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„Ich trete in große Fußstapfen!“
TAMARA RUETZ IM INTERVIEW
Nicht mehr lange und Tamara Ruetz wird in die Fußstapfen ihrer Eltern treten
und die 60-jährige Geschichte von Intersport Pregenzer weiterschreiben.
Blickt man zurück in ihre Vergangenheit, ist das einerseits keine Überraschung.
Andererseits schon. Denn als Teenager hatte sie ganz andere Pläne.
„Tamara, beginnen wir ganz von vorne. Wie
war es für dich als Kind in einer Familie
aufzuwachsen, die sich ganz dem Sporthandel
verschrieben hat?
Das stimmt so nicht ganz. Meine Eltern
sind zwar Sporthändler mit Leib und Seele,
aber die Familie war ihnen trotzdem immer
das Wichtigste. Sie hatten zwar stets
viel zu tun, aber wenn ich sie gebraucht
habe, waren sie für mich da.
Wie kann man sich eine Kindheit im Sportfachhandel
vorstellen?
Nun, ich habe natürlich viel Zeit im Geschäft
verbracht. Es war damals nur durch
eine Tür von unserem Wohnbereich getrennt.
Der Shop war für mich ein großer
Spielplatz, voll mit interessanten Sachen.
Zum Beispiel habe ich sehr gerne mit den
Schaufensterpuppen gespielt.
Wie man hört, haben es dir als Kind auch
die Zipfelbobs angetan.
Ja, ich bin damit im Shop immer die Stufen
hinuntergefetzt. Aber nur, wenn Mama
nicht da war. Denn das hat sie natürlich
gar nicht gerne gesehen. Wenn sie mich
erwischte, gab’s Hausarrest. Wie das bei
kleinen Kindern so ist, habe ich natürlich
viel Blödsinn angestellt.
Wenn mein Opa zum Beispiel für Kunden
und Kundinnen die Skibindungen eingestellt
hat, bin ich mit dem Schraubenzieher
hinter ihm nach und habe sie wieder verstellt.
Naja, zumindest so lange, bis er es
gemerkt hat und mich aus der Werkstätte
gestaubt hat.
Apropos hinausstauben: Deine Schwester
und du seid in eurer Kindheit aber auch viel
draußen gewesen.
Wenn die Hausaufgaben erledigt waren,
hieß es bei fast jedem Wetter „Und jetzt
raus an die frische Luft!“ Da gab’s kein
Fernsehen. Das Geniale war, dass unsere
Eltern uns immer erlaubt haben, die Sportgeräte
aus dem Shop auszuprobieren.
Zum Beispiel die Fahrräder. Das Fahren
damit hat mir übrigens meine Schwester
Rebekka beigebracht.
Das heißt, Sport und Sportartikel haben
dich schon damals interessiert.
Ja, ich habe so ziemlich alles ausprobiert.
Auch Rodeln und Schneeschuhwandern,
was noch heute meine Lieblingssportarten
sind. Aber das Schöne war damals auch,
dass wir alle im Geschäft eine große Familie
waren. Ich kann mich noch gut erinnern,
dass mir unsere Verkäuferinnen manchmal
bei den Hausaufgaben geholfen oder
mir eine Kleinigkeit zum Essen gemacht
haben.
Und als du dann größer warst: Wolltest du
immer schon in das Geschäft deiner Eltern
einsteigen bzw. es später übernehmen?
Nein, gar nicht. Als Teenager will man ja
meistens genau das Gegenteil von dem,
was sich die Eltern so vorstellen. Wobei ich
sagen muss: Sie haben mich niemals zu irgendetwas
gezwungen und immer gesagt:
Mach, was du willst, aber sei konsequent
dabei und bring es zu Ende.
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