Skript Fritz Bicher 1928 - Geologie Lüneburg
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vergeblich verbohre, indem die sämtlichen abgesenkten Brunnen sich nicht als genügend<br />
wasserhaltig zeigten; zuletzt wurde noch bei den Stellen A und B bei 30 Fuss = 876 m eine<br />
wasserführende Sandschicht gefunden. Siehe Bohrung No. 1256.<br />
Der Geognost Carsten Berlin schreibt am 20.1.1848 an Wellenkamp u.a.:<br />
Die grosse Mächtigkeit der Tonlage nördlich vom Zeltberge ist in der Tat überraschend;<br />
ich zweifele, dass die unmittelbar unter derselben sogleich die Kreide erbohren werden, es müsste<br />
denn sein, dass die Braunkohlen dort fehlen, welche nach den Lagerungsverhältnissen doch zu<br />
erwarten sein würden. Auch unter dem Ton in der Grube des Herrn Kreitz ist das Vorkommen von<br />
Braunkohle immer noch sehr wahrscheinlich, denn die Petrefakten, von welchen Sie mir<br />
Mitteilung machten, zeigen aufs Bestimmteste an, dass der Ton der wahre Braukohlenton ist.<br />
Von ganz besonderem Interesse sind mir die Dolomitproben aus dem Graben bei der<br />
Aschenkuhle gewesen, welche die Hoffnung zulassen, dass der Muschelkalk eine bedeutende<br />
Mächtigkeit haben wird und dass mit Vorteil eine Gewinnung darauf wird verzichtet werden<br />
können. Der lichte gelbliche Ton ist nichts weiter als ein stark veränderter Muschelkalk.<br />
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Sollten sich weitere Aufschlüsse, sei es durch die Schürfarbeit in der Aschenkuhle oder durch die<br />
Bohrarbeit ergeben haben, so bitte ich um ein paar belehrende Worte.<br />
Am 4. Februar 1848 schreibt der Gewerbeverein Hannover an den Ober Salin Direktor<br />
Hagemann, dass Dr. Gumprecht Berlin den durch Vermittlung des Freiherrn von Reden die vom<br />
Gewerbeverein gesammelten Akten über die Erdbohrungen zur Benutzung für eine umfassende<br />
geognostische Abhandlung über das norddeutsche Flachland mitgeteilt sind, eine darin befindliche<br />
Notiz über das Erbohren von Steinsalz in <strong>Lüneburg</strong> in einer Tiefe von etwa 21,90 m von grosser<br />
geognostischer Wichtigkeit sei und ersucht deshalb um Einzelheiten. Im Antwortschreiben, dem<br />
eine Abschrift des Bohrjournals beigefügt ist, ist nichts davon bekannt, nur dass sich nesterweise<br />
eingesprengte Steinsalzspuren im Schildsteinbruche gefunden hätten im wasserlosen Gips oder<br />
Carstenit, worüber sich genauere Nachrichten finden im 22. Stück des Hann. Magazins von 1823.<br />
Dann hat anscheinend die Sache lange Jahrzehnte völlig geruht, bis sich 1879 der Lehrer<br />
Steinvorth deren wieder angenommen hat in Gemeinschaft mit Dr. Groner vom mineralogischen<br />
Museum der königlich landwirtschaftlichen Akademie in Proskau. Unter Benutzung der Schrift<br />
von Girard: "Die norddeutsche Ebene" wurde von ihm die beistehende Zeichnung gefertigt und<br />
die auf S 110.