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Handball<br />
Die Belastung beim Sprungwurf (Handball) – Eine biomechanische Analyse<br />
Die Verletzungsgefahr ist bei einer Sportart wie Handball<br />
hoch, da neben dem körperlichen Einsatz auch der Körperkontakt<br />
mit den gegnerischen Spielern hinzukommt. Neben<br />
den Fingern und dem Handgelenk kommt es häufig zu Verletzungen<br />
des Knie- und Sprunggelenks. Der am häufigsten<br />
angewendete Wurf im Handball ist der Sprungwurf. Das Ziel<br />
dieser Studie ist es, zu zeigen, wie groß die Belastungen der<br />
Sprung- bzw. Kniegelenke während des gesamten Bewegungszyklus<br />
sind, ganz besonders beim Wegspringen und<br />
Aufkommen des Feldspielers.<br />
Dazu sollen jeweils fünf Sprungwürfe von fünf HandballspielerInnen<br />
des Gymnasiums Frauengasse analysiert werden.<br />
Die Datenerhebung soll einerseits von kinematischer und<br />
kinetischer Natur sein, andererseits soll mit Hilfe von Oberflächenelektroden<br />
ein EMG-Signal der wichtigsten Muskeln an<br />
der unteren Extremität erfasst werden. In der kinematischen<br />
Messung werden die Bewegungsabläufe mit Hilfe von Hochgeschwindigkeitskamerasystemen<br />
aufgezeichnet. Der Proband<br />
wird an definierten Körperpunkten mit reflektierenden Markern<br />
beklebt, deren Position und Bewegung von mehreren<br />
Kameras bestimmt und dadurch im Raum festgelegt werden<br />
können.<br />
Um die kinetische Komponente der Bewegung darzustellen,<br />
werden im Boden fest verankerte Kraftmessplatten verwendet.<br />
Diese ermöglichen eine optimale Erfassung der Spitzenbelastungen<br />
zum Zeitpunkt des Absprungs, des Wurfes sowie<br />
während des Aufpralls in der Landephase. Um die erhaltenen<br />
Daten zuordnen zu können, erfolgt die Messung der Kinetik<br />
zeitsynchron mit dem kinematischen System, so dass jeder<br />
Kraftänderung eine eindeutige Position im Bewegungsablauf<br />
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Univ.Prof. Dr. Christian Peham<br />
zugeordnet werden kann. Beide Messsysteme werden elektronisch<br />
gleichzeitig gestartet. Die erhaltenen Daten werden<br />
einerseits in ein Ganzkörper-Modell in einer Software (SIMM,<br />
MusculoGraphics Inc.) einfließen, die es erlaubt, grafikbasiert<br />
mit muskuloskeletalen Modellen zu arbeiten, und andererseits<br />
mittels Matlab und Excel weiter analysiert.<br />
Ein besonderer Mehrwert für die SchülerInnen besteht darin,<br />
dass das geplante Vorhaben fächerübergreifend behandelt<br />
wird. Einerseits gewinnen die Mitglieder des Handballteams<br />
und die SchülerInnen des Wahlpflichtfachs Physik Einblicke<br />
in die wissenschaftliche Biomechanik, andererseits lernen sie<br />
die Arbeitsweise des Leistungssports kennen.<br />
HAUPTZIELE<br />
1. DATENERFASSUNG: Kinematische und kinetische<br />
Daten beim Sprungwurf von fünf SchülerInnen sollen<br />
erhoben werden. Auch EMG-Daten der wichtigsten<br />
Ober- und Unterschenkelmuskulatur sollen in die<br />
Modellierung einfließen.<br />
2. BIOMECHANISCHE ANALYSE der Spitzenbelastungen<br />
in Knie- und Sprunggelenk mit Hilfe eines Ganzkörper-<br />
Modells in einer grafikbasierten digitalen Versuchsumgebung<br />
(SIMM)<br />
3. ENTWICKLUNG eines adäquaten Trainingsplans, um<br />
die Muskulatur und den Bandapparat, welche zur<br />
Stabilisierung und Stützung der Gelenke dienen, zu<br />
stärken, um so Verletzungen vorzubeugen<br />
PROJEKTLEITENDE EINRICHTUNG<br />
Veterinärmedizinische Universität Wien, Arbeitsgruppe für<br />
Bewegungsanalytik<br />
Projektleitung: Univ.Prof. Dr. Christian Peham<br />
Kontakt: christian.peham@vu-wien.ac.at<br />
WISSENSCHAFTLICHER KOOPERATIONSPARTNER<br />
Technische Universität Wien, Institut für<br />
Konstruktionswissenschaften und Technische Logistik,<br />
Forschungsbereich Maschinenelemente und<br />
Rehabilitationstechnik<br />
BETEILIGTE SCHULE<br />
BG/BRG Baden, Frauengasse, Niederösterreich<br />
LAUFZEIT<br />
01. Oktober 2009 – 31. März 2011<br />
„Jugend und Sport ist eine weithin<br />
bekannte und akzeptierte<br />
Kombination. Die Kombination<br />
Jugend und Wissenschaft ist<br />
nicht so selbstverständlich; vielleicht<br />
kann hier der Sport eine<br />
Brücke schlagen und somit helfen,<br />
das oft verstaubte Image der<br />
Wissenschaft zu verbessern.“