Der Augustdorfer: Augustdorf - Der Bürgermeister und seine Vertretet

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www.senioreninformationsdienst-lippe.de Wir lassen niemanden allein, auch nicht im Alter! Das Wohnquartier wird mit zunehmendem Alter, auch aufgrund geringerer Mobilität, zum Lebensmittelpunkt. Die Wohnung hat eine zentrale Bedeutung für Selbstständigkeit und Alltagsgestaltung, Wohlgefühl und Lebensqualität. Außerdem bietet das Wohnen zu Hause eine wesentliche Voraussetzung für generationsübergreifende Begegnungen und den Erhalt sozialer Kontakte. Der Senioreninformationsdienst steht Seniorinnen und Senioren vor Ort zur Seite! Während eines Besuches berichten die Ehrenamtlichen über Aktionen, Freizeit- und Unterstützungsmöglichkeiten im Ort und der Region. In einer Informationsmappe sind die wichtigsten Zahlen, Daten und Fakten noch einmal enthalten. Ihre Ansprechpartner/innen DRK Ortsverein Augustdorf Erika Hellweg Tel. (0 52 37) 4 52 e.frohboese@t-online.de AWO Ortsverein Augustdorf Klaus Mai Tel. (0 52 37) 89 96 55 klausmai@boeger-mai.de Kreis Lippe Michaela Ottemeier Tel. (0 52 31) 62 78 69 m.ottemeier@kreis-lippe.de Bitte füllen Sie die Karte vollständig aus - Name, Vorname UND Adresse, ggf. Tel. Absender: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Bitte freimachen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Postkarte Antwort An den Senioreninformationsdienst Lippe Pivitsheider Str. 16 32832 Augustdorf 26
Lebensgeschichte Es kam vor, dass sie es zu schlimm getrieben und dabei ihr Leben auf dem Boot aufs Spiel gesetzt hatte. Dann kam so etwas wie ein verschärfter „Laufstall“ an Bord zum Einsatz: Sie wurde in einen „Käfig“ gesperrt, aus dem sie nicht entwischen konnte. Zu ihrem eigenen Schutz. Aber natürlich konnte man sie nicht immer einsperren. Ganz böse und lebenslang anhaltende Folgen hatte eine kleine Extratour im Hafengelände mit drei Jahren. Sie geriet mit ihren kleinen Zehen zwischen Gleise und Räder einer Lore. Der Fuß musste wiederholt operiert werden. Eine Station war dabei die berühmte Charité in Berlin zur Zeit der Bombardierung im Weltkrieg. In der großen Hektik eines Bombenalarms wurde ausgerechnet sie in ihrem Bett vergessen und nicht in den Luftschutzbunker gebracht. Glück gehabt. Aber das war nicht der letzte Ärger, den sie mit dem Fuß hatte. Davon später. Wie es so ist: Ein anderes Leben fing mit der Schule an. Mit sechs Jahren wurde Lieselotte bei einer Tante in Eichwalde einquartiert, von dort aus besuchte sie die erste Klasse. Diese Trennung von Vater und Mutter war keine gute Lösung. Weder ihre Mutter, die weiter auf dem Kahn unterwegs war, noch Lieselotte konnten es länger als ein Jahr aushalten. Mit sieben Jahren durfte sie wieder an Bord. Lieselotte Andres Von jetzt an führte sie das Leben einer „Wanderschülerin“. Sie war für wenige Tage in einer Schule und ging dann wieder an Bord. Ihre Mutter bearbeitete in der Zwischenzeit mit ihr den Schulstoff. Das ging sehr gut, weil die Lehrer und sie erfolgreich zusammenarbeiteten. „Mutig war ick schon immer!“ Das Leben der Lieselotte Andres begann sehr ungewöhnlich. Sie wurde am 2. März 1924 bei eisigem Wetter auf dem Kahn „Lieselotte“ geboren. Der lag zu jener Zeit voll beladen fest im Eis der Oder im polnischen Tschicherzig. Und wie die Geburt auf dem Kahn verliefen auch die Jahre bis zum Beginn der Schulzeit: auf dem Schleppkahn für 360t Ladung auf Elbe und Oder zwischen Hamburg, Berlin und Polen. Aber es war eine sehr schöne und immer spannende Zeit. Häufig gab es Kinder vom Ufer, die zur „Lieselotte“ schwammen, auf den Kahn kletterten und dann wieder in den Fluss zurücksprangen. „Mutig war ick schon immer, und ick dachte, was die können, kann ick auch.“ Aber mein Vater musste mich mehr als einmal wieder aus dem Wasser ziehen. „Oma, erzähl mal, wie du damals vom Kahn gesprungen bist!“ lauten oft die Aufforderungen von Enkeln und Urenkeln. Lieselotte 1928 mit vier Jahren. Lieselotte Andres war in eine Kaufmannsfamilie geboren worden. Der Großvater führte einen Kohlengroßhandel in Wernsdorf bei Königs Wusterhausen am Rande von Berlin. Er versorgte einen großen Teil der Stadt mit Kohle. Das war damals ein sehr lohnendes Geschäft, besonders dann, wenn man sich die Bereiche aufteilen konnte. So belieferte Lieselottes Vater den Betrieb des Großvaters mit Kohlen aus dem Hamburger Hafen und aus Polen. Dazu hatten er und sein Bruder sich je einen Schleppkahn zugelegt, mit denen sie auf der Elbe und der Oder unterwegs waren. Besonders lukrativ war das, weil neben der Kohle auch Kies und, je nach Jahreszeit, landwirtschaftliche Produkte wie Zuckerrüben und Kartoffeln transportiert werden konnten. Auf diesen Fahrten kam Lieselotte auf dem Kahn „Lieselotte“ weit herum im Osten Deutschlands. Sie erinnert sich an einen 1. Mai in Breslau. Dies war für viele Menschen, die von ihrer Arbeit lebten, der traditionelle Tag, an dem für die Rechte der Arbeiter demonstriert wurde. Für ihren Vater war es eine Selbstverständlichkeit, an der Mai-Demonstration in Breslau teilzunehmen. Auf dem Rückweg zum Liegeplatz des Kahns war Lieselotte wegen der vielen Erlebnisse des Tages etwas unaufmerksam. An der Seite ihres Vaters stieß sie mit ihrem Kopf gegen die Ecke eines Der Augustdorfer/ Februar - März '21 27
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