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SAM2021 - Schongauer Ausbildungsmarkt - Infobroschüre

Über 900 Jobs bei über 70 Firmen aus der Regon.

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Ausbildung in Zeiten von Corona<br />

Mehr Lehrstellen als Bewerber<br />

SCHONGAUER<br />

<strong>SAM2021</strong><br />

AUSBILDUNGSMARKT<br />

Eltern und zukünftige Schulabgänger sind<br />

verunsichert. Bei der Suche nach einem Ausbildungsplatz<br />

steht eine Frage mit Bauchschmerz-Potential<br />

an oberster Stelle: Können<br />

Betriebe in Zeiten der Pandemie überhaupt<br />

ausbilden? Und wenn ja, in welcher Form? Die<br />

gute Nachricht vorweg: Laut jüngster Statistik<br />

der Agentur für Arbeit haben junge Männer und<br />

Frauen in Weilheim-Schongau und Umgebung<br />

sogar eine etwas höhere Chance, eine Lehrstelle<br />

zu finden, als im Jahr vor Corona – es gibt<br />

definitiv mehr ausgeschriebene Lehrstellen als<br />

Bewerber. Was jedoch nicht heißt, dass sich die<br />

Pandemie nicht negativ auf den hiesigen <strong>Ausbildungsmarkt</strong><br />

im Allgemeinen auswirkt. Insgesamt<br />

wurden nämlich seit Beginn der Corona-Pandemie<br />

weniger Lehrstellen angemeldet.<br />

Allen voran von Betrieben, die aufgrund der<br />

Maßnahmen schließen mussten während des<br />

ersten und zweiten Lockdowns. Gastronomie,<br />

Hotelfach und Friseur-Handwerk sind hierfür<br />

drei wesentliche Beispiele. Laut Angaben der<br />

Agentur für Arbeit ergibt sich dieses höhere Verhältnis<br />

aus Angebot und Nachfrage nur deshalb,<br />

weil sich deutlich mehr Schulabgänger für eine<br />

weiterführende Schule entschieden haben. Einerseits,<br />

um Fachabitur oder Allgemeines Abitur<br />

über den zweiten Bildungsweg zu machen, so-<br />

mit ein höheres Bil-<br />

dungsniveau zu erreichen. Aber eben auch, um<br />

diese unsichere Zeit sinnvoll zu überbrücken –<br />

denn Schulunterricht findet immer statt, auch<br />

wenn Distanzunterricht via Homeschooling<br />

sicherlich nicht die optimale Lösung ist. Doch<br />

genau diese Möglichkeit bringt Ausbildungsbetrieben<br />

in bestimmten Branchen wenig. Eine<br />

angehende Friseurin lernt das Haareschneiden<br />

nun mal am besten praxisnah, nämlich direkt<br />

am Kopf des Kunden.<br />

Dass Betriebe aufgrund Corona bereits vor der<br />

Krise begonnene Ausbildungsverhältnisse aufgeben<br />

mussten, traf bis dato nicht zu. „Wenn<br />

ein Unternehmen aufgrund Auftragsmangel<br />

oder behördlicher Anordnung geschlossen<br />

wird, muss die Ausbildung so lange wie möglich<br />

aufrechterhalten werden“, so Kathrin Grabmaier,<br />

Pressesprecherin der Agentur für Arbeit in<br />

Weilheim. Unter Einhaltung der Hygienemaßnahmen<br />

treffen sich Ausbilder und Lehrlinge oft<br />

weiterhin in Werkstätten oder Salons, führen,<br />

um beim Beispiel Friseur-Handwerk zu bleiben,<br />

Schnittübungen an Modellpuppen aus. Denn<br />

eine handwerkliche Ausbildung ist im Homeoffice<br />

nun mal schwer zu vermitteln. Sollte eine<br />

Ausbildung gar nicht mehr möglich sein, haben<br />

auch Auszubildende Anspruch auf Kurzarbeitergeld.<br />

Außerdem kann Betrieben das Bundesprogramm<br />

„Ausbildungsplätze sichern“ helfen.<br />

Demnach bekämen insbesondere kleinere Unternehmen<br />

finanzielle Unterstützung in Form<br />

einer Prämie, um zusätzliche Ausbildungsstellen<br />

trotz Corona-Krise anbieten zu können.<br />

Ein größeres Problem sehen die Verantwortlichen<br />

der Agentur für Arbeit darin, dass Jugendliche,<br />

die heuer ihre Schulzeit beenden, deutlich<br />

erschwerte Bedingungen in Sachen Berufsorientierung<br />

und Ausbildungsplatzsuche vorfinden.<br />

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