Gemeindeentwicklungskonzept Fichtenau 2035
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4.1 DEMOGRAFIE | GESELLSCHAFTLICHER WANDEL
Die Demografie ist ein Querschnittsthema, das alle
Handlungsfelder beeinflusst und daher im Gemeindeentwicklungsprozess
gesondert betrachtet und an
den Prozessanfang gestellt wird.
Die demografische Entwicklung einer Gemeinde wird
von zwei Faktoren beeinflusst: Zum einen ist dies die natürliche
Bevölkerungsentwicklung, also die Geburtenund
Sterberate einer Gemeinde, zum anderen der
Wanderungssaldo, bestehend aus der Differenz von
Zu- und Fortzügen.
Die Bevölkerungsentwicklung kann kommunalpolitisch
nur sehr geringfügig beeinflusst werden.
Jedoch lassen sich unterschiedliche Voraus
setzungen zur Steigerung der Attraktivität als Wohnund
Arbeitsort schaffen, die für einen positiven
Wanderungssaldo bzw. für weniger Fortzüge
sorgen. Neben der Ergänzung von neuen, qualifizierten
Arbeitsplätzen und einem differenzierten
Wohnraumangebot beeinflussen insbesondere
weiche Standortfaktoren diese Attraktivität.
Dazu zählen beispielsweise die kommunale Infrastruktur
(insbesondere Bildungs- und Betreuungseinrichtungen),
ein vielfältiges Sport- und Freizeitangebot
sowie das Gemeindeimage, wozu auch das ehrenamtliche
Engagement einen großen Beitrag leistet.
Außerhalb des kommunalen Handlungsspielraums
beeinflussen auch externe Faktoren die demografische
Entwicklung und das Wanderungsverhalten.
Ein Beispiel hierfür ist die vermehrte Zuwanderung
von Flüchtlingen in den letzten Jahren. Ein solches
Ereignis lässt sich für die weitere Bevölkerungsentwicklung
nicht seriös abschätzen. Ebenso
haben Veränderungen des regionalen Arbeitsplatzangebots
Auswirkungauf die demografische
Entwicklung einer Gemeinde.
4.1.1 Ausgangslage
Rückblick auf die Fichtenauer Bevölkerungsentwicklung
(nach Statistischem Landesamt):
Die Einwohnerzahl der Gemeinde Fichtenau ist seit
dem Jahr 2001 von 4.690 auf 4.601 Einwohner im
Jahr 2018 zurückgegangen (knapp zwei Prozent). Der
Tiefstand von 4.444 Einwohnern wurde im Jahr 2013
erreicht. Entscheidend hierfür waren insbesondere ein
negativer Geburtensaldo (ein jährlicher Durchschnitt
seit 2001 von -3,9 Geburten) in Verbindung mit einem
negativen Wanderungssaldo (ein jährlicher Durchschnitt
seit 2001 von -1,0 Wanderungen). Während
sich in den Jahren 2001 bis 2005 die Fortzüge negativ
auswirkten, waren es in den Jahren 2006 bis 2016 eher
die Anzahl der Gestorbenen. Von 2013 bis 2015 lagen
die Zuzüge deutlich über der Anzahl der Verstorbenen.
Von 2013 bis 2015 lagen die Zuzüge deutlich über der
Anzahl der Fortzüge und auch die Anzahl der Lebendgeborenen
konnte die Zahl der Gestorbenen wieder
übersteigen, weshalb die Einwohnerzahl in den letzten
Jahren wieder leicht angestiegen ist. Die Altersgruppe
zwischen 15 und 21 Jahren ist die stärkste Gruppe an
Fortzügen. Zugezogen sind in den letzten Jahren
besonders viele Paare und Familien
zwischen 30 und 50 Jahren.
Ein Blick auf die Bevölkerungszahlen aus den Jahren
1967 und 1999 zeigt, dass 1967 ein Bevölkerungshöchststand
von 4.838 Einwohnern vorlag und 1999
noch 4.750 Personen in Fichtenau lebten. Dies
verdeutlicht einen bereits seit längerer Zeit
anhaltenden negativen Trend in der Bevölkerungsentwicklung,
der in den letzten Jahren
möglicherweise umgekehrt werden konnte
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