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Transnationale Geschichtsbilder<br />
„Und was hat das mit mir zu tun?“ Transnationale Geschichtsbilder zur NS-Vergangenheit<br />
Wie wird Geschichte gemacht? Wie wird Geschichte vermittelt?<br />
Wie wird Geschichte wahrgenommen? Und welche Rolle<br />
spielen dabei Jugendliche und SchülerInnen – vor allem in<br />
einer multiidentitären Gesellschaft, die von Migration geprägt<br />
ist und sich nicht mehr auf ein für alle verbindliches nationales<br />
Geschichtsnarrativ reduzieren lässt? Die Vielfalt an verschiedenen<br />
und teilweise gegenläufigen Geschichtsbildern,<br />
resultierend aus Tradierungen und Erfahrungen, vermittelt<br />
durch transnationale Prozesse, mit denen junge Menschen in<br />
Österreich heute aufwachsen, ist ein weitgehend unerforschtes<br />
Terrain.<br />
Wie leicht oder schwer fällt es Jugendlichen, Schüler und<br />
Schülerinnen, Nationalsozialismus und Holocaust als Bestandteile<br />
der österreichischen Geschichte zu akzeptieren? Welchen<br />
Einfluss haben in diesem Zusammenhang Perspektiven und<br />
Erfahrungen, die außerhalb Österreichs gebildet bzw. gesammelt<br />
wurden? Wie verändert Migration den Blick auf die<br />
Geschichte des Nationalsozialismus und Holocaust in österreichischen<br />
Schulen und in der österreichischen Gesellschaft<br />
allgemein? Das Projekt will Beiträge zu derzeit lebhaft diskutierten<br />
Fragestellungen in Geschichtswissenschaft, Pädagogik,<br />
Museologie, empirischer Sozialwissenschaft und Migrationsforschung<br />
liefern. Darüber hinaus sollen SchülerInnen zu<br />
einer aktiv-reflexiven Auseinandersetzung mit zentralen<br />
Themen der Zeitgeschichte angeregt und an ein Verständnis<br />
für das Funktionieren von Wissenschaft herangeführt werden.<br />
Damit werden auch neue Instrumentarien und Methoden für<br />
die schulische Auseinandersetzung mit Nationalsozialismus<br />
und Holocaust in einem von Vielfalt und Migration geprägten<br />
Umfeld entwickelt und umgesetzt.<br />
Die aktive Beteiligung von SchülerInnen und LehrerInnen<br />
auf allen Ebenen des Projekts ist dabei ein integraler Teil des<br />
Forschungsansatzes, womit zugleich die Bedingungen für eine<br />
63<br />
Priv.-Doz. Mag. Dr. Dirk Rupnow und<br />
Renate Höllwart<br />
erfolgreiche Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft, Schulen<br />
und SchülerInnen untersucht und reflektiert werden.<br />
Die Schule wird nicht nur zum Ort der Untersuchung, sondern<br />
auch der Wissensproduktion. Der Standort des Brigittenauer<br />
Gymnasiums selbst hat einen historischen Bezug. In einem<br />
Gebäudeteil einer ehemaligen Volksschule war im Jahr 1938<br />
ein Gestapo-Gefängnis eingerichtet. Gemeinsam mit den<br />
SchülerInnen werden Interventionen in die bestehende Ausstellung/Gedenkstätte<br />
in den Kellerräumen des Brigittenauer<br />
Gymnasiums erarbeitet, die sich multiperspektivisch mit<br />
Nationalsozialismus und Holocaust beschäftigen.<br />
HAUPTZIELE<br />
1. BEITRÄGE zu derzeit zentralen Fragestellungen der<br />
Zeitgeschichtsforschung, Pädagogik, Museologie,<br />
Empirischen Sozialwissenschaft und Migrationsforschung<br />
2. Ermöglichung und Anregung einer aktiv-reflexiven<br />
AUSEINANDERSETZUNG von SchülerInnen mit zentralen<br />
Themen der österreichischen Zeitgeschichte<br />
und Fragen ihrer Darstellung sowie Beschäftigung mit<br />
sozialwissenschaftlichen Methoden und Problemstellungen<br />
3. ENTWICKLUNG von neuen Instrumentarien und Methoden<br />
für die schulische Praxis von LehrerInnen bei<br />
der Auseinandersetzung mit Kernthemen der Zeitgeschichte<br />
in einem von Migration geprägten Umfeld<br />
PROJEKTLEITENDE EINRICHTUNG<br />
Verein trafo.K, Wien<br />
Projektleitung: Priv.-Doz. Mag. Dr. Dirk Rupnow<br />
Kontakt: Renate Höllwart, buero@trafo-k.at oder<br />
renate.hoellwart@trafo-k.at<br />
WISSENSCHAFTLICHE PARTNER<br />
1. Akademie der Bildenden Künste, Institut für das<br />
künstlerische Lehramt, Wien<br />
2. Ludwig-Boltzmann-Institut für Geschichte und<br />
Gesellschaft, Wien<br />
BETEILIGTE SCHULE<br />
Brigittenauer Gymnasium, Wien<br />
LAUFZEIT<br />
01. September 2009 – 31. August 2011<br />
„<strong>Sparkling</strong> <strong>Science</strong> bietet uns<br />
die Möglichkeit, Fragen nach<br />
transnationalen Geschichtsbildern<br />
zu formulieren, die wir<br />
ohne die aktive und gleichberechtigte<br />
Mitarbeit der SchülerInnen<br />
und LehrerInnen gar<br />
nicht bearbeiten und beantworten<br />
könnten.“