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Skript Fritz Bicher 1928 - Geologie Lüneburg

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44<br />

Gault: siehe Stromback 1893 S. 619; Gottsche 1893 S. 100; Gagel 1909 S. 759; ; ?? 1909<br />

S. 619 und 1910 S.336; ?? 1921 S. 321; Ernst 1921 S. 291<br />

Cölestin: siehe Hintze 1886 S. 220; Liweh 1887 S. 439<br />

Limburgit: siehe Biltz 1912 S. 124<br />

68<br />

Schafweide<br />

siehe auch S. 51 Z. 14 Und Stoller S. 86<br />

Steinvorth schreibt 1864 S. 32 u. a.: Dieselben blauen und roten Tonmergel sind durch 5<br />

Bohrlöcher zwischen der Schafweide und dem Kalkberg bis zur Mächtigkeit von 69 ? = 20,15 m<br />

nachgewiesen. Dann traf man auf Kalksteinbänke, denen auf der Schafweide ähnlich die mit 76 ?<br />

= 22,2 m noch nicht durchbohrt waren.<br />

Credner schreibt 1870: Ungleich deutlicher als am Graalwall ist die Schichtung der in aller<br />

Wahrscheinlichkeit nach dem Dolomit aufgelagerten, der Muschelkalkformation angehörigen<br />

Kalksteinbänke an der Schafweide und der darüberliegenden Schiefertone und dünnen<br />

Sandsteinschichten der Lettenkohlengruppe, welche daselbst unter einen Winkel von 50 - 60°<br />

gegen N einfallen. Über dem oberen Muschelkalk auf der Schafweide bei <strong>Lüneburg</strong> siehe<br />

Jahrbuch d. N. V. Bd. 15 S. 55 bzw. Dr. Müller Erläuterungen zum geol. Blatt <strong>Lüneburg</strong> 1898.<br />

Die organischen Reste der Trias von <strong>Lüneburg</strong> hat von Linstow in seiner Schrift: Jahrbuch<br />

1903 S. 129 sehr eingehend untersucht. Sämtliche untersuchten Petrefakten stammen von der<br />

sogenannten Schafweide. Aus dem nachstehenden, so schreibt er weiter geht hervor, dass die<br />

kleine Fauna der Lettenkohle durchaus Muschelkalkcharakter hat. eine Erscheinung, die wir<br />

überall im deutschen Kohlenkeuper wahrnehmen. Wenn Phillippi S. 37 die Ansicht vertritt, dass<br />

die fossilführenden Schichten von <strong>Lüneburg</strong> dem Muschelkalk selbst zuzurechnen seien, so ist<br />

dazu zu bemerken, dass hier auch sowohl der Trigondusdolomit, wie der Grenzdolomit, wie auch<br />

die dazwischenliegenden Schichten regelmässig eine Muschelkalkfauna beherbergen. Dass ihr<br />

aber die in grösseren Tiefen lebenden Tiere meist völlig fehlen. Wir haben es in der Lettenkohle ,<br />

wie u. a. Schnecke 1895 S. 221 und Fraas 1899 wiederholt und ausführlich dargelegt haben, nicht<br />

mehr mit einer Fauna eines grösseren Binnenmeeres zu tun, wie es der Muschelkalk darstellt,<br />

sondern mit einer Küstenbildung. Hiermit stimmen die paläontologischen Ergebnisse der<br />

Lettenkohle von <strong>Lüneburg</strong> sehr gut überein.<br />

Es fehlen die in grösseren Tiefen vorkommenden Gruppen von Tieren, vor allem die<br />

Brachiopoden, wie Terebratula und die Crinoiden, dagegen treten die in etwas flacherem Wasser<br />

lebenden Formen wie die Austern und die Pectiniden äusserst zahlreich auf, ebenso weist auch das<br />

Vorkommen von Myophoria intermedia von Schauz und Gervillia substriata Crd. auf<br />

Kohlenkeuper hin.<br />

Auffallend ist allein, dass der Kohlenkeuper von <strong>Lüneburg</strong> grösstenteils als reine<br />

Kalkbildung entwickelt ist, doch ist bereits oben darauf hingewiesen, dass z.B. in der Gegend von<br />

Würzburg der Trigonodusdolomit, den wir zum unteren Keuper zählen, stellenweise ebenfalls<br />

reinkalkig entwickelt ist.<br />

Was im Besonderen die kleine Muschelkalkfauna betrifft, so weisen die spärlichen Reste<br />

noch keineswegs auf eine nahe Küstenbildung hin, die wir hier auch umso weniger erwarten<br />

können, als uns noch nördlich von <strong>Lüneburg</strong> noch Muschelkalk bekannt ist, teils anstehend in<br />

Helgoland, teils als Geschiebe. Die Tiefbohrung I auf der Schafweide 1902 bestätigte Müller die<br />

Annahme verschiedenen Alters für das Gipsvorkommen. Über den Muschelkalk hat er ausführlich<br />

berichtet in seinen Erläuterungen S. 5 zu Blatt <strong>Lüneburg</strong> 1898. Vergleiche ferner die<br />

Ausführungen von Gagel im Jahrbuch 1909 S. 226. Die dort über Tage sichtbaren Verwerfungen<br />

haben zwischen dem Kohlenkeuper und dem Gipskeuper auf der Schafweide erhebliche<br />

Schichtenmächtigkeiten zum Ausfall gebracht.

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