir müssen ja erst sehen, wie ihr euch<br />
bei der großen Übung benehmen werdet;<br />
besteht ihr schlecht, so daß der Oberst<br />
euch den Schnabel durch die Brust rennt,<br />
dann haben ja die Knaben recht,<br />
wenigstens in einer Hinsicht. Nun laßt<br />
uns sehen! "<br />
"Ja, das sollst du!" sagten die Jungen,<br />
und so gaben sie sich alle Mühe; sie<br />
übten jeden Tag und flogen so niedlich<br />
und leicht, daß es eine Lust war,<br />
zuzusehen.<br />
Nun kam der Herbst; alle Störche<br />
begannen sich zu sammeln, um fort nach<br />
den warmen Ländern zu ziehen,<br />
während wir Winter haben. Das war ein<br />
Leben! Über Wälder und Dörfer mußten<br />
sie, nur um zu sehen, wie sie fliegen<br />
könnten, denn es war ja eine große<br />
Reise, die ihnen bevorstand. Die jungen<br />
Störche machten ihre Sache so brav, daß<br />
sie "Ausgezeichnet gut mit Frosch und<br />
Schlange" erhielten. Das war das<br />
allerbeste Zeugnis, das überhaupt<br />
ausgestellt werden konnte, und den<br />
Frosch und die Schlange durften sie<br />
essen; das taten sie auch.<br />
"Nun wollen wir ihn aber strafen!" sagten<br />
sie. "Ja, gewiß," sagte die Storchmutter.<br />
"Was ich mir ausgedacht, ist gerade das<br />
richtige! Ich weiß, wo der Teich ist, in dem<br />
alle die kleinen Menschenkinder liegen,<br />
bis der Storch kommt und sie den Eltern<br />
bringt. Die niedlichsten kleinen Kinder<br />
schlafen und träumen so lieblich, wie sie<br />
später nie mehr träumen. Alle Eltern<br />
wollen gern solch ein kleines Kind haben,<br />
und alle Kinder wollen eine Schwester<br />
oder einen Bruder haben. Nun wollen wir<br />
nach dem Teiche hinfliegen, eins für<br />
jedes der Kinder zu holen, das uns nicht<br />
geärgert und auch nicht das böse Lied<br />
gesungen und die Störche zum besten<br />
gehabt hat!"<br />
"Aber der zu singen angefangen, der<br />
schlimme, häßliche Knabe," schrien die<br />
jungen Störche, "was machen wir mit<br />
ihm?"<br />
"Für den holen wir weder Brüderchen<br />
noch Schwesterchen aus dem Teiche, und<br />
dann muß er weinen, weil er als einziger<br />
allein bleibt! Aber dem guten Knaben – ihn<br />
habt ihr doch nicht vergessen, ihn, der da<br />
sagte, es sei Sünde, die Tiere zum besten<br />
zu haben? – ihm wollen wir sowohl einen<br />
Bruder als eine Schwester bringen, und da<br />
der Knabe Peter hieß, so sollt ihr allesamt<br />
Peter heißen!"<br />
Und es geschah, wie sie sagte, und so<br />
hießen alle Störche Peter, und so werden<br />
sie noch genannt.<br />
Die Geschichte<br />
von einer Mutter<br />
Ein Märchen von Hans Christian Andersen<br />
Eine Mutter saß bei ihrem kleinen Kinde.<br />
Sie war so betrübt und hatte so große<br />
Angst, daß es sterben würde. Es war so<br />
bleich; die kleinen Augen hatten sich<br />
geschlossen. Der Atem ging ganz leise,<br />
nur mitunter tat es einen tiefen Zug gleich<br />
einem Seufzer, und die Mutter blickte<br />
immer sorgenvoller auf das kleine Wesen.<br />
Da klopfte es an die Tür, und herein kam<br />
ein armer, alter Mann, der, wie es schien, in<br />
eine große Pferdedecke gehüllt war; denn<br />
die wärmt, und das tat ihm not; es war ja<br />
kalter Winter. Draußen lag alles mit Eis und<br />
Schnee bedeckt, und der Wind blies, daß<br />
es einem ins Gesicht schnitt.<br />
Da der alte Mann vor Kälte zitterte und das<br />
kleine Kind einen Augenblick schlief, ging<br />
die Mutter hin und setzte Bier in einem<br />
kleinen Topfe in den Kachelofen, um es für<br />
ihn zu wärmen. Der alte Mann saß und<br />
wiegte das Kind, und die Mutter setzte sich<br />
dicht neben ihn auf einen Stuhl, schaute<br />
auf ihr krankes Kind, das so tief Atem holte,<br />
und hob die kleine Hand empor.<br />
"Glaubst Du nicht, daß ich es behalte?"<br />
fragte sie. "Der liebe Gott wird es mir nicht<br />
nehmen!"<br />
Und der alte Mann – es war der Tod selbst<br />
– nickte so sonderbar, es konnte<br />
ebensogut ja wie nein bedeuten. Und die<br />
Draußen, mitten im Schnee, saß eine Frau<br />
in langen, schwarzen Kleidern und sprach:<br />
"Der Tod ist in Deiner Stube gewesen; ich<br />
sah ihn mit Deinem kleinen Kinde<br />
davoneilen. Er geht schneller als der Wind,<br />
er bringt niemals zurück, was er<br />
genommen hat."<br />
"Sage mir nur, welchen Weg er gegangen<br />
ist" sagte die Mutter. "Sag mir den Weg,<br />
dann werde ich ihn finden!"<br />
"Ich weiß ihn" sagte die Frau in den<br />
schwarzen Kleidern; "aber ehe ich ihn Dir<br />
sage, mußt Du mir erst alle die Lieder<br />
singen, die Du Deinem Kinde vor<br />
gesungen hast. Ich liebe sie; ich habe sie<br />
schon früher gehört. Ich bin die Nacht und<br />
sah Deine Tränen, als Du sie sangst."<br />
"Ich will sie singen, alle, aller" sagte die<br />
Mutter, "aber halt mich nicht auf, daß ich<br />
ihn einholen kann und mein Kind wiederfinde!"<br />
Aber die Nacht saß stumm und still. Da<br />
rang die Mutter ihre Hände, sang und<br />
weinte, und es waren viele Lieder, aber<br />
noch mehr Tränen; und dann sagte die<br />
Nacht: "Geh nach rechts in den dunkeln<br />
Tannenwald, dorthin sah ich den Tod mit<br />
Deinem kleinen Kinde den Weg nehmen!"<br />
Tief im Walde kreuzten sich die Wege, und<br />
sie wußte nicht, wo entlang sie gehen<br />
sollte. Da stand ein Dornenbusch, der<br />
hatte weder Blätter noch Blüten. Es war ja<br />
auch kalte Winterszeit, und Eiszapfen<br />
hingen an den Zweigen.<br />
"Hast Du nicht den Tod mit meinem kleinen<br />
Kinde vorbeigehen sehen?"<br />
„Ja," sagte der Dornenbusch, "aber ich<br />
sage Dir nicht, welchen Weg er eingeschlagen<br />
hat, wenn Du mich nicht vorher<br />
an Deinem Herzen aufwärmen willst. Ich<br />
friere sonst tot und werde ganz und gar zu<br />
Eis."<br />
Und sie drückte den Dornenbusch an ihre<br />
Brust, so fest, er sollte ja gut aufgewärmt<br />
werden. Und die Dornen drangen tief in ihr<br />
Fleisch, und ihr Blut floß in großen Tropfen.
Aber der Dornenbusch trieb frische,<br />
grüne Blätter und bekam Blüten in der<br />
kalten Winternacht. So warm war es an<br />
dem Herzen der betrübten Mutter. Und<br />
der Dornenbusch sagte ihr den Weg, den<br />
sie gehen mußte.<br />
Da kam sie an einen großen See, auf<br />
dem weder Schiff noch Boot war. Der See<br />
war noch nicht fest genug zugefroren,<br />
daß er sie hätte tragen können, und auch<br />
nicht offen und seicht genug, daß sie ihn<br />
hätte durchwaten können. Und hinüber<br />
mußte sie doch, wollte sie ihr Kind finden.<br />
Da legte sie sich nieder, um den See<br />
auszutrinken. Das war ja unmöglich für<br />
einen Menschen. Aber die betrübte<br />
Mutter dachte, daß doch vielleicht ein<br />
Wunder geschehen würde.<br />
"Nein, das geht nicht" sagte der See.<br />
"Laß uns beide lieber sehen, daß wir uns<br />
einigen. Ich liebe es, Perlen zu sammeln,<br />
und Deine Augen sind die zwei klarsten,<br />
die ich je gesehen habe. Willst Du sie für<br />
mich ausweinen, dann will ich Dich zu<br />
dem großen Treibhaus hinüber tragen,<br />
wo der Tod wohnt und Blumen und<br />
Bäume pflegt. Jedes von ihnen ist ein<br />
Menschenleben."<br />
"O, was gäbe ich nicht, um zu meinem<br />
Kinde zu kommen!" sagte die vergrämte<br />
Mutter. Nun weinte sie noch mehr, und<br />
ihre Augen sanken nieder auf den Grund<br />
des Sees und wurden zwei kostbare<br />
Perlen. Der See aber hob die Mutter<br />
empor, als säße sie in einer Schaukel,<br />
und sie flog in einer einzigen Schwingung<br />
an die Küste auf der anderen Seite, wo<br />
ein meilenbreites, seltsames Haus stand.<br />
Man wußte nicht, war es ein Berg mit<br />
Wäldern und Höhlen, oder war es<br />
gezimmert. Aber die arme Mutter konnte<br />
es nicht sehen; sie hatte ja ihre Augen<br />
ausgeweint.<br />
"Wo soll ich den Tod finden, der mit<br />
meinem kleinen Kinde fortgegangen ist"<br />
sagte sie.<br />
"Er ist noch nicht gekommen!" sagte die<br />
alte Frau, die da ging und auf das große<br />
Treibhaus des Todes aufpassen sollte.<br />
"Wie hast Du hierherfinden können, und<br />
wer hat Dir geholfen?"<br />
"Der liebe Gott hat mir geholfen!" sagte<br />
sie, "er ist barmherzig, und das wirst Du<br />
auch sein. Wo kann ich mein kleines Kind<br />
finden?"<br />
"Ja, ich kenne es nicht," sagte die Frau,<br />
"und Du kannst ja nicht sehen. – Viele<br />
Blumen und Bäume sind heute Nacht<br />
verwelkt. Der Tod wird gleich kommen<br />
und sie umpflanzen! Du weißt wohl, daß<br />
jeder Mensch seinen Lebensbaum hat<br />
oder seine Blume, je nachdem er nun<br />
beschaffen ist. Sie sehen aus wie andere<br />
Gewächse auch, aber sie haben Herzen,<br />
die schlagen. Kinderherzen können auch<br />
schlagen! Horche danach, vielleicht<br />
kannst Du den Herzschlag Deines<br />
Kindes erkennen. Aber was gibst Du mir,<br />
wenn ich Dir sage, was Du noch mehr tun<br />
mußt?"<br />
"Ich habe nichts mehr zu geben," sagte<br />
die betrübte Mutter. "Aber ich will für Dich<br />
bis ans Ende der Welt gehen."<br />
„Ja, da habe ich nichts zu suchen!" sagte<br />
die Frau, "aber Du kannst mir Dein<br />
langes, schwarzes Haar geben. Du weißt<br />
wohl selbst, daß es schön ist, und mir<br />
gefällt es. Du sollst mein weißes dafür<br />
haben, das ist doch immer etwas."<br />
"Verlangst Du nicht mehr?" sagte sie.<br />
"Das gebe ich Dir mit Freuden." Und sie<br />
gab ihr schönes Haar und bekam das<br />
schneeweiße der Alten dafür.<br />
Dann gingen sie in das große Treibhaus<br />
des Todes hinein, wo Blumen und Bäume<br />
wunderbar durcheinander wuchsen. Da<br />
standen feine Hyazinthen unter Glasglocken,<br />
und es standen baumstarke<br />
Pfingstrosen da. Es wuchsen Wasserpflanzen<br />
dort, einige ganz frisch, andere<br />
halbkrank. Wasserschlangen legten sich<br />
darauf, und schwarze Krebse kniffen sich<br />
im Stiele fest. Da standen herrliche<br />
Palmenbäume, Eichen und Platanen, da<br />
stand Petersilie und blühender Tymian.<br />
Jeder Baum und jede Blume hatte ihren<br />
Namen; jedes von ihnen war ja ein<br />
Menschenleben. Die Menschen lebten<br />
noch, einer in China, einer in Grönland,<br />
überall auf der Erde. Da gab es große<br />
Bäume in kleinen Töpfen, so daß sie<br />
ganz zusammengepreßt und nahe daran<br />
waren, den Topf zu zersprengen. An<br />
manchen Stellen gab es auch kleine,<br />
schwache Blümchen in fetter Erde, mit
Moos ringsherum und gehegt und<br />
gepflegt. Die betrübte Mutter beugte sich<br />
über alle die kleinsten Pflanzen und<br />
horchte auf jeden Schlag ihres Menschenherzens,<br />
und unter Millionen<br />
erkannten sie den ihres Kindes.<br />
"Das ist es!" rief sie und streckte ihre Hand<br />
über einen kleinen blauen Krokus aus, der<br />
ganz krank nach der einen Seite hing.<br />
"Rühre die Blume nicht an" sagte die alte<br />
Frau. "Aber stelle Dich hierher, und wenn<br />
dann der Tod kommt, den ich jeden<br />
Augenblick erwarte, so laß ihn die Pflanze<br />
nicht herausreißen; drohe ihm, daß Du es<br />
mit den anderen Pflanzen ebenso machen<br />
würdest, dann wird er bange; denn er muß<br />
dem lieben Gott dafür Rechenschaft<br />
ablegen. Keine darf herausgerissen<br />
werden ohne seine Erlaubnis."<br />
Mit einem Male sauste es eiskalt durch den<br />
Saal, und die blinde Mutter merkte, daß es<br />
der Tod war, der kam.<br />
"Wie hast Du den Weg hierher finden<br />
können?" fragte er. "Wie konntest Du<br />
schneller hierher kommen als ich?"<br />
"Ich bin eine Mutter!" sagte sie.<br />
Und der Tod streckte seine lange Hand aus<br />
nach der kleinen, feinen Blume; sie aber<br />
hielt ihre Hände so fest darum gelegt, so<br />
dicht und doch so besorgt, daß sie eins der<br />
Blättchen berühren könne. Da blies der<br />
Tod auf ihre Hände, und sie fühlte, daß<br />
dies kälter war als der kalte Wind, und ihre<br />
Hände fielen matt nieder.<br />
"Du kannst gegen mich nichts ausrichten"<br />
sagte der Tod.<br />
"Aber der liebe Gott kann es!" sagte sie.<br />
"Ich tue nur nach seinem Willen!" sagte der<br />
Tod, "ich bin sein Gärtner. Ich nehme alle<br />
seine Blumen und Bäume<br />
und pflanze sie in den<br />
großen Paradiesgarten, in<br />
das unbekannte Land.<br />
Aber wie sie dort wachsen<br />
und wie es dort ist, darf ich<br />
Dir nicht sagen!"<br />
"Gib mir mein Kind zurück!"<br />
sagte die Mutter und<br />
weinte und bat. Mit einem<br />
Male griff sie mit beiden<br />
Händen nach zwei anderen<br />
schönen Blumen<br />
und rief dem Tod zu: "Ich<br />
reiße alle Deine Blumen<br />
aus; denn ich bin in Verzweiflung!"<br />
"Rühre sie nicht an!" sagte<br />
der Tod. "Du sagst, daß Du<br />
so unglücklich bist, und<br />
nun willst Du eine andere<br />
Mutter ebenso unglücklich<br />
machen –?"<br />
"Eine andere Mutter!" sagte die arme Frau<br />
und ließ beide Blumen fahren.<br />
"Da hast Du Deine Augen," sagte der Tod;<br />
"ich habe sie aus dem See gefischt, sie<br />
leuchteten so hell. Ich wußte nicht, daß es<br />
Deine waren. Nimm sie wieder. Sie sind<br />
jetzt klarer als früher. Sieh dann hinab in<br />
den tiefen Brunnen hier daneben. Ich<br />
werde Dir die Namen der beiden Blumen<br />
sagen, die Du ausreißen wolltest, und Du<br />
wirst ihre ganze Zukunft sehen, ihr ganzes<br />
Menschenleben, wirst sehen, was Du<br />
zerstören und vernichten wolltest!"<br />
Und sie sah in den Brunnen hinab. Es war<br />
eine Glückseligkeit darin zu sehen, wie<br />
das eine Kind ein Segen für die ganze Welt<br />
wurde, und es war zu sehen, wieviel Glück<br />
und Freude es rings um sich verbreitete.<br />
Und sie sah des anderen Leben, und es<br />
war voller Sorge und Not, voller Kummer<br />
und Elend.<br />
"Beides ist Gottes Wille!" sagte der Tod.<br />
"Welches von ihnen ist die Blume des<br />
Unglücks, und welches die des Segens?"<br />
fragte sie.<br />
"Das sage ich Dir nicht," sprach der Tod.<br />
"Aber das sollst Du von mir erfahren, daß<br />
die eine Blume die Deines eigenen Kindes<br />
war, es war Deines Kindes Schicksal, was<br />
Du sahst, Deines eigenen Kindes<br />
Zukunft."<br />
Da schrie die Mutter vor Schrecken:<br />
"Welches von ihnen war mein Kind? Sage<br />
mir das! Rette das Unschuldige! Rette<br />
mein Kind vor all dem Elend. Trag es lieber<br />
fort! Trage es zu Gottes Reich. Vergiß<br />
meine Tränen, vergiß meine Bitten und<br />
alles, was ich gesagt oder getan habe."<br />
"Ich verstehe Dich nicht" sagte der Tod.<br />
"Willst Du Dein Kind zurückhaben, oder<br />
soll ich mit ihm dorthin gehen, wovon<br />
niemand weiß?"<br />
Da rang die Mutter ihre Hände, fiel auf ihre<br />
Knie und bat den lieben Gott: "Erhöre mich<br />
nicht, wenn ich gegen Deinen Willen bitte,<br />
der der beste ist. Erhöre mich nicht! Erhöre<br />
mich nicht!"<br />
Und sie neigte ihr Haupt auf ihre Brust.<br />
Der Tod aber ging mit ihrem Kinde in das<br />
unbekannte Land.<br />
Die alte Straßenlaterne<br />
Ein Märchen von Hans Christian Andersen<br />
Hast du die Geschichte von der alten<br />
Straßenlaterne gehört? Sie ist gar nicht<br />
sehr belustigend, doch einmal kann man<br />
sie wohl hören. Es war eine gute, alte<br />
Straßenlaterne, die viele, viele Jahre<br />
gedient hatte, aber jetzt entfernt werden<br />
sollte. Es war der letzte Abend, an dem sie<br />
auf dem Pfahle saß und in der Straße<br />
leuchtete, und es war ihr zumute wie einer<br />
alten Tänzerin, die den letzten Abend tanzt<br />
und weiß, daß sie morgen vergessen in<br />
der Bodenkammer sitzt. Die Laterne hatte<br />
Furcht vor dem morgigen Tage, denn sie<br />
wußte, daß sie dann zum erstenmal auf<br />
das Rathaus kommen und von dem<br />
hochlöblichen Rat beurteilt werden sollte,<br />
ob sie noch tauglich oder unbrauchbar sei.<br />
Da sollte bestimmt werden, ob sie nach<br />
einer der Brücken hinausgeschickt werden<br />
könne, um dort zu leuchten, oder auf das<br />
Land in eine Fabrik; vielleicht sollte sie<br />
geradezu in eine Eisengießerei kommen<br />
und umgeschmolzen werden. Dann<br />
konnte freilich alles aus ihr werden, aber<br />
es peinigte sie, daß sie nicht wußte, ob sie<br />
dann die Erinnerung daran behalten<br />
würde, daß sie eine Straßenlaterne<br />
gewesen war.<br />
Wie es nun auch werden mochte, so werde<br />
sie doch vom Wächter und seiner Frau<br />
getrennt werden, die sie ganz wie ihre<br />
Familie betrachteten. Sie wurde zur<br />
Laterne, als er Wächter wurde. Damals<br />
war die Frau sehr vornehm, und wenn sie<br />
des Abends an der Laterne vorüberging,<br />
blickte sie diese an, am Tage aber nie.<br />
Dagegen in den letzten Jahren, als sie alle<br />
drei, der Wächter, seine Frau und die<br />
Laterne, alt geworden waren, hatte die<br />
Frau sie auch gepflegt, die Lampe<br />
abgeputzt und Öl eingegossen. Es war ein<br />
ehrliches Ehepaar, sie hatten die Lampe<br />
um keinen Tropfen betrogen. Es war der<br />
letzte Abend auf der Straße, und morgen<br />
sollte sie auf das Rathaus; das waren zwei<br />
finstere Gedanken für die Laterne, und so<br />
kann man wohl denken, wie sie brannte.<br />
Aber es kamen ihr noch andere Gedanken;<br />
sie hatte vieles gesehen, vieles<br />
beleuchtet, vielleicht ebensoviel wie der<br />
'hochlöbliche Rat', aber das sagte sie<br />
nicht, denn sie war eine alte, ehrliche
Laterne, sie wollte niemand erzürnen, am<br />
wenigsten ihre Obrigkeit. Es fiel ihr vieles<br />
ein, und mitunter flackerte die Flamme in<br />
ihr auf, es war, als ob ein Gefühl ihr sagte:<br />
'Ja, man wird sich auch meiner erinnern!'<br />
So war da der hübsche, junge Mann – ja,<br />
das ist viele Jahre her; er kam mit einem<br />
Briefe, der war auf rosenrotem Papier, fein<br />
und mit goldenem Schnitt, er war niedlich<br />
geschrieben, es war eine Damenhand.<br />
Er las ihn zweimal und küßte ihn und<br />
blickte mit seinen beiden Augen zu mir<br />
empor und sagte: "Ich bin der glücklichste<br />
Mensch!" – Nur er und ich wußten, was im<br />
ersten Brief von der Geliebten stand. – lch<br />
entsinne mich auch zweier anderer Augen;<br />
es ist merkwürdig, wie man mit den<br />
Gedanken springen kann! – Hier in der<br />
Straße fand ein prächtiges Begräbnis statt,<br />
die junge, hübsche Frau lag im Sarge auf<br />
dem mit Samt überzogenen Leichenwagen.<br />
Da prangten so viele Blumen und<br />
Kränze, da leuchteten so viele Fackeln,<br />
daß ich dabei ganz verschwand. Der<br />
ganze Bürgersteig war mit Menschen<br />
angefüllt, sie folgten alle dem Leichenzug,<br />
als aber die Fackeln verschwunden waren<br />
und ich mich umsah, stand hier noch einer<br />
am Pfahl und weinte, ich vergesse nie die<br />
beiden Augen voll Trauer, die gegen mich<br />
aufblickten!<br />
Viele Gedanken durchkreuzten so die alte<br />
Straßenlaterne, die an diesem Abend zum<br />
letztenmal leuchtete. Die Schildwache, die<br />
abgelöst wird, kennt doch ihren Nachfolger<br />
und kann ihm ein paar Worte sagen, aber<br />
die Laterne kannte den ihrigen nicht, und<br />
doch hätte sie ihm einen oder den andern<br />
Wink über Regen und Schnee, wie weit der<br />
Mondschein auf dem Bürgersteig gehe<br />
und von welcher Seite der Wind blies,<br />
geben können.<br />
Auf dem Rinnsteinbrette standen drei, die<br />
sich der Laterne vorgestellt hatten, indem<br />
sie glaubten, daß diese es sei, die das Amt<br />
zu vergeben habe. Der eine davon war ein<br />
Heringskopf, denn auch ein solcher<br />
leuchtet im Dunkeln, und daher meinte er,<br />
es würde eine große Ölersparnis sein,<br />
wenn er auf den Laternenpfahl käme. Der<br />
zweite war ein Stück faulen Holzes, das<br />
auch leuchtete, und überdies war es das<br />
letzte Stück von einem Baume, der einst<br />
die Zierde des Waldes gewesen war. Der<br />
dritte war ein Johanniswurm. Woher der<br />
gekommen, begriff die Laterne nicht, aber<br />
der Wurm war da und leuchtete auch. Aber<br />
das faule Holz und der Heringskopf<br />
beschworen, daß er nur zu gewissen<br />
Zeiten leuchte und daß er deshalb nie<br />
berücksichtigt werden könne.<br />
Die alte Laterne sagte, daß keiner von<br />
ihnen genug leuchte, um Straßenlaterne<br />
zu sein, aber das glaubte nun keiner von<br />
ihnen, und als sie hörten, daß die Laterne<br />
selbst die Anstellung nicht zu vergeben<br />
habe, so sagten sie, daß das höchst<br />
erfreulich sei, denn sie sei schon gar zu<br />
hinfällig, um noch wählen zu können.<br />
Gleichzeitig kam der Wind von der<br />
Straßenecke, er sauste durch den<br />
Schornstein der alten Laterne. "Was höre<br />
ich!" sagte er zu ihr, "du willst morgen fort?<br />
Ist dieses der letzte Abend, an dem ich dich<br />
hier treffe? Ja, dann mache ich dir ein<br />
Geschenk; nun erfrische ich deinen<br />
Verstandeskasten, so daß du klar und<br />
deutlich dich nicht allein dessen entsinnen<br />
kannst, was du gehört und gesehen hast,<br />
sondern wenn etwas in deiner Gegenwart<br />
erzählt oder gelesen wird, so sollst du so<br />
hellsehend sein, daß du alles auch siehst!"<br />
"Das ist viel!" sagte die alte Straßenlaterne,<br />
"meinen besten Dank! Wenn ich<br />
nur nicht umgegossen werde!"<br />
"Das geschieht noch nicht!" sagte der<br />
Wind, "und nun erfrische ich dir dein<br />
Gedächtnis. Kannst du mehr derartige<br />
Geschenke erhalten, so wirst du ein recht<br />
frohes Alter haben!"<br />
"Wenn ich nur nicht umgeschmolzen<br />
werde!" sagte die Laterne, "Oder kannst<br />
du mir dann auch das Gedächtnis<br />
sichern?"<br />
"Alte Laterne, sei vernünftig!" sagte der<br />
Wind, und dann wehte er. Gleichzeitig kam<br />
der Mond hervor.<br />
"Was geben Sie?" fragte der Wind.<br />
"Ich gebe gar nichts!" sagte dieser, "ich bin<br />
ja am Abnehmen, und die Laternen haben<br />
mir nie, sondern ich habe den Laternen<br />
geleuchtet." Darauf ging der Mond wieder<br />
hinter die Wolken, denn er mochte sich<br />
nicht quälen lassen. Da fiel ein Wassertropfen<br />
wie von einer Dachtraufe<br />
gerade auf den Schornstein, aber der<br />
Tropfen sagte, er komme aus den grauen<br />
Wolken und sei auch ein Geschenk,<br />
vielleicht das allerbeste. "Ich durchdringe<br />
dich so, daß du die Fähigkeit erhältst, in<br />
einer Nacht, wenn du es wünschest, dich<br />
in Rost zu verwandeln, so daß du ganz<br />
zusammenfällst und zu Staub wirst." Aber<br />
der Laterne schien das ein schlechtes<br />
Geschenk zu sein, und der Wind meinte es<br />
auch. "Gibt es nichts Besseres, gibt es<br />
nichts Besseres?" blies er, so laut er<br />
konnte; da fiel eine glänzende Sternschnuppe,<br />
sie leuchtete in einem langen<br />
Streifen.<br />
"Was war das?" rief der Heringskopf. "Fiel<br />
da nicht ein Stein gerade herab? Ich<br />
glaube, er fuhr in die Laterne! – Nun, wird<br />
das Amt auch von so Hochstehenden<br />
gesucht, dann können wir uns zur Ruhe<br />
begeben!" Und das tat er und die andern<br />
mit. Aber die alte Laterne leuchtete auf<br />
einmal wunderbar stark. "Das war ein<br />
herrliches Geschenk!" sagte sie. "Die<br />
klaren Sterne, über die ich mich immer so<br />
sehr gefreut habe und die so herrlich<br />
scheinen, wie ich eigentlich nie habe<br />
leuchten können, obgleich es mein ganzes<br />
Streben und Trachten war, haben mich<br />
arme Laterne beachtet! Sie schickten mir<br />
einen davon mit einem Geschenk herab,<br />
das in der Fähigkeit besteht, daß alles,<br />
dessen ich mich entsinne und das ich recht<br />
deutlich erblicken auch von denjenigen<br />
gesehen werden kann, die ich liebe. Das<br />
ist erst das wahre Vergnügen, denn wenn<br />
man es nicht mit andern teilen kann, so ist<br />
es nur eine halbe Freude!"<br />
"Das ist recht ehrenwert gedacht!" sagte
der Wind, "aber du weißt noch nicht, daß<br />
dazu Wachslichter gehören. Wenn nicht<br />
ein Wachslicht in dir angezündet wird,<br />
kann keiner der andern etwas bei dir<br />
erblicken. Das haben die Sterne nicht<br />
gedacht, sie glauben, daß alles, was<br />
leuchtet, wenigstens ein Wachslicht in sich<br />
hat. Aber jetzt bin ich müde," sagte der<br />
Wind, "nun will ich mich legen!"<br />
Und dann legte er sich.<br />
Am folgenden Tage - ja, den folgenden Tag<br />
können wir überspringen – am folgenden<br />
Abend lag die Laterne im Lehnstuhl, und<br />
wo? – Bei dem alten Wächter. Vom<br />
hochlöblichen Rat hatte er sich für seine<br />
langen, treuen Dienste erbeten, die alte<br />
Laterne behalten zu dürfen. Sie lachten<br />
über ihn, und dann ließen sie ihm den<br />
Willen, und dann lag die Laterne im<br />
Lehnstuhl dicht bei dem warmen Ofen. Es<br />
war, als ob sie dadurch größer geworden<br />
wäre, sie füllte fast den ganzen Stuhl aus.<br />
Die alten Leute saßen schon beim<br />
Abendbrot und warfen der alten Laterne,<br />
der sie gern einen Platz am Tische<br />
eingeräumt hätten, freundliche Blicke zu.<br />
Sie wohnten zwar in einem Keller, zwei<br />
Ellen tief unter der Erde, man mußte über<br />
einen gepflasterten Flur, um zur Stube zu<br />
gelangen, aber warm war es darin, denn<br />
sie hatten Tuchleisten um die Tür<br />
genagelt. Rein und niedlich sah es hier<br />
aus, Vorhänge um die Bettstellen und über<br />
den kleinen Fenstern, wo da oben auf dem<br />
Fensterbrette zwei sonderbare Blumentöpfe<br />
standen. Der Matrose Christian hatte<br />
sie von Ost- und Westindien mit nach<br />
Hause gebracht; es waren zwei Elefanten<br />
von Ton, denen der Rücken fehlte, aber an<br />
dessen Stelle wuchsen aus der Erde, die<br />
hineingelegt war, in dem einen der<br />
schönste Schnittlauch, das war der<br />
Küchengarten der alten Leute, und in dem<br />
anderen ein großes, blühendes Geranium,<br />
das war ihr Blumengarten.<br />
An der Wand hing ein großes, buntes Bild,<br />
'Die Fürstenversammlung zu Wien', da<br />
besaßen sie alle Kaiser und Könige auf<br />
einmal! Eine Schwarzwälder Uhr mit den<br />
schweren Bleigewichten 'tick-tack!' ging<br />
immer zu schnell; aber das sei besser, als<br />
wenn sie zu langsam ginge, meinten die<br />
alten Leute. Sie verzehrten ihr Abendbrot,<br />
und die alte Straßenlaterne lag, wie<br />
gesagt, im Lehnstuhl dicht bei dem<br />
warmen Ofen. Der Laterne kam es vor, als<br />
wäre die ganze Welt umgekehrt.<br />
Als aber der Wächter sie anblickte und<br />
davon sprach, was sie beide miteinander<br />
erlebt hatten in Regen und Schneegestöber,<br />
in den hellen, kurzen Sommernächten<br />
und wenn der Schnee trieb, so<br />
daß es ihm wohltat, wieder in den Keller zu<br />
gelangen, da war für die alte Laterne<br />
wieder alles in Ordnung, denn wovon er<br />
sprach, das erblickte sie, als ob es noch<br />
immer da wäre. Ja, der Wind hatte sie<br />
inwendig wahrlich gut erleuchtet.<br />
Sie waren fleißig und flink, die alten Leute,<br />
keine Stunde waren sie untätig. Am<br />
Sonntagnachmittag kam das eine oder<br />
andere Buch zum Vorschein, gewöhnlich<br />
eine Reisebeschreibung, und der alte<br />
Mann las laut von Afrika, von den großen<br />
Wäldern und Elefanten, die da wild<br />
umherliefen, und die alte Frau horchte auf<br />
und blickte dann verstohlen nach den<br />
Tonelefanten hin, die Blumentöpfe waren!<br />
"Ich kann es mir beinahe denken!" sagte<br />
sie. Die Laterne wünschte dann sehnlichst,<br />
daß ein Wachslicht da wäre, damit<br />
es angezündet werde und in ihr brenne,<br />
dann sollte die Frau alles genau so sehen,<br />
wie die Laterne es erblickte, die hohen<br />
Bäume, die dicht ineinander verschlungenen<br />
Zweige, die schwarzen Menschen<br />
zu Pferde und ganze Scharen von<br />
Elefanten, die mit ihren breiten Füßen<br />
Rohr und Büsche zerrnalmten.<br />
"Was helfen mir alle meine Fähigkeiten,<br />
wenn kein Wachslicht da ist!" seufzte die<br />
Laterne, "Sie haben nur Öl und Talglichte,<br />
und das ist nicht genug!"<br />
Eines Tages kam ein ganzer Bund<br />
Wachslichtstückchen in den Keller, die<br />
größten Stücke wurden gebrannt, und die<br />
kleineren brauchte die alte Frau, um ihren<br />
Zwirn damit zu wachsen, wenn sie nähte.<br />
Wachslicht war nun da, aber es fiel den<br />
beiden Alten nicht ein, davon ein Stück in<br />
die Laterne zu setzen.<br />
"Hier stehe ich mit meinen seltenen<br />
Fähigkeiten!" sagte die Laterne; "ich habe<br />
alles in mir, aber ich kann es nicht mit ihnen<br />
teilen. Sie wissen nicht, daß ich die weißen<br />
Wände in die schönsten Tapeten, in reiche<br />
Wälder, in alles, was sie sich wünschen<br />
wollen, verwandeln kann! – Sie wissen es<br />
nicht!"<br />
Die Laterne stand übrigens gescheuert<br />
und sauber in einem Winkel, wo sie<br />
jederzeit in die Augen fiel; die Leute sagten<br />
zwar, daß es nur ein altes Gerümpel sei,<br />
aber daran kehrten sich die Alten nicht, sie<br />
liebten die Laterne.<br />
Eines Tages, es war des alten Wächters<br />
Geburtstag, kam die alte Frau zur Laterne<br />
hin, lächelte und sagte: "lch will die Stube<br />
heute für ihn glänzend beleuchten!" Und<br />
die Laterne knarrte im Schornstein, denn<br />
sie dachte: 'Jetzt wird ihnen ein Licht<br />
aufgehen!' Aber da kam Öl und kein<br />
Wachslicht, sie brannte den ganzen<br />
Abend, wußte aber nun, daß die Gabe der<br />
Sterne, die beste Gabe von allen, für<br />
dieses Leben ein toter Schatz bleiben<br />
werde.<br />
Da träumte sie – und wenn man solche<br />
Fähigkeiten hat, kann man wohl träumen<br />
–, daß sie selbst zum Eisengießer<br />
gekommen und umgeschmolzen werden<br />
sollte. Sie war ebenso in Furcht, als da sie<br />
auf das Rathaus kommen und von dem<br />
'hochlöblichen Rat' beurteilt werden sollte;<br />
aber obgleich sie die Fähigkeit besaß, in<br />
Rost und Staub zu zerfallen, sobald sie es<br />
wünschte, so tat sie das doch nicht, und<br />
dann kam sie in den Schmelzofen und<br />
wurde zum schönsten eisernen Leuchter,<br />
in den man ein Wachslicht stellt; er hatte<br />
die Form eines Engels, der einen<br />
Blumenstrauß trug. Mitten in den Strauß<br />
wurde das Wachslicht gestellt, und der<br />
Leuchter erhielt seinen Platz auf einem<br />
grünen Schreibtisch. Das Zimmer war<br />
behaglich, da standen viele Bücher, da<br />
hingen herrliche Bilder, es war die<br />
Wohnung eines Dichters, und alles, was er<br />
sagte und schrieb, zeigte sich ringsherum.<br />
Das Zimmer wurde zu tiefen, dunklen<br />
Wäldern, zu sonnenbeleuchteten Wiesen,<br />
wo der Storch umherstolzierte, und zum<br />
Schiffsverdeck hoch auf dem wogenden<br />
Meere!<br />
"Welche Fähigkeiten besitze ich!" sagte<br />
die alte Laterne, indem sie erwachte. "Fast<br />
möchte ich mich danach sehnen, umgeschmolzen<br />
zu werden! – Doch nein, das<br />
darf nicht geschehen, solange die alten<br />
Leute leben! Sie lieben mich meiner<br />
Person wegen! Ich bin ihnen ja an Kindes<br />
Statt, sie haben mich gescheuert und<br />
haben mir Öl gegeben; und ich habe es<br />
ebenso gut wie das Bild, das doch so<br />
etwas Vornehmes ist!" Von dieser Zeit an<br />
hatte sie mehr innere Ruhe, und das<br />
verdiente die ehrliche, alte Straßenlaterne.<br />
Der alte Grabstein<br />
Ein Märchen von Hans Christian Andersen<br />
In einem der kleinen Marktflecken bei<br />
einem Manne, der seinen eigenen Hof<br />
hatte, saß abends in der Jahreszeit, in der<br />
die Abende länger werden, die ganze<br />
Familie im Kreise zusammen. Es war noch<br />
milde und warm. Die Lampe war<br />
angezündet, die langen Gardinen hingen<br />
vor den Fenstern nieder, auf denen<br />
Blumentöpfe standen, und draußen war<br />
herrlicher Mondschein. Aber davon<br />
sprachen sie nicht, sie sprachen von<br />
einem alten, großen Stein, der unten im<br />
Hofe lag, dicht bei der Küchentür, wohin<br />
die Mädchen oft das geputzte Kupferzeug<br />
stellten, damit es in der Sonne trocknen<br />
sollte, und wo die Kinder gern spielten, es<br />
war eigentlich ein alter Grabstein.<br />
„Ja," sagte der Hausherr, "ich glaube, er<br />
stammt aus der alten, abgebrochenen<br />
Klosterkirche. Die Kanzel, die Denkmäler<br />
und die Grabsteine wurden ja verkauft!<br />
Mein seliger Vater kaufte mehrere davon;<br />
s i e w u r d e n z u P f l a s t e r s t e i n e n<br />
zerschlagen, aber dieser Stein blieb übrig<br />
und liegt seitdem im Hofe."<br />
"Man kann wohl sehen, daß es ein<br />
Grabstein ist," sagte das älteste von den<br />
Kindern. "Es ist darauf noch ein
Stundenglas und ein Stück von einem<br />
Engel zu sehen, aber die Inschrift, die<br />
darauf gestanden hat, ist schon verwischt<br />
außer dem Namen Preben und einem<br />
großen 'S', das gleich dahinter steht, und<br />
ein bißchen weiter unten steht 'Marthe'.<br />
Mehr kann man nicht herausbekommen<br />
und auch das ist nur deutlich zu sehen,<br />
wenn es geregnet hat oder wir ihn<br />
gewaschen haben."<br />
"Herrgott, das ist Preben Svanes und<br />
seiner Frau Leichenstein!" sagte ein alter,<br />
alter Mann im Zimmer. Seinem Alter nach<br />
hätte er gut und gerne der Großvater all<br />
der Alten und Jungen, die hier versammelt<br />
waren, sein können. "Ja, das Ehepaar war<br />
eines der letzten, die auf dem alten<br />
Klosterkirchhofe beerdigt worden sind!<br />
Das war ein altes, ehrenhaftes Paar aus<br />
meinen Knabenjahren! Alle kannten sie,<br />
und alle liebten sie; sie waren das Alters-<br />
Königspaar hier in der Gegend. Die Leute<br />
sagten von ihnen, daß sie über eine Tonne<br />
Gold besäßen, doch gingen sie einfach<br />
gekleidet, im gröbsten Zeug, aber ihr<br />
Linnen war blendend weiß. Das war ein<br />
prächtiges altes Paar. Preben und Marthe.<br />
Wenn sie auf der Bank oben auf der<br />
großen Steintreppe des Hauses saßen,<br />
über die der alte Lindenbaum seine<br />
Zweige breitete, und sie so freundlich und<br />
milde nickten, wurde man ordentlich<br />
fröhlich. Sie waren unendlich gutherzig<br />
gegen die Armen! Sie speisten sie und<br />
kleideten sie, und es war Vernunft und<br />
wahres Christentum in all ihren Wohltaten.<br />
Zuerst starb die Frau. Ich entsinne mich<br />
noch so gut des Tages. Ich war ein kleiner<br />
Knabe und mit meinem Vater drinnen beim<br />
alten Preben, als sie gerade hinübergeschlummert<br />
war. Der alte Mann war so<br />
bewegt, er weinte wie ein Kind. Die Tote<br />
lag noch in der Schlafkammer, dicht neben<br />
dem Zimmer, in dem wir saßen. Und er<br />
sprach zu meinem Vater und ein paar<br />
Nachbarn davon, wie einsam es nun sein<br />
würde, wie gut sie gewesen sei, wieviele<br />
Jahre sie zusammen gelebt hätten und wie<br />
es zugegangen wäre, daß sie einander<br />
kennen gelernt und sich lieb gehabt<br />
hätten. Ich war, wie gesagt, klein und stand<br />
und hörte zu, aber es erfüllte mich seltsam<br />
stark, dem alten Mann zu lauschen und zu<br />
sehen, wie er immer lebhafter wurde und<br />
rote Wangen bekam, als er vom<br />
Verlobungstage sprach und davon, wie<br />
lieblich sie gewesen wäre und wieviele<br />
unschuldige, kleine Umwege er gemacht<br />
hätte, um mit ihr zusammenzutreffen. Und<br />
er erzählte vom Hochzeitstag; seine<br />
Augen leuchteten auf dabei, er lebte sich<br />
gleichsam wieder zurück in die schönen<br />
Zeiten damals, und sie lag dicht dabei in<br />
der Kammer, tot, eine alte Frau, und er war<br />
ein alter Mann und sprach von den Zeiten<br />
der Hoffnung! – ja, ja, so gehts! Damals<br />
war ich ein Kind nur, und heute bin ich alt,<br />
alt wie Preben Svane. Die Zeit vergeht und<br />
alles verändert sich! Ich erinnere mich<br />
noch gut ihres Begräbnistages. Der alte<br />
Preben ging dicht hinter dem Sarge her.<br />
Ein paar Jahre vorher hatte das Ehepaar<br />
seinen Grabstein meißeln lassen mit<br />
Inschrift und Namen, bis auf den Todestag.<br />
Der Stein wurde am Abend hinausgefahren<br />
und auf das Grab gelegt, und ein<br />
Jahr später wurde er wieder emporgehoben<br />
und der alte Preben kam zu<br />
seiner Frau heim. – Sie hinterließen nicht<br />
solchen Reichtum, wie die Leute geglaubt<br />
und behauptet hatten. Das was blieb, fiel<br />
an die Familie, die weit entfernt lebte,<br />
keiner hatte sie je<br />
gekannt. Das Fachwerkhaus<br />
mit der<br />
Bank auf der hohen<br />
Steintreppe unter<br />
dem Lindenbaum<br />
wurde vom Magistrat<br />
niedergerissen,<br />
denn es war allzu<br />
baufällig, als daß<br />
man es hätte stehen<br />
l a s s e n d ü r f e n .<br />
Später, als es der<br />
K l o s t e r k i r c h e<br />
ebenso erging und<br />
der Kirchhof aufg<br />
e h o b e n w u r d e ,<br />
kam Prebens und Marthes Grabstein, wie<br />
alles andere von dort, zu dem, der ihn<br />
kaufen wollte, und nun hat es sich gerade<br />
so getroffen, daß er nicht mit zerschlagen<br />
und verbraucht worden ist, sondern noch<br />
immer im Hofe liegt als Spielzeug für die<br />
Kleinen und als Trockenstelle für das<br />
gescheuerte Kü-chenzeug der Mädchen.<br />
Die gepflasterte Straße geht nun über die<br />
Ruhestätte des alten Preben und seiner<br />
Frau. Keiner kennt sie mehr."<br />
Und der alte Mann, der all dies erzählte,<br />
schüttelte wehmütig das Haupt. "Vergessen"<br />
– "Alles wird vergessen" sagte er.<br />
Und dann sprachen sie im Zimmer von<br />
anderen Dingen, aber der kleinste Knabe,<br />
ein Kind mit großen, ernsten Augen,<br />
kletterte auf den Stuhl hinter der Gardine<br />
und sah hinab in den Hof, wo der Mond hell<br />
auf den großen Stein schien, der ihm zuvor<br />
stets leer und flach erschienen war, nun<br />
aber da lag, wie ein großes Blatt im Buche<br />
der Geschichte. Alles, was der Knabe von<br />
Preben und seiner Frau gehört hatte,<br />
knüpfte sich an den Stein. Und er blickte<br />
auf ihn und hinauf in den klaren, lichten<br />
Mond in der reinen, hohen Luft, und es war,<br />
als ob eines Gottes Antlitz über die Erde<br />
hinschien.<br />
„Vergessen. Alles wird vergessen!" klang<br />
es im Zimmer, und in diesem Augenblick<br />
küßte ein unsichtbarer Engel des Kindes<br />
Brust und Stirn und flüsterte leise:<br />
"Bewahre das empfangene Samenkorn<br />
gut. Bewahre es bis zur Zeit der Reife.<br />
Durch Dich, o Kind, sollen die verwischte<br />
Inschrift, der verwitterte Grabstein in<br />
leuchtenden, goldenen Zügen für<br />
kommende Geschlechter bewahrt bleiben.<br />
Das alte Ehepaar soll wieder Arm in Arm<br />
durch die alten Straßen wandern, mit<br />
frischen, roten Wangen lächelnd auf der<br />
Steintreppe unter dem Lindenbaum sitzen<br />
und arm und reich zunicken.<br />
Das Samenkorn aus dieser Stunde wird im<br />
Laufe der Jahre sich in eine blühende<br />
Dichtung verwandeln. Das Gute und<br />
Schöne wird nicht vergessen, es lebt in<br />
Sagen und Liedern."
Fränkische Spezialitäten<br />
Rehrücken<br />
Zubereitungszeit: etwa 2 1/2 Stunden<br />
Rezepte - Gebratener Rehrücken<br />
Zutaten für 6 Personen:<br />
1 Rehrücken<br />
10 getrocknete Morcheln<br />
4 Scheiben durchwachsener Räucherspeck<br />
2 Karotten<br />
1 Stange Lauch<br />
2 Zwiebeln<br />
1 Scheibe Sellerie<br />
1/4 l Wild- oder Rinderbrühe<br />
1 Glas trockener Rotwein<br />
12 Wacholderbeeren<br />
1 Knoblauchzehe<br />
200g saure Sahne<br />
Salz, Pfeffer aus der Mühle<br />
Butter<br />
Zubereitung:<br />
Die Innenhaut vom Rehrücken entfernen<br />
und die Unterseite vom Gerüst salzen. Die<br />
Morcheln 30 Minuten in Rotwein einweichen.<br />
Das Gemüse kleinschneiden und in einem<br />
Bräter in Butter anbraten. Den Rehrücken<br />
hineinlegen und mit zerlassener Butter<br />
übergießen, salzen und pfeffern,<br />
zerdrückte Wacholderbeeren, Saft der<br />
Knoblauchzehe und die Brühe dazugeben.<br />
Den Speck in Streifen schneiden<br />
und über den Rehrücken geben.<br />
Die Morcheln mit dem Rotwein dazugeben<br />
und den Rücken 1 Stunde und 20 Minuten<br />
braten und mehrmals mit dem Bratensaft<br />
übergießen.<br />
Das Gemüse ausdrücken und wegwerfen.<br />
Die saure Sahne in den Bratensaft<br />
einrühren.<br />
Das Fleisch vom Gerüst lösen und in<br />
Scheiben schneiden. Dazu Gemüse der<br />
Jahreszeit, Kartoffeln und Preiselbeeren<br />
servieren.<br />
Weinempfehlung:<br />
Der Rücken ist beim Reh am geschmacksintensivsten,<br />
was durch das Belassen am<br />
Knochen noch verstärkt wird. Getrocknete<br />
Morcheln und Wacholderbeeren fügen<br />
eine herb-bittere Note hinzu. Diesem<br />
Geschmacksbild ist nur ein gerbstoffbetonter<br />
Rotwein gewachsen.<br />
Bei Preiselbeerzugabe darf der Wein<br />
etwas Süße zeigen. Trockene bis<br />
halbtrockene rote Spätlesen sind gute<br />
Begleiter.<br />
Rehnierchen<br />
mit Pfifferlingen<br />
Maßgebend für die Weinauswahl sind die<br />
herzhaft aromatischen Pfifferlinge. Kerner<br />
Kabinettweine sind besonders geeignete<br />
Partner.<br />
Zutaten für 2 Personen:<br />
6 Rehnieren<br />
500 g Pfifferlinge<br />
2 Zwiebeln<br />
½ Bund Petersilie<br />
Salz, Pfeffer aus der Mühle<br />
Butter<br />
So wird's gemacht:<br />
Die Haut der Nieren entfernen und die<br />
Nieren der Länge nach in je 3 Scheiben<br />
schneiden. Die Pfifferlinge putzen.<br />
Zwiebeln und Petersilie hacken.<br />
Die Zwiebeln in einer großen Pfanne mit<br />
Butter glasig braten und die Pfifferlinge<br />
hinzufügen, salzen und pfeffern, noch<br />
etwas Butter dazugeben und kurz fertig<br />
braten.<br />
In einer zweiten Pfanne die Nierenscheiben<br />
in Butter braten, salzen und<br />
pfeffern. Die gebratenen Nieren zu den<br />
Pfifferlingen geben und mit Petersilie<br />
bestreuen.<br />
Beilagen:<br />
Dazu Bandnudeln - am besten Safrannudeln<br />
- und einen grünen Salat servieren.<br />
Unsere Weinempfehlung:<br />
Maßgebend für die Weinauswahl sind die<br />
herzhaft aromatischen Pfifferlinge.<br />
Blumige, pflanzlich aromatische trockene<br />
bis halbtrockene Weißweine mit sehr<br />
milder Säure, z.B. Kerner Kabinettweine<br />
sind besonders geeignete Partner.<br />
Saitenwürstchen mit<br />
Linsen<br />
Die Linsen vermitteln einen rauen<br />
Geschmack, Zwiebeln und Möhren Süße.<br />
Wir empfehlen einen etwas gereiften<br />
Trollinger.<br />
Quellzeit: über Nacht<br />
Zubereitungszeit: etwa 2 Stunden<br />
Zutaten für 4 Personen:<br />
300 g Linsen<br />
1 L Wasser<br />
Rezepte - Saitenwürstchen mit Linsen<br />
125 g durchwachsener Speck<br />
1 Zwiebel<br />
etwas Salz<br />
schwarzer Pfeffer<br />
3 Möhren<br />
2 EL Weinessig<br />
4 Saitenwürstchen<br />
Zubereitung:<br />
Die Linsen über Nacht in 1 L Wasser<br />
einweichen.<br />
Am nächsten Tag den Speck würfeln. Die<br />
Zwiebel schälen und würfeln. In einem<br />
nicht zu kleinen Topf mit dem Speck glasig<br />
braten.<br />
Die Linsen mit dem Einweichwasser<br />
dazugeben. Mit Salz sowie Pfeffer würzen<br />
und 1 Stunde köcheln.<br />
Die Möhren putzen, schälen und in kleine<br />
Würfel schneiden. Zusammen mit dem<br />
Essig zu den Linsen geben. Nochmals<br />
etwa 45 Minuten zugedeckt köcheln. Die<br />
Würste etwa 10 Minuten in den Linsen<br />
heiß werden lassen.<br />
Beilage: Dazu isst man Spätzle (hierfür<br />
können Sie nachstehendes Rezept<br />
nutzen). Wer keine Saitenwürstchen<br />
bekommt, kann auch geräucherte<br />
Mettwürstchen verwenden.<br />
Weinempfehlung:<br />
Die Linsen vermitteln einen etwas rauen<br />
Geschmack, Zwiebeln und Möhren<br />
hingegen Süße, zu der sich die scharfe<br />
Säure des Essigs gesellt. Wir empfehlen<br />
einen etwas gereiften Trollinger.
Böhmische Küche<br />
Leberknödel mit Kraut und<br />
Aniszwiebeln<br />
Zutaten - Für 4 Portionen<br />
Ergibt 4 Portionen<br />
Knödel<br />
100 ml Milch<br />
40 g Schalotten<br />
1 Bund Majoran (klein)<br />
200 g Rinderleber<br />
10 g Butter<br />
250 g Schweinemett<br />
250 g Schweinehack<br />
1 Ei (Kl. M)<br />
1 Eigelb (Kl. M)<br />
2 El Semmelbrösel<br />
3 El Portwein<br />
Salz<br />
Pfeffer<br />
20 g altbackenes Brot<br />
Sauerkraut<br />
40 g durchwachsener Speck<br />
1 Dose Sauerkraut (550 g EW)<br />
10 g Schweineschmalz<br />
400 ml Gemüsefond<br />
2 Lorbeerblätter<br />
2 Nelken<br />
2 El Zucker<br />
Aniszwiebeln<br />
500 g Zwiebeln<br />
150 g Butter<br />
2 Sternanis<br />
Salz<br />
Zubereitung<br />
1. Brot in der Milch einweichen. Schalotten<br />
fein würfeln. Majoranblättchen fein<br />
hacken. Rinderleber putzen, fein<br />
schneiden und in einer Moulinette fein<br />
zerkleinern. Butter in einer Pfanne<br />
schmelzen lassen, Schalotten darin bei<br />
mittlerer Hitze 2 Minuten ohne Farbe<br />
dünsten. Majoran dazugeben und erkalten<br />
lassen.<br />
2. Das Brot ausdrücken und in einer<br />
Schüssel mit Leber, Mett, Hack, Ei, Eigelb,<br />
Bröseln, Portwein und Schalotten<br />
mischen. Herzhaft mit Salz und Pfeffer<br />
würzen. Aus der Masse mit feuchten<br />
Hände 8 gleich große Knödel formen und<br />
abgedeckt kalt stellen.<br />
3. Für das Sauerkraut den Speck in feine<br />
Streifen schneiden. Sauerkraut in einem<br />
Sieb abtropfen lassen. Schmalz in einem<br />
Topf zerlassen, Speckstreifen darin bei<br />
mittlerer Hitze 2 Minuten dünsten.<br />
Sauerkraut, Gemüsefond, Lorbeer,<br />
Nelken, Zucker und 200 ml Wasser<br />
zugeben und bei mittlerer Hitze 15 Minuten<br />
zugedeckt garen. Dann in weiteren 10<br />
Minuten offen zu Ende garen.<br />
4. Für die Aniszwiebeln die Zwiebeln in<br />
feine Streifen schneiden. Butter in einem<br />
Topf zerlassen, Zwiebeln und Sternanis<br />
hinzufügen und offen bei mittlerer Hitze in<br />
ca. 15 Minuten goldbraun dünsten, leicht<br />
mit Salz würzen.<br />
5. Einen großen Topf mit Salzwasser zum<br />
Kochen bringen. Knödel hineingeben,<br />
Hitze reduzieren. Sobald die Knödel an der<br />
Oberfläche schwimmen, die Knödel noch<br />
weitere 10-12 Minuten ziehen lassen.<br />
Sauerkraut und Aniszwiebeln erwärmen.<br />
Sauerkraut und Knödel auf vorgewärmten<br />
Tellern mit Aniszwiebeln beträufelt<br />
servieren. Dazu passt Kartoffelpüree.<br />
Rohe Klöße<br />
Zutaten - Für 12 Portionen<br />
3,5 kg große mehlig kochende Kartoffeln<br />
Salz<br />
2 Msp. Knödelhilfe oder ein paar Spritzer<br />
Weißweinessig<br />
Zubereitung<br />
1. Kartoffeln waschen und schälen. Ca. 1<br />
kg Kartoffeln je nach Größe halbieren oder<br />
vierteln und in einem Topf mit Salzwasser<br />
bedecken. Eine Vierkantreibe in eine<br />
große Schüssel stellen. Die restlichen<br />
Kartoffeln auf der feinen Seite der Reibe<br />
sehr fein raffeln. Die Kartoffelmasse mit<br />
Knödelhilfe oder etwas Essig mischen,<br />
d a m i t s i e n i c h t g r a u w i r d . D i e<br />
Kartoffelmasse in ein Küchentuch geben<br />
und sehr stark auspressen (die Masse<br />
muss wirklich sehr trocken sein, das geht<br />
am besten mit einer Kartoffelpresse). Das<br />
Kartoffelwasser auffangen und 15 Minuten<br />
stehen lassen.<br />
2. Inzwischen die Kartoffelstücke 25-30<br />
Minuten kochen. Die sehr trockene<br />
Kartoffelmasse in einer großen Schüssel<br />
zerpflücken, damit keine Klümpchen<br />
entstehen.<br />
3. Gekochte Kartoffeln abgießen,<br />
Kochwasser auffangen. Kartoffeln mit 150-<br />
200 ml Kochwasser zu einem feinen Brei<br />
zerstampfen. Den heißen Kartoffelbrei mit<br />
der rohen Kartoffelmasse mit den Händen<br />
s o r g f ä l t i g m i s c h e n . ( A c h t u n g ,<br />
Verbrennungsgefahr! Hände immer<br />
wieder in sehr kaltes Wasser tauchen.)<br />
4. Das aufgefangene Kartoffelwasser<br />
vorsichtig abgießen, die abgesetzte zähe<br />
Stärke mit der Knödelmasse mischen, mit<br />
etwas Salz würzen.<br />
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Tel: 0049 157 83 43 93 53<br />
5. In einem großen Topf reichlich<br />
S a l z w a s s e r a u f k o c h e n . A u s d e r<br />
Knödelmasse 12-14 Knödel formen. In das<br />
sehr heiße, aber nicht kochende Wasser<br />
gleiten lassen. Das Knödelwasser (ist<br />
nach Hinzufügen der Knödel abgekühlt)<br />
bis knapp unter den Siedepunkt erhitzen.<br />
Die Hitze dann etwas reduzieren, die<br />
Knödel 15-20 Minuten ziehen lassen (das<br />
Wasser darf nicht mehr kochen). Knödel<br />
mit einer Schaumkelle aus dem Wasser<br />
heben und zu Hasenkeulen servieren.
E l i s a b e t h A m a l i e E u g e n i e ,<br />
Herzogin in Bayern, Kaiserin von<br />
Österreich, ungarische, kroatische<br />
und tschechische Königin, wurde<br />
Kaiserin Sissy<br />
in Karlsbad<br />
Sissi kam in <strong>Juni</strong> des Jahres 1892<br />
nach Karlsbad, um sich zu kurieren<br />
und wohnte im Hotel Tereza bis<br />
Juli.<br />
Linhart auf<br />
Schlossb<br />
e r g i n s<br />
Hotel zurückkam.<br />
Sie legte<br />
a l s o c a<br />
2 0 , 5 k m<br />
täglich mit<br />
einem elas<br />
t i s c h e n<br />
G a n g i n<br />
einem hügeligen Terrain zurück.<br />
Als eine bedeutende Person<br />
wurde sie über die ganze Zeit von<br />
einem heimischen Detektiv<br />
überwacht, der anschließend für<br />
seine Einsatzbereitschaft, Ausdauer<br />
und physische Beständigkeit<br />
ein Verdienstkreuz bekommen<br />
hat.<br />
Sie können auch durch die Kurwälder<br />
spazieren gehen, vielleicht<br />
auf den Spuren der energischen<br />
Kaiserin Sissi.<br />
Sie können auch in ihrem Appartement<br />
im Hotel Tereza wohnen, des<br />
Teiles des Bristol Group-Hotelkomplexes<br />
im wunderschönen<br />
Westend von Karlovy Vary ist.<br />
in ihrer Zeit als die schönste Frau<br />
Europas betrachtet. Die Kaiserin<br />
Auch im Verlauf ihres Aufenthalts<br />
hat sie an ihren Aktivitäten nichts<br />
geändert. Ihre täglichen<br />
Spaziergänge<br />
begann sie bei<br />
Lázně III (Bad III),<br />
von wo sie zu Tři<br />
kříže (drei Kreuzen)<br />
über Goetheaussichtspunkt<br />
hineingestiegen<br />
ist, weiter<br />
ü b e r Ve i t s b e r g ,<br />
nach Březová her<br />
u n t e r k a m , a u f<br />
Aberg hinaufklett<br />
e r t e u n d ü b e r<br />
Luigi Lucheni ermordet Kaiserin<br />
Elisabeth 1898 in Genf
neues aus tschechien<br />
Geographie<br />
Egergraben<br />
Die Hans-Heiling-Felsen an der Eger<br />
westlich von Karlsbad (Karlovy Vary):<br />
variszische Granite der Böhmischen<br />
Masse knapp südlich der südlichen<br />
Grabenrandstörung des Falkenauer<br />
Beckens.<br />
Mravenčák (links) und Černý vrch<br />
(Schwarzer Berg), zwei Tephrit-<br />
Basanitkuppen am Nordrand des<br />
Duppauer Gebirges gegenüber von<br />
Klášterec nad Ohří (Klösterle an der Eger)<br />
Der Bořeň (Borschen) bei Bílina (Bilin),<br />
eine isoliert stehende Tephrit-Basanit-<br />
Erosionsruine am Übergang des<br />
B ö h m i s c h e n M i t t e l g e b i r g e s i n s<br />
Nordböhmische Becken<br />
Blick vom Milleschauer im Böhmischen<br />
Mittelgebirge über das Nordböhmische<br />
Becken, u. a. mit dem Kohlekraftwerk<br />
L e d v i c e ( L a d o w i t z ) u n d d e m<br />
Braunkohletagebau Bilin. Im Hintergrund<br />
der Südrand des Erzgebirges mit der<br />
Kleinstadt Litvínov (Leutensdorf).<br />
Der Egergraben (Ohře-Graben, Oherský<br />
příkop) ist eine geografische und<br />
regionalgeologische Raumeinheit im<br />
Nordwesten Tschechiens bzw. in<br />
Nordböhmen.<br />
Er ist Nordost-Südwest ausgerichtet,<br />
verläuft südlich parallel zum Erzgebirge<br />
(Krušné Hory) und ist bezüglich seiner<br />
Entstehung mit diesem verknüpft.<br />
Der morphologisch als Niederung<br />
ausgebildete Teil des Egergrabens<br />
b e f i n d e t s i c h k o m p l e t t i n d e r<br />
Tschechischen Republik, in etwa<br />
zwischen den Städten Cheb (Eger) im<br />
Südwesten und Ústí nad Labem (Aussig)<br />
im Nordosten. Sein südwestlicher<br />
Abschnitt wird vom namensgebenden<br />
Fluss Eger (Ohře) durchflossen und trennt<br />
d a s E r z g e b i r g e v o m K a i s e r w a l d<br />
(Slavkovský les) und Duppauer Gebirge<br />
(Doupovské hory). Im Nordosten setzt<br />
sich die Niederung als Nordböhmisches<br />
Becken im Tal der Biela fort und trennt dort<br />
das Erzgebirge vom Böhmischen<br />
Mittelgebirge (České středohoří),<br />
während die Eger das Böhmische<br />
Mittelgebirge südlich umfließt und bei<br />
Leitmeritz (Litoměřice) in die Elbe<br />
mündet.<br />
Geologie<br />
Der Egergraben im geologischen Sinn<br />
umfasst, je nach Definition, ein z. T.<br />
deutlich größeres Areal als die Flusstäler<br />
von Eger und Biela. In jedem Fall werden<br />
Duppauer Gebirge und Böhmisches<br />
Mittelgebirge mit hinzugerechnet.<br />
Der Egergraben kann als Paläo-Rift, d. h.<br />
als ein heute weitgehend inaktiver<br />
Grabenbruch, betrachtet werden. Er<br />
gehört zum sogenannten Europäischen<br />
Känozoischen Riftsystem und bildete sich<br />
durch die Fernwirkung der Entstehung der<br />
Alpen im Tertiär. Die Norddrift der<br />
afrikanischen Kontinentalplatte rief in<br />
Mitteleuropa verstärkte Spannungen in<br />
der Erdkruste hervor. Diese Spannungen<br />
wurden abgebaut, indem an Verwerfungen<br />
im eingeebneten und zu großen<br />
Teilen von mächtigen Sedimentschichten<br />
überdeckten Variszischen Grundgebirge<br />
erneut tektonische Bewegungen stattfanden.<br />
Entlang solcher, nordost-südwest<br />
(erzgebirgisch) streichenden Bruchzonen<br />
und entsprechend nordwest-südost<br />
(herzynisch) orientierten Querstörungen<br />
sank vom Eozän oder frühen Oligozän bis<br />
zum späten Miozän, vor etwa 40 bzw. 35<br />
bis 9 Millionen Jahren, der Egergraben in<br />
den nordwestlichen Teil der Böhmischen<br />
Masse ein und trennte dadurch die<br />
Erzgebirgsscholle vom Rest der<br />
Böhmischen Masse ab. Nachfolgend<br />
wurde das Erzgebirge zusätzlich<br />
h e r a u s g e h o b e n . D a d i e H e b u n g<br />
vorwiegend an der Bruchzone zwischen<br />
Erzgebirge und Egergraben (Erzgebirgsabbruch)<br />
stattfand, steigt das Erzgebirge<br />
an seiner in Sachsen liegenden<br />
Nordwestflanke nur sehr allmählich an,<br />
fällt aber nach Südosten, an der dem
Egergraben zugewandten Flanke steil ab.<br />
Man spricht aufgrund dieser Geometrie<br />
auch von einem Pultschollengebirge. Die<br />
bedeutendste südliche Randstörung des<br />
Egergrabens ist der Mittelgebirgsabbruch<br />
(benannt nach dem Böhmischen<br />
Mittelgebirge), auch als Litoměřice-<br />
Störung bezeichnet. Insbesondere<br />
während der Hauptphase der tektonischen<br />
Bewegungen stiegen dort, wo<br />
sich erzgebirgische und herzynischen<br />
Hauptstörungen kreuzen, große Mengen<br />
basaltischen Magmas auf, was an der<br />
Oberfläche des Egergrabens zu<br />
ausgedehntem Vulkanismus führte. Da<br />
die resultierenden Vulkangesteine relativ<br />
erosionsbeständig sind, bilden sie heute<br />
die Berge des Duppauer Gebirges und<br />
des Böhmischen Mittelgebirges.<br />
Die Vulkankomplexe gliedern den<br />
Egergraben zusammen mit einigen<br />
herzynisch orientierten Hauptstörungen<br />
in mehrere Teilbecken: das in seiner<br />
heutigen Form geologisch vergleichsweise<br />
junge Egerer Becken (Cheb-<br />
B e c k e n ) i m S ü d w e s t e n , d a s<br />
Nordböhmische Becken (Most-Becken)<br />
im Nordosten und das relativ schmale<br />
Falkenauer Becken (Sokolov-Becken)<br />
dazwischen. Prinzipiell kann man auch<br />
das Mitterteicher Becken in Nordost-<br />
Bayern sowie das Zittauer und das<br />
Berzdorf-Radmeritzer Becken im<br />
Dreiländereck Deutschland-Tschechien-<br />
Polen als südwestliche bzw. nordöstliche<br />
Ausläufer mit zum Egergraben-System<br />
dazu zählen.<br />
Als Senkungsgebiete waren der<br />
Egergraben bzw. dessen Teilbecken im<br />
Tertiär bedeutende Ablagerungsgebiete.<br />
Dort bestanden ausgedehnte Fluss-, Seeund<br />
Sumpflandschaften, in denen sich die<br />
heutigen nordböhmischen Braunkohlelagerstätten<br />
bildeten, die z. B. bei<br />
Chomutov im Most-Becken oder bei<br />
Bogatynia im Zittauer Becken abgebaut<br />
werden. Die Sedimentschichten enthalten<br />
ferner eine vielfältige Flora und Fauna.<br />
Die Fossillagerstätte Dolnice im Cheb-<br />
Becken ist für ihre reichen Vorkommen an<br />
Schlangen, Eidechsen und Lurchen des<br />
frühen Miozäns berühmt, da diese<br />
Wirbeltiergruppen in den meisten<br />
Fossilfundstellen gleichen geologischen<br />
Alters wesentlich seltener sind. Eine<br />
andere bedeutende frühmiozäne<br />
Wirbeltierfundstätte ist „Merkur-Nord“ im<br />
Tagebau Nástup–Tušimice nahe Chomutov<br />
im Nordböhmischen Becken.<br />
Gebiet noch nicht vollständig erloschen<br />
ist. Zu den spätvulkanischen Erschein<br />
u n g e n z ä h l e n d i e M o f e t t e n i m<br />
Moorgebiet Soos sowie die zahlreichen<br />
Thermalquellen, die zu den heißesten<br />
Quellen Europas zählen, wie der<br />
Karlsbader Sprudel (Vřídlo) mit 72 °C<br />
Austrittstemperatur. Das Auftreten<br />
schwacher aber spürbarer Erdbeben im<br />
südwestlichen Abschnitt des Egergrabens,<br />
insbesondere im Bereich der<br />
Marienbader Störung am Ostrand des<br />
Cheb-Beckens, zeigt zudem, dass auch<br />
die tektonischen Bewegungen noch nicht<br />
vollständig aufgehört haben.<br />
Erst ein Grollen, dann ein<br />
Zittern: Im Mai waren wieder<br />
Erdbeben zu spüren.<br />
Der Erdbebendienst Bayern (EBD)<br />
registrierte die Schwarmbeben ab 11 Uhr<br />
über die Messstation in Vielitz bei Selb.<br />
Die Epizentren der Beben lagen wieder im<br />
Egerer Graben, in der Region nordwestlich<br />
von Novy Kostel (Neukirchen) in<br />
Tschechien in einer Tiefe von rund sieben<br />
Kilometern. Das Geografische Institut<br />
Prag maß den stärksten Erdstoß mit 2,9<br />
auf der Richterskala.<br />
Aufgrund der relativ großen Entfernung<br />
und der Herdtiefen der Erdbeben, gibt der<br />
EDB jedoch Entwarnung: „Bei dieser<br />
Stärke ist nicht mit Schäden, zumindest<br />
auf bayerischem Gebiet zu rechnen“,<br />
heißt es in einer Mitteilung.<br />
Die Beben entstehen laut Dr. Joachim<br />
Wassermann, Leiter der Abteilung<br />
Seismologie des Geophysikalischen<br />
Observatoriums in Fürstenfeldbruck, in<br />
einer tektonischen Verwerfungszone rund<br />
30 Kilometer im Erdinneren. „Die gängige<br />
Theorie ist, dass sich im Übergang von<br />
Mantel zu Erdkruste ein alternder<br />
Magmakörper gebildet hat“, sagt<br />
Wassermann. Aus diesem Magmakörper<br />
entweiche Kohlendioxid und Wasserdampf,<br />
das episodisch nach oben steige.<br />
Dabei würden sich die Spannungen in den<br />
Verwerfungszonen lösen. „Schwarmbeben<br />
sind ein Argument dafür, dass<br />
Flüssigkeiten beteiligt sind“, erklärt der<br />
Geophysiker.<br />
In einigen Gebieten des Egergrabens sind<br />
hohe geothermische Gradienten von 5,5<br />
°C/100 m beobachtet worden, was zeigt,<br />
dass die vulkanische Aktivität in dem<br />
So schlug der Seismograf in Vielitz bei Selb aus.
neues aus tschechien<br />
Für diese Theorie spreche außerdem die<br />
Existenz von Mofetten im betreffenden<br />
G e b i e t , a l s o S t e l l e n , a n d e n e n<br />
Kohlendioxid aus der Erde tritt. „Ein<br />
anderes Zeichen sind die Bäder in<br />
Böhmen und Bayern. Sie zeigen, dass es<br />
im Erdinneren heiße Regionen gibt“, sagt<br />
Wassermann. Meist könne der Druck im<br />
Erdinneren über viele schwächere Beben<br />
abgebaut werden, sodass es meist bei<br />
einem Grollen und Zittern bleibt.<br />
„Unter Umständen können aber auch<br />
Schwarmbeben sehr kräftig ausfallen“,<br />
sagt Joachim Wassermann und erinnert<br />
an ein Beben der Magnitude 5, das in den<br />
1980er-Jahren die Region erschüttert hat<br />
und auch für Schäden sorgte.<br />
Die Schwarmbeben im Egerer Graben<br />
können wenige Tage dauern oder sich<br />
über Monate hinziehen. Und sie werden<br />
immer wiederkommen. „Nur vorhersagen<br />
lassen sie sich nicht“, sagt Wassermann.<br />
Wichtig für den EBD sind die Mitteilungen<br />
aus der Bevölkerung, um etwa die<br />
flächige Ausdehnung der Beben zu<br />
registrieren, denn nicht überall stehen<br />
Seismografen.<br />
Erstmals Anzeichen für<br />
magmatische Aktivität in<br />
Mitteleuropa beobachtet<br />
Wissenschaftler finden neue<br />
Erklärung für Schwarmbeben<br />
im Vogtland<br />
Cheb (Eger). Magma unterhalb des Cheb-<br />
Beckens an der Deutsch-Tschechischen<br />
Grenze bewegt sich stärker auf die<br />
Erdoberfläche zu. Das schließen Wissenschaftler<br />
des Umweltfor-schungszentrums<br />
Leipzig-Halle (UFZ) und des<br />
GeoForschungsZentrums Potsdam<br />
(GFZ) aus der Untersuchung aufsteigender<br />
Gase in den dortigen Mofetten und<br />
Mineralquellen. Messungen über einen<br />
Zeitraum von zwölf Jahren hatten gezeigt,<br />
dass sich das Verhältnis zweier Heliumisotope<br />
in diesen Gasen verändert.<br />
"Dabei wurden die höchsten Werte in<br />
Europa nördlich der Alpen gemessen wie<br />
sie sonst nur aus aktiven Vulkangebieten<br />
bekannt sind", so Dr. Karin Bräuer vom<br />
UFZ.<br />
Für die Wissenschaftler sind diese<br />
Veränderungen ein Anzeichen für den<br />
Anstieg von magmatischer Aktivität unter<br />
dem Cheb-Becken. Das aufsteigende<br />
Magma könnte zugleich einer der<br />
Auslöser für die Schwarmbeben sein, die<br />
regelmäßig im Vogtland, in Nordwest-<br />
Böhmen, im Fichtelgebirge und in der<br />
Oberpfalz auftreten.<br />
Die Ergebnisse der Untersuchungen<br />
werden am 27. September auf der<br />
Konferenz GeoErlangen 2005 sowie<br />
Anfang Oktober auf der 8. Internationalen<br />
Konferenz für Gasgeochemie in Palermo<br />
vorgestellt und sind in den international<br />
renommierten Geophysical Research<br />
Letters (GRL Vol. 32 in 2005) veröffentlicht.<br />
Der Atem der Tiefe<br />
Pausenlos steigen Gasblasen<br />
an die Wasseroberfläche.<br />
Bublák – auf<br />
deutsch "das Blubbernde"<br />
nennen die Einheimischen<br />
das kleine Wasserloch in<br />
einem Sumpfgebiet beim<br />
westböh-mischen Franti¨kovy<br />
Láznì (Franzens-bad).<br />
Gut versteckt zwischen<br />
Sträuchern ist es zwar kaum<br />
zu sehen, aber die Geräusche<br />
sind nicht zu überhören. In<br />
großen Mengen strömt hier Gas aus der<br />
Tiefe. Gas, das aus aktiven Magmablasen<br />
in etwa 30 Kilometern unter der<br />
Erdoberfläche stammt. Überall im<br />
Dreiländereck Sachsen-Bayern-Böhmen<br />
haben die Wissenschaftler in den letzten<br />
Jahren Mineralquellen und Gasaustrittslöcher<br />
– so genannte Mofetten – unter-<br />
sucht. Keine ist für sie so interessant wie<br />
die Mofette Bublák im Egerbecken. Die<br />
Wissenschaftler haben hier eine Stelle<br />
gefunden, an der Gas fast unbeeinflusst<br />
aus dem Erdmantel an die Oberfläche<br />
aufsteigt. "Durch Messungen vor und<br />
nach einem kleinen Erdbeben konnten wir<br />
die Transportgeschwindigkeit abschätzen",<br />
erzählt Dr. Gerhard Strauch vom<br />
UFZ. "Mit einer Geschwindigkeit von bis<br />
zu 400 Metern pro Tag bewegt sich das<br />
Gas zumindest die letzten 7 bis 8<br />
Kilometer nach oben. Das heißt, hier<br />
muss es Spalten geben,<br />
die bis in große Tiefen<br />
führen."<br />
Ein Glücksfall, denn die<br />
Wissenschaftler interessieren<br />
sich für einen<br />
Bestandteil des Gases, der<br />
nur im Erdmantel – also<br />
unterhalb von 30 Kilometern<br />
– in einer charakteristischen<br />
Zusammensetzung<br />
vorkommt und der<br />
sich auf seinem Weg nach<br />
oben verändern kann.<br />
Zusammen mit seinem<br />
K o l l e g e n D r. H o r s t<br />
Kämpf vom GFZ Potsdam<br />
beugt sich Strauch<br />
über das Wasserloch. Er<br />
hält einen Trichter ins<br />
Wasser, fängt damit die<br />
Gasblasen ein und leitet<br />
sie über einen Schlauch<br />
zur so genannten Gasmaus<br />
– einem Zylinder<br />
aus Spezialglas mit zwei<br />
Öffnungen.<br />
Sein Kollege Kämpf hält inzwischen<br />
diesen Glaszylinder ins kalte Wasser,<br />
damit keine Luft die Probe verunreinigt.<br />
Das Gas, das zu mehr als 99 Prozent aus<br />
Kohlendioxid besteht, werden die<br />
Wissenschaftler später im Labor untersuchen.
Gase als Vulkansensor<br />
"Die Heliumuntersuchungen werden in<br />
Kooperation mit unserem Kollegen Dr.<br />
Samuel Niedermann vom GFZ Potsdam<br />
durchgeführt. Das Edelgas Helium kommt<br />
zwar nur in sehr geringen Mengen in<br />
diesen Gasen vor", so Dr. Karin Bräuer<br />
vom UFZ. "Aber es lässt sich am besten<br />
nach seinem Ursprung zuordnen." Denn<br />
Helium kommt in der Natur in zwei<br />
stabilen Isotopen vor. Die Heliumisotope<br />
haben eine unterschiedliche Anzahl von<br />
Neutronen im Atomkern. "Das häufigere<br />
Helium-4 wird in der Erdkruste durch<br />
radioaktiven Zerfall gebildet. Helium-3<br />
kommt dagegen aus dem darunter<br />
liegenden Erdmantel. Das Verhältnis<br />
zwischen den beiden Heliumisotopen<br />
sagt also etwas darüber aus, aus welchen<br />
Tiefen das Gas stammt." Das klingt<br />
vielleicht nach mathematischen Spielchen,<br />
hat aber einen ernsten Hintergrund:<br />
Bei Erdbeben oder vulkanischer Aktivität<br />
kommen mehr Gase aus tieferen<br />
Schichten an die Erdoberfläche als sonst.<br />
Die Analyse dieser Gase hilft, Prozesse<br />
besser zu verstehen, die in Kruste und<br />
Mantel verborgen ablaufen. Die bisherigen<br />
Ergebnisse reichen allerdings<br />
gegenwärtig noch längst nicht aus, um<br />
Vulkanausbrüche oder Erdbeben sicher<br />
v o r h e r z u s a g e n . N u r l a n g j ä h r i g e<br />
Messreihen können helfen, dieses<br />
Problem in Zukunft in Griff zu bekommen.<br />
Seit Anfang der neunziger Jahre<br />
beobachten die Wissenschaftler das<br />
Verhältnis zwischen Helium-3 und Helium-4<br />
an verschiedenen Mineralquellen<br />
im Grenzgebiet um das Cheb-Becken.<br />
Dabei zeigte sich, dass die Werte dort an<br />
einigen Stellen in den letzten Jahren<br />
deutlich angestiegen sind. "Wir haben in<br />
der Mofette Bublák in der Nähe der<br />
Grenze zu Sachsen ein Verhältnis der<br />
Heliumisotope bis zum 6,2fachen des<br />
Wertes von Luft-Helium gemessen", so<br />
Karin Bräuer. "Das ist der höchste Wert,<br />
der jemals in Mitteleuropa gemessen<br />
wurde. Solche Werte sind sonst nur von<br />
aktiven Vulkanen wie dem Ätna bekannt."<br />
Die Vergleichsmessungen vom Laacher<br />
See in der Osteifel zeigten dagegen keine<br />
Veränderungen. Aus Sicht der Wissenschaftler<br />
bedeutet das: Es tut sich etwas<br />
unter der Region rund um das Cheb-<br />
Becken. Diese ist inzwischen die Region<br />
mit den höchsten Mantelheliumanteilen in<br />
Mitteleuropa. Vulkanausbrüche hat es an<br />
der heutigen sächsisch-böhmischbayerischen<br />
Grenze zuletzt wahrscheinlich<br />
vor etwa 300.000 Jahren<br />
gegeben.<br />
Ein ganzer Tourismuszweig lebt heute<br />
von den Spätfolgen des Vulkanismus.<br />
Weltbekannte böhmische Heilbäder wie<br />
Karlovy Vary (Karlsbad), Mariánské<br />
Lázne (Marienbad) oder Franti¨kovy<br />
Láznì (Franzensbad), aber auch die<br />
sächsischen Kurorte Bad Elster und Bad<br />
Brambach sowie Sibyllenbad im<br />
Oberpfälzer Wald verdanken ihre Existenz<br />
den dortigen sprudelnden Kohlendioxid-Mineralquellen<br />
und damit der<br />
magmatischen Aktivität im Untergrund.<br />
Für Bewohner und Besucher der Region<br />
besteht trotz der neuen Messungen kein<br />
Grund zur Sorge: "Wir wissen noch nicht,<br />
wie die Magmen zusammengesetzt sind,<br />
wie weit die Schmelzen aus über 30 km<br />
Tiefe in die Erdkruste aufsteigen. Nur die<br />
Signale aus den Quellgasen geben uns<br />
Hinweise, dass sich etwas in den<br />
verborgenen Tiefen tut. Dazu ist noch viel<br />
Monitoring Erdbebenschwärmeund umfassende<br />
geologische Arbeit erforderlich",<br />
so Horst Kämpf vom GeoForschungs-<br />
Zentrum.
FRAUENSEITE<br />
“Schön ist alles, was man mit Liebe betrachtet.”<br />
(Christian Morgenstern)<br />
Jede Frau greift gelegentlich zu<br />
ein paar kleinen Tricks, um die<br />
Augen größer, die Lippen voller<br />
und das Haar glänzender erscheinen<br />
zu lassen. Dass dabei<br />
aber auch einiges schief gehen<br />
kann, ist vielen vielleicht weniger<br />
bewusst. Wir zeigen Ihnen die<br />
schlimmsten Beauty-Fallen –<br />
von Lippenstift auf den Zähnen<br />
bis hin zur verkorksten Haarverlängerung.<br />
Plus: Tipps, wie Sie<br />
solche Ausrutscher künftig vermeiden.<br />
Filz-Extensions<br />
Langes, dichtes Haar ist der Traum vieler<br />
Frauen. Es kann jedoch schnell zum<br />
Albtraum werden, wenn die Haare<br />
plötzlich büschelweise ausfallen, verfilzen<br />
oder sich die Kopfhautü entzündet. Mit<br />
einer künstlichen Haarverlängerung,<br />
sogenannten Extensions kann genau das<br />
nämlich passieren, wenn man am falschen<br />
Ende spart. Billig-Extensions bestehen<br />
meist aus Silikon – das sieht nicht nur<br />
künstlich und unnatürlich aus, sondern<br />
kann auch zu allergischen Reaktionen<br />
führen. Außerdem darf das Plastikhaar<br />
weder gefärbt noch mit Glätteisen oder<br />
Lockenstab behandelt werden. Doch auch<br />
bei Echthaar-Extensions kann noch jede<br />
Menge schief gehen. Je nach Methode<br />
werden die Haarteile entweder an das<br />
Kopfhaar geschweißt, geknotet oder per<br />
Ultraschall verbunden. In jedem Fall<br />
entstehen dabei aber Knotenstellen an<br />
den Haaren, die beim Herauswachsen<br />
verfilzen und sichtbar werden können.<br />
Extensions: Qualität wichtig<br />
Außerdem entscheiden sich meist gerade<br />
Frauen mit dünnem, kraftlosem Haar für<br />
Extensions. Bei einer starken Haarverlängerung<br />
kann das ungewohnte Gewicht<br />
des Kunsthaares so an den Haarwurzeln<br />
ziehen, dass Spannungskopfschmerzen<br />
entstehen oder das Haar sogar komplett<br />
ausfällt. Spätestens dann müssen die<br />
Haarteile in einer oft schmerzhaften<br />
Prozedur entfernt werden. Was dann<br />
bleibt, ist meist noch dünneres, empfindliches<br />
Haar und ein tiefes Loch im<br />
Geldbeutel.<br />
Wer sich unbedingt volleres Haar wünscht,<br />
der sollte dennoch in eine Profi-<br />
Behandlung investieren. Diese kostet<br />
zwar 500 bis 1000 Euro, hat aber ein<br />
natürlicheres und länger haltbares<br />
Ergebnis. Also: Besser einmal tief in die<br />
Tasche greifen und ein längerfristig<br />
zufriedenstellendes Ergebnis haben, als<br />
300 Euro für einen Pfuscher zu bezahlen<br />
und nach zwei Wochen wieder mit kurzen,<br />
kaputten Haaren unterwegs zu sein<br />
Dieses Buch soll Balsam für die Seele eines geliebten Menschen sein.<br />
Liebe Worte für den Partner sind in der heutigen Zeit ein wenig in<br />
Vergessenheit geraten, aber sie tun auch heute noch gut.<br />
Das Buch soll Ihnen helfen, die Worte wiederzufinden.<br />
Text und Fotos von Karl Heinz Heinl - “Charly”<br />
geboren am 01. 06. 1950 in Arzberg<br />
Buchbestellungen bei: Karl Heinz Heinl,<br />
Rathausstr. 13, 95659 Arzberg<br />
Telefon: 0 92 33 / 15 67
Styling-, Schmink- und Pflegetipps<br />
neueste modetrends<br />
nicht viel besser ist die Gel-Variante. Dazu<br />
werden die Nägel im Nagelstudio mit<br />
einem Acrylgel bepinselt und mit UV-Licht<br />
bestrahlt. Besonders Frauen mit brüchigen,<br />
dünnen Nägeln greifen häufig zu<br />
den Plastik-Helfern, um ihren Händen ein<br />
gepflegteres Aussehen zu verleihen. Das<br />
ist häufig jedoch ein Trugschluss, denn<br />
während die Nägel nach außen hin schick<br />
und gesund aussehen, verkümmert der<br />
echte Nagel unter der Plastikdecke.<br />
Nagelpilz durch Kunstnägel<br />
Lippenstift auf den Zähnen<br />
Es gibt nur eines, das noch peinlicher ist<br />
als Spinat zwischen den Zähnen:<br />
Lippenstift auf den Zähnen. Dabei passiert<br />
d i e s e r F a u x p a s m e i s t g e r a d e i n<br />
Situationen, in denen Frau besonders gut<br />
aussehen will, etwa bei einem romantischen<br />
Date oder einem wichtigen<br />
Geschäftsessen. Für solche Gelegenheiten<br />
greifen schließlich die meisten<br />
Frauen etwas tiefer ins Schminktäschchen<br />
und betonen ihre Lippen mit knallroter<br />
Farbe. Dieser Schuss kann aber auch<br />
nach hinten losgehen, nämlich dann, wenn<br />
etwas Lippenstift auf die Zähne gelangt<br />
und Sie bei jedem Lächeln aussehen, als<br />
hätten Sie gerade einen blutigen Boxkampf<br />
hinter sich. Um diese Peinlichkeit zu<br />
umgehen, sollten Sie bereits beim<br />
Auftragen des Lippenstiftes ein paar<br />
Regeln befolgen.<br />
Lippenstift bändigen<br />
Zunächst sollten Sie einen farblosen<br />
Fettstift auftragen, um den Lippen die<br />
nötige Feuchtigkeit zu spenden. Profis<br />
verteilen dann noch einen Tupfer flüssiges<br />
Make-up auf den Lippen, um den<br />
Lippenstift besser haltbar zu machen und<br />
kleine Fältchen aufzufüllen. Damit die<br />
Farbe auch ausschließlich auf Ihrem Mund<br />
bleibt, sollten Sie einen Konturenstift<br />
verwenden, der eine Nuance dunkler ist,<br />
als der Lippenstift. Tragen Sie diesen<br />
entlang der äußeren Lippenränder auf.<br />
Nun erst kommt der eigentliche Lippenstift<br />
zum Einsatz. Tragen Sie die Farbe<br />
vorsichtig von der Mitte nach außen hin<br />
auf. Nehmen Sie danach ein Papiertaschentuch<br />
zwischen die Lippen und<br />
pressen Sie sie fest aufeinander. So landet<br />
die überschüssige Farbe auf dem Tuch<br />
und nicht auf Ihren Zähnen. Zum Schluss<br />
noch ein farbloses Gloss auf den Lippen<br />
verteilen und der große Auftritt ist Ihnen<br />
sicher - ganz ohne peinliche Farb-Unfälle.<br />
Nägel wie Pergament<br />
Kunstnägel sind eine Sache für sich.<br />
Selten sehen sie natürlich und elegant<br />
aus, sondern meist eher billig und<br />
künstlich. Sie sind teuer, zeitaufwendig<br />
und umständlich. Und dennoch tragen<br />
Millionen von Frauen künstlich aufgeklebte<br />
Plastiknägel. Etwas natürlicher aber<br />
Ohne Luftzufuhr kann das Keratin der<br />
Nägel nicht aushärten, weshalb sie beim<br />
Entfernen des Gels oder der Kunstnägel<br />
meist extrem weich, dünn und empfindlich<br />
sind. Erst nach vier bis fünf Monaten hat<br />
sich der Nagel von der Prozedur erholt und<br />
ist wieder in seinem ursprünglichen<br />
Zustand. Frauen, die über Jahre hinweg<br />
immer Gel- oder Plastikfingernägel tragen,<br />
haben hinterher meist pergamentähnliche<br />
Fingernägel, die extrem schnell brechen<br />
und zu Entzündungen und Infektionen<br />
neigen. Da Kunstnägel immer wieder im<br />
Nagelstudio erneuert und bearbeitet<br />
werden müssen, besteht außerdem die<br />
Gefahr von Nagelpilz, wenn das Studio<br />
nicht unter absolut hygienischen Bedingungen<br />
arbeitet.<br />
Besonders bei langen Kunstnägeln kann<br />
es im Extremfall dazu kommen, dass der<br />
Nagel versehentlich hängenbleibt und<br />
zusammen mit dem darunterliegenden<br />
echten Nagel abgerissen wird. Wer solche<br />
Unfälle vermeiden will, der sollte doch<br />
lieber seinen Naturnägeln ab und zu ein<br />
wenig Pflege gönnen und sie mit<br />
Mineralstoffen von innen her aufbauen.
Sagen und Mythen<br />
Das Hufeisen an der<br />
Kirchentür<br />
In alter Zeit hat sich einmal ein Ritter im<br />
Böhmerwald verirrt. In der höchsten Not<br />
tat er das Gelübde, eine Kapelle zu Ehren<br />
der Gottesmutter Maria zu erbauen, wenn<br />
er Rettung fände. Bald fand sich der Ritter<br />
wirklich zurecht. Wie er nun darüber<br />
nachsann, wohin seine Kapelle sollte,<br />
verlor sein Ross plötzlich ein Eisen und<br />
war nicht mehr von der Stelle zu bringen.<br />
Da glaubte der Ritter, das sei ein Zeichen<br />
des Himmels, und nahm sich vor, an<br />
dieser Stelle das Gotteshaus zu erbauen.<br />
Da konnte er auch ungehindert seine<br />
Reise wieder fortsetzen. Als dann die<br />
Kapelle fertig gebaut war, ließ der Ritter<br />
das Hufeisen, das sein Pferd damals an<br />
der Stelle verloren hatte, an die<br />
Kapellentüre nageln. Später hat man da<br />
eine größere Wallfahrtskirche errichtet,<br />
das Hufeisen kam aber auch wieder an die<br />
Türe und ist heute noch da zu sehen.<br />
Die Gründung von<br />
Pernstein<br />
Zu jener Zeit, als noch mächtige,<br />
k r i e g s b e r ü h m t e K ö n i g e i n d e m<br />
längstgesunkenen herrrlichen Welehrad<br />
Hof hielten, lebte in jener Gegend, wo<br />
n u n m e h r a u f h o h e m , w a l d i g e n<br />
Felsenzacken oberhalb des Dorfes<br />
Piwonic die öden Trümmer der kühn<br />
gebauten Veste Zuberstein über<br />
Abgründe herrüberragen, ein armer<br />
Köhler in düsterer Abgeschiedenheit, nur<br />
seinem Gewerbe nachgehend. Ein<br />
ungeheurer Büffel, deren es damals in<br />
den Forsten, die das Mährerland<br />
größtentheils bedeckten, in Menge gab,<br />
erfüllte den friedlichen Burggau des<br />
stolzen Welehrad mit Schrecken und<br />
Verheerung. Der Landesfürst setzte einen<br />
bedeutenden Preis auf die Erlegung<br />
dieses Ungethüms. Den Versuch, solchen<br />
zu verdienen und das Landvolk von dem<br />
drohenden Feinde seines Eigenthums<br />
und Lebens zu befreien, hatte schon<br />
manchem tapfern Kämpen den Tod<br />
gebracht.<br />
Eines Tages näherte sich das Ungethüm<br />
der dürftigen Hütte Wieniawas's so - und<br />
auch Woitèch wird der Köhler in der Sage<br />
genannt - und bedrohte Hab und Gut des<br />
einfachen Siedlers mit Zerstörung. Doch<br />
Wieniawa faßte den Ur mit einer Hand an<br />
den Hörnern und zog ihm mit der andern<br />
furchtlos eine Ruthe durch die Nase, an<br />
der er ihn nun an den Hof des Königs<br />
führte. Wieniawa hielt den Büffel für ein<br />
des Herrschers würdiges Geschenk, weil<br />
er von seltener Größe war. Alles<br />
bewunderte dort das Ungethüm, noch<br />
mehr aber Wieniawa's Stärke, zumal, als<br />
der Köhler vor den Augen des Königs und<br />
seiner Lopoten mit einem Beil dem Thiere<br />
auf einen Hieb den Kopf abschlug. Da ihm<br />
nun der König eine Gnade angeboten, der<br />
Köhler aber bescheidentlich nur bat, ihn<br />
auch fürderhin in seinem Gewerbe nicht zu<br />
hindern, gefiel dies dem Fürsten so wohl,<br />
daß er ihm nicht nur die ganzen umliegenden<br />
Berge als Eigenthum schenkte,<br />
sondern ihn auch unter seine Ritter<br />
aufnahm und ihm zum Andenken den<br />
Büffelkopf mit einem durch die Nase<br />
gezogenen Ringe im Schilde zu tragen<br />
befahl.<br />
Als Wieniawa in seine Berge zurückgekommen<br />
war, baute an Stelle seiner<br />
Hütte ein geräumiges festes Haus von<br />
Holz, und benannte es zum Andenken des<br />
von ihm erlegten Büffels, der in slawischer<br />
Sprache "zubr" heißt, "Zuberstein",<br />
welches dann in der Folge unter die<br />
festesten Burgen des Landes gezählt<br />
wurde, nun aber längst im Schutte<br />
darnieder liegt. Sein Sohn Prsten wählte<br />
sich nach des Vaters Hinscheiden eine<br />
andere Wohnung, und erbaute zuerst auf<br />
felsigen Berge, wo nun das ehrwürdige<br />
"Pernstein" sich erhebt, eine hölzerne<br />
Veste, um vor den wiederholten Einfällen<br />
der feindlichen Nachbarn sicher zu sein.<br />
Als man eben mit Graben der Gründe zur<br />
Errichtung des neuen Schlosses beschäftigt<br />
war, schritt ein frommer, aus<br />
Palästina rückkehrender Pilger an der<br />
Burgstätte vorüber, und lächelte über die<br />
Bemühungen der Bauleute.<br />
Er glaubte nicht, daß sie auf solchem<br />
schroffen Felsen ein Gebäude aufzuführen<br />
im Stande wären, und betheuerte<br />
hoch und theuer, daß der Bau nimmer<br />
gelingen könne, es geschehe denn, daß<br />
sein dürrer Wanderstab, den er nun in die<br />
Erde stoße, aufblühe, Sprossen treibe und<br />
ein lebendiger Baum würde.<br />
Und siehe da! Der trockene Stock bekam<br />
Wurzeln, blühte und - die Burg ward<br />
aufgebaut, nach dem Gründer Prsten<br />
genannt und zum Hauptsitze des<br />
Pernstein'schen Geschlechtes erkoren.
Der verzauberte König zu<br />
Schildheiß<br />
Das alte Schloß Schildheiß, in einer<br />
wüsten Wald- und Berggegend von<br />
Deutschböhmen, sollte aufs neue gebaut<br />
und wiederhergestellt werden. Als die<br />
Werkmeister und Bauleute die Trümmer<br />
und Grundfesten untersuchten, fanden sie<br />
Gänge, Keller und Gewölbe unter der Erde<br />
in großer Menge, mehr als sie gedacht; in<br />
einem Gewölbe saß ein gewaltiger König<br />
im Sessel, glänzend und schimmernd von<br />
Edelgestein, und ihm zur Rechten stund<br />
unbeweglich eine holdselige Jungfrau, die<br />
hielt dem König das Haupt, gleich als<br />
ruhete es drinnen. Als sie nun vorwitzig<br />
und beutegierig näher traten, wandelte<br />
sich die Jungfrau in eine Schlange, die<br />
Feuer spie, so daß alle weichen mußten.<br />
Sie berichteten aber ihren Herrn von der<br />
Begebenheit, welcher alsbald vor das<br />
bezeichnete Gewölbe ging und die<br />
Jungfrau bitterlich seufzen hörte. Nachher<br />
trat er mit seinem Hund in die Höhle, in der<br />
sich Feuer und Rauch erzeigte, so daß der<br />
Ritter etwas zurückwich und seinen Hund,<br />
der vorausgelaufen war, für verloren hielt.<br />
Das Feuer verlosch, und wie er sich von<br />
neuem näherte, sah er, daß die Jungfrau<br />
seinen Hund unbeschädigt im Arme hielt,<br />
und eine Schrift an der Wand, die ihm<br />
Verderben drohte. Sein Mut trieb ihn aber<br />
nachher dennoch an, das Abenteuer zu<br />
wagen, und er wurde von den Flammen<br />
verschlungen.<br />
Der Rattenfänger<br />
Der Rattenfänger weiß einen gewissen<br />
Ton, pfeift er den neunmal, so ziehen ihm<br />
alle Ratten nach, wohin er sie haben will, in<br />
Teich oder Pfütze.<br />
Einmal konnte man in einem Dorfe der<br />
Ratten gar nicht loswerden und ließ<br />
endlich den Fänger holen. Der richtete nun<br />
einen Haselstock so zu, daß alle Ratten<br />
dran gebannt waren, und wer den Stock<br />
ergriff, dem mußten sie nach; er wartete<br />
aber bis sonntags und legte ihn vor die<br />
Kirchentür. Als nun die Leute vom<br />
Gottesdienst heimkamen, ging auch ein<br />
Müller vorbei und sah gerade den<br />
hübschen Stock liegen, sprach: »Das gibt<br />
mir einen feinen Spazierstock.« Also nahm<br />
er ihn zur Hand und ging dem Dorf hinaus,<br />
seiner Mühle zu. Indem so huben schon<br />
einzelne Ratten an, aus ihren Ritzen und<br />
Winkeln zu laufen, und sprangen<br />
querfeldein immer näher und näher, und<br />
wie mein Müller, der von nichts ahnte und<br />
den Stock immer behielt, auf die Wiese<br />
kam, liefen sie ihm aus allen Löchern nach,<br />
über Acker und Feld, und liefen ihm bald<br />
zuvor, waren eher in seinem Haus als er<br />
selbst und blieben nach der Zeit bei ihm<br />
zur unausstehlichen Plage.<br />
Die Semmelschuhe<br />
Im Klatauer Kreis, eine Viertelstunde vom<br />
Dorf Oberkamenz, stand auf dem<br />
Hradekberg ein Schloß, davon noch einige<br />
Trümmer bleiben. Vor alter Zeit ließ der<br />
Burgherr eine Brücke bauen, die bis nach<br />
Stankau, welches eine Stunde Wegs weit<br />
ist, führte, und die Brücke war der Weg,<br />
den sie zur Kirche gehen mußten. Dieser<br />
Burgherr hatte eine junge, hochmütige<br />
Tochter, die war so vom Stolz besessen,<br />
daß sie Semmeln aushöhlen ließ und statt<br />
der Schuhe anzog. Als sie nun einmal auf<br />
jener Brücke mit solchen Schuhen zur<br />
Kirche ging und eben auf die letzte Stufe<br />
trat, so soll sie und das ganze Schloß<br />
versunken sein. Ihre Fußstapfe sieht man<br />
noch jetzt in einem Stein, welcher eine<br />
Stufe dieser Brücke war, deutlich<br />
eingedrückt.<br />
Die Brotschuhe<br />
Einer Bürgersfrau war ihr junges Kind<br />
gestorben, das ihr Augapfel war, und<br />
wußte gar nicht genug, was sie ihm noch<br />
Liebes und Gutes antun sollte, eh es unter<br />
die Erde käme und sie's nimmermehr<br />
sehen würde. Und wie sie's nun im Sarg<br />
auf das beste putzte und kleidete, so<br />
deuchten ihr die Schühlein doch nicht gut<br />
genug und nahm das weißeste Mehl, was<br />
sie hatte, machte einen Teig und buk dem<br />
Kind welche von Brot. In diesen Schuhen<br />
wurde das Kind begraben, allein es ließ<br />
der Mutter nicht Rast noch Ruh, sondern<br />
erschien ihr jammervoll, bis sein Sarg<br />
wieder ausgegraben wurde und die<br />
Schühlein aus Brot von den Füßen<br />
genommen und andere ordentliche<br />
angezogen waren. Von da an stillte es<br />
sich.<br />
Der Wassermann<br />
und der Bauer<br />
Der Wassermann schaut wie ein anderer<br />
Mensch, nur daß, wenn er den Mund<br />
bleckt, man ihm seine grünen Zähne sieht.<br />
Auch trägt er grünen Hut. Er zeigt sich den<br />
Mädchen, wenn sie am Teich vorübergehen,<br />
mißt Band aus und wirft's ihnen zu.<br />
Einmal lebte er in guter Nachbarschaft mit<br />
einem Bauer, der unweit des Sees wohnte,<br />
besuchte ihn manchmal und bat endlich,<br />
daß der Bauer ihn ebenfalls unten in<br />
seinem Gehäus besuchen möchte. Der<br />
Bauer tat's und ging mit. Da war unten im<br />
Wasser alles wie in einem prächtigen<br />
Palast auf Erden, Zimmer, Säle und<br />
Kammern voll mancherlei Reichtum und<br />
Zierat. Der Wassermann führte den Gast<br />
aller Enden umher und wies ihm jedes,<br />
endlich gelangten sie in ein kleines<br />
Stübchen, wo viel neue Töpfe umgekehrt,<br />
die Öffnung bodenwärts, standen. Der<br />
Bauer fragte, was das doch wäre. »Das<br />
sind die Seelen der Ertrunkenen, die hebe<br />
ich unter den Töpfen auf und halte sie<br />
damit fest, daß sie nicht entwischen<br />
können.«<br />
Der Bauer schwieg still und kam hernach<br />
wieder heraus ans Land. Das Ding mit den<br />
Seelen wurmte ihn aber lange Zeit, und er<br />
paßte dem Wassermann auf, daß er<br />
einmal ausgegangen sein würde. Als das<br />
geschah, hatte der Bauer den rechten<br />
Weg hinunter sich wohl gemerkt, stieg in<br />
das Wasserhaus und fand auch jenes<br />
Stübchen glücklich wieder; da war er her,<br />
stülpte die Töpfe um, einen nach dem<br />
andern, alsbald stiegen die Seelen der<br />
ertrunkenen Menschen hinauf in die Höhe<br />
aus dem Wasser und wurden wieder<br />
erlöst.<br />
Der Wassermann an der<br />
Fleischerbank<br />
Der Wassermann kam auch wöchentlich in<br />
die Stadt zur Fleischerbank, sich da<br />
einzukaufen, und wiewohl seine Kleidung<br />
etwas anders war als der übrigen<br />
Menschen, ließ ihn doch jeder gewähren<br />
und dachte sich weiter nichts Besonders<br />
dabei. Allein er bezahlte immer nur mit<br />
alten durchlöcherten Groschen.<br />
Daran merkte ihn zuletzt ein Fleischer und<br />
sprach: »Wart, den will ich zeichnen, daß<br />
er nicht wiederkommt.« Jetzt, wie der<br />
Wassermann wiederkam und Fleisch<br />
kaufen wollte, ersah's der Metzger und<br />
ritzte ihn flugs mit dem Messer in den<br />
ausgestreckten Finger, worin er das Geld<br />
hinreichte, so daß sein Blut floß.<br />
Seit der Zeit ist der Wassermann ganz<br />
weg-geblieben.
Sagen und Mythen<br />
Steinverwandelte Zwerge<br />
In Böhmen, nicht weit von Elbogen, liegt in<br />
einem rauhen, aber schönen Tal, durch<br />
welches sich die Eger bis beinahe ans<br />
Karlsbad in mancherlei Krümmungen<br />
durchwindet, die berühmte Zwergenhöhle.<br />
Die Bewohner der benachbarten Dörfer<br />
und Städte erzählen davon folgendes.<br />
Diese Felsen wurden in alten Zeiten von<br />
kleinen Bergzwergen bewohnt, die im<br />
stillen da ihr Wesen trieben. Sie taten<br />
niemanden etwas zuleid, vielmehr halfen<br />
sie ihren Nachbarn in Not und Trübsal.<br />
Lange Zeit wurden sie von einem<br />
gewaltigen Geisterbanner beherrscht,<br />
einmal aber, als sie eben eine Hochzeit<br />
feiern wollten und darum zu ihrer Kirche<br />
ausgezogen waren, geriet er in heftigen<br />
Zorn und verwandelte sie in Stein, oder<br />
vielmehr, da sie unvertilgbare Geister<br />
waren, bannte er sie hinein.<br />
Die Reihe dieser Felsen heißt noch jetzt<br />
die verwünschte Zwergenhochzeit, und<br />
man sieht sie in verschiedenen Gestalten<br />
auf den Bergspitzen stehen. In der Mitte<br />
eines der Felsen zeigt man das Bild eines<br />
Zwergs, welcher, als die übrigen dem<br />
Bann entfliehen wollten, zu lange im<br />
Gemach verweilte und, indem er aus dem<br />
Fenster nach Hilfe umherblickte, in Stein<br />
verwandelt wurde.<br />
Auch zeigt man auf dem Rathause zu<br />
Elbogen noch jetzt die verbannten<br />
ruchlosen und goldgeizigen Burggrafen in<br />
einem Klumpen klingenden Metall. Der<br />
Sage nach soll niemand, der mit einer<br />
Todsünde befleckt ist, diesen Klumpen in<br />
die Höhe heben können.<br />
Die Wichtlein<br />
Die Wichtlein oder Bergmännlein<br />
erscheinen gewöhnlich wie die Zwerge,<br />
nur etwa dreiviertel Elle groß. Sie haben<br />
die Gestalt eines alten Mannes mit einem<br />
langen Bart, sind bekleidet wie Bergleute<br />
mit einer weißen Hauptkappe am Hemd<br />
und einem Leder hinten, haben Laterne,<br />
Schlägel und Hammer. Sie tun den<br />
Arbeitern kein Leid, denn wenn sie<br />
bisweilen auch mit kleinen Steinen werfen,<br />
so fügen sie ihnen doch selten Schaden<br />
zu, es sei denn, daß sie mit Spotten und<br />
Fluchen erzürnt und scheltig gemacht<br />
werden. Sie lassen sich vornehmlich in<br />
den Gängen sehen, welche Erz geben<br />
oder wo gute Hoffnung dazu ist.<br />
Daher erschrecken die Bergleute nicht vor<br />
ihnen, sondern halten es für eine gute<br />
Anzeige, wenn sie erscheinen, und sind<br />
desto fröhlicher und fleißiger. Sie<br />
schweifen in den Gruben und Schachten<br />
herum und scheinen gar gewaltig zu<br />
arbeiten, aber in Wahrheit tun sie nichts.<br />
Bald ist's, als durchgrüben sie einen Gang<br />
oder eine Ader, bald, als faßten sie das<br />
Gegrabene in den Eimer, bald, als<br />
arbeiteten sie an der Rolle und wollten<br />
etwas hinaufziehen, aber sie necken nur<br />
die Bergleute damit und machen sie irre.<br />
Bisweilen rufen sie, wenn man hinkommt,<br />
ist niemand da.<br />
Am Kuttenberg in Böhmen hat man sie oft<br />
in großer Anzahl aus den Gruben herausund<br />
hineinziehen gesehen. Wenn kein<br />
Bergknappe drunten, besonders wenn<br />
groß Unglück oder Schaden vorstand (sie<br />
klopfen dem Bergmann dreimal den Tod<br />
an), hat man die Wichtlein hören scharren,<br />
graben, stoßen, stampfen und andere<br />
Bergarbeiten mehr vorstellen. Bisweilen<br />
auch, nach gewisser Maße, wie die<br />
Schmiede auf dem Amboß pflegen, das<br />
Eisen umkehren und mit Hämmern<br />
schmieden.<br />
Eben in diesem Bergwerke hörte man sie<br />
vielmals klopfen, hämmern und picken, als<br />
ob drei oder vier Schmiede etwas stießen;<br />
daher sie auch von den Böhmen<br />
Hausschmiedlein genannt wurden. In Idria<br />
stellen ihnen die Bergleute täglich ein<br />
Töpflein mit Speise an einen besonderen<br />
Ort. Auch kaufen sie jährlich zu gewissen<br />
Zeiten ein rotes Röcklein, der Länge nach<br />
einem Knaben gerecht, und machen ihnen<br />
ein Geschenk damit. Unterlassen sie es,<br />
so werden die Kleinen zornig und<br />
ungnädig.<br />
Regenbogen über<br />
Verurteilten<br />
Als im <strong>Juni</strong> 1621 zu Prag siebenundzwanzig<br />
angesehene Männer, welche in<br />
den böhmischen Aufruhr verwickelt waren,<br />
sollten hingerichtet werden, rief einer<br />
derselben, Joh. Kutnauer, Bürgerhauptmann<br />
in der Altstadt, inständig zum<br />
Himmel empor, daß ihm und seinen<br />
Mitbürgern ein Zeichen der Gnade<br />
gegeben werde, und mit so viel Vertrauen,<br />
daß er sprach, er zweifle gar nicht, ein<br />
solches zu erhalten. Als nun der Vollzug<br />
der Todesstrafen eben beginnen sollte,<br />
erschien nach einem kleinen Regen über<br />
dem sogenannten Lorenzberge ein kreuzweis<br />
übereinandergehender Regenbogen,<br />
der bei einer Stunde zum Troste der<br />
Verurteilten stehenblieb.<br />
Der alte Böhmerwald<br />
Drei Kohlenbrenner bauten sich tief drin im<br />
hintersten Wald einen Meiler. Wie die<br />
Sonne verging und die Tannen schwarz<br />
wurden, legten sich die drei hin, so daß sie<br />
die Köpfe beisammen auf einem<br />
Moossack liegen hatten und die Füße<br />
nach drei Seiten hin reckten. Wie sie<br />
schliefen, schlich ein buckliges, halb<br />
verbündetes Moosweibel daher; es stieg<br />
über die sechs Beine und tappte im<br />
Finstern nach dem Moossack. Da krauste<br />
sie die Stirn und meinte: "Hm hm, sechs<br />
Füße und nur ein Kopf! Jetzt denk ich den<br />
Böhmerwald schon neunmal Wald und<br />
neunmal Wiese und Wald, aber so was<br />
hab ich noch nit gesehen. Da muß ich<br />
gleich heim und es der Großmutter<br />
erzählen, die ist neunmal so alt wie ich.“<br />
Schweigen ist Gold<br />
Wie die Kelchbrüder und Morgensternleute<br />
das Kloster Heiligenblut verheerten,<br />
schafften drei Mönche die frommen<br />
Schätze heimlich weg und vergruben sie<br />
am Berge Schwarzkopf (Tscherchow)<br />
unter einem breiten Baum in drei Gräbern.<br />
Die Mönche wollten sie wieder heben,<br />
wenn die Zeiten wieder stiller würden, sie<br />
kamen aber nimmer und sind wohl in<br />
einem fremden Land gestorben. Also taten<br />
sich ein paar verwegene Manneskerle<br />
zusammen und wollten das goldene<br />
Klostergut gewinnen; einer davon hatte<br />
eine rote Kappe auf. Sie gruben fein<br />
mäusleinstill und hoben schon eine<br />
schwere Truhe aus der Erde, da auf einmal<br />
huschte etwas den breiten Baum hinauf<br />
und rief: "Der mit der roten Kappe ist mein!"<br />
Der Bursch, den das traf, erschrak und<br />
fragte: "Warum denn gerade ich?" Und<br />
hexendi pexendi war die Truhe verschwunden,<br />
und die Schatzgräber lagen<br />
dort, als ob sie die Gewalt Gottes<br />
niedergeschlagen hätte.<br />
Der Weihizer<br />
In Neukirchen lebte vormals ein Wirt, der<br />
schenkte nur soweit ein, als er den<br />
Daumen in den Krug brachte, und sein<br />
Daumen war hübsch lang. Er wurde drum<br />
so reich, daß er nimmer wußte, was er mit<br />
seinem Geld anfangen sollte. Einmal<br />
sagte er zu seinem Knecht: "Girgel, wenn<br />
d u m i r v o m F r ü h l ä u t e n b i s z u m<br />
Abendglöckel so viel Stroh schneidest, als<br />
ich Geld hab, so kriegst du zehn Gulden<br />
von mir. Sonst mußt du mir zehn Gulden
geben." Der Girgel schnitt den ganzen Tag<br />
Stroh und brachte einen gewaltigen<br />
Haufen Häcksel fertig. Aber der Wirt führte<br />
ihn abends zu seinem Geldhaufen, der war<br />
noch weit größer, man hätte den ganzen<br />
Böhmerwald dafür kaufen können. Da<br />
hatte der armselige Knecht seine zehn<br />
Gulden verspielt und der reiche Mann warf<br />
sie auf seinen großen, silbernen Geldberg.<br />
Derselbe Wirt konnte zu gleicher Zeit auf<br />
zwei verschiedenen Orten sein: wenn sie<br />
das Heu einführten, war er auf der Wiese<br />
und zugleich in der Scheuer auch. Als er alt<br />
wurde, wollte er sein Gewissen zur Ruhe<br />
bringen, weil er den armen Leuten viel<br />
Schlechtes getan hatte.<br />
Drum ließ er eine Glocke gießen, und die<br />
war so breit, daß darunter leicht acht Paare<br />
hätten tanzen können. Hätte der Mann nur<br />
einen einzigen gerechten Heller bei dem<br />
Geld gehabt, das er für die Glocke<br />
hergegeben, so wäre ihm geholfen<br />
gewesen.<br />
Nach seinem Hinscheiden litt es den Wirt<br />
nicht in der Grube, er mußte zur Strafe<br />
weihizen und auf der Kellerstiege sitzen.<br />
Vor dem Engelläuten durfte er niemandem<br />
etwas antun; wenn man aber später im<br />
Keller Bier holte, da rann nichts aus dem<br />
Faß, des Wirtes Geist ritt darauf, den<br />
Geldbeutel in der Hand. Oft klagte das<br />
Vieh nachts in den Stallungen, und wenn<br />
die Knechte hinaus rannten, fanden sie<br />
alle Türen offen und die Kühe biesten<br />
zitternd am Hof herum.<br />
Einmal kehrte spät nachts ein reisender<br />
Pfarrer in das Wirtshaus ein, und weil ihm<br />
niemand mehr einen Krug Bier aus dem<br />
Keller holen wollte, stieg er selber hinunter<br />
und wollte das lästige Gespenst<br />
verbannen. Der Geistliche schlug drei<br />
Kreuze, aber das nutzte nichts, der Wirt<br />
hüpfte hurtig vom Faß herunter und schlug<br />
ihm den Geldbeutel aufs Hirn, daß er<br />
umfiel. Weil sie aber den Weihizer los sein<br />
wollten, schickten sie um den Bischof von<br />
Regensburg, und der verschaffte ihn in die<br />
wilde Schweiz.<br />
Geißmilch<br />
In der Vorzeit, wo noch alles riesig war,<br />
weidete am Hohen Bogen droben eine<br />
mächtige Geiß. Die Wälder zu ihren Füßen<br />
waren wie niederes Gras, ihre Hörner<br />
stießen schier bis an den Mond. Einmal<br />
schlief sie an einem Hohlweg ein.<br />
Da fuhr ein Wagen vorüber, und ein Rad<br />
rollte ihr über eine Zitze und riß sie auf.<br />
Jetzt rann der Geiß das Euter aus und die<br />
Milch schoß wie ein wilder Bergbach getal<br />
und überschwemmte das Land und die<br />
armen Leute ertranken in lauter Geißmilch.<br />
Der Hexenschreiber<br />
In der Schwarzau lebte eine reiche Bäurin,<br />
und die war eine Hexe. Sie hatte in der<br />
Stube am Trambaum droben einen<br />
eisernen Topf hängen, und wenn sie<br />
ausbutterte, stieg sie auf der Leiter hinauf,<br />
holte aus dem Topf ein rotes Pulver und<br />
streute es in den Rührkübel, dann nahm<br />
die Butter schier kein Ende und das Weib<br />
butterte oft einen ganzen Zuber voll aus.<br />
Das merkte ihr Knecht, und er nahm sich<br />
einmal heimlich ein solches Pulverlein aus<br />
dem Topf und brachte es seiner Mutter.<br />
Seine Mutter versuchte gleich die Kunst,<br />
und sie spürte bald mit Freuden, daß viel<br />
mehr Butter wurde als sonst.<br />
Aber da klirrte es draußen im Haus wie von<br />
Ketten und es stampfte und riß die Tür auf,<br />
und ein rußiger Kerl kam herein, der hatte<br />
zwei Hörnlein durch den grünen Jägerhut<br />
stecken, und unter der Achsel trug er ein<br />
enzdickes Buch, drin stak ein Geißfuß. Der<br />
Kerl sagte grob: "Wenn du willst den<br />
Schwindel treiben, mußt du dich ins<br />
Büchel schreiben." Er hielt ihr den Geißfuß<br />
hin, sie soll damit ihren Namen ins Buch<br />
kratzen.<br />
Aber sie war ein rechtschaffenes Weib und<br />
drum sagte sie: "Nein, nein, mein<br />
Bürschel, das tu ich nit." Da meinte der mit<br />
den Hörnern: "Ist auch recht!" und<br />
trampelte wieder davon. Wie das Weib<br />
jetzt ins Butterfaß hineinschaute, war<br />
nichts als Roßdreck drin. Pfui Teufel!<br />
Die Kruzen<br />
In den Grenzwäldern bei Sankt Katharina<br />
trieben sich finstere starke Räuber herum,<br />
die hießen die Kruzen. Sie konnten aus<br />
einem Land ins andere reiten, wann sie<br />
wollten, und kein Grenzwächter durfte sie<br />
anhalten. Die Kruzen nahmen den reichen<br />
Leuten das Geld weg und schenkten es<br />
den armen. Die Bauern fürchteten sich<br />
sehr vor ihnen.<br />
Einmal ging eine Jungfer wallfahren ins<br />
Kloster Heiligenblut. Sie mußte durch den<br />
Grenzwald und mitten drin traf sie einen<br />
großen Mann, der ging mit ihr. Da sagte<br />
sie: "Jetzt furcht ich mich nimmer vor den<br />
Kruzen." Wie sie aus dem Wald kamen,<br />
meinte er, jetzt gehe er nimmer weiter mit<br />
ihr. Da fragte sie ihn, wer er denn sei. Er<br />
sagte: "Ich bin ein Kruze." Jetzt stieß ihr<br />
der Schreck zum Herzen, und sie fiel tot<br />
am Weg hin.<br />
Stilzel<br />
"Houu!" brüllt es im Wald. Wandersbursch<br />
in der Nacht, dreh dich nicht um, der Stilzel<br />
ist hinter dir her! Dreh dich nicht um, sonst<br />
huckelt er dir auf und du mußt ihn tragen,<br />
bis du lechzest wie ein gehetzter Wolf und<br />
bis dir die Brust braust und die Knie<br />
brechen.<br />
Der Stilzel war bei Lebzeiten ein Roßhirt<br />
bei den Heuhofer Bauern an der<br />
bayrischen Grenze. Hundert Rösser<br />
mußte er ins Waldgras treiben, und das<br />
war ein hartes Amt.<br />
Einmal vor dem Heimtrieb zählte der<br />
Stilzel die Herde, ob sich kein Roß vergrast<br />
und verloren habe in den weitläufigen<br />
Wäldern, und er zählte und zählte allweil<br />
nur neunundneunzig, weil er allweil wieder<br />
das Roß vergaß, darauf er gerade ritt.<br />
Das tat dem Stilzel Zorn und er fluchte und<br />
schändete so lästerlich, daß es schier<br />
Steine zum Himmel sprengte und daß die<br />
Bäume im Wald zitterten, und schließlich<br />
stellte er sich aufs Roß und hängte sich mit<br />
seiner Peitschenschnur an einem<br />
föhrenen Ast auf.<br />
Der Geist des Stilzel aber ist ein rechter<br />
Schwänkmacher und Leutschreck. Nachts<br />
knallt er mit der Geißel und röhrt dazu wie<br />
eine Herde Kühe, da rennen die<br />
Grenzwächter daher und meinen, die<br />
Schwärzer täten etliche Rindlein Vieh ins<br />
Bayrische schaffen, und da verhoffen die<br />
grünen Wächter einen guten Fang. Aber<br />
auf einmal stecken sie bis an die Zwiesel<br />
im Morast und der Stilzel lacht wie der<br />
Satan.<br />
Der Bärnloher brachte einmal seinen<br />
Wagen nicht vom Heck, die Ochsen<br />
konnten ihn nicht erziehen, und es war<br />
doch nicht ein Scheitlein Holz darauf. Der<br />
Bauer merkte gleich, wo es stank und daß<br />
sich da der Stilzel heimlich das Fäustlein<br />
reibe.<br />
Er schrie: "Stilzel, steig ab! Schuib an!"<br />
Handkehrum war das Fuhrwesen leicht<br />
und ging wie von selber dahin.<br />
Zwischen Flöß und Heuhof liegt die<br />
Saumühle, dort war der Ort, wo der Stilzel<br />
die Rösser hütete. Die alte Mühle soll er<br />
selber auf dem Buckel hingetragen haben
ALT EGER
Gesundheit aus Großmutter´s Kräutergarten<br />
Johannisbeeren:<br />
Saure Vitaminbomben<br />
Johannisbeeren sind gesund.<br />
Sie enthalten viel Vitamin C,<br />
haben kaum Kalorien und lassen<br />
sich vielfältig verarbeiten<br />
Allgemeine Informationen<br />
Ihren Ursprung haben alle drei Sorten in<br />
Asien, von wo sie über den Mittelmeerraum<br />
nach Mitteleuropa gebracht wurden.<br />
Im 14. Jahrhundert wurden die ersten<br />
Exemplare in den Klostergärten kultiviert.<br />
Sie werden in Schwaben „Träuble“, in der<br />
Schweiz Meertrübeli genannt. Namensgeber<br />
für die Johannisbeeren ist der<br />
Johannistag (24.6), um den herum die<br />
ersten Sorten reifen.<br />
Johannisbeeren haben von allen Beerenarten<br />
den höchsten Fruchtsäureanteil. Die<br />
bis zu 1cm grossen, kernreichen Früchte<br />
wachsen in unterschiedlich langen<br />
Trauben. Sie besitzen einen süßaromatischen<br />
bis herb-säuerlichen Geschmack<br />
und liefern wichtige Faserstoffe<br />
und weitere wertvolle Inhaltsstoffe. Sie<br />
gelten als wertvollste Beerenobstart, nicht<br />
zuletzt, weil sie einen hohen Vitamin C-<br />
Gehalt haben.<br />
Angeboten werden Johannisbeeren mit<br />
Rispen/Rappen noch bis in den September<br />
hinein. Mit den Zinken einer Gabel<br />
lassen sich die kleinen Beeren leicht und<br />
schnell von dem Stielgerüst streifen.<br />
Möchte man Saft oder Gelee zubereiten,<br />
kann man sich die mühsame Arbeit sparen<br />
und die Früchte mitsamt Stielchen kochen.<br />
Mit ihrem säuerlich-herben Geschmack<br />
passen sie gut zu Quark, Sahne, Milchreis<br />
oder Grießbrei, manchmal auch zu<br />
herzhaften Gerichten, zum Beispiel in<br />
einer Soße zu Wild, Lamm oder Geflügel.<br />
Aus roten Johannisbeeren und anderen<br />
Sommerfrüchten lassen sich wunderbare<br />
Konfitüren zaubern.<br />
Schwarze Johannisbeeren<br />
unterscheiden sich von anderen Johannisbeeren,<br />
obwohl sie oft miteinander<br />
kombiniert werden. Sie haben eine feste<br />
Haut und wachsen im Gegensatz zu<br />
anderen Sorten auf jungem Holz. Die<br />
Beeren sind saftig und ausgesprochen<br />
aromatisch, schmecken allerdings leicht<br />
säuerlich.<br />
Rote Johannisbeeren<br />
Die Rote Johannisbeere stammt von ihren<br />
wilden Vorfahren aus Mitteleuropa und<br />
Nordasien ab. Sie wird zum ersten Mal im<br />
15. Jahrhundert genannt. Heutzutage ist<br />
sie in fast ganz Europa verbreitet. Wild<br />
kommt sie allerdings nur in Mitteleuropa<br />
vor. Sie ist sehr selten in Auwäldern,<br />
Schluchten, Gebüschen und an Bachläufen<br />
zu finden.<br />
Rote Johannisbeeren können gut roh<br />
gegessen werden und schmecken köstlich<br />
in Sahnedesserts. Ein erfrischendes<br />
Sommergetränk erhalten Sie, wenn Sie<br />
450g rote Johannisbeeren mit 500ml<br />
Wasser und etwas Zucker pürieren und<br />
das Püree dann vorsichtig durch ein Sieb<br />
auf einem Krug streichen. Mit Mineralwasser<br />
oder Tafelwasser aufgiessen<br />
und nach Belieben einen Spritzer Wodka<br />
oder Gin dazugeben.<br />
Weisse Johannisbeeren<br />
Aus botanischer Sicht gehörten die<br />
„Weissen Johannisbeeren“ zu den „Roten<br />
Johannisbeeren“, denn sie stellen nur eine<br />
Zuchtform der „roten“ dar. Die weisse<br />
Johannisbeere ist eine absolute Rarität auf<br />
dem Markt. Johannisbeer-Liebhaber<br />
schätzen ihren süss-säuerlichen Ge-<br />
schmack. Allerdings besitzen sie einen<br />
hohen Samenanteil im Fruchtfleisch.<br />
Botanische Einordnung<br />
Die Johannisbeeren, in Österreich Ribisel<br />
(Ribes) sind die einzige Pflanzengattung<br />
der Familie der Stachelbeergewächse<br />
(Grossulariaceae).<br />
Pur schmecken Johannisbeeren recht<br />
sauer und herb. In Saft oder Süßspeisen<br />
kommt jedoch ihr fruchtiges Aroma zur<br />
Geltung. Die Beeren lassen sich vielseitig<br />
verwenden – in Kuchen, Muffins, als Beerenquark,<br />
Gelee, rote Grütze und Sorbet.<br />
Aus schwarzen Johannisbeeren lässt sich<br />
Cassislikör herstellen – Bestandteil des<br />
legendären Cocktails Kir Royal. Rote<br />
Johannisbeeren finden sich in Cumberlandsoße,<br />
die unter anderem zu Wildgerichten<br />
passt.<br />
Bevor Sie die Beeren verarbeiten, sollten<br />
Sie sie genau ansehen. Sind schon<br />
Früchte verschimmelt? Dann die Rispe<br />
entsorgen. Anschließend die makellosen<br />
Rispen vorsichtig unter fließendes Wasser<br />
halten. Um die Beeren leichter von den<br />
Rispen zu lösen, können Sie eine Gabel zu<br />
Hilfe nehmen.<br />
Lagerung<br />
Johannisbeeren können einige Tage im<br />
Kühlschrank oder einige Monate im<br />
Gefrierschrank aufbewahrt werden. Die<br />
Früchte zupfen, waschen, abtropfen<br />
lassen und im Gefrierbehälter einfrieren.<br />
Zum Verzehr sollten Sie jedoch einige Zeit<br />
vor dem Essen aus dem Kühlschrank oder<br />
Gefrierschrank genommen werden, damit<br />
sie bei Raumtemperatur ihren vollen<br />
Geschmack entfalten können.
Johannisbeeren<br />
Panna Cotta-Terrine mit<br />
Johannisbeer-Weißweingelee<br />
dazu Orangensoße<br />
Zutaten für 12 Scheiben:<br />
8 Blatt Gelatine<br />
je 150 g weiße und rote Johannisbeeren<br />
50 ml weißer Holunderblütensirup<br />
175 ml trockener Weißwein<br />
9 EL Zucker<br />
1 Vanilleschote<br />
600 g Schlagsahne<br />
4 Orangen<br />
ca. 2 TL Speisestärke<br />
Frischhaltefolie<br />
kJ<br />
1000 Eiweiß<br />
3 Fett<br />
16 KH<br />
17 Broteinheiten<br />
Zubereitung<br />
3 Blatt Gelatine in kaltem Wasser<br />
einweichen. Beeren mit einer Gabel von<br />
den Rispen streifen und verlesen. Sirup,<br />
Wein und 1 EL Zucker in einem kleinen<br />
Topf erhitzen, bis sich der Zucker<br />
aufgelöst hat. Topf vom Herd nehmen.<br />
Gelatine ausdrücken und unter Rühren in<br />
der warmen Flüssigkeit auflösen.<br />
Kastenform (25 x 10 cm; 6 cm hoch; 1,5<br />
Liter Inhalt) mit Folie auslegen. Beeren<br />
hineingeben, mit Sirup-Weinmischung<br />
auffüllen. Ca. 3 Stunden kalt stellen. 5<br />
Blatt Gelatine in kaltem Wasser<br />
einweichen. Vanilleschote<br />
längs aufschneiden, Mark<br />
herausschaben. Sahne,<br />
Vanilleschote und -mark und<br />
4 EL Zucker aufkochen, 2–3<br />
Minuten köcheln lassen.<br />
Sahne in eine Schüssel<br />
gießen, 5–7 Minuten<br />
abkühlen lassen.<br />
Vanilleschote herausnehmen.<br />
Gelatine ausdrücken und in<br />
der heißen Sahne unter<br />
Rühren auflösen.<br />
Sahnemasse abkühlen<br />
lassen und vorsichtig mit<br />
einer Kelle auf das<br />
Johannisbeergelee geben.<br />
3–4 Stunden kalt stellen. Für<br />
die Orangensoße Orangen<br />
halbieren und auspressen<br />
(ca. 300 ml Saft). 3 EL Saft<br />
beiseitestellen. 4 EL Zucker<br />
in einem kleinen Topf<br />
karamellisieren lassen und<br />
mit dem Saft ablöschen.<br />
Soße so lange köcheln, bis<br />
der Zucker sich vollständig aufgelöst hat.<br />
Stärke mit 3 EL Orangensaft glatt rühren.<br />
Nochmals aufkochen und mit der<br />
Stärkemischung binden. Panna Cotta-<br />
Terrine in Scheiben schneiden und auf<br />
Tellern anrichten. Orangensoße<br />
dazureichen.<br />
Zubereitungszeit ca. ca. 40 Minuten.<br />
Wartezeit ca. 7 Stunden.<br />
Johannisbeerkonfitüre mit<br />
Vanille und Zimt<br />
Zutaten für 5 Gläser (à ca. 200 ml):<br />
1 kg Johannisbeeren<br />
1 Packung (500 g) Gelierzucker für<br />
Beeren 2:1<br />
1 Vanilleschote<br />
1 Stange Zimt<br />
Zubereitung<br />
Johannisbeeren waschen und mit einer<br />
Gabel von den Rispen streifen. In einem<br />
großen, hohen Topf Johannisbeeren und<br />
Gelierzucker mischen. Vanilleschote<br />
aufschneiden, Mark herausschaben.<br />
Schote halbieren, Zimt in kleine Stücke<br />
brechen. Zimt, Vanillemark und -schote in<br />
den Topf geben.<br />
Unter Rühren bei starker Hitze<br />
aufkochen, mindestens 3 Minuten<br />
sprudelnd kochen lassen. Eventuell<br />
abschäumen und heiß in vorbereitete,<br />
sterilisierte Gläser füllen, verschließen<br />
und ca. 5 Minuten auf den Deckel stellen.<br />
Gläser umdrehen, auskühlen lassen.<br />
Kühl und dunkel lagern.<br />
Zubereitungszeit ca. 20 Minuten.<br />
Himbeer-Johannisbeer-Bowle<br />
mit Cassis, Cidre und Weißwein<br />
Himbeer-Johannisbeer-Bowle mit Cassis,<br />
Cidre und Weißwein Rezept<br />
Zutaten für 6-8 Personen:<br />
350 g rote Johannisbeeren<br />
500 g Himbeeren<br />
1 l Cidre<br />
150 ml Cassis-Likör<br />
1 l halbtrockener Weißwein<br />
Zubereitung<br />
Johannisbeeren waschen, und von den<br />
Rispen zupfen. Himbeeren verlesen.<br />
Johannisbeeren, Himbeeren, Cidre und<br />
Cassis in eine große Schüssel geben<br />
und ca. 1 Stunde ziehen lassen. Vor dem<br />
Servieren mit Weißwein auffüllen.<br />
Bei 8 Personen:<br />
Zubereitungszeit ca. 15 Minuten.<br />
1 Stunde Wartezeit.
The Remix<br />
Lady Gaga<br />
POPELECTRO<br />
Sie war in diesem Jahr für 13 MTV-Video-Music-Awards nominiert und hat acht davon<br />
abgeräumt, das hat vor ihr noch kein Superstar geschafft. Lady Gaga bleibt weiter auf<br />
der Erfolgsspur und heftig umstritten. Aktuell ist sie mit ihrem Remix-Album in den<br />
Charts.<br />
Darauf sind neue Versionen ihrer Hits enthalten, unter anderem im Remix von Pet<br />
Shop Boys oder Stuart Price, dem langjährigen Madonna-Produzenten. Der bei<br />
Soundcloud kostenlos verfügbare Remix von "Monster" ist aus gutem Grund nicht auf<br />
dem Album enthalten, denn der kommt sehr reduziert daher. Und "reduziert" passt<br />
bekanntlich nicht unbedingt zu der glamourösen Künstlerin, die alle Register zieht, um aufzufallen und im Gespräch zu bleiben.<br />
Ganz und gar nicht reduziert ist hingegen der Monster-Remix von Tommie Sunshine und Jon Kennedy, die zusammen neuerdings<br />
unter dem Namen WART!ME arbeiten. Besonders Tommie Sunshine ist durch seine Remixe, die immer voll auf die 12<br />
zielen berüchtigt. Vor allem Fans sind mit dem Remix-Album gut bedient, um die Wartezeit zum nächsten Album des derzeit<br />
schrillsten Paradiesvogels im Popgeschäft zu überbrücken.<br />
Übrigens: wer dachte Lady Gaga wäre einfach nur so ein künstlicher Popstar und hätte mit Rock'nRoll überhaupt nichts am Hut,<br />
den dürfte dieses Video vom Lollapalooza Festival 2010 eines Besseren belehren, das eindrücklich beweist: diese Frau hat Eier.<br />
ANTI<br />
Rihanna<br />
POPRAP<br />
Das neue Album von Rihanna heißt "ANTI". In der Nacht auf Donnerstag wurde es<br />
nachdem es im Netz geleakt war spontan veröffentlicht. Zunächst sogar kostenlos!<br />
Gestern wurde zunächst die Single "Work" feat. Drake veröffentlicht, heute dann<br />
der Release. Via Tidal wurde das Album kostenlos (gesponsert von Samsung) als<br />
Download und Stream angeboten. Dafür musste man kein Abonnent des Streamingdienstes<br />
sein, bei dem Rihanna als Teilhaberin eingetragen ist. Doch das<br />
kostenlose Limit wurde schnell überschritten, so dass man es jetzt nur noch kaufen<br />
kann.<br />
Eine Woche wird ANTI nun exklusiv auf Tidal zum Stream und Kauf verfügbar sein,<br />
bevor es in den regulären Handel kommt. Eine Strategie, die schon beim letzten<br />
Rihanna Album für einen regelrechten Shitstorm bei den Fans gesorgt hatte, die<br />
sich nicht vorschreiben lassen wollen, wo sie Musik hören oder kaufen sollen.<br />
Immerhin zwingt man die Leute diesmal nicht zum Abschluss eines Abos, nur um ein Album hören zu können. Eine Mailadresse<br />
muss man Tidal dennoch hinterlassen.<br />
Lust For Life<br />
Lana Del Rey<br />
POP<br />
Die Verwandlung von der White-Trash-Depri-Lolita zum liebessüchtigen Blumenmädchen<br />
scheint abgeschlossen. Auf ihrem vierten Album gibt sich Lana Del Rey ungewohnt<br />
lebensfroh. Doch unter der hübschen Oberfläche brodelt es immer noch<br />
gewaltig.<br />
“Born To Die” wird endgültig “Lust For Life”. Aus “ich will nicht mehr leben” wird “du<br />
brauchst nur die Liebe und alles ist gut”. Scheinbar. Denn tatsächlich verbirgt sich<br />
hinter dem Titelsong die wahre Geschichte der Hollywood-Schauspielerin Peg<br />
Entwistle, die sich in den 40er Jahren vom H des Hollywood Zeichens in L.A. in den<br />
Tod stürzte, nachdem sie die Hauptrolle in einem Film verlor. Seitdem ist das ikonische<br />
Wahrzeichen mit Zäunen abgesperrt.<br />
Anders als sonst scheint sich die Grande Dame der Nostalgie und Schwermut mit<br />
schwergewichtigen Mainstream-Künstlern wie The Weeknd oder A$AP Rocky dem Zeitgeist, dem sie einst so gerne widersprach,<br />
auf "Lust for Life" zu beugen.
DIE ÄRZTE<br />
Die Ärzte aus Berlin sind ein Phänomen. Seit 1982 Jahren haben sie sich von einer kleinen<br />
Berliner Szene-Band zu einer gesamtdeutschen Institution hochgearbeitet. Es gibt wohl kaum<br />
einen, der nicht schon mal etwas von BelaFarinRod gehört hat und nicht mindestens einen ihrer<br />
Songs kennt.<br />
Dirk Felsenheimer („Bela B.“, heute punktlos „Bela B“) und Jan Vetter (Farin Urlaub) lernten<br />
sich 1980 im Alter von 17 Jahren in der Diskothek Ballhaus Spandau kennen.<br />
Gemeinsam mit dem Bassisten Sahnie (bürgerlich Hans Runge), gründeten Felsenheimer und Vetter Die Ärzte. Nach<br />
eigenem Bekunden wählten sie den Bandnamen aus keinem bestimmten Grund. Es gibt verschiedene Theorien über die<br />
Namensherkunft; eine der populären Mutmaßungen besagt, dass Bela B in den alphabetisch sortierten Regalen der<br />
Plattenläden stets eine Band mit dem Anfangsbuchstaben Ä vermisst hatte.<br />
1982 gaben sie ihr erstes Konzert gaben die Ärzte in einem besetzten Haus am Heinrichplatz in Kreuzberg.<br />
1984 nahmen die Ärzte die Mini-LP "Uns geht’s prima… " auf, die beim Berliner Indie-Label Vielklang veröffentlicht wurde.<br />
Durch einen Hinweis des Nena-Managers Jim Rakete nahm die CBS Schallplatten GmbH die Ärzte unter Vertrag.<br />
Diskografie Die Ärzte<br />
1984: Debil<br />
1985: Im Schatten der Ärzte<br />
1986: Die Ärzte<br />
1988: Das ist nicht die ganze Wahrheit …<br />
1993: Die Bestie in Menschengestalt<br />
1995: Planet Punk<br />
1996: Le Frisur<br />
1998: 13<br />
2000: Runter mit den Spendierhosen,<br />
Unsichtbarer!<br />
2003: Geräusch<br />
2007: Jazz ist anders<br />
2012: auch<br />
1988 lösten sich Die Ärzte nach Streitigkeiten mit ihrer Plattenfirma auf. Farin und Bela starteten mit King Kong und Depp<br />
Jones jeweils eigene Bands und scheiterten beide und verpulverten dabei ein kleines Vermögen, das sie sich mit den<br />
Ärzten erspielt hatten.<br />
1993 entschieden sie sich mit Rod Gonzalez von den befreundeten Rainbirds als Bassisten zu einem Comeback. Mit der<br />
Anzeige in einem Branchenmagazin "Beste Band der Welt sucht Plattenfirma" konnten sie sich am Ende die Plattenfirma<br />
aussuchen. Das Comeback Album "Die Bestie in Menschengestalt" hielt sich 54 Wochen in den deutschen Charts, die<br />
Single "Schrei nach Liebe" wurde ihr erster Nummer 1-Hit.<br />
1997 entschieden Die Ärzte gemeinsam mit Manager Axel Schulz ein eigenes Indielabel Hot Action Records zu gründen<br />
und ihre Musik unabhängig von den Major-Plattenfirmen zu veröffentlichen.<br />
2019 veröffentlichten die Ärzte ihr Gesamtwerk unter dem Titel Seitenhirsch. In einem exklusiven Interview erzählen Bela,<br />
Farin und Rod von ihrer langen Karriere. Die Ärzte spielten eine Tour im europäischen Ausland und waren Headliner bei<br />
Rock am Ring und Rock im Park.
BÜ<br />
CHE<br />
R ECKE<br />
Wie geht es Menschen, die wissen, dass sie bald sterben werden?<br />
Angst vor Schmerzen und vor einem würdelosen Dahinsiechen sind<br />
häufige Befürchtungen. Aber welche Erinnerungen werden wach?<br />
Welche Gedanken, Fragen, Hoffnungen bleiben? Die<br />
Klinikseelsorgerinnen Christiane Bindseil und Karin Lackus erleben<br />
bei ihrer Arbeit auf unterschiedlichen Stationen, wie viel Wertvolles,<br />
Klärendes, Heilsames und Heiteres neben allem Schweren und<br />
Schmerzhaften in der letzten Lebensphase liegen kann. Sie nehmen<br />
entschieden Partei für das Leben vor dem Sterben.<br />
„Das Leben ist ein unermüdlicher Erfolgsautor. Zwei kluge Frauen<br />
haben ihm an seinem Ende zugehört und lassen uns teilhaben an<br />
Einblicken, die so wohl nur im Lebensrückblick gewonnen werden<br />
können. Ihre Geschichten sind teilweise überraschend, ermutigend,<br />
ernüchternd und manchmal auch witzig. In jedem Falle erweitern sie<br />
unseren Blickwinkel und können so allen helfen, die Menschen am<br />
Lebensende begleiten."<br />
Der Historiker und Journalist Rutger Bregman setzt sich in seinem<br />
neuen Buch mit dem Wesen des Menschen auseinander. Anders als<br />
in der westlichen Denktradition angenommen ist der Mensch seinen<br />
Thesen nach nicht böse, sondern im Gegenteil: von Grund auf gut.<br />
Und geht man von dieser Prämisse aus, ist es möglich, die Welt und<br />
den Menschen in ihr komplett neu und grundoptimistisch zu denken.<br />
In seinem mitreißend geschriebenen, überzeugenden Buch<br />
präsentiert Bregman Ideen für die Verbesserung der Welt. Sie sind<br />
innovativ und mutig und stimmen vor allem hoffnungsfroh.<br />
Das Interesse an der Thematik<br />
der Kunstfälschung ist derzeit<br />
gewaltig. Manche Galerien nutzen<br />
diese sogar. In London zum Beispiel stellte eine Galerie unter<br />
anderem eine Fälschung aus und forderte die Besucher dazu auf,<br />
diese zu finden.<br />
Der Ansturm war riesig, doch nur 10 % fanden heraus, welches<br />
Werk nachgemacht worden ist.<br />
Was für uns als Betrachter witzig klingt, ist für die Branche<br />
allerdings nicht so schön, denn nichts ist peinlicher, als wenn man<br />
ein Kunstwerk für eine hohe Summe anschafft und sich dieses als<br />
Fälschung entpuppt.<br />
Vom finanziellen Schaden einmal nicht zu sprechen…<br />
An vielen Fallbeispielen erzählt uns Hubertus Butin vom Vorgehen<br />
der Fälscher und geht auch darauf ein, was wir tun können um<br />
ihnen nicht aufzusitzen.
Altern wird heilbar<br />
Jung bleiben mit der Kraft der drei Zellkompetenzen<br />
Ist Altern unausweichliches Schicksal? Nein – lautet die Antwort der<br />
modernen Altersforschung. Denn der Körper ist tatsächlich das<br />
sprichwörtliche Wunderwerk. Dabei beginnt das Wunder in der Zelle, wie<br />
Nina Ruge und der Altersforscher Dr. Dominik Duscher in diesem neuen<br />
Standardwerk zum Thema schildern. Sie nehmen mit auf eine<br />
Entdeckungsreise zu den neuesten Erkenntnissen aus der Zellforschung<br />
und bringen dabei auch ihre persönlichen Einschätzungen und<br />
Erfahrungen mit ein. Die Autoren umreißen die Prozesse des Alterns und<br />
zeigen, wie es in Zukunft heilbar wird. Im Fokus stehen die 3<br />
elementaren Fähigkeiten der Zellen: die natürliche Zellerneuerung, die<br />
Entgiftung auf Zellebene und die Stabilisierung der Energieerzeugung.<br />
Corona Fehlalarm?<br />
Daten, Fakten, Hintergründe<br />
Corona – Killervirus oder Grippe?<br />
Kaum ein Thema prägt und ängstigt unsere Zeit so sehr wie das Thema Corona. Widersprüchliche<br />
Meinungen, Fakenews und politisch gelenkte Informationen verwirren die Menschen. Unterschiedliche<br />
Ansichten führten zu tiefgehenden Disputen.<br />
COVID-19: Was ist wahr? Was sind die Fakten? Was ist Interpretationssache?<br />
Dieses Buch klärt sachlich auf. Es bietet wissenschaftlich fundierte Information und untermauerte Fakten.<br />
Bilden Sie sich Ihre Meinung – und begründen Sie sie anhand von belegtem Hintergrundwissen.<br />
- Aktuelle Corona Situation<br />
- Sinnhaftigkeit der Masken<br />
- Lockdown - war er nötig?<br />
- War unser Gesundheitssystem in Gefahr?<br />
- Konsequenzen für alte Menschen, Kinder und chronisch<br />
Kranke<br />
- Corona in Schweden: Alles gut?<br />
- Ist eine Impfung realistisch?<br />
- Best of Fake News<br />
Portrait<br />
Univ.-Prof. Dr. med. Sucharit Bhakdi ist Humanmediziner<br />
und Facharzt für Mikrobiologie und Infektionsepidemiologie.<br />
Er leitete das Institut für Medizinische Mikrobiologie und<br />
Hygiene der Johannes Gutenberg-Universität Mainz über<br />
22 Jahre lang und war sowohl in der unmittelbaren<br />
Patientenversorgung als auch in der Wissenschaft tätig. Er<br />
zählt zu den vielzitierten Medizinforschern Deutschlands.<br />
Seine Forschungstätigkeit umspannt die Gebiete der<br />
Immunologie, Bakteriologie, Virologie und Herz-Kreislauf-<br />
Erkrankungen.<br />
Prof. Dr. rer. nat. Karina Reiss forscht und lehrt am<br />
Quincke-Forschungszentrum der Christian-Albrechts-<br />
Universität zu Kiel. Sie ist seit über 15 Jahren auf dem<br />
Gebiet der Biochemie, Infektionen, Zellbiologie und Medizin<br />
tätig. Ihre fachliche Qualifikation ist durch über 60<br />
Veröffentlichungen in internationalen Fachzeitschriften<br />
belegt, für die sie zahlreiche Auszeichnungen und Preise<br />
erhalten hat.