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Österreich bleibt im Dauer-Lockdown!

Schwarz-Grün verlängern und verschärfen ihre kontraproduktive Einsperr-Politik

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4 Innenpolitik<br />

Neue Freie Zeitung<br />

Ideenlose Koalition lässt die Chance zu<br />

vernünftigen Reformen links liegen<br />

Der freiheitliche Finanzsprecher Hubert Fuchs wirft <strong>im</strong> NFZ-Interview der schwarz-grünen Koalition<br />

vor, die Chancen der Krise ebenso ideenlos verstreichen zu lassen, wie sie in der Bekämpfung der Pandemie<br />

agiert: Statt Arbeitnehmern und Betrieben durch Entbürokratisierung und strukturelle Reformen<br />

unter die Arme zu greifen, schikaniert sie diese mit bürokratischen Hürden bei den „Hilfsgeldern“.<br />

Herr Abgeordneter, die Regierung<br />

hat das Motto „Koste es,<br />

was es wolle!“ für ihre „Corona-Maßnahmen“<br />

ausgegeben.<br />

Die „Agenda Austria“ ist jetzt bei<br />

Aufrechnung der krisenbedingten<br />

Mehrausgaben sowie der Kosten<br />

des durch die <strong>Lockdown</strong>s entgangenen<br />

prognostizierten Wirtschaftswachstums<br />

auf die stolze Summe<br />

von rund 100 Milliarden Euro gekommen.<br />

Können Sie sagen, was<br />

da auf die Steuerzahler zukommen<br />

wird?<br />

Fuchs: Spätestens nach dem<br />

Ende der Pandemie wird sich die<br />

Frage stellen: Wer wird das bezahlen?<br />

Den Beteuerungen des Finanzministers,<br />

dass der Weg aus der Krise<br />

ohne Steuererhöhungen erfolgen<br />

soll, ist nicht<br />

zu trauen. Der<br />

erste Teil der<br />

„ökosozialen<br />

Steuerreform“<br />

mit einer massiven<br />

Erhöhung der Normverbrauchsabgabe<br />

(NoVA) und das Aus für<br />

die „Hacklerregelung“, also nach<br />

45 Arbeitsjahren abschlagsfrei in<br />

Pension gehen zu können. Auch die<br />

jüngsten Aussagen von Arbeitsminister<br />

Martin Kocher, die Teilzeitbeschäftigung<br />

steuerlich weniger<br />

attraktiv zu machen,<br />

verheißen nichts<br />

Gutes. Letzten<br />

Endes kann das<br />

nur eine höhere<br />

Besteuerung<br />

Foto: NFZ<br />

der Geringverdiener<br />

bedeuten;<br />

aufgrund<br />

des progressiven Steuersystems<br />

wird dadurch aber auch der Mittelstand<br />

geschröpft werden. Die ersten<br />

Zahler für die Corona-Krise stehen<br />

somit schon fest: Kleingewerbetreibende,<br />

Familien und Teilzeitkräfte.<br />

Es gibt auch die Kritik, dass mit<br />

einigen großzügigen Staatshilfen<br />

zunehmend falsche Anreize gesetzt<br />

worden seien, also Betriebe künstlich<br />

am Leben gehalten werden. Es<br />

wird befürchtet, dass es deswegen<br />

mit Auslaufen der Hilfsgelder zu einer<br />

Pleitewelle kommen wird, die<br />

den Aufschwung und die Erholung<br />

der Wirtschaft bremsen wird.<br />

Fuchs: Die Bundesregierung hat<br />

bedauerlicherweise mit dem ersten<br />

Covid-19-Sammelgesetz die Entschädigungsbest<strong>im</strong>mungen<br />

des Epi-<br />

„Die ersten Zahler für die Corona-Krise<br />

stehen somit schon fest: Kleingewerbetreibende,<br />

Familien und Teilzeitkräfte.“<br />

demiegesetzes außer Kraft gesetzt.<br />

Dies hat insbesondere für die vielen<br />

Ein-Personen-Unternehmen sowie<br />

die vielen Klein- bzw. Kleinstunternehmen<br />

massive Nachteile.<br />

Und ja, es st<strong>im</strong>mt, die österreichische<br />

Wirtschaft hat aufgrund ihrer<br />

klein- und mittelständischen Struktur<br />

ein massives Problem mit der<br />

Eigenkapitalausstattung. Geringes<br />

Eigenkapital bedeutet natürlich<br />

auch eine höhere Krisenanfälligkeit.<br />

Dieser ist man mit der Stundungsmöglichkeit<br />

von Steuern<br />

und Abgaben nicht wirklich entgegengetreten,<br />

hier wurde nur das<br />

Problem hinausgeschoben.<br />

Was man bräuchte,<br />

wären echte Konzepte<br />

– auch <strong>im</strong> steuerlichen<br />

Bereich,<br />

um die Eigenkapitalstruktur<br />

der Unternehmen<br />

nachhaltig<br />

zu verbessern.<br />

Aber dafür hat die Koalition die<br />

Kontrolle der Betriebe mit dem Kontenregister-<br />

und Konteneinschaugesetz<br />

ausgebaut?<br />

Fuchs: Was ÖVP-Finanzminister<br />

Gernot Blümel als „sprachliche<br />

Anpassung“, die „der Klarstellung“<br />

diene, bezeichnet, ist in Wirklichkeit<br />

ein Angriff auf die Rechtsstaatlichkeit.<br />

Die geplante Neuregelung bedeutet,<br />

dass <strong>im</strong> Zuge einer Betriebsprüfung<br />

ohne jeglichen Anlass eine<br />

Einschau in das Kontenregister vorgenommen<br />

werden kann. Die nunmehr<br />

weitergehende Einschränkung<br />

des Bankgehe<strong>im</strong>nisses hätte daher<br />

eigentlich einer Verfassungsbest<strong>im</strong>mung<br />

bedurft. Ich denke, da kommt<br />

<strong>im</strong> Zuge der Aufarbeitung der<br />

schwarz-grünen „Corona-Maßnahmen“<br />

auf den Verfassungsgerichtshof<br />

noch<br />

eine Menge Arbeit zu.<br />

Böse Zungen behaupten,<br />

die Regierung wolle<br />

mit den bürokratischen<br />

Hürden bewusst die steuerliche Geltendmachung<br />

von „Corona-Begünstigungen“<br />

vermeiden, damit diese<br />

nicht voll in Anspruch genommen<br />

werden.<br />

Fuchs: Sieht man sich die bürokratische<br />

Umsetzung von Begünstigungen<br />

<strong>im</strong> Zuge des 2. Covid-19-Steuermaßnahmengesetzes<br />

an, etwa bei den abzugsfähigen Home-Office-Werbungskosten,<br />

könnte<br />

man dem zust<strong>im</strong>men. Da viele<br />

Arbeitnehmer bereits rechtskräftige<br />

Steuerbescheide für 2020 haben,<br />

müssen sie nun Ergänzungsanträge<br />

einbringen, um die Werbungskosten<br />

für das Vorjahr geltend zu machen.<br />

Für die Folgejahre ab 2021 müssen<br />

zudem zahlreiche neue Kennzahlen<br />

in den Steuerformularen eingeführt<br />

werden. Dabei wäre das Problem<br />

ganz einfach zu lösen gewesen, indem<br />

man die Möglichkeit schafft,<br />

die Werbungskosten für 2020 <strong>im</strong><br />

Folgejahr geltend zu machen oder<br />

das jährliche Werbungskostenpauschale<br />

von 132 auf 300 Euro erhöht.<br />

So hätten sich rund 60.000 Arbeitnehmer<br />

zukünftig die Abgabe einer<br />

Steuererklärung gänzlich erspart.<br />

Aber das ist anscheinend nicht gewünscht.<br />

Foto: NFZ<br />

Thema<br />

der<br />

Woche<br />

Das „100-<br />

Wer soll die Einnahmenve<br />

Zahlen dominieren die Politik.<br />

Derzeit aber nur die aus virologischer<br />

Sicht wichtigen. Dahinter,<br />

bei den Wirtschaftszahlen für<br />

das Land, zeichnet sich ein Drama<br />

ab, das bei den Steuerzahlern<br />

des Landes eine blutige Spur hinterlassen<br />

wird: Knapp 100 Milliarden<br />

Euro lässt sich Schwarz-<br />

Grün ihre „Pandemiepolitik“<br />

kosten, die irgendwann zurückbezahlt<br />

werden müssen.<br />

Der unabhängige „Think Tank“<br />

Agenda Austria hat die aktuellen<br />

wirtschaftlichen Verluste und<br />

Kosten der „Corona-Maßnahmen“<br />

für das vergangene und das heurige<br />

Jahr zusammengestellt. Der<br />

treffende Titel: „Das 100 Milliarden-Euro-Ding“.<br />

Wohlstandsvernichtung<br />

Im Detail sieht das so aus: Das<br />

Bruttoinlandsprodukt betrug <strong>im</strong><br />

Jahr 2019 rund 397,6 Milliarden<br />

Euro. Vor der Krise wurde ein<br />

Wachstum von 1,2 Prozent für 2020<br />

prognostiziert. Die Wirtschaftsleistung<br />

ist stattdessen um 6,6 Prozent<br />

gesunken. Das ergibt gegenüber<br />

dem Szenario ohne Corona ein Minus<br />

von 31 Milliarden Euro. Dazu<br />

kommen krisenbedingte Mehraus-

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