Gemeindeentwicklungskonzept Fichtenau 2035
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ÖKOLOGISCHE
HERAUSFORDERUNGEN
Extreme, für Deutschland bisher untypische
Wetterlagen wie beispielsweise lange
Trockenperioden, Starkregenfälle mit Hochwasser
oder sehr milde Winter sind Anzeichen
eines voranschreitenden Klimawandels und
das Ergebnis der vielfältigen Eingriffe des
Menschen in das globale Ökosystem. Neben
der Versiegelung von wertvollen Bodenflächen
und dem Bau von neuen Gebäuden sind es
vor allem die steigenden Energiebedarfe und
Treibhausemissionen von Verkehr, Industrie
und Gewerbe, welche den Natur- und
Klimahaushalt immer noch stark strapazieren. Aus
diesem Grund sind die Auswirkungen von größeren
und kleineren (Bau-)Maßnahmen auf das Mikroklima
im Quartier zu beachten und ggf. Strategien zur
Anpassung an die damit einhergehenden Klimaveränderungen
zu entwickeln. Die tägliche Neuinanspruchnahme
von überwiegend landwirtschaftlich
genutzten Böden zu Gunsten von Siedlungs- und
Verkehrsflächen, auch „Flächenverbrauch“ genannt,
lag in Baden-Württemberg im Jahr 2017 bei rund
7,9 Hektar pro Tag. Um die endliche und ökologisch
wertvolle Ressource „Boden“ und die in und auf
ihr lebende Artenvielfalt zu schützen, haben Bund
und Länder 2002 die bundesweite Minimierung des
täglichen Flächenverbrauchs auf 30 Hektar pro
Tag bis zum Jahr 2020 beschlossen. Für das Land
Baden-Württemberg bedeutet dies eine Zielgröße
von täglich 3,0 Hektar. Die Landesregierung in
Baden-Württemberg bekräftigte 2016 in ihrem
Koalitionsvertrag den bereits von den Vorgängerregierungen
gesetzten „Netto-Null“-Verbrauch,
jedoch ohne eine zeitliche Zielangabe. Dies macht
deutlich, dass die Reduktion des Flächenverbrauchs
einen langwierigen Prozess erfordert.
Zur Erfüllung der landespolitischen
Vorgaben müssen auf der lokalen Ebene zielführende
Maßnahmen, zum Beispiel eine konsequente
Innenentwicklung, umgesetzt werden. Gleichzeitig
ist auch bei Innenentwicklungsmaßnahmen darauf
zu achten, dass die bestehende Siedlungsund
Freiflächenstruktur durch Nachverdichtungen
oder die Umnutzung von Flächen nicht zu sehr
belastet wird.
Foto: Reschl Stadtentwicklung
Foto: Reschl Stadtentwicklung
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