Viktoria Rebensburg man es, bei Gegenwind nicht einzuknicken? Je höher man kommt, desto mehr Menschen haben eine Meinung zu dir. Die Diskussionen gab es oft mitten in der Wettkampfzeit – das war nicht so leicht. Es ist gut, sich die Kritik anzuhören – man muss über alles diskutieren –, aber am Ende hab ich die Entscheidung getroffen. Ich höre auf meinen Bauch, was meistens richtig war. Das Wichtigste ist: standhaft zu bleiben, sich nicht verunsichern zu lassen. Das war für mich oft nicht leicht, auch wenn es nach außen so gewirkt hat. „Ich höre auf meinen Bauch. Und das war meistens richtig.“ Entspannt in die Zu kunft: Jetzt macht Viktoria einmal ein halbes Jahr Pause. Konzentration gilt als eine deiner Stärken. Kannst du uns einen Tipp geben, wie man in wichtigen Momenten voll da ist? Man darf sich nur nicht zu sehr unter Druck zu setzen. Ich habe immer versucht, in ganz wichtigen Momenten wie bei Olympia den Dampf und die Aufregung etwas rauszunehmen. Ich weiß noch, wie ich bei einer Junioren-WM die Favoritin war, der Sieg gehe nur über mich, hieß es, aber ich war zu verbissen, wollte den Sieg erzwingen – und schied beim 10. oder 15. Tor aus. Ich war so sauer auf mich und megafrustriert – aber ich hab daraus echt viel gelernt. Was genau? Es hilft, sich in wichtigen Momenten nur auf das Wesentliche zu konzentrieren, also auf die Dinge, die man wirklich beeinflussen kann: bei mir etwa meine Skitechnik, den Pistenverlauf oder die Dinge, die wir im Training geübt haben. Nicht vorher schon an die Pokale denken oder an die Siegerehrung. Wenn du deinem jüngeren Ich einen Rat ins Ohr flüstern dürftest: Was wäre das? Da würde es schon viele Kleinigkeiten geben. Aber ich bin glücklich, wie bei mir die Karriere gelaufen ist. Ich habe mir immer viele Gedanken gemacht und dann entsprechend meine Entscheidungen getroffen. Das machen nicht viele – und darauf bin ich schon stolz, dass ich diese Konsequenz hatte. Das Allerwichtigste ist, das wirklich zu lieben, was man macht. Dann ist es kein Zwang, sondern passiert aus tiefster Freude heraus. Und nicht immer alles zu ernst zu nehmen – sonst ist es schwer, in den entscheidenden Momenten gelassen zu bleiben. Was kann man von Profisportlern lernen fürs normale Leben? Die Zielstrebigkeit. Die ganze Saison hat ein Ziel, aber auch jeder Tag, jede Einheit. Du weißt, warum du es tust und wie du es tust. Das zeichnet uns Sportler aus: alles für den Erfolg tun – fleißig sein, auch unbequeme Dinge machen. Es gibt Momente, wo Training mal keinen Spaß macht. Dann hab ich mir einen Hang gesucht, der mir taugt, wo der Schnee passt, um wieder in den Flow zu kommen. Meine Basis war immer, dass ich das Skifahren extrem gerne gemacht habe – diese Leidenschaft für das, was man tut, muss da sein. Möchtest du in Zukunft beruflich im Wintersport bleiben? Mein Herz hängt schon dran, ja. Ich hab meinen Bachelor in Sportmanagement gemacht. Jetzt gebe ich mir ein halbes Jahr, um alles sacken zu lassen, und dann sehe ich weiter. Dein Freund ist Koch. Kann er dir jetzt etwas zubereiten, was du als Profisportlerin nicht essen durftest? Nein, wir konnten schon immer essen, worauf wir Lust hatten. Aber natürlich habe ich darauf geachtet, mich gesund zu ernähren, und daran wird sich nicht so viel ändern. Käsespätzle und die traditionelle bayerische Küche – das war zum Glück in Maßen immer schon möglich. 34 THE RED BULLETIN
helvetia.de Skisport. Spitzenleistung. Viktoria Rebensburg. Liebe Viktoria wir danken Dir für die tollen gemeinsamen Jahre und wünschen Dir für die Zukunft nur das Beste. Viktoria Rebensburg Ski Alpin
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