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Jahresrückblick Senftenberg 2020

Die vergangenen zwölf Monate im Süden des Landkreises OSL

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JAHRESRÜCKBLICK <strong>2020</strong><br />

Vor Hitzetod gerettet<br />

Rettung Vier Afghanen sind im Augustauf demRastplatz Freienhufen an der A13aus einem Sattelzug gerettet<br />

worden. Verzweifelt hattendie illegalen PassagiereumHilfegerufen. VonKathleen Weser<br />

Aus einem völlig überhitzen<br />

Sattelzug<br />

sind aneinem August-Wochenende<br />

auf dem Rastplatz<br />

Freienhufen an der Autobahn 13,<br />

die die Ballungszentren Dresden<br />

undBerlin verbindet,vier illegale<br />

Reisende gerettet worden.<br />

Vier junge Afghanen, unter ihnen<br />

ein Minderjähriger, hatten<br />

im Auflieger des rumänischen<br />

Sattelzuges um Hilfe geschrien.<br />

Schreie nach Hilfe<br />

Ein Mitarbeiter des Bundesamtesfür<br />

Güterverkehr warandiesem<br />

Samstagvormittag auf der<br />

Autobahn auf dem WeginFahrtrichtung<br />

Berlin. Ander Tankund<br />

Raststätte Freienhufener<br />

Eck-Ost wurde der Mann vom<br />

aufgeregten Fahrer einer Scania-Sattelzugmaschine<br />

angesprochen.<br />

Er berichtete: Im Auflieger<br />

seien ihm unbekanntePersonen<br />

eingeschlossen. Schreie nach<br />

Hilfe waren zu vernehmen.<br />

„Please, help me and open the<br />

door“ (Deutsch: Bitte helft mir<br />

und öffnet dieTür.). In Höhe des<br />

Daches des Aufliegers kamen<br />

Hände durch die Planezum Vorschein.<br />

Weiter konnten sich die<br />

Eingeschlossenen aus eigener<br />

Kraftnicht ins Freie vorarbeiten.<br />

Helfer organisierten eine Leiter,<br />

um den verzweifelten Insassen<br />

in sengender Hitze schnell<br />

frisches Wasser reichen zu können.<br />

Über den Notruf wurdedie<br />

Polizei informiert. Ordnungshüter<br />

für die Autobahn, die am<br />

Aufdem Rastplatz Freienhufen an der A13sind im August vier illegaleingereiste Männer aus einem<br />

völlig überhitztenSattelzug, der in Rumänien gestartetwar undinUngarn und Tschechien dann<br />

Zwischenstoppseingelegt hatte,befreit worden.<br />

Foto:Henry Gbureck<br />

Rasthof Berstetal bei Luckau<br />

(Dahme-Spreewald) stationiert<br />

sind, eilten herbei und öffneten<br />

wenig späterden Auflieger.Vier<br />

total erschöpfte Menschen stiegen<br />

aus. Alle ohne Ausweisdokumente.<br />

Seit zwei Tagenwaren<br />

sie nach eigenen Angaben in<br />

dem Sattelschlepper.<br />

Der Fahrer, der mit seiner<br />

Fracht nach Deutschland in Rumänien<br />

gestartet war, sagte, er<br />

kenne die blinden Passagiere<br />

nicht. Geladen habe ervier Tage<br />

zuvor, dann habe er mit dem<br />

Fahrzeug eine gewisse Zeit in<br />

Ungarn auch gestanden. Neun<br />

Stunden vordem Halt in Freienhufen<br />

hatte er kurz vorPragdie<br />

letzte Rast eingelegt.<br />

Sanitäter versorgten die jungen<br />

Männer vor Ort. Mitarbeiter<br />

der Ausländerbehörde des<br />

Oberspreewald-Lausitz-Kreises<br />

nahmen die illegal eingereisten<br />

Männer in Obhut. Die <strong>Senftenberg</strong>er<br />

Polizei nahm die weiteren<br />

Ermittlungen zur Irrfahrt<br />

und Herkunft der unberechtigt<br />

eingereisten ausländischen Bürger<br />

auf.<br />

Der Vorfall bei Freienhufen<br />

hatte die Helfer entsetzt. Erinnert<br />

er doch an das Drama auf<br />

der Autobahn 4bei Parndorfim<br />

österreichischen Burgenland in<br />

der Flüchtlingskrise im Jahr 2015.<br />

Damalswaren 71 Flüchtlingeaus<br />

dem Irak, Afghanistan, Syrien<br />

und dem Iran in einem Kühllastwagen,<br />

der sie von Ungarn aus<br />

nach Österreich brachte, qualvoll<br />

ums Leben gekommen.<br />

Die Leichen wurden im August<br />

2015,bei ähnlich sengender<br />

Hitze wie an dem August-Wochenende<br />

in der Lausitz, in dem<br />

luftdicht verschlossenen Laderaum<br />

des Lastwagens gefunden.<br />

Der war ineiner Pannenbucht<br />

abgestellt, die Schleuser waren<br />

verschwunden.<br />

Auch diese Flüchtlingehatten,<br />

das belegten vonder Polizei gesicherteSpuren,<br />

verzweifelt versucht,<br />

sich aus dem Laderaum zu<br />

befreien. Vergebens. Jede Hilfe<br />

kam zuspät.<br />

Lkw werden in der Sommerhitze<br />

schon in kurzen Standzeiten,<br />

in denen die Klimaanlage<br />

nicht laufen kann, zum Glutofen.<br />

Temperaturen bis weit über die<br />

50-Grad-Celsius-Marke sind<br />

dann auch in der Fahrerkabine<br />

schnell erreicht. Zwei Liter Wasser<br />

braucht der Insasse mindestens,<br />

um sich selbst über Wasser<br />

zu halten, raten Experten den<br />

Fahrern. In drückender Hitzeauf<br />

dem aufgeheiztenAsphalt ist der<br />

Aufenthalt im ungekühlten Laderaum<br />

schon nach kurzer Zeit<br />

für den Kreislauf und damit die<br />

Gesundheit extrem gefährlich.<br />

Über Tage ist das Leben bedroht.<br />

Zeitig bemerkbar gemacht<br />

Für die völlig dehydrierten Afghanenendetedas<br />

Drama glücklich.<br />

Sie hatten Glück, dass sie<br />

sich auf dem Rasthof Freienhufen<br />

rechtzeitig bemerkbar machen<br />

konnten. Am Morgen, als<br />

die Außentemperaturen nach einer<br />

zwar warmen, aber doch<br />

deutlich kühleren Nacht erst anstiegen.<br />

Die blinden Passagiere<br />

wurden zunächst in der Erstaufnahmeeinrichtung<br />

für Asylbewerber<br />

in Eisenhüttenstadt untergebracht.<br />

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