Jahresrückblick Senftenberg 2020

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14 JAHRESRÜCKBLICK 2020 Mutige Corona-Tester Im Krisenmodus Zwei DRK-Katastrophenschützer sind im Mai in der Corona-Abstrichstelle in Senftenbergbereits seit neun Wochen unentbehrlich. Angst vor Ansteckung haben sie nicht. VonAndrea Budich Sechs Personen sind in Oberspreewald-Lausitz Ende Mai an Corona erkrankt. 30 befinden sich in amtlich verordneter häuslicher Quarantäne.Für RobertTaubert und Steffen Maibaum ist es der 22. Einsatztag in der Abstrichstelle des Gesundheitszentrums Niederlausitz in der Calauer Straße in Senftenberg. Die beiden jungen Männer sind in den Wochen bis dahin auf viele Corona-Infizierte getroffen, haben Hunderte Abstriche genommen. Robert Taubert und Steffen Maibaum gehören zu den Corona-Helden der Lausitz. Sie nahmenseit dem23. März Coronatests imZehn-Minuten-Takt ab. Sie gehören zu den Menschen, die unser Leben trotz Ausnahmezustand am Laufen halten. Sie konnten nicht ins Homeoffice gehen. Aufgefährlichem Posten Die beiden Männer von der OSL-Katastrophenschutzeinheit Sanität des Deutschen Roten Kreuzes leisten in der Abstrichstelle freiwillig ihren Dienst. Gezögert haben sie beide nicht, als Mitte März der Aufrufkam.„Wir sind für solche Fälle gut ausgebildet und hoch motiviert. Warum sollten wir uns dem verweigern“, fragte Robert Taubert. Beide gehören im Mai zu insgesamt zehn Kameraden vom DRK-Katastrophenschutz, die als ehrenamtliche Helfer in der Abstrichstelle im Einsatz sind. Dass esschon ein außergewöhnlicher Job ist, für den sich der SenftenbergerBereitschaftsleiter Robert Taubert da freiwillig gemeldet hatte, bekam der 26-jährige Erzieher zu spüren, als er die Nachricht seiner Freundin Kristin daheim überbringt. Mit einer schweren Atemwegserkrankung gehört sie selbst zur Risikogruppe.Umsich nicht zu gefährden, zieht Kristin vorübergehend zu den Eltern nach Leipzig. In Anbetracht der Ausnahmesituation geht das Opfer inder Partnerschaft für Robert Taubert in Ordnung. Inzwischen ist Freundin Kristin auch wieder eingezogen. Ein eingeschworenesTeam Mit dem 38-jährigen Steffen Maibaum aus Schipkau war Robert Taubert nach neunwöchigem Einsatzinder Abstrichstelle ein eingeschworenes Team. „Wir können uns blind aufeinander verlassen“, sagte Notfallsanitäter Steffen Maibaum. Er nimmt bei den Patienten den Abstrich. Werzur Abstrichstelle kommt,wirdvon RobertTaubert(l.) und Steffen Maibaum in Empfang genommen. Das Ganze dauert tatsächlich nur wenigeMinuten. Die Patienten werden trotzdem im Zehn-Minuten-Rhythmus bestellt,damitsie sich nichtbegegnen und vielleicht noch gegenseitig anstecken. Jeden Taggibt es in der Senftenberger Abstrichstelle in der Calauer Straße diese Tests –ausschließlich nach Terminvereinbarung über das Gesundheitsamt. Bis Ende März wurden sie täglich ausgeführt. Im Mai wurden die Tests an zwei Werktagen in der Woche genommen. Die beiden DRK-Katastrophenschützer im Schulungszentrum in der Schillerstraße. Am 22.Einsatztag der beiden DRK-Helfer, waren es sechs Patienten, bei denen Steffen Maibaum den Abstrich nahm. Mitte März waren esineiner Schicht noch mehr als 30Patienten. Im Mai sind es im Durchschnitt zwischen zehn und 15 Personen, die zum Test kamen. Der jüngste Patient warein Jahr alt, der älteste 91 Jahre. Nach knapp 100Einsatzstunden ist die Vorbereitung auf ihren besonderen Jobander Corona-Front inzwischen Routine. Dafür müssen sich die zwei Ehrenamtler zu Schichtbeginn zunächst bis auf Socken und Unterhosen ausziehen. Danach legensie Lagefür LageihreDienstkleidung an. Dazu gehören OP-Kittel, Masken, OP-Hauben, Einsatzstiefel mit Überziehern und zwei Paar Handschuhe. Steffen Maibaum trägtein Visier, wenn er mit dem rosa und weißen Tupfer den Abstrich nimmt. Den langenweißen Tupferschiebt er dafür bis tief in den Rachen und wischt neben dem Zäpfchen an der Rachenwand hin- und her.„Du merkst schnell, Fotos: Steffen Rasche wenn du an der richtigen Stelle bist. Denn dann gibt es automatisch einen Reiz“, erklärt er,warum eine ruhigeHand und volle Konzentration bei diesem Einsatz so wichtig sind. Keine Angst vorAnsteckung Angst vorAnsteckunghabenRobert Taubert und Steffen Maibaum nicht. „Beim Schieben des Einkaufswagens im Supermarkt habe ich ein mulmigeres Gefühl“, sagteSteffenMaibaum im Gespräch mit der Rundschau. Für beide Männer ist der Corona-Dienst in der Abstrichstelle der längsteEinsatzinder fast 30-jährigen Geschichte der DRK-Bereitschaftseinheit. Das Ende des außergewöhnlichen Langzeit-Einsatzesist offen. Robert Taubert und Steffen Maibaum bleiben in Bereitschaft, solange eserforderlich ist. Bis dahin rollen sie in ihrem DRK-Einsatzfahrzeug morgens kurznach 7Uhr zuverlässig zur Abstrichstelle. Steffen Maibaum kommt dann nicht selten direkt aus der Rettungswache, woerals Notfallsanitäter arbeitet. Die zwei stillen DRK-Helden gehören zu den vielen Helfern im Landkreis, die uneigennützig anpacken. „Von diesen Leuten lebt unsereGesellschaftund ihnen gilt unser Dank“, so Amtsärztin Dr. Susanne Rosenthal.
JAHRESRÜCKBLICK 2020 15 Protest gegenKalbitz Politik DerAfD-Mann erregtdie Gemüter.Auf demSenftenbergerMarktplatz feiern ihn im Juni etwa 100Anhänger. Rund 200 Teilnehmer demonstrieren lautstarkgegen seinen Auftritt. VonJan Augustin Der Mann, vielleicht Mitte, Ende 40, kurzesdunkles Haar,will nicht, dass auf seinem „Hinterhof“eine AfD-Demo stattfindet. Er schmunzelt, weil er damit den Altmarkt meint, an dem er wohnt. „Wirhaben so eine schöne Stadt, die brauchen wir hier nicht“, sagt er. Zudiesem Zeitpunkt stehen auf dem weiträumig mit Polizei-Flatterband abgegrenzten Platz vielleicht 30 Leute herum. Eine kleine Bühne, auf der AfD-Mann AndreasKalbitz späterdie Teilnehmer der Gegendemonstration „Linksfaschisten“ nennt, wird vorbereitet. Der Markt-Anwohner, der lieber anonym bleiben möchte, sieht weder besonders links aus und erst recht nicht wie ein Faschist. Warum er sich an der Gegendemo vom Bündnis Gegenden Auftrittdes AfD-PolitikersAndraesKalbitz riefdas Bündnis „DemokratischesSenftenberg“ zur Protestaktion auf. FOTO: JAN AUGUSTIN „Demokratisches Senftenberg“ beteiligt? „Weil ich Senftenberger bin“, antwortet er. Auch Mario Dannenberg, Kreistagsabgeordneter der Linken, hatte sich dieser Gegendemo mit gut200 Menschen angeschlossen. Wenige Meter neben dem Altmarkt schmettert er mit der Gitarreinder Hand den Ärzte-Song „Schrei nach Liebe“. Beim Refrain singen sie fast alle mit. „Arschloch, Arschloch“, hallt es bis zum Altmarkt hinüber. Hier ist mittlerweile im Bewusstsein seines juristischen Sieges der rechtsnationale Politiker Andreas Kalbitz eingetroffen. Wenige Stunden nach dem Prozess am Berliner Landgericht genießt erden Auftritt bei der Kundgebung in Senftenberg sichtlich. Kalbitz darf vorerst Mitglied bleiben und an Parteigremien teilnehmen, bis das AfD-Bundesschiedsgericht eine Entscheidung trifft. Aufdem Markt in Senftenberg wurde der 47-Jährige vom Jubel der rund 100Anhänger empfangen. Unter dem Titel „Zeit zum Handeln“ hatte der Ortsverband der AfD zu einer Demonstration aufgerufen. „Ich freue mich über die rechtsstaatliche Meinung. Dasist eine gute Entscheidung“, sagte Kalbitz kurz nach seinem Auftritt indie Mikrofone von Journalisten. Dass ein Politiker die Stadt besucht, der sein Leben lang in rechtsradikalen Kreisen verkehrt und ein rechtsnationales Menschenbildvertritt, wollte die Senftenbergerin Lore Seidel nicht einfach so geschehen lassen. Innerhalb von wenigen Tagenhatte siedie Gegendemo mit Redebeiträgen und einer bunten, durch die Innenstadtziehenden Menschenkette auf die Beine gestellt. „Da mussman Gesicht zeigen“, sagte Lore Seidel, die betont,dasssie sichhier als Privatperson und nichtals Arbeitsrichterin oder SPD-Parteimitglied engagiert. IhreBotschaft, die sie vermitteln will: „Wir stehen für einsolidarischesund friedliches Zusammenleben.“ Anzeige Viel Glück imneuen Jahr! Wirmöchten unsfür ein weiteres Jahr vertrauensvollerPartnerschaft ganz herzlich beiIhnen bedanken. Bleiben Sie gesund und einen guten Start in 2021. HOLZ ODER PELLETS? Beides! –Mit demETA Twin Heizen mit Stückholz ist unschlagbar billig. Heizen mit Pellets ist komfortabel vollautomatisch. Mit dem ETA Twin kann man zwischen beiden Systemen hin- und herschalten. Der Wechsel von einer Brennkammer in die andere erfolgt vollautomatisch. Siehaben Fragen? Wirberaten Sie gern zum ThemaBiomasse alsBrennstoff Fa.Thomas Petersohn 035752 947629 www.heizung-sanitaer-petersohn.de Fa. Thomas Petersohn Wohlfühlbäder &Wohlfühlwärme •Heizung •Sanitär •Lüftung •Schweißmontagen Kostebrauer Straße 1b 01987 Schwarzheide T P T P
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