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14 d’Isarwinkler

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WIE'S FRÜHER WAR<br />

Vom Nutztier zum Kuscheltier<br />

Text: Agnes Müller<br />

Wenn uns die Bauern von vor hundert<br />

Jahren in unserer Zeit besuchen<br />

könnten, würden sie auf viele neue<br />

Dinge stoßen. Und dabei geht’s gar<br />

nicht um die vielen technischen Neuerungen,<br />

sondern viel mehr um die<br />

tierischen. Den Aufwand, den viele<br />

von uns heutzutage mit ihren Tieren<br />

betreiben, wäre den Bauern von gestern<br />

wahrscheinlich noch befremdlicher,<br />

als die Tatsache, dass wir heutzutage<br />

zum Mond fliegen können.<br />

Bei ein paar wenigen Tiere hat sich<br />

im Wesentlichen nichts geändert.<br />

Die Kuh bekommt Nachwuchs, wir<br />

erfreuen uns über ihre Milch und<br />

natürlich an ihrem Fleisch oder an<br />

dem ihrer Nachkömmlinge. Ähnlich<br />

unverändert geht’s der Sau. Sie<br />

wird gefüttert damit’s am Ende ihrer<br />

Tage einen guadn Sonntagsbraten<br />

gibt. Doch bei einer Vielzahl unserer<br />

Haus- bzw. Nutztiere gibt’s große<br />

Unterschiede zu damals.<br />

Der beste Freund des<br />

Menschen<br />

Der Hund wurde schon in der Steinzeit<br />

vom Wolf – ein Feind des Menschen<br />

– zum treuesten Freund auf vier<br />

Beinen domestiziert. Als Wach- oder<br />

Familienhund auf der Jagd, als Drogenschnüffler<br />

bei der Polizei oder als<br />

Rettungshund spielt er heute eine ganz<br />

andere Rolle. Als Therapie-Hund oder<br />

als wichtiger Partner – kein Tier der<br />

Welt ist so vielfältig einsetzbar und<br />

wird so geliebt und wertgeschätzt<br />

wie er. Musste er früher noch bei jeder<br />

Witterung vorm Haus in seiner<br />

Hütte schlafen, kommt der heutige<br />

Hund zu den Herrchen und Frauchen<br />

ins Bett. Sollte es dann einmal<br />

empfindlich kalt werden, stricken<br />

hingebungsvolle Hundehalter ihrem<br />

Zamperl sogar noch an Janker. Ein<br />

Wolf im Schafspelz sozusagen!<br />

Die Jägerin<br />

Die Katze war eine willkommene<br />

Mitbewohnerin, weil sie sich einen<br />

Ruf als hervorragende Kammerjägerin<br />

erworben hatte. Kein Nager war<br />

vor ihr sicher. Die Bauern schätzten<br />

das natürlich sehr, da die Maus im<br />

Saatgut großen Schaden anrichten<br />

konnte. Auch die Verbreitung<br />

von Krankheiten durch Mäuse und<br />

Ratten wurden durch die Jagdlust<br />

der Samtpfoten minimiert. Ihre einnehmende<br />

Art brachte ihr hier und<br />

da Streicheleinheiten ein. Im Ruhestand<br />

gab’s dann auch schon einmal<br />

ein Schälchen Milch. Heute haben<br />

Katzen ein wahres Luxusleben. Eine<br />

Rundum-Verwöhn-Pension mit eigenem<br />

Bett und Liebkosungen zu jeder<br />

Zeit. Und zur eigenen Belustigung<br />

eine Jagd so rein zum Spaß. Egal,<br />

ob auf reale Mäuse oder mit ausgesuchtem<br />

Spielzeug. Der Stubentiger<br />

lässt sich gerne verwöhnen. Die unaufdringliche,<br />

liebevolle Eleganz der<br />

Katze liebten schon die alten Ägypter.<br />

Bei denen sie nach dem Ableben<br />

sogar einbalsamiert wurden, damit<br />

der Besitzer auch im Jenseits mit seinem<br />

geliebten Tier rechnen konnte.<br />

Kuscheln statt<br />

Braten<br />

Sah man den Hasen früher am<br />

Liebsten auf dem Teller, so wird mit<br />

ihm heute umso mehr gekuschelt.<br />

Fast jedes Kind wünscht sich einmal<br />

im Leben ein solches Tier zum Spielen<br />

und Liebhaben.<br />

Bild: Bundesarchiv<br />

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