Leichtathletik INFORMationen 04/2009
Inhalt: Ganztagsschulen und Sport, Fair-Play-Camps 2009, Sprinttalente gesucht, Neuer DLV-Sportdirektor, FREUNDE-Treff in Karlsruhe, VEL-Jahrestreffen
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Heft 4/<strong>2009</strong> <strong>Leichtathletik</strong> <strong>INFORMationen</strong><br />
12<br />
Zum Mitfreuen<br />
Das Jahr <strong>2009</strong> war voll von Meldungen über tolle Rekorde, überragende Topstars, nicht nur, aber<br />
auch in der <strong>Leichtathletik</strong>. Insbesondere die WM in Berlin brachte eine Fülle von Schlagzeilen. Trotzdem<br />
oder deswegen sollten Sie den folgenden Artikel lesen. Er schildert, wie interessant <strong>Leichtathletik</strong><br />
sein kann und wie in der so genannten Provinz ehrenamtlich erfolgreich gearbeitet wird.<br />
Die Redaktion ist gefordert! Ein Beitrag ist nicht rechtzeitig<br />
fertig geworden – Länge möglichst eine Seite. Die Druckerei<br />
drängt. Gefragt sind eine Idee sowie passende Fotos… Da<br />
war doch die Geschichte in Rhede bei den Deutschen Jugendmeisterschaften<br />
<strong>2009</strong>. Es ging zwar nicht um eine WM-Medaille,<br />
sondern nur um Blech (4. Platz) – trotzdem Freude pur.<br />
<strong>Leichtathletik</strong>tradition in Holzminden<br />
Der MTV 49 Holzminden mit seinen 1400 Mitgliedern ist ein<br />
traditionsreicher Verein. Die <strong>Leichtathletik</strong>-Abteilung pflegt<br />
eine eher junge Tradition; sie zählt zu den Vorreiterinnen des<br />
Stabhochsprungs der Frauen. Tanja Cors errang 1991 in Cottbus<br />
als erste Frau die Deutsche Meisterschaft. Ihre Hallenweltbestleistung<br />
1993 war seinerzeit ein Meilenstein nicht nur<br />
in der Geschichte des MTV. Mit einem jährlichen Stabhochsprung-Meeting<br />
wird diese Disziplin besonders gepflegt. Ein<br />
Platz mit drei vorbildlichen Stabhochsprung-Anlagen macht<br />
den Wettkampf auch für Spitzenathleten attraktiv.<br />
Leiter der <strong>Leichtathletik</strong>abteilung seit 1955(!) ist Heinz Roloff,<br />
Cheftrainer sein Sohn Klaus, Inhaber der A-Lizenzen Sprint und<br />
Sprung. Tochter Annika gewann 2008 in Berlin die deutsche<br />
Meisterschaft im Stabhochsprung der weiblichen Jugend B.<br />
Im August <strong>2009</strong> titelte der „Tägliche Anzeiger Holzminden“:<br />
Annika Roloff nach großem Kampf mit Platz vier hochzufrieden<br />
„Am Ende war sie stehend k.o., doch hatte Annika Roloff gerade<br />
noch die Kraft, über ihren vierten Platz im Stabhochsprung der<br />
weiblichen Jugend A zu jubeln. Für die dazu nötigen 4,10 Meter<br />
hatte sie immerhin 17 Sprünge gebraucht – eine Zahl, die normalerweise<br />
für drei Wettkämpfe reicht. ..<br />
Bereits bei 3,80 Metern drohte das frühe Aus: erst im dritten Versuch<br />
quälte sich die MTVerin über die Latte. Das gleiche Spielchen<br />
wiederholte sich bei 3,90 Metern. Als Annika bei vier Metern die<br />
beiden ersten Versuche ebenfalls gerissen hatte, gab niemand<br />
mehr etwas auf die an sich selbst zweifelnde Athletin, die über<br />
ihre eigene Vorstellung ratlos war. ..<br />
Die Zuschauer honorierten den Kampf der MTVerin mit anerkennendem<br />
Beifall und Anfeuerung, aber niemand hatte mehr damit<br />
gerechnet, dass Annika auch die 4,10 Meter noch schaffen würde:<br />
im dritten Versuch flog sie blitzsauber darüber hinweg.<br />
Bei den folgenden 4,15 Metern, die Einstellung ihrer Bestleistung<br />
bedeutet hätten, musste sie dann aber doch passen, wurde aber<br />
für ihren Durchhaltewillen am Ende mit dem vierten Platz belohnt,<br />
denn einige Konkurrentinnen hatten sich beim Auslassen<br />
der 4,05 Meter verpokert und schafften die 4,10 Meter nicht mehr.<br />
Auch ohne Medaille freute sie sich riesig über diese nicht mehr für<br />
möglich gehaltene Platzierung. ..<br />
Die MTVerin erhielt danach respektvollen Zuspruch von allen Seiten,<br />
und Bundestrainer Thomas Weise brachte voller Anerkennung<br />
nur den bewundernden Ausruf „Kampfsau!“ heraus.“<br />
Die <strong>Leichtathletik</strong> <strong>INFORMationen</strong> waren dabei und hatten die<br />
passenden Fotos geschossen, denn der Kampf an der Latte<br />
war spannend geworden. Deutsche Meisterin <strong>2009</strong> wurde<br />
schließlich Caroline Hasse vom SC Potsdam mit 4,25 m.<br />
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