Wie gehabt: Ostern wieder im Lockdown!
Nach Impfstoff-Beschaffungsskandal ist Kurz beleidigt und sperrt Österreicher ein
Nach Impfstoff-Beschaffungsskandal ist Kurz beleidigt und sperrt Österreicher ein
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
VON C.BÖHMER, E. HOFER<br />
UND R. LINDORFER<br />
Am Ende war der Druck zu<br />
groß: Clemens Martin Auer,<br />
der Sonderbeauftragte des<br />
Gesundheitsministeriums für<br />
das Impfen, nahm am Montagübe<br />
raschend denHut.<br />
Ein Rückblick auf ein<br />
turbulentes Wochenende:<br />
Freitag, 12. März: Kanzler Sebastian<br />
Kurz beruft eine<br />
Pre sekonferenz ein und<br />
prangert an, da s die EU beste<br />
lte Impfdosen nicht nach<br />
Bevölkerung schlü sel aufgeteilt<br />
hat. Es geb eine Art<br />
„Basar“, auf dem sich einige<br />
EU-Länder Extra-Impfdosen<br />
besorgen. Das widerspreche<br />
der Vereinbarung der St atsund<br />
Regierungschefs. Verantwortlich<br />
dafür sei jene<br />
Steuerungsgruppe (St ering<br />
Board), in der für Öste reich<br />
Clemens MartinAuer sitzt.<br />
Samstag, 13. März: Mehrere<br />
VON DOMINIK SCHREIBER<br />
UND KID MÖCHEL<br />
Analyse<br />
fen, in dem Personen ohne<br />
Wa fen die Hälfte der Belegschaft<br />
ste len werden. Sie<br />
werden für Analyse und Auf-<br />
dieser Form noch nie gegeben.<br />
Das Land braucht deshal<br />
be<strong>im</strong> Aufbau Hilfe von<br />
Partnerdiensten etw aus Israel<br />
oderFrankreich.<br />
Kommt das a lesso, wie es<br />
derzeit auf dem Papier steht,<br />
dann hat Innenminister Karl<br />
EU-Länder ste len klar, da s<br />
auf diesem „Basar“ bloß ungenutzte<br />
Kontingente weitergegeben<br />
werden. Die Generalsekretärin<br />
des Gesundheitsministeriums,<br />
Ines Stilling,<br />
lä st via Ö1 wi sen, die<br />
Vergabe sei „transparent“ abgelaufen.<br />
Kurz darauf fordert<br />
die ÖVP die Suspendierung<br />
von Sti ling und Auer. Dies<br />
kommt einem Tabubruch innerhalb<br />
der Koalition gleich.<br />
Doch das betro fene Ministerium<br />
sagt nichts, weil<br />
Gesundheitsminister Rudolf<br />
Anschober indieser Woche<br />
<strong>im</strong> Krankenstand und kaum<br />
e reichbar ist–auchnicht für<br />
Vizekanzler Werner Kogler.<br />
Sonntag, 14. März: Minister<br />
Anschober lädt Auer zu<br />
einem Gespräch.<br />
Montag, 15. März: Anschober<br />
ist zurück und verkündet <strong>im</strong><br />
Ö1-Morgenjournal, da s er<br />
vom „Impfbasar“ nichts<br />
wu ste. Sti ling bleibt, weil<br />
sie Beamtin ist–man mü ste<br />
ihr schon grobe Fehler nachweisen,<br />
um sie zu suspendieren.<br />
Auer geht freiwi lig.<br />
O fizie l heißt es, er habe<br />
dem Minister nicht mitgeteilt,<br />
da s Öste reich zusätzlich<br />
zuden 31 Mi lionen<br />
Impfdosen, die man für<br />
gut sieben Mi lionen zu Impfende<br />
besorgt hat, weitere<br />
100.000 hä te kaufen können.<br />
Das hä te die Impfkampagne<br />
nac heutigem Stand<br />
(50.000 bis 100.000 Impfungen<br />
pro Tag<strong>im</strong>Mai) um ein<br />
APA/GEORG HOCHMUTH<br />
Nehammer (ÖVP) einen großen<br />
Wurf geliefert. Es darf<br />
aber nicht unterschätzt werden,<br />
da s die Grünen <strong>im</strong> Hintergrund<br />
wochenlang lästig<br />
gefa len sind, um nur jeden<br />
Anschein einer politischen<br />
Entscheidung (vor a lem der<br />
ÖVP) fernzuhalten.<br />
So werden der künftige<br />
Direktorund seinezweiSte l-<br />
REUTERS /LISI NIESNER<br />
bis zwei Tage verzögert.<br />
Dem KURIER vorliegende<br />
Kalkulationen gehen von<br />
einem noch deutlich größeren<br />
„Schaden“ aus: Wäre<br />
der 2-Prozent-Bevölkerungsschlü<br />
sel angewandt worden,<br />
solegen die Unterlagen<br />
nahe, wäre es theoretisch<br />
möglichgewesen,da s Österreich<br />
bis Ende Juni eine<br />
Chance auf weitere 760.000<br />
Impfdosen gewahrt hä te.<br />
Vorausgesetzt, man hä te<br />
dies bei der EU deponiert,<br />
was Auer un das Verhandlungsteam<br />
so nicht gemacht<br />
haben.<br />
Krisentre fen<br />
Biontech/Pfizer<br />
AstraZeneca<br />
Moderna<br />
CureVac<br />
Johnson&Johnson*<br />
Novavax<br />
Valneva<br />
Sanofi<br />
Grafik: Künz<br />
Aber nicht nur wegen<br />
der Impfsto fbescha fung ist<br />
das Gesundheitsministerium<br />
gefordert. Am Montag setzten<br />
einig europäische Länder<br />
die Impfung mit Astra Zenec<br />
aus, in Öste reich wurde<br />
ein Krisentre fen einberufen<br />
(sh. Seiten 4/5). Das<br />
Impfgremium empfahl eine<br />
Fortsetzung der Impfung.<br />
Indes gilt es für Anschober,dem<br />
Chaosbei der Impfpriorisierung<br />
in den Ländern<br />
beizukommen. Damit künftig<br />
geregelter abläuft,wer wo<br />
Nicht nur<br />
Nehammer<br />
entscheidet<br />
über den<br />
neuen<br />
DSN-Direktor,<br />
sondern auch<br />
Vizekanzler<br />
Kogler<br />
0,2<br />
1,2<br />
3,0<br />
2,5<br />
1,9<br />
wann ge<strong>im</strong>pft wird, hat er<br />
den Landeshauptleuten am<br />
Montag bei den Beratungsgesprächen<br />
über weitereÖfnungen<br />
nach <strong>Ostern</strong> einen<br />
Erla s mit einer Aktualisierung<br />
des Covid-19-Impfplans<br />
vorgelegt.<br />
Dieser enthält gewi sermaßen<br />
eine Dienstanweisung<br />
des Ministers an die<br />
Länder, da s es bei den Impfungen<br />
ab nun konsequent<br />
Vo rang für Menschen über<br />
65 und Risikopatienten geben<br />
mu s.<br />
Ö fnungsschri te<br />
4,7<br />
*Lieferung ab 2. Quartal<br />
In der kommenden Woche<br />
mu saußerdem entschieden<br />
werden, wie es bezüglich<br />
weiterer Ö fnung schri te<br />
au sieht. Am Montag fanden<br />
dazu Gespräche mit Ländern,<br />
Experten und Opposition<br />
sta t.<br />
Wi l man die Infektionszahlen<br />
senken, sind zumindest<br />
regional verschärfte<br />
Maßnahme notwendig. Dagegensträubensichalerdings<br />
die Länderchefs. Mit ihnen<br />
wi l die Regierung noch diese<br />
Woche Einzelgespräche<br />
5,9<br />
vertreter von einer eigenen<br />
Beste lkommi sion ausgewählt.Von<br />
vierKöpfenindiesem<br />
Gremium ste lt das Innenministerium<br />
selbstgerade<br />
mal einen. Ein weiterer wird<br />
durch den zuständigen Minister<br />
für den Ö fentlichen<br />
Dienst (aktue l Vizekanzler<br />
Werner Kogler von den Grünen)<br />
ausgewählt. Zwei Vertreter<br />
werden von der Gewerkschaft<br />
kommen, nach<br />
derzeitigem Stand wohl der<br />
(schwarze) FCG-Vorsitzende<br />
Reinhard Z<strong>im</strong>mermann wie<br />
sein Ste lvertreter Hermann<br />
Greylinger von der (roten)<br />
FSG. Fest steht auch: Der<br />
neue Direktor mu s kein Jurist<br />
sein, <strong>im</strong>polizeilichen Bereich<br />
eigentlich ungewöhnlich.<br />
Trotz dieser Öfnung ist<br />
die Zahl der Kandidaten überschaubar.<br />
Das Bundesamt für Verfassung<br />
schutz und Te rorismusbekämpfung<br />
(BVT) bekommt<br />
jedenfa ls einen neuen Namen:<br />
Direktion für Staatsschutz<br />
und Nachrichtendienst<br />
(DSN). Es ist schon bemerkenswert,<br />
da s man es tatsächlich<br />
gescha ft hat, einen<br />
fast noch spe rigeren Namen<br />
1,1<br />
Que le: Gesundheitsministerium<br />
führen, um „maßgeschneiderte<br />
Lösungen für betro fene<br />
Regionen zu finden“.<br />
Vorarlberg hat am Montagbereits<br />
teilweise geö fnet,<br />
in Tirol so l der Status quo<br />
beibehalten werden, in Salzburg<br />
und den östlichen Bundesländernhingegen<br />
mü sen<br />
Gegenmaßnahmen zur Infektionsausbreitung<br />
überlegt<br />
werden.<br />
In einigen Regionen ist<br />
schon jetzt die Grenze der<br />
Spitalskapazitäten e reicht,<br />
Intensivmediziner schlagen<br />
Alarm. Obwohl die Kurveder<br />
Neuinfektionen noch linear<br />
und nicht exponentie l anwachse,<br />
steige die Gefahr,<br />
„gegen die Wand zu fahren“,<br />
so l Anschober in den Gesprächsrunden<br />
am Montag<br />
gesagt haben.<br />
Die Opposition zeigtesich<br />
pe s<strong>im</strong>istisch, was Öfnungsschri<br />
te angeht. Bei täglich<br />
3.000 Neuinfektionen mit<br />
steigender Tendenz gebe es<br />
keinen Spielraum für weitere<br />
Lockerungen, so SPÖ-Chefin<br />
Pamela Rendi-Wagner. Während<br />
sie voreiner dri ten Welle<br />
warnt, die „auf leisen Sohlen“<br />
daherkomme, istfür FPÖ-<br />
Chef Norbert Hofer schon ein<br />
vierter <strong>Lockdown</strong> Mi te April<br />
in Sicht.<br />
für den neuen Verfa sungsschut<br />
zu finden als den bisherigen<br />
…<br />
Türkis-Grün ist es jedenfa<br />
ls gelungen, die SPÖ unter<br />
Druck zusetzen. Denn man<br />
braucht sie zwar,umTeile des<br />
Gesetzes inden Verfa sungsrang<br />
zu heben, aber diesebe-<br />
tre fenvor a lem die Kontro l-<br />
rechte des Parlaments. Ist die<br />
Opposition also geschlo sen<br />
dagegen, kann das Gesetz offenbar<br />
durchgepeitscht werden,<br />
nur eben ohne Kontro l-<br />
rechte für das Parlament. Am<br />
Ende des Tages wird esdie<br />
Opposition nichtwo len, da s<br />
diesanihr scheitert.<br />
Der bisherige Gesetzesentwurf<br />
hat erstmals auch<br />
eineechte Ausbildung für a le<br />
Mitarbeiterals Vorschrift.Dazu<br />
gibt es für Führungskräfte<br />
„Öste reich Trend“. Könnte<br />
man den Regierungschef<br />
direkt wählen, würden laut<br />
aktue lem „Öste reichTrend“<br />
(Meinungsforscher Peter<br />
Hajek für APA und ATV )47<br />
Prozentfür Kanzler Sebastian<br />
Kurz wählen. Im April 2020<br />
lag Kurz’Wertbei 62 Prozent.<br />
Der ÖVP-Chefliegt trotz<br />
gesunkener Wertevoran, SP-<br />
Chefin Pamela Rendi-Wagner<br />
e reicht 24 Prozent, FP-Chef<br />
NorbertHofer 15, Neos-ChefinMeinl-Reisinger<br />
8und Grünen-Chef<br />
Werner Kogler 6.<br />
Ermi tlungen. Der Leiter der<br />
Oberst atsanwaltschaft<strong>Wie</strong>n,<br />
JohannFuchs,hat seinHandy<br />
abliefern mü sen. Dasberichtetdie<br />
Kleine unter Berufung<br />
auf die zuständige Oberst atsanwaltschaftInnsbruck.<br />
Gegen Fuchs, ein Vertrauensmann<br />
des suspendierten SektionschefsChristian<br />
Pilnacek,<br />
so l wegenVerstoßes gegen<br />
die Verschlu sachenverordnungermi<br />
telt werden. NEOS<br />
und FPÖ ha ten seine Suspendierung<br />
gefordert.<br />
Karenzende. Am 6. Jänner<br />
2021 brachtedie grüne Justizministerineinen<br />
Buben zur<br />
Welt. Heute, Dienstag, kehrt<br />
AlmaZadić aus der Babypause<br />
zurück. IhreAgenden<br />
ha te in den vergangenen<br />
Monaten Vizekanzler und<br />
Grünen-ChefWerner Kogler<br />
übernommen. AufZadić wartetviel<br />
Arbeit. Unteranderem<br />
wurde während ihrer Absenz<br />
der Sektionschef fürStrafrecht,<br />
Christian Pilnacek,suspendiert.Zudem<br />
wurde das<br />
BVTneu aufgeste lt.<br />
das Verbot, in den vergangenen<br />
Jahren ein politisches<br />
Amt inne<strong>gehabt</strong> zu haben.<br />
Ein entsprechender KURIER-<br />
Bericht von vergangener Woche<br />
wurde am Montag bei<br />
einer Pre sekonferenz von<br />
Minister Nehammer bestätigt.<br />
A l diese Dinge waren<br />
jedenfa ls dringend nötig, um<br />
<strong>wieder</strong> mehr Vertrauen seitens<br />
der ausländischen Gehe<strong>im</strong>dienste<br />
zu erlangen.<br />
Denn der Verfa sung schutz<br />
ist ohne Hilfe der großen<br />
Nachbarn de facto kaum<br />
handlungsfähig.<br />
Die entsprechenden Gesetzesänderungen<br />
so len bis<br />
zum Sommer durch sein. Bis<br />
der Verfa sung schutz <strong>wieder</strong><br />
vo l einsatzfähig sein wird,<br />
wirdeswohl mindestens fünf<br />
Jahre dauern.<br />
APA/HELMUT FOHRINGER<br />
14 Medien<br />
Neue Freie Zeitung<br />
GEZWITSCHER<br />
Harald Vil<strong>im</strong>sky<br />
@vil<strong>im</strong>sky<br />
Während Kurz auf die EU<br />
sch<strong>im</strong>pft, ist Österreich als eines<br />
von nur sieben Mitgliedsländern<br />
nicht in der Lage, seinen<br />
<strong>Wie</strong>deraufbauplan für EU-Hilfen<br />
einzureichen. Schwachmat in<br />
Türkis.<br />
13. März 2021 17:25<br />
Auch dafür wird der Schwafelkanzler<br />
einen Sündenbock finden,<br />
wie schon diese Woche für das Debakel<br />
bei der Impfstoffbestellung.<br />
WDR aktuell<br />
@WDRaktuell<br />
Wegen der <strong>im</strong>mensen Nachfrage<br />
nach Mallorca-Reisen bietet die<br />
Lufthansa-Tochter Eurowings<br />
300 Zusatzflüge zu den Osterferien<br />
an.<br />
GEFÄLLT MIR<br />
14. März 2021 13:17<br />
Raus aus „Mutti Merkels Klappsmühle“.<br />
Die Deutschen versuchen<br />
zumindest über die Osterfeiertage<br />
ein Stück Normalität zu finden.<br />
TELEGRAM<br />
Ministerien schalteten <strong>im</strong> Vorjahr<br />
Inserate um 47 Millionen Euro<br />
Neuer Höchstwert mit 222,5 Millionen für öffentliche Werbung 2020<br />
Koste es, was es wolle. Dieses<br />
Motto schöpfte die<br />
schwarz-grüne Bundesregierung<br />
zumindest bei ihren Ausgaben<br />
für Inserate voll aus.<br />
Die Medienbehörde KommAustria<br />
hat am vergangenen Montag die<br />
Werbeausgaben der mehr als 5.000<br />
öffentlichen Stellen und staatsnahen<br />
Unternehmen für das letzte<br />
Quartal des vergangenen Jahres<br />
veröffentlicht. Mit 222,5 Millionen<br />
Euro wurde diesmal der höchste<br />
Wert seit Einführung des Medientransparenzgesetzes<br />
<strong>im</strong> Jahr 2012<br />
gemessen.<br />
Koste es, was es wolle<br />
Die Bundesregierung allein hat<br />
<strong>im</strong> „Corona-Jahr“ Werbung für<br />
47,5 Millionen Euro platziert. Spitzenreiter<br />
war nicht, wie eigentlich<br />
zu erwarten gewesen wäre, das<br />
2 Politik<br />
Kurz in Kanzlerfrage<br />
weiterhin konkurrenzlos<br />
Könnte man den Regierungschef direkt<br />
wählen, würden sich derzeit 47 Prozent<br />
für den amtierenden Kanzler Sebastian<br />
Kurz (ÖVP) entscheiden. Laut dem aktuellen<br />
„Österreich Trend“ von Meinungsforscher<br />
Peter Hajek für APA und ATV<br />
ist Kurz in der Kanzlerfrage mit einem<br />
sinkenden Wert konfrontiert, liegt aber<br />
<strong>im</strong>mer noch deutlich vor der Konkurrenz.<br />
Hinter ihm folgt SPÖ-Chefin Pamela<br />
Rendi-Wagner, Vizekanzler und Grünen-Chef<br />
Werner Kogler erreicht nur<br />
sechs Prozent. Damit hält Kurz nun <strong>wieder</strong><br />
bei seinem Niveau vor Corona <strong>im</strong><br />
Jänner 2020. Rendi-Wagner punktet offenbar<br />
mit ihrer medizinischen Expertise<br />
und konnte sich während der Pandemie<br />
verbessern, von 14 Prozent <strong>im</strong> Jänner<br />
2020 auf nunmehr 24 Prozent.<br />
FPÖ IN DEN MEDIEN<br />
Hubschrauber-Übungen<br />
des Heeres in NÖ und OÖ<br />
Im „Oberösterreichischen<br />
Volksblatt“ echauffiert man sich<br />
ganz <strong>im</strong> Stil des Eigentümers, der<br />
ÖVP, über die geradezu bösartige<br />
„oppositionelle<br />
Vorabablehnung“<br />
der BVT-Reform.<br />
Dass man das Parlament<br />
– und die<br />
damit auch die Opposition<br />
– zur „Re-<br />
Das Bundesheer übt in den kommenden<br />
Wochen in Niederösterreich und Oberösterreich<br />
mit Hubschraubern. Vorgesehen<br />
sind <strong>im</strong> März und April laut Militärkommando<br />
Niederösterreich in Summe<br />
14 Trainingstage (22. bis 26. März, 6.<br />
bis 9 und 12 bis 16. April). Zum Einsatz<br />
kommen Militärluftfahrzeuge, die komplexe<br />
Manöver auch außerhalb von verlautbarten<br />
Tiefflugstrecken und -gebieten<br />
ausführen. Geplant sind die Flüge jeweils<br />
von 9 bis 20 Uhr.<br />
Stand.punkt<br />
VON HERBERT SCHICHO<br />
Oppositionelle „Vorabablehnung“<br />
Dienstag, 16. März 2021<br />
BVT wird künftig eine Direktion<br />
Gesetzesentwurf fertig — Soll nun mit der Opposition diskutiert werden<br />
Das Bundesamt für Verfassungsschutz<br />
und Terrorismusbekämpfung<br />
(BVT) ist<br />
demnächst Geschichte. ÖVP<br />
und Grüne haben einen Gesetzesentwurf<br />
fertig, durch<br />
den die Organisationseinheiten<br />
getrennt werden sollen.<br />
Folgerichtig wird das Amt<br />
künftig „Direktion für Staatsschutz<br />
und Nachrichtendienst“<br />
(DSN) heißen. Man<br />
sei die Reform unter größtmöglicher<br />
Transparenz und<br />
ohne Tabus angegangen, betonte<br />
gestern Innenminister<br />
Karl Nehammer (ÖVP). Nachdem<br />
der Verfassungsschutz,<br />
die „Schutzmauer der Republik“,<br />
schwere Risse gezeigt<br />
habe, gehe man nun daran,<br />
brüchige Steine zu entfernen<br />
und die Mauer komplett neu<br />
zu errichten.<br />
Bereiche getrennt<br />
<strong>Wie</strong> <strong>im</strong> Regierungsprogramm<br />
vereinbart, sollen Gefahrenforschung<br />
und -abwehr voneinander<br />
getrennt werden.<br />
Der Nachrichtendienst-Bereich<br />
wird zentralisiert und<br />
obliegt nicht mehr den bisherigen<br />
Landesämtern. Eine<br />
Verbindungsstelle, die direkt<br />
be<strong>im</strong> Direktor angesiedelt ist,<br />
Noch bevor das Begutachtungsverfahren begonnen hat, noch<br />
bevor mit der Opposition in echte Verhandlungen über die Neuaufstellung<br />
des BVT getreten wurde, war sich die Opposition in<br />
ihrer Ablehnung schon einig. Für die SPÖ ist das Trennungsgebot<br />
weiterhin fraglich und die parlamentarische Kontrolle dürftig,<br />
FPÖ und Neos ärgern sich über die „Alibi-Einbindung“. Vielleicht<br />
sollte man auch für Gesetzesentwürfe eine Art „Unschuldsvermutung“<br />
andenken, damit es nicht zu Vorverurteilungen<br />
kommt, die die weiteren Verhandlungen erschweren. Wobei,<br />
die Unschuldsvermutung interpretiert das rot-pink-blaue<br />
Trio leider oft sehr eigenwillig. Unter dem Motto: Ich selbst bin<br />
unschuldig, bis mir das Gegenteil bewiesen ist, die anderen<br />
sind schuldig, solange nicht ihre Unschuld bewiesen ist.<br />
„Koste es, was es wolle!“ – Bei Inseraten hielt er Wort.<br />
Gesundheitsministerium, sondern<br />
– welch Überraschung – das Amt<br />
für „Message Control“, vormals<br />
Bundeskanzleramt. Nicht umsonst<br />
hatte ja der Bundeskanzler höchstpersönlich<br />
das Motto vorgegeben:<br />
„Koste es, was es wolle!“<br />
Das Gesundheitsministerium war<br />
übrigens mit unter 500.000 Euro<br />
an Inseratenausgaben das zweitsparsamste<br />
Ministerium hinter dem<br />
Justizministerium, das gar keine In-<br />
soll den notwendigen Informationsaustausch<br />
sicherstellen.<br />
Organisatorisch angesiedelt<br />
bleibt die DSN weiter in<br />
der Generaldirektion für die<br />
öffentliche Sicherheit.<br />
„Damit erfüllen wir die Erwartungshaltung<br />
des Berner<br />
Klubs“, hob die grüne Klubchefin<br />
Sigrid Maurer hervor.<br />
Es wird einen Direktor und<br />
zwei Stellvertreter geben,<br />
die jeweils für<br />
die beiden Bereiche<br />
zuständig sein werden.<br />
Für Führungskräfte<br />
soll es jedenfalls<br />
das Verbot der<br />
Ausübung politischer<br />
Ämter samt<br />
Cool-Down-Phase<br />
geben, auch<br />
Nebenbeschäftigungen<br />
werden<br />
für die<br />
Mitarbeiter<br />
Ibiza-U-Ausschuss ist<br />
Heute bereits 40. Sitzung über das Video — Für<br />
Heute tagt <strong>wieder</strong> der Ibiza-<br />
U-Ausschuss und auch diesmal<br />
gab es <strong>im</strong> Vorfeld bereits<br />
Aufregungen, Neos und FPÖ<br />
fordern etwa die sofortige<br />
Suspendierung des Leiters<br />
der Oberstaatsanwaltschaft<br />
(OStA) <strong>Wie</strong>n, Johann Fuchs.<br />
Für NR-Abg. Klaus Fürlinger,<br />
lediglich ein weiterer Sturm<br />
<strong>im</strong> Wasserglas.<br />
VOLKSBLATT: Sie haben<br />
<strong>im</strong> Sommer eine erste Zwischenbilanz<br />
zum Ibiza-<br />
verboten. Geplant ist darüber<br />
hinaus eine weisungsfreie<br />
Kontrollkommission nach<br />
Vorbild des Menschenrechtsbeirats,<br />
bei der sich auch<br />
Whistleblower anonym melden<br />
können.<br />
Die parlamentarische Kontrolle<br />
wollen ÖVP und Grüne<br />
durch erweiterte Berichtspflichten<br />
an den ständigen<br />
Unterausschuss des Innenausschusses<br />
garantieren.<br />
Der Rechtsschutz<br />
soll durch<br />
mehr Personal be<strong>im</strong><br />
Rechtsschutzbeauftragten<br />
<strong>im</strong> Innenministerium<br />
gestärkt<br />
werden. Foto: APA/<br />
Fohringer<br />
Ausschuss gezogen und gemeint,<br />
dass zumindest bis<br />
damals keine „Smoking<br />
Gun“ aufgetaucht ist —<br />
heute ist die 40. Sitzung<br />
Interview<br />
Mit NR-Abg.<br />
KLAUS FÜRLINGER<br />
sprach Herbert Schicho<br />
6 I Politik<br />
form“ des Verfassungsschutzes<br />
oder anderen staatstragenden<br />
Entscheidungen gar nicht mehr<br />
einbindet, zeigt in erster Linie<br />
das Machtverständnis der ÖVP<br />
in der „neuen Normalität“<br />
auf – und auch<br />
deren (mangelhafte)<br />
Lösungskompetenz.<br />
Wenig Sinn erblickt der<br />
„Kurier“ <strong>im</strong> schwarz-grünen<br />
Sündenbock-Abschuss<br />
bei der Suche nach<br />
Impf-Koordinator geht, Probleme bleiben<br />
KURIER.at Dienstag, 16. März 2021<br />
Überblick<br />
der Verantwortung<br />
des Impfdesasters.<br />
„Impfkoordinator<br />
geht, Probleme<br />
bleiben“ beschreibt<br />
die Zeitung geradezu<br />
ungeniert das<br />
schwarz-grüne Lösungsmodell<br />
„Schuld sind <strong>im</strong>mer andere“<br />
für alles und jedes in dieser Republik.<br />
Und sie ist einer Meinung mit<br />
FPÖ-Chef Norbert Hofer, dass der<br />
nächste <strong>Lockdown</strong> bevorsteht.<br />
Impfungen. Abgang vonSonderbeauftragtem Auer.Fehlen statt 100.000 sogar über 700.000 Dosen?<br />
Kanzler Kurz (li.) ging während Anschobers Krankenstand in die O fensive<br />
DSN statt BVT: <strong>Wie</strong> weit die Verfassungsschutz-Reform wirklich geht<br />
Kurz sinkt in<br />
Kanzlerfrage<br />
Staatsanwalt muss<br />
Handy abliefern<br />
Alma Zadić zurück<br />
<strong>im</strong> Justizministerium<br />
Es gibt nicht nur einen neuen Namen, sondern ein komple t neues Konzept. Auch der Vizekanzler darf be<strong>im</strong> Chef mitentscheiden<br />
Die neue Direktion. Die Reform<br />
des Verfa sung schutzes<br />
ist eigentlich eine komple te<br />
Neugründung. Es wird ein<br />
echter Gehe<strong>im</strong>dienstgeschaf-<br />
klärung zuständig sein. So etwas<br />
hat es in Öste reich in<br />
serate geschaltet hat. An der Spitze<br />
der mitteilungswütigen Ministerien<br />
waren ausschließlich jene,<br />
die sich die ÖVP gesichert hatte.<br />
Hinter dem Kanzleramt foltgen Finanz-,<br />
Verteidigungs-, Innen-, Wirtschafts-<br />
und Bildungsministerium.<br />
Mit rund 8,4 Millionen Euro bekam<br />
die „Kronen Zeitung“ das<br />
größte Stück vom öffentlichen Werbekuchen<br />
ab. Soviel zu unabhängiger<br />
Berichterstattung.<br />
Persönliches Exemplar für AOM-Benutzer pafpoekirchner - (C) APA-DeFacto GmbH. A le Rechte vorbehalten.<br />
IMPFSTOFF BESTELLUNGEN FÜR ÖSTERREICH<br />
Insgesamt 30,5 Mi lionen Dosen, Angaben in Mi lionen Dosen<br />
zugela sen nochnicht zugela sen<br />
Bei den 1.026.244 bereits ver<strong>im</strong>pften Dosen ist die Aufteilung nach<br />
Impfsto fen wie folgt, Stand: 14. 3.<br />
75,34 % 19,96 % 3,92 %<br />
BioNTech/Pfizer AstraZeneca<br />
Moderna<br />
Foto: BKA/ANdy Wenzel<br />
Persönliches Exemplar für AOM-Benutzer pafpoekirchner - (C) APA-DeFacto GmbH. A le Rechte vorbehalten.<br />
Herbert Kickl<br />
16. März 2021<br />
Schockierende, aber treffende<br />
Analyse von Prof. Filzmaier über<br />
ÖVP-Kurz in der ZIB2 am Sonntag.<br />
Es ist erbärmlich, bei eigenem<br />
Versagen <strong>im</strong>mer die Schuld bei<br />
anderen Personen zu suchen.<br />
3.418 Personen gefällt das.<br />
Filzmaier hat sich getraut, den<br />
Nagel auf den Kopf zu treffen.<br />
Liebe Küniglberger, was ist Euch<br />
da bloß am Sonntag eingefallen?<br />
Den ganzen Tag habt ihr brav<br />
Eure Corona-Litanei heruntergebetet.<br />
Die Mutanten sind unter uns,<br />
die Leute glauben es nicht, die Impfung<br />
ist die Lösung, die Nebenwirkungen<br />
dabei sind nur der berühmte<br />
„Lercherlschas“ gegen die Folgen,<br />
wenn einen das Virus erwischt.<br />
Und dann unser Bundespräsident!<br />
Von der Rede kann sich selbst<br />
der Kardinal Schönborn eine Scheibe<br />
abschneiden. Der gute Mann hat<br />
mich ins Nirwana geredet. Ich habe<br />
dabei glatt vergessen, dass ich seit<br />
einem Jahr einen Fetzen <strong>im</strong> Gesicht<br />
tragen darf, mir die Nasenlöcher<br />
von der Test-Herumstocherei weh<br />
GISBÄRS TV-NOTIZ<br />
tun und ich mich nicht mehr erinnern<br />
kann, wann ich das letzte Mal<br />
bei meinem Wirten auf ein Bier war.<br />
Aber dann habt ihr diesen Verschwörungstheoretiker<br />
Filzmaier<br />
unseren seligen Sebastian in der<br />
ZiB2 anpatzen lassen. Der hat doch<br />
mit Sicherheit gewusst, dass nur<br />
der Viagra-Hersteller aus den USA<br />
ein potentes Mittel gegen dieses<br />
Chinesenvirus hat, und nicht dieser<br />
schwedisch-britische Panschkonzern.<br />
Die Schweden, diese Corona-Leugner,<br />
und die Briten, diese<br />
Häretiker am europäischen Friedensprojekt,<br />
wie sollen die was Gescheites<br />
zusammenbringen?<br />
Deren Gebräu hätte der Sebastian<br />
nicht einmal geschenkt genommen,<br />
selbst wenn sie seinen nächsten<br />
Wahlkampf finanziert hätten.<br />
Das mit dem Impfstoff kann nur<br />
dieser Sektionschef verbockt haben,<br />
so wie es der Sebastian gesagt hat.<br />
Aber ihr fallt auf diesen Verschwörungstheoretiker<br />
Filzmaier herein.<br />
Schämt’s Euch! Mein ganzes Corona-Karma<br />
ist jetzt be<strong>im</strong> Teufel!