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1-2021

Zeitschrift für Elektro-, Gebäude- und Sicherheitstechnik, Smart Home

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Digitalisierung<br />

Die aktuelle Version IFC4 ist übrigens<br />

auch ein offizieller ISO-Standard (ISO<br />

16739:2013).<br />

BIM-Vorteile<br />

Etwa der Seite www.isbcad.de/bim/<br />

was-ist-bim/ kann man folgende Vorteile<br />

entnehmen:<br />

• bessere Kommunikation und Vernetzung<br />

BIM-Projekte können ein hohes Maß<br />

an Komplexität annehmen, ohne dass<br />

Verwirrung auftreten kann. Man hat zu<br />

jeder Zeit Zugriff auf alle relevanten<br />

Daten auf aktuellstem Niveau.<br />

• höhere Planungsqualität<br />

„Die Arbeit am selben 3D-Modell und<br />

verschiedene Ansichten in den Plänen<br />

der jeweiligen Fachdisziplin führen zu<br />

einer höheren Qualität in der Planung.“<br />

• Kollisionskontrolle<br />

Weniger Fehler bedeutet natürlich weniger<br />

Kosten: „Dank der automatisierten<br />

Kollisionskontrolle werden Probleme<br />

bereits in einem sehr frühen Stadium<br />

des Planungsprozesses erkannt. Dies<br />

führt zu einer erheblichen Kostensenkung<br />

und verhindert Nachträge und<br />

Ausschüsse auf der Baustelle.“<br />

• ein Modell, eine Datenquelle<br />

„Einer der großen Vorteile der BIM-<br />

Methode ist, dass sämtliche Daten<br />

zentral im 3D-Modell verwaltet werden.<br />

Dieser Umstand schließt Differenzen<br />

in den Daten aus und reduziert<br />

die Wahrscheinlichkeit eines Informationsverlustes.“<br />

• höhere Planungseffizienz<br />

„Standards für den Datenaustausch, wie<br />

die IFC-Austauschformate, ermöglichen<br />

die Optimierung der Prozesskette und<br />

sorgen für schnellere Anpassungen<br />

des 3D-Modells an Planänderungen.“<br />

• modellbasierte Planung („parametrische<br />

Modellierung“)<br />

„Dies ist ein Schlüsselprinzip von BIM<br />

und einer der wichtigsten Vorteile. Im<br />

Wesentlichen bedeutet ´modellbasiert´,<br />

dass im BIM-Modell alle Bauteile als<br />

Objekte definiert sind, die aufeinander<br />

´intelligent´ reagieren. Wenn Sie<br />

eine Wand verschieben, verschieben<br />

sich alle Elemente, die an dieser<br />

Wand befestigt sind. Steigt das Volumen<br />

des Fußbodens, so steigen die<br />

Materialmengen, die für die Verlegung<br />

des Fußbodens benötigt werden und<br />

dementsprechend auch die Kosten. Im<br />

BIM-Modell können daher aufgrund<br />

des modellbasierten Ansatzes Änderungen<br />

jeglicher Art ausgewertet und<br />

die vorhandenen Daten stets auf aktuellem<br />

Stand gehalten werden.“<br />

BIM hat viele positive Aspekte (Quelle: www.isbcad.de)<br />

BIM wirkt auf Hersteller<br />

zurück<br />

Die zunehmende Anwendung von<br />

BIM-Prozessen und Workflows wirkt<br />

sich auch auf die Bauhersteller aus,<br />

da eben ein großer Teil der Baulieferkette<br />

BIM-fähige Daten liefern sollte.<br />

Hersteller in der Baubranche ziehen<br />

zwar aus BIM keine Vorteile, müssen<br />

es jedoch als notwendig für die<br />

zukünftige Rentabilität sehen. Denn<br />

Bauprodukthersteller, die den wachsenden<br />

Anforderungen des Marktes,<br />

wie der zunehmenden Einführung von<br />

BIM, nicht gerecht werden, können<br />

leicht in Rückstand geraten. Die wichtigsten<br />

Akteure der Herstellerbranche<br />

haben BIM daher bereits als Teil ihres<br />

Geschäftsprozesses übernommen.<br />

Augmented Reality<br />

Mithilfe der Digitalisierung können<br />

Echtzeitinformationen für alle Beteiligten<br />

bereitgestellt werden. Alle Informationen<br />

sollen durchgängig für alle<br />

Beteiligten in jedem Arbeitsschritt verfügbar<br />

sein. Interessant erscheinen<br />

hier Technologien wie Virtual Reality<br />

(VR, virtuelle, scheinbare Realität)<br />

und Augmented Reality (AR, erweiterte<br />

Realität).<br />

Eine VR-Brille lässt Nutzer an jedem<br />

Ort in ein digitales Gebäudemodell<br />

eintauchen. Doch diese Displays taugen<br />

auch für diverse AR-Szenarien.<br />

Auf Baustellen können sich Facharbeiter<br />

damit virtuelle Elemente in die<br />

von ihnen betrachtete reale Umgebung<br />

einblenden lassen, basierend<br />

auf einem dreidimensionalen BIM-<br />

Modell. Bei den meist ortsungebundenen<br />

und mit Sicherheitsaspekten<br />

behafteten Vorgänge auf Baustellen<br />

sind kabellose Brillen am besten nutzbar.<br />

Im Gegensatz zum Head-Mounted-<br />

Display, also der Brille, handelt es<br />

sich beim Head-Up-Display um eine<br />

vom Nutzer etwas weiter entfernte<br />

Projektionsfläche. Solche Flächen<br />

findet man schon in Baggern, Radladern<br />

oder Kranführerkabinen. Den<br />

Baggerfahrer informiert sie z.B. über<br />

Leitungen im Boden.<br />

Grundsätzlich verspricht die Verknüpfung<br />

etwa einer AR-Brille mit Werkzeugen<br />

oder Baumaschinen nachvollziehbarere<br />

Arbeitsabläufe unter<br />

komplexen Baustellenbedingungen.<br />

Bei der Planung ist es heute auch möglich,<br />

mithilfe solcher Brillen Gebäudeteile<br />

bzw. das fertige Gebäude in der<br />

Umgebung einer Baustelle digital darzustellen.<br />

Es erfolgt dabei eine Verschmelzung<br />

zwischen Realität (Umgebung<br />

der Baustelle) und dem digitalen<br />

3D-Bild des Projekts. Der Betrachter<br />

erhält hiermit einen vollständigen Eindruck<br />

von Gebäude und Umgebung.<br />

Diese Projektion kann helfen, Arbeitsschritte<br />

effizienter (zielführender) vorzunehmen.<br />

Autonom agierende<br />

Maschinen<br />

Baumaschinen, die digital gesteuert<br />

und vernetzt sind und autonom<br />

arbeiten, verbessern die Sicherheit<br />

und senken Lohnkosten bzw. erleichtern<br />

die Bedienung. Doch hier stehen<br />

wir noch ganz am Anfang. Beispiele:<br />

• Liebherr führte am unübersichtlichen<br />

Heck seiner XPower-Großradlader<br />

eine aktive Personenerkennung ein.<br />

Auch beim Aufrichten oder Ablegen<br />

eines Kranarms warnt die Steuerung<br />

den Bediener, sobald der Kran in eine<br />

kritische Position gerät. Berechnet<br />

wird auch der aktuelle Bodendruck<br />

unter den Raupenketten und mit<br />

den vorgegebenen Grenzwerten<br />

der Baustelle verglichen.<br />

• Aktuell bauen viele Hersteller Flottenlösungen<br />

auf, innerhalb derer die<br />

Fahrzeuge Daten austauschen und<br />

sich organisieren können. Ein Lastwagen<br />

kann somit automatisch dem<br />

Bagger mitteilen, wann er bei ihm<br />

ankommt und so die Beladekette<br />

optimal steuern. Für die Kommunikation<br />

wurde mit der ISO 15143-3<br />

bereits eine weltweit gültige Norm<br />

veröffentlicht.<br />

Haus und Elektronik 1/<strong>2021</strong> 11

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