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Jahresrückblick Senftenberg 2020

Die vergangenen zwölf Monate im Süden des Landkreises OSL

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JAHRESRÜCKBLICK <strong>2020</strong> 7<br />

Deckenmalerei entdeckt<br />

Kunstwerk Fast 20 Jahregalt ein Gemälde des<strong>Senftenberg</strong>erMalersGünther Wendt als verschollen. Im Mai<br />

berichtetedie Rundschau, dass das Deckenbild wieder zum Vorschein gekommen ist. VonTorsten Richter-Zippack<br />

Fast 20 Jahrelang haben<br />

Holzpaneele und Styropor<br />

kein Tageslicht<br />

an ein Kunstwerk des<br />

<strong>Senftenberg</strong>er Malers<br />

Günther Wendt (1908 bis 1971)<br />

gelassen. Dank Renovierungsarbeiten<br />

ist die Deckenmalerei<br />

wieder aufgetaucht. Und<br />

zwar im einstigen Wohnhaus des<br />

Künstlers inder <strong>Senftenberg</strong>er<br />

Brauhausstraße. Darüber konnte<br />

die Rundschau im Maiberichten.<br />

Das Gebäude, erbaut imJahr<br />

1874,befindet sich seit 1882 im<br />

Besitz der Familie Wendt. Im<br />

Nebengebäude,das zur vorvorigenJahrhundertwende<br />

erweitert<br />

worden war, befindet sich der<br />

Raum mit dem wiederentdeckten<br />

Deckengemälde. Auf der<br />

rund 3,60mal 3,30 Metergroßen<br />

Fläche präsentieren sich junge<br />

Frauen neben Pferden, Blumen<br />

und Theatermasken. DieMotive<br />

sind in relativdunklen Leimfarben<br />

gehalten.<br />

„Im Zimmer stand einst ein<br />

Ofen. Vater wollte mit seiner<br />

EinDetail aus dem Deckengemälde vonGünther Wendt im ehemaligenWohnhaus<br />

des<strong>Senftenberg</strong>erMalers. DasKunstwerk istumdas<br />

Jahr 1950 entstanden.<br />

Foto:Torsten Richter-Zippack<br />

Malerei dem unvermeidlichen<br />

Ruß etwas entgegensetzen. Daher<br />

setzteerauf die gediegenen<br />

Farben“, erklärte Sohn Götz<br />

Wendt. Er schätztedas Alter des<br />

Kunstwerkes auf rund 70 Jahre.<br />

„Vater hatdie Deckenmalerei<br />

mittels Schablonen angefertigt“,<br />

erzählte er weiter. „Die Werkzeuge<br />

hatte er aus hartem Zeichenkarton<br />

selbst hergestellt.<br />

Mit einer Hand hielterdie Schablonen,<br />

mit der anderen wurde<br />

die Farbe aufgetupft.Eswar eine<br />

sehr mühselige Arbeit.“<br />

Der mit der Kunstdecke ausgestattete<br />

Raum war einst das<br />

Bürovon Günther Wendts Vater,<br />

Alfred Wendt. Um die Jahrtausendwende<br />

verschwand dann<br />

das Deckengemälde unter den<br />

hölzernen Paneelen.<br />

Nun erfolgte die Freilegung.<br />

„Wir waren schon sehr gespannt“,<br />

berichteteWendt. Denn<br />

in Vergessenheit geratensei das<br />

Kunstwerk nie. Tatsächlich befindetsich<br />

das Gemälde in einem<br />

guten Zustand. Allerdings sind<br />

kleinereSchäden vorhanden. Familie<br />

Wendt engagierte einen<br />

Biehlener Maler,der das Kunstwerk<br />

wieder behutsam herrichten<br />

sollte.<br />

Deckenmalereien wareneine<br />

Spezialität Günther Wendts.<br />

Viele Räume in der Region tragen<br />

seine Handschrift. Etwa in<br />

der ehemaligen Gastwirtschaft<br />

„Goldenes Roß“ in der <strong>Senftenberg</strong>er<br />

Kreuzstraße. Heute präsentiert<br />

sich das Gemälde mit<br />

„Roß“ allerdings überpinselt.<br />

Ebenfalls mit einer Deckenmalerei<br />

von Günther Wendt verschönert<br />

wurde die Hammermühle<br />

bei Großkoschen. Allerdings<br />

existiert sie schon seit<br />

Jahrzehnten nicht mehr. Sie<br />

musste dem Tagebau Niemtsch<br />

weichen.<br />

Wendt als Kulturbeauftragter<br />

Viele dieser Kunstwerke entstanden<br />

unmittelbar nach dem<br />

Ende des Zweiten Weltkrieges.<br />

Kunst und Kultur wurden damals<br />

von der sowjetischen Besatzungsmacht<br />

gefördert. Nicht<br />

zuletzt war Günther Wendt zu<br />

jener Zeitals Kulturbeauftragter<br />

in <strong>Senftenberg</strong> aktiv. Ab dem<br />

Jahr 1952 bis zu seinem Todim<br />

März 1971 fungierte Günther<br />

Wendt als Leiter des örtlichen<br />

Heimatmuseums, dem Vorgängerdes<br />

heutigen Kreismuseums<br />

im <strong>Senftenberg</strong>er Schloss.<br />

Sohn Götz Wendt, eines von<br />

vier Kindern des Malers, hatindes<br />

eine technische Laufbahn<br />

eingeschlagen. „Vaters Maltalent<br />

habe ich leider nicht vollumfänglich<br />

geerbt“, bekannte der<br />

inzwischen 78-jährige Elektrotechniker<br />

im Ruhestand.<br />

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