Jahresrückblick Senftenberg 2020

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4 JAHRESRÜCKBLICK 2020 Polizei ergreift Großdealer OrganisierterDrogenhandel Er verkaufte kiloweiseRauschgift im Raum Lauchhammerund Schwarzheide. Die Rundschau berichtete, als Polizeibeamteden 37-Jährigen im Januar festnahmen. VonJan Augustin Drei Autos, darunter ein kürzlich angeschaffter Porsche, vier Motorräder, E-Bikes, teure Uhren und Tausende EuroBargeld –das großspurigeLeben eines 37-Jährigen aus Schwarzheide war im Januar vorerst beendet. Der Mann kamnach seiner Festnahme in Lauchhammer erst einmal in Untersuchungshaft. Das bestätigen der polizeiliche Chefermittler Peter Kaiser und der für Drogenkriminalität zuständige Staatsanwalt Olaf Jurtz im Januarauf Nachfrageder Lausitzer Rundschau. Anzeigen Ihr PeterKaiser aus Cottbus istErsterKriminalhauptkommissar und Chefdes KommissariatsStrukturkriminalität.Erleitete die Ermittlungen gegenden wegenDrogenhandels festgenommenen 37-jährigen Mann aus Schwarzheide. Foto:Jan Augustin 15 Kilo Crystalverkauft Der wegen Drogenhandels einschlägig bekannte und bereits verurteilte Mann muss sich erneut vor dem Gericht verantworten. „Das Verfahren kann zügig zur Anklage gebracht werden“, betonte damals Staatsanwalt Jurtz. Den Ermittlern war mit der Verhaftung der nächsteempfindliche Schlag gegen die Drogenkriminalität im Süden der Lausitz gelungen. Erst im September 2019 nahm die Polizei eine dreiköpfige Bande aus Lauchhammer hoch. Der nun Festgenommene soll der Lieferant dieses Trios gewesen sein.Von dem saßenzudiesem Zeitpunkt noch zwei in U-Haft. Der dritte, ein 17-Jähriger,war verschontgeblieben – weil laut Staatsanwaltschaft eine Einrichtung der Jugendhilfe überbelegt gewesen sein soll. Das Landgericht Cottbus setzte daraufhin den Haftbefehl außer Vollzug. Mindestens 15 Kilo der gefährlichensynthetischen DrogeCrystal Meth und fast 50 Kilo Marihuana soll der Festgenommene in den beiden vergangenen Jahrenandie Zwischenhändler vertickt haben. Die nachgewiesenen Erlöse sollen sich dabei auf rund 300 000 Euro belaufen haben. Schon nach der Festnahme war ZumJahresende Dankefür Vertrauen undTreue AUTOSERVICE Wirwünschenall unserenKunden, Bekannten undFreundensowie derenFamilien eingesundesneues Jahr. Finanzdienstleistungen Dipl.-Ing.-oec. Walter Nebelung Felix-Spiro-Straße 2a 01968 Senftenberg ☎ 03573/79 5323 www.nebelung.eu Inh. S. Bäde Bahnhofstraße 32 ·01968 Senftenberg 03573/14 8157 •0151/12 765915 Der37-Jährigehat bis zu seiner Festnahme auf großem Fußgelebt: Ihm gehörtenunter anderem drei Autos, vier Motorräder und zwei E-Bikes.Zuletzthat er sich einen Porschezugelegt. Die Fahrzeuge wurden für eine spätereVermögensabschöpfung sichergestellt. Die Polizeibeamten zogenauch dieseBox mit teils hochwertigen Uhren ein, unter anderem gehörte eine Rolexzuden Fundstücken. In einem Waldstück in der Nähe vonLauchhammer sollen die Verdächtigen Bunker angelegt unddie Drogen vergraben haben. Fotos: Polizeidirektion Süd abzusehen: Sollteder Mann verurteilt werden, droht ihm neben einer mehrjährigen Gefängnisstrafe auch die Zahlung dieser Summe an die Staatskasse. Bei einem aktuellen Straßen-Verkaufswert von einem Gramm Crystal, der bei etwa 80 Euro liegt, sowie einem Preis für Marihuana von rund zehn Euro ergibt sich insgesamt sogar ein Umsatz von circa 1,6 Millionen Euro. Peter Kaiser, Chef des Kommissariats für Strukturkriminalität, berichtete von einer aufwendig mit Überwachungen vorbereiteten und durchgeführten Festnahme. Seit 2011, als bei der Polizeidirektion Süddas Kommissariat Strukturkriminalität ins Leben gerufen wurde, sei es das bisher größte Verfahren. Etwa70Beamte sollenaktivgewesen sein.Seit Monatenhatte die elfköpfigeErmittlergruppe „König“ an dem Fall gearbeitet. Der Name König spieltedabei auf den Lebensstil des 31-jährigen Bandenkopfes an. Auch er soll, wie der im Januar Verhaftete, großspurig und über seine Verhältnisse gelebt haben. Nächtlicher Zugriff Der Zugriff erfolgte schließlich in der Nacht –inder Nähe des Garagenkomplexes amButterberg inLauchhammer, der als Rauschgift-Umschlagsort berüchtigt ist. Der 37-Jährige habe sich ohne Gegenwehr verhaften lassen. Bei einem weiteren Verdächtigen, der zunächst fliehen konnte,klickten zwei Tage später die Handschellen. Zudem nahm die Polizei noch einen drittenMann aus diesem Dunstkreis fest. Trotz der vielen Festnahmen glaubt Polizeihauptkommissar PeterKaiser nicht an ein absehbares Ende des Drogenhandels im Oberspreewald-Lausitz-Kreis, der einen Schwerpunkt in Brandenburg bildet. „Richtig zurückdrängen kann man das nur, wenn alle gesellschaftlichen Kräfte an einem Strang ziehen, insbesonderebei der Prävention undder Behandlung“, resümierte der 61-Jährige gegenüber der Rundschau. Solange esKonsumenten gebe, sei die Nachfrage vorhanden, die bedient werde. „Wir glauben nicht, dass das aufhört“, sagte Kaiser. Ein Freibrief für die Drogenszene ist das aber nicht. Peter Kaiser kündigt weitere Ermittlungen an. „Wir bleiben dran in dem Gebiet“, versichert er.
JAHRESRÜCKBLICK 2020 5 Schweineplage eskaliert in Schipkau Wildschwein-Terror FürSchipkaus Einwohner istimFebruar die Schmerzgrenzeerreicht.Die Gemeinde reagiert und bringtimMärzumden Wildschwein-Hotspot ein Stinkespray aus. Und das hilft. VonAndrea Budich Saumäßig was los in der Großgemeinde: Die seit Monaten grassierende Wildschweinplage eskaliert. Die Schwarzkittel sind überall. Sie haben die Grünflächen in unmittelbarer Nähe der Ladenstraße zerwühlt, lassen sich seelenruhig bei ihrenStippvisiten am hellerlichten Tagvon Handykameras filmen, durchpflügen Gärten und Rabatten und lieben vor allem den südlichen Schipkauer Ortseingang unweit der Tankstelle. Die Hausbesitzer der Schipkauer Mühlenstraße konnten das bestätigen. Dort hatte sich der Wildschwein-Terror in den Januarnächten verschärft und schien nicht zu stoppen zusein. Die Schwarzkittel rotteten sich zusammen und verloren jedwede Scheu. Des Nachts, wenn in Schipkau Wildschweine haben in einer Nacht den Gartenvon Bernd Janaschak in Schipkau verwüstet. alles schlief,zogengroße Rotten Anzeige mit mehr als20Tieren durch die Straßen. Die Tiere standen vor den Haustüren und sorgten auf den Grundstücken für Verwüstung. Anwohner hatten Angst, morgens aus der Tür zugehen. Die Schmerzgrenze der Schipkauer war überschritten. Grundstück verwüstet Dabei musste Bernd Janaschak nicht mal aus der Türgehen, um dieKatastrophe zu begutachten. Er hatte die Verwüstung morgens um 5.30 Uhr schon mit einem Blick aus seinem Schlafzimmerfenster erspäht. Als er späterdas ganzeAusmaß des nächtlichenTerrorserkannte, standen dem 58-Jährigen die Tränen in den Augen. DieSchweine hatten sein Grundstück systematisch zerlegt und kaum einen Stein auf dem anderen gelassen. Selbst die Granitsteine am Pool warensystematisch umgelegt worden. Den Täterbeweis erbrachte die Wildkamera des Nachbarn. Aufden Fotoswar gutzusehen, wie die Rotte mit 16 Tieren durch die Mühlenstraße zog. Janaschaks Grundstück warin der Mühlenstraße so etwas wie ein Hotspot der Schipkauer Wildschweine. Wassie magisch anzog, wusste Bernd Janaschak nicht, denn er hatte sogar seine Komposthaufen mit Stahlgittern gesichert. Allein im Januar hatte er den Wildschwein-Terror dreimal erlebt.Weildie Schäden soextrem waren, hatte der Strabag-Mann vonseinerFirma freibekommen. Regelrecht umgepflügthatte die Schweine-Rotte den Gartenvon Bernd Janaschak. Fotos: Steffen Rasche „Wir schließen uns nachbarschaftlich zusammen, alle rüsten jetzt auf“, erklärte erder Rundschau. Dabei hatte er bereitsseinen Maschendrahtzaun mit Gitterrosten doppelt gesichert. Alarmiert vom neuerlichen Schweine-Terror warinzwischen auch der Bürgermeister.„Die Jägerschaft hat am Wochenende auf der Lauer gelegen und die Lagesondiert“, bestätigteKlaus Prietzel (CDU) eine erste schnelle Reaktion auf die Angriffe.Innerhalb der bebautenOrtslageist die Jagd allerdingsgrundsätzlich verboten. Zu einem Abschuss kam es nicht,. Den Gemeindevätern blieben daher nur geringe Handlungsmöglichkeiten. Dazu zählte die finanzielle und organisatorische Unterstützung vonTreibjagden. Die Jagdgenossenschaft Klettwitz hatte im aktuellen Jagdjahr immerhin schon einen Rekordwert von 115 erlegten Wildschweinen vermeldet. Eine nachhaltige Regulation des Bestandes durch die Jagd wurde von den betroffenen Schipkauern allerdings bezweifelt. Dazu kommt, dassdas Wild angesichts der Trockenheit kaum nochNahrung in den Wäldern findet. „Deshalb kreuzen die Schwarzkittelimmer mehr in Gärten und sogar in den Ortslagenauf“, suchteder Bürgermeister nach Erklärungen. Eine Besonderheit in Schipkauist zudem die Lagezwischen LiebeEinwohnerinnen und Einwohner derGemeindeSchipkau, ein beispielloses Jahr geht zu Ende. Ein Jahr, dass nahezu komplett von der Corona-Pandemie geprägt war. Feste, Feiern und Veranstaltungen entfielen, auch das auf dem Lausitzring geplante Programm kam nur in geringen Ansätzen zumTragen. Ebenso waren die Auswirkungen im täglichen Leben, in allgemeinen Abläufen und selbst auf den Baustellenzuspüren. Trotzdem gelang esuns gemeinsam mit unseren Partnern, das Kulturhaus Klettwitz zu modernisieren und die Kita Schipkau erheblich zu erweitern. Weitere erfreuliche Momente waren der Baufortschritt in der Schipkauer Wohnresidenz unddie Entwicklung desEnergieparks Lausitz. Viele private Vorhabenträger entschieden sich dazu, imGemeindegebiet zu investieren.Zum Jahresende hin startete der Landkreismit dem Bau der Rettungswache an der KlettwitzerAutobahnabfahrt. Das Leben in einer Gemeinde besteht natürlich nicht nur aus Baustellen, sondern auch aus den unzähligen großen und kleinen Dingen unseres gemeinsamen Alltags. Autobahn und Landesstraßen. „Hier kann nicht ohne Weiteres gejagt werden“, erklärte Bauamtsleiter Martin Konzag. SchwerzugänglicheAltbergbaubereiche schränken die Jagdausübung zusätzlich ein. Doch dann Aufatmen in Schipkau. „Es ist Ruhe eingekehrt in den Schweine-Hotspots der Gemeinde“, bestätigte im Frühling ein erleichterter Bürgermeister.Der Anfang März angelegte Stinke-Streifen zur Abriegelung von Kleingärten und der Wohnbebauung hielt stand. Die Schweine wurden tatsächlich in die Außenbereiche des Ortes vertrieben und seitdem kaum noch gesehen. Die Gemeinde hatte für mehrereHundert Euro „Wildschwein Stopp“ – ein fürchterlich stinkendes Vergrämungsmittel aus der Spraydose –gekauft und vom Bauhof ausbringen lassen. Dafür, dass die Einwohnerschaft diesen Alltag trotz der beispiellosen Corona-Entwicklung weiter stabil meisterte, möchte ich meinen besonderen Dank aussprechen. Wirsollten nun tapfer diekommenden Wochen mit Ruhe und Verantwortungsbewusstsein absolvieren, um auf diese Weise gesund den Start der Impfkampagne und das Frühjahr zu erreichen. In diesemSinne wünsche ichIhnen einen angenehmen und ruhigen Jahreswechsel sowie beste Gesundheit undprivatesGlück. IhrBürgermeister KlausPrietzel –Anzeige –
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