Z - Das ZOAR-Magazin Ausgabe 1 2020
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Inklusion & Arbeit<br />
so hoffen alle, in baldiger Zukunft wieder so sein. Ihre Voltigier-Gruppe<br />
besteht mit Trainer aus insgesamt acht Personen. „Wir verstehen uns alle<br />
sehr gut und haben auch schon viel gemeinsam erreicht“, sagt Schieba Nasiri.<br />
Sie erzählt auch von den verschiedenen Übungen und Figuren auf dem Rücken<br />
der Pferde, zum Beispiel stehen, knien, Beine und Arme ausstrecken, Doppel-<br />
Formationen zeigen, bei denen sich die eine über den Rücken der anderen<br />
beugt und an den Schultern festhält, um das Bein abzuspreizen. Schieba<br />
Nasiri begann bereits mit neun Jahren zu reiten. Gelernt hat sie es an einer<br />
Leine, der sogenannten Longe, im Schritt und ohne Sattel. Die Arbeiten im<br />
Stall, wie zum Beispiel ausmisten und füttern, macht sie nicht unbedingt<br />
gern, aber sie weiß, dass es zur Tier-Pflege dazugehört; genauso wie striegeln,<br />
Mähne und Schweif kämmen sowie Hufe auskratzen.<br />
Vor, während und nach Corona<br />
Doch nicht nur beim Hobby hat Schieba Nasiri schon viel fürs Leben gelernt,<br />
sondern auch bei ihrer Ausbildung und im Praktikum. Vor Ausbruch der Corona-<br />
Krise arbeitete sie in der Haus-Wirtschaft der Tages-Pflege „Vergiss mein<br />
nicht“, Caritas-Zentrum „St. Alban“ in Bodenheim. Dort hatte sie auch<br />
regelmäßig Kontakt zu den älteren Tages-Pflege-Gästen, die die junge Frau<br />
fest ins Herz geschlossen haben. Während der Corona-Krise hat sie, weil sie<br />
zu einer Risiko-Gruppe gehört, lange Zeit nicht gearbeitet, sondern sich in<br />
ihrem Zuhause bei ihren Eltern aufgehalten – bis heute. „Die Arbeit und die<br />
Menschen in der Tages-Pflege vermisse ich sehr“, sagt sie. Für Schieba Nasiri<br />
war es eine wichtige Aufgabe, die ihr liegt: älteren Menschen behilflich sein,<br />
sie morgens vom Bus abholen, mit dem sie gebracht werden, und sie in den<br />
Gemeinschafts-Raum begleiten, kurze Gespräche führen, Essen richten, Tisch<br />
decken und Dessert-Gläser füllen. Die junge Frau machte all das und noch<br />
mehr. Schieba Nasiri ist geduldig, fleißig und aufmerksam. Ihr Ziel ist es, nach<br />
der Corona-Krise wieder im Bereich der Alten-Hilfe zu arbeiten. Der enge<br />
Bezug zu älteren Menschen, die Unterstützung brauchen, gefällt ihr.<br />
Zoar-<strong>Magazin</strong> 1 | <strong>2020</strong><br />
27