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2021/02 -Schulwechsel ET: 12.01.2021

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ZAHNGESUNDHEIT 45<br />

Putzen,<br />

Pausen und<br />

weniger<br />

Zucker<br />

© SHAROMKA /SHUTTERSTOCK.COM<br />

Zähne Zahngesundheit fängt bereits beim richtigen Essen an. Dabei ist es nicht nur wichtig<br />

was, sondern auch wann man etwas isst.<br />

Wer immer gut seine Zähne<br />

putzt, darf alles essen? Schön<br />

wäre es, aber so einfach ist es<br />

leider nicht. Denn egal wie gut<br />

man schrubbt oder bürstet: Es<br />

nützt alles nichts, wenn man<br />

ständig das Falsche isst oder<br />

trinkt. „Karies ist eine ernährungsabhängige<br />

Erkrankung“,<br />

sagt der Zahnmediziner Stefan<br />

Zimmer. „Und sie entsteht vor<br />

allem dadurch, dass wir uns zu<br />

ungesund – das heißt, mit zu vielen<br />

niedermolekularen Kohlenhydraten,<br />

also Zucker – ernähren.“<br />

Bakterien<br />

brauchen Zucker<br />

Es ist ein Zusammenspiel von<br />

Zahnbelägen und Zucker, das<br />

Karies entstehen lässt. Denn die<br />

Bakterien auf den Zahnbelägen<br />

„warten“ auf Zucker. Daraus<br />

produzieren sie Säuren und diese<br />

entkalken die Zähne – Karies<br />

ist irgendwann die Folge dieser<br />

Prozesse. Also tut man gut daran,<br />

den Belägen mit seiner Ernährung<br />

nicht die nötige Munition<br />

zu liefern. Dabei kommt es<br />

nicht nur darauf an, was man<br />

isst, sondern auch wann – und<br />

wie. Die Tipps im Überblick:<br />

1<br />

Pausen zwischen den Speisen:<br />

Im Mundraum laufen<br />

komplexe Prozesse ab. Dort<br />

sind – wie oben beschrieben –<br />

bakterielle Beläge am Werk, die<br />

aus Zucker Säuren produzieren.<br />

Dann fällt der pH-Wert unter<br />

eine kritische Marke – und die<br />

Zähne entkalken. „Es dauert ungefähr<br />

eine dreiviertel Stunde,<br />

bis der pH-Wert wieder den<br />

Wert überschreitet“, erklärt<br />

Zimmer. „In der Zeit ist der<br />

Zahn angreifbar.“ Die gute<br />

Nachricht: Der Körper regelt<br />

das selbst, wenn man ihm Zeit<br />

lässt. Das bedeutet: zwischen<br />

den Mahlzeiten mehrere Stunden<br />

Pause machen und nicht<br />

zwischendurch irgendetwas naschen<br />

oder Saures trinken.<br />

2<br />

Die richtige Auswahl der<br />

Snacks: Wenn einen zwischen<br />

Frühstück und Mittagessen<br />

oder am Nachmittag<br />

doch einmal der Hunger packt,<br />

ist aus zahngesundheitlicher<br />

Sicht Gemüse der Snack der<br />

Wahl.<br />

Und zwar „möglichst zuckerarm,<br />

kauaktiv und fest“, sagt<br />

Zimmer und nennt Stangensellerie<br />

als ideales Beispiel. Der sei<br />

reich an Fasern, die beim Reinbeißen<br />

die Zähne sogar ein bisschen<br />

reinigen. Möhren, Paprika<br />

oder Kohlrabi seien auch perfekt<br />

für zwischendurch. Wem<br />

eher nach etwas Süßem ist, der<br />

greift zu einem Apfel. „Da ist<br />

Zucker drin, aber nicht zu viel.“<br />

Saures Obst, zum Beispiel eine<br />

Orange, taugt zwar auch als<br />

Snack – aber nur, wenn man<br />

nicht kurz danach die Zähne<br />

putzt. „Dann würde man die angeätzte<br />

Zahnstruktur direkt<br />

wegbürsten“, sagt Sommer.<br />

Ganz anders liegt der Fall bei<br />

Bananen. Nach dem Verzehr<br />

von solch süßem Obst sollte die<br />

Zahnbürste zeitnah zum Einsatz<br />

kommen und die Beläge auf den<br />

Zähnen wegschrubben.<br />

Zurück zu den Orangen: Was<br />

ist eigentlich mit dem Orangensaft<br />

zum Frühstück? Nach dieser<br />

Logik ist der ja keine gute<br />

79 %<br />

aller Befragten gaben in<br />

einer YouGov-Umfrage an,<br />

dass sie mindestens zweimal<br />

täglich zu ihrer Zahnbürste<br />

greifen. Bei jedem<br />

oder jeder Zweiten (50 Prozent)<br />

kommen Zahnseide<br />

oder Mundspülungen zum<br />

Einsatz, und etwas mehr als<br />

zwei von fünf Befragten (43<br />

Prozent) lassen professionelle<br />

Zahnreinigungen oder<br />

andere hygienische Behandlungen<br />

vornehmen.<br />

Idee, weil die Säure den Zahn<br />

angreift – man nach dem Frühstück<br />

jedoch seine Zähne putzen<br />

sollte. Zahnarzt Zimmer hat<br />

hier folgende Lösung: In großen<br />

Schlucken trinken, statt immer<br />

wieder zu nippen. Dadurch<br />

bleibt weniger Orangensaft an<br />

den Zähnen haften.<br />

3<br />

Lieber nichts Klebriges:<br />

Was klebt, lässt sich nicht<br />

so schnell wegspülen und<br />

das wird auf den Zähnen zu einem<br />

Problem. Lebensmittel können<br />

dann länger schädlich wirken.<br />

Chips zum Beispiel: „Die<br />

sind sehr klebrig und das merkt<br />

man, wenn sie auf den Kauflächen<br />

hängen bleiben“, sagt Zimmer.<br />

Aber die sind doch herzhaft<br />

– also kein Problem, oder?<br />

Davon sollte man sich nicht täuschen<br />

lassen: Denn oft enthalten<br />

sie dennoch für die Zähne schädliche<br />

Kohlenhydrate.<br />

4<br />

Vitamine helfen: Früchte,<br />

grünes Blattgemüse<br />

und gelbes Gemüse enthalten<br />

nach Angaben der Initiative<br />

„ProDente“ viel Vitamin A<br />

und das wiederum ist gut für die<br />

Mundschleimhaut. Vitamin C<br />

sei unter anderem unterstützend<br />

für die Festigkeit der Zähne,<br />

während sich Vitamin D<br />

günstig auf das Wachstum und<br />

die Zahnhärtung auswirkt. dpa

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