BOLD THE MAGAZINE No.49
BEGEISTERUNG INTERVIEW: CHARLY HÜBNER | AMY MACDONALD IM GESPRÄCH | URBAN BOHEMIAN: LENA HOSCHEK | THIERRY MUGLER | ANDY WARHOL | SVEN MARQUARDT | PORSCHE DESIGN: GOOD DESIGN MUST BE HONEST | ROLAND HEILER IM INTERVIEW
BEGEISTERUNG
INTERVIEW: CHARLY HÜBNER | AMY MACDONALD IM GESPRÄCH | URBAN BOHEMIAN: LENA HOSCHEK | THIERRY MUGLER | ANDY WARHOL | SVEN MARQUARDT | PORSCHE DESIGN: GOOD DESIGN MUST BE HONEST | ROLAND HEILER IM INTERVIEW
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48 // <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> DESIGN / IM GESPRÄCH<br />
ROLAND HEILER<br />
IM GESPRÄCH<br />
„MICH BEGEISTERN<br />
DIE EINFACHEN DINGE<br />
IM LEBEN“<br />
INTERVIEW: R. LÖWISCH<br />
Roland Heiler, Geschäftsführer Studio<br />
F. A. Porsche, spricht mit uns an seiner<br />
Schaffensstätte in Zell am See über die<br />
Firmenphilosophie, No-Go‘s und alles,<br />
was ihn fasziniert.<br />
Herr Heiler, was ist die Philosophie<br />
von Porsche Design?<br />
Vorrangig müssen Funktion und Ästhetik<br />
auf Augenhöhe sein. Das hat Prof. Ferdinand<br />
Alexander Porsche immer wieder<br />
gesagt und auch umgesetzt. Nicht akzeptabel<br />
für ihn waren Dinge, die einfach nur<br />
schön oder dekorativ aussahen. Deshalb<br />
sind viele unserer Produkte sehr minimalistisch<br />
gestaltet und kommen ohne<br />
Gimmicks oder modische Attribute aus.<br />
Langlebiges, ehrliches, funktionales Design<br />
steht bei uns über allem.<br />
Klingt nach Bauhaus-Stil.<br />
F. A. Porsche wurde davon tatsächlich<br />
stark beeinflusst. Er hat an der Ulmer<br />
Hochschule für Gestaltung studiert,<br />
das war die offizielle Nachfolgeinstitution<br />
des Bauhauses in Deutschland. Das<br />
Bauhaus hatte die Grundphilosophie,<br />
dass Gestaltung nicht um der Gestaltung<br />
Willen stattfindet, sondern eine bestimmte<br />
Funktion erfüllen muss. Außerdem wuchs<br />
Porsche in einer Ingenieursfamilie auf.<br />
Da ging es vermutlich auch zuhause am<br />
Esstisch um Technik-Themen.<br />
Welches Ihrer Produkte ist dafür<br />
beispielhaft?<br />
Bei den Brillen können wir das zu 100<br />
Prozent umsetzen durch einen Titanrahmen<br />
mit sichtbaren Schrauben. So<br />
gestalten wir die Dinge, die der Kunde<br />
während der gesamten Nutzung als etwas<br />
Zeitgenössisches und Modernes versteht<br />
und die auch nach zehn Jahren nicht<br />
komplett veraltet aussehen.<br />
Ist Zell am See der richtige Standort<br />
für eine international arbeitende<br />
Designfirma?<br />
Ich denke ja. Denn wenn man Produkte<br />
erschaffen will, die der Käufer sehr lange<br />
verwenden kann, dann darf man sich<br />
nicht auf Modeströmungen einlassen. Wir<br />
müssen also nicht in einer pulsierenden<br />
Großstadt sitzen, um möglichst keinen<br />
Trend zu verpassen. Im Gegenteil: Wenn<br />
man so sich abkoppeln kann von dem,<br />
was trendy ist, und sich trotzdem viele