Skript Fritz Bicher 1928 - Geologie Lüneburg
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50<br />
Saline und Krankenhaus nicht bekannt und kann ich deshalb hiermit einen Vergleich nicht ziehen.<br />
Die unregelmässigere Ablagerung und der durch die Störungen bedingte geringere Stückenfall<br />
machen den Kalkmergel für chemische Zwecke und zum Kalkbrennen (Mauerkalk) nicht so<br />
geeignet, wie denjenigen in einem gewissen Bezirk des Zeltberges.<br />
Wohl ist derselbe aber zur Herstellung von Düngekalk, wozu er auch mit längerer Zeit<br />
benutzt wird, sowie mit Recht auch zur Cementfabrikation sehr wohl brauchbar. Zur Zeit werden<br />
auf dem Pieperschem Werke folgende Düngekalkmergel hergestellt und nach den mir<br />
vorliegenden Preiskurant wie nachstehend bezahlt:<br />
1.<br />
2.<br />
3.<br />
4.<br />
5.<br />
6.<br />
7.<br />
Gebrannter Düngekalk in Stücken<br />
Gemahlener gebrannter Kalk<br />
Präparierter Kalkdünger I 50 %<br />
Präparierter Kalkdünger II 33 1/3 %<br />
Präparierter Kalkdünger III 20 %<br />
Feingemahlener Kalkmergel<br />
Gemahlener Kalkmergel<br />
Ätzkalk<br />
CaO<br />
%<br />
90<br />
85<br />
45<br />
30<br />
18<br />
-<br />
-<br />
Gehalt Entsprechender Preis<br />
kohlens.<br />
Kalk, CaCO2<br />
%<br />
-<br />
-<br />
45<br />
60<br />
72<br />
90<br />
90<br />
Gesamtmenge<br />
%<br />
160<br />
152<br />
125<br />
114<br />
104<br />
90<br />
90<br />
Doppelwaggon<br />
frei Bahnhof<br />
M.<br />
80<br />
120<br />
110<br />
90<br />
75<br />
60<br />
50<br />
Hierzu wird bemerkt, dass Nr. 1 und 2 von dem gleichfalls der Firma Pieper und Blunck<br />
gehörigen Kalkwerke in halle i / W. geliefert wird, woraus die obige Behauptung, dass der zu<br />
untersuchende Kalkmergel sich weniger für gebrannte Stückenkalk eignet gleichfalls bewiesen<br />
wird. Zur Zeit werden von der Firma Pieper ca. 75 Centner Kalk pro Tag verarbeitet, wovon etwa<br />
4/5 ungebrannt gemahlen und 1/5 gebrannt gemahlen wird und zwar wird fast sämtlicher Kalk zu<br />
Düngezwecken verwandt. Zu Löschzwecken wird nur ausnahmsweise Kalk gebrannt, weil<br />
derselbe sich hierfür weniger eignet.<br />
79<br />
Was nun der eventuell Festmeter zu fordernder Preis anbetrifft, so ist der zur Zeit von der<br />
Firma Pieper bezahlte von 0,80 M. pro Festmeter oder 4 M. pro Doppelwaggon als ein mittlerer<br />
und angemessener zu bezeichnen. Die Saline zahlt für ein auf 18 Jahre von dem Fiskus<br />
gepachtetes Kalkgrundstück in Grösse von 5 Morgen pro Festmeter 0,70 M. oder pro<br />
Doppelwaggon 3.50 M. und die Cemetfabrik meines Wissens für neben dem Salinenbruche<br />
gelegenes fiskalisches Pachtterrain 0,90 M. pro Festmeter oder M. 4.50 pro Doppelwaggon. Bei<br />
einer jährlichen Pachtsumme von 14 000 M. welche nach Angabe der Firma Pieper an die kgl.<br />
Klosterkammer bezahlt werden soll, würde sich für den ca. 14 Morgen grossen Pieperschen Buch<br />
ein Pachtpreis von M. 1 000.- ergeben, was kapitalisiert von ca. M. 22 000.- ausmachen würde,<br />
während bekanntlich de bisherige ortsübliche Kaufpreis pro Morgen nur 10 000.- M. beträgt. Ein<br />
solcher soll wenigstens von der Cementfabrik bei Ankauf von Kalkterrain von dem<br />
Fiskus der Stadt und anderen Grundeigentümern im allgemeinen angewandt worden sein. Die<br />
Vorwohler Cementfabrik soll vor ca. 10 Jahren für ein zwischen Saline und Judenkirchhof<br />
gelegenes Kalkgrundstück nur 6 000.- M. pro Morgen bezahlt haben.<br />
Was nun die Grösse des tatsächlich vorhandenen Kalkterrain anbetrifft, so ist dieselbe aus<br />
Blatt I der Zeichnungen woselbst die Grenzen desselben durch eine gelbe Linie markiert sind, neu<br />
ersichtlich. Dieselbe berechnet einschliesslich dem Pieperschen Pachtland sich zu 8 ha 73 ar 75<br />
qm. Hierzu würden dann noch 2 Terrainabschnitte kommen, in denen voraussichtlich noch<br />
Kalkmergel ansteht. Es ist das einmal nordwestlich von der Linie gelegene Stück, von welchem<br />
bereits oben die Rede war, und 2. das südwestlich von dem Königswege gelegene Kalkterrain, von<br />
dessen Untersuchung Abstand genommen ist, weil dasselbe ausserhalb der Parzellen 3 - 8, welche<br />
in erster Linie untersucht werden sollen, liegt. Es dürfte sich empfehlen auch diesen Felderteil<br />
einer Untersuchung zu unterziehen, weil dieselbe grössere Kosten nicht verursachen wird.