Gemeindeentwicklungskonzept Fichtenau 2035
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4.3.2 Auszüge aus der Bürgerbefragung
Bei der Bürgerbefragung wird der lokale Wohnungsmarkt
durchaus differenziert wahrgenommen: So
bewerten 72,8 Prozent der Befragten das Angebot
an Mietwohnungen in der Gemeinde als nicht ausreichend.
Wenn Mietwohnungen verfügbar sind,
werden diese von 65,3 Prozent als bezahlbar
empfunden. Bei den Bauplätzen bewerten
jeweils ca. zwei Drittel der Befragten das Angebot
als ausreichend, attraktiv und die Preise als angemessen
(62,8, 63,4 und 65,8 Prozent). In den entsprechenden
Kontrollfragen wird das Wohnungsangebot
von 70,3 Prozent als weniger bis gar nicht
gut gesehen während das Grundstücksangebot zu
fast gleichen Teilen gut bzw. schlecht bewertet wird.
Für 56,0 Prozent der Befragten soll der Schwerpunkt
des Wohnungsbaus innerhalb des bestehenden Siedlungsbereichs
liegen. 38,4 Prozent befürworten einen
Schwerpunkt an den Ortsrändern durch neue Bauplätze.
In den Altersgruppen der 20- bis 39-Jährigen,
von denen in den kommenden Jahren die höchste
Nachfrage nach Bauland zu erwarten ist, sprechen
sich bis zu 60 Prozent für eine Entwicklung am Ortsrand
aus. Gegen die Entwicklung neuer Bauplätze
sprechen sich lediglich 5,6 Prozent aller Befragten aus.
Wenn die Befragten aufgrund ihres Alters die täglichen
Arbeiten im Haushalt nicht alleine bewältigen
könnten, würden am liebsten 71,0 Prozent im
eigenen Haus/der eigenen Wohnung mit Betreuung
wohnen bleiben. Bei den Kindern oder Verwandten
favorisieren 14,7 Prozent, 12,9 Prozent das
Wohnen in einer Anlage mit betreutem Wohnen
und nur 1,4 Prozent erwägen ein Seniorenheim.
Grundsätzlich ist die Zufriedenheit mit dem unmittelbaren
Wohnumfeld in Fichtenau hoch:
82,6 Prozent der Befragten sind zufrieden oder sehr
zufrieden mit diesem. Dabei fällt in Unterdeufstetten
die Zustimmung mit 72,7 Prozent geringer aus als dies
in den anderen Ortsteilen der Fall ist (zwischen 84,5
und 86,9 Prozent).
4.3.3 Auszüge aus der kommunalen Klausurtagung
In der Diskussion um die weitere Siedlungsentwicklung
in Fichtenau wurden im Plenum
Siedlungsschwerpunkte herausgearbeitet. Der
Fokus der weiteren Flächenentwicklung wird dabei
auf die „Entwicklungsschwerpunkte“ (Es) Matzenbach,
Wildenstein und Unterdeufstetten gelegt, da
hier bereits Infrastruktureinrichtungen bestehen,
die durch eine Bevölkerungsstabilisierung gestärkt
und erhalten werden sollen. In diesen Ortsteilen
sollen, neben einer verstärkten Innenentwicklung,
auch Entwicklungen im Außenbereich stattfinden.
Die Ortsteile Neustädtlein und Lautenbach haben
durch ihre Lage und ihren Siedlungscharakter eine
besondere Rolle im Gemeindegebiet. Diese Ortsteile
sollen als Orte der Kategorie „Eigenentwicklung
plus“ (E+) künftig neben der Innenentwicklung auch
die Arrondierung ihres Siedlungskörpers verfolgen.
Alle übrigen Ortsteile sollen sich gemäß der
„Eigenentwicklung“ (E) auf die Entwicklung innerörtlicher
Potentiale fokussieren In der Diskussion mit
dem Gemeinderat wurde klar, dass die Gemeinde
aber auch bei diesen Ortsteilen die Möglichkeiten und
Erfordernisse nach weiteren Ergänzungssatzungen
prüfen soll, so dass auch hier eine künftige, bedarfsgerechte
Entwicklung kommunal gesteuert werden
kann. Damit diese Innenentwicklungspotentiale in allen
Ortsteilen aktiviert werden können, ist die Mitwirkungsbereitschaft
der Eigentümer notwendig,
die unter anderem über Eigentümerversammlungen
erreicht werden soll. Die Einwohnerentwicklung
und der daraus entstehende Bedarf an Wohnbauflächen
soll zukünftig als gesamtgemeindlicher Prozess
gestaltet werden. Mit der Bevölkerung soll dabei die
Bedeutung einer positiven Einwohnerentwicklung für
den kommunalen Haushalt und die bestehende Infrastruktur
diskutiert werden.
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