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Gemeindeentwicklungskonzept Fichtenau 2035

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Der Ortsteil Wildenstein wird 1419 erstmals in einer

Öttinger Wildbahnbeschreibung erwähnt. Da Wildenstein

ab dem 16. Jahrhundert Mittelpunkt einer rittersschaftlichen

Herrschaft wurde, begann das Dorf

deutlich zu wachsen. Zu dieser Zeit entstand auch

das Schloss zu Wildenstein. Das Dorf wurde im

Dreißigjährigen Krieg stark zerstört und konnte sich

erst Jahrzehnte später davon erholen und wieder

aufgebaut werden. Zur ehemaligen Gemeinde

Wildenstein gehörten auch die Ortsteile Großenhub,

Gunzach (1933 von Matzenbach nach Wildenstein

umgegliedert) und Wäldershub sowie die Wohnplätze

Spitzenmühle, Völkermühle und Zankhof.

Wäldershub, welches erstmals 1319 erwähnt wurde,

war vormals ein eigenes Rittergut, dessen Schloss

ebenfalls im 16. Jahrhundert errichtet wurde.

ist die Ansiedlung der so genannten Jenischen

nach dem Dreißigjährigen Krieg um die Einkünfte

der Ortschaften zu vermehren. Dabei handelt

es sich um ein fahrendes Volk, das den Hausierhandel

als Haupteinnahmequelle betrieb und bis

heute noch in Fichtenau ansässig und tätig ist.

Noch heute ist die Identität Fichtenaus von den

unterschiedlichen historischen Einflüssen und

damit verbundenen Dynastien, Dialekten und

Konfessionen in den einzelnen Ortsteilen geprägt:

So sind beispielsweise die Ortsteile Bernhardsweiler,

Lautenbach und Wildenstein mehrheitlich evangelisch

geprägt, während in Großenhub und Matzenbach

römisch-katholische Kirchengemeinden beheimatet

sind. In Unterdeufstetten sind beide Kirchen

vertreten. Die schwäbische Mundart ist in Matzenbach

und Unterdeufstetten vertreten und der hohenlohisch-fränkische

Einfluss in den anderen Ortsteilen.

Alle vier Altgemeinden fielen nach den Bestimmungen

des Friedens von Preßburg 1805/06 mehrheitlich

an das Königreich Bayern, bevor sie durch

einen Austauschvertrag nach Württemberg

abgetreten wurden. Bereits mit der Säkularisation

der Fürstpropstei Ellwangen 1802/03 waren deren

Besitzungen in Großenhub, Hahnenberg und

Oberdeufstetten zu Württemberg gefallen.

Alle vier Orte gehörten bis zur Gebietsreform

zum Oberamt Crailsheim, aus dem im Jahr 1934

der Landkreis Crailsheim wurde.

Eine Besonderheit in den Ortsteilen Lautenbach,

Wildenstein, Matzenbach und Unterdeufstetten

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