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BOLD THE MAGAZINE No.49

BEGEISTERUNG INTERVIEW: CHARLY HÜBNER | AMY MACDONALD IM GESPRÄCH | URBAN BOHEMIAN: LENA HOSCHEK | THIERRY MUGLER | ANDY WARHOL | SVEN MARQUARDT | PORSCHE DESIGN: GOOD DESIGN MUST BE HONEST | ROLAND HEILER IM INTERVIEW

BEGEISTERUNG

INTERVIEW: CHARLY HÜBNER | AMY MACDONALD IM GESPRÄCH | URBAN BOHEMIAN: LENA HOSCHEK | THIERRY MUGLER | ANDY WARHOL | SVEN MARQUARDT | PORSCHE DESIGN: GOOD DESIGN MUST BE HONEST | ROLAND HEILER IM INTERVIEW

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INTERVIEW / CHARLY HÜBNER<br />

<strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> // 13<br />

Acting. Weil es hilft, in die Rolle zu finden.<br />

Geht Ihnen das also nicht so?<br />

Das kommt immer darauf an ... Im Fall von<br />

„Hausen“ war das für mich einfach kein Sujet,<br />

das nach Method Acting schreit. Da ging es<br />

eher ums Handwerkliche. So wie beim Tanz,<br />

wo man bestimmte Schritte und Figuren<br />

beherrschen muss. Wenn man einen Western<br />

spielt, holt man die Luzie raus und macht ein<br />

Fass auf. Manchmal muss man aber auch gar<br />

nichts machen, und Regie und Kamera sagen:<br />

Es reicht wenn du da die Wand anguckst, den<br />

Rest machen wir. So war es hier.<br />

jemand bei Theater oder Film eine tolle Idee<br />

hat, dann glaube ich nicht nur fest daran,<br />

dass die zustande kommen wird, sondern<br />

bin auch immer gerne bereit, sie konkret<br />

weiter zu treiben. Wenn ich mich für etwas<br />

entfachen will, dann tue ich das schnell und<br />

anhaltend.<br />

Wofür begeistern Sie sich jenseits der<br />

Arbeit?<br />

Meine Familie, die tägliche Elbe, gute Weine,<br />

viel Motörhead, viel Gustav Mahler und<br />

zwischendrin wenig Takt.<br />

So ein Verschmelzen mit der Rolle ist also<br />

nicht so Ihrs?<br />

Mal so, mal so! Als ich in „Magical Mystery“<br />

den Karl Schmidt gespielt habe, musste ich<br />

schon in diese Dauermelancholie hinein. Weil<br />

alle anderen um mich herum, diese ganzen<br />

Techno-Erwins, die ganze Zeit Halligalli<br />

machten. Für mich war klar, dass ich mich da<br />

isolieren musste, denn bei Sven Regener, der<br />

ja den Roman und das Drehbuch geschrieben<br />

hat, ging es wirklich um einen seelischen<br />

Moment. Und diese Regenersche Melancholie,<br />

an die ich da so nah heran kam und die ich<br />

von mir selbst, als Person, gar nicht kenne, hat<br />

mich wirklich gewickelt.<br />

Begeisterung ist ein gutes Thema und auch<br />

das Motto dieser Ausgabe. Sind Sie allgemein<br />

leicht zu begeistern?<br />

Haben Sie zuletzt auch als Film- und<br />

Fernsehzuschauer irgendetwas gesehen, das<br />

Sie begeistert hat?<br />

Wir konnten viel mit der Serie „Messiah“<br />

anfangen, die insgesamt ja eher durchgefallen<br />

ist. Uns hat sie irgendwie erreicht, weil wir<br />

es interessant fanden, mal durchzuspielen,<br />

wie das heute aussehen würde. Die Messias-<br />

Figur im Judentum ist ja nach wie vor vakant,<br />

was ich als nicht-religiös erzogener Mensch<br />

den spannendsten Ansatz in Sachen Religion<br />

finde. Und dass man auf den Heilsbringer<br />

wartet anstatt zu denken, dass er schon da ist<br />

und uns sagt, wie die Sache hier flutscht, wäre<br />

doch für den Lebensweg viel hilfreicher als so<br />

eine Ansagentafel zu befolgen, die vor vielen<br />

Jahren irgendwo hingehangen wurde.<br />

Ich bin auf jeden Fall jemand, der sich für<br />

verrückte Geister begeistert. Und schnell<br />

dabei ist, Sachen weiterzuspinnen. Wenn<br />

WEITERE INFORMATIONEN:<br />

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