2021/02 -Schulwechsel ET: 12.01.2021
- Keine Tags gefunden...
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
ZAHNGESUNDHEIT 45<br />
Putzen,<br />
Pausen und<br />
weniger<br />
Zucker<br />
© SHAROMKA /SHUTTERSTOCK.COM<br />
Zähne Zahngesundheit fängt bereits beim richtigen Essen an. Dabei ist es nicht nur wichtig<br />
was, sondern auch wann man etwas isst.<br />
Wer immer gut seine Zähne<br />
putzt, darf alles essen? Schön<br />
wäre es, aber so einfach ist es<br />
leider nicht. Denn egal wie gut<br />
man schrubbt oder bürstet: Es<br />
nützt alles nichts, wenn man<br />
ständig das Falsche isst oder<br />
trinkt. „Karies ist eine ernährungsabhängige<br />
Erkrankung“,<br />
sagt der Zahnmediziner Stefan<br />
Zimmer. „Und sie entsteht vor<br />
allem dadurch, dass wir uns zu<br />
ungesund – das heißt, mit zu vielen<br />
niedermolekularen Kohlenhydraten,<br />
also Zucker – ernähren.“<br />
Bakterien<br />
brauchen Zucker<br />
Es ist ein Zusammenspiel von<br />
Zahnbelägen und Zucker, das<br />
Karies entstehen lässt. Denn die<br />
Bakterien auf den Zahnbelägen<br />
„warten“ auf Zucker. Daraus<br />
produzieren sie Säuren und diese<br />
entkalken die Zähne – Karies<br />
ist irgendwann die Folge dieser<br />
Prozesse. Also tut man gut daran,<br />
den Belägen mit seiner Ernährung<br />
nicht die nötige Munition<br />
zu liefern. Dabei kommt es<br />
nicht nur darauf an, was man<br />
isst, sondern auch wann – und<br />
wie. Die Tipps im Überblick:<br />
1<br />
Pausen zwischen den Speisen:<br />
Im Mundraum laufen<br />
komplexe Prozesse ab. Dort<br />
sind – wie oben beschrieben –<br />
bakterielle Beläge am Werk, die<br />
aus Zucker Säuren produzieren.<br />
Dann fällt der pH-Wert unter<br />
eine kritische Marke – und die<br />
Zähne entkalken. „Es dauert ungefähr<br />
eine dreiviertel Stunde,<br />
bis der pH-Wert wieder den<br />
Wert überschreitet“, erklärt<br />
Zimmer. „In der Zeit ist der<br />
Zahn angreifbar.“ Die gute<br />
Nachricht: Der Körper regelt<br />
das selbst, wenn man ihm Zeit<br />
lässt. Das bedeutet: zwischen<br />
den Mahlzeiten mehrere Stunden<br />
Pause machen und nicht<br />
zwischendurch irgendetwas naschen<br />
oder Saures trinken.<br />
2<br />
Die richtige Auswahl der<br />
Snacks: Wenn einen zwischen<br />
Frühstück und Mittagessen<br />
oder am Nachmittag<br />
doch einmal der Hunger packt,<br />
ist aus zahngesundheitlicher<br />
Sicht Gemüse der Snack der<br />
Wahl.<br />
Und zwar „möglichst zuckerarm,<br />
kauaktiv und fest“, sagt<br />
Zimmer und nennt Stangensellerie<br />
als ideales Beispiel. Der sei<br />
reich an Fasern, die beim Reinbeißen<br />
die Zähne sogar ein bisschen<br />
reinigen. Möhren, Paprika<br />
oder Kohlrabi seien auch perfekt<br />
für zwischendurch. Wem<br />
eher nach etwas Süßem ist, der<br />
greift zu einem Apfel. „Da ist<br />
Zucker drin, aber nicht zu viel.“<br />
Saures Obst, zum Beispiel eine<br />
Orange, taugt zwar auch als<br />
Snack – aber nur, wenn man<br />
nicht kurz danach die Zähne<br />
putzt. „Dann würde man die angeätzte<br />
Zahnstruktur direkt<br />
wegbürsten“, sagt Sommer.<br />
Ganz anders liegt der Fall bei<br />
Bananen. Nach dem Verzehr<br />
von solch süßem Obst sollte die<br />
Zahnbürste zeitnah zum Einsatz<br />
kommen und die Beläge auf den<br />
Zähnen wegschrubben.<br />
Zurück zu den Orangen: Was<br />
ist eigentlich mit dem Orangensaft<br />
zum Frühstück? Nach dieser<br />
Logik ist der ja keine gute<br />
79 %<br />
aller Befragten gaben in<br />
einer YouGov-Umfrage an,<br />
dass sie mindestens zweimal<br />
täglich zu ihrer Zahnbürste<br />
greifen. Bei jedem<br />
oder jeder Zweiten (50 Prozent)<br />
kommen Zahnseide<br />
oder Mundspülungen zum<br />
Einsatz, und etwas mehr als<br />
zwei von fünf Befragten (43<br />
Prozent) lassen professionelle<br />
Zahnreinigungen oder<br />
andere hygienische Behandlungen<br />
vornehmen.<br />
Idee, weil die Säure den Zahn<br />
angreift – man nach dem Frühstück<br />
jedoch seine Zähne putzen<br />
sollte. Zahnarzt Zimmer hat<br />
hier folgende Lösung: In großen<br />
Schlucken trinken, statt immer<br />
wieder zu nippen. Dadurch<br />
bleibt weniger Orangensaft an<br />
den Zähnen haften.<br />
3<br />
Lieber nichts Klebriges:<br />
Was klebt, lässt sich nicht<br />
so schnell wegspülen und<br />
das wird auf den Zähnen zu einem<br />
Problem. Lebensmittel können<br />
dann länger schädlich wirken.<br />
Chips zum Beispiel: „Die<br />
sind sehr klebrig und das merkt<br />
man, wenn sie auf den Kauflächen<br />
hängen bleiben“, sagt Zimmer.<br />
Aber die sind doch herzhaft<br />
– also kein Problem, oder?<br />
Davon sollte man sich nicht täuschen<br />
lassen: Denn oft enthalten<br />
sie dennoch für die Zähne schädliche<br />
Kohlenhydrate.<br />
4<br />
Vitamine helfen: Früchte,<br />
grünes Blattgemüse<br />
und gelbes Gemüse enthalten<br />
nach Angaben der Initiative<br />
„ProDente“ viel Vitamin A<br />
und das wiederum ist gut für die<br />
Mundschleimhaut. Vitamin C<br />
sei unter anderem unterstützend<br />
für die Festigkeit der Zähne,<br />
während sich Vitamin D<br />
günstig auf das Wachstum und<br />
die Zahnhärtung auswirkt. dpa