1Innenstadtkonzept Rheydt - Stadt Mönchengladbach
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Nördliche Innenstadt<br />
Der nördliche Innenstadtbereich bedarf besonderer Auf-<br />
merksamkeit, kommt es hier doch zu einer Häufung<br />
städtebaulicher Probleme. Dies liegt zum Teil in der<br />
Baustruktur der Wiederaufbauphase begründet. Zudem be-<br />
findet sich in diesem Bereich mit der Hauptstraße die Fuß-<br />
gängerzone, die seit einigen Jahren mit einem erheblichen<br />
Funktionsverlust zu kämpfen hat und in der aktuell funk-<br />
tional und baulich unbefriedigenden Situation des Markt-<br />
platzes endet. Zudem liegen das Lankes-Gelände und die<br />
daran angrenzenden Flächen brach oder sind untergenutzt.<br />
Das bedeutet, dass die „Pole“ der Hauptstraße ebenfalls<br />
schwach sind. Ergänzend zu den baulichen Missständen ist<br />
auch die verkehrliche Situation durch den fehlenden Ring-<br />
schluss in der Mühlenstraße unbefriedigend. Impulse für die<br />
nördliche Innenstadt sind nur durch das Zusammenspiel<br />
verschiedener Maßnahmen zu erwarten.<br />
01. Belebung der Hauptstraße<br />
Fußgängerzonen nehmen innerhalb des innerstädtischen<br />
Gefüges eine Sonderstellung ein. Diese Sonderrolle birgt<br />
neben zahlreichen Chancen auch vielfältige Restriktionen.<br />
Häufig werden sie als reine Einkaufsstraßen wahrgenom-<br />
men. Insbesondere in Innenstädten mit schwindender<br />
Vitalität, wie in der <strong>Rheydt</strong>er Innenstadt, kann dieser<br />
Vitalitätsverlust schnell dazu führen, dass der <strong>Stadt</strong>raum<br />
verödet. Die Hauptstraße als historisches Rückgrat der<br />
<strong>Stadt</strong>entwicklung hat den Funktionsverlust der <strong>Rheydt</strong>er<br />
Innenstadt besonders stark zu spüren bekommen. Durch<br />
ihre zentrale Lage und räumliche Anlage bietet sie aber das<br />
Potenzial, gemischte innerstädtische Nutzungen und vor<br />
allem neues innerstädtisches Wohnen aufzunehmen. Die<br />
vorhandene Bausubstanz der 1950er Jahre kann durch<br />
entsprechende Maßnahmen zur Wohnraumaufwertung den<br />
heutigen Wohnansprüchen angepasst und die Attraktivität<br />
der Innenstadt als Wohnstandort gesteigert werden.<br />
Wohnqualität stärken!<br />
Aus diesem Grund sind Funktionen wie das Wohnen syste-<br />
matisch zu stärken. In <strong>Rheydt</strong> gilt es insbesondere die Qua-<br />
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litäten der Architektur des Wiederaufbaus für das Wohnen<br />
neu zu entdecken und gezielt in Szene zu setzen. Dabei<br />
kommt der Hauptstraße eine besondere Rolle zu, denn<br />
• in diesem <strong>Stadt</strong>raum kann das Wohnen in einem inner-<br />
städtischen 1950er Jahre Quartier modellhaft aufge-<br />
arbeitet werden, ein Projekt dieses Umfangs ist bun-<br />
desweit bisher noch nicht realisiert worden und würde<br />
dementsprechend eine Art Pilotcharakter aufweisen,<br />
• die Bausubstanz ist stellenweise zwar stark vernach-<br />
lässigt, die ursprünglichen Ideen und der ehemalige<br />
Charme der Bebauung sind dennoch spürbar.<br />
Neben der Aufwertung des Fassadenbildes muss eine<br />
umfangreiche Bestandssanierung durchgeführt werden.<br />
Dazu zählt neben der Anpassung von Gebäudehöhen auch<br />
die Nachrüstung mit Balkonen oder Dachterrassen. Diese<br />
sind für die Steigerung der Wohnqualität notwendig, bieten<br />
doch die Blockstrukturen entlang der Hauptstraße keine<br />
Möglichkeit, Innenhöfe zu bilden. Auch die Bildung attrakti-<br />
ver Grundrisse und barrierefreier Wohnformen, die auch die<br />
Nachrüstung von Fahrstühlen impliziert, sind für gehobenes<br />
innerstädtisches Wohnen unerlässlich. Die Stärkung der<br />
Wohnqualität ist aufgrund der kritischen Einzelhandelssitu-<br />
ation zur Aufwertung der Innenstadt zwingend notwendig.<br />
So kann die für eine Innenstadt wichtige Vitalität wiederer-<br />
langt werden, die im Zuge des Strukturwandels in diesem<br />
<strong>Stadt</strong>raum verloren gegangen ist.<br />
Attraktivität steigern!<br />
Es sind verschiedene Maßnahmen zu ergreifen, die der<br />
Verödung der Hauptstraße entgegenwirken. Es gilt die<br />
Attraktivität der Hauptstraße durch hochwertiges Stra-<br />
ßenmobiliar, eine einheitliche Pflasterung sowie gezielt<br />
gestaltete Grünstrukturen zu steigern. Die sich bereits dort<br />
befindendliche Baumreihe stellt einen guten Ansatz dar.<br />
Von Bedeutung erscheint es auch, den Straßenraum von<br />
überflüssigen Werbetafeln, Pollern und Straßenschildern zu<br />
befreien. Wichtig ist es Ruhezonen mit ausreichend Sitzge-<br />
legenheiten einzurichten.