Sechsämtermagazin November 2019

Im Jahre 1142 gründete das
K l o s t e r Wa l d s a s s e n m i t
Zustimmung des böhmischen
Herzogs Vladislav II., des
Bischofs Otto in Prag und des
Bischofs Heinrich Zdik in Olmütz
ein erstes Zisterzienserkloster in
Sedletz in Böhmen. Papst Lucius
I I I . s t e l l t e d a s K l o s t e r
Waldsassen 1185 pro forma
unter den Schutz der römischen
Kurie und bestätigte dessen
ausgedehnte Grundherrschaft
mit den beachtlichen Einnahmen,
erwirtschaftet durch die zu
Frondiensten und Abgaben
verpflichteten Bauern, die im
Jahr 1848 mit der Bauernbefreiung
endete. Anfang des 13.
Jahrhunderts war ein Angehöriger
derer von Saaleck von
der Sperrburg Saaleck an der
Saale bei Bad Kösen im Bereich
des Limes Sorabicus als
Ministeriale im Dienst des
Klosters. Johannes III. von Elbogen war
1310 bis 1323 der erste Abt, der aus dem
Egerland stammte. 1348 verkaufte Abt
Franz Kübel das Schönbacher Ländchen
an Rüdiger von Sparneck. Nach 1400 gab
es zeitweilig drei Äbte von Waldsassen
gleichzeitig, dieses Schisma wurde 1415
auf dem Konzil von Konstanz beendet. Die
Waldsassener Äbte mehrten den Besitz
bis Ende des 15. Jahrhunderts vor allem
unter Johannes VI. Wendel aus Weiden
und Nikolaus IV. Peisser systematisch zu
einem geschlossenen Herrschaftsgebiet,
dem sogenannten Stiftland auf bayerischer
Seite, zu dem bis in das 16.
Jahrhundert auch Grundherrschaften im
Egerland und in der Frais gehörte.
Während des Landshuter Erbfolgekrieges
(1503/05) und durch Heeresgruppen der
böhmischen Hussiten wurde das Kloster
geplündert und 1430 auf deren Rückzug
von Nürnberg durch die Oberpfalz nach
Böhmen in Brand gesetzt. Während des