Gemeindeentwicklungskonzept Fichtenau 2035
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
4.2 LANDSCHAFT | ÖKOLOGIE
Der voranschreitende Klimawandel sowie die inzwischen
sichtbaren und spürbaren Auswirkungen auf
Natur und Umwelt führen zu einem Bewusstseinswandel
in der Gesellschaft: Während es vor einigen Jahren
noch galt Wachstum um jeden Preis zu ermöglichen,
gewinnen landschaftsräumliche und ökologische
Belange in der Entwicklung vermehrt an Bedeutung.
Der Umgang mit den Folgen des Klimawandels und
die Leistung eines Beitrags zur Begrenzung dessen
stellen daher zunehmende Herausforderungen der Gemeindeentwicklung
dar, auf die mit entsprechenden
Maßnahmen auf kommunaler Ebene – im Rahmen der
jeweiligen Möglichkeiten – reagiert werden muss.
Durch einen nachhaltigen Umgang mit vorhandenen
Ressourcen, wie beispielsweise durch eine Reduzierung
der Flächeninanspruchnahme bei zukünftigen
Siedlungsentwicklungen, können Gemeinden einen
wesentlichen Beitrag zum Schutz von hochwertigen
Böden für die Landwirtschaft und zur Minderung
der Flächenversiegelung beitragen - zumal die umgebende
Landschaft schon heute ein
wichtiges Identitätsmerkmal der Bürgerschaft
darstellt und vielseitige Naherholungsmöglichkeiten
bietet, welche es zu erhalten gilt. Gleichzeitig kann
über die Realisierung von Maßnahmen zur Anpassung
an den Klimawandel eine ökologisch hochwertige
und naturnahe Gestaltung von Freiflächen erfolgen:
Neben einem Naherholungswert für die Bevölkerung
tragen diese auch zu einer thermischen Entlastung im
Siedlungsbereich bei und garantieren den
Wasserrückhalt bei Starkregenereignissen. Ebenso
sorgen eine klimaangepasste Gestaltung, Ausstattung
und Beschaffenheit baulicher Anlagen nicht nur für
eine Milderung des Mikroklimas und eine bessere
Durchlüftung in den Gemeinden, sondern sie steigern
auch die Gesundheit und das Wohlbefinden der Einwohnerinnen
und Einwohner.
Als ein weiterer Beitrag zum Ressourcenschutz sind
die Reduzierung des Energieverbrauchs und die Steigerung
der Energieeffizienz zu nennen. Gerade im
Gebäudebestand bestehen erhebliche Potenziale zur
Minderung des CO2-Ausstoßes. Ein Hemmnis stellt
jedoch oftmals die Mitwirkungsbereitschaft von
Privaten dar, die informiert und sensibilisiert werden
müssen.
Im Bereich der kommunalen Liegenschaften ist zu
beobachten, dass Gemeinden ihrer Vorbildfunktion
weitestgehend gerecht werden und ihre Gebäude
sukzessive energieeffizienter gestalten und vermehrt
mit regenerativen Energien versorgen. Denn langfristig
führt ein geringerer Energieverbrauch auch zu
Kosteneinsparungen, die nicht nur das Klima, sondern
auch den kommunalen Haushalt erfreuen.
4.2 Ausgangslage
Flächennutzung
Das Landschaftsbild der Gemeinde Fichtenau ist von
Wäldern und leichten Hügeln geprägt. Der tiefste Punkt
des Gemeindegebiets liegt bei 439 Metern über NN im
oberen Reiglersbachtal, westlich von Großenhub, und
der höchste Punkt bei 525 Metern über NN im Wald
Mooslache, zwischen Wäldershub und Neustädtlein.
Die Gemeinde Fichtenau umfasst eine Gesamtfläche
von 3.128 Hektar. Davon sind 14,6 Prozent
Siedlungs- und Verkehrsflächen, 48,1 Prozent Flächen
für die Landwirtschaft, 34,7 Prozent Waldflächen,
2,0 Prozent Gewässerflächen (62 Hektar) und 0,6
Prozent sonstige Flächen (z. B. vegetationslose
Flächen). Die Gemeinde Fichtenau gehört mit ihren
Wäldern, in denen vor allem Fichte vorkommt, zu den
so genannten Wäldergemeinden, woraus auch der
Kunstname Fichtenau entstanden ist. Unterbrochen
werden die Waldgebiete an einigen Stellen durch
Rodungsinseln.In Fichtenau wird intensiv Landwirtschaft
betrieben, wobei sich Ackerflächen, Grünland
und Waldgebiete kleinräumig abwechseln.
Eine Besonderheit der gemeindlichen Flächennutzung
ist der vergleichsweise hohe Anteil an
44